2 Januar 2017 Die Mitarbeiterzeitschrift des Spitals Hochrhein
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Ausbau der Schlaganfallversorgung
24-Stunden-Akutversorgung von Schlaganfällen
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lleine im Landkreis Waldshut erleiden jedes Jahr rund 500 Menschen einen Schlaganfall. Das Spital Hochrhein investierte am Standort Waldshut jetzt mehrere hunderttausend Euro zum Ausbau der bereits seit 2000 bestehenden Schlaganfallversorgung in eine Schlaganfall-Spezialabteilung (Stroke Unit). Mit dieser kann das Spital Hochrhein eine lokale 24-Stunden-Akutversorgung neurologischer Notfälle anbieten, bei der kurze Wege mit schneller und umfassender medizinischer und pflegerischer Betreuung verbunden werden. Somit steht heute der Bevölkerung im Kreis Waldshut eine wirksame Schlaganfallbehandlung zur Verfügung, die bisher nur in großen Zentren durchgeführt werden konnte. Optimierte Abläufe in der Notaufnahme, rasche Diagnostik, Therapie und permanente Monitorüberwachung auf einer Schlaganfallstation sowie neurologische Rehabilitation: Auf der Schlaganfallstation am Spital Hochrhein in Waldshut kümmert sich ein hoch spezialisiertes Team aus Ärzten, Pflegekräften, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden um die Schlaganfall-Patienten aus dem Land-
kreis. Die Schlaganfallstation ist inzwischen mit 6 Überwachungsbetten ausgestattet und kann bei Patienten in akuter Phase die Vitalfunktionen nach einem Schlaganfall überwachen. Der Schlaganfallexperte der neurologischen Universitätsklinik in Freiburg wird dafür noch in der Notaufnahme sofort über eine Videokonferenz zugeschaltet, er kann den Patienten direkt befragen und ihn zusammen mit dem Arzt vor Ort neurologisch untersuchen. Gleichzeitig werden die Computertomographie-Bilder des Patienten innerhalb weniger Minuten zur Beurteilung in das Neurozentrum Freiburg überspielt. Der Schlaganfallexperte kann somit innerhalb von wenigen Minuten entscheiden, ob eine Lysetherapie durchgeführt werden kann. Mit der im Spital Hochrhein am Standort Waldshut seit August 2016 möglichen Lysetherapie kann ein verstopftes Blutgefäß im Gehirn ohne transportbedingten Zeitverlust wieder durchgängig gemacht werden und der betroffene Bereich des Gehirns wird wieder durchblutet. Dies ist bei ca. 10 – 15 Prozent der Schlaganfälle möglich. Dafür ist es notwendig, dass Schlaganfallpati-
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Editorial der Geschäftsführung Liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter, die aktuelle Ausgabe des SpitalJournals gibt wieder wertvolle Einblicke in aktuelle Themen: Vom Aufbau einer Schlaganfall-Spezialabteilung (Stroke Unit) über den Rückblick zum sehr erfolgreichen 50. Jubiläum der Anästhesieabteilung in Waldshut bis zur Zertifizierung der angehörigenfreundlichen Intensivstation. Ein weiterer wichtiger Meilenstein ist die vom Sozialministerium Baden-Württemberg in Aussicht gestellte Unterstützung der baulichen Anpassung zur Ertüchtigung des OP-Betriebes in Bad Säckingen. Die Planungen laufen auf Hochtouren. Da es für das Gebäude aber derzeit keine bau- und brandschutztechnische Abnahme gibt, werden wir, aufgrund
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des Umfangs des Projektes, den OP-Betrieb leider nicht vor Ende 2017 wieder aufnehmen können. Umso wichtiger ist es, dass wir alle Möglichkeiten ausschöpfen um die Patientenversorgung in den Spitälern unserer GmbH sicherzustellen. Ich bin davon überzeugt, dass es uns mit der Weiterentwicklung der Organisationsstruktur und den Strukturmaßnahmen gelingen wird, die wohnortnahe Patientenversorgung der Menschen am Hochrhein auch langfristig anbieten zu können. Ihr täglicher Einsatz hierfür verdient höchsten Respekt. Ihre Simone Jeitner Geschäftsführerin der Spitäler Hochrhein GmbH
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enten sofort nach dem Ereignis, möglichst im Zeitfenster bis 4,5 Stunden, das Krankenhaus erreichen. Im Rahmen der engen Kooperation mit niedergelassenen Neurologen kommen diese ins Haus und unterstützen die Ärzte des Spitals, die über umfassende diagnostische Möglichkeiten zur Feststellung der Schlaganfallursache verfügen. Zusätzlich können komplexe Fälle und Röntgenbilder per Videokonferenz und Bildübertragung telemedizinisch mit der Neurologischen Intensivstation des Universitätsklinikums Freiburg ausgetauscht werden, um die bestmögliche Therapie festzulegen.
