Konzeptsammlung umgesetzter Projekte 2008 – 2013
Philippe Reinau
Konzeptsammlung umgesetzter Projekte 2008 - 2013
Philippe Reinau
Titel
Weißt Du, wieviel Sternlein stehen
Medium
(Sound-)Installation
Material
Musikdosen, Kunsttransportkiste
Masse
ca. 147 x 67 x 68 cm
Künstlerische Haltung
An der Innenwand einer Kunsttransportkiste sind aufziehbare Musikdosen angebracht. Die Kordel zum Aufziehen schaut durch ein Loch aus der Kiste. Der Betrachter kann somit die Melodie selbstständig abspielen lassen. Die Kiste dient als Resonanzkörper. Melodie der Musikdosen: Weißt Du, wieviel Sternlein stehen (Text: Wilhelm Hey, 1837; Musik: anonym) Das audiovisuelle Werk ist in seiner äusseren Form reduziert und puristisch sowie schlicht und unkompliziert in der Umsetzung.
Motivation
Autobiografischer Ansatz (Wunsch nach Nachwuchs sowie Auseinandersetzung mit demografischen und soziologischen Entwicklungen) sowie philosophischer Ansatz. Die Reduktion der äusseren Form ist puristisch, erinnert an Minimal-Art. Mit einer Kunsttransportkiste wird ebenso ein Link zur Kunst geschaffen. Weiter steckt in der „Verpackung“ der Gedanke an die eigene Zukunft (als Künstler). Spielerischer, kindlicher Umgang mit Kunst. Durch die Möglichkeit mehrere Musikdosen gleichzeitig zu betätigen, entsteht stets eine neue Komposition. Dabei spielt der Moment des Zufalls eine grosse Rolle. So können durch den zeitlichen Abstand der Auslösung des Mechanismus Harmonien oder Dissonanzen entstehen (Kakophonie, Penetranz). Ebenso spielt das Zeitliche (durch die begrenzte Laufzeit des Mechanismus) eine Rolle. Interaktion / Partizipation als wichtiges Element.
Texte
In Bearbeitung
Planung
1. Grobdefinition /-konzeption der Arbeit und Klarheit der Motivation 2. Organisation und Umsetzung (Feinschliff)
Finanzierung
Einkauf und Bestellung (via Internet) der Musikdosen (CHF 7.10 plus Versandkosten), „Ausleihe“ einer Kunsttransportkiste aus einer Institution
Beurteilung / Bemerkung Status
In Umsetzung, Diplomausstellung MA of Fine Arts HGK Basel, Kunsthalle Basel September 2013
Abbildung
Noch nicht vorhanden
Konzeptsammlung umgesetzter Projekte 2008 - 2013
Philippe Reinau
Konzeptsammlung umgesetzter Projekte 2008 - 2013
Philippe Reinau
Titel
Orschloch
Medium
Text (Schreibmaschine)
Material
Papier
Masse
Eine A4 Seite
Künstlerische Haltung
Bedingt durch die gegebenen Rahmenbedingungen der Ausstellungsituation bzw. des -konzepts habe ich mich mit Textarbeit befasst. Den Kuratorinnen war wichtig, möglichst viele Arbeiten verschiedener KünstlerInnen zu zeigen. Der Text / das „Gedicht“ wurde mit einer alten (Hermes) Schreibmaschine verfasst. Aufgrund der visuellen Erscheinung und der Art der Umsetzung erscheint die Arbeit stark reduziert und puristisch.
Motivation
Erinnerung an eine laue Nacht anfangs September 2006 in Stuttgart. Die Flüchtigkeit und somit die Vergänglichkeit von Bekanntschaften werden in diesem Werk thematisiert. Einladung von Claire Zumstein und Janice Keller, Kuratorinnen und Initiantinnen des Ausstellungsraums ZIP, mit der Bitte um eine Eingabe zur Ausstellung „Sol Lovitt loves pancakes“.
