Robin Lauritzen
Bildungsräume als Strategie zur Flüchtlingsintegration für Kommunen und Gemeinden March 2016
Master Thesis
How We Live Together
How We Live Together Robin Lauritzen
Bildungsräume als Strategie zur Flüchtlingsintegration für Kommunen und Gemeinden March 2016
Eidesstattliche Erklärung zur Abgabe der Masterarbeit
Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Masterarbeit setbständig und lediglich unter Benutzung der angegebenen Quellen und Hilfsmittel verfasst habe. Ich versichere außerdem, dass die vorliegende Arbeit noch nicht einem anderen Prüfungsverfahren zugrunde gelegen hat. Berlin, 21. März 2016
Robin Lauritzen Matrikelnummer 356489
How We Live Together. Bildungsr채ume als Strategie zur Fl체chtlingsintegration f체r Kommunen und Gemeinden. Robin Lauritzen, 356489 Habitat Unit, TU Berlin, under the supervision of Prof. Dr. Philipp Misselwitz and Katharina Rohde. In cooperation with Howelivetogether, Deutsches Architektur Zentrum DAZ and Berlin Mondiale. M채rz 2016
Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung
1
2. Rechtliche Grundlagen 2.1 Begriflichkeiten „Flüchtling“ und „Asylbewerber“ 2.2 Das Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge 2.3 Das deutsche Asylverfahren 2.4 Integration durch Bildung
1 2 2
3. Bildung 3.1 Bildungsbegriff 3.2 Bildung in Buch 3.3 Bildung im AWO Refugium 3.4 Schwerpunkt informelle Bildung
4 4 4 4 6
4. Entwurf 4.1 Berlin-Buch 4.2 Interventionen 4.2.1 Die öffentliche Bibliothek sichtbar machen 4.2.2 Ein temporärer Gemeindesaal 4.2.3 Volkshochschule im Refugium 4.3 Zeitplan
6 8 8 10
5. Fazit
34
Anhang Abbildungsverzeichnis Quellenverzeichnis
36 38 38
2 2 3
18 26 34
FĂźr meine Schwestern Heidi, Romy, Frida und Nela.
1. Einleitung 2015 haben eine Million Menschen in Deutschland Asyl gesucht. Dies ist bekannt als die sogenannte Flüchtlingskrise. Im Folgenden wird es anhand des AWO Refugiums in Berlin-Buch, um deren Rolle in der deutschen Gesellschaft im Allgemeinen, als Akteure im öffentlichen Raum im speziellen und Möglichkeiten für kommunale Behörden die Integration zu fördern, gehen.
gering, daher beginnt diese Arbeit mit der Analyse der rechtlichen Rahmenbendinungen, um an dort gefundenen Handlungsspielräumen für die Kommunen anzusetzen und diese im vorliegenden Entwurf zu nutzen und zu erweitern.
2. Rechtliche Grundlagen
In Deutschland wird statt bei diesem Prozess zu helfen, mit dem Asylverfahren das genaue Gegenteil erreicht. Monatelang befinden sich Asylbewerber einerseits ohne Gewissheit über ihr persönliche Zukunft und werden andererseits rechtlich an der gesellschaftlichen Teilhabe und Integration gehindert. Ein Bewohner des AWO Refugiums konstatiert, dass er nach vier Jahren Flucht sich erst in Deutschland wie ein Flüchtling gefühlt hat.3
Die Gemeinden und Kommunen sind spätestens nach drei Monaten des Aufenthalts eines Asylbewerbers in Deutschland für diesen verantwortlich. In Berlin sorgt das Land in Funktion des Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) für die Unterbringung der Asylbewerber. Die Berliner Ausländerbehörde regelt den Zugang zur medizinischen Versorgung, zum Arbeitsmarkt und zur Bildung. Die städtischen Bezirke wiederum müssen mit den Konsequenzen der plötzlichen Ankunft neuer Bewohner umgehen. Da der Einfluss des Landes und der Bezirke auf die Asylgesetzgebung sehr gering ist, wird in der Analyse der rechtlichen Grundlagen nach Handlundsgspielraum für diese Akteure gesucht. Zunächst geht es um die Klärung der Begrifflichkeiten, die völkerrechtlichen Hintergründe und dann deren Umsetzung im deutschen Rechtsraum.
Kommunen und Gemeinden sind mit den Konsequenzen dieses Systems konfrontiert. Es ist in ihrem Interesse, die Eigenständigkeit der Geflüchteten zu fördern, denn jeder Asylbewerber und Flüchtling, der schnell und gut integriert ist, wird in den örtlichen Behörden nicht mehr vorstellig werden. Deren Einfluss auf die Asylgesetzgebung ist allerdings sehr
2.1 Begriflichkeiten „Flüchtling“ und „Asylbewerber“ „Flüchtling“ ist ein rechtlicher Status, mit dem nach der Flüchtlingskonvention individuelle Rechte einergehen, die den anerkannten Flüchtling mit den Bügrern des asylgewährenden Staates in der Erwerbsarbeit (Art 17), öffentlichen Bildung (Art 22) und
Für eine Perspektive im Leben müssen Geflüchtete “alles aufgeben (…), alles opfern und alles riskieren.”1 Durch die Flucht verlieren sie nahezu alles, was sie ausgemacht hat, am Ziel der Flucht angekommen, müssen sie erst einmal wieder zu sich selbst finden, um von dort etwas zurück geben und sich integrieren zu können.2
1
1 Bissam, a gay 43-year-old actor in: The Long Walk to Safety. In: Kosovo 2.0. Migration. #7 Fall 2014, S 55. 2 Ibidem, pg 53. 3 Muhammed H.A., persönliches Gespräch, 31. Oktober 2015. Protokoll online: http://hwlt.tumblr.com/ post/141144843148/ perspnalcommunication (passwortgeschützt).
Sozialhilfe (Art 23) gleichstellt. Er gewährt einem Flüchtling gleiche Rechte wie “Ausländern im Allgemeinen unter den gleichen Umständen”, bei der Selbständigkeit (Art 18, 19), im Wohnungswesen und in der Reisefreiheit (Art 26). Ein „Asylbewerber“ hingegen ist eine Person, die um die Anerkennung als Flüchtling bittet, allerdings noch keine völkerrechtlich festgehalten Rechte – mit Ausnahme des non-refoulment – hat. Geflüchtete sind Menschen, die geflüchtet sind, aber noch nicht den Status des Flüchtlings erhalten haben. Sie können gleichzeitig Asylbewerber sein.
