Transformancer

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1eDie Welt ist alles, was derde Falllas ist. contradicciones, la lawill contradicción un ich wieder auf ein Beispiel mit de 1.1 Die Welt ist die Gesamtheit der Tatsachen, nicht der Dinge. 1.11 Die Welt ist durch diepoesia, Tatsachenobtener bestimmt und dass ontradicción de la condadurch, un poco eslze alle zurückgreifen. Tatsachen sind. Dieses Holz ist ein Kö e humo, la respuesta resistente de la piedra, y 1.12 Denn, die Gesamtheit der Tatsachen bestimmt, was der Fall st und TRANSFORMANCER auch, was alles nicht der Fall ist. olver aTatsachen laes transparencia delsind agua que busca 1.13 DieDu im logischen Raumso Welt. was br enn verbrennst, istdiedas, 1.2 Die Welt zerfälltdel in Tatsachen. l caos sereno océano, dividido entre la una 1.21 Eines kann der Fall sein oder nicht der Fall sein und alles r Schwefel, der Rauchydas übrige gleich bleiben. ontinuidad que interroga una Quecksilber, interrupción qu 2 Was der Fall ist, die Tatsache, ist das Bestehen von Sachverhalten esponde, como ist uneine hueco que von se llena de larvas 2.01 Der Sachverhalt Verbindung Gegenständen. s zur Dingen.) Asche wird, ist Salz. Nun will ich w Sachen, allí Esreposa después unader langosta. 2.011 ist dem Ding wesentlich, Bestandteil De einesla conSachverhaltes seinlas zu können. auf ein Beispiel mit dem Holze zurückgr adicción de contradicciones, la contradic2.012 In der Logik ist nichts zufällig: Wenn das Ding im Sachverhalt kann, so muss Möglichkeit ón de lavorkommen poesia, obtener condieun poco dedeshumo Sachverhaltes im Dingist bereits präjudiziert sein.Wenn Du es .a2.0121 Dieses Holz ein Körper. respuesta resistente la piedra, y volver Es erschiene gleichsam de als Zufall, wenn dem Ding, dasa la allein für sich bestehen könnte, nachträglich eine Sachlage passen ansparencia agua quebrennt, busca elder caosSchwe sereennst, so istdel das, was würde.

Wenn die Dinge in Sachverhalten vorkommen können, so muss o del océano, dividido entre la una continuidad 1 dies schon in ihnen liegen.


FEBRUAR 2017 BUENOS AIRES - BRUSSELS - BERN


TRANSFORMANCER

EVARISTO FLOREZ BARATTO

JAN SIRIUS ALBRECHT

ROGER ρμ MÜLLER


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Transformancer

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rojekt Transformancer schafft Räume mit Installationen, Texten, Bildern, Workshops und Skulpturen, die zur Teilnahme an künstlerischer Erforschung, Kommunikation und Reflexion einladen mit dem Ziel das persönliche und kollektive Bewusstsein zu transformieren.

De la contradicción de las contradicciones, la contradicción de la poesia, obtener con un poco de humo, la respuesta resistente de la piedra, y volver a la transparencia del agua que busca el caos sereno del océano, dividido entre una continuidad que interroga y una interrupción que responde, como un hueco que se llena de larvas y allí reposa después una langosta.

Transformance Transformance: Veränderung der Vision, der Anschauung oder der Wahrnehmung des Betrachters und damit seines Bewusstseins, mittels Performance, bildlicher Darstellung, Workshop oder Installation. “Alchemistische”, geistige und körperliche Transformationen werden verursacht oder induziert.

Team Der Bildhauer Evaristo Florez Baratto, Initiator des Projekts Transformancer und der Fotograf Jan Albrecht haben sich mit dem Physiker Roger Müller für eine künstlerische Erforschung zusammengeschlossen. Diese Erforschung bewegt sich zwischen Alchemie, Wissenschaften und Psychologie und nützt verschiedene Quellen wie alte und neue Alchemie, Gnosis, Jungsche Psychologie, Naturbetrachtung wie auch Skeptizismus, Arte Povera, eigene Wahrnehmung und Beobachtung. Die Fortschritte werden sichtbar gemacht in Web und Druck, in Ausstellungen, in der Entwicklung verschiedener Workshops, die zur Teilnahme am Projekt und an Ausstellungen einladen.