Texte
-
Planung
-
Finanzierung
Kostenbeitrag für die Ausstellung und minimale Herstellungskosten
Beurteilung / Bemerkung Status
Umgesetzt als Teil des Kunstprojekts von Claire Zumstein in der Ausstellung „Sol Levitt loves Pancakes“ im Ausstellungsraum ZIP, Basel Juni 2013
Abbildung
Siehe Rückseite
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Philippe Reinau
Konzeptsammlung umgesetzter Projekte 2008 - 2013
Philippe Reinau
Titel
Wickeltisch
Medium
Skulpturale Installation
Material
Metall, Holz, Molton, Wundsalbe, Kinderschuh, Teddybär, Plexiglas
Masse
ca. 160 x 40 x 50 cm
Künstlerische Haltung
Ausstellungsspezifische Arbeit (Ausstellungstitel: Kuckucksnest) als sockelähnliche Installation oder Möbelstück. Ausgehend von Wickeltischen. Aufgrund der Masse und Höhe der Arbeitsfläche (Wickeltisch) für realen Gebrauch ungeeignet. Wichtig bei der Umsetzung war, dass die Installation von Hand gefertigt wurde (Metall- und Holzarbeiten). Reduziert, grob, kalt
Motivation
Autobiografischer Hintergrund Interesse an soziologisch-politischen Themen, etwa demografisch und somit politischen Entwicklungen. Konzentration auf das Thema der Brutpflege resp. Erziehung als gesellschaftspolitischer Akt und dem Versuch Kinder und/oder Kindererziehung mit Kunst(schaffen) zu vergleichen.
Texte
Die Arbeit des Konzeptkünstlers Reinau ist in der Regel orts- und ausstellungsspezifisch. Somit haben seine Werke auch einen stark vergänglichen und zeitlich limitierten Charakter. Seine Arbeit funktioniert explizit im Kontext des jeweiligen Ausstellungsraumes. Zur dritten Ausgabe von Tom Bola hat Reinau eine Arbeit ausgehend vom Ausstellungstitel entwickelt. Hierbei interessiert sich Reinau für Phänomene gesellschaftspolitischer Natur und konzentriert sich bei seiner aktuellen Arbeit auf die Brutpflege. So hat der Wickeltisch genau die Masse seiner selbst als Neugeborener. Dieser würde aber schon nach kurzer Zeit, aufgrund der zunehmenden Grösse aus seinem Nest fallen, welches in gefährlicher Höhe nicht gerade kinderfreundlich montiert wurde. Tom Bola, März 2013
Planung
Kurzfristige Anfrage, Kurze Bedenkzeit und Prüfung der Kapazitäten. Nach erfolgter Zusage zwei Wochen Zeit zur Umsetzung.
Finanzierung
Eigenfinanzierung, Umsetzung der Arbeit (bis auf Plexihaube) im Institut Kunst, HGK Basel
Beurteilung / Bemerkung
Die Arbeit wirkt durch die benötigten Materialien sehr kalt. Dies führt zu Irritationen und offenen Fragen.
Status
umgesetzt in der Ausstellung „Tom Bola 3 – Kuckucksnest“ www.tom-bola.ch, Zürich März 2013
Abbildung
Siehe Rückseite
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Philippe Reinau
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Philippe Reinau
Titel
Nachhall
Medium
Performance / Installation
Material
Vier Schauspieler in historischen Uniformen, vier VorderladerGewehre
Masse
-
Künstlerische Haltung
Performance (Reenactment): Vier Soldaten in historischen Uniformen stehen 1.5 Stunden mit ihren Vorderlader-Gewehren in unterschiedlichen militärischen Haltungen respektive Stellungen (Achtungsstellung, Ruhn-Stellung). Installation: vier Vorderlader-Gewehre an der Wand befestigt.
Motivation
Orts- und ausstellungspezifische Arbeit. Starker historischer und gegenwärtiger – und somit politischer - Hintergrund. Auseinandersetzung mit der ortsspezifischen Geschichte des Ausstellungsortes (Kunsthaus Baselland, Muttenz). Eine kriegerische Handlung führte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zur politischen Kantonstrennung beider Basel. Die aktuelle politische Situation (Fusionsabsichten, Finanzen) führt oft auf diese historische Auseinandersetzung zurück.
Texte
Philippe Reinau setzt sich in der Arbeit „Nachhall“, 2012, mit der ortsspezifischen Geschichte des „Joggeli“ auseinander, wo sich das Kunsthaus Baselland befindet. An der Vernissage nehmen in historischen Uniformen gekleidete Soldaten im Eingangsbereich Stellung ein. Die Relikte dieser einmaligen Performance werden mittels der zurückgebliebenen historischen Waffen repräsentiert, die während der ganzen Ausstellungsdauer im Eingangsbereich an der Wand befestigt sind. Mit „Nachhall“ übersetzt Reinau, sowohl performativ als auch installativ, eine historisch konfliktreiche Begebenheit in die Gegenwart, welche die historischen Spuren bis heute in sich trägt. Malena Grossenbacher, Helen Hagenbuch, 2012
Planung
Organisation der Schauspieler und der Requisiten (historische Uniformen, Gewehre). Instruktion der Schauspieler nach Drehbuch.