2.2 Das Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge Das Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge (Flüchtlingskonvention) von 1951 ist die Grundlage für die deutsche Asylgesetzgebung. Es autorisiert Staaten einem Flüchtling territoriales Asyl zu gewähren, das heißt Fremde Staaten, im speziellen der Heimatstaat des Flüchtenden, dürfen dies nicht als Einmischung in innere Angelegenheiten verurteilen. Das Abkommen garantiert kein Recht für den Einzelnen als Flüchtling anerkannt zu werden. Die Unterzeichner haben sich lediglich darauf geeinigt bereits anerkannten Flüchtlingen bestimmte Rechte zu gewähren.4 Allerdings wird in Artikel 33 durch das sogenannte nonrefoulment das Recht auf Schutz vor Verfolgung eingeführt. Es ist das Verbot der Abschiebung eines Geflüchteten in Gebiete „in denen sein Leben oder seine Freiheit wegen seiner Rasse, Religion, 2
Staatsangehörigkeit, seiner Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen seiner politischen Überzeugung bedroht sein würde.“ In Deutschland ist die Flüchtlingskonvention im Artikel 16 des Grundgesetzes verankert. Als einer von wenigen Staaten, garantiert Deutschland das einklagbare Recht auf die Rechtstellung als Flüchtling. (Art 16a (1) GG). Dieses Recht wird im Asylgesetz (AsylG) geregelt. 2.3 Das deutsche Asylverfahren Nach der Einreise einer asylsuchenden Person, muss diese den Kontakt zu den Behörden aufnehmen und dort um Asyl bitten – dies setzt die Verfolgung aufgrund illegaler Grenzüberschreitung außer Kraft (§13 (3) AsylG). Der Asylbewerber wird dann zur nächsten Außenstelle des BAMF gesandt, wo er im EASY-System registriert und nach dem Königssteiner Schlüssel einem der 16 Bundesländer zugeteilt wird. Währen der ersten drei Monate unterliegt ein Asylbewerber der Residenzpflicht in einem Erstaufnahmezentrum. Im Anschluss erfolgt die Unterbringung in einer Gemeinschaftsunterkunft oder einem selbstgewählten Wohnort innerhalb des zuständigen Bundeslandes oder Regierungsbezirks (§56 AsylG). In der vorliegenden Arbeit ist dies das AWO Refugium Buch in Berlin. Reisefreiheit nach dreimonatigem Aufenthalt innerhalb Deutschlands besteht seit Dezember 2014.5 Zunächst prüft das BAMF seine Zuständigkeit im Dublin Verfahren, das die Zuständigkeit für die Bearbeitung eines Asylantrags in der Europäischen Union regelt. Es sieht
4 Bundeszentrale für politische Bildung: Asylrecht. Genfer Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge. Aus: Duden Recht A-Z. Fachlexikon für Studium, Ausbildung und Beruf. 3. Aufl. Berlin: Bibliographisches Institut 2015. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung. Online: http://www.bpb. de/nachschlagen/lexika/recht-a-z/21849/ asylrecht (11. November 2015). 5 Zeit Online: Asylbewerber dürfen sich freier bewegen. 5. Dezember 2014. Online: http://www.zeit.de/politik/ deutschland/2014-12/bundestagasylkompromiss-residenzpflicht (16. März 2016).
Drei Monate “Residenzpflicht”
476 649 Anträge
615 245 Wartende
1 091 894 Registriert Keine Selbstständigkeit
vor, dass der EU-Mitgliedsstaat oder sichere Drittsaat (Norwegen und Schweiz (§ 26a AsylG)) einen Asylantrag bearbeiten muss, in dem der Asylbewerber zum ersten Mal registriert wurde. Der Zweck des Dublin Verfahren ist es, dass jeder Asylbewerber in der EU nur einen Antrag stellen kann. Nur nachdem die Zuständigkeit Deutschlands und nicht eines anderen EU- oder sicheren Drittstaats festgestellt ist, 3
Keine Anstellung
Residenzpflicht
teilweise reguliert
wird das Asylverfahren in Deutschland eröffnet.6
Abb. 1: Die ersten drei Monate in Deutschland besteht Residenzpflicht in einem Erstaufnahmezentrum.
2015 wurden nur 44% der 1‘091‘894 registrierten Anträge formell eröffnet. 615‘245 werden entweder noch im Dublin Verfahren bearbeitet oder die Asylsuchenden hatten das Land bereits wieder verlassen7 (Abb. 1 und 2). In der Praxis findet die Abschiebung eines Asylbewerbers in andere EU-Staaten
6 Bundesamt für Migration und Flüchltinge: Das deutsche Asylverfahren - ausführlich erklärt. Zuständigkeiten, Verfahren, Statistiken, Rechtsfolgen. October 2015, S 5-7. Online: https://www. bamf.de/SharedDocs/Anlagen/EN/ Publikationen/Broschueren/das-deutscheasylverfahren.pdf?__blob=publicationFile (24. November 2015). 7 Groll, Tina: Weniger Flüchtlinge als angenommen? Zeit Online, 12. März 2016. Online: http://www.zeit.de/ gesellschaft/zeitgeschehen/2016-03/ asyl-deutschland-gefluechtete-zahlengeringer-anfrage-die-linke (12. März 2016).
78% der Anträge werden innerhalb von 12 Monaten entschieden
282 726 Entscheidungen
137 136 “Flüchtling”
193 923 offene Entscheidungen
Arbeitserlaubnis
Wohnsitzpflicht
1 707 Subsidiärer Schutz
2 072 Abschiebungsverbote
141 811 Ablehnungen 21 000 Abschiebungen 60 000 freiwillige Ausreisen
nicht mehr statt, da deutsche Verwaltungsgerichte die Zustände in Ungarn8 und Italien9, sowie der EU Gerichtshof für Griechenland bereits 2014 als unrechtmäßig verurteilt haben.10 Trotzdem wird dies weiterhin geprüft und entschieden. Ein Asylbewerber hat dann 14 Tage Zeit um Widerspruch einzulegen. Tut er dies nicht, hat das BAMF sechs Monate Zeit, um mit dem eigentlich zuständigen Land eine Überstellung
zu vereinbaren. 1.4 Integration durch Bildung Während des gesamten Asylverfahrens unterliegen Asylbewerber zahlreichen Einschränkungen, speziell, während des Dublin Verfahrens. Nach drei Monaten sind die Beschränkung des Wohnsitzes und der Erwerbstätigkeit geringer, aber sie entfallen nur bei der Rechtsstellung als Flüchtling.
Abb. 2: Die nächsten zwölf Monate oder bis zu einer Entscheidung des BAMF leben die meisten Asylbewerber in Gemeinschaftsunterkünften, wie dem AWO Refugium Buch.
8 9 10
VG Köln,- 15.07.2015 - 3 K 2005/15.A. VG Stuttgart, 02.07.2012 - A 7 K 1877/12. Judgement of the Court (Grand Chamber), - 14.11.2013 - ECLI:EU:C:2013:740.
