4 minute read
Linke Thunerseeseite
Spiez Marketing AG (Info-Center Spiez)
Mit Zuversicht, die touristische Wertschöpfung in Spiez weiter steigern zu können, begann das Jahr 2020. Nach einem tollen Start hat die Corona-Pandemie die Zuversicht in eine ohnmächtige Besorgnis verwandelt. Dank einer ausgeglichenen Gästestruktur muss Spiez gegenüber 2019 «nur» einen Logiernächterückgang von 20% hinnehmen. Nach dem historischen Logiernächtehoch von 2019 mit rund 133'000 Logiernächten verzeichnet Spiez im Berichtsjahr 105'000 Logiernächte. Die damit verbundenen Kurtaxenmindererträge sowie die sehr schlecht verkauften Gemeindetageskarten sind dafür verantwortlich, dass die Spiez Marketing AG zum ersten Mal einen Verlust ausweisen muss.
Bedauerlicherweise fielen zudem die zahlreichen (Gross)Veranstaltungen dem Virus zum Opfer. Spiez ohne Seaside Festival, Läset Sunntig, Chlousemärit ist wie ein Blumenstrauss ohne Blumen. Das Geschäftsjahr 2020 brachte dennoch auch einige Höhepunkte. In der gäste- und eventfreien Zeit konnten neue Angebote entwickelt und lanciert werden. Im Juni konnte die Markteinführung vom FeWo-Service, eine Komplettdienstleistung für Grundeigentürmer zur Vermietung ihres Objektes, gefeiert werden. Das Produkt generierte rund 500 Logiernächte und warf einen Ertrag von rund CHF 5'000 ab. Gelungen ist auch die Produkteinführung von «smarTrails – Spiez Entdecken». Gleich vier smartphone-gesteuerte Entdeckungstouren, die multimediale Geschichten erzählen, wurden lanciert.
Ein Profiteur in diesem Sonderjahr war das explodierende «Wassersportgeschäft» in der Bucht und in Faulensee. Einen veritablen Gästeansturm in den Sommermonaten brachte die Organisation an die Kapazitätsgrenze und generierte Rekordvermietungen bei Kanu, SUP, Pedalo, Motorboote und Sealander. Erfreulich sind auch die andauernden Investitionen der Spiezer Hoteliers. Dies belegt die Attraktivität von Spiez. Damit bleiben die Spiezer Hotels modern oder schaffen sogar neue Lifestyle-Angebote.
Aeschi Tourismus
2020 war auch in Aeschi ein spezielles Jahr. Die geplanten Projekte von Aeschi Tourismus wurden aus diesem Grund nur teilweise umgesetzt, anderes wurde verschoben oder auf Eis gelegt. Dank dem vielfältigen Angebot in der freien Natur fanden trotzdem viele Gäste ihren Weg nach Aeschi.
Die Kinderthemenwege erlebten einmal mehr Hochkonjunktur. Schulklassen ebenso wie Tagesausflügler und Übernachtungsgäste nutzten die Angebote und genossen deren Abwechslung. Auch die Geocacher waren fleissig unterwegs. Insgesamt wurde die GeoTour Experience Aeschi von rund 800 Personen abgeschlossen. Ausserdem genossen die Besucher das schöne Wetter. Es wurde gepicknickt, gegrillt, gewandert oder einfach die Ruhe der Natur an einem stillen Plätzlein genossen. Wie überall mussten zahlreiche Events und Veranstaltungen abgesagt werden. Einzig die 1. Augustfeier wurde zusammen mit der Trachtengruppe Aeschi und den Suldtalschützen unter Einhaltung der verordneten Massnahmen durchgeführt. Die Coop Familienwanderung wurde auf den 29. August 2021 verschoben.
Der Winter 2019/2020 war geprägt von warmen Temperaturen und geringen Niederschlägen. Daher war in Aeschi nicht ans Skifahren zu denken. Die Loipe schmolz jeweils nach wenigen Tagen wieder weg. Winterwanderwege und Schneeschuhtrails waren selten als solche begehbar. Dafür konnten die Sommerwanderwege während des ganzen Winters genutzt werden. Schön verschneit war der Wiehnachtswäg im
Dezember 2020. Der Besucheraufmarsch war an manchen Tagen kaum zu bewältigen, war es doch eines der wenigen Angebote, welches in der vergangenen Vorweihnachtszeit zur Verfügung stand.
