2013
Gesundheitswesen Schweiz
Impressum 32. Auflage, herausgegeben 2013 von
Interpharma Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz Petersgraben 35 Postfach 4003 Basel Telefon: 061 264 34 00 E-Mail: info@interpharma.ch Die Inhalte der Broschüre finden Sie auch auf der Website von Interpharma unter www.interpharma.ch Grafiken der jeweils aktuellsten Version können Sie zu Ihrer freien Verwendung unter Quellenangabe herunterladen.
Redaktionsteam Interpharma: Natalia P. Aeple, Samuel Enderli, Carolin Lorber, Heiner Sandmeier, Roland Schlumpf
In dieser Publikation werden anstelle der Doppelbezeichnung die Personen und Funktionsbezeichnungen hauptsächlich in männlicher Form verwendet, stehen aber jeweils für die männliche und die weibliche Form. Disponible en traduction française © Interpharma, 2013 Basel Abdruck mit Quellenangabe erwünscht
Gesundheitswesen Schweiz Ausgabe 2013
Inhaltsverzeichnis Gesundheitsindikatoren Ständige Wohnbevölkerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mittlere Lebenserwartung bei Geburt . . . . . . . . . . . . . . . Lebenserwartung im internationalen Vergleich . . . . . . . . . Übergewicht in der Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Altersspezifische Prävalenz von Demenzerkrankungen . . Veränderung der Säuglingssterblichkeit . . . . . . . . . . . . . . Wichtigste Todesursachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die häufigsten Todesursachen nach Geschlecht . . . . . . . Todesfälle infolge Herz-Kreislauf-Erkrankungen . . . . . . . . Todesfälle infolge Krebserkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . Krebssterblichkeit nach Organ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Entwicklung der aidsbedingen Todesfälle . . . . . . . . . . . . Diagnosen in der Arztpraxis nach Krankheitsgruppen . . . Verordnungen in der Arztpraxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . .
. . . .
5 7 9 11 13 15 17 19 . 21 23 25 27 29 31
Bevölkerungsmeinung Mehr Markt oder mehr Staat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Aussagen zur Behandlung seltener Krankheiten . . . . . . . . . . 35 Haltung gegenüber Massnahmen zur Kostensenkung . . . . . . 37 Struktur und Kosten des Gesundheitswesens Ressourcen im Gesundheitswesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . Der Spitalsektor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aufteilung der Gesundheitskosten nach Leistungen . . . . . . Entwicklung der Gesundheitskosten nach Leistungen . . . . Kosten des Gesundheitswesens nach Leistungen . . . . . . . Gesundheitswesen: Finanzierungsregimes und -quellen . .
2
. . . . . .
. . . . . .
39 41 43 45 47 49
Entwicklung der Indizes des BIP, der Gesundheitskosten und der monatlichen Durchschnittsprämien . . . . . . . . . . . Entwicklung der Gesundheitsausgaben . . . . . . . . . . . . . . Preisindizes des Gesundheitswesens . . . . . . . . . . . . . . . Warenkorb mit Gewichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Entwicklung der Medikamentenausgaben . . . . . . . . . . . . Gesundheitsausgaben und Krankheitskosten . . . . . . . . . Obligatorische Krankenversicherung Anzahl Versicherer nach Versichertenbestand . . . . . . . Finanzen der obligatorischen Krankenpflegeversicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aufteilung der Versicherten nach Versicherungsform . . Leistungen der obligatorischen Krankenpflegeversicherung nach Kostengruppen. . . . .
. . . . . .
. . . . . .
. . . . . .
51 53 55 57 . 59 . 61
. . . . . 63 . . . . . 65 . . . . . 67 . . . . . 69
Medikamente und volkswirtschaftliche Bedeutung Anzahl zugelassener Medikamente in der Schweiz. . . . . . Medikamentenmarkt Schweiz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kassenpflichtige Medikamente. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dichte der Apotheken und der SD-Ă„rzte. . . . . . . . . . . . . . Export von pharmazeutischen Produkten. . . . . . . . . . . . .
. . . . .
. . . . .
. 71 . 73 . 75 . 77 . 79
Anhang Kontaktadressen fĂźr weitere Informationen. . . . . . . . . . . . . . . 80
3
Gesundheitsindikatoren Jede sechste Person ist älter als 65 Jahre Um 1900 zählte die Schweiz rund 3.3 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner. 2011 waren es über 7.9 Millionen. Während sich der Anteil der Kinder und Jugendlichen bis 14 Jahre seit 1900 halbiert hat, verdreifachte sich der Anteil der über 65-Jährigen beinahe. Jede sechste Person in unserem Land ist älter als 65 Jahre. 2011 lebten in der Schweiz 382 286 Menschen, die über 80 Jahre alt sind. Rund 1 400 von ihnen waren 100-jährig oder älter, 84% davon waren Frauen. Im Laufe der nächsten Jahre wird die Zahl der 65-jährigen und älteren Personen weiter zunehmen und im Jahr 2060 voraussichtlich einen Anteil von etwa 28% an der Gesamtbevölkerung erreichen. Heute beträgt dieser Anteil etwas mehr als 17%. Auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter werden 61 Personen im Pensionsalter kommen. Heute sind es 32 Personen. Die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz nahm 2011 um 84 528 Personen bzw. um 1.1% zu und betrug am Jahresende 7 954 662. Die Zunahme ist hauptsächlich auf den Wanderungssaldo (Zuwanderung abzüglich Auswanderung) zurückzuführen. Den grössten Bevölkerungszuwachs verzeichneten die Kantone Freiburg, Waadt und Zug. Der Geburtenüberschuss machte im Jahr 2011 etwa 22% der Bevölkerungszunahme aus. Zu Beginn der Sechzigerjahre war das Verhältnis anders: Der Wanderungssaldo war zu 60% und der Geburtenüberschuss zu 40% für das Bevölkerungswachstum verantwortlich.
4
Ständige Wohnbevölkerung In 1 000 und % 4 000
3 992
4 032
15.0%
19.2%
69.3%
66.4%
15.7%
14.4%
3 000
1 000 0
1 627 5.4%
1 688 6.2%
62.9%
63.4%
31.7%
30.4%
Männer Frauen 1900
n 0 –14 Jahre
2 272 8.5%
2 443 10.6%
66.6%
67.1%
24.9%
22.3%
Männer Frauen 1950
n 15 – 64 Jahre
Männer Frauen 2011
© Interpharma
2 000
n über 65 Jahre
Quelle: Statistik der Bevölkerung und der Haushalte (STATPOP), Bundesamt für Statistik, Neuchâtel, diverse Jahrgänge.
Altersstruktur der über 80-Jährigen In %, 2011 100 80
0.2%
0.5%
12.2%
17.7%
87.6%
81.8%
60 40 20
Männer
n 80 – 89 Jahre
n 90 – 99 Jahre
© Interpharma
0 Frauen
n über 100 Jahre
Quelle: Statistik der Bevölkerung und der Haushalte (STATPOP), Bundesamt für Statistik, Neuchâtel, 2012.
5
Lebenserwartung liegt bei über 80 Jahren Zu Beginn des letzten Jahrhunderts betrug die mittlere Lebens erwartung eines Neugeborenen in der Schweiz, nicht zuletzt wegen der hohen Säuglingssterblichkeit, weniger als fünfzig Jahre. In den letzten hundert Jahren hat sich die Lebenserwartung in der Schweiz dank verbesserter Hygiene, höheren Lebensstandards und einer qualitativ guten Gesundheitsversorgung markant erhöht. Im Jahr 2011 betrug sie beim Mann bei Geburt im Durchschnitt 80.3 Jahre, bei der Frau 84.7 Jahre. Die Lebenserwartung einer 65-jährigen Frau war 2011 um 3.2 Jahre höher als diejenige eines 65-jährigen Mannes.
6
Mittlere Lebenserwartung bei Geburt In Jahren 85
84.7
80
80.3
70 60
45 1900
1920
Männer
1940
1960
1980
© Interpharma
50 2000 2011
Frauen
Quelle: Statistisches Jahrbuch der Schweiz, Bundesamt für Statistik, Neuchâtel, diverse Jahrgänge.
Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren In Jahren 25 22.2
20 19.0
15
5 1900 Männer
1920
1940
1960
1980
© Interpharma
10
2000 2011
Frauen
Quelle: Statistisches Jahrbuch der Schweiz, Bundesamt für Statistik, Neuchâtel, diverse Jahrgänge.
7
Hohe Lebenserwartung bei guter Gesundheit In der Schweiz beträgt die Lebenserwartung bei der Geburt für die Gesamtbevölkerung mehr als 82 Jahre. Nur in Japan liegt der Erwartungswert höher. Schweizer Frauen und Männer werden nicht nur immer älter, sie bleiben in der Regel auch länger gesund. Die Lebensqualität vieler alter Menschen hat sich dank medizinischen Fortschritten und einem gesünderen Lebensstil spürbar verbessert. Die behinderungsfreie Lebenserwartung ist ein Mass für die Zahl der Lebensjahre, die gänzlich ohne spezifische Einschränkungen im Alltag (zum Beispiel beim Baden, Ankleiden, Gehen) verbracht werden. Diese Masszahl kombiniert Daten zur altersspezifischen Sterblichkeit und zur altersspezifischen Häufigkeit bestimmter Behinderungen. Anfang der 1980er-Jahre lag die behinderungsfreie Lebenserwartung bei Schweizer Männern im Alter von 65 bei 11.5 Jahren, bei den Frauen bei 12.2 Jahren. 2008 hatten beide Geschlechter schätzungsweise rund fünf behinderungsfreie Lebensjahre hinzugewonnen.
8
Lebenserwartung im internationalen Vergleich Lebenserwartung der Gesamtbevölkerung bei Geburt (in Jahren), 2010 JP CH IT 1 SE FR NL AT UK DE DK US
83.0 82.6 82.0 81.5 81.3 80.8 80.7 80.6 80.5 © Interpharma
79.3 78.7
78
79
80
81
82
83
Quelle: OECD Health Data 2012. 1
Daten für 2009.
Behinderungsfreie Lebenserwartung in der Schweiz Behinderungsfreie Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren (in Jahren) 20 16.3
15 10
11.5
12.2
14.6
15.9
17.0–18.0 16.0–17.0
13.0
5
1981/1982
n Männer
1997/1999
2002
© Interpharma
0 20081
n Frauen
Quelle: Die Zukunft der Langlebigkeit in der Schweiz, Bundesamt für Statistik, Neuchâtel, 2009; Pflegebedürftigkeit und Langzeitpflege im Alter, Höpflinger et al., 2011. 1
Schätzung.
9
Immer mehr Übergewichtige Ein gutes Drittel der Erwachsenen in der Schweiz ist übergewichtig . Ihr Anteil hat sich zwischen 1992 und 2007 um 7% erhöht . Er stieg von 30 .3% auf 37 .3% der Gesamtbevölkerung . Vor allem Männer sind von Übergewicht betroffen . 2007 waren 46 .4% der Männer übergewichtig oder adipös . Bei den Frauen waren es 28 .6% . Stark zugenommen hat im langjährigen Vergleich auch die Zahl übergewichtiger und adipöser Kinder . Zwischen 1960/1965 und 2007 stieg ihr Anteil bei den 6- bis 13-jährigen Jungen von 5 .1% auf 16 .7% und bei den Mädchen von 5 .4% auf 13 .1% . Von Übergewicht spricht man bei einem Body-Mass-Index (BMI) von 25 oder mehr . Fettleibig ist, wer einen BMI von 30 oder mehr aufweist . Der BMI berechnet sich aus dem Gewicht geteilt durch die Körpergrösse im Quadrat . Stark zugenommen haben gemäss Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Kosten, die durch Übergewicht verursacht werden . 2001 betrugen diese 2 .6 Milliarden Franken, 2006 waren es 5 .7 Milliarden . Die Kosten entstehen vor allem durch die Behandlung von Krankheiten, die massgeblich durch Übergewicht verursacht werden . Zu diesen zählen: Diabetes Typ 2, Erkrankungen der Herzkranzgefässe, Knie- und Hüftarthritis sowie Asthma . In fast allen OECD-Ländern ist der Anteil Übergewichtiger höher als in der Schweiz . Am höchsten ist er in den USA, wo mehr als zwei von drei Personen übergewichtig sind .
