Pharmastandort Schweiz: Espace Mittelland-Bassin Lémanique

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PHARMASTANDORT SCHWEIZ ESPACE MITTELLANDBASSIN LÉMANIQUE



INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort 4 Pharmaindustrie in der Schweiz Schweizer Pharma-Cluster

6 8

Espace Mittelland-Bassin Lémanique 10 Innovationsfähigkeit 18 Standortfaktoren 26 Firmenprofile 32 Glossar 40

ESPACE MITTELL AND-BASSIN LÉMANIQUE

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VORWORT

Regierungsrat Philippe Leuba Vorsteher des Departements für Wirtschaft, Innovation und Sport Kanton Waadt

Innert weniger Jahrzehnte hat sich die Westschweiz zu einem führenden Life-Sciences-Standort und zu einem echten «Health Valley» entwickelt. Fast 1 000 branchenzugehörige Unternehmen sind in der Region ansässig, Start-ups, KMUs, multinationale Unternehmen, 20 Forschungsinstitute und Universitäten. Insgesamt 25 000 Personen sind im Life-Sciences-Umfeld beschäftigt und die Region ist neben Cambridge und Oxford in England eines der drei grössten europäischen Zentren in diesem Sektor. In der Region zwischen dem Genfer- und dem Neuenburgersee haben sich mehrere Pharma-Produktionsbetriebe angesiedelt. Ein Beispiel ist der moderne, erst kürzlich ausgebaute Biotech-Produktionsstandort von Merck in Aubonne – für Merck der wichtigste Standort zur Herstellung biopharmazeutischer Medikamente für Patientinnen und Patienten auf der ganzen Welt. Die Life-Sciences boomen. Dank starker Partnerschaften ist die Region führend in den Forschungsbereichen Neurowissenschaften, Onkologie, Immunologie, Ernährung und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bioinformatik, medizinische Bildgebung und Roboterchirurgie sind weitere Bereiche, die sich schnell entwickeln. In der Nähe des Universitätsspitals des Kantons Waadt (CHUV) wird ein Zentrum für Krebsforschung eingeweiht. Es wird 300 Forschende und Ärztinnen und Ärzte zusammenbringen. Dieses Projekt veranschaulicht die Vitalität des Sektors in der Region. 4

PHARMASTANDORT  SCHWEIZ


Eröffnet ein Pharmaunternehmen einen neuen Standort oder erweitert einen bestehenden, führt dies zu zahlreichen Aufträgen für regionale Unternehmen. Die Produktionsstätten müssen gebaut, ausgestattet und gewartet werden. Davon profitiert das lokale Gewerbe, das verschiedenste Arbeiten ausführen kann. So kommen schweizweit neben den rund 43 000 Arbeitsplätzen direkt in der Pharmaindustrie zusätzlich rund 138 000 Arbeitsplätze bei anderen Unternehmen (u.a. Beschäftige in Wartungstechnik, IT) hinzu. Neben den Arbeitsplätzen, welche die Pharmaindustrie bietet, stehen medizinische Forschung und Produktion synonym für Hoffnung, Heilung und wiedergefundenes Glück für Tausende von kranken Menschen. Verschiedene Faktoren sind für die Anziehungskraft der Region verantwortlich. Das steuerliche Umfeld ist einer der Gründe, wenn auch nicht der Hauptgrund. Die Verfügbarkeit von hochqualifizierten Arbeitskräften und die Nähe zu den wichtigen Universitäten, wie beispielsweise zur Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) oder zur Universität Genf, sind entscheidende Faktoren. Schliesslich besteht die grösste Stärke unserer Region darin, ein Netzwerk zu schaffen, in welchem die Unternehmen gegenseitig voneinander profitieren. Kurz gesagt: Es gibt eine einzigartige Dichte an Kompetenzen im Bereich der Biowissenschaften und der medizinischen Technologien, die im Zentrum eines diversifizierten Wirtschaftsgefüges steht, sowohl hinsichtlich der Grösse von Unternehmen (Start-ups, KMUs, multinationale Unternehmen) als auch hinsichtlich der Aktivitäten (F&E, Produktion, Hauptsitz). Die Wachstumsaussichten für das Bassin Lémanique bleiben vielversprechend.

ESPACE MITTELL AND-BASSIN LÉMANIQUE

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PHARMAINDUSTRIE IN DER SCHWEIZ

7.2%

DURCHSCHNITTLICHES REALES WERT­ SCHÖPFUNGSWACHSTUM pro Jahr (2006–2016)

4.3× PRODUKTIVER ALS GESAMTWIRTSCHAFT (2016)

SCHWEIZER FRANKEN NOMINALE BRUTTOWERTSCHÖPFUNG im Jahr 2016

45 500 BESCHÄFTIGTE im Jahr 2016

Studie im Auftrag von Interpharma Weitere Informationen zur volkswirtschaftlichen Bedeutung der Schweizer Pharmaindustrie finden Sie in unserer Publikation «Bedeutung der Pharmaindustrie für die Schweiz». Sie finden diese bei uns auf der Website unter Publikationen/Pharmastandort. 6