Die Logiernächte des vergangenen Jahres befanden sich wie wohl fast überall im Sturzflug. Wir sind aber dankbar, dass wir 2020 nur knapp 40% weniger Logiernächte verzeichnen als im Vorjahr. Die grössten Einbussen mussten in Hotels und Gruppenunterkünften hingenommen werden. Die Logiernächte in den Ferienwohnungen lagen unter unseren Erwartungen. Dafür verzeichnete der Camping Panorama rekordverdächtige Zahlen. Rückblickend nehmen wir trotz der schwierigen Situation viel positives aus dem vergangenen Jahr mit. Wir sind überzeugt, dass die Krise den Tourismus in eine neue und gute Richtung lenken wird.
Krattigen Tourismus
Das intakte Naherholungsgebiet mit Wald und verschiedenen Wanderwegen bot für viele eine super Abwechslung zum Home-Office-Alltag. Wir vermelden höchste Frequenzen und viele glückliche Besucher. Viele Familien entdeckten unsere Brätlistellen, Bewegungsfreudige den Vita-Parcours oder den Skulpturenweg. Der Campingplatz war gut besetzt und viele Gäste konnten sich an unserem Dorf mit der einzigartigen Aussicht über den Thunersee erfreuen.
Gut besucht war die dritte Auflage des Drüü-RadEsstivals – DIE Abwechslung im 2020. Der traditionelle Chrattig-Märit im Frühling und Spätherbst, der 1. August-Brunch sowie auch die Konzerte der Musikgesellschaft mussten abgesagt werden. Traurig… aber wir blicken zuversichtlich in die Zukunft und werden uns umso mehr auf die kleinen Feste und Aktivitäten freuen, die wir sobald als möglich durchführen werden.
Leissigen Tourismus
Obwohl viele Veranstaltungen aus bekannten Gründen nicht durchgeführt werden konnten, gab es doch ein paar Highlights. Wir hatten einen wunderschönen Sommer und es ist positiv aufgefallen, dass der Schweizer Gast gerne sein eigenes Land entdeckt. Das Berner Oberland und auch Leissigen haben von diesem Trend profitiert. Natürlich konnten die Schweizer Gäste die Lücke der ausbleibenden internationalen Touristen nicht schliessen. Aber wir haben festgestellt, dass der einheimische Tourist gerne den persönlichen Kontakt sucht und das Tourismusbüro rege besucht.
Ein schöner Moment war die Eröffnung der Schiffländte am 4. Juli. Das Team vom Vorstand hat die Ländte dekoriert, den roten Teppich ausgelegt und mit Kaffee und Gipfeli die einheimische Bevölkerung empfangen.
Die Badi Leissigen war dank dem schönen Sommer immer sehr gut besucht. Trotz der aktuellen Situation, Wetterpech zum Start und entsprechendem Hygienekonzept, haben die Pächter Sarina und Mänel Herren eine super Arbeit geleistet. Es war nach 14 Jahren sogleich auch ihre letzte Saison in der Badi. Als neuer Pächter wurde Gino Zahnd engagiert. Er hat die letzten zwei Jahre bereits Erfahrungen in der Badi gesammelt und wird uns als gelernter Koch einen kulinarischen Sommer bescheren.
Ausblick 2021 In der momentanen Zeit ist immer noch Flexibilität gefragt. Es ist zu hoffen, dass man bald wieder zusammen Veranstaltungen planen kann. Durch die aktuellen Unsicherheiten werden alle Anlässe der Vereine nur noch auf der Homepage der Gemeinde veröffentlicht. Auf den Veranstaltungsflyer, welcher jeweils in die Haushaltungen verschickt wurde, wird verzichtet. Eine strategische Entscheidung war auch, dass ab Sommer 2021 das Informationsbüro in das Hotel Kreuz verlegt wird. So kann gewährleistet werden, dass der Besucher an sieben Tagen die Woche zu seinen Informationen kommt. Die administrative Arbeit kann wie bisher gewohnt im Homeoffice gemacht werden.