10
Übergewicht in der Schweiz Anteil der Wohnbevölkerung ab 15 Jahren mit BMI > 25 40 39.2
42.2
45.4 46.4
30
34.9
20
37.1 37.3
30.3
28.2 29.3 28.6 21.8
10
Männer
Frauen
© Interpharma
0 Total
n 1992 n 1997 n 2002 n 2007 Quelle: Overweight and obesity in Switzerland, HealthEcon, Bundesamt für Gesundheit, 2009.
Übergewicht im internationalen Vergleich Anteil der erwachsenen Bevölkerung mit BMI ≥ 25, 2010 oder nächstgelegenes Jahr 21.1
30.4 46.3
28.6
FR
49.9
36.7
NL
42.9
IT
37.2
AT
42.6
DE
42.9
UK
53.6 55.5 56.9 60.1 57.8
US 0
67.8 64.5
20
n Männer Quelle: OECD Health Data 2012.
40
60
74.1
80
n Frauen
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© Interpharma
JP CH
Altersspezifische Zunahme der Demenzerkrankungen In der Schweiz leben rund 107 500 Menschen mit Alzheimer oder einer anderen Form von Demenz, wobei nur ein Drittel der Fälle diagnostiziert wird . Die Krankheitshäufigkeit von Demenzerkrankungen nimmt mit steigendem Alter zu . In der Gruppe der 30- bis 64-Jährigen lag diese 2011 bei rund 1 300 Fällen . Bei den 85- bis 89-Jährigen hingegen betrug die Krankheitshäufigkeit bei den Männern fast 7 400 und bei den Frauen rund 18 400 Fälle . Alzheimer ist eine Erkrankung des Gehirns, bei der langsam, aber stetig fortschreitend Nervenzellen absterben . Eine Studie im Auftrag der Schweizerischen Alzheimervereinigung zeigt, dass Demenzkrankheiten im Jahr 2009 Kosten von insgesamt mehr als 6 .9 Milliarden Franken verursachten, wobei der grösste Teil auf die Pflege und die Betreuung entfiel . Nur etwa 40% der Demenzbetroffenen leben in Heimen . Die anderen werden zu Hause durch Angehörige oder Freunde gepflegt, was oft eine grosse Belastung bedeutet .
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Altersspezifische Prävalenz von Demenzerkrankungen Anzahl Demenzkranke pro Altergruppe, 2011 20 000 18 407 16 167
15 000 10 000
9 757 6 399 6 409
0
4 222 1 309 1 299
30–64
n Männer
9 029 7 398
5 522
4 938
2 259
65–69
70–74
75–79
80–84
85–89
90+
© Interpharma
5 000
14 446
n Frauen
Quelle: Schweizerische Alzheimervereinigung, Yverdon-les-Bains, 2012.
Aufteilung der Demenzkosten
n Direkte Kosten 56.5% n Heime 48.1% n H ausarzt: Betreuung und Diagnostik 0.4% n Medikamente 0.4% n Memory Clinics 0.1% n Spitalaufenthalt 2.5% n Spitex 5.0% n Indirekte Kosten Pflege und Betreuung durch Angehörige 43.5% Quelle: Schweizerische Alzheimervereinigung, Yverdon-les-Bains, 2012.
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© Interpharma
Gesamtkosten 2009: 6 942 Mio. CHF (100%)
Niedrige Säuglingssterblichkeit Gleichzeitig mit der seit Jahrzehnten steigenden Lebenserwartung ist die Säuglingssterblichkeit in der Schweiz laufend gesunken. Heute sterben im Durchschnitt nur noch 4 von 1 000 lebend geborenen Kindern. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf eine Verbesserung der Hygiene, aber auch der medizinischen Versorgung, der Gesundheitspflege und der Ernährung zurückzuführen. Im weltweiten Vergleich ist die Säuglingssterblichkeit in der Schweiz tief. Die Indikatoren Säuglingssterblichkeit und Lebenserwartung geben Hinweise auf die allgemeinen Lebensu mstände und die Hygiene eines Gesundheitssystems. Die Geburtenziffer bei den Schweizerinnen ist leicht angestiegen. 2011 wurden rund 80 800 Kinder geboren. Das sind gut 500 Kinder oder 0.6% mehr als 2010 und entspricht der höchsten Geburtenzahl seit 1996. Dabei zeichnen sich zwei unterschiedliche Entwicklungen ab: Einerseits bringen Frauen unter 30 Jahren immer weniger Kinder zur Welt, andererseits ist die Zahl der Geburten bei Frauen ab 35 Jahren angestiegen.
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Veränderung der Säuglingssterblichkeit Verstorbene Säuglinge auf 1 000 lebend geborene 200 186
150
156
100
50
1800 1900
n Knaben
1920
1940
1960
1980
© Interpharma
4 4
0 2000 2011
n Mädchen
Quelle: Statistisches Jahrbuch der Schweiz, Bundesamt für Statistik, Neuchâtel, diverse Jahrgänge.
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Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Todesursache Nummer eins Im Jahr 2010 wurden in der Schweiz 62 649 Todesfälle registriert. Mit einem Anteil von 35.1% lagen die Herz-Kreislauf-Erkrankungen immer noch an der Spitze der Todesursachen, obwohl deren Zahl seit über zehn Jahren dank medizinischen Fortschritten stark abgenommen hat. Auf dem zweiten Platz folgten die Tumorerkrankungen. Neu ist eine zunehmende Zahl von Todesfällen infolge Demenz zu beobachten: Im Jahr 2000 starben 1 526 Personen an Demenz, 2010 waren es 3 646 Personen. Demenzerkrankungen werden aufgrund der demografischen Entwicklung weiter zu nehmen.
Verlauf der wichtigsten Todesursachen Anzahl Verstorbene 30 000 20 000
21 959 16 833
10 000 5 000
3 726 3 646 2 562 2 473
3 000
1985
1990
Herz-Kreislauf-System Tumore Atmungssystem
1995
2000
2005
Demenz Unfälle und Gewalt1 Verdauungssystem
Quelle: Todesursachenstatistik, Bundesamt für Statistik, Neuchâtel, diverse Jahrgänge. 1
Ohne Suizid.
16
2010 © Interpharma
1 000 1980
Wichtigste Todesursachen Todesursachen 1980: 59 097 Todesfälle (100%) n Herz-Kreislauf-System n Tumore n Atmungssystem n Unfälle und Gewalt n Verdauungssystem n Stoffwechsel und Blut n Suizid n Nervensystem n Infektionen n Psyche n Übrige
48.3% 24.1% 5.6% 5.6% 3.8% 2.7% 2.7% 1.4% 0.7% 0.4% 4.7%
Todesursachen 2010: 62 649 Todesfälle (100%)
n Verdauungssystem n Stoffwechsel und Blut n Suizid n Infektionen n Übrige
35.1% 26.9% 6.8% 5.9% 5.2% 4.1% 3.9% 2.8% 1.6% 1.1% 6.6%
Quelle: Todesursachenstatistik 1980, 2010, Bundesamt für Statistik, Neuchâtel, diverse Jahrgänge.
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© Interpharma
n Herz-Kreislauf-System n Tumore n Psyche n Atmungssystem n Nervensystem n Unfälle und Gewalt
Psychische Erkrankungen sind häufigere Todesursache bei Frauen Die häufigste Todesursache in der Schweiz waren im Jahr 2010 bei Frauen wie Männern Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die grössten Unterschiede konnte man bei Todesfällen infolge von Tumoren feststellen: 30.7% der Todesfälle der Männer und 23.3% der Todesfälle der Frauen waren darauf zurückzuführen. Todesfälle infolge psychischer Krankheiten waren bei den Frauen mit 8.8% aller Todesursachen fast doppelt so häufig wie bei den Männern mit 4.7%. Nicht dazugezählt wurden in dieser Kategorie die Todesfälle durch Suizid, wo sich ebenfalls deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern zeigten: Suizide waren bei den Männern die Ursache für 2.4% aller Todesfälle, bei den Frauen waren es 0.9%. Der Anteil anderer Todesursachen wie Erkrankungen des Atmungsoder Verdauungssystems war bei Frauen wie Männern ungefähr gleich hoch.
18
Die häufigsten Todesursachen nach Geschlecht Todesfälle 2010: 62 649 (100%), in % 32.8
n Männer
23.3
4.7 4.5 5.8 6.6 5.3 3.9 4.0 4.6 3.6 2.5 3.0 1.2 1.1 2.4 0.9 6.1 7.0
0
30.7
37.2
8.8
10
20
30
40
n Frauen
Quelle: Todesursachenstatistik 2010, Bundesamt für Statistik, Neuchâtel, 2012. 1
2
Demenz (ohne Alzheimer), Schizophrenie, Abhängigkeit von psychotropen Substanzen, andere psychische Krankheiten. Ohne Suizid.
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Herz-Kreislauf-System Tumore Psyche1 Nervensystem Atmungssystem Verdauungssystem Unfälle und Gewalt 2 Stoffwechsel und Blut Infektionen Suizid Übrige
Wichtigstes Herz-Kreislauf-Problem: Herzinfarkt Die Todesfälle infolge Herz-Kreislauf-Erkrankungen gingen zwischen 1980 und 2010 um mehr als 23% zurück. Dabei entfielen im Jahr 2010 76.7% auf Herzkrankheiten. Sie haben, verglichen mit 1980, um 9.9 Prozentpunkte zugenommen. Zu den bedeutendsten gehören die ischämischen Herzkrankheiten (Erkrankungen aufgrund von Durchblutungsstörungen) wie z.B. der Herzinfarkt. Sie sind für fast die Hälfte der Todesfälle infolge Herzkrankheiten verantwortlich.
20
Todesfälle infolge Herz-Kreislauf-Erkrankungen Herz-Kreislauf-Todesfälle 1980: 28 553 (100%), 2010: 21 959 (100%), in % 66.8
Herzkrankheiten
76.7
Zerebrovaskuläre Krankheiten (z.B. Hirnschlag)
Übrige
17.5 5.9 5.7 3.2 0.0
0
n 1980
20
40
60
80
n 2010
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Krankheiten der Blut- und Lymphgefässe
24.1
Quelle: Todesursachenstatistik 1980, 2010, Bundesamt für Statistik, Neuchâtel, diverse Jahrgänge.
Todesfälle infolge Herzkrankheiten Herzkrankheit-Todesfälle 1980: 19 087 (100%), 2010: 16 853 (100%), in % Herzinfarkt und andere ischämische Herzkrankheiten
46.5 49.3
Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen
15.9 6.6 16.0 35.2
Übrige 0
n 1980
18.8
10
20
30
40
50
n 2010
Quelle: Todesursachenstatistik 1980, 2010, Bundesamt für Statistik, Neuchâtel, diverse Jahrgänge.