Ähnlich ist e Asylantrags weiterhin R beispielswe zuständigen
Deutlich we Bildungsse Asylbewerb die Schulpfl Zugang zu niedrigschw
Antrag für Niederlassungserlaubnis nach fünf Jahren möglich
Prüfung nach drei Jahren
Auflagen aufgehoben
Auflage zum Wohnsitz möglich
es 15 Monate nach der sstellung, allerdings gelten Regularien, wie eise die Wohnsitzpflicht im en Bundesland (Abb. 3).
eniger reguliert ist der ektor. Für minderjährige ber gilt, wie für Deutsche, flicht, bei älteren ist der einer Ausbildung welliger als zum
Nach vier Jahren keine Auflagen zur angestellten Erwerbstätigkeit
Arbeitsmarkt. Beispielsweise fällt die Wartezeit von drei Monaten, die auf dem Arbeitsmarkt notwendig ist, bevor die Ausländerbehörde eine Genehmigung erteilt, weg. Das Studieren hingegen ist manchen Asylbewerbern nicht gestattet.11 Trotzdem bietet sich der Bildungssektor als Handlungsfeld mit dem größten Spielraum als Interventionspunkt an.
Abb. 3: Nach 15 Monaten fallen auch für Geduldete viele Auflagen weg, die Wohnsitzpflicht im Bundesland bleibt allerdings bestehen. Nach fünf Jahren legalen Aufenthalts in Deutschland ist es möglich eine Niederlassungserlaubnis zu beantragen.
11 Aufenthaltsgestattung von Muhammed H.A.
3. Bildung Für Kommunen und Gemeinden sind die Möglichkeiten, in der Integration von Geflüchteten schon während des Asylverfahrens aktiv zu werden, begrenzt. Der größte Spielraum besteht in der Bildung. Nachfolgend wird dieser Spielraum deshalb genauer untersucht. Zunächst wird es um die Klärung des Bildungsbegriffs gehen, dann um die Bildung vor Ort in Berlin-Buch und schließlich um die Bildung der Flüchtlinge selbst. 3.1 Bildungsbegriff In der ehemaligen DDR war Bildung als “alles was zwischen aufstehen am Morgen und ins Bett gehen am Abend passiert” definiert.12 Dieses weitgefasste Bildungsverständnis findet auch im wiedervereinten Deutschland zunehmend Anklang: Das Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend beschreibt Bildung als Prozess zwischen Formalität und Informalität, der in einem formalen oder nichtformalen Setting stattfindet (Abb. 4). Der Deutsche Städtetag hat sich 2007 vorgenommen die Trennung zwischen Bildung, Betreuung und Erziehung zu überwinden.13 Formelle Bildung ist ein Prozess, bei dem die zu bildende Person des Prozesses bewusst ist. Das Lehren ist beispielsweise ein formeller Bildungsprozess und kann in einem formalen Setting, wie beispielsweise der Schule, oder einem nichtformalen Setting, wie beispielsweise der Hausaufgabenhilfe durch die Eltern stattfinden. Informelle Bildung ist ein freiwilliger und meistens unbemerkter Prozess. Kulturelle Verhaltensweisen werden zum Beispiel hauptsächlich durch informelle Bildung erlernt. Im Kindergarten – ein formales Setting 6
– lernen Kinder sich in einer Gruppe zu verhalten, genauso wie beim Treffen mit Freunden am Nachmittag – ein nicht-formales Setting.14
3.2 Bildungsangebote im Stadtteil Buch Die Bildungslandschaft in Berlin-Buch ist gut ausgebaut. Speziell formelle Settings sind in großer Anzahl vorhanden. Hinzukommen wird ein geplantes Bildungszentrum, das im Dezember 2015 vom Bezirk veröffentlichten „Integrierten Stadtentwicklungskonzept“ (ISEK) vorgestellt wurde.15 Es handelt sich dabei um die Überreste des Life Science Center Buch, welches als Museum über Lebenswissenschaften konzipiert war und bereits im September 2003 schon politische Unterstützung durch die damalige Partei PDS (heute Die Linke) erfuhr.16 Die Förderung wurde jedoch im Januar 2010 abgelehnt.17 Die Idee besteht jedoch in Form des Bildungszentrums weiter. Dort sollen eine öffentliche Bibliothek, eine Musikschule, Räume der Volkshochschule (Vhs), das Gläserne Labor des Gesundheitscampus, sowie ein Gemeindesaal den Bürgern zur Verfügung stehen. Das vorgeschlagene Bildungszentrum wäre der vorangegangenen Diskussion folgend ein formelles Setting für formale Bildungsprozesse (Abb. 4). 3.3 Bildungsstand im AWO Refugium Buch Die Bevölkerung im Refugium ist äußerst heterogen. Hier leben Menschen aus 26 Ländern, die 15 verschiedene Sprachen sprechen. Ein Drittel sind 21 – 35 jährige Männer, ein Drittel ist weiblich und 37% sind unter 21 Jahre alt (Abb. 5).
Abb. 4: Bildung als Prozess zwischen Formalität und Informalität in formellen und nicht-formellen Settings. Abb. 5: Herkunftsländer und Demografie im AWO Refiugium Buch.
12 Jeanette Münch, persönliches Gespräch, 2. Februar 2016. 13 Deinet, Ulrich: Von der schulzentrierten zur sozialräumlichen Bildungslandschaft. Online: http://www. sozialraum.de/von-der-schulzentriertenzur-sozialraeumlichen-bildungslandschaft. php (18. Februar 2016). 14 Ibidem. 15 Planergemeinschaft: Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) für den Ortsteil Buch. Online: https://www.berlin.de/ba-pankow/ politik-und-verwaltung/aemter/ stadtentwicklungsamt/dokumente/ gutachten_isek_buch.pdf (15. Dezember 2015). 16 Die Linke: Life Science Center Berlin-Buch. Ds. V-544/03. Antrag der Fraktion der PDS. 17.09.2003. Online: http://www.die-linke-pankow.de/ linksfraktion/drucksachen/v_ wahlperiode/17_tagung/life_science_ center_berlin_buch/ (10. März 2016). 17 Bezirksamt Pankow: Förderungsantrag für das Life Science Center in Buch abgelehnt. Pressemitteilung vom 28.01.2010. Online: https://www.berlin.de/ba-pankow/ aktuelles/pressemitteilungen/2010/ pressemitteilung.242775.php (10. März 2016).