Finanzierung
Aufgrund der persönlichen Kontakte sind keine erheblichen Kosten angefallen. Uniformen und Gewehre konnten ausgeliehen werden, Schauspieler werden noch mit einem Nachtessen „entlöhnt“.
Beurteilung / Bemerkung
Die historischen Uniformen gehörten der Standeskompanie von Basel (Stänzler), die an der Schlacht bei der Hülftenschanze (BL) 1833 sieglos unterging. Der letzte dieser Soldaten wurde auf deren Rückzug in unmittelbarer Nähe des Kunsthauses Baselland von der Miliz Basellands erschossen. Die kriegerische Handlung führte zur Kantonstrennung (Basel-Stadt – Basel-Landschaft).
Status
umgesetzt an der Regionale 13 im Kunsthaus Baselland, Muttenz Ausstellungstitel: „No man is an island“ November 2012 bis Januar 2013
Abbildung
Siehe Rückseite
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Philippe Reinau
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Philippe Reinau
Titel
Unschuld
Medium
Intervention
Material
Drei Panzersperren, Kalkfarbe
Masse
-
Künstlerische Haltung
Drei Panzersperren werden als Malfläche benutzt. Die dabei verwendete weisse Farbe (Kalkfarbe) wird durch die Witterung peu à peu abgetragen.
Motivation
Ortsspezifische Arbeit und persönliches geschichtliches Interesse. Aus einem nicht mehr funktionalen Gegenstand oder Objekt wird – zeitlich bedingt - etwas Neues erschaffen. Dualität zwischen Dauerhaftem (Panzersperre aus massivem Beton) und Vergänglichem (weisse Kalkfarbe, als langsam schwindendes Element). Durch das witterungsbedingte Abtragen ist kein Rücktransport respektive Abräumen der Arbeit notwendig.
Texte
In diesem Werk wurden drei Panzersperren als grosse Malfläche benutzt auf der weisse Kalkfarbe aufgebracht wurde. Das ephemere Werk „Unschuld“ ist ein Eingriff an einer älteren Intervention aus früheren Zeiten. Die Panzersperren wurden während der Bedrohungslage zwischen 1939 und 1945 erstellt. Aus massivem Beton errichtet, stehen sie für das Dauerhafte, während der langsam schwindende Farbanstrich das Vergängliche betont. Die Panzersperren, deren ursprünglicher Zweck schon längst Geschichte ist, werden durch diese Intervention in ein ephemeres Werk verwandelt und vergegenwärtigen dadurch die Geschichtlichkeit des Ortes. Kulturkreis Surbtal, 2012
Planung
Organisation der Farbe und Malutensilien. Fahrt und Transport Umsetzung
Finanzierung
Minimale Ausgaben wurden durch das Institut Kunst HGK übernommen.
Beurteilung / Bemerkung
Die Arbeit erinnert an Minimal-Art sowie Land Art
Status
Umgesetzt, Ausstellung „Surb und Tal“ Kulturkreis Surbtal, Endingen (AG) Juni bis Juli 2012
Abbildung
Siehe Rückseite
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Philippe Reinau
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Philippe Reinau
Titel
20/0.3 = 66.66
Medium
Performance (Aktion) / Installation
Material
Bierfass, Schläuche, Gasflasche, Zapfhahn, Spanholz
Masse
ca. 120 x 100 x 60 cm
Künstlerische Haltung
Ortsspezifische Arbeit in den Räumlichkeiten einer alten Brauerei. Der Künstler steht am Zapfhahn und offeriert den Besuchern Bier (Warteckbier). Die Installation ist äusserst reduziert. Die Zapfanlage ist offengelegt.
Motivation
Ortsspezifische Arbeit. Geschichtliches Interesse (in diesem Fall an der ehemaligen Nutzung des Hauses als Brauerei) sowie dem aktiven Austausch mit Menschen (soziale Komponente). Bier als Kulturgut; steht für Geselligkeit und Ausgelassenheit. Die Besucher partizipieren, man begegnet sich auf lockere Weise. Erinnerung an soziale Funktion von Kunst.