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© Interpharma
Hypertonie
11.7
Krebs als zweithäufigste Todesursache Seit vielen Jahren rangieren die Krebserkrankungen in der Todesursachenstatistik an zweiter Stelle hinter den Herz-KreislaufErkrankungen. Rund jeder vierte Todesfall ist derzeit auf eine Krebserkrankung zurückzuführen. Zwischen 1980 und 2010 stieg die entsprechende Zahl um über 18% von 14 231 auf 16 833. Jeder dritte Mann und jede vierte Frau wird vor dem 75. Geburtstag mit einer Krebsdiagnose konfrontiert. Wie in den Vorjahren entfällt der grösste Teil auf die bösartigen Tumoren der Verdauungsorgane, gefolgt von den Tumoren der Atmungsorgane sowie dem Brustkrebs und den Tumoren der weiblichen Genitalorgane. Eine entscheidende Rolle bei Krebs spielen Prävention, eine frühe Diagnose und der Zugang zu einer modernen Behandlung wie etwa Antikörpertherapien. In Ländern, in denen Krebspatienten schnellen Zugang zu neuen Medikamenten haben, sind die Überlebensraten am grössten. Während Patientinnen und Patienten in der Schweiz, in Österreich, Frankreich und Spanien neue Krebsmedikamente rasch erhalten, werden diese beispielsweise in Grossbritannien oder in Polen nur unterdurchschnittlich eingesetzt. Trotz der im europäischen Vergleich positiven Stellung gibt die Entwicklung in der Schweiz Anlass zu Besorgnis: Seit ein paar Jahren erfolgt die Arzneimittelzulassung und insbesondere die Erstattung speziell bei innovativen Medikamenten oft mit Verzögerung.
22
Todesfälle infolge Krebserkrankungen Krebstodesfälle 1980: 14 231 (100%); 2010: 16 833 (100%), in % 31.9 28.3
Verdauungsorgane 18.6 20.0 15.4 13.1
Atmungsorgane Brust/weibliche Genitalorgane Männliche Genitalorgane Harnorgane/Niere
8.2 8.4 6.9 8.6 5.9 5.4 13.1 16.0
Übrige Tumore 0
n 1980
10
20
30
40
n 2010
Quelle: Todesursachenstatistik 1980, 2010, Bundesamt für Statistik, Neuchâtel, diverse Jahrgänge.
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© Interpharma
Lymphatische/Blut bildende Organe
Krebs: Früherkennung erhöht die Überlebenschancen Krebserkrankungen der Männer sind an erster Stelle Prostatakrebs (29%), gefolgt von Lungenkrebs (13%) und Dickdarm-Enddarm-Krebs (11%). Frauen erkranken am häufigsten an Brustkrebs (35%), Dickdarm-Enddarm-Krebs (10%) und Lungenkrebs (7%). Im Vergleich zum Vorjahr konnte man 2010 bei den Frauen eine leichte Zunahme der Lungenkrebsmortalität feststellen, während die Brustkrebsmortalität abnahm. Bei den Männern nahm die Mortalität bei Lungen-, Prostata- und Dickdarmkrebs zu. Für einige Krebsarten stehen Früherkennungsmethoden zur Verfügung, bei denen die Evidenz gesichert ist. Die Wirksamkeit des Darmkrebsscreenings oder der Mammografie bei Brustkrebs ist nachgewiesen. Die Prognose bei einer Darmkrebsdiagnose ist wesentlich abhängig vom Stadium der Tumorentwicklung bei der Erstdiagnose. Eine frühe Erkennung erhöht die Überlebenschancen beträchtlich. Ebenfalls zeigt sich, dass die Screenings auf Gebärmutterhalskrebs die Mortalitätsraten fortdauernd senken konnten. In der Schweiz wurden das Mammografie- sowie das Haut- und Darmkrebsscreening (für definierte Risikogruppen) in den Leistungs katalog der obligatorischen Krankenversicherung aufgenommen.
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Krebssterblichkeit nach Organ Todesfälle pro 100 000 weiblichen Einwohnerinnen 80 70 60 50 40 30 20
22.8 18.7
10
7.2 2.6
0 1970
1975
1980
1985
1990
Brust Lunge
1995
2000
2005
2010
Dickdarm Magen
Todesfälle pro 100 000 männlichen Einwohnern 80 70 60 50 40
41.1
30 20
25.1
10
12.8 6.0
1970
1975
Lunge Prostata
1980
1985
1990
1995
2000
2005
2010 © Interpharma
0
Dickdarm Magen
Quelle: Todesursachenstatistik 2010, Bundesamt für Statistik, Neuchâtel, 2012.
Berechnung: direkte Methode, europäische Standardbevölkerung.
25
Erfolg dank neuer Aidstherapien 2011 wurden 564 positive HIV-Tests gemeldet. Davon sind 160 Fälle Neuinfektionen, die 2011 erfolgt sind, und 404 Fälle, deren Infektionen bereits länger zurückliegen, aber erst 2011 diagnostiziert wurden. Nicht zuletzt dank der erfolgreichen Forschung, darunter die Schweizerische HIV-Kohortenstudie, ist die Zahl der aidsbedingten Todesfälle stark zurückgegangen. Verbesserungen in der Anwendung antiretroviraler Kombinationstherapien haben zur Folge, dass diese hochwirksamen Medikamente bei einem gross en Teil der HIV-infizierten Personen den Krankheitsverlauf stark verlangsamen können. HIV-Infizierte können aufgrund dieser Fortschritte ein beinahe normales Leben führen und ihre Lebenserwartung ist in den vergangenen Jahren durch Kombinationstherapien stark gestiegen. Damit wird der rückläufige Trend für 2011 bestätigt. Noch Anfang der 1990er-Jahre starben 50% der HIVPatienten innerhalb von zehn Jahren. Heute haben diese Patienten eine nahezu normale Lebenserwartung.
26
Entwicklung der aidsbedingten Todesfälle Anzahl Todesfälle 800
Summe 1988 – 2011: 5 650
700 600 500 400 300 100 0
12
88
90
92
94
96
98
00
02
04
06
08
10 11
© Interpharma
200
Quelle: Bundesamt für Gesundheit, Bern, Stand: 31.12.2011.
Aids: Anzahl der Erkrankungsfälle Anzahl neue Aidsmeldungen
Summe 1985 – 2011: 9 278
700 600 500 400 300 100 0 85
87
Total
89
91
93
95
97
Heterosexuelle MSM1
99
01
03
05
07
09
160 49 46 19 11 6
Drogen injizierende Personen Andere2
Quelle: Aids-Statistik, Bundesamt für Gesundheit, Bern, Stand: 31.12.2011.
Men who have sex with men (dt: Männer mit gleichgeschlechtlichen Partnern). MSM, die Drogen konsumieren, sind den Drogen injizierenden Personen zugeordnet. 2 Hierzu gehören Kinder, Bluter, Transfusionsfälle und unklare Fälle. 1
27
© Interpharma
200
Herz-Kreislauf-Erkrankungen als häufigste Diagnose Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die am häufigsten gestellten Diagnosen in der Arztpraxis (10.7 Millionen), gefolgt von Erkrankungen des Nervensystems und der Sinnesorgane (10.5 Millionen) sowie Erkrankungen des Bewegungsapparats (9.8 Millionen). Im Jahr 2011 wurden über 88 Millionen Diagnosen gestellt. Nach der Diagnose entscheidet der Arzt in Absprache mit der betroffenen Person, wie die Krankheit oder die Symptome behandelt werden sollen. 2011 wurde die eine Hälfte der Behandlungen mithilfe von Medikamenten und die andere Hälfte ohne Arzneimittel durchgeführt. Die Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz konsultieren im Durchschnitt rund viermal pro Jahr einen Arzt. In Tschechien oder der Slowakei gehen die Leute gemäss OECD durchschnittlich elfmal pro Jahr zum Arzt, in Deutschland tun sie dies neunmal, in Frankreich siebenmal pro Jahr. Am häufigsten gehen mit durchschnittlich 13 Besuchen Japaner und Koreaner zum Arzt.
28
Diagnosen in der Arztpraxis nach K rankheitsgruppen Gesamtanzahl Diagnosen1 2011: 88.1 Mio. (100%)
Sinnesorgane 11.8% n Bewegungsapparat 11.1% n Psychische Krankheiten 10.9% n Stoffwechsel 7.0% n Atmungssystem 6.7% n Urogenitalsystem 4.1% n H autkrankheiten 3.9% n Unfälle und Gewalt 3.8% n Verdauung 3.8% n Infektionen 3.0% n Übrige 21.7% Quelle: Schweizerischer Diagnosen-Index (SDI); IMS Health GmbH, Hergiswil; Interpharma, Basel, 2012. 1
Nach Schweizerischem Diagnosen-Index (SDI).
29
© Interpharma
n Herz-Kreislauf-System 12.2% n Nervensystem und
Die Zahl der Verordnungen ging zur체ck Die Zahl der Verordnungen (Verschreibung rezeptpflichtiger Medikamente) fiel im Jahr 2011 tiefer aus als im Vorjahr und betrug 60.1 Millionen. Im Durchschnitt entfielen auf jede in der Schweiz lebende Person fast acht Verordnungen. Die Bedeutung der Herz-Kreislauf-Krankheiten spiegelt sich nicht nur in der Liste der Todesursachen wider, sondern auch in der Statistik der ambulanten Verordnungen. Neben den Medikamenten zur Behandlung von Krankheiten des Nervensystems nehmen die Herz-Kreislauf-Pr채parate darin eine f체hrende Position ein.
30
Verordnungen in der Arztpraxis
n Zentrales Nervensystem 21.2% n Herz-Kreislauf-System 13.9% n Stoffwechselstörungen2 11.5% n Bewegungsapparat 9.9% n Atmungssystem 9.5% n Infektionen 9.1% n Haut 6.4% n Blutbildung 5.1% n Sinnesorgane 4.8% n Urogenitalorgane 4.2% n Übrige 4.4% Quelle: Schweizerischer Diagnosen-Index (SDI); IMS Health GmbH, Hergiswil; Interpharma, Basel, 2012. 1 2
Nach internationaler Therapieklassifikation. Inklusive Verdauungstrakt.
31
© Interpharma
Gesamtanzahl Verordnungen1 2011: 60.1 Mio. (100%)
Bevölkerungsmeinung Gesundheitswesen soll stärker am Markt orientiert sein Geht es nach der stimmberechtigten Bevölkerung, erlaubt das ideale Gesundheitswesen in der Schweiz Wahlmöglichkeiten und stellt Leistungen von hoher Qualität und in grosser Quantität zur Verfügung. Gleichzeitig wünschen sich die Stimmberechtigten ein Gesundheitswesen, das stärker am Markt orientiert ist. Die Bevölkerungsanteile, die eine klarere marktwirtschaftliche Ausrichtung aufseiten der Leistungserbringer befürworten, sind in den letzten Jahren stetig gestiegen. 2003 machten sie erst 50% aus, heute beträgt ihr Anteil 68%. Ein Gesundheitswesen, das stärker vom Staat geregelt ist, wünschen sich nur 26%.
32
Mehr Markt oder mehr Staat Anteil der Stimmberechtigten (in %), 2012 «Was für ein Gesundheitswesen in der Schweiz würden Sie sich wünschen? Möchten Sie ein Gesundheitswesen in der Schweiz, wo der Markt 40 mehr regelt als der Staat oder wo der Staat mehr regelt als der Markt?» 35 32
30 25
23
20 15 10
13
5
11 6
9
6
0
n Überwiegend staatsorientiert n Stark staatsorientiert n Sehr stark staatsorientiert
© Interpharma
n Sehr stark marktorientiert n Stark marktorientiert n Überwiegend marktorientiert n Weder noch
Quelle: Gesundheitsmonitor 2012, gfs.bern, (N = 1 200), 2012.