formeller Prozess
A
In(2) TU
formales Setting
nicht-formales Setting
informeller Prozess In(2) TU
Universität
Bildungszentrum
Sprachcafé
Fitness Studio
Gaststudenten Programm
Asylverfahren
Einkaufen
Handarbeitskreis
Kiron University
Berlin Mondiale
Kochen
A
Deutschunterricht
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14 - 20
21 - 35
>35
70%
15%
9%
33%
13%
30%
10%
3%
10%
7%
< 14
14 - 20
21 - 35
>35
Education: Process: shades of blue Setting: circle thickness + dots 7
< 14 < 14
14 - 20
21 - 35
>35 70%
70%
15%
9%
33%
13%
keine Schulbildung
15%
14 - 20 Deutsche
9%
4%
2014 in 21Deutschland - 35 >35 alle Geflüchteten
13%
33%
10%
Syrer
G
Es ist schwer, einen einheitlichen Bildungsgrad festzustellen. Es gibt mehrere Studien zum Bildungsstand von Flüchtlingen die zeigen, dass der Bildungsgrad unter Flüchtlingen etwas niedriger als in der deutschen Bevölkerung ist. Jedoch unterscheidet sich die Bildung Geflüchteter stark nach deren Herkunftsland; so ist die Bildung von Syrern vergleichsweise hoch und fast auf gleichem Niveau wie die der deutschen Bevölkerung (Abb. 6). Diese Erkenntnisse über die Bildung von Asylbewerbern in ganz Deutschland lassen sich auch im Refugium nachvollziehen. Eine Umfrage mit 14 mehrheitlich Syrern und Kosovaren im Refugium zeigt ein ähnliches Bild wie es im großen Maßstab zu beobachten ist (Abb. 6). Für diese Arbeit bemerkenswert ist die hohe Diversität der Bildungslebensläufe. Ein 33 jähriger ägyptischer Bauarbeiter, der keine Schule besucht hat, findet sich genauso wieder, wie der Grundschullehrer mit Universitätsausbildung aus Gaza (Abb. 7). 3.4 Schwerpunkt informelle Bildung Das UNHCR räumt der Förderung informeller Bildung in dessen Bildungsstrategie eine zentrale Rolle ein. Informelle Bildung wird als Grundlage für formelle Bildung definiert und das Ziel festgelegt „informelle Bildungsmöglichkeiten für 40% der jungen Leute“ zur Verfügung zu stellen.18 Davon abgesehen ist es angesichts der unterschiedlichen Bildungshintergründe äußerst schwierig konkrete Bedarfe formeller Bildung, die über den Deutschkurs hinausgehen zu bestimmen. Und schließlich sind in informellen 8
Bildungsprozessen die LehrerSchüler-Rollen fließend. Asylbewerber können in informellen Bildungsprozessen selbst aktiv werden. Zudem ist der Zugang zur formellen Bildung für Asylbewerber weiterhin reguliert – zwar besteht auch für Geflüchtete Schulpflicht, darüber Hinausgehendes bedarf jedoch der Genehmigung der Ausländerbehörde oder ist, wie das Studium, teilweise sogar gänzlich untersagt. Informelle Bildung hingegen unterliegt keinerlei Beschränkungen.
Abb. 6: Bildungsgrad der deutschen Bevölkerung und Geflüchteten. Abb. 7: Neun Bildungsbiografien von Bewohnern des AWO Refugium Buch.
4. Entwurf Ziel ist es Räume zu entwerfen, die Integration ermöglichen. Dass dies Bildungsräume sein sollten, zeigt einerseits die rechtliche Analyse, da der Zugang zur Bildung vergleichsweise niederschwellig ist und so die größten Handlungsmöglichkeiten bietet. Andererseits ist Bildung, speziell informelle Bildung, ein elementarer Bestandteil, um Geflüchtete bei der Integration zu unterstützen. Zur Arbeit mit Geflüchteten wird “Unterstützung, Pläne und Ziele für die Zukunft zu machen”19, und “Möglichkeiten [zu] bieten sozial/politisch aktiv zu sein, um wertgeschätzt zu werden und einen Sinn wiederzufinden”20 empfohlen. Es ist paradox für informelle Bildung zu planen, da diese selbst schwer, beziehungsweise gar nicht planbar ist. Ulrich Deinet schlägt vor, sich die Herangehensweise der Gesundheitsförderung zu Eigen zu machen. Deren setting-approach stellt Möglichkeiten und Gelegenheiten bereit, anstelle von Räumen mit vordefinierter Nutzung.
18 UNHCR: 2012-2016 Education Strategy. Summary. Genevam 2012, S 27. Online: http://www.unhcr. org/5149ba349.pdf (10. März 2016). 19 The Trauma and Grief Network: Refugees and asylum seekers: Supporting recovery from trauma. Online: http:// earlytraumagrief.anu.edu.au/files/ Refugee%20Tipsheet.pdf (10. März 2016). 20 S.T.A.R.T.T.S: Working with Refugees. A guide for Social Workers. Online: http:// www.startts.org.au/media/ResourceWorking-with-Refugees-Social-WorkerGuide.pdf (10. März 2016).
< 14
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2015 in Deutschland
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alle Geflüchteten
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keine Schulbildung
Grundschule
Haupt-/Realschule
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Gymnasium
29%
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22%
18%
50%
29%
Gymnasium
Universität
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15%
20%
13%
25%
19%
Universität
https://www.tagesschau.de/inland/asyl-153.html http://www.migazin.de/2015/09/17/syrer-offenbar-gebildeter-als-andere-fluechtlinge/ 27, Kosovo
28, Kosovo 36, Kosovo
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Zusammenfassen am Ende dieses Kapitels sind die Interventionen dabei als Anleitungen für Gemeinden und Kommunen gedacht, um den Integrationsprozess bereits vor dem Abschluss des Asylverfahrens frühzeitig zu starten. Im ISEK sind einige Vorschläge bereits erfasst. Beispielsweise ist die Verbesserung der Fußgängerwege und des Fußgängernetzes vorgesehen.22 Ebenso sind Investitionen in Schulen und Kindergärten entweder bereits umgesetzt oder geplant, ebenso wie Investitionen in den Grünraum. 3.1 Berlin-Buch Buch ist der nördlichste Ortsteil Berlins. Er wird dominiert durch Plattenbauarchitektur, vier (ehemalige) Krankenhauskomplexe, dem biomedizinischen Campus Buch, den weitläufigen Grünräumen 10
Buch ist abgesehen von den Brachflächen, durch drei große Grünflächen gekennzeichnet: Der Schlosspark in direkter Nachbarschaft des S-Bahnhofs mit dem Panketal des gleichnamigen Flusses, einer großen landwirtschaftlichen Fläche mit der unter Naturschutz stehenden Moorlinse, sowie der Bucher Forst im Nordwesten des Ortsteils. 3.2 Interventionen Alle vorgeschlagenen Interventionen sind als offene Räume sowohl für die bestehende, als auch für die neue Bucher Bevölkerung konzipiert. Die spezifischen Eingriffe sind Beispiele für wiederholbare Prinzipien.
Sep 2019
Aug
Jul 2018
Jun 2017
May
Der biomedizinische Campus Buch wurde 1990 gegründet. Dessen Management beteiligt sich aktiv an der Stadtplanung, nicht nur durch die Entwicklung des Campus selbst, sondern auch durch andere Vorhaben, wie beispielsweise die Einführung eines Mietfahrradsystems oder die Beteiligung am Bildungszentrum als Träger des dort vorgesehenen Gläsernen Labors.
Mon Tue Wed Thu Fri Sat Sun Mon Tue Wed Thu Fri
Neben den Raumtypen werden die Interventionen im städtischen Raum noch in einmalig, temporär und längerfristig, sowie in drei Werkzeuge einen existierenden Raum zu unterstützen, zu öffnen oder einen neuen zu entdecken unterteilt.