Alchemische Transformation • Nigredo, Schwärzung: Individuation, Klärung • Albedo, Weißung: nach erfolgter Vorbereitung von Körper und Bewusstsein erfolgt die Transformation oder Läuterung des Bewusstseins. • Rubedo, Rötung: Vereinigung von Geschöpf und Schöpfung.

Figur, Person, Raum, Installation, Projekt, Skulptur oder Maschine welche alchemistische, geistige und körperliche Transformationen verursacht oder induziert.

Transformancer 5


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AltarMobil

EVARISTO FLOREZ BARATTO hinzugefügt hat.

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ine kleine Truppe bestehend aus drei Personen reist durch die Strassen einer Stadt. Sie tragen einen Altar verpackt in einer Holzkiste, einem Schiffcontainer für weltweite Verfrachtungen gleichend. Zusätzlich zu den Aufschriften “Zerbrechlich” oder “Hier öffnen” ist sie beschriftet mit anderen Symbolen und Schriftzeichen in einer unbekannten Sprache. Geschichte Wie ein neues Ritual der Erleuchtung, eines Omens, von Vorahnungen, wie ein Avatar bewegt sich diese Kiste und ihr Inhalt durch die Stadt Buenos Aires. Fast wie eine weitere der vielen Betteltruppen erscheint diese kleine Prozession im Strassenbild, in der Menschendichte der Metropole, und im vorbeigehen werden die Passanten zu einer gemeinsamen Feier eingeladen, die Euphorie der Menschen ausnützend, die hier ihrer Nichtigkeit, ihre Anonymität widerstehen. Das AltarMobil ist ein Behälter von Beschwörungen, Gebeten und Anrufungen reisend durch eine Stadt gebaut am Rande eines riesigen Flusses, dem Dschungel entsprungen, der von dort aus in den Tiefen seiner Gewässer die Samen, den Humus, den Plankton vegetaler Zerzetzung transportiert. Die Stadt hat einen Teil ihres Territoriums dem Spiegel des umgebenden Wassers gestohlen, sie wurde seit der Raubsucht der spanischen, italienischen, portugiesischen und englischen Kaufleute, die sie gründeten in die Moderne eingebettet. Diese riesige Stadt,

die getrennt und verbunden in diffuser Weise, unterteilt ist in 6 Satellitenstädte, die einander brauchen und gleichzeitig im Verkehrsnetz, das sie verbindet, untergehen. Diese Skulptur wurde erdacht, um die Idee zu artikulieren, die der Stadt entspricht, technisch, als Struktur, als künstliches Objekt, und im Gegensatz zur Emotion, die dem Land zu Grunde liegt und sich gleichzeitig vermischt mit Buenos Aires, vom Herzen der Hauptstadt bis in seine extramuralen Ballungsgebiete, wo die Anwesenheit der nahe gelegenen Pampa sich zeigt in der dutzende Kilometer großen und unerschöpflichen Peripherie. Stadt Diese maritime und technische Flusslandschaft, einer überkonstruierten Stadt, von Wasser zu Land domestiziert, dicht bevölkert von einer Horde von Einwanderern aus aller Welt, wird ergänzt durch die besondere Atmosphäre eines endlosen Labyrinths, wie eine Fabrik von Häusern wo jede Familiengruppe von Neuankömmlingen ihre eigene architektonische Utopie

Wüste Durch die Mechanik eines Gegenspiegels, bezieht die Stadt sich auf sein Gegenteil, das heißt einer inneren Wüste, einem unbewohnten Ort, wo das Bild der gebautenStadt zu Scherben zerfällt im imaginären Spiegel der angesammelten Träume von Generationen seiner Bewohnern. Die Wüste bedeutet die Trockenheit dessen was keine Materialisierung fand, vom Ekel des Lebens das nicht gab, was gefragt wurde. Die Menschheit hat den Tempel in der Wüste dem Vergessen überlassen. Funde Das AltarMobil stammt aus der Synthese der Verwirklichung anderer Skulpturen, wo die Montage mit Haushaltsutensilien als Basis und ihre Umwandlung in Skulpturen aus Sicht der italienischen Arte Povera, die mit einfachen Materialien durchgeführt wurde, und welche auf der Straße gefunden oder auf Schrottplätzen gekauft später im Atelier zu ausgefeilten Werken verwandelt wurden.