33
Behandlung seltener Krankheiten soll vergütet werden Eine Erkrankung, die weniger als einmal pro 2 000 Einwohner pro Jahr auftritt, gilt als selten. Viele seltene Krankheiten treten aber noch viel seltener auf. Jede einzelne dieser Erkrankungen für sich ist zwar selten, da aber 5 000 bis 7 000 solche Krankheiten bekannt sind, ist dies mit einer Volkskrankheit zu vergleichen. Gemäss Schätzungen leiden etwa 5% der Schweizer Bevölkerung an einer seltenen Erkrankung, also rund 400 000 Personen. Gegen die meisten seltenen Krankheiten gibt es noch keine wirksamen Therapien. Medikamente gegen seltene Krankheiten machen nur etwa 3% der gesamten Medikamentenkosten aus. Trotzdem sind Behandlungen für seltene Krankheiten zu einem öffentlichen Thema geworden. Die Stimmberechtigten sind sich diesbezüglich grossmehrheitlich einig: Sie betrachten die Übernahme der Auslagen zu 92% als Aufgabe der Krankenversicherer. Eine klare Mehrheit der Schweizer Bevölkerung wünscht sich eine Entscheidung, die primär von medizinischen Überlegungen geleitet wird (94%), eine Entscheidung, die auch die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten berücksichtigt (91%), sowie eine Entscheidung von Fall zu Fall (78%). 75% lehnen einen Verzicht auf eine Behandlung aus Kostengründen mehr oder minder prinzipiell ab.
34
Aussagen zur Behandlung seltener Krankheiten Anteil der Stimmberechtigten (in % ), 2012 «Angenommen, jemand leidet an einer seltenen, ganz schweren Krankheit und es muss darüber entschieden werden, ob er oder sie eine Therapie bekommt, die den normalen Kostenrahmen für eine Behandlung bei Weitem übertrifft. Bitte sagen Sie mir, ob Sie mit den folgenden Aussagen jeweils sehr einverstanden, eher, eher nicht oder gar nicht einverstanden sind.» «Die Behandlung des Patienten und medizinische Überlegungen gehen in jedem Fall vor.»
«Die Behandlung sollte auch dann erfolgen, wenn die Behandlung dem Patienten/der Patientin eine Verbesserung der Lebensqualität bringt.»
«Über eine Behandlung muss von Fall zu Fall entschieden werden.»
«Die Entscheidung hängt von den Überlebenschancen ab.»
«Die Behandlung hängt vom Alter des Patienten/der Patientin ab.»
«Die Behandlung soll nicht erfolgen, wenn die Kosten zu hoch sind.» 20%
40%
n Sehr einverstanden n Eher einverstanden n Weiss nicht / keine Antwort
60%
80%
100%
n Eher nicht einverstanden n Überhaupt nicht einverstanden
Quelle: Gesundheitsmonitor 2012, gfs.bern, (N = 1 200), 2012.
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0%
Zugang zu neuen Medikamenten soll gewährleistet sein Der ungehinderte Zugang zu neuen Medikamenten und Behandlungsformen ist den Schweizerinnen und Schweizern wichtig. 60% der Stimmberechtigten möchten darauf auf keinen Fall verzichten. Beschränkungen der Krebsmedizin etwa stossen unverändert auf grosses Unverständnis. Nur gerade jeder zehnte Stimmberechtigte wäre sofort bereit, die freie Spitalwahl aufzugeben. 35% könnten sich je nach Höhe der Kostenreduktion allenfalls dazu entschliessen. Auch die Einschränkung der freien Arztwahl findet keine Mehrheit: So kommt für 58% der Stimmberechtigten eine Beschneidung der freien Arztwahl nicht infrage.
36
Haltung gegenüber Massnahmen zur Kostensenkung Anteil der Stimmberechtigten (in % ), 2012 «Welche der folgenden Massnahmen wären Sie selber bereit, für sich in Kauf zu nehmen, wenn dadurch die Kosten im Gesundheitswesen sinken würden? Sagen Sie mir bitte jeweils, ob Sie auf jeden Fall bereit wären, ob Sie dazu bereit wären, je nachdem wie hoch die Kostensenkung wäre, oder ob Sie auf keinen Fall dazu bereit wären.» Keine Therapiefreiheit Keine freie Spitalwahl Keine freie Arztwahl Kürzung Leistungskatalog Eingeschränkter Zugang zu neuen Medikamenten und Behandlungsformen 20%
40%
n Auf jeden Fall n Je nach Höhe der Kostensenkung
60%
80%
100% © Interpharma
0%
n Auf keinen Fall n Weiss nicht / keine Antwort
Quelle: Gesundheitsmonitor 2012, gfs.bern, (N = 1 200), 2012.
37
Textilindustrie Pharma
Struktur Maschinenbauund Kosten des Gesundheitswesens Landwirtschaft (Sektor I)
Gesundheitswesen als wichtiger Arbeitgeber Öffentliche Verwaltung
Tourismus Mehr als jeder fünfzehnte Erwerbstätige arbeitet im Gesundheitssektor, heisst rund 327 000 Personen. Inklusive Sozialwesen Kredit-,das Versicherungsgewerbe sind es gar 584 000 Erwerbstätige. Damit ist das GesundheitsweGesundheitswesen sen einer der wichtigsten Arbeitgeber in der Schweiz. Baugewerbe
Unternehmensbezogene Dienstleistungen*
Zwischen 1970 und 2011 hat sich die Zahl der praktizierenden Ärzte von Während 0 1005 500 auf 200 16 232 300erhöht.400 500bei den 600Apotheken 700 zwischen 1995 und 2011 eine Zunahme zu verzeichnen war, schlossen im gleichen Zeitraum 241 Drogerien. Anzahl Erwerbstätige nach Wirtschaftszweigen Total 2011: 4 713 (in 1 000) 600
667
400
0
17
39
89
n Textilindustrie n Pharmaindustrie n Maschinenbau n Landwirtschaft (Sektor I) n Öffentliche Verwaltung n Tourismus
167
197
248
258
327
335
n Kredit-, Versicherungsgewerbe n Gesundheitswesen n Baugewerbe n Unternehmensbezogene Dienstleistungen1
Quelle: Erwerbstätigenstatistik, Bundesamt für Statistik, Neuchâtel, 2012. 1
Grundstücks- und Wohnungswesen, Informatik, Forschung und Entwicklung, wissenschaftliche und technologische sowie sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen.
38
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200
Ressourcen im Gesundheitswesen 1995 2000 2005 2010 2011
Praktiz. Ärzte insgesamt 12 327 – je 10 000 Einwohner 17.5
13 935 19.3
15 313 20.5
16 087 20.4
16 232 20.4
4 849 6.7
4 640 6.2
4 804 6.1
6 6651 8.4
Allg. Praktiker – je 10 000 Einwohner
4 364 6.2
Spezialisten – je 10 000 Einwohner
7 963 9 086 10 673 11 283 9 5671 11.3 12.6 14.3 14.3 12.0
SD-Ärzte 2 – je 10 000 Einwohner
2 714 3.8
3 609 5.0
3 928 5.3
7 156 9.1
5 917 7.4
Praktiz. Zahnärzte insgesamt – je 10 000 Einwohner
3 790 5.4
3 941 5.5
4 028 5.4
4 109 5.2
4 123 5.2
Physiotherapeuten – je 10 000 Einwohner
2 801 4.0
3 400 4.7
4 409 5.9
5 895 7.5
6 056 7.6
Chiropraktoren – je 10 000 Einwohner Apotheken – je 10 000 Einwohner
188 213 259 294 291 0.3 0.3 0.3 0.4 0.4 1 641 2.3
1 677 2.3
1 679 2.3
1 742 2.2
1 732 2.2
Drogerien – je 10 000 Einwohner
883 829 693 600 642 1.2 1.2 0.9 0.8 0.8
Spitäler / Heime 3 – je 10 000 Einwohner
555 565 570 554 345 0.8 0.8 0.8 0.7 0.4
Quelle: Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH), Bern; Cegedim SRH SA, Zürich; IMS Health GmbH, Hergiswil; physioswiss, Sursee; Schweizerische Chiropraktoren-Gesellschaft (SCG), Bern; Bundesamt für Statistik, Neuchâtel, 2012.
Bruch in der Datenreihe, da per 1.1.2011 der neue Facharzttitel «Allgemeine Innere Medizin» die bisherigen Facharzttitel «Allgemeinmedizin» und «Innere Medizin» abgelöst hat. 2 Ärzte mit eigener Praxisapotheke werden als selbstdispensierende (SD) Ärzte bezeichnet. 3 Nur Spitäler / Heime mit eigener Apotheke. 1
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Spitäler in der Schweiz Die Spitäler in der Schweiz sind nicht nur für die medizinische Versorgung der Bevölkerung zuständig, sie sind auch wichtige Arbeitgeber. Im Jahr 2011 wurden in Schweizer Spitälern 140 950 Vollzeitstellen gezählt. In den 300 statistisch erfassten Spitälern gab es 2011 rund 1.4 Millionen stationäre Hospitalisationen. Die Spitalpflege dauerte durchschnittlich 9.5 Tage. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer hat sich damit reduziert, ist im internationalen Vergleich aber weiterhin hoch. Der Aufenthalt in einem Spital kostete pro Patient und Tag 1 223 Franken. Die Spitalaufenthalte werden insgesamt zwar leicht kürzer, gleichzeitig aber kostenintensiver. Am 1. Januar 2012 wurde der Wechsel hin zur neuen Spitalfinanzierung vorgenommen. Die Leistungsfinanzierung wird neu zu mindestens 55% vom Kanton und zu höchstens 45% von den Krankenversicherungen getragen. Die Patienten haben durch die Neuerungen freie Wahl unter den Listenspitälern. Durch die Einführung von Fallpauschalen (DRG, Diagnosis Related Groups) werden nicht mehr die Kosten einzelner Fälle vergütet, sondern für Fallgruppen festgelegte Beträge. Hauptkriterium für die Gruppenzuteilung durch die SwissDRG AG ist die Hauptdiagnose beim Austritt aus dem Spital. Die neue Spitalfinanzierung soll zum landesweiten Leistungswettbewerb der Spitäler und zur notwendigen Effizienzsteigerung im schweizerischen Gesundheitswesen beitragen.
40
Der Spitalsektor
2009 2010 20111
Anzahl erfasster Spitäler Anzahl erfasster Betten Bettenbetriebstage2
300
300
38 852
38 373
14.4 Mio.
14.2 Mio.
14.0 Mio
90% 90% 91%
Erfasste Pflegetage
13.4 Mio.
12.7 Mio.
12.8 Mio.
10.5
9.6
9.5
1 312 179
1 330 825
1 341 084
– Pro Fall
13 351
11 314
11 646
– Pro Tag
1 271
1 181
1 223
Durchschnittliche Aufenthaltsdauer (in Tagen) Erfasste Hospitalisationen Betriebsausgaben (in CHF)
© Interpharma
Bettenbelegung
313 39 527
Quelle: Krankenhausstatistik 2011 und Medizinische Statistik der Krankenhäuser 2011, Bundesamt für Statistik, Neuchâtel, November 2012.
Daten für 2011 provisorisch. Ein Tag, an dem ein Bett zur Bewirtschaftung zur Verfügung steht, entspricht einem Bettenbetriebstag. 1 2
Durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Spital In Tagen, 2010 FR
12.7
CH
10.0
DE
9.6
AT
7.9
ES
7.9
UK
7.7
US 4.6
0
2
Quelle: OECD Health Data 2012.