PHARMASTANDORT  SCHWEIZ

Quelle: BAK Economics, Polynomics, BFS, 2017

28.9 MRD.


Die Bedeutung der Pharmaindustrie für die Schweizer Volkswirtschaft lässt sich an direkten und indirekten Einflussgrössen aufzeigen. Die direkte wirtschaftliche Bedeutung misst sich beispielsweise an den Exportzahlen, den Beschäftigten oder an der Bruttowertschöpfung (BWS). Letztere ergibt sich aus dem Wert der produzierten Güter (Produktionswert) abzüglich der bezogenen Vorleistungen. Im Jahr 2016 betrug die nominale BWS der Pharmaindustrie 28.9 Milliarden Schweizer Franken – das ist ca. 4-mal so viel wie noch vor rund 20 Jahren. Mit einem durchschnittlichen realen Wertschöpfungswachstum von 7.2 Prozent pro Jahr trug die Pharmaindustrie im vergangenen Jahrzehnt stark zum Wachstum der Schweizer Wirtschaft bei. Gemessen werden können neben den direkten auch die indirekten Effekte der Pharmaindustrie. Durch die branchenübergreifende Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen – also wenn die Pharmaindustrie Vorleistungen in Form von Gütern und Dienstleistungen bezieht – werden rund 138 000 zusätzliche Arbeitsplätze (Vollzeitäquivalente) generiert. Ebenso haben die Konsumausgaben der Beschäftigten sowie das Steueraufkommen der Pharmaunternehmen einen indirekten Effekt auf die Gesamtwirtschaft. So addieren sich die direkte und die indirekte BWS auf einen Wert von rund 49.6 Milliarden Schweizer Franken. Pharmazeutische Firmen investieren viel in Forschung und Entwicklung (F&E). Der Anteil der privatwirtschaftlich finanzierten F&E-Ausgaben lag 2012 bei rund 2 Prozent des na­­ tionalen Bruttoinlandsprodukts (BIP). Diese hohe Investi­ tionstätigkeit unterstreicht die Bedeutung des Forschungsstandorts Schweiz. Zudem trägt die Branche so massgeblich dazu bei, dass die Schweiz auch international als Innovationsmotor wahrgenommen wird und sowohl das europäische wie auch das globale Innovationsranking anführt. ESPACE MITTELL AND-BASSIN LÉMANIQUE

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ca.

88%

DER NOMINALEN BRUTTOWERTSCHÖPFUNG DER SCHWEIZER PHARMAINDUSTRIE wurden 2016 in den Clustern Region Basel, Espace MittellandBassin Lémanique und Zürich-Zug-Luzern erwirtschaftet.

n  Region Basel n  Espace Mittelland-

Bassin Lémanique n  Zürich-Zug-Luzern

n  Schaffhausen n  Tessin n  Wallis

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PHARMASTANDORT  SCHWEIZ

Quelle: BAK Economics, 2018

SCHWEIZER PHARMA-CLUSTER


Region Basel Der Pharma-Cluster Region Basel, bestehend aus den Kantonen Basel-Stadt, Baselland und Jura sowie dem Fricktal und Dorneck-Thierstein, ist von grosser internationaler Bedeutung. In der Region sind internationale Unternehmen wie Actelion, Bayer, Boehringer Ingelheim, Novartis und Roche angesiedelt. Espace Mittelland-Bassin Lémanique Die Kantone Bern, Freiburg, Neuenburg und Solothurn sind in der Region Espace Mittelland, die Kantone Genf und Waadt in der Region Bassin Lémanique abgebildet. Zusammen bilden sie den Cluster Espace Mittelland-Bassin Lémanique, welcher die Schweizer Niederlassungen von Biogen, Celgene, Eli Lilly, GlaxoSmithKline, Merck, Sanofi, UCB und Vifor Pharma beherbergt. Zürich-Zug-Luzern Der Cluster Zürich-Zug-Luzern hat sich als attraktiver Standort für internationale Life-Sciences-Unternehmen etabliert. Die Konzerne AbbVie, Allergan, Amgen, AstraZeneca, Bayer, Biogen, Bristol-Myers Squibb, Gilead, Janssen, Lundbeck, Merck, MSD (Merck Sharp & Dohme), Novartis, Pfizer, ­Roche, Shire, Takeda und Vifor Pharma sind dort präsent. Schaffhausen / Tessin / Wallis Daneben sind in der Schweiz noch drei kleinere Pharma-­ Cluster auszumachen: In Schaffhausen ist die Pharma­ industrie ein wichtiger Pfeiler der lokalen Wirtschaft, wozu insbesondere die Cilag beiträgt. Im Tessin ist die Pharma­ industrie historisch gewachsen und setzt sich heute aus mehreren mittelgrossen Unternehmen zusammen. Von grosser Bedeutung ist auch das Wallis, da die Region Zulieferer beherbergt, welche chemische Vorleistungen für die pharmazeutische Produktion herstellen. ESPACE MITTELL AND-BASSIN LÉMANIQUE

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ESPACE MITTELLANDBASSIN LÉMANIQUE DIE PHARMAINDUSTRIE IM CLUSTER ESPACE MITTELLAND-BASSIN LÉMANIQUE

7.0%

DURCHSCHNITTLICHES REALES WERT­ SCHÖPFUNGSWACHSTUM pro Jahr (2006–2016)

51

PATENTANMELDUNGEN im Jahr 2013 (pro Million Einwohner)

3.8 MRD.

SCHWEIZER FRANKEN NOMINALE BRUTTOWERTSCHÖPFUNG

7 600 BESCHÄFTIGTE im Jahr 2016

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PHARMASTANDORT  SCHWEIZ

Quelle: OECD, BAK Economics, 2018

im Jahr 2016


Die Herstellung medizinischer Güter wird unter dem Branchenaggregat Life-Sciences zusammengefasst, welches die forschungsintensiven Branchen pharmazeutische Industrie, Medizintechnik (elektrische und orthopädische) sowie Forschung und Entwicklung im Bereich Biotechnologie umfasst. Die beiden Regionen Espace Mittelland und Bassin Lémanique haben sich in den letzten Jahrzehnten zu einem international anerkannten Standort für Unternehmen der Life-­Sciences-Branche entwickelt. Der Cluster zeichnet sich etwa durch das Angebot an renommierten Forschungsund Bildungsinstitutionen wie der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne (EPFL) aus. Daneben haben auch andere Faktoren wie die Verfügbarkeit von Fachkräften zur Ansiedlung verschiedener Unternehmen aus der Branche geführt. So hat sich beispielsweise das Biotechnologieunternehmen Biogen für den Standort Luterbach im Kanton Solothurn entschieden, um dort eine hochmoderne biopharmazeutische Produktionsanlage zu errichten. Nicht zuletzt aufgrund dieser Neuansiedlungen nimmt die Anzahl der Beschäftigten im Cluster Espace Mittelland-Bassin Lémanique stetig zu.

