Fernfahrer stralis_German

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SONDERDRUCK AUS NR. 09/ 2012

FERNF FERNFAHRER DAS INTERNATIONALE TRUCK MAGAZIN

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Iveco StralIS HI-Way

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iveco Stralis hi-way

lkw-neuheiTen

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Fotos I Iveco, Techel (3)

remierenstimmung in Turin: Es ist der Finalabend der Fußballeuropameisterschaft und Iveco präsentiert die nächste Generation des Stralis. Die wichtigsten Köpfe des Unternehmens preisen mit Powerpoint-Vorträgen die Vorzüge des neuen Flaggschiffs an, sogar der oberste Chef des riesigen Fiat-Imperiums, Sergio Marchionne, gibt sich die Ehre. Der Festsaal ist eingerahmt von sechs Großbildleinwänden und kurz vor dem Anpfiff rollt der Stralis dann live zum Sound von Bruce Springsteens „Working on the Highway“ herein. Kameras und Handys schießen von allen Seiten Fotos, auch auf der FERNFAHRERFacebook-Seite ist das erste Bild nur wenige Minuten später. Dann beginnt das Spiel. Viermal jubelt die Delegation aus Spanien, den Italienern bleibt nur die Freude über ihr neues Topmodell, auch wenn es künftig im Land

des neuen Europameisters hergestellt wird. Dieser Sieg der Iberer geht leider zulasten der Ulmer Iveco-Werker, deren Fließbänder bekanntlich abgestellt werden. Dennoch scheint am Morgen danach die Freude und der Stolz der italienischen und auch deutschen „Signori Ingegneri“ über das Fahrzeug berechtigt zu sein. Bei den ersten Probefahrten macht der neue Stralis einen ziemlich guten Eindruck. Sechs Millionen Kilometer in der Dauerbelastung und weitere elf Millionen Kilometer im Feldversuch sollen für eine gute Qualität des Stralis bürgen. Zwar hat auch Iveco keine großen Änderungen am Blech vorgenommen, dennoch ist der Designwechsel recht auffällig und die Aerodynamik soll sich weiter verbessert haben. Rund um die Xenonscheinwerfer des Vorführwagens leuchtet eine markante LED-Lichterkette als Tagfahrlicht. Der Einstieg ist schnell erklommen und vieles kommt einem bekannt

finale grande

Im Fußball-endspiel lief es nicht so gut für Italien, aber mit der zeitgleich präsentierten Neuauflage des Stralis will Iveco in die championsleague. Text I Andreas Techel FernFahrer 9 I 2012

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lkw-neuheiTen

iveco Stralis hi-way

vor, aber auch irgendwie wertiger. So hat der Vorführwagen sehr edle Ledersitze, die sowohl beheizt als auch klimatisiert sind. Die Grundform des Armaturenbretts ist ähnlich wie beim Vorgänger, aber nun deutlich feiner ausgeführt mit weichen Oberflächen, feineren Tasten und etwas Metallschmuck. Die Regler der Klimaautomatik laufen samtig rastend wie in einer Luxuslimousine. Die Instrumente erinnern an den Vorgänger, haben aber eine andere Grafik. Ins Auge sticht der große Bildschirm in der Mittelkonsole. Er ist als Touchscreen ausgelegt und bietet eine große Funktionsvielfalt. Über ihn wird das CD-Radio und die Navigation bedient sowie optional eine Reihe von Telematikfunktionen. Dazu kommt noch die neue Fahrstilbewertung. Hat der Fahrer

sie aktiviert, bekommt er ständig angezeigt, wie effizient er mit Gas, Bremse und Getriebe umgeht, wie vorausschauend er fährt. Laut Iveco lässt sich der Verbrauch damit um bis zu zwölf Prozent reduzieren. Danach hat der Fahrer weit mehr Einfluss als jede technische Maßnahme. Die Bedienung ist nahezu selbsterklärend, die Darstellung mit stilisierten Rundinstrumenten wirkt sehr motivierend. Und wer möchte nicht zum Topfahrer aufsteigen? Hilfestellung in Form von Tipps zur Verbesserung blendet das „intelligente“ System auch in den Monitor des Armaturenträgers ein. Die Belohnung gibt es in Form von Effizienzpunkten und Sternchen. Ist ein Telematikpaket gebucht, kann sich natürlich auch der Chef ein Bild vom Fahrstil machen.

