Euphorie besiegt man nie. Neuheiten der Multimedia Messe2008 Mit großen Augen der Erwartung standen die Menschen in der Warteschlange Richtung Kasse.Eine Übersichtskarte in der Eingangshalle der Berliner Multimedia Messe2008 zeigte uns jedoch nur geringfügig was hier gespielt wird. Unerschrocken gegenüber der falschen Schatzkarte ging es nun auf eigene Faust los den Weg zu finden, Abenteuer zu erleben und Neues zu entdecken. Im Pool der Anbieter tummelten sich zahlreiche alte Bekannte die ich schon aus hochgelobten Testberichten kannte und die auch letztes Jahr schon auf der Messevertreten waren. In Mitten derer allgegenwärtigen Pressensfreute ich mich nicht weniger auf den frischen Wind Neuer Teilnehmer. Viele sah ich davon aber leider nicht. Trotzdem! Der Kampf möge beginnen! Denn als Verbraucher gibt es schließlich nichts Schöneres, als wenn sich die Markenanbieter versuchen sich gegenseitig auszustechen und den einzelnen für sich zu gewinnen. Umso mehr war ich geschockt und enttäuscht als Olympus eine eher fragwürdige Darstellung der Marilyn Monroe inszenierte. Plötzlich verlor alles um mich herum an Glitzer und Farbe. Wie eine herabfallende Decke die bei ihrem Aufprall mit einem Schlag meine ganze schöne Schatzinsel zerschmetterte. Ich erkannte plötzlich, dassmich die Euphorie an der Kasseverblendet hatte und ich nun in Mitten Grauer MesseBaracken stand. Eigentlich hätte ich schon an der schlampigen Wegbeschreibung sehen müssen, dasshier etwas faul war. Nichts desto trotzwaren die Hallen natürlich weiterhin vollgestopft mit Menschen und die Spots leuchteten weiterhin auf die angepriesenen Produkte. Nur verschärften sich mein Blick und meine Kritik um ein vielfaches. Manager fuchtelten wild mit ihren Händen in der Luft herum als würden sie ein ganzes Orchester dirigieren und dabei ging es nur um einen kleinen Eckigen Metallhaufen dessen Bildschirm gerade mal an der Norm lag. An allen Ständen entlang begegnete mir das gleiche Szenario. Mein Mut verließ mich. Ich hatte mit mehr erhofft. Von rund 200 Ständen haben mich nur fünf Stück angesprochen. Von 40 Anbietern gab es nur zwei Neue und darüber hinaus kaum Sensationen die sich gelohnt haben hier her zu kommen. Ein Ticket für 120 Euro pro Tag lohnt sich meiner Meinung nach maximal für einen Klöppelwettbewerb im Anfängerkurs. Was soll‘s. Die Schlacht ist verloren, der Schatz war ein alter Schuh und die fiesen Piraten waren nur alte Gauner. Mit halb geschlossenen Augen durchquere ich nun den Ausgang und beende diesesSpiel mit dem Monolog: „Mensch ärgere dich nicht!“