Zwischen 1898 und 1930 wurde in Buch ein Gesundheitsdistrikt mit zwei Lungenkliniken, einem Altersheim und einer Psychatrischen Klinik gebaut. Zu Zeiten der DDR kam das Regierungskrankenhaus im Bucher Forst hinzu. Die Plattenbausiedlung aus derselben Zeit blieb unvollendet und hinterließ eine große Brachfläche zwischen bestehendem Plattenbau und Autobahn, bekannt als Buch IV.
Apr
und der Trennung von Berlin durch die Autobahn A10.
2016
Die sechs Raumytpen (Abb. 8 – 12) die Herlyn, von Seggern, Heinzelmann, Karow in einer Studie für die Wüstenrot Stiftung definiert haben, lassen sich für den settingapproach verwenden. Die Raumtypen kategorisieren Settings, die auf bildungsspezifische Aspekte, wie Zugang oder Erreichbarkeit untersucht und dahingehend geplant werden können. Im Umkehrschluss wird der Bildungsbegriff derartig erweitert, dass die Planung der Bildungslandschaft in die Stadtplanung Eingang findet.21
Abb. 8: Zeitliche Kategorien der Interventionen: einmalig, temporär, langfristig. Abb. 9: Werkzeuge der Raumerschließung: unterstützen, öffnen, entdecken. Abb. 10 - 15: Raumtyp 1: Räume im Wohnumfeld. Raumtyp 2: Grünbestimmte Freiräume. Raumtyp 3: Infrastruktureinrichtungen. Raumtyp 4: (Fußgänger)straßen. Raumtyp 5: Zentrale Stadtplätze. Raumtyp 6: Brachen.
21 Deinet, Ulrich: Von der schulzentrierten zur sozialräumlichen Bildungslandschaft. In: sozialraum.de (2) Ausgabe 1/2010. URL: http://www. sozialraum.de/von-der-schulzentriertenzur- sozialraeumlichen-bildungslandschaft. php (18. Februar 2016). 22 Planergemeinschaft, S 116.
11
12
Mon Tue Wed Thu Fri Sat Sun Mon Tue Wed Thu Fri
4.2.1 Die รถffentliche Bibliothek sichtbar machen
Die öffentliche Bibliothek in Buch ist 150 m zu Fuß von der S-Bahnstation, auf direktem Weg zum Refugium gelegen. Trotzdem bleibt sie dem Vorbeigehenden verborgen. Im ersten Stock eines Einkaufzentrums, nur erreichbar durch ein Parkhaustreppenhaus und gekennzeichnet durch ein A3 großen Druck am Fenster, wird sie kaum wahrgenommen (Abb. 14). Im Folgenden wird eine einmalige Intervention, zur Unterstützung einer Infrastruktureinrichtung vorgeschlagen. Wiederholen ließe sich diese Intervention beispielsweise für die Musikschule, die abgelegen liegt. Oder auch Naturräume, wie die Moorlinse oder den Bucher Forst.
Eine Offene Bibliothek wird in Form eines Bücherregals, nach dem Vorbild von Clegg & Guttmann 199125 gegenüber des Haupteingangs im Straßenraum installiert und mittels eines Farbteppichs über die Straße, durch das Treppenhaus und bis zur Tür der Bibliothek mit dieser verbunden. Dies folgt dem Beispiel des Green Squares von Sadovský Architects in Bratislava 13
und dem Entwurf von Leeser Architecture für ein Co-Working (Abb. 15 und 16). Zur Realisierung ist sowhl die Zustimmung der Stadt, als auch der Firma Wiederkehr, die Eigentümerin des Hauses ist, notwendig. Der Eingriff selbst würde durch Bewohner des Refugiums, idealerweise unter Anleitung eines Malers und in Kooperation mit Alt-Buchern, erfolgen. Durch die Teilnahme am Eingriff können sich die Asylbewerber einen Teil des städtischen Raums aneignen und selbst Teil des Ortes werden. Für alle anderen Alt- wie Neu-Bucher rückt die
öffentliche Bibliothek ins Gedächtnis und wird dadurch erreichbar.
Abb. 16 (gegenüber): Konzept, um die öffentliche Bibliothek sichtbar zu machen. Abb. 17: Green Space Project in Bratislava von Sadovský Architects. Abb. 18: Co-Working in Brooklyn von Leeser Architecture.
Abb. 19: Die รถffentliche Bibliothek sichtbar machen: Grundriss vom Eingang und in Umgebungsisometrie.
14
Abb. 20: Die รถffentliche Bibliothek sichtbar machen: Grundriss des Obergeschosses in Umgebungsisometrie
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Abb. 21: Die รถffentliche Bibliothek sichtbar machen: Auร enperspektive der Planung vom S-Bahnhof kommend.
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Abb. 22: Die รถffentliche Bibliothek sichtbar machen: Innenperspektive des Treppenhauses im Bestand.
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Abb. 23: Die รถffentliche Bibliothek sichtbar machen: Innenperspektive des Treppenhauses Planung.
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Gro scu rths traß e
Karo wer C haus see
20 Sep
Aug
Jul
Jun
May
Apr
4.2.2 Ein temporärer Gemeindesaal
Die Brache nördlich des Refugiums ist als Standort des Bildungszentrums vorgesehen. Deren Erschließung wird durch den Bau eines Eingangs an der Groscurthstraße vorweggenommen und bietet gleichzeitig den noch nicht vorhandenen Veranstaltungssaal für Buch. Diese Intervention ist temporär und entdeckt eine Brache. In Buch gibt es zahlreiche verlassene Architekturen und Brachflächen, wie beispielsweise das ehemalige Regierungskrankenhaus, die sich durch eine Funktionsgebung entdecken ließen.
Als Dach über dem Gehweg, ähnlich des Rotens Dach in München (Abb. 25), wird das Brachland Teil des Stadtraums. Es wird sowohl den Eingang markierend, als auch als Unterschlupf in vielerlei Hinsicht nutzbar sein. Die Maße sind so gewählt, dass hier Tischtennis gespielt werden oder ein Flohmarkt stattfinden kann (Abb. 31).
21
Gleichzeitig werden das Bildungszentrum und dessen Funktionen vorhergesehen. Die Bürger können sich auf der Wiese zum spielen, diskutieren, musizieren oder zu Theatervorstellungen treffen. Es wäre sogar möglich die Fassade des Refugiums mit einzubeziehen. Harald B. Thor mit seinem Bühnenbild für „Die Soldaten“ an Bayerischen Staatsoper zeigt eine Möglichkeit (Abb. 26). Statt in fünf Jahren würde diese Intervention schon heute einen essentiellen Teil des ISEK realisieren. Die einzige Funktion, die in Buch noch nicht vorhanden ist, wird zeitnah zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig wird
städtebaulich die Verbindung zwischen Schlossparkpassage und Karower Chaussee hergestellt. Hier wird ausdrücklich ein temporärer Eingriff vorgeschlagen, um nicht mit den Planungen in Konflikt zu geraten. Um dies zu betonen, sind als Baumaterialien Gerüstbauteile vorgesehen.