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Habitat Altarmobil ist auch beeinflusst von unserem anderen Projekt - “Palais Grund” - (Palast Erde), das sich mit der Integration einer Idee befasste, die Erde in einer zwischenmenschlichen Art und Weise zu bewohnen, kollektiv und weise, den Planeten zu verstehen als einen einheitlichen göttlichen und menschlichen Wohnort und Lebensraum, die integrative Kraft dieser Gabe ohne dem Nutzdenken von Menschen zu verstehen.

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Tabernakel Die erste historische Referenz eines gebauten Objekts mit dem Namen Tabernakel, einem mobilen Heiligtum, stammt von den Israeliten. Es wird im Alten Testament erzählt, wie Gott Moses auf dem Berg Sinai befahl die Konstruktion eines Tabernakels zu unternehmen. Diese Form des AltarMobil, stammt aus der Untersuchung von alten Zelt-Tempeln, die von dem jüdischen Volk in der Wüste errichtet wurden. Es ist eine verbreitete Tempelform in der jüdisch-christlichen Religion.


Technische Daten • Unterteil aus Holzfaserplatten mit Rädern 61 x 41 x 15 cm. • Buchteil einer Enzyclopedie 25 x 18 x 10 cm. • Stanzform aus Holz und Metall, Stanzmesser Matrix 25 x 18 x 2 cm. • Ein Stapel gepresstes und geleimtes Papier 25 x 10 cm. • Vier Schraubstangen 85 cm x 1 cm. • Gesamtabmessungen 164 x 61 x 41 cm.

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Interconnect X Nature

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nterconnect X Nature ist ein organischer Datenknotenpunkt mit der Kapazität Informationen zu übermitteln, die sich umsetzen in RealWelt. So wie im Internet gehen Datenpakete von verschiedenen Orten, Welten und Herkünften ihre Wege Richtung ihrer Bestimmung durch diesen organischen Knoten. Ziel dieser Installationen ist alternative aber genau so reale Vernetzungen sichtbar zu machen. Energie Die Instandsetzung und tägliche Funktion des Interconnect X Nature kostet viel Energie. Diese Energie ergibt sich aus dem Kohlenstoff der im Wald gelagert ist. Die Sonne transformiert durch Fotosynthese in den grünen Blättern das CO2 in der Luft in O2 und organische Moleküle, die Pflanzen formen, ausgehehend vom einem Samen der in Essenz ein Datenpaket ist. Diese enorme Energie gelagert in Biomasse transformiert letztendlich zu Humus, der eine fruchtbare Umgebung bietet für neue Pflanzen. Medien Die Samen und die Pollen der Pflanzen verteilen sich durch die Luft, sie fliegen mit den Vögeln und reisen unter deinen Schuhen und in deiner Kleidung insgesamt ein ausgefeiltes globales Kommunikationssystem. Interconnect X nature ist eine Bio-Kybernetische Maschine die diesen Bio-organischen Kommunikationsprozess beschleunigen und konzentrieren soll.

Datenverarbeitung Die Bio-organische Information verteilt sich weltweit durch verschiedenste Medien und Mittel. Wenn am Empfangsort die Konditionen stimmen und die Entzifferung richtig ist, kann die Information gelesen und verarbeitet werden, und das DNA Programm wird aktiv. Im Gegensatz zum menschlichen WWW ist das Resultat kein Bild oder Text sondern eine gleichende Kopie des Originals in der realen und anfassbaren Welt, also in drei Dimensionen und ohne Hilfe eines 3D Druckers oder Projektors. Die Datenverarbeitung in der Natur ist ein Wunder, ein cyber-hyperfortschrittliches Kommunikationssystem.

JAN SIRIUS ALBRECHT (AltarMobil) der sich durch die Stadt Buenos Aires bewegt. Interconnect X Nature Ham bezieht seine Energie aus dem umgebenden Wald und konzentriert den organischen Datenfluss Richtung entlegene Empfangsstationen wie AltarMovil. Der Interconnect X AltarMovil wurde erdacht, gebaut und in Stand gesetzt durch Evaristo Florez Baratto. Siehe: AltarMovil. Technische Daten Lichtung in Zirkelform in einem Wald. Tannenstämme, Holzhaspel, Holzkiste. Grünschnittmaterial von Sträuchern und Bäumen. Stahlkabel. Holzbuch mit Samen von verschiedenen exotischen Bäumen.

