Arbeiten immer häufiger transformative Sphären gesellschaftlicher und kultureller Aushandlung, welche Zugänge für sehr vielfältige Gruppen
PROF. DR. JULIUS HEINICKE
Vita
bieten und so gesellschaftliche Diversität erleb- und verhandelbar machen. Kultur ist nicht mehr das Fundament einer homogenen Gesellschaft, son dern eine Sphäre aus vielen kulturellen Planeten und Systemen, die in steter Aushandlung miteinander stehen, sich verbinden und verbünden, voneinander entfernen, sich isolieren oder verschmelzen. Um Wandlungsprozessen innerhalb der Gesellschaft nachhaltig begegnen zu können, sollten sowohl Staatsziel als auch Kulturgesetze die Existenz dieser vielseitigen Sphären und ihrer flexiblen Konstellationen und Bezüge stützen und sie in enger Kooperation gemäß den unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen von Kommunen, Ländern und Bund gemeinschaftlich fördern.
Julius Heinicke ist Professor für Kulturpolitik und Inhaber des UNESCO-Lehrstuhls „Kulturpolitik für die Künste in Entwicklungsprozessen“ (UNESCO Chair in Cultural Policy for the Arts in Development) an der Universität Hildesheim. Von 2017 bis 2020 war er Professor für „Angewandte Kulturwissenschaften“ an der Hochschule Coburg und leitete das Wissenschafts- und Kulturzentrum. Seit 2018 ist er Projektleiter des Forschungsprojekts „Schnittstellen zwischen Hochkultur und Kultureller Bildung“. Von 2012 bis 2016 forschte und lehrte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter (PostDoc) am Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität in Berlin zu den Themenfeldern angewandtes Theater, internationale Kulturpolitik und kulturelle Diversität in Deutschland und im südlichen Afrika (EuropeanResearch-Council-Projekt „The Aesthetics of Applied Theatre“). Nach dem Studium der Kultur- und Theaterwissenschaften / kulturellen Kommunikation promovierte er an der Humboldt-Universität zu Berlin über Theater, Kunst und Politik in Zimbabwe mit einem Stipendium der Heinrich-Böll-Stiftung. Neben seiner Lehr- und Forschungstätigkeit arbeitet Julius Heinicke seit vielen Jahren international. Er initiierte mehrere Kunst- und Kulturprojekte in Deutschland und im südlichen Afrika, war u. a. Company Manager beim Musical „Die Venus“ in Berlin, Produktionsleiter von Marianne Rosenbergs Jazz- und Chansonprogrammen und künstlerischer Koordinator des „Zimbabwe Arts Festival Berlin“, einer Kooperation mit dem Auswärtigen Amt.
Essay: Die Verwandlung des festen Fundaments in eine flexible Sphäre
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