ESPACE MITTELL AND-BASSIN LÉMANIQUE

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ESPACE MITTELLAND-BASSIN LÉMANIQUE

BESCHÄFTIGUNG IN DER LIFE-SCIENCES-BRANCHE Anteil an der Gesamtbeschäftigung (in %), 2016 Øresund

2.47.6

Schweiz

1.5

Boston

1.3

Espace Mittelland

1.2

Bassin Lémanique

0.9

SF Bay Area

0.9

Singapur New York

0.5

Paris

0.5 0.2

London 0%

1%

2%

3%

Quelle: BAK Economics, 2018

0.9 0.7

München

Besonders viele Beschäftigte in der Medizintechnik Als einer der wichtigsten Arbeitgeber der Region zählt die Life-Sciences-Industrie im Cluster Espace Mittelland-­ Bassin Lémanique rund 20 100 Beschäftigte – was ca. 1.1 Prozent der Gesamtbeschäftigung im Cluster ausmacht. Dies entspricht ungefähr einem Viertel aller in der Schweizer Life-Sciences-Industrie angestellten Personen. Dabei sind im Espace Mittelland rund 12 700 Personen, im Bassin Lémanique rund 7 400 Personen in den Life-Sciences beschäftigt.

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PHARMASTANDORT  SCHWEIZ


BESCHÄFTIGUNG IN DEN LIFE-SCIENCES-UNTERBRANCHEN Anteil am Total der Beschäftigten (in %), 2016 59

Espace Mittelland

34

33

Bassin Lémanique

47

Bern

49

34

Solothurn

22

85

Waadt

49 20%

2 45

40%

60%

1 19

44

13 0%

5 52

32

Neuenburg

7

56

47

Genf

8 46

39

Freiburg

7

59

80%

5 100%

Pharmaindustrie    Medizintechnik    Biotechnologie Rundungsdifferenzen möglich

Betrachtet man die Life-Sciences-Unterbranchen, so stellt im gesamtschweizerischen Durchschnitt die Pharma­ industrie die grösste Arbeitgeberin dar. Im Cluster Espace Mittelland-Bassin Lémanique sieht diese Aufteilung anders aus. So sind in dieser Region besonders viele Personen in der Medizintechnik-Industrie beschäftigt. Damit trägt die Region zur führenden Rolle der Schweiz im Bereich der Medizintechnik bei.

ESPACE MITTELL AND-BASSIN LÉMANIQUE

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Quelle: BAK Economics, 2018

Schweiz


ESPACE MITTELLAND-BASSIN LÉMANIQUE

WERTSCHÖPFUNG DER LIFE-SCIENCES-BRANCHE Anteil an der regionalen Gesamtwertschöpfung (in %), 2016 Øresund

8.9

Schweiz

5.6

Singapur

3.9

Espace Mittelland

3.3

Bassin Lémanique

2.5

SF Bay Area

2.1

Boston 1.1

München

1.0

Paris

0.9

London

0.4 0%

2%

4%

6%

8%

10%

Pharmaindustrie am wertschöpfungsintensivsten Im Cluster Espace Mittelland-Bassin Lémanique machte die Wertschöpfung der Life-Sciences im Jahr 2016 insgesamt rund 2.9 Prozent der Gesamtwertschöpfung im Cluster aus. Betrachtet man die Regionen einzeln, so ist der Anteil im Espace Mittelland mit 3.3 Prozent etwas grösser als der Anteil im Bassin Lémanique mit 2.5 Prozent. Dennoch liegt der Cluster im Vergleich noch vor anderen internationalen Life-Sciences-Standorten wie San Francisco Bay Area oder Paris. Aufgegliedert betrug der Anteil der Pharmaindustrie mit 3.8 Milliarden Schweizer Franken im Jahr 2016 rund 1.7 Prozent an der Gesamtwertschöpfung des Clusters, wogegen etwa der Anteil der Medizintechnik mit 0.9 Prozent niedriger ausfiel.

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PHARMASTANDORT  SCHWEIZ

Quelle: BAK Economics, 2018

2.0

New York


WACHSTUMSRATE DER REALEN BRUTTOWERTSCHÖPFUNG UND DER BESCHÄFTIGUNG Durchschnittliche jährliche Wachstumsrate in den Life-Sciences (in %), 2006–2016 Singapur Øresund Bassin Lémanique Schweiz Espace Mittelland München Boston SF Bay Area New York London –8% –6% –4% –2%

0%

2%

4%

6%

8% 10% 12%

Quelle: BAK Economics, 2018

Paris

Reale Bruttowertschöpfung    Beschäftigung

Positives Wertschöpfungs- und Beschäftigungswachstum In den Jahren 2006 bis 2016 betrug die durchschnittliche Wachstumsrate der realen Bruttowertschöpfung in den Life-Sciences im Cluster Espace Mittelland-Bassin Lémanique rund 5.1 Prozent. Stark gewachsen ist dabei vor allem das Bassin Lémanique mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate der realen BWS von 7.6 Prozent. Im gleichen Zeitraum wuchs die Beschäftigung in den L­ ife-Sciences im Cluster um 2.8 Prozent. Aufgegliedert zeigt sich, dass die Region Bassin Lémanique ein stärkeres Beschäftigungswachstum verzeichnet als die Region Espace Mittelland. Im Vergleich mit internationalen Life-­ Sciences-Standorten ist die Life-Sciences-Branche im Bassin Lémanique sogar überdurchschnittlich gewachsen. ESPACE MITTELL AND-BASSIN LÉMANIQUE

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ESPACE MITTELLAND-BASSIN LÉMANIQUE

PRODUKTIVITÄT IN DER LIFE-SCIENCES-BRANCHE Nominale Arbeits- und Stundenproduktivität (in CHF, aktuelle Preise und Wechselkurse), 2016 0