Experiment Ham - Buenos Aires Interconnect X Nature Ham x AltarMovil Buenos Aires wurde 2015 errichtet/begonnen. Die in diesem Projekt präsentierte Version ist ein experimenteller Prototyp womit Versuche zur Konstruktion, Funktion und Optimalisierung sowie die Erkundung der ersten empirischen Resultate. Das erste Experiment ist der Versuch orgainsche Daten zu ubertragen nach einem mobilen Interconnect X 11


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Alchemist Generation II

ROGER ρμ MÜLLER

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lchemist Generation II ist ein Forschungsprojekt, das versucht Ideen und Methoden der alten Alchemie für das 21. Jh. zu aktualisieren und weiterzuentwickeln. Produkte davon sollen im heutigen Alltag einfach nutzbar sein. Alchemie beschäftigt sich grundsätzlich mit geistigen, psychischen und materiellen Prozessen, wobei das primäre Ziel in der Erleuchtung und Vervollkommnung des Bewusstseins lag und liegt. Dieses Projekt bildet eine der „Transformance“- Grundlagen für „Altarmovil“ und „Interconnect X Nature“. Denn es ist zu beachten, dass die schöpferischen Prozesse in der Alchemie dem künstlerischen Schaffen sehr ähnlich sein können. Geschichte der Alchemie – Natur und Mensch Die westliche Alchemie kommt aus dem alten Ägypten (s. Symbole und Prozesse, z.B. die Einbalsamierung). Die gnostisch hermetische Alchemie der letzten 2000 Jahre hatte primär psychische Transformationsprozesse zum Ziel für ein tiefes Verständnis der Natur und des Menschen. Es ging um „wie oben - so unten“, wie im Makroksomos Welt, so im Mikrokosmos Mensch. Danach ging es dann auch um die Transformation der Welt (z.B. durch Verwandlung der Metalle) und des Menschen (z.B. durch Heilmittel). Daraus entstanden in der frühen Neuzeit wohl sehr wichtige Ansätze für die moderne Medizin (z.B. Paracelsus) und die modernen Wissenschaften wie Physik (z.B. Newton) und Chemie (z.B. Boyle). Die gnostisch hermetische Alchemie hatte immer zum Ziel über Transformationen in Kreisläufen einen neuen Bewusstseins-Zustand zu erzielen. Mit dieser königlichen Kunst konnte das geistige Gold erschafft werden.

Aktuelle Alchemie - Reinigung Alchemie ist immer noch aktuell, aber etwas versteckt: so findet man in Naturheilpraxen Anwendungen, wie z.B. spagyrische (alchemistisch verarbeitete Pflanzenessenzen) und andere Formen von Heilmittel. Chemische Medikamente haben ihren Ursprung in alchemistischen Praktiken. C.G. Jung hat in seinen psychologischpsychiatrischen Forschungen entdeckt, dass seine Ansätze zur Therpie bereits in der Alchemie beschrieben sind. Heutige Nachfolger (Jungianer) bauen darauf auf und entwickeln weiter (T. Cavalli, P. Levy, M. Stein, …). Es existiert bereits eine Vielzahl von Homepages und Blogs über Alchemie im Internet. Normalerweise haben auch spirituelle Gruppen das Ziel von Bewusstseinstransformationen, wenigstens für deren Leiter. Die Umweltprobleme von heute versucht man mittels Recycling-Kreisläufen oder Upcycling-Kreisläufen zu lösen. Könnten diese Methoden der Ökologie dank tieferem Verständnis in der Alchemie verbessert werden? 15


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Beuys: Ihr sagt, die Natur des Menschen sei für die Revolution nicht geeignet, - also ändern wir dann die menschliche Natur. Alchemie und Kunst – Schöpferische Prozesse Alchemie und Kunst haben eine enge Beziehung zueinander: einerseits sind im historischen Verständnis “Künste” viel weiter zu fassen, auch Wissenschaft wird beinhaltet. Andererseits beinhaltete die (al)chemi(sti)sche Praxis u.a. die Herstellung von Farben. Oft geht vergessen, dass die schöpferischen Prozesse in der Alchemie dem künstlerischen Schaffen dabei sehr ähnlich sind. Sowohl in der Alchemie wie in der Kunst soll etwas Neues entstehen, das vorher noch nicht da war. Das neue Werk, die neue Idee sollte aus dem Unbewussten kommen (z.B. durch die intensive Beschäftigung mit einem Gegenstand, durch neue Bilder, Imaginationen, neue Erfahrungen), dabei können Bewusstseinsprozesse helfen. In dem Sinn versucht heute eigentlich jeder Künstler unbewusst Alchemie zu betreiben. Im Projekt Transformancer (s. auch www.transformancer.org) ist nun das erklärte Ziel, solche Prozesse bewusster durchzuführen: für die Entwicklung neuer schöpferischer

