ARNO SCHMIDT in Bildern von
Jens Rusch
Ich könnte stundenlang über die Omnipräsenz Arno Schmidts im Hause Schlotter schwadronieren. Nach dessen Tod auf pulsierende Weise fast noch präsenter als zuvor. Wir Studenten fragten uns manchmal, wessen Weltbild uns hier eigentlich nahegebracht wurde, jenes von AS oder jenes von es. So formte sich dann auch mein literarischer Kosmos gleichsam mit meinem bildnerischen. Diese Prägung wurde so unübersehbar, dass sie zum Konflikt für Lehrer und Schüler werden musste. Es hat Jahre gekostet, meine eigene Identität wieder zu finden. Bargfelder Bote Lfg. 341-342 / 3. Juni 20011
Dass Schlotter ausgerechnet dieses Thema in seinem Multiversum radiertechnischer Kleinodien wenig beachtete, erschien mir viele Jahre rätselhaft. Er hatte lediglich einmal beiläufig angemerkt: "....das spielt ja dort oben bei Ihnen".
Eingedruckte Miniaturen und Textfelder in den Kupferplatten.
.... und die drei Vortragsreisenden Atheisten Karl Friedrich Butt genannt Scheibe, Gottfehd Schweighäuser und William T. Kolderup auf einem >>Steamer mittleren Alters<< mit Namen >>KÜnigin Kandace<<
1992
Laudator Björn Engholm: Ob Portraits, Landschaften, Akte, Surreales, Buchillustrationen, Exlibris oder sogar Plastisches: Jens Rusch ist ein erstklassiger Künstler, eine gute Adresse im Lande Schleswig-Holstein, und diese Ausstellung mit den wunderbaren Arbeiten zugleich von Eberhard Schlotter ist eine sehr schöne, ein sehr schönes Datum, das eigentlich im Kunstkalender des Landes Schleswig-Holstein im Jahre 2014 seinen festen Platz haben sollte.
2014
Auch das ist hier im Norden k체nstlerischer Alltag: Jens Rusch musste, nachdem er ein Drittel seiner geplanten Illustrationen fertig gestellt hatte, die Arbeit zur Seite legen. Kein Lamento, aber leider die allgegenw채rtige Realit채t schaffender Menschen. Ohne R체cklagen oder Stipendien entstehen viele Dinge eben einfach nicht.