Stralis-Chauffeure kennen das, nur die Grafik hat sich verändert.

Über den Touchscreen steuert der Fahrer Radio, Navi und den Fahrstilbewerter.

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Die Topbestuhlung in weichem Leder lässt sich beheizen und belüften.

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Die Motoren des Iveco Stralis euro 5/eeV Cursor 8

Cursor 8*

Cursor 10 Cursor 13

leistung (PS) 310 330 360 270 300 330 420 460 480** 500 560

Drehmoment (nm) 1.300 1.400 1.500 1.100 1.200 1.300 1.900 2.100 2.200 2.300 2.500

euro 6 Cursor 9

Cursor 8*

Cursor 11 Cursor 13

leistung (PS) 310 330 360 400 270 300 330 420 460 500 560

Drehmoment (nm) 1.300 1.400 1.650 1.700 1.100 1.200 1.300 1.900 2.150 2.300 2.500

*komprimiertes erdgas **mit schmaler kabine 2.300 mm

Schickes Cockpit, aber Fußboden mit Motortunnel.

Ausgesprochen aufgeräumt sieht es hinter der Serviceklappe aus.

Von der Seite ist die bekannte StralisForm noch gut zu erkennen.

Die kleinere Kabine für Fernverteiler oder Tanker nennt sich „Hi Road“. FernFahrer 9 I 2012

Aber genug der Theorie. Ein Dreh am Zündschlüssel weckt den Cursor-10-Motor mit 460 PS (Euro 5 EEV). Ein Druck auf „D“ legt den zweiten Gang ein und der auf rund 38 Tonnen beladene Sattelzug setzt sich geschmeidig in Bewegung. Lenkung, Sicht und das Bremsgefühl wecken Vertrauen. Auf der ausgelutschten engen Schnellstraße schwebt der Stralis über die Bodenwellen ohne das geringste Klappern oder Vibrieren, das gefällt. Ebenfalls angenehm ist der gedämpfte Klang des Motors und das Ausbleiben lästiger Windgeräusche. In diesen Punkten scheinen sich die vollmundigen Ankündigungen des Vorabends zu bestätigen. Das zunächst trügerische Gefühl, auch auf gerader Strecke ständig die Lenkung zu korrigieren, ist vor allem der miserablen Straße anzulasten. Es gibt sich, als der Lastzug auf eine gut ausgebaute Autostrada kommt. Die zügig angegangene Ausfahrt durchmisst der Stralis wackelfrei präzise wie am Lasso gezogen. Das macht Spaß. Freude kommt auch beim Blick in den Kühlschrank auf. Der fasst jetzt satte 50 Liter und verfügt über einen praktischen Flaschenhalter. Schnell noch ein kurzes Probeliegen auf dem „Hi Comfort“-Bett. Zwei Meter lang, 80 Zentimeter breit, Holzlattenrost mit verstellbarem Kopfteil, da kann man nicht meckern. Also zurück zum Werksgelände. Auf der kurzen Runde durch flaches Geläuf hat der Zehn-Liter-Sechszylinder einen überzeugenden Eindruck hinterlassen. Sein ein Liter größeres Euro-6-Pendant mit gleicher Leistung schafft die Norm nur mit Adblue, ohne zusätzliche Abgasrückführung und laut Iveco auch ohne Mehrverbrauch. Diesen Sonderweg beschreiten die Italiener bis hoch zur Topmotorisierung mit 560 PS. Erhältlich sind die Euro-6-Maschinen ab Anfang 2013, die anderen praktisch ab sofort. Denn schon in den nächsten Tagen soll die nächste Generation bei den Händlern stehen.

Impressum: Sonderdruck aus FernFahrer 9/2012 und lastauto omnibus 9/2012 von ETMservices – Ein Geschäftsbereich des ETM Verlag Verantwortlich: Thomas Paul Göttl, Telefon (07 11) 7 84 98-80 · www.etmservices.de

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