4
6
8
10
12
14
41
© Interpharma
6.2
DK
Anteil der Medikamente an Gesundheitskosten beträgt 9.7% Die Kosten des Gesundheitswesens sind gegenüber 2009 um 2.5% gestiegen und betrugen im Jahr 2010 insgesamt 62.5 Milliarden Franken. In den beiden Jahren zuvor war der Anstieg wesentlich höher (2009: 4.4%, 2008: 5.8%) als 2010. Den grössten Anteil an den Gesundheitskosten machte mit 45.4% die stationäre Behandlung aus. Der Anteil der Medikamente an den Gesundheitskosten ist mit 9.7% weiter gesunken, nachdem er sich mehrere Jahre knapp über 10% stabilisiert hatte. Insbesondere verstärkte Preisüberprüfungen von bereits in der Spezialitätenliste (SL) etablierten Medikamenten haben dazu geführt, dass der Index der Medikamentenpreise deutlich gesunken ist. Seit 1960 ist der Anteil der Ausgaben für Gesundheitsgüter auf über die Hälfte zurückgegangen: 1960 machten sie 24.4% der Gesamtkosten aus, im Jahr 2010 noch 11.7%. In den letzten Jahren ist der Medikamentenanteil praktisch stabil geblieben, während der ambulante und der stationäre Bereich am stärksten zugenommen haben. Gleichzeitig verbessern neue Therapien die Lebensqualität und erhöhen die Heilungs- und Über lebenschancen. Heute sind sechs von zehn Menschen mit Krebs fünf Jahre nach der ersten Diagnose noch am Leben.
42
Aufteilung der Gesundheitskosten nach Leistungen Gesamtkosten 2010: 62 495 Mio. CHF (100%) n Stationäre Behandlung1 45.4% (28 393 Mio. CHF) n Ambulante Behandlung 32.5% (20 335 Mio. CHF) n Arzneimittel2 9.7% (6 055 Mio. CHF)
n Andere Leistungen 5.3% (3 291 Mio. CHF)
© Interpharma
n Prävention / Verwaltung 7.1% (4 450 Mio. CHF)
Quelle: Kosten und Finanzierung des Gesundheitswesens, Bundesamt für Statistik, Neuchâtel, Oktober 2012. 1
Mit Arzneimitteln.
2
Zu Publikumspreisen, ohne Spital.
Entwicklung der Gesundheitskosten nach Leistungen 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 1960
1970
1980
Prävention / Verwaltung Gesundheitsgüter / Medikamente
1990
2000
2010
Ambulante Behandlung Stationäre Behandlung
Quelle: Kosten und Finanzierung des Gesundheitswesens, Bundesamt für Statistik, Neuchâtel, Oktober 2012.
43
© Interpharma
Anteil der Leistungen an den Gesundheitskosten (in %)
Starke Zunahme der Gesundheitskosten Seit 1960 sind die Gesamtgesundheitskosten stetig angestiegen, wobei die Ausgaben für die stationäre und die ambulante Behandlung am stärksten zugelegt haben. Diese Entwicklung zeichnet sich besonders seit Anfang der 1990er-Jahre ab. Seit diesem Zeitpunkt kann eine Ausgabenschere festgestellt werden: Stationäre und ambulante Behandlungen stehen auf der einen Seite, Gesundheitsgüter sowie Prävention und Verwaltung auf der anderen Seite. Gegenüber 1960 hatten sich im Jahr 2010 die Kosten für die stationäre und teilstationäre Behandlung erhöht. Sie stiegen von 692 Millionen Franken auf 28.4 Milliarden Franken. Dies entspricht mehr als einer Zunahme um den Faktor 40. Bei der ambulanten Behandlung fiel die Erhöhung etwas moderater aus: 2010 betrugen die Kosten für diesen Bereich rund 31-mal so viel wie die im Jahr 1960 angefallenen Kosten. Bei den Gesundheitsgütern ist die Kostenzunahme hingegen nur halb so hoch: Gegenüber 1960 lagen die Kosten im Jahr 2010 mit rund 7.3 Milliarden Franken gut 15-mal höher.
44
Entwicklung der Gesundheitskosten nach Leistungen Leistungen in Mio. CHF 30 000 28 364
25 000
22 377
20 000 15 000 10 000
7 304
5 000
4 450
70
80
Stationäre und teilstationäre Behandlung Ambulante Behandlung und andere Leistungen
85
90
95
00
05
10
Verkauf Gesundheitsgüter (inkl. Medikamenten) Prävention und Verwaltung
© Interpharma
0 1960
Quelle: Kosten und Finanzierung des Gesundheitswesens, Bundesamt für Statistik, Neuchâtel, Oktober 2012.
45
Gesundheitskosten steigen schwächer an Im Jahr 2010 betrugen die Kosten für stationäre Behandlungen rund 28.4 Milliarden Franken, für ambulante Behandlungen 20.3 Milliarden Franken. Die Ausgaben für Medikamente lagen bei 6.1 Milliarden Franken, während die Verwaltung Kosten von 3.0 Milliarden Franken verursachte. Für Prävention wurden 1.5 Milliarden Franken ausgegeben. Die Gesundheitskosten sind 2010 gegenüber dem Vorjahr um 2.5% gewachsen und liegen damit unter dem durchschnittlichen Wachstum von 3.7% der letzten fünf Jahre. Die Gesundheitsausgaben stiegen gegenüber dem Vorjahr insbesondere in der ambulanten Behandlung stark an. Am bedeutendsten waren die Steigerungen der Ausgaben bei der Spitex (+21.2%), der ambulanten Behandlung in Krankenhäusern (+9.5%), der Physiotherapie (+5.1%) sowie der stationären Rehabilitation (+4.3%). Die Ausgaben für Arzneimittel nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 2.0% ab. Eine starke Abnahme war bei den selbstdispensierenden Ärzten (SD-Ärzte) zu verzeichnen (–4.6%). Der Anteil der in Drogerien und Apotheken abgegebenen Medikamente an den Gesamtkosten hat seit der Einführung des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) im Jahr 1996 leicht abgenommen. Leicht zugenommen hat im gleichen Zeitraum hingegen der Anteil der durch Ärzte abgegebenen Arzneimittel.
46
Kosten des Gesundheitswesens nach Leistungen Art der Leistung (in Mio. CHF) 1996 2002 2008 2009 2010 Stationäre Behandlung 1 17 744
22 419 26 501 27 761 28 364
– Akut 2
13 680 15 629
16 319 16 600
– Langzeit
4 429
5 972
7 554
7 936
8 137
– Andere 3
2 006
2 767
3 318
3 506
3 627
Ambulante Behandlung 10 933 – Ärzte 4
14 164 18 519
5 306
6 619
– Spitäler
1 423
– Zahnärzte
2 682
– Physiotherapeuten – Psychotherapeuten
19 185 20 335
8 298
8 577
8 901
2 632
4 170
4 432
4 852
2 979
3 655
3 709
3 790
506
645
730
755 793
125
161
201
209
212
– Spitex
773
977
1 275
1 308
1 585
– Andere paramed. Leistungen
118
152
190
197
201
Andere Leistungen 5
2 002
2 499
3 142
3 290
3 291
Arzneimittel 6
3 808
4 926
5 923
6 180
6 055
– Apotheken und Drogerien
2 812
3 443
4 075
4 243
4 207
– SD-Ärzte
996
1 483
1 848
1 937
1 848
Prävention
967
1 053
1 418
1 522
1 471
Verwaltung
2 015
2 328
2 924
3 043
2 979
Total 37 469 47 389 58 426 60 984 62 495 Quelle: Kosten und Finanzierung des Gesundheitswesens, Bundesamt für Statistik, Neuchâtel, Oktober 2012.
Inklusive Arzneimitteln. Inklusive Psychiatrie. 3 Inklusive Rehabilitation. 4 Ohne Arzneimittel. 5 Laboruntersuchungen, Radiologie, therapeutische Apparate, Transport und Rettung. 6 Kosten bei den Sozialversicherungen inklusive Privatversicherungen und bei den privaten Haushalten. 1 2
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11 310
Private Haushalte tragen knapp zwei Drittel der Gesundheitskosten Die Gesundheitskosten von rund 62.5 Milliarden Franken werden über verschiedene Kanäle abgegolten. Fast zwei Drittel wurden 2010 von den privaten Haushalten finanziert. Der grösste Anteil davon zahlten sie an die Sozialversicherungen. Etwas weniger als einen Drittel zahlten sie direkt für Leistungen, die von den Versicherungen nicht gedeckt sind. Rund 32% wurden direkt von der öffentlichen Hand (Bund, Kantone und Gemeinden) getragen.
48
Gesundheitswesen: Finanzierungsregimes und -quellen Gesamtkosten 2010: 62 495 Mio. CHF (100%) Wer die Leistungen zahlt n Sozialversicherungen1 41.8% (26 100 Mio. n Private Haushalte 25.1% (15 701 Mio. n Öffentliche Hand 19.0% (11 843 Mio. n Privatversicherungen 8.6% (5 405 Mio. n Andere Finanzierung2 5.5% (3 446 Mio.
CHF) CHF) CHF) CHF) CHF)
Gesamtkosten 2010: 62 495 Mio. CHF (100%) n Öffentliche Hand 31.8% (19 866 Mio. n Private Haushalte 61.3% (38 337 Mio. n Out of Pocket3 19.6% (12 251 Mio. n Sozialversicherungen 34.3% (21 454 Mio. n Privatversicherungen 6.9% (4 322 Mio. n Andere 4 0.5% (310 Mio. n Unternehmen 6.9% (4 292 Mio.
CHF) CHF) CHF) CHF) CHF) CHF) CHF)
Quelle: Kosten und Finanzierung des Gesundheitswesens, Bundesamt für Statistik, Neuchâtel, Oktober 2012.
Inklusive Krankenkasse. Bedarfsabhängige Sozialleistungen, Spenden und Vermächtnisse. 3 Ausgaben, die durch Versicherungen nicht gedeckt sind. 4 Spenden, Vermächtnisse. 1 2
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Wer die Kosten finanziert
Anstieg der Gesundheitskosten Im Jahr 2010 betrugen die gesamten Ausgaben für das Gesundheitswesen rund 62.5 Milliarden Franken. Zwischen 1996 und 2010 sind die Gesundheitskosten um fast 67% angestiegen. Im gleichen Zeitraum haben sich hingegen die Prämien der Grundversicherung viel stärker, nämlich um fast 103%, erhöht. Die Ausgaben für das Gesundheitswesen sind zwischen 1996 und 2010 prozentual stärker gewachsen als das Bruttoinlandprodukt (BIP). Im Jahr 2010 stiegen die Gesundheitskosten erneut, nämlich um 2.5% im Vergleich zum Vorjahr.
50
Entwicklung der Indizes des BIP, der Gesundheitskosten und der monatlichen Durchschnittsprämien Index: 1996 = 100 200
202.8
175 166.8
150
148.9
125
Durchschnittsprämien der obligat. Krankenversicherung
10 © Interpharma
100 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09
Gesundheitskosten BIP zu laufenden Preisen
Quelle: Bundesamt für Statistik, Neuchâtel; Statistik der obliatorischen Krankenversicherung, Bundesamt für Gesundheit, Bern, 2012.