100 000

200 000

300 000

400 000

500 000

0

100

200

300

400

500

Schweiz SF Bay Area Øresund Bassin Lémanique Singapur New York London Boston Paris München

Nominale Arbeitsproduktivität (Achse oben)     Nominale Stundenproduktivität (Achse unten)

Pharmaindustrie der Region mit hoher Produktivität Die Einzelregionen Espace Mittelland und Bassin Lémanique schneiden im Produktivitätsvergleich mit interna­ tionalen Life-Sciences-Standorten beide gut ab. Während 2016 die nominale Arbeitsproduktivität im Espace Mittelland einen Wert von 299 000 Schweizer Franken aufweist, wurden im Bassin Lémanique 354 000 Schweizer Franken pro Arbeitsplatz erwirtschaftet. Letztere Region erwies sich somit als produktiver.

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Quelle: BAK Economics, 2018

Espace Mittelland


Obwohl die Medizintechnikindustrie im Cluster Espace Mittelland-Bassin Lémanique mehr Beschäftigte aufweist als die Pharmaindustrie, fällt der Wertschöpfungsbeitrag der Pharmabranche höher aus. Erklären lässt sich dieser Umstand damit, dass die Pharmaindustrie die mit Abstand produktivste Branche ist und somit bei gleicher Beschäftigtenzahl eine höhere Wertschöpfung generiert als andere Industriezweige. So wurden 2016 in der pharmazeutischen Industrie im Bassin Lémanique pro eingesetzte Arbeitsstunde 283 Schweizer Franken oder rund 520 000 Schweizer Franken pro Arbeitsplatz generiert. Im Espace Mittelland wurden 266 Schweizer Franken pro Arbeitsstunde bzw. rund 484 000 Schweizer Franken pro Arbeitsplatz erwirtschaftet. Die Werte der anderen Unterbranchen fallen niedriger aus.

«Im Sog unserer stark verankerten MedTech-Branche sind die Life-Sciences am Jurasüdfuss stark auf dem Vormarsch. Der US-Biotechnologiekonzern Biogen wird 2019 eine der weltweit modernsten biopharmazeutischen Produktionsanlagen in der Region Solothurn in Betrieb nehmen. Wir freuen uns, dass der Kanton Solothurn unter anderem mit der Verfügbarkeit von Fachkräften und der sehr guten Erreichbarkeit die richtigen Argumente für die Standortwahl bereithatte. Erfreulicherweise hat die Ansiedlung von Biogen bereits auch für einen motorischen Effekt gesorgt.» Regierungsrätin Brigit Wyss, Vorsteherin des Volkswirtschafts­ departements des Kantons Solothurn

ESPACE MITTELL AND-BASSIN LÉMANIQUE

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INNOVATIONSFÄHIGKEIT

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PHARMASTANDORT  SCHWEIZ


Um in einem sich stetig verändernden wirtschaftlichen Umfeld bestehen zu können, müssen Unternehmen dynamische Anpassungen vornehmen können. Innovation – die wirtschaftliche Umsetzung von neuen Ideen und deren Verwertung auf dem Absatzmarkt – zählt denn auch zu den wichtigsten Wachstumsfaktoren einer modernen Volkswirtschaft. Die Schweiz gehört seit mehreren Jahren zu den innovativsten Ländern der Welt. Aufgrund ihrer führenden Innovationskraft kann die Schweiz im internationalen Standortwettbewerb somit gut mithalten. Gerade für wissensintensive Branchen hat die Innovationsfähigkeit aus Wettbewerbssicht einen hohen Stellenwert in der Standortdiskussion. So sind auch Unternehmen aus den Life-Sciences-­ Branchen an Standorten mit hohem Innovationspotenzial interessiert. Auf den nachfolgenden Seiten werden die Rahmenbedingungen im Cluster Espace Mittelland-Bassin Lémanique aufgezeigt, welche sich auf die Innovationsfähigkeit der Region auswirken. Analysiert werden zu diesem Zweck die Forschungs- und Entwicklungsausgaben, die Patentdichte, die Qualität der regionalen Universitäten sowie das Bildungsniveau der Arbeitskräfte.

ESPACE MITTELL AND-BASSIN LÉMANIQUE

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INNOVATIONSFÄHIGKEIT

FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSAUSGABEN Anteil am BIP (in %), 2012 0.3

2.4

Dänemark

2.0

0.1

1.0

Schweiz

2.1

0.0

0.8

Deutschland

2.0

Frankreich

1.8

UK

1.0

Spanien Italien 0%

0.5

0.4 0.3 0.5

1.5

USA

0.7

0.2

0.2

0.1 0.4

0.7

0.2 0.4

0.7

0.2 0.4 1%

2%

3%

4%

Business-Sektor     Öffentlicher Sektor    Hochschulen

Privater Sektor investiert viel in Forschung und Entwicklung Durch eine intensive Forschungs- und Entwicklungstätigkeit wird neues Wissen generiert, was wiederum zu Innovationen führen kann. In der Schweiz wird viel in die Erforschung und Entwicklung von neuen Medikamenten investiert. Damit trägt auch die Pharmaindustrie zur Wettbewerbsfähigkeit und zum Wirtschaftswachstum der Schweiz bei. Im Jahr 2012 machten die Ausgaben für Forschung und Entwicklung des privatwirtschaftlichen und öffentlichen Sektors sowie der Hochschulen insgesamt rund 2.9 Prozent des BIP der Schweiz aus. Damit zeichnet sich die Schweiz durch eine intensive Forschungstätigkeit aus und positioniert sich im internationalen Vergleich sehr gut. Die Investitionen in F&E sind dabei zum grössten Teil in der Privatwirtschaft zu verzeichnen: Der Anteil der vom privatwirtschaftlichen Sektor finanzierten F&E-Ausgaben betrug im Jahr 2012 rund 2 Prozent am BIP. 20