Werke. Angelehnt an die Alchemie mit der Arbeit am ‘opus magnum’, dem ‘Großen Werk’. Kunst-Ausstellungen zur Alchemie treten immer wieder auf, z.B.: „Neue Alchemie“ 2011-Münster, „Kunst und Alchemie“ 2014-Düsseldorf, „Alchemie. Die Grosse Kunst“ 2017- Berlin. Ein paar Künstler des 20. Jh.. Dali, Beuys, S. Polke, A. Kiefer, Rebecca Horn, …

auftauchen. Er erkannte auch, dass die Physiker die alchemistische Methode unbewusst weiterführen. So arbeitet der Physiker z.B. wie der Alchemist im Labor und experimentiert. Häufig sind seine beobachteten Resultate oder Theorien in nicht verständlichen Symbolen verschleiert und nur den „eingeweihten“ Physikern verständlich (z.B. Matrizen, Multiplikationen waren auch Begriffe der Alchemie). Eine weitere Idee ist: heutige Physik nicht beliebig aber wissenschaftlich und kreativ für sinnhafte Erkenntnis- und Bewusstseinsprozesse zu erforschen (das wäre ursprüngliche Naturphilosophie).

Alchemie und Physik – die dunkle Seite der Wissenschaft Über 26 Jahre gab es eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen dem Physiker W. Pauli und C.G. Jung. Wolfgang Pauli entwickelte dabei die Idee einer Hintergrundphysik: er versuchte, für physikalische Begriffe eine von ihm so genannte “neutrale Sprache” zu finden, die es erlauben soll, derartige Phänomene (z.B. Quantenphysik, Radioaktivität etc.) sowohl physikalisch als auch gemäss ihrem symbolisch-tiefenpsychologischen Sinn zu erklären. Er entdeckte, dass die neuen Ideen der Physiker fast immer aus dem Unbewussten 17


Alchemie und Kosmos – neue Bewusstseinsmöglichkeiten Die gnostisch-hermetische Alchemie des Mittelalters und teilweise der Neuzeit spricht von einem möglichen und zu entwickelnden Zusammenhang von Mikrokosmos (kleine Welt, gemeint ist häufig der Mensch) und Makrokosmos (die grosse Welt, gemeint ist Welt als Ganzes, oder als „Eines“, die Schöpfung), die sich v.a. in einem neuen menschlichen Denken äussert. Der Alchemist Gerhard Dorn spricht von „unus mundus“, wir sprechen in unserem Projekt von der Einheit mit dem Kosmos (www.1cosmos.org). Häufig werden in der Alchemie nach einer Vorbereitung drei Phasen unterschieden (jede Phase ist jeweils erreichbar über verschiedene Stufen:

Die Alchemie hat geistig wirksame Werke im Fokus, doch finden sich für die drei oben genannten Phasen auch Metaphern des Alltagslebens, zum Beispiel:

• Nigredo, Schwärzung: Individuation, Klärung von Komplexen, Einsamkeit/ Nacht. • Albedo, Weißung: nach erfolgter Vorbereitung von Körper und Bewusstsein erfolgt die Transformation/Läuterung des Bewusstseins. (Resultat: Kleines Werk) • Rubedo, Rötung: Vereinigung von Geschöpf/Schöpfung. (Resultat: Grosses Werk-Stein der Weisen)

Ob das alchemistische Ziel der Vereinigung auch im 21. Jh. erreichbar ist, bleibt zu entdecken. Es ist zu vermuten, dass es nicht einfacher geworden ist als im Mittelalter: Der Stein der Weisen als Resultat einer inneren Alchemie ist eben ein „Grosses Werk“. Dieses Projekt hat vorerst das „Kleine Werk“ als Ziel: das Herstellen des silbermachenden Steins.

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• Phase Nigredo: Persönliche Krisensituationen, chaotische Zustände, Krieg, schwere Krankheiten, • Phase Albedo: Milderes Bewusstsein kann sich entwickeln nach langen schweren Krankheiten, oder nachdem grosse Misserfolge verdaut sind: ein geläuterter Mensch, eine geläuterte Nation. • Phase Rubedo: Die Vereinigung von Mann und Frau in der Ehe oder körperlich können grosse Wirkungen entfalten bis zur Selbstaufgabe: z.B. Romeo und Julia etc.