Teil der Qualitätsmanagements sind auch die seit bereits 11 Jahren zwei mal jährlich stattfindenden ärztlichen Fortbildungen der Waldshuter Medizinische Klinik des Spitals Hochrhein, des Ärztlichen Kreisvereins Waldshut-Bad Säckingen und der Universität Freiburg. Bei der jüngsten Veranstaltung Ende September hat Professor Dr. Jürgen Bardutzky, Geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Neurologie und Neurophysiologie des Universitätsklinikum Freiburg, die Eckdaten der akuten Schlaganfalltherapie und telemedizinischen Schlaganfallversorgung im Landkreis vorgestellt. Außerdem hat Prof. Dr. Jochen Seufert, Leiter der Abteilung Endokrinologie und Diabetologie in der Klinik für Innere Medizin II des Universitätsklinikum Freiburg, praktische Entscheidungshilfen in der Therapie des Patienten mit Typ-2 Diabetes gegeben. „Der gemeinsame Wissens- und Erfahrungsaustausch sichert die qualitätsbasierte Patientenversorgung“, stellt die Organisatorin Dr. Sun Ju Kim fest.
Hintergrundinformationen zum Thema Schlaganfall Wie aus heiterem Himmel, so berichten viele Patienten, habe sie der Schlag getroffen. Ursächlich für den Schlaganfall ist in den meisten Fällen ein verstopftes Blut leitendes Gefäß. Durch die daraus folgende Minderversorgung der Gehirnzellen mit Sauerstoff und Nährstoffen können wichtige Funktionen des Gehirns unvermittelt („schlagartig“) ausfallen, Zellen beginnen abzusterben. Jedes Jahr erleiden mehr als 200.000 Menschen einen Schlaganfall, 20 Prozent sterben innerhalb von drei Monaten an den Folgen, von den Überlebenden können nur 30 Prozent ihr bisheriges Leben uneingeschränkt fortsetzen. Damit ist der Schlaganfall die dritthäufigste Todesursache in Deutschland – nach Unfallfolgen ist der Schlaganfall die zweithäufigste Ursache für dauerhafte Behinderungen. Dabei gilt: Wer schnell versorgt wird, der hat gute Chancen. „Zeit ist Hirn“ lautet die Devise.