51
Höhere Gesundheitsausgaben in Industriestaaten Im Jahr 2010 betrugen die Ausgaben für das Gesundheitswesen in der Schweiz schätzungsweise 10.9% des Bruttoinlandprodukts (BIP). Werden die Ausgaben für das Gesundheitswesen mit dem Ausland verglichen, liegt die Schweiz mit Schweden, England und Spanien auf dem zwölften Platz hinter den USA, den Niederlanden, Frankreich und Deutschland sowie weiteren Ländern. In den USA beliefen sich die Gesundheitsausgaben 2010 auf 17.6% des BIP. Die Gesundheitskosten in den verschiedenen Ländern decken aber nicht immer die gleichen Segmente ab, sodass ein internationaler Vergleich nur bedingt möglich ist. Ein Vergleich zur Deckung der Gesundheitskosten nach Finanzierungsträgern zeigt, dass die Schweiz nach den USA den grössten Anteil privater Finanzierung an den Gesundheitskosten aufweist. Insbesondere ist der Beitrag privater Haushalte (über Selbstbehalt und Franchise) mit mehr als einem Viertel der Gesundheitskosten im internationalen Vergleich sehr hoch.
52
Entwicklung der Gesundheitsausgaben Gesundheitsausgaben gemessen am BIP (in %) 17.6
15 12.0 11.6 11.6 10.9 9.6 9.3
12 9 6 3 1980
1990
DE FR
US NL
2000
2010
CH UK
1
© Interpharma
0 1970
IT
Quelle: OECD Health Data 2012; Kosten und Finanzierung des Gesundheitswesen, Bundesamt für Statistik, Neuchâtel, Oktober 2012. 1
Daten für 1991 nicht verfügbar.
Gesundheitsausgaben nach Finanzierungsträger Anteile der Finanzierungsträger (in %), 2010
100 80 60 40 20 0 UK
n Staatliche Stellen n Sozialversicherung n Privatversicherung
IT
CH
DE
US
FR
n Beiträge der privaten Haushalte n Andere1
Quelle: OECD Health Data 2012. 1
Non-Profit-Institutionen und Korporationen.
53
© Interpharma
DK
Preisindex für Arzneimittel tiefer als vor fünfzehn Jahren Seit der Einführung des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) im Jahr 1996 hat der Spitalindex mit 21 Punkten am stärksten zugenommen. Der Preisindex der ärztlichen Leistungen ist seit 1996 stabil, während der Preisindex für Arzneimittel stetig und markant gesunken ist. Mit 71.9 Punkten lag er im Jahr 2011 deutlich tiefer als 1996. Die Entwicklung in den letzten Jahren ist vor allem auf den Preisvergleich bei neuen kassenpflichtigen Präparaten mit dem Durchschnittspreis in wirtschaftlich vergleichbaren Staaten Europas (AT, DE, DK, FR, NL, UK) zurückzuführen. Damit haben sich die Schweizer Medikamentenpreise denjenigen in den Vergleichsländern angepasst. Neu eingeführte Medikamente sind heute in der Schweiz nicht teurer als in anderen europäischen Ländern, die mit der Schweiz vergleichbar sind. Aufgrund der verschiedenen Schritte von Behörden und Industrie, die Preise zu senken, sowie bevorstehender gewichtiger Patentabläufe wird der Schweizer Pharmamarkt im laufenden Jahr gemäss Prognosen nur wenig wachsen. Im Preisindex für Arzneimittel sind die rund 200 Medikamente in den zehn umsatzstärksten Behandlungskategorien erfasst. Er zeigt deren Preisverlauf über die Jahre auf, gibt jedoch keine Auskunft über die Entwicklung des tatsächlich bezogenen Leistungsvolumens und der Einführung neuer Medikamente. Im europäischen Vergleich zeigt sich, dass sich in der Schweiz die Preise für Gesundheitsleistungen seit 2005 praktisch nicht verändert haben. In Grossbritannien haben sich im gleichen Zeitraum die Preise um fast 20% verteuert.
54
Preisindizes des Gesundheitswesens Index: 1996 = 100 120
121.0
110
113.9 112.5
105.1 100.3
100 90 80
70 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 Konsum Gesundheitspflege
© Interpharma
Spitäler Zahnärzte
71.9
Ärzte Medikamente
Quelle: Bundesamt für Statistik, Neuchâtel; Umrechnung des Indexes auf Basis 1996 durch Interpharma, Basel, 2012.
Harmonisierter Verbraucherpreisindex Gesundheit (Index: 2005 = 100)
120
119.7
115 112.5 112.0 111.8 109.8 106.6
110 105 100
99.8
2006
UK AT
2007 FR NL
2008 DK DE
2009
2010
2011
© Interpharma
95 2005
CH
Quelle: Eurostat, 2012.
55
Ausgaben für Medikamente tiefer als fürs Telefonieren Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) misst die Preisentwicklung der für die privaten Haushalte bedeutenden Waren und Dienstleistungen1. Den Änderungen im Konsumverhalten wird durch eine jährliche Anpassung und Neugewichtung des Warenkorbs Rechnung getragen. Der Anteil der Medikamente am Warenkorb beträgt 2.3%, etwas weniger als für das Telefonieren (2.7%). Das ist im Vergleich zu anderen Ausgabenposten bescheiden. Die Gewichtungsgrundlage für den Landesindex bildet die Haushaltsbudgeterhebung (HABE). Die Neugewichtung 2012 des Warenkorbs wurde mit dem Bezugsmonat Dezember 2010 durchgeführt. Dazu wurden bei rund 3 300 aus dem Telefonverzeichnis zufällig ausgewählten Haushalten die Ausgaben erhoben und zu einer durchschnittlichen Ausgabenstruktur hochgerechnet. Ausgehend von dieser Ausgabenstruktur wurden die einzelnen Warenkorbpositionen gewichtet. Für einzelne Bereiche wurden zusätzlich Marktforschungsdaten beigezogen. Ohne Transferausgaben (Steuern, Sozialversicherungsbeiträge, Krankenkassenprämien etc.).
1
56
Warenkorb mit Gewichtung Landesindex der Konsumentenpreise 2012 (Dez. 2010 = 100), Gewicht in % 18.8 12.3 9.3 8.8 8.4 4.1 2.8 2.7 2.3 1.9 1.8 1.2
0
5
10
15
20
Quelle: Landesindex der Konsumentenpreise, Gewichtung 2012, Bundesamt für Statistik, Neuchâtel, 2012. 1
Ohne Medikamente.
57
© Interpharma
Wohnungsmiete Gesundheitspflege1 Nahrungsmittel Restaurants und Hotels Auto Bekleidung und Schuhe Sport und Kultur Telekommunikation Medikamente Garten und Heimtiere Alkohol und Tabak Zeitungen und Bücher
Medikamentenausgaben gemessen am BIP In der Schweiz betrug im Jahr 2010 der Anteil der Medikamentenausgaben am Bruttoinlandprodukt (BIP) 1.1%. Damit bewegt sich die Schweiz im internationalen Vergleich im unteren Mittelfeld. Am grössten ist dieser Anteil in den USA mit 2.1% und in Frankreich mit 1.9%. Der Ausgabenanteil für Medikamente am BIP ist in der Schweiz seit Mitte der 1980er-Jahre grösstenteils stabil. In den USA hingegen hat sich dieser Anteil im gleichen Zeitraum mehr als verdoppelt. In den letzten Jahren sind die Medikamentenpreise in der Schweiz gesunken. Dies lässt der harmonisierte Verbraucherpreisindex erkennen. Die politischen Preissenkungsmassnahmen zeigen dabei ihre Wirkung. In den sechs Ländern, mit denen die Schweizer Preise verglichen werden (AT, DE, DK, FR, NL und UK), sind die Medikamentenpreise angestiegen. Ausnahme davon sind die Niederlande. Die Preise im Ausland werden sowohl bei der Preisfestsetzung als auch bei der dreijährlichen Preisüberprüfung herangezogen.
58
Entwicklung der Medikamentenausgaben Anteil der Medikamente am BIP (in %) 2.0
2.1
1.5
1.9 1.7 1.6
1.0
1.1 1.1 0.8
0.5
1990
US FR
1995 DE I T
1
2000 CH NL1
2005
2010 © Interpharma
0 1985
UK DK 1
Quelle: OECD Health Data 2012. 1
Daten für manche Jahre nicht verfügbar.
Harmonisierter Verbraucherpreisindex Pharmazeutische Erzeugnisse (Index: 2005 = 100) 115
116.0
110
109.4 106.9 105.9 104.8 101.5
105 100 95 90
89.0
85 80
79.4
2006
DE AT Quelle: Eurostat, 2012.
UK DK
2007
2008
2009
Durchschnitt 6 Referenzländer
2010 FR NL
2011
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75 2005
CH
59
Indirekte medizinische Kosten senken Als Krankheitskosten werden die gesamten Kosten bezeichnet, die in einer Gesellschaft durch Krankheit entstehen. Diese Kosten lassen sich aufteilen in direkte medizinische Kosten, die auch Gesundheitsausgaben genannt werden (ärztliche Leistungen, Medikamente etc.), direkte nicht medizinische Kosten (z.B. krankheitsbedingte Wohnungsumbauten, Kinderbetreuung wegen Krankheit der Eltern) und indirekte Kosten (z.B. Produktivitätsverluste am Arbeitsplatz, Pflege durch Angehörige). Meist entfällt der grösste Anteil der Krankheitskosten auf die indirekten Kosten. Bei den Krankheiten multiple Sklerose, Sepsis (Blutvergiftung), rheumatoide Arthritis, Krebs, Kreuzschmerzen und Gehirnerkrankungen liegt der Anteil an den indirekten Kosten sogar bei über 50%. Der höchste Anteil der direkten nicht medizinischen Kosten findet man bei Kreuzschmerzen (16.6%), Demenz erkrankungen weisen den grössten Anteil direkter medizinischer Kosten auf (55.7%). Für gesundheitspolitische Entscheide ist es wichtig, das Gesamtbild im Auge zu haben und bei Massnahmen zu berücksichtigen, dass die Gesundheitsausgaben lediglich Mittel zum Zweck sind, nämlich die Gesundheit von kranken Menschen möglichst schnell und gut wiederherzustellen. Dies wiederum bedeutet letztlich nichts anderes, als die indirekten Kosten zu senken.
60
Gesundheitsausgaben und Krankheitskosten Kosten nach Krankheit in der Schweiz (in %, pro Jahr) In Mio. CHF 6 257
80%
44.3
60% 40%
7 365
520
18 609
2 400
7 655
10 291
1 199
52.5
52.8
55.5
60.0
61.4
70.4
16.6
10.6
14.5
11.6
37.4
36.9
32.7
32.9
46.0
55.7
20% 0%
De eu Kr
zs
me
ch
m
nz
e er z
FK
Mu
lt
29.6
26.7
n s ) i tis ge eb KA th r un Kr (H Ar nk a n e r e d rk to i er z ne ma hm hir eu sc Ge z h R eu Kr 1
n(
11.9 40.0
A)
e ipl
Sk
ler
os
e
2
Se
ps
is
© Interpharma
n Gesundheitsausgaben (direkte medizinische Kosten) n Direkte nicht medizinische Kosten n Indirekte Kosten Quelle: Gesundheitsausgaben und Krankheitskosten, Polymonics, 2011.
1 2
FKA: Friktionskostenansatz zur Berechnung der Produktivitätsverluste. HKA: Humankapitalansatz.
61
Obligatorische Krankenversicherung Zahl der Krankenversicherer bleibt stabil Die Zahl der Krankenversicherer ist gegenüber dem Vorjahr identisch geblieben. Im Jahr 2010 gab es 86 Krankenversicherer. Von diesen boten 81 die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) an. 78 Krankenversicherer hatten die freiwillige Taggeldversicherung in ihrem Leistungskatalog. Den stärksten Rückgang der letzten Jahre verzeichnete die Gruppe mit einem Versichertenbestand von bis zu 5 000 Mitgliedern. Der Konzentrationsprozess in der Branche führt hin zu wenigen, grossen Versicherern. Diverse Versicherer sind zunehmend in Gruppen oder unter einem gemeinsamen Dach zusammengefasst. Die Mitgliederkassen werden in der Statistik des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) als juristisch eigenständige Unternehmen einzeln aufgeführt. Die Unternehmen innerhalb einer Gruppe unterscheiden sich unter anderem dadurch, dass sie für jüngere und ältere Versicherte unterschiedlich attraktive Verträge anbieten.