Texte
Vernissage: Kaum ist die Schwelle vom Aufenthaltsraum mit Bar zum angrenzenden Ausstellungsraum überschritten, wird bereits wieder Bier offeriert, und zwar vom Künstler Philippe Reinau selbst, welcher die Besucher bedient. Er zapft das Bier via einer simplen aber vollkommen funktionstüchtigen Installation, bei der ein handelsüblicher Zapfhahn an ein weisses Brett montiert und mit einem Bierfässchen verbunden wurde. Einfach eine nette Begrüssung, ein bisschen Spass im Kunstraum? Wer die Geschichte des Wartecks kennt, weiss, dass in diesen Räumlichkeiten bis um 1990 das bekannte Warteck Bier gebraut wurde, bevor die Feldschösschen AG die Produktion übernahm und örtlich verlegte. Die Installation und das ausgeschenkte Bier – passenderweise das nun von Feldschlösschen produzierte Warteckbier - vergegenwärtigt so auf symbolischnostalgische Weise die Geschichtlichkeit des Raums, der nun Kunst beherbergt. Bier interessiert auch als eine Art „sozialer Kitt“ des Alltags. Ob man das „flüssige Gold“ mag oder nicht: Es ist ein Kulturgut und steht für Geselligkeit und Ausgelassenheit. Dies merkt man auch an der Vernissage. Es bildet sich eine Traube von schmunzelnden Besuchern um die Installation und Menschen begegnen sich auf lockere Weise. Der Künstler, dessen Installation während der Ausstellung aufgestellt bleibt, erinnert so auch an die soziale Funktion von Kunst, fern von jedem Elitismus. Nora Wyss, 2012
Planung
Organisation der Zapfutensilien (ausgeliehen) Kauf von Bierfässern
Finanzierung
Ausgaben für die Bierfässer wurden durch das Institut Kunst HGK zurückerstattet.
Beurteilung / Bemerkung
-
Status
umgesetzt an der Ausstellung „Kapitel 3: Der Raum“ Kaskadenkondensator, Basel Februar 2012
Abbildung
Siehe Rückseite
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Philippe Reinau
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Philippe Reinau
Titel
Nebel in einiger Entfernung, hat den Beobachter aber in der letzten Stunde nicht erreicht - die Höhenlage des Nebels liegt über der des Beobachters
Medium
Illustration / Grafik
Material
Papier (gedruckt)
Masse
variabel
Künstlerische Haltung
Einfache und reduzierte Arbeit (Reduktion auf Codes, die der Kunstwelt fremd sind)
Motivation
Verschiebung von Zeichen und Elementen eines Forschungsgebietes oder einer Wissenschaft – aufgrund des Magazintitel naheliegend der Meteorologie – in eine andere Wissenschaft, die der Kunst, resp. in den Kunstkontext. Der lange Titel soll die „Schwere“ von Gebieten der Forschung und Wissenschaft aufheben und ironisieren. Der Titel steht in seiner Länge diametral zur Einfachheit der Grafik und spiegelt in seiner Länge meine Motivation einen erklärenden Titel zu nutzen wider.
Texte
-
Planung
Internet-Recherche, Umsetzung der Grafik
Finanzierung
-
Beurteilung / Bemerkung
-
Status
umgesetzt im Lasso-Magazin Lasso No. 4 – Nackt und Nebel www.lassomagazin.ch Oktober 2012
Abbildung
Siehe Rückseite
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Philippe Reinau
Konzeptsammlung umgesetzter Projekte 2008 - 2013
Philippe Reinau
Titel
Warte
Medium
Performance / Installation
Material
Holzkonstruktion (Turm), Bildschirm und Videokamera
Masse
400 x 200 x 200 cm
Künstlerische Haltung
Eine Holzkonstruktion (erinnert an einen Hochsitz) mit Plattform, grob gezimmert. Der Künstler bleibt während der gesamten Dauer der Ausstellung (1 Woche) auf der Plattform sitzen. Er wartet (auf Inspiration), er beobachtet die Besucher, die ihn bei seiner aktuellen Tätigkeit via Video/Bildschirm ebenfalls beobachten können.
Motivation
Wie kommt ein Künstler zu seinen Ideen und Konzepten? Autobiografischer Ansatz mit dieser Fragestellung zum Studienabschluss. Reflexiver Anteil.