Abb. 24 (gegenüber): Konzept für einen Temporären Gemeindesaal. Abb. 25: Rotes Dach, München. Abb. 26: Bühnenbild von Harald B. Thor für Die Soldaten an der Bayerischen Staatsoper.
Abb. 27: Ein temporärer Gemeindesaal: Tragwerkraster in Umgebungsisometrie. Abb. 28: Ein temporärer Gemeindesaal: Ansicht von Westen.
22
Abb. 29: Ein temporärer Gemeindesaal: Isometrie. Abb. 30: Ein temporärer Gemeindesaal: Ost-West Schnitt mit Blick nach Süden.
23
4.20 m
4.20 m
4.20 m
4.20 m
4.20 m
4.20 m
Dichtungsband über Stoßfuge Fassadenholzplatte 4.20 m x 1.40 m
Querträger 4.20 m x 0.45 m Abstandshalter unter First
Fachwerkträger 4.20 m x 0.45 m Verbindungsstelle: Normalkupplung
0.45 m
24
4.20 m
4.20 m 4.20 m Abb. 31: Ein temporärer Gemeindesaal: Details.
4.20 m 4.20 m
25
26
Abb. 32: Ein temporärer Gemeindesaal: AuĂ&#x;enperspektive von Osten.
27
28
2019
2018
2017
2016
4.2.3 Volkshochschule im Refugium
Im Refugium findet täglich von 9 bis 15 Uhr Deutschunterricht statt. Nachmittags ist der Klassenraum geschlossen und ungenutzt. Die Idee ist, diesen Raum am Nachmittag für die übrigen Bucher zu öffnen und hier andere Kurse anzubieten. Die Zielgruppe geht dabei über die Bucher Bürger hinaus und reicht bis nach Bernau in Brandenburg. Dieser langfristige Eingriff zur Öffnung existierender peripherer Räume hat im Refugium großes Potenzial. Man könnte beispielsweise eine öffentlich nutzbare Holzwerkstatt ähnlich eines Fab Labs („kleinmaßstäbliche Werkstatt zur privaten Fabrizierung“ durch die Bereitstellung der notwendigen Werkzeuge23) einrichten, in der Bucher und Geflüchtete eigene Möbel bauen können.
Außerdem werden die Innenwände des Containers dahingehend behandelt, dass sie Whiteboard nutzbar sind. Ein Whiteboard ist „sauberer und schneller zu benutzen“25 als eine traditionelle Kreidetafel – deren Anschaffung damit obsolet wird – und bietet in der Dimension der gesamten Wand ausreichend Platz. Frau Willuhn und Herr Butzbach, Sozialarbeiter der AWO, sowie Herr Kima vom Bezirksamt Pankow, zeigen sich unabhängig voneinander gegenüber dem Vorschlag der Öffnung des Refugiums positiv. Allerdings ist mindestens die Zustimmung des LaGeSo als Besitzerin der Container für bauliche Veränderungen notwendig.
Der Vorschlag sieht Änderungen in der internen Organisation, in der Ausstattung, sowie der Fassade vor. Die Räumlichkeiten werden von der Straße, statt durch das Refugium zugänglich sein. Dazu wird die Tür zwischen Raum 1.036 und 1.004 geschlossen – dies integriert auch einen Toilettenraum. Die Notausgangstür wird nach Außen in eine Eingangstür umfunktioniert. Die Fassade des Raums wird durch bodentiefe Fenster visuell nach außen geöffnet, sodass insbesondere am Abend Einblicke in das Refugium möglich und gewollt sind. Eine auf Höhe der Leuchtmittel abgehängte Akustikdecke verbessert die Lernsituation, die im aktuellen Setting „Hörverständnisaufgaben nur bei absoluter Stille“24 zulässt. 29
Abb. 33: Konzept für die Volkshochschule im Refugium.
23 Fab Foundation: What is a Fab Lab. Online: http://www.fabfoundation.org/ fab-labs/what-is-a-fab-lab/ (18. März 2016). 24 Reza, persönliches Gespräch, 2. Februar 2016. 25 Ibidem.
VHS
Abb. 34: Die Volkshochschule im Refugium: Grundriss Abriss in Umgebungsisometrie. Abb. 35: Die Volkshochschule im Refugium: Ansicht von Westen.
30
Abb. 36: Die Volkshochschule im Refugium: Grundriss Neubau in Umgebungsisometrie. Abb. 37: Die Volkshochschule im Refugium: Ansicht von Norden.
VHS
31
7.425 m 2.40 m
9.60 m
32
Leuchtmittel Akustikdecke
ich gehe du gehst er, sie, es geht
ich bin du bist er, sie, es ist
wir gehen ihr geht sie gehen
wir sind ihr seid sie sind
ich gehe du gehst er, sie, es geht
ich bin du bist er, sie, es ist
wir gehen ihr geht sie gehen
wir sind ihr seid sie sind
Der Chris geht abends ins Kino. Ins Kino geht der Chris abends. Abends geht der Chris ins Kino.
Der Chris geht abends ins Kino. Ins Kino geht der Chris abends. Abends geht der Chris ins Kino.
Abb. 38 (gegenßber): Die Volkshochschule im Refugium: Querschnitt und Deckenspiegel Abb. 39: Die Volkshochschule im Refugium: Längsschnitt und Grundriss.
33
34
Abb. 40: Die Volkshochschule im Refugium: AuĂ&#x;enperspektive von Westen.
35
4.3 Zeitplan Das Sichtbarmachen der öffentlichen Bibliothek ist als Startschuss gedacht ist. Einerseits um die folgenden Eingriffe öffentlichkeitstauglich anzukündigen, andererseits, weil es kurzfristig und kostengünstig umgesetzt werden kann. Die Umsetzung des temporären Gemeindesaals wird für den Sommer 2016 vorgeschlagen. Und die Volkschochschule im Refugium würde idealerweise im Herbst 2016 eröffnen, höchstwahrscheinlich zeitgleich mit dem Baubeginn der nächsten Gemeinschaftsunterkünfte für Flüchtlinge in Buch (Abb. 41).