62
Anzahl Versicherer nach Versichertenbestand Anzahl Versicherer OKP 80
90
60 40 20 19
14
20
22
6
10
1–5 000 5 001– 10 000 1–5 000 5 000– 1996 2010 10 000
10 001– 50 000 10 001– 50 000
9
12
50 001– 100 000 50 001– 100 000
16
3
5
100 001– Mehr als 500 000 500 000 100 001– mehr als Versichertenbestand 500 000 500 000
1990 1995 2000 2008 2009 2010
Total anerkannte Versicherer
246
184
110
91
86
86
Pflegeversicherer (OKP)
220
166
101
86
81
81
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0
Quelle: Statistik der obligatorischen Krankenpflegeversicherung, Bundesamt für Gesundheit, Bern, diverse Jahrgänge.
Anzahl Versicherte
Anzahl Krankenversicherer
CSS-Gruppe
1 226 330
5
Groupe Mutuel
1 054 779
5
Helsana-Gruppe
1 144 434
5
40 033
2
ÖKK
152 464
2
Sympany-Gruppe
169 848
2
Visana-Gruppe
519 325
3
4 307 213
24
innova-Gruppe
Total Quelle: santésuisse, Solothurn, 2012.
63
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Gruppen von Krankenversicherern (OKP)
Positives Ergebnis der obligatorischen Krankenpflegeversicherung Das Ergebnis der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) belief sich 2010 auf einen Gewinn von 225 Millionen Franken. Im Vorjahr hatte es noch einen Verlust von 472 Millionen Franken gegeben. Das Gesamtbetriebsergebnis (Aufwand minus Versicherungsertrag) weist seit 1998 grosse Schwankungen auf. Von 1999 bis 2002 war das Betriebsergebnis negativ, für die Jahre 2003 bis 2007 war es positiv, 2008 und 2009 hingegen fielen die Zahlen wieder klar negativ aus. 2010 gab es schliesslich wieder ein positives Ergebnis. Die Versicherer müssen von Gesetzes wegen ständig über eine Reserve verfügen, die sich aufgrund ihrer jeweiligen Risikositua tion errechnet. Die jährliche Veränderung der Reserven verläuft ähnlich wie die des Gesamtbetriebsergebnisses, da die obligatorische Krankenpflegeversicherung für die Versicherer keinen Gewinn abwerfen darf. Die Reserven sind von 2007 bis 2010 um mehr als 850 Millionen Franken zurückgegangen. Die Reserve quote betrug im Jahr 2010 14.1%. Die Reserven von 3.1 Milliarden Franken Ende 2010 entsprechen ungefähr den Leistungen von zwei Versicherungsmonaten. Seit 2012 wird die Mindestreservequote auf der Basis der Risikosituation des einzelnen Versicherers berechnet und nicht mehr in Abhängigkeit vom Versichertenbestand und Prämiensoll.
64
Finanzen der obligatorischen Krankenpflegeversicherung Ertrag, Aufwand und Ergebnis der OKP (in Mio. CHF) 25 000
600 400 200 0 –200 –400 –600 –800
20 000 15 000 10 000 5 000 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10
n Versicherungsertrag n Versicherungs- u. Betriebsaufwand
Gesamtbetriebsergebnis (rechte Skala)
Quelle: Statistik der obligatorischen Krankenversicherung, Bundesamt für Gesundheit, Bern, diverse Jahrgänge.
Reserven der obligatorischen Krankenpflegeversicherung 30 25 20 15 10 5 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10
n Stand der Reserven
in Mio. CHF
0 © Interpharma
4 500 4 000 3 500 3 000 2 500 2 000 1 500 1 000 500 0
Reservequote in % (rechte Skala)
Quelle: Statistik der obligatorischen Krankenversicherung, Bundesamt für Gesundheit, Bern, diverse Jahrgänge.
65
Starke Zunahme alternativer Krankenversicherungsmodelle Im Jahr 2010 haben 27.5% der Erwachsenen die ordentliche Franchise von 300 Franken gewählt. Gegenüber dem Vorjahr hat der Anteil derjenigen, die sich freiwillig für eine höhere Franchise zwischen 500 und 2 500 Franken entschieden haben, um fast 7% abgenommen (auf 26.9%). Dabei wird die tiefste für 500 Franken noch immer am häufigsten gewählt. Es zeigt sich jedoch eine deutliche Zunahme der Versicherten, welche eine höhere Franchise abschliessen. Heute beträgt die Maximalfranchise 2 500 Franken (Anteil von 6.3%). Mehr als jeder vierte Versicherte ist in einem alternativen Krankenversicherungsmodell versichert. Insbesondere Hausarztmodelle und Telemed-Modelle sind bei den Versicherten beliebt. Beim Hausarztmodell verpflichtet sich der Versicherte, bei gesundheitlichen Problemen immer zuerst den Hausarzt aufzusuchen. Telemed-Modelle sehen vor jedem Arztbesuch eine telefonische medizinische Beratung vor. Bei einer HMO (Health Maintenance Organisation) suchen die Versicherten zuerst ihren Arzt in der HMO-Praxis auf. Die HMO-Praxen stellen eine umfassende medizinische Versorgung für ihre Patientinnen und Patienten bereit und erhalten dafür von der Krankenversicherung eine pauschale Vergütung. Das Bonussystem sieht in jedem Jahr, in dem der Versicherte keine Leistungen vergüten lässt, eine Prämiensenkung vor.
66
Aufteilung der Versicherten nach Versicherungsform Erwachsene Versicherte 2010: 6 390 149 (100%) andere
n Ordentliche Franchise
27.5%
e
a
e d
c
n Andere Versicherungsformen a 45.6%
b
Quelle: Statistik der obligatorischen Krankenversicherung 2010, Bundesamt für Gesundheit, Bern, 2012.
67
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n Wählbare Franchise 26.9% a Franchise 500 CHF 11.6% d b Franchise 1 000 CHF 1.9% c Franchise 1 500 CHF 6.3% c d Franchise 2 000 CHF 0.9% e Franchise 2 500 CHF 6.3% b
Abnahme des Anteils der Medikamente Wie schon in den vergangenen Jahren entfielen 2010 die höchsten Bruttoleistungen der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) auf die ambulante Behandlung. Sie machte 49.3% der Gesamtleistungen aus. Mit 31.0% lagen die Leistungen für den stationären Bereich in Spitälern und Pflegeheimen an zweiter Stelle, gefolgt von den Medikamenten mit einem Anteil von 19.7%. Damit haben sowohl die Kosten für ambulante Leistungen als auch die Kosten für den stationären Bereich zugenommen. Im Vergleich zum Vorjahr hat der Medikamentenanteil um 0.7% abgenommen. Die Gesamtkosten der OKP haben sich im Jahr 2010 um 2.7% erhöht.
Leistungen der obligatorischen Krankenversicherung nach Kostengruppen Gesamtleistungen 2010: 24 292 Mio. CHF (100%)
n Ambulant
49.3%
n Stationär1 31.0%
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n Medikamente2 19.7%
Quelle: Statistik der obligatorischen Krankenversicherung 2010, Bundesamt für Gesundheit, Bern, 2012. 1
Inklusive Medikamenten.
68
2
Ohne stationäre Behandlung.
Leistungen der obligatorischen Krankenpflegeversicherung nach Kostengruppen Kostengruppen (in Mio. CHF) Ambulant
2006 2007 2008 2009 2010 9 731 10 270 10 977 11 420 11 984
– Arzt
4 631 4 836 5 104 5 227 5 325
– Spital
2 645 2 825 3 255 3 474 3 825
– Physiotherapie
539
554
573
592
623
– Spitex
417
456
496
531
563
– Chiropraktik
68 71 72 73 73
– Übrige1 1 431 1 528 1 477 1 523 1 575 6 572
– Spital
4 893 5 137 5 258 5 481 5 593
– Pflegeheim
1 627 1 707 1 784 1 858 1 894
– Übrige Medikamente 3 Total
6 903
7 106
7 402
7 524
52
59
64
63
37
4 299
4 407
4 639
4 834
4 784
20 603 21 579 22 722 23 656 24 292
Quelle: Statistik der obligatorischen Krankenversicherung 2010, Bundesamt für Gesundheit, Bern, 2012.
Inklusive Labor, Betriebsbeiträgen an HMOs, Mitteln und Gegenständen sowie Komplementärmedizin. 2 Inklusive Medikamenten. 3 Ohne stationäre Behandlung. 1
69
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Stationär 2
Medikamente und volkswirtschaftliche Bedeutung Mehr zugelassene Medikamente Alle Medikamente, die in der Schweiz erhältlich oder für den Export aus der Schweiz bestimmt sind, müssen vom Schweizerischen Heilmittelinstitut, Swissmedic, zugelassen werden. Im Jahr 2011 nahm die Zahl der durch Swissmedic zugelassenen Medikamente gegenüber dem Vorjahr leicht zu und belief sich auf insgesamt 8 626 Human- und Tierarzneimittel. Über einen längeren Zeitraum betrachtet, ging der gesamte Bestand der Zulassungen jedoch stark zurück. Im Jahr 1990 betrug deren Zahl 10 119. Damit lag sie um fast 1 500 Einheiten höher als heute. Aufgrund des jeweiligen Nutzen-Risiko-Verhältnisses teilt Swiss medic die Human- und Tierarzneimittel in unterschiedliche Abgabekategorien ein, die gleichzeitig auch Auskunft über die Abgabeberechtigung geben. Im Jahr 2011 entfielen 68% aller zugelassenen Medikamente auf die Abgabekategorien A und B (rezeptpflichtig). Insbesondere der Anteil der Medikamente in der Abgabekategorie A hat sich gegenüber 1990 mehr als verdreifacht, während sich der Anteil der Kategorien C und E mehr als halbiert hat.
70
1990
2000
2010
2011
Humanarzneimittel1
8 967
7 224
7 917
7 948
Tierarzneimittel
1 152
890
701
Total zugelassener Arzneimittel 2 10 119 8 114 8 618
678 8 626
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Anzahl zugelassener Medikamente in der Schweiz
Quelle: Jahresberichte, Swissmedic, Bern, diverse Jahrgänge.
Humanarzneimittel, Phytotherapeutika, Homöopathika, Impfstoffe, Radiopharmazeutika, Allergene. 2 Von Swissmedic. 1
Abgabekategorien im Zeitverlauf Anteile Medikamente nach Abgabekategorien1 (in %) 50 43.9
40 30
23.7 22.8
20 10 0 1990
1995
2000
2005
2011
A: Einmalige Abgabe auf ärztliche oder tierärztliche Verschreibung B: Abgabe auf ärztliche oder tierärztliche Verschreibung C: Abgabe nach Fachberatung durch Medizinalperson (Apotheken) D: Abgabe nach Fachberatung (Apotheken und Drogerien) E: Abgabe ohne Fachberatung
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7.6 2.0
Quelle: Jahresberichte, Swissmedic, Bern, diverse Jahrgänge.
Gewisse Präparate sind mehr als einer Abgabekategorie zugeteilt und werden deshalb mehrmals gezählt (Packungsgrösse bzw. Dosierung).