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Quelle: OECD, BAK Economics, 2017

Finnland


PATENTANMELDUNGEN Anzahl Patentanmeldungen pro Million Einwohner, 2013 Boston

110

SF Bay Area

85

46

Øresund

92

32

Bassin Lémanique

52

47 24

Schweiz München

50

44 33

80

39

16 12

Espace Mittelland

4 32 4

New York

17 15 7

Paris

12 11 10

Singapur

7 11 11

London

7 8 4 0

100

200

300

Pharmaindustrie    Medizintechnik    Biotechnologie

Aufholpotenzial bei Patentanmeldungen Die Anzahl Patentanmeldungen vermittelt einen Eindruck über die Innovationsfähigkeit einer Region. Sie ermöglicht es, die Produktivität der Forschung abzuschätzen und macht die kommerzielle Verwertung von Wissen weltweit messbar. Im Cluster Espace Mittelland-Bassin Lémanique wurden 2013 insgesamt 202 Patente im Bereich der Life-Sciences angemeldet. Im Bereich Pharma sind dabei in der Region Espace Mittelland rund 4 Patentanmeldungen pro Million Einwohner eingegangen, in der Region Bassin Lémanique waren es rund 47 pro Million Einwohner. Die beiden Regionen schneiden dabei unter- bzw. überdurchschnittlich ab. Dennoch liegen beide deutlich hinter dem Cluster Boston, welches im Bereich Pharma mehr als 100 Patentanmeldungen pro Million Einwohner verzeichnete und damit international zu den führenden Standorten zählt. ESPACE MITTELL AND-BASSIN LÉMANIQUE

21

Quelle: OECD, BAK Economics, 2017

10 24 13


INNOVATIONSFÄHIGKEIT

QUALITÄT DER UNIVERSITÄTEN Index 100 = ø der Benchmarkregionen (Westeuropa und USA zwischen 2010 und 2014), 2016 Boston Bassin Lemanique

114

SF Bay Area

112

Singapur

111

Øresund

107

New York

106

Schweiz

103

London

102

Paris

100

München

100

Espace Mittelland

100 0

40

80

120

160

Hohe Qualität der regionalen Hochschulen Akademische Forschungseinrichtungen von hoher Qualität ziehen Spezialisten und hochrangige Wissenschaftler aus der ganzen Welt an, wovon neben der Forschung auch andere Bereiche profitieren. Die Qualität der lokalen Hochschulen ist deshalb ein wichtiger Standortfaktor, der für forschungsintensive Branchen wie die Pharmaindustrie besonders relevant ist. Im Cluster Espace Mittelland-Bassin Lémanique sind ausgezeichnete Universitäten vorzufinden. Neben der renommierten Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne (EPFL) zählen die Universitäten des Kantons Genf zu den qualitativ hochstehendsten Universitäten der Welt. Die Hochschulen des Bassin Lémanique erreichen im Ranking denn auch 114 Punkte und liegen damit weit vorne.

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PHARMASTANDORT  SCHWEIZ

Quelle: CWTS Leiden Ranking, BAK Economics, 2017

155


QUALITÄT DER UNIVERSITÄTEN IM BEREICH LIFE-SCIENCES Index 100 = ø der Benchmarkregionen (Westeuropa und USA zwischen 2010 und 2014), 2016 Boston

131

Øresund

113

Bassin Lemanique SF Bay Area

109

Schweiz

105

Singapur

105

New York

102

Espace Mittelland

101

London

99

Paris

99

München

99 0

35

70

105

140

Quelle: CWTS Leiden Ranking, BAK Economics, 2017

110

Auch im Vergleich mit Universitäten im Bereich der Life-­ Sciences sind die Universitäten im Bassin Lémanique sehr gut klassiert und die Region Espace Mittelland schneidet ebenfalls relativ gut ab.

BAK Quality of Universities Index Der BAK Quality of Universities Index beruht auf dem CWTS Ranking of Leiden und berechnet die Qualität von Hochschulen einer Region. Gemessen wird die Anzahl wissenschaftlicher Publikationen einer Universität im Bereich Biomedizin und Gesundheitswissenschaften und deren Zitierhäufigkeit.

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INNOVATIONSFÄHIGKEIT

ARBEITSKRÄFTE NACH BILDUNGSABSCHLUSS Anteil an den Erwerbstätigen (in %), 2014 41

Finnland

41

Schweiz

38

Spanien

37

Frankreich

36

Dänemark

34

Österreich

42

45

19 22

54

15

60

19 0%

15 39

44

27

Italien

13

48 23

32

Deutschland

17

46

13

47 20%

40%

34 60%

80%

100%

Tertiär    Sekundär    Primär Rundungsdifferenzen möglich

Hohes Bildungsniveau der Arbeitskräfte Der Bildungsabschluss von Arbeitskräften ist ein wichtiger Indikator für die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit einer Volkswirtschaft. Für Branchen mit hoher Forschungsund Entwicklungstätigkeit – wie die Pharmaindustrie – sind Fachkräfte mit tertiärem Bildungsabschluss besonders wichtig. Im Jahr 2014 lag der Anteil an tertiär ausgebildeten Arbeitskräften in der Schweiz bei mehr als einem Drittel (38%) aller Erwerbstätigen – im Jahr 2000 lag dieser Anteil noch bei knapp einem Viertel. Nach wie vor den grössten Anteil machen mit rund 48 Prozent Arbeitskräfte mit einem sekundären Bildungsabschluss aus. Im Vergleich mit anderen europäischen Ländern zeichnet sich die Schweiz durch ein hohes Bildungsniveau aus.