Texte
Die Arbeit von Philippe Reinau erinnert in der Ausstellungssituation der Messe Halle an einen Hochsitz des Künstlers. Während den Öffnungszeiten wird sich Reinau über den Köpfen des Ausstellungspublikums befinden. Durch eine Monitorübertragung können die Besucher/innen den Künstler und seine Tätigkeit beobachten. Reinau zeigt uns einen Künstler der wartet, beobachtet und notiert. Das Warten auf die künstlerische Inspiration ist dabei sein Motiv. Dieser Moment des Wartens zeigt exemplarisch den künstlerischen Prozess auf, welcher gleichzeitig auch das Werk ist. Der Künstler und die Besucher/innen teilen sich die Rolle des Beobachters, bleiben aber durch die räumliche Konstellation gegenseitig unerreichbar. Es sind Abhängigkeiten zwischen Künstler und Publikum, Künstler und Werk, Werk und Publikum, welche - mit der formal schlicht gehaltenen Erscheinung des Beobachtungsposten – Präsenz und Aufmerksamkeit einfordern. „Warte“ erzählt weiter noch vom Aushalten, Ausharren und dem Ausgesetzt-Sein und produziert in der Verbindung von Installation und Performance eine dringende Unmittelbarkeit. Sarina Scheidegger, August 2011
Planung
1. Definition der Form mittels Skizzen 2. Beschaffung des Holzes 3. Bearbeitung und Zusammenführen der Elemente
Finanzierung
Ausgeliehenes Material
Beurteilung / Bemerkung
-
Status
umgesetzt als Diplomarbeit BA of Arts in Kunst Institut Kunst, FHNW/HGK, Basel 2011
Abbildung
Siehe Rückseite
Konzeptsammlung umgesetzter Projekte 2008 - 2013
Philippe Reinau
Konzeptsammlung umgesetzter Projekte 2008 - 2013
Philippe Reinau
Titel
Irgendwo zwischen Livorno und Orbetello
Medium
Scan
Material
Kopie (pdf) einer alten Identitätskarte / Papier
Masse
A4
Künstlerische Haltung
Titelspezifische Arbeit (Kopf). Die Arbeit besteht aus einem Scan einer alten Identitätskarte. Durch Abdeckung der Namen und der Augen wird die Identität der abgebildeten Person verschleiert.
Motivation
Autobiografischer Ansatz. Ferien-/Kindheitserinnerungen.
Texte
-
Planung
Scan und Bearbeitung der Identitätskarte
Finanzierung
-
Beurteilung / Bemerkung
-
Status
umgesetzt im Lasso-Magazin Lasso No. 3 – Kopf www.lassomagazin.ch Oktober 2011
Abbildung
Siehe Rückseite
Konzeptsammlung umgesetzter Projekte 2008 - 2013
Philippe Reinau
Konzeptsammlung umgesetzter Projekte 2008 - 2013
Philippe Reinau
Titel
Mahlzeit
Medium
Aktion / Installation
Material
Holzsockel, drei Fondue-Caquelons, Käse
Masse
100 x 60 x 300 cm
Künstlerische Haltung
Die Aktion bestand aus dem gemeinsamen Fondue-Essen (in einer fondue-fremden Umgebung). Nach der Aktion bleiben die drei Fondue-Caquelons (inkl. Rechaud) als Verweis und als Erinnerung an einen geselligen Abend im Kunstraum stehen.
Motivation
Die Partizipation der Besucher ist ein integraler Bestandteil dieser Arbeit. Es soll ein geselliger Anlass sein. Durch das Essen aus einem gemeinsamen Topf kommt man sich näher. Es finden Gespräche statt. Dabei ist mir die natürliche Art des Kommunizierens – das Sprechen – wichtig im Gegensatz zur Veränderung der Kommunikationskultur etwa durch social media etc.
Texte
-
Planung
1. Definition der Arbeit (Sockel, Anzahl Fondue-Caguelons) 2. Organisation der Utensilien (ausgeliehen) und Kauf des Käses und der weiteren Zutaten
Finanzierung
Ausgaben wurden durch das Institut Kunst HGK zurück erstattet.