1
71
Medikamentenmarkt wuchs 2011 um 0.7% Der Medikamentenmarkt Schweiz nahm 2011 im Vergleich zum Vorjahr von 4.82 Milliarden Franken um 0.7% auf 4.86 Milliarden Franken zu. Während es 2010 erstmals seit Erfassung von Marktdaten zu einem Rückgang im Medikamentenmarkt kam, wuchs der Medikamentenmarkt 2011 wieder schwach. Dies mag vor dem Hintergrund der Einführung neuer Medikamente und der Bevölkerungszunahme erstaunen, zeigt aber, dass die verschiedenen im Medikamentenmarkt umgesetzten Sparmassnahmen nachhaltig wirken. Für die kommenden drei Jahre wird als Folge von Preissenkungen trotz Einführung neuer, innovativer Medikamente mit einer Stagnation oder gar Schrumpfung des Medikamentenumsatzes gerechnet.
Medikamentenmarkt Schweiz 2011 Zu Fabrikabgabepreisen 2 534.4 Mio. CHF (+0.2%)1
In Packungen 115.7 Mio. (+1.2%)
SD-Ärzte2 1 208.8 Mio. CHF (+1.5%)
37.5 Mio. (+2.0%)
Spitäler 1 033.5 Mio. CHF (+1.8%)
42.9 Mio. (+1.7%)
Drogerien
81.9 Mio. CHF (-5.6%)
9.7 Mio. (-6.6%)
Gesamtumsatz 4 858.6 Mio. CHF (+0.7%)
205.8 Mio. (+1.0%)
Quelle: IMS Health GmbH, Hergiswil, 2012. 1 2
Vergleich zum Vorjahr. Ärzte mit eigener Praxisapotheke werden als selbstdispensierende (SD) Ärzte bezeichnet.
72
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Absatzkanal Apotheken
Medikamentenmarkt Schweiz Marktvolumen (zu Fabrikabgabepreisen) 2011: 4 858.6 Mio. CHF (100%)
n Apotheken
52.1%
n SD-Ärzte
24.9%
n Spitäler
21.3%
n Drogerien
1.7%
Marktvolumen 2011: 205.8 Mio. Packungen (100%)
n Apotheken
56.2%
n SD-Ärzte
18.2%
n Spitäler
20.9% 4.7%
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n Drogerien
Quelle: IMS Health GmbH, Hergiswil, 2012.
73
Hoher Anteil kassenpflichtiger Medikamente Im Jahr 2011 betrug der Anteil kassenpflichtiger Medikamente am Gesamtumsatz für Heilmittel zu Herstellerabgabepreisen 80% oder 3 885 Millionen Franken. Der Markt kassenpflichtiger Medikamente nahm gegenüber dem Vorjahr nur etwa halb so viel zu wie der Gesamtmarkt, der wertmässig um nur 0.7% gewachsen ist. Ein Medikament wird erst dann kassenpflichtig, wenn das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Rückvergütung durch die Krankenkassen zulässt. Die Behörde prüft die Wirksamkeit, die Zweckmässigkeit und die Wirtschaftlichkeit des Medikaments und legt danach dessen maximalen Vergütungspreis verbindlich fest. Das BAG orientiert sich dabei an den Preisen vergleichbarer Medikamente und an Auslandspreisen und berücksichtigt den therapeutischen Mehrnutzen.
Kassenpflichtige Medikamente 2011 Zu Fabrikabgabepreisen
SD-Ärzte 1 058.9 Mio. CHF (+1.2%)
32.7 Mio. (+1.8%)
Spitäler
809.3 Mio. CHF (+1.2%)
15.9 Mio. (+2.1%)
4.7 Mio. CHF (–3.0%)
1.0 Mio. (-3.1%)
Drogerien Total
3 884.9 Mio. CHF (+0.3%) 115.8 Mio. (+1.6%)
Quelle: IMS Health GmbH, Hergiswil, 2012. 1
In Packungen 66.1 Mio. (+1.5%)
Vergleich zum Vorjahr.
74
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Absatzkanal
Apotheken 2 012 Mio. CHF (–0.5%)1
Kassenpflichtige Medikamente Marktvolumen (zu Fabrikabgabepreisen) 2011: 3 884.9 Mio. CHF (100%)
n Apotheken
51.8%
n SD-Ärzte
27.3%
n Spitäler
20.8%
n Drogerien
0.1%
Marktvolumen 2011: 115.8 Mio. Packungen (100%)
n Apotheken
57.1%
n SD-Ärzte
28.2%
n Spitäler
13.7% 0.9%
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n Drogerien
Quelle: IMS Health GmbH, Hergiswil, 2012.
75
Kantonale Verteilung von SD-Ärzten und Apotheken Im Jahr 2011 gab es in der Schweiz 5 862 praktizierende Ärzte mit Patientenapotheke, auch selbstdispensierende (SD) Ärzte genannt. Damit stellt diese Gruppe rund 43% aller praktizierenden Ärzte dar. Da der Medikamentenverkauf durch SD-Ärzte je nach Kanton anders geregelt ist, ergeben sich unterschiedliche Selbstdispensationsanteile. Am höchsten war 2011 die Dichte der SD-Ärzte in den Kantonen Basel-Landschaft und Zug (167 bzw. 159 SD-Ärzte pro 100 000 Einwohner), am geringsten im Kanton Waadt. Neun Kantone haben ein Rezeptursystem. Die Kantone Bern, Graubünden und Schaffhausen sehen Mischsysteme vor, wobei in letzterem der Medikamentenverkauf durch SD-Ärzte ab 2018 flächendeckend erlaubt sein wird. In allen übrigen Kantonen ist die Selbstdispensation ohne Einschränkung erlaubt. Auch die kantonale Apothekendichte (Anzahl Apotheken pro 100 000 Einwohner) ist unterschiedlich. Die Kantone mit einem hohen Anteil SD-Ärzte weisen gegenüber den anderen Kantonen in der Regel eine deutlich niedrigere Apothekendichte auf. So hatte beispielsweise der Kanton Nidwalden im Jahr 2011 pro 100 000 Einwohner 124 SD-Ärzte, aber nur 5 Apotheken. In der Schweiz gab es im gleichen Jahr insgesamt 1 729 Apotheken. Neben den klassischen Apotheken haben in den letzten Jahren die Versand apotheken an Bedeutung gewonnen. Sie liefern rezeptpflichtige und frei verkäufliche Medikamente per Post direkt nach Hause.
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Dichte der Apotheken und der SD-Ärzte Anzahl Apotheken und SD-Ärzte auf 100 000 Einwohner, 2011
60
50
40
n Apotheken
30
20
10
0
0
50
100
150
200
n SD-Ärzte
Quelle: IMS Health GmbH, Hergiswil; Interpharma, Basel, 2012.
77
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VD NE GE FR JU TI VS AG BS SH GR BE OW ZH AI UR TG SZ NW SO LU GL AR SG ZG BL
Pharma als Motor der Exportwirtschaft Der starke Schweizer Franken und die eingetrübte globale Konjunktur haben im Jahr 2011 ihre Spuren auch bei den Exporten der Pharmaindustrie hinterlassen. Gegenüber dem Vorjahr nahmen die Exporte zwar leicht ab, beliefen sich aber noch immer auf über 60 Milliarden Franken. Sie machten damit fast ein Drittel des Exportvolumens der Schweiz aus. Der Exportüberschuss für pharmazeutische Produkte nahm im Vorjahresvergleich ebenfalls leicht ab und betrug 35 Milliarden Franken. Der wichtigste Exportmarkt für pharmazeutische Produkte ist weiterhin Europa, zunehmend wächst auch der Markt in den Schwellenländern.
Entwicklung der Pharmahandelsbilanz seit 1990 Pharmahandelsbilanz (in Mrd. CHF) 60
60.2
50 40 30
35.0
20
25.2
0 1990
1995
Ausfuhr
2000
Überschuss
Quelle: Statistik der Eidg. Oberzolldirektion, Bern, 2012.
78
2005 Einfuhr
2011
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10
Export von pharmazeutischen Produkten Exporte 2011: 6 0.19 Mrd. CHF (100%) =^ 29% aller Schweizer Exporte
EU total
n Übriges Europa 4.6% n US 13.3% n JP 5.0% n Brasilien, Russland, Indien, China, Mexiko, Türkei, 56.2% Korea 9.3% n Übrige Länder 11.6%
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n DE 13.2% n IT 10.1% n FR 6.6% n UK 4.7% n Übrige EU 21.6%
Quelle: Statistik der Eidg. Oberzolldirektion, Bern, 2012.
Import von pharmazeutischen Produkten Importe 2011: 25.16 Mrd. CHF (100%) =^ 14% aller Schweizer Importe
n UK 4.0% n JP 1.9% n Übrige EU n Brasilien, 38.0% Russland, Indien, China, Mexiko, Türkei, EU total 83.4% Korea 2.8% n Übrige Länder 0.6% Quelle: Statistik der Eidg. Oberzolldirektion, Bern, 2012.
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n DE 19.2% n Übriges Europa n IT 16.1% 0.5% n FR 6.1% n US 10.8%
Anhang Kontaktadressen für weitere Informationen
Behörden Gesundheitsstatistiken Bundesamt für Statistik (BFS) Espace de l’Europe 10, 2010 Neuchâtel Tel. 032 713 60 11, Fax 032 713 60 12 info@bfs.admin.ch www.bfs.admin.ch Marktzulassung und Marktüberwachung von Arzneimitteln Schweizerisches Heilmittelinstitut, Swissmedic Hallerstrasse 7, Postfach, 3000 Bern 9 Tel. 031 322 02 11, Fax 031 322 02 12 info@swissmedic.ch www.swissmedic.ch Zulassung von Arzneimitteln zur Vergütung durch die Krankenversicherung Bundesamt für Gesundheit (BAG) Schwarzenburgstrasse 165, 3097 Liebefeld Tel. 031 322 21 11, Fax 031 323 37 72 info@bag.admin.ch www.bag.admin.ch
80
Informationen über die Gesundheit der Bevölkerung und über das Gesundheitswesen OBSAN Schweizerisches Gesundheitsobservatorium Espace de l’Europe 10, 2010 Neuchâtel Tel. 032 713 60 45, Fax 032 713 66 54 obsan@bfs.admin.ch www.obsan.admin.ch
81
Fachverbände Apotheker pharmaSuisse, Schweizerischer Apothekerverband Stationsstrasse 12, Postfach, 3097 Liebefeld Tel. 031 978 58 58, Fax 031 978 58 59 info@pharmasuisse.org www.pharmasuisse.org Ärzte Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH) Elfenstrasse 18, Postfach 300, 3000 Bern 15 Tel. 031 359 11 11, Fax 031 359 11 12 info@fmh.ch www.fmh.ch Krankenversicherer santésuisse Römerstrasse 20, 4502 Solothurn Tel. 032 625 41 41, Fax 032 625 41 51 mail@santesuisse.ch www.santesuisse.ch Allianz Schweizer Krankenversicherer Gutenbergstrasse 14, 3011 Bern Tel. 031 310 01 83 info@ask-aams.ch, www.ask-aams.ch
82
Reisemedizin Schweizerisches Tropen- und Public-Health-Institut Socinstrasse 57, Postfach, 4051 Basel Tel. 061 284 81 11, Fax 061 284 81 01 library-tph@unibas.ch www.swisstph.ch
F체r Notf채lle Hilfe bei Vergiftungsunf채llen, auch mit Arzneimitteln Schweizerisches Toxikologisches Informationszentrum (Tox-Zentrum) Freiestrasse 16, 8032 Z체rich 24-Std.-Notfallnummern: 145 oder 044 251 51 51 Tel. 044 251 66 66, Fax 044 252 88 33 info@toxi.ch www.toxi.ch
83
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