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PHARMASTANDORT  SCHWEIZ

Quelle: OECD, BAK Economics, 2017

UK


«Der Kanton Solothurn weist eine besonders hohe Dichte an MedTech-Unternehmen auf. Über 10 Prozent aller MedTech-Jobs der Schweiz befinden sich im Kanton Solothurn. Mit der Ansiedlung von Biogen präsentiert sich der Kanton Solothurn als international anerkannter Standort für Unternehmen der Life-Sciences-Branche. Im Espace Mittelland sind rund 12 700 Personen in der Life-Sciences-Branche beschäftigt.» Daniel Probst, Direktor Solothurner Handelskammer

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STANDORTFAKTOREN

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PHARMASTANDORT  SCHWEIZ


Neben betriebsinternen Grössen sind für Unternehmen auch die lokalen Standortfaktoren von Bedeutung, wenn es um die Optimierung ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit geht. Im Zuge der Globalisierung sind Standortentscheide für Unternehmen von immer grösserer Bedeutung. Die Standortdiskussion kann dabei aus zwei Perspektiven betrachtet werden: Während für Unternehmen vor allem harte Standortfaktoren wie Besteuerung und Regulierung relevant sind, spielen für Arbeitskräfte weiche Standortfaktoren wie das Bildungsangebot und die Lebensqualität eine grössere Rolle. Die Verbesserung der regionalen Standortqualität ist wichtig, um sowohl für bereits angesiedelte als auch für ansiedlungsinteressierte Unternehmen sowie für hochqualifizierte Arbeitskräfte attraktiv zu sein. Auf den nachfolgenden Seiten werden zur Evaluation der Standortqualität des Clusters Espace Mittelland-Bassin Lémanique verschiedene Kennzahlen aus den Bereichen Besteuerung, Erreichbarkeit und Regulierung betrachtet.

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STANDORTFAKTOREN

MARKTREGULIERUNG

4.0

IT FR

3.0

FR

IT 2.0 DE 1.0 0.0 0.0

UK 0.5

1.0

FI DK

FI

CH US

US 1.5

ES

DK

ES

DE

2.0

CH

UK

2.5

3.0

3.5

PRODUKTMARKTREGULIERUNG

2015    1995

Wirtschaftsfreundliche Regulierung Staatliche Regulierungen können zu hohen Administra­ tionskosten oder Marktzugangshürden führen, gleichzeitig können Regulierungen aber auch den Wettbewerb fördern und wirtschaftsfreundliche Strukturen begünstigen. Die Intensität der Regulierung von (Produkt- und Arbeits-) Märkten hat also signifikante Auswirkungen auf die Attraktivität eines Standorts. Allgemein ist zu beobachten, dass alle Vergleichsländer 2015 weniger stark reguliert waren als noch im Jahr 1995. Im internationalen Vergleich weist die Schweiz für 2015 sowohl auf dem Arbeits- als auch auf dem Produktmarkt eine mittlere Regulierungsdichte auf. Während besonders die angelsächsischen Länder eine noch liberalere Marktstruktur aufweisen, ist die Regulierungsdichte in Spanien, Italien und insbesondere in Frankreich wesentlich höher als in der Schweiz.

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PHARMASTANDORT  SCHWEIZ

Quelle: OECD, Cato Institute, BAK Economics, 2017

ARBEITSMARKTREGULIERUNG

Index der Produkt- und Arbeitsmarktregulierung (0 = sehr liberal; 6 = stark reguliert), 1995 und 2015


BAK TAXATION INDEX

New York

40%

Boston München

30%

London Bassin Lémanique

20% 10%

SF Bay Area Paris Øresund

Espace Mittelland

Singapur

0% 0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

BESTEUERUNG HOCHQUALIFIZIERTER ARBEITSKRÄFTE

Vergleichsweise niedrige Steuerbelastung Die Steuerbelastung zählt zu den wichtigsten Faktoren im internationalen Standortwettbewerb. Dies, da das Steuersystem einer Region sowohl für Unternehmen als auch für Arbeitskräfte von hoher Bedeutung ist. Die Schweiz – und ihre Regionen – verfügt über ein wettbewerbsfähiges Steuersystem. Im Cluster Espace Mittelland-Bassin Lémanique fällt die Steuerbelastung sowohl für Unternehmen als auch für hochqualifizierte Arbeitskräfte im internationalen Vergleich eher gering aus. Die steuerliche Standortattraktivität ist somit höher als diejenige anderer Life-Sciences-Standorte.

Messung der Steuerbelastung (Taxation Index) Besteuerung von Unternehmen inklusive aller in­­ direkten Unternehmenssteuern bzw. eines hochqualifizierten Arbeitnehmers mit einem Einkommen nach Steuern von 100 000 Euro. ESPACE MITTELL AND-BASSIN LÉMANIQUE

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Quelle: ZEW, BAK Economics, 2017

BESTEUERUNG VON UNTERNEHMEN

Besteuerung von Unternehmen und Hochqualifizierten, ø 1995–2017


STANDORTFAKTOREN

DOING BUSINESS INDEX Maximum: Index 100, 2010 und 2015 Dänemark UK Finnland Deutschland Schweiz Frankreich Spanien Italien 0

15

30

45

60

75

90

2010    2015

Wettbewerbsfähige Bedingungen Im Doing Business Index belegte die Schweiz 2015 den 26. Rang1 und lag damit im Mittelfeld der einkommensstarken Länder der OECD. Im europäischen Vergleich platzierte sich die Schweiz hinter den nordischen und vor den südeuropäischen Ländern.

Doing Business Index Der Index gibt an, wie mühelos wirtschaftliche Aktivitäten in einem Land verfolgt werden können. Je besser das Ranking, desto wirtschaftsfreundlicher sind die regulatorischen Bedingungen in Bezug auf Unternehmensgründung und -führung.