Beurteilung / Bemerkung
-
Status
umgesetzt an der Ausstellung „7“ (sieben) Kunstverein Duisburg, D-Duisburg Mai – Juli 2011
Abbildung
Siehe Rückseite
Konzeptsammlung umgesetzter Projekte 2008 - 2013
Philippe Reinau
Konzeptsammlung umgesetzter Projekte 2008 - 2013
Philippe Reinau
Titel
Problemlösungsprozess II
Medium
Illustration
Material
Papier
Masse
A4
Künstlerische Haltung
Abstrahierter Workflow / Prozess des Lebens. Umsetzung mit einer Zeichensprache (Codes) aus dem Organisationsmanagement / Projektmanagement.
Motivation
Die Arbeit spielt mit Vereinfachung und der totalen Reduktion von an sich komplexen individuellen Abläufen, wie etwa dem Leben an sich. Die Arbeit beinhaltet daher auch das Scheitern – in diesem Konzept das Scheitern des Versuchs komplexe Themenbereiche zu abstrahieren.
Texte
-
Planung
-
Finanzierung
-
Beurteilung / Bemerkung
-
Status
umgesetzt im Lasso-Magazin Lasso No. 2 – Schauspiel www.lassomagazin.ch März 2011
Abbildung
Siehe Rückseite
Konzeptsammlung umgesetzter Projekte 2008 - 2013
Philippe Reinau
Konzeptsammlung umgesetzter Projekte 2008 - 2013
Philippe Reinau
Titel
Halbzeit
Medium
Intervention / Zeichnung
Material
Weisse Kalkfarbe
Masse
ca. 75 x 45 m
Künstlerische Haltung
Für die Ausstellung „gARTen“ wurde um das Binninger Schloss ein Fussballfeld gezeichnet.
Motivation
Sprichwörtlich spielerischer Umgang mit dem Austragungsort und den Elementen des Vergänglichen und Dauerhaften. Dabei kommen eigene Vorlieben (Interesse an Fussball als gesellschaftliches Element) nicht zu kurz. Die Form / Umsetzung erinnert dabei an Konzepten der Land-Art.
Texte
Mittels weissen Kalklinien wird der Schlosspark von Philippe Reinau in der Tradition der Land-Art in ein Fussballfeld umgestaltet. Der Betrachter oder Besucher sieht auf dem Areal zuerst nur weisse Kalklinien, deren Dimension er erst mit der Zeit erfasst. Durch das Begehen des Geländes entdeckt er, dass die Linien zu einem Gesamtbild werden, die ein Fussballfeld darstellen. Dabei werden das Schloss und weitere gegebene Hindernisse bewusst in die Arbeit integriert, in dem die Linien unterbrochen und nach dem Hindernis weitergeführt werden. Das ganze Werk kann nur aus der Luft voll gesehen werden und bildet für den Betrachter am Boden stets ein zeichnerisches Fragment, wie wir dies bei archäologischen Fundorten kennen. Reinau nutzt den Schlosspark als grosse Zeichnungsfläche, auf der er mit Kalk-Farbe zeichnet. Damit wendet er eine Technik, die meist kleinformatig und filigran genutzt wird, im öffentlichen Raum an und spielt mit diesen Medien sowie mit dem Schloss als Dauerhaftem und der Kreide als Vergänglichem. D. Mollet, Kunstverein Binningen, 2010
Planung
1. Skizzierung auf Plan 2. Organisation des Werkzeugs und der Farbe 3. Ziehung der Begrenzungslinien
Finanzierung
Infrastruktur wurde ausgeliehen, die Kosten der Farbe wurden durch das Institut zurück erstattet.
Beurteilung / Bemerkung
Die Witterung sowie ein Rasenschnitt (der jedoch so mit dem Gärtner nicht vereinbart wurde) hatten ein schnelleres Schwinden der Kalkfarbe zur Folge.
Status
umgesetzt an der Ausstellung gARTen, Kunstverein Binningen Binningen 2010
Abbildung
-
Konzeptsammlung umgesetzter Projekte 2008 - 2013
Philippe Reinau
Konzeptsammlung umgesetzter Projekte 2008 - 2013
Philippe Reinau
Titel
Augenblicke
Medium
Videoinstallation mit Ton, Loop, 36 min.
Material
9 Monitore, 2 Boxen
Masse
Ca. 300 x 160 cm
Künstlerische Haltung
Die Arbeit besteht aus neun Monitoren, wobei jeweils drei übereinander getürmt sind. Auf jedem Monitor ist ein anderes Augenpaar unterschiedlicher Protagonisten zu sehen. Den Protagonisten wurden allesamt die gleichen Fragen gestellt. Die Antworten können wir lediglich in den Reaktionen und Bewegungsmustern der Augen erahnen. Die unterschiedlichen Fragen führen zu unterschiedlichen Blickrichtungen, die erahnen lassen, auf welcher Kommunikationsebene der Protagonist sich befindet.