Methodik – Details s. www.1cosmos.org Alchemistische BewusstseinsMethoden (Imagination etc.) und Auseinandersetzung mit „Werken“ Achtsames Alltagsleben (schöpferische Ideen über Nacht) Lesen bzw. betrachten von „Wahrheiten“ (Lese, lese, lese…) Gespräche-Gedankenaustausch (Interaktion mit anderen aktuellen „Alchemisten“) Werke -Tätigkeiten + Resultate Homepage : www.1cosmos.org Vorträge Kurzfilme Fotos Ev. Büchlein Ev. Workshops


Roger ρ.μ. Müller (geb. 1968 in Zürich) studierte Physik an der ETH Zürich mit Vertiefung in Umweltphysik. Er leitet bei der Schweizerischen Bundesbahn die Fachbereiche Erschütterung und Elektrosmog und ist dabei auch zuständig für Innovationen. Zu seinem Aufgabenbereich gehörten auch Fragestellungen zu Energieeffizienz, erneuerbaren Energien und zur Nachhaltigkeit. Persönliche Beschäftigung mit alchemistischer Literatur und Fragestellungen seit 30 Jahren. Speziell seit 2005 Untersuchungen zu Wissenschaft und Physik im Zusammenhang mit Naturphilosophie und spirituellen Kontexten. Versuch einer künstlerisch-wissenschaftlichen und filmischen Auseinandersetzung mit dem Thema Radioaktivität und Alchemie im Jahr 2012 zusammen mit Evaristo Florez. Naturphilosophische Vorträge zu Quantenphysik, kosmischen Phänomenen, Radioaktivität, Physik und Synchronizität (W. Pauli, C.G. Jung). Besuchte kurze Weiterbildungen in kreativem Schreiben, Theater, Fotografie und Film. 19


ATLANTIS JAN ALBRECHT

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BRUSSELS ZURICH MILAN NEW YORK BUENOS AIRES TOKYO PARIS LONDON MOSCOW SHANGHAI DUBAI MEXICO CITY BARCELONA PRAGUE FRANKFURT SAO PAOLO OSLO STOCKHOLM KOPENHAGEN URUMQI BANGKOK HONG KONG SEOUL KUALA LUMPUR AMSTERDAM ROMA LOS ANGELES SINGAPORE ISTANBUL TAIPEI MACAU SHENZHEN ANTALYA PHUKET GUANGHZHOU PATTAYA MIAMI MECCA LIMA SOFIA BEIJING VENEZIA BERLIN ORLANDO

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KREUZUNG JAN ALBRECHT

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Kreuzung

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reuzung I und II waren Freiluft Installationen aufgestellt im Jahr 2014 und 2015 in einem Natur-Waldstück in Ham, welche eine Gedenkstätte darstellen, die an die ausgestorbenen, bedrohten und noch vorhandenen Pflanzensorten in diesem Naturgebiet erinnert. Die Installation bestand aus einer halb geöffneten Holztür beschrieben mit den Namen der bedrohten Sorten auf der IUCN Red List, eine gegenüber stehende geschlossene Holztür mit den Namen der ausgestorbene Sorten und einem dicken, frei hängenden Baumstamm mit den Namen der noch dort heutzutage wahrgenommenen lebenden Sorten. Jan Albrecht 2014/2015.

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Palais Grund

E l m e j or lugar para mo r i r Edition Eins

Palais Grund Der Tod wie ein Feigenbaum in der Ausbreitung ohne Ende und das Licht kommend und fragend nach dem Leiden des Delfins ohne Rückkehr. Das Licht, kristallisiert in einer Urne und der Tod springend wie ein Clown im Spiegel. Das Haus war ein Missverständnis, wo man sich zufällig zu einer Verabredung traf, obwohl alle zu einer anderen Zeit ankamen.

Ein Ort, geträumt und erfunden von

Evaristo Floréz Baratto

Jose Lezama Lima, aus „Opiano Licario“.

und

Jan Sirius Albrecht Die Installation “Palais Grund” wurde entworfen für das Heizhaus Stammersdorf und ist Teil einer Serie von Austellungen und anderen Werken die stattfinden ab dem Jahr 2000 im Rahmen des Projekts "El Mejor Lugar Para Morir" (Der beste Ort zum sterben).