1

Quelle: The World Bank, 2016

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PHARMASTANDORT  SCHWEIZ

Quelle: Worldbank, BAK Economics, 2017

USA


GLOBALE ERREICHBARKEIT London

120

Paris

119

Øresund

112

New York

112

München

111

Boston

109

Schweiz

109

Bassin Lémanique

108

Espace Mittelland

107

SF Bay Area

94 0

20

40

60

80

100

120

140

Gute internationale Erreichbarkeit Die Erreichbarkeit von Produktionsorten und Absatzmärkten spielt in der Standortwahl eine grosse Rolle. Da im Zuge der Globalisierung verschiedene Unternehmensprozesse oftmals auch an unterschiedlichen Standorten stattfinden, ist die internationale Vernetzung besonders wichtig. Der Cluster Espace Mittelland-Bassin Lémanique ist zwar weniger gut erreichbar als vergleichbare internationale Standorte, schneidet aber dennoch überdurchschnittlich ab. Profitieren kann das Bassin Lémanique durch die Nähe zum Flughafen Genf, während für das Espace Mittelland der Flughafen Zürich von grösserer Bedeutung scheint.

Messung der Erreichbarkeit Indexierter Wert, welcher die globale Erreichbarkeit einer Region quantifiziert. Dabei wird die Anbindung (Outbound Accessibility) einer Region an Destinationen weltweit widerspiegelt. ESPACE MITTELL AND-BASSIN LÉMANIQUE

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Quelle: TransSol, BAK Economics, 2017

Index (100 = ø aller untersuchten Regionen 2002), 2016


FIRMENPROFILE

Biogen Als einer der Pioniere der Biotechnologie verfügt Biogen heute über das führende Portfolio an Medikamenten zur Behandlung von Multipler Sklerose (MS), die erste zugelassene Therapie zur Behandlung der spinalen Muskelatrophie und ist an der Spitze bei der Erforschung neuer Medikamente für neurologische und neurodegenerative Erkrankungen wie die Alzheimer-Krankheit. Das Unternehmen produziert und vermarktet zudem Biosimilars. Biogen wurde 1978 in Genf gegründet. Die internationale Unternehmenszentrale, die Geschäftseinheit Biosimilars sowie die Schweizer Ländergesellschaft befinden sich in Zug, wo Biogen über 400 Mitarbeitende beschäftigt. In Luterbach im Kanton Solothurn investiert Biogen derzeit eine Milliarde Franken in den Bau einer neuen hochmodernen biopharmazeutischen Produktionsanlage. Bis zum Produktionsbeginn im Jahr 2019 werden bis zu 400 neue hochqualifizierte Arbeitsplätze geschaffen. www.biogen.ch www.biogen-solothurn.ch

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PHARMASTANDORT  SCHWEIZ


Celgene Celgene ist ein weltweit tätiges biopharmazeutisches Unternehmen, das sich in den Therapiegebieten Hämatologie, Onkologie sowie entzündliche und immunologische Erkrankungen engagiert. Intensive Forschung, Entwicklung und kontinuierliche Bereitstellung von Innovationen in den Bereichen chronische und seltene Krankheiten sind die Basis, um den Patientinnen und Patienten die bestmöglichen Therapien anbieten zu können. Über 30 Prozent des Jahresumsatzes werden daher in Forschung & Entwicklung reinvestiert. Ziel ist es, die Lebensdauer der Patienten zu verlängern sowie die Lebensqualität zu verbessern. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 7 000 Mitarbeitende. Die Schweiz ist dabei ein sehr wichtiger Standort mit dem internationalen Firmenhauptsitz und der Produktion in Boudry und Couvet NE (800 Mitarbeitende), mit der weiteren Produktionsstätte in Zofingen AG (20 Mitarbeitende) und der Schweizer Niederlassung Celgene GmbH in Zürich (rund 60 Mitarbeitende). www.celgene.com ESPACE MITTELL AND-BASSIN LÉMANIQUE

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FIRMENPROFILE

Eli Lilly Lilly ist ein global führendes Gesundheitsunternehmen, das mit viel Engagement und Forschergeist das Leben der Menschen verbessern will. Immer wieder haben wir durch Pioniertaten bedeutende Durchbrüche gegen schwere Krankheiten erzielt, etwa bei der Entwicklung von Insulin, der Herstellung einer Polio-Impfung oder der Entdeckung von Medikamenten zur Behandlung psychischer Krankheiten. In zahlreichen Therapiegebieten wie Krebs, Diabetes, neurologischen Krankheiten und Autoimmunerkrankungen verfügen wir heute über die stärkste Pipeline unserer Geschichte. Lilly beschäftigt weltweit 41 000 Mitarbeitende und ist seit 1925 in Genf mit heute 150 Mitarbeitenden ansässig. Wir wollen lebensverbessernde Medikamente entdecken und diese jenen Menschen zugänglich machen, die sie am dringendsten benötigen. Zudem möchten wir das Verständnis und den Umgang mit Krankheiten verbessern und durch ehrenamtliche Aktivitäten zum Wohle der Gesellschaft beitragen. www.lilly.ch

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PHARMASTANDORT  SCHWEIZ


GlaxoSmithKline (GSK) Eine anspruchsvolle und begeisternde Aufgabe: die Lebensqualität der Menschen zu verbessern, indem GSK ihnen ein aktiveres, längeres und gesünderes Leben ermöglicht (Do more, feel better, live longer). Als forschungsorientiertes Unternehmen entdeckt und entwickelt GSK innovative Produkte v.a. in den Bereichen Pharma, Impfstoffe und Consumer Healthcare. Dabei ist GSK führend in der Behandlung von Atemwegserkrankungen, Infektionserkrankungen und HIV. GSK ist in mehr als 150 Ländern vertreten, verfügt über ein Netzwerk von 87 Fabriken und über grosse Forschungszentren in den USA, England, Spanien, Belgien und China. In der Schweiz ist GSK in Münchenbuchsee BE und in Rotkreuz ZG ansässig und gehört mit rund 180 Mitarbeitenden zu den bedeutenden Pharmaunternehmen des Landes. Zudem verfügt GSK in Nyon VD über einen internationalen Standort für Consumer Healthcare mit globalen Funktionen und mit einer Produktionsanlage mit etwa 1 000 Mitarbeitenden. www.glaxosmithkline.ch ESPACE MITTELL AND-BASSIN LÉMANIQUE