5. Fazit
Die drei Vorschläge sind als Anfang einer Reihe von Interventionen im gesamten Ort gedacht. Sie zeigen, dass das im ISEK angedachte Bildungszentrum bereits innerhalb der existierenden Bildungslandschaft vorhanden ist und mit wenigen Eingriffen, Änderungen und Ergänzungen schon heute, statt in fünf Jahren sichtbar und nutzbar sein könnte Für die Asylbewerber sind die Interventionen als erste Punkte der Integration gedacht. Einerseits durch aktive Teilnahme währen der Realisierung, andererseits auch danach, durch das Vorhanden- und Offensein dieser Räume, die über das Refugium und den Supermarkt hinausgehen. Jedoch sind alle diese drei Maßnahmen keine Selbstläufer. Das Café ohne Grenzen in Pankow wurde vor anderthalb Jahren eingerichtet und hat erst heute einen wesentlichen Anteil an deutschen Teilnehmern.26 Aber während sich die alteingesessenen Bucher über die Wohungsbauqualität und zukünftigen 36
Nachbarn im Ort Sorgen machen27, wäre es konstruktiver, sich um die Integration der Asylbewerber zu bemühen. Denn das mehr Menschen nach Buch ziehen werden, steht fest. Im ISEK, auch ohne Flüchtlingskrise, sind bereits 5‘000 neue Wohnheineiten bis 2025 vorgesehen. Noch sind die Möglichkeiten groß, Einfluss darauf zu nehmen, wer nach Buch kommen und bleiben möchte – nicht muss. Diejenigen, die bleiben möchten, werden eventuell einen konstruktiven Beitrag leisten. Ob das bei denjenigen, die bleiben müssen, hierher gezwungen werden – sei es aus wirtschaftlichen oder bürokratischen Gründen – auch der Fall ist, darf bezweifelt werden. Das Potenzial der im letzten Jahr gekommenen Menschen ist groß. Keiner derjenigen, die für diese Arbeit befragt wurde, war in seiner Heimat arbeitslos. Jeder möchte etwas tun, möchte „Möglichkeiten [haben] sozial/politisch aktiv zu sein, um wertgeschätzt zu werden und einen Sinn wiederzufinden.“28 Und das trifft nicht nur auf Leute wie Muhammed zu, der in Syrien drei und auf der Flucht in Libanon und Ägypten zwei weitere Restaurants eröffnet hat. Oder das junge Mädchen, das davon träumt Kinderärztin zu werden. Keiner der Asylbewerber will ein Bittsteller sein, aber das Asylrecht zwingt alle in die Abhängigkeit von Staat und Steuergeldern. Die Kommunen können dagegen zwar wenig tun, aber eben doch genug, um Möglichkeiten zur gesellschaftlichen Partizipation auch während des Asylverfahrens zu öffnen. Ein leichter Weg, gerade wenn sich ein Stadtteil wie Buch in der Erneuerung befindet, ist es Settings, die informelle Bildungsprozesse ermöglichen bereitzustellen.
Abb. 41: Die drei Interventionen im stadträumlichen und zeitlichen Zusammenhang.
26 Mitarbeiterin des Café ohne Grenzen, persönliches Gespräch, 4. Februar 2016. 27 Mitgliederversammlung des Bucher Bürgervereins, persönliches Gespräch, 21. Januar 2016. 28 Vgl. S.T.A.R.T.T.S..
Januar
37
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember
2017
Anhang male/female
Homecountry
Years in School
m
Kosovo
12 ½
f
Kosovo
f
Kosovo
f
Kosovo
f
Kosovo
f
Syria
f
Kosovo
3 + 6 Monate
m
Syria
12 years + 2 in uni
m
Syria
9 + 1 with electrician focus
m
Syria
-
m
Syria
m
Gaza
12 + 4 in uni
m
Syria
12 + 3 in uni
m
Egypt
unlearned, little bit of reading
m
Syria
unlearned, little bit of reading
Homecountry
(desidred)Occupation
m
Kosovo
Wasserversorgung
f
Kosovo
Näherin/Friseurin
f
Kosovo
Verkäuferin/Näherin
f
Kosovo
Waiter (desired)
f
Kosovo
f
Syria
Friseurin (8 Jahre)
f
Kosovo
Zahnärztin
m
Syria
electricity for housing
m
Syria
in restaurant
m
Syria
truck driver, hairdresser, contractor for housing
m
Syria
cars, hairdresser/make-up
m
Gaza
studied to become an elementary teacher
m
Syria
krankenpfleger
m
Egypt
construction/builder
m
Syria
decoration in gips, painting
male/female
40
Age
Age
12 + 3 Monate 10 ½ + 8 Monate
male/female
Homecountry
Hobby
m
Kosovo
playing football/soccer
f
Kosovo
dancing and playing
f
Kosovo
Sport
f
Kosovo
Volleyball
f
Kosovo
Volleyball/Fußball/Musik
f
Syria
-
f
Kosovo
Fahrrad, Sport (rennen, Basketball)
m
Syria
like to work as a farmer
m
Syria
continue major in electrician
m
Syria
anything
m
Syria
cars (DJ)
m
Gaza
painter
m
Syria
krankenpfleger
m
Egypt
anything
m
Syria
decoration/painting
Homecountry
Hobby
m
Kosovo
playing football/soccer
f
Kosovo
dancing and playing
f
Kosovo
Sport
f
Kosovo
Volleyball
f
Kosovo
Volleyball/Fußball/Musik
f
Syria
-
f
Kosovo
Fahrrad, Sport (rennen, Basketball)
m
Syria
like to work as a farmer
m
Syria
continue major in electrician
m
Syria
anything
m
Syria
cars (DJ)
m
Gaza
painter
m
Syria
krankenpfleger
m
Egypt
anything
m
Syria
decoration/painting
male/female
Age
Age
Abb. 42 Ergebnis einer Umfrage unter Bewohnern des AWO Refugium Buch bezüglich deren Bildung. Durchgeführt von Donjeta M. und Muhammed H. A..