El mejor lugar para morir “El mejor lugar para morir”, der beste Ort zum Sterben, ist ein Ort, der durch seine physische Beschaffenheit das Gefühl vermittelt, dass dieser Ort alles in sich hat: Anfang und Ende, Rettung, Hoffnung und Heiligkeit. Es ist der Ort selber und die anwesenden Gegenstände, die das Geheimnis oder Mysterium beinhalten, und welche uns mit etwas, das wir nicht benennen können konfrontieren, aber etwas, das uns beeindruckt und uns sagt, dass es immer etwas grundsätzlich Verschiedenes von dem uns Bekannten gegeben hat und geben wird. Es ist ein Ort, den wir schweigend betrachten, der uns still macht, weil wir eben keine Worte haben um seine Gesamtheit zu Entschlüsseln.

Wir wundern uns, weil dieser Ort entgegen unsererem rationellen Vorstellungsvermögen existiert und sich sogar manchmal geradezu als Bestandteil unseres täglichen Lebensraumes manifestiert. Wir glauben, dass diese Orte sehr wichtig für den Menschen sind, weil auch heutzutage Orte notwendig sind, die zum Nachdenken einladen, diese aber in der Gegenwart selten geworden sind.

Diese Projektidee ist die Suche nach dem “El Mejor Lugar Para Morir”, dem besten Ort zum Sterben, und umfaßt die Dokumentation, Untersuchung, Berichterstattung und Interpretation der Entdeckungen dieser Suche und der Reise, die diese Suche selbst darstellt. Durch unsere Erlebnisse und Interpretationen möchten wir das Publikum dazu einladen an den Entdeckungen und an der Suche nach diesem Utopos teilzunehmen. Die Suche des besten Orts zum Sterben beinhaltet an sich eine Lebenshaltung, eine Lebensart. Evaristo Florez Baratto Jan Albrecht

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Evaristo Florez Baratto Instrument für Verteidigung und Angriff Recycling-Holz-Objekt an der Decke hängend, die Spitze auf einen Hügel aus Blähton Granulatkörner zielend. Technische Daten: Variable Dimensionen. Holz, Metall, Stahlkabel , Blähton Granulat. 1990 Ausgewählt für die Biennale von Mislata, Valencia, Spanien.

Bogota, Kolumbien 1959. Studium Grafikdesign und Bildhauerei an den Universidades Nacionales in Bogota und Caldas, Manizales, Kolumbien, später an der Polytechnischen Universität von Valencia, Spanien. Seit den 80er Jahren aktiv als freier Künstler. Werke umfassen Theater, Skulpturen, Performances, Installationen, Dokumentationen und Zeichnungen. Er lebte seit Mitte der 80er Jahre abwechselnd in Spanien, Österreich, Schweiz, Polen und England, seit 2014 lebt und arbeitet er in Buenos Aires Argentinien. In den letzten vier Jahren entwickelte er ein multidisziplinäres Projekt zusammen mit Roger Müller (Schweiz) und Jan Albrecht (Belgien), wo Ideen und Aspekte aus der Kunst und Wissenschaft, Natur, Gesellschaft und Alchemie zusammenfinden. 26

Anaxis Recycelte Holzräder mit Tinte beschrieben, Texte anspielend auf die katalanische Romantik und auf ein Gedicht über die Zirkularität von Seelen und Menschen von J. L. Borges. Technische Daten: Insgesamt 2,10 m Durchmesser. Holz, Stahlschrauben , Druckfarben , Wachs. 1991, Skulptur gewann den ersten Preis im Salon Primavera Bancaja, Valencia, Spanien.


Skulpturen Technik des Himmels Metallzylinder, aneinander gebunden mit Spannschlingen, eine Hälfte hält die Andere 1 Meter über dem Boden, versiegelt mit einer Malerei einer geschundenen menschlichen Figur. Das Ganze simuliert eine Lanzierbasis für harmlose Himmelsgeschosse Technische Daten: Zwei alte zylindrische Behälter für Olivenöl, recycelt und poliert. Variable Dimensionen. 1993, für die Skulptur Biennale “Pablo Gargallo” Zaragoza, Spanien.ausgewählt. Domo Metall-Struktur mit Glas, Röntgenbilder und ein Buch zerschnitten und wieder zusammengestellt zu einer Hängelampe. Die Röntgenbilder zwischen den Gläsern und das zugeschnittene Buch auf der rechten Seite, spielerisch den Boden zeigend mit seinem Senkblei.