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FIRMENPROFILE

Merck Merck KGaA mit Hauptsitz im deutschen Darmstadt ist ein global tätiges Pharma- und Chemieunternehmen mit über 50 000 Angestellten in 66 Ländern. Healthcare ist die grösste Division von Merck und engagiert sich für die Verbesserung der Gesundheit und die Entwicklung neuer Therapien. Sie konzentriert sich auf hochspezialisierte Therapiegebiete wie Krebs, Multiple Sklerose oder Unfruchtbarkeit. Merck hilft Patienten, Leben zu schaffen, Leben zu verbessern und Leben zu verlängern. In der Schweiz beschäftigt das Unternehmen an den Standorten Aubonne VD, Coinsins VD, Corsier-sur-Vevey VD, Altdorf UR, Schaffhausen SH, Zug ZG, Buchs SG und Therwil BL über 2 000 Personen. Der kürzlich ausgebaute moderne Biotech-Produk­ tionsstandort in Aubonne ist der wichtigste Standort zur Herstellung biopharmazeutischer Medikamente für Pa­tient­­ innen und Patienten auf der ganzen Welt. www.merckgroup.com

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PHARMASTANDORT  SCHWEIZ


Sanofi Sanofi ist ein weltweit führendes Gesundheitsunternehmen, dessen schweizerische Filiale rund 150 Mitarbeitende an den vier Standorten Vernier, Basel, Frauenfeld und Baar beschäftigt. Das Unternehmen ist hauptsächlich in folgenden therapeutischen Bereichen aktiv: Diabetes, Erkrankungen des zentralen Nervensystems, Herz-Kreislauf-Krankheiten sowie Onkologie, seltene Erkrankungen und Immunologie. Generische Produkte der Firma Helve­ pharm sowie frei verkäufliche Medikamente ergänzen das Angebot an rezeptpflichtigen Medikamenten. Sanofi trägt seit vielen Jahren aktiv zur Debatte über die Entwicklung des Schweizer Gesundheitswesens bei. So ermöglicht das bereits seit 15 Jahren veranstaltete jährliche forum­santé, zukunftsweisende Ideen auszutauschen, von denen viele umgesetzt werden konnten. www.sanofi.ch

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FIRMENPROFILE

UCB UCB ist eines der führenden Biopharmazieunternehmen und spezialisiert auf die Therapiegebiete Immunologie sowie Neurologie. UCB hat seinen Hauptsitz in Brüssel (Belgien) und beschäftigt mehr als 7 700 Mitarbeitende in über 40 Ländern, davon rund 470 qualifizierte Mitarbeitende im schweizerischen Bulle (Greyerzerland). Um auf die wachsende Nachfrage nach Biotech-Medikamenten gegen entzündliche Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, gewisse Formen von Morbus Bechterew oder Morbus Crohn zu reagieren, wurde im Oktober 2014 eine neue Biotechnologieproduktionsanlage in Betrieb genommen. www.ucb.com www.ucbsuisse.ch

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PHARMASTANDORT  SCHWEIZ


Vifor Pharma / Vifor SA Das Schweizer Pharmaunternehmen Vifor Pharma ist weltweit führend in der Erforschung, Entwicklung, Herstellung sowie Vermarktung pharmazeutischer Produkte zur Behandlung von Eisenmangel. Weitere Kerngebiete sind Nephrologie und kardiorenale Therapien. Das Unternehmen bietet zudem ein diversifiziertes Portfolio an verschreibungspflichtigen Medikamenten an. In Villars-sur-Glâne FR befindet sich der Sitz von Vifor Pharma Schweiz (Vifor SA) sowie eine von 4 Produktionsanlagen in der Schweiz. In Meyrin GE ist zudem die zur Vifor Pharma Gruppe gehörende Biotech-Firma OM Pharma angesiedelt, die auf Immunologie spezialisiert ist. Dort werden OTX-Medikamente zur Behandlung verschiedener Infektionskrankheiten hergestellt. Vifor Pharma beschäftigt mehr als 1 100 Mitarbeitende in der Schweiz, davon über 300 in Villars-sur-Glâne FR und rund 200 in Meyrin GE. www.viforpharma.ch www.viforpharma.com

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GLOSSAR

BFS Bundesamt für Statistik, Schweiz BIP Bruttoinlandsprodukt BWS Bruttowertschöpfung EPFL École polytechnique fédérale de Lausanne F&E Forschung und Entwicklung ISIC International Standard Industrial Classification of All Economic Activities OECD Organisation for Economic Co-operation and Development

Hinweis zu den Regionen Boston Boston-Cambridge-Newton München Region München New York New York-Newark-Jersey City SF Bay Area San Francisco Bay Area Abgrenzung Life-Sciences-Industrie Die in dieser Publikation verwendete Definition der Life-Sciences-Industrie umfasst folgende ISIC-Branchen: Pharmazeutische Industrie (21), elektrische Medizintechnik (26.6), orthopädische Medizintechnik (32.5) sowie Forschung und Entwicklung Biotechnologie (72.11).

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PHARMASTANDORT  SCHWEIZ


Impressum Herausgeber: Interpharma Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz Petersgraben 35 Postfach 4009 Basel Telefon: 061 264 34 00 E-Mail: info@interpharma.ch Website: www.interpharma.ch

Die Inhalte der Publikation finden Sie auch auf der Website von Interpharma. Grafiken der jeweils aktuellsten Version können Sie zu Ihrer freien Verwendung unter Quellenangabe herunterladen. Gestaltung: Continue AG, Basel Druck: Gremper AG, Pratteln Disponible en traduction française English version available © Interpharma, 2018 Abdruck mit Quellenangabe erwünscht




Interpharma Petersgraben 35, Postfach CH-4009 Basel Telefon + 41 (0)61 264 34 00 Telefax +41 (0)61 264 34 01 info@interpharma.ch www.interpharma.ch


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