Motivation
Die Arbeit beinhaltet Aspekte der Kommunikation (Paul Watzlawick: „Man kann nicht nicht kommunizieren“) und vertieft sich in Gebieten der nonverbalen Kommunikation im Sinne des Neurolinguistischen Programmierens (NLP).
Texte
-
Planung
1. 2. 3. 4. 5.
Finanzierung
Sämtliches Equipment vom Institut Kunst HGK ausgeliehen
Beurteilung / Bemerkung
-
Status
Gemeinschaftsarbeit mit Sarah Graf (Künstlerin, Basel) umgesetzt an der Ausstellung „1294.95 m3 Kunst“ Projektraum M54, Basel 2012
Abbildung
Siehe Rückseite
Definition der Fragen (an die Protagonisten) Drehbuch Drehtage Postproduktion Installation der Arbeit
Konzeptsammlung umgesetzter Projekte 2008 - 2013
Philippe Reinau
Konzeptsammlung umgesetzter Projekte 2008 - 2013
Philippe Reinau
Titel
6750 Minuten
Medium
Installation
Material
LkW-Batterie, Kabel, Glühbirne, Sockel
Masse
ca. 120 x 40 x 40 cm (inkl. Sockel)
Künstlerische Haltung
Die 12-V-Glühbirne ist während der Dauer der Ausstellung am Stromkreislauf der Batterie angeschlossen. Dabei „bezieht“ sie laufend Energie und mit der Zeit schwindet ihre Leuchtkraft. Es dauert etwa 6750 Minuten bis die Glühbirne erlischt. Der Besucher (sollte er denn dauernd anwesend sein) kann diese Entwicklung visuell mitverfolgen.
Motivation
Aufgreifen des soziologisch-gesellschaftlichen Phänomens des Wartens (= Zeit verstreichen lassen bzw. untätig sein, bis ein bestimmter, neuer Zustand eintritt). Die Arbeit nimmt weiter Bezug auf den globalen Verbrauch an Energieressourcen und deren Folgen. Inspiriert durch die Arbeit „Lampada annuale“ von Alighiero Boetti im Palais de Tokyo, Paris.
Texte
-
Planung
Ausschliesslich ausgeliehene Elemente verwendet.
Finanzierung
-
Beurteilung
-
umgesetzt
umgesetzt an der Jahresausstellung des Instituts Kunst HGK Basel, 2010
Abbildung
Siehe Rückseite
Konzeptsammlung umgesetzter Projekte 2008 - 2013
Philippe Reinau
Konzeptsammlung umgesetzter Projekte 2008 - 2013
Philippe Reinau
Titel
Diarama
Medium
Installation
Material
Holzkiste, Modelleisenbahn, Transformator
Masse
160 x 100 x 100 cm
Künstlerische Haltung
Eine weisse Kiste mit einem blauen Transformator. Daran sind elektronische Kabel angebraucht. Zu hören ist das Rattern einer Modelleisenbahn. Die Geschwindigkeit (und somit der Lärmpegel) kann durch bedienen des Transformators geregelt werden.
Motivation
Eine Modelleisenbahn die läuft, die man hört, aber nicht sehen kann, weckt den Wunsch mit einer solchen Bahn zu spielen. Der Titel spielt mit dem Begriff des Schaukastens (vgl. Diarama) in inkonsequenter Weise. Erfahrungen und Erinnerungen werden hier ausschliesslich durch das Hören hervorgerufen. Gedanken an Wahrheit und Wirklichkeit werden evoziert (besteht das Werk ausschliesslich digital oder befindet sich wirklich eine Modelleisenbahn darin). Die Partizipation, der Akt des Spielens ist wichtig.
Texte
-
Planung
1. 2. 3. 4.
Finanzierung
-
Beurteilung
-
umgesetzt
umgesetzt als Basis Thesis am Institut Kunst HGK sowie anlässlich der Ausstellung Shift in progress (Shift-Festival) Basel-Münchenstein, 2009
Abbildung
Siehe Rückseite
Definition der Arbeit Skizzierung Organisation der Modelleisenbahn Bau der Kiste
Konzeptsammlung umgesetzter Projekte 2008 - 2013
Philippe Reinau
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Philippe Reinau