Cho Keunhyung

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Ich denke an ein Schwarzes stück Fleisch. Warum geschieht dies eigentlich nur, wenn ich mich in der Dusche wasche? Schade. Einmalig peinlich sein erspart spätere Probleme. Ich höre den Atem der Confeti. Sie ist der Familienhund von meinem Mann. Sein Atem macht die Luft neben mir klarer und wirklicher. Wie der Vogelgesang. Das ist die Realität in der ich mich frei bewegen kann. Zwischen Monster und Menschen gibt es keinen Unterschied. Alle Bilder aus dieser Welt sind falsch. Wo sind die wahren Bilder? Ich sehe eine durchsichtige Hand, die aus der Tagtraumwelt kommt, die mit vielen Lippen und Schatten gefüllt ist. Es ist andere Welt als die meines Mannes. Der Weg dazwischen ist zu schmal. Manchmal kommt alles raus und manchmal gemischt. Ich weiss nicht mehr ob ich nun mit dem Tiger tanze oder streite. Vielleicht bin ich am streiten um zu tanzen. Die Formen des Tanzens und Streitens sind unterschiedlich, aber sie erzählen viel. Die Obsession vom Finger. Egal welcher, aber für die lange Weile denke ich an den Finger. Wahrscheinlich weil er wie eine dicke Linie aussieht. Alles besteht aus Linien. Er guckt mich mit traurigen Augen aber mit symphytischem Mund an. Der Moment ist so kurz und wird immer kürzer. Ich setze mich auf sein Fleisch und schaue mich an. Ich frage mich ob dieses Fleisch mein Fleisch ist. Sehr rough, das Gefühl. Ich will raus. Ich will draußen sein von allem. Eine volle Lippe liegt in einer sehr kleinen quer liegenden Schachtel. Sie möchte immer grösser werden, aber die Schachtel bleibt gleich gross. Plötzlich quillt ihr Fleisch aus der Schachtel und sie beginnt die Schachtel aufzuessen. Wer ist unzufriedener, die Schachtel oder die dickgewordene Lippe? Ein Kreis, darin ein Dreieck und darin ein Haar. Ich sehe sie genauer an, Kreis und Dreieck sind auch aus Haaren. Ob blonde Haare oder dicke schwarze ist, total egal. Einfach nur Haar. Glockengeläut deprimiert mich, weil jemand noch zu fliegen beginnt und seine Welt verlässt. Ich bin froh, dass dieser Jemand nicht Ich ist. Es ist gemein. Diese Linie wird eventuell ein Gorilla. Aber wenn sie nicht ein Gorilla wird, ist es auch ok, weil wir niemals wissen, was von Fingern gezeichnet wird. Und das ist ganz normal so. Ich springe alleine zwischen zwei Bäumen. Einem sehr böse aussehenden und einem schwachen, aber sympathischen. Diese schwarze Box, in der ich mich jetzt befinde, ist ganz dunkel. Ich habe eine Stimme gehört. Sie sagt, ich muss hier länger versteckt bleiben. Darin gibt es eine gepunktete Figur, die ein Spiegelbild von der Figur der anderen Seite ist. Verschiedene Frisuren von vielen Bäumen. Der mit der Nadelblätter-Frisur ist wahrscheinlich saurer als der andere. Arbeiten zeichnen essen schlafen leben atmen malen. Sie sind so verbunden.


Meine Hand erkennt sofort seine Hand, er kocht mit einer Schürze. Den kenne ich irgendwoher, er, der mir seine Hand in meine Hand gegeben hat. Ich deswegen, also, aber, ja stimmt, aber wieso. Obwohl meine Umgebung sich ändert, muss ich trotzdem: den Körper leben, den Körper zeichnen, den Körper atmen. Ich knie hin und dann stehe ich auf, hänge umgekehrt, gehe unter den Schreibtisch, spiele Klavier, und danach laufe ich mit von einem riesigen Knopf bedecktem Gesicht. Dadurch lerne ich kennen, durchzukommen. Zuerst bin ich in die Stadt gegangen. Es war sehr ruhig. Aber kannst du mir glauben, dass ich von dieser Ruhe grosse Angst bekomme? Als wären meine Beine und Arme ganz zusammengeklebt. Ich springe ohne Ende. Ich muss dich bedauern. Sei nicht da, geh nicht höher, nein nein auch nicht runter. Vom quatschen zum plötzlich stop. „warum so ruhig?“ Er wurde jetzt ein ganz stilles Bild. Sein flatterndes Hemd ist nun so hart wie eine Statue aus Bronze. Würde er wieder sprechen und lachen wenn ich ihn berühre? Nur wenn ich da drinnen gefahrlos denken könnte. Bitte ruf mich nicht. Bitte. Was für ein lästiges Leben. Wie gemein waren sie vorher in ihren letzten Leben gewesen und jetzt wurden sie Bäume? Beweglich nur mit Wind und sie brauchen unbedingt Regen, sonst vertrocknen und sterben sie ohne ein einziges Wort sagen zu können. Ich muss in diesem Blau spazieren gehen, damit man mich nicht sehen kann, dass ich dieses Rad fleißig und kontinuierlich rolle. Er hat die Beine wie die Baumblätter und sie sind ganz mit Wasser gefüllt. Grosse Dekoration auf meiner Gesichtsseite. Willst du mich so kaputt lassen? Angst vor vielfaltigen Farben ist ganz ideal. Damit wird es Hell oder schwarzdunkel. Es lohnt sich mehr zu sagen „ein Tag vor dem Tod“ als nur „vor dem Tod“. Alle 33 Minuten ein Selbstmord in Südkorea. Auf jeden Fall gibt es Vorteile, wenn die Hinterseite des Kopfes nackt ist. Halb offen kann gut oder schlecht bedeuten. Sie legen den Sarg in den Schatten. Und sie finden Haus, finden Paare, finden Kleider. Er sagte mir, ich soll nicht obsessiv sein, wohin diese Linie geht. Ein Schwanz von einer Nase. Wo der Schwanz normalerweise angemacht sein sollte, sah ich nichts, da ich weggelaufen war vor der Dunkelheit. Jedes Bild in Schwarzweiss überschneidet sich ständig. Damit wird der ganze Bildschirm Schwarzweiss.


Auf Koreanisch sagt man, `Eisen heben`. Das bedeutet, `reif zu sein`. Meiner Meinung nach soll man kein Eisen heben. Das bedeutet, man braucht nicht reif zu sein. Von Fleisch zu Fleisch. Wir binden es zusammen. Es sind ruhige und heilige Arbeiten. Es ist ein fremdes Gefühl, wenn meine linke Hand meine rechte Hand greift. Das Herz klopft hart. Sie sind lang wie die Zunge. Ich warte auf dünnes Licht. Ich warte auf Morgen. Alle Gerüche neben mir verdünnen langsam. Ich sammle sie und stecke sie in eine meiner vielen Schubladen. Und danach folge ich einer goldenen Schlange und drehe sie um. Sie ist nicht mehr golden. Sie war nichts. Hier sehe ich meine Angst vor den Insekten. Und dreifarbigen Regenbogen. Eine Tür an der Ecke. Am Anfang gab es einen Menschen mit gesenktem Kopf. Ich machte ein Fenster neben ihm und nach einigen Tagen sah er frischer aus. Ich bin ein guter Mensch.


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