41
Abbildungsverzeichnis Abb. 1, eigene Darstellung nach Daten aus: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge: Asylgeschäftstatistik für den Monat [Januar Dezember 2015]. Online: http://www.bamf.de/ DE/Service/Left/Downloads/downloads-node. html (2. Februar 2016). Abb. 2, eigene Darstellung nach Daten aus: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge: Asylgeschäftstatistik für den Monat [Januar - Dezember 2015]. Online: http://www.bamf.de/DE/Service/Left/ Downloads/downloads-node.html (2. Februar 2016). Abb. 3, eigene Darstellung nach Daten aus: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge: Asylgeschäftstatistik für den Monat [Januar Dezember 2015]. Online: http://www.bamf.de/ DE/Service/Left/Downloads/downloads-node. html (2. Februar 2016). Abb. 4, eigene Visualisierung nach: Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend: Bildungsmodalitäten. 2005, S. 97. Online: http://www.bmfsfj.de/doku/Publikationen/kjb/ data/download/kjb_060228_ak3.pdf (18. Februar 2016). Abb. 5, eigene Visualisierung anhand Daten der Arbeiterwohlfahrt, erhalten durch Herrn Marc Butzbach per Email am 18. Februar 2016. Abb. 6, eigene Visualisierung anhand: Statistisches Bundesamt: Bildungsstand, Bevölkerung nach Bildungsabschluss in Deutschland. Online: https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/ GesellschaftStaat/BildungForschungKultur/ Bildungsstand/Tabellen/Bildungsabschluss. html (22. Februar 2016); Osten, Demian van: Fakten statt Vorurteile. 29.07.2015. Online: https://www.tagesschau.de/inland/asyl-153. html (20. Februar 2016); Migazin: Syrer offenbar gebildeter als andere Flüchtlinge. 17. September 2015. Online: http://www.migazin. de/2015/09/17/syrer-offenbar-gebildeter-alsandere-fluechtlinge/ (20. Februar 2016); eigene Umfrage, vgl. Abb. 42. Abb. 7, eigene Visualisierung anhand eigener Daten, vgl. Abb. 42. Abb 8, eigene Visualisierung. Abb. 9, eigen Visualisierung nach Zeichen der American Sign Language (ASL) für help, open, discover. Abb. 10 - 15, eigene Visualisierung der Raumtypen nach: Herlyn/Ulfert, von Seggern/Hille, Heinzelmann/Claudia, Karow/ Daniela, Wüstenrot Stiftung (Hrsg.) (2003): Jugendliche in öffentlichen Räumen der Stadt. Chancen und Restriktionen der Raumaneignung, Opladen. Abb. 16, eigene Visualisierung. Abb. 17, Vallo Sadovsky Architects: How much time does change take? Online: http://www.vallosadovsky.sk/84-howmuch-time-does-change-take (17. März 2016). Abb. 18, dezeen: Leeser Architecture transforms Brooklyn factory into colourful
42
co-working space. Online: http://www.dezeen. com/2016/03/08/coworking-space-officeinterior-leeser-architecture-coworkrs-brooklynnew-york/ (8. März 2016). Abb. 19 - 24, eigene Visualisierung. Abb. 25, Enzel, Rolf und Imhof, Stefan: Rotes Dach, München. In Bauwelt 1-2.2015. Online: http://www.bauwelt.de/themen/bauten/ Temporaerer-Eingriff-2247500.html (14. März 2016). Abb. 26, Hösl, Wilfried: Bühnenbild von Harald B. Thor für Die Soldaten an der Bayerischen Staatsoper. In: Apokalypse im Käfig. Südwest Presse, 27.05.2014. Online: http://www.swp.de/ulm/nachrichten/kultur/ Apokalypse-im-Kaefig;art4308,2625560 (14. März 2016). Abb. 27 - 41, eigene Visualisierung. Abb. 42, Datentabelle nach Daten, erhoben durch Donjeta Maliqi und Muhammed Haj Ali im AWO Refugium Buch in Berlin, im Februar 2016.
Quellenverzeichnis Ausländerbehörde Berlin: Aufenthaltsgestattung von Muhammed H.A.. UNHCR: Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge vom 28. Juli 1951. Protokoll über die Rechtsstellung der Flüchtlinge vom 31. Januar 1967. Online: http://www.unhcr.de/ fileadmin/user_upload/dokumente/03_profil_ begriffe/genfer_fluechtlingskonvention/ Genfer_Fluechtlingskonvention_und_New_ Yorker_Protokoll.pdf; 2012-2016 Education Strategy. Summary. Genf 2012, S 27. Online: http://www.unhcr.org/5149ba349.pdf (10. März 2016). Bezirksamt Pankow: Förderungsantrag für das Life Science Center in Buch abgelehnt. Pressemitteilung vom 28.01.2010. Online: https://www.berlin.de/ ba-pankow/aktuelles/pressemitteilungen/2010/ pressemitteilung.242775.php (10. März 2016). Bundesamt für Migration und Flüchltinge: Das deutsche Asylverfahren - ausführlich erklärt. Zuständigkeiten, Verfahren, Statistiken, Rechtsfolgen. October 2015, S 5-7. Online: https://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/EN/ Publikationen/Broschueren/das-deutscheasylverfahren.pdf?__blob=publicationFile (24. November 2015). Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz: Asylgesetz. Online: https://www.gesetze-iminternet.de/asylvfg_1992/. Bissam, a gay 43-year-old actor in: The Long Walk to Safety.
In: Kosovo 2.0. Migration. #7 Fall 2014, S 55. Bundeszentrale für politische Bildung: Asylrecht. Genfer Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge. Aus: Duden Recht A-Z. Fachlexikon für Studium, Ausbildung und Beruf. 3. Aufl. Berlin: Bibliographisches Institut 2015. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung. Online: http://www.bpb.de/nachschlagen/ lexika/recht-a-z/21849/asylrecht (11. November 2015). Deinet, Ulrich: Von der schulzentrierten zur sozialräumlichen Bildungslandschaft. In: sozialraum.de (2) Ausgabe 1/2010. Online: http://www. sozialraum.de/von-der-schulzentrierten-zursozialraeumlichen-bildungslandschaft.php (18. Februar 2016). Die Linke: Life Science Center Berlin-Buch. Ds. V-544/03. Antrag der Fraktion der PDS. 17.09.2003. Online: http://www. die-linke-pankow.de/linksfraktion/ drucksachen/v_wahlperiode/17_tagung/life_ science_center_berlin_buch/ (10. März 2016). Europäischer Gerichtshof, 14.11.2013, ECLI:EU:C:2013:740. Groll, Tina: Weniger Flüchtlinge als angenommen? Zeit Online, 12. März 2016. Online: http://www.zeit.de/ gesellschaft/zeitgeschehen/2016-03/asyldeutschland-gefluechtete-zahlen-geringeranfrage-die-linke (12. März 2016). Planergemeinschaft: Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) für den Ortsteil Buch. Online: https://www. berlin.de/ba-pankow/politik-und-verwaltung/ aemter/stadtentwicklungsamt/dokumente/ gutachten_isek_buch.pdf (15. Dezember 2015). S.T.A.R.T.T.S: Working with Refugees. A guide for Social Workers. Online: http://www. startts.org.au/media/Resource-Working-withRefugees-Social-Worker-Guide.pdf (10. März 2016). Fab Foundation: What is a Fab Lab. Online: http://www.fabfoundation.org/fab-labs/ what-is-a-fab-lab/ (18. März 2016). The Trauma and Grief Network: Refugees and asylum seekers: Supporting recovery from trauma. Online: http://earlytraumagrief.anu. edu.au/files/Refugee%20Tipsheet.pdf (10. März 2016). VG Köln, 15.07.2015, 3 K 2005/15.A. VG Stuttgart, 02.07.2012 - A 7 K 1877/12. Zeit Online: Asylbewerber dürfen sich freier bewegen. 5. Dezember 2014. Online: http://www.zeit.de/politik/ deutschland/2014-12/bundestagasylkompromiss-residenzpflicht (16. März 2016). Persönliche Gespräche mit Geflüchteten, Mitarbeitern der AWO, Bezirksbeamten und Berliner Bürgern. Protokolle online: http://hwlt. tumblr.com/post/141144843148/ perspnalcommunication (passwortgeschützt).
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March 2016