Bathyscaph Riesiger Metallzylinder frei hängend an einem Stahlseil, sich um seine Achse drehend, mit einem Tor mit Spannschlinge gesichert und gepolstert mit Schaum und mit einem Stoff ausgekleidet, der an die Flagge der EU erinnert. Technische Daten: Maße variabel, je nachdem wo es aufhängt wird. Metallzylinder 2,30 Meter hoch und 1,20 Meter im Durchmesser mit einer Tür verschlossen und gesichert mit Spannschlingen. 1994 Skulptur ausgewählt für die Biennale Mislata in Valencia, Spanien.

Technische Daten: variable Abmessungen in Abhängigkeit von der Höhe, von wo es aufgehängt wird. Metall-Struktur, geschnitten und poliert, Papier, Glas, Röntgenbilder , Senkblei, Stahlkabel. 1995 Skulptur ausgewählt für die Biennale von Quart de Poblet, Valencia, Spanien.

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Skulpturen

Habitat Menschliche Figur in Seife gegossen und eingeschlossen in diesem eingeengten Raum. Entwickelt für im Freien, wo die Witterung das Material der Figur langsam auflösen wird. Technische Daten: Maße: Höhe 200 cm und Basis 80x80 cm. Holzstruktur mit Metallstangen, Gussfigur in Seife. 1996. Gedacht für eine Biennale, hat aber irreparable Transportschäden erlitten. 28

EVARISTO FLOREZ BARATTO

La Lejana Orilla Figuren aus Eis in hängenden Käfigen ausgestellt, für eine Installation in Kombination mit einer anderen Installation, die Feuer und Wachs benutzte. Technische Daten: variable Dimensionen. Je nach Raum. Holz, Schrauben Stahl, Zinkschalen, Wachstinte usw. 1995 Gziekanka Gallery, Warschau, Polen.


Naves Mehrere Kleinformat Skulpturen als Teil einer Anlage. Dutzende Skulpturen hergestellt mit einer Gruppe von Studenten aus Schulen in Wien, Österreich. Technische Daten: variable Dimensionen. Gips, Draht, Stoff, Seil. 1998 Wien, Österreich.

Handel Mision Grosse Installation, zusammen mit Fotoarbeiten, Skulpturen, diversen Montagen. Zusammen mit Jan Albrecht Technische Daten: variable Dimensionen Holz aller Art, Stahlkabel, Papier, Seil, Draht, Gipsfiguren , Kunststoff, Fotografien. 2000, Kunstverein Baden, Österreich.

Barco Skulptur gemacht mit gesammelten Zweigen aus dem Wald und Balsaholz für Architekturmodelle. Technische Daten: Maße: ca. 160 cm (Höhe)x120 cm (Breite), Zweige, Holzleim, Balsaholz. 1999 Wittgenstein Haus, Wien, Österreich.

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Jan Sirius Albrecht

Jan Albrecht, Bremen - Deutschland 1963. Studium der Geologie und Kunsthistorik an der Universität Amsterdam (nicht abgeschlossen). Studierte Fotografie an der königlichen Akademie der bildenden Künste in Den Haag. Aktiv als Fotograf, Grafik Designer, Multimedia- und Installationskünstler. Er war Partner in einigen Projekten mit Evaristo Florez Baratto: HandelsMission (Baden Baden), El mejor lugar para morir (virtual). Jan Albrecht war Organisator und teilnehmender Künstler in zwei Openair Kunstwegen in 2014/2015: “DICHTER BIJ NATUUR und FUTUUR NATUUR.” Lebt in Belgien, davor auch in Deutschland, Holland und Spanien. • Der BienenRiese, ein Hotel für Bienen, Fledermäuse und Schmetterlinge. Designt durch Jan Albrecht und erbaut mit Hilfe von Freiwilligen von “Natuurpunt Ham” für den Kunstweg FUTUUR NATUUR 2015 30


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TRANSFORMANCER

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De la contradicción de las contradicciones, la contradicción de la poesia, obtener con un poco de humo, la respuesta resistente de la piedra, y volver a la transparencia del agua que busca el caos sereno del océano, dividido entre una continuidad que interroga y una interrupción que responde, como un hueco que se llena de larvas y allí reposa después una langosta. Jose Lezama Lima

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