Chefärztin Dr. med. Sun Ju Kim, Fachärztin Innere Medizin, Kardiologie und Notfallmedizin am Standort Waldshut des Spitals Hochrhein
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SpitalJournal
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„Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute. Daher ist eine spezialisierte und leistungsfähige Schlaganfallstation entscheidend für den Behandlungserfolg. Ich freue mich, dass wir eine kompetente Schlaganfallversorgung anbieten können. Mit dieser Möglichkeit können wir den Behinderungsgrad unserer Patienten bis zu 30 % senken“, betont Dr. Sun Ju Kim, Chefärztin der Medizinischen Kliniken. Verwaltungsdirektor Peter Lepkojis lobt die gute Zusammenarbeit mit den Experten der Uniklinik Freiburg und dem niedergelassenen Neurologen Dr. Ernst-Schaub. Angesichts der Tatsache, dass mehr als 90% der Patienten bisher
diese wirksame Behandlung wegen Verlust der Zeit durch den Transport in die Zentren nicht zur Verfügung gestellt werden konnte betont Lepkojis: „Das ehemals 'schwarze Loch‘ Waldshut ist heute hervorragend versorgt.“
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imone Jeitner (50) hat vom kommissarischen Geschäftsführer Peter Lepkojis (52) die Verantwortung für die Geschäftsführung der Spitäler Hochrhein GmbH übernommen. Im Rahmen von Mitarbeiterversammlungen an den beiden Standorten Waldshut und Bad Säckingen haben der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung, Oberbürgermeister Dr. Philipp Frank und sein Stellvertreter, Landrat Dr. Martin Kistler die neue Geschäftsführerin willkommen geheißen. Bei Peter Lepkojis bedankten sie sich für seine großen Verdienste als komm. Geschäftsführer und seine Bereitschaft, auch in Zukunft als Verwaltungsdirektor die Weiterentwicklung des Spitals Hochrhein aktiv mitzugestalten.
„Wir sind davon überzeugt, dass es mit dem Führungsteam Simone Jeitner und Peter Lepkojis auch unter ausgesprochen schwierigen gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen gelingen wird die medizinische Versorgung der Menschen im Landkreis auf höchstem Niveau zu erhalten“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Philipp Frank. Landrat Dr. Martin Kistler ergänzte: „Die konsequente Weiterführung der eingeleiteten Schwerpunktbildung ist das Fundament für eine erfolg-
reiche Weiterentwicklung des Spitals Hochrhein“. Simone Jeitner zollte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Spitals Hochrhein großen Respekt für den täglichen Einsatz. Sie zeigte sich überzeugt, dass das Krankenhaus der Zukunft auf Konzentration und Spezialisierung setzten muss. Ein wichtiger Meilenstein sieht sie in der auf Basis der eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen bereits zugesagten Unterstützung durch das Sozialministerium Baden-Württemberg. Der Betriebsrat begrüßte Frau Jeitner ebenfalls und freut sich auf eine „konstruktive Zusammenarbeit“, so Klaus Spinner, Betriebsratsvorsitzender der Spitäler Hochrhein GmbH. Simone Jeitner verfügt über viel Erfahrung in verschiedenen Geschäftsleitungspositionen mit unterschiedlichen Trägerschaften und in allen Sektoren im Gesundheits- und Sozialwesen. Zuletzt wirkte die neue Geschäftsführerin als Verwaltungsdirektorin der Capio Deutsche Klinik Weißenburg GmbH, einem Tochterunternehmen der europaweit agierenden Capio Gruppe. Hier Simone Jeitner
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Simone Jeitner folgt in der Geschäftsführung auf Peter Lepkojis
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Stabübergabe im Spital Hochrhein
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führte sie seit 2011 die Geschäfte eines Krankenhauses, einer Rehabilitationsklinik sowie eines Pflegeheims. Davor war Simone Jeitner mehrere Jahre in der Geschäftsführung der Marianne-Strauß-Klinik und der MSK Service GmbH am Starnberger See, zweier Unternehmen in der Trägerschaft kommunaler sowie privatrechtlicher Träger, tätig. Zuvor verantwortete die Diplom-Betriebswirtin als stellvertretende Geschäftsführerin über mehrere Jahre den Ausbau und die Umstrukturierung der Krankenhäuser im Landkreis Miltenberg sowie deren Integration in die Rhön-Klinikum AG. Ihre Tätigkeit im Gesundheitswesen begann Simone Jeitner 1995 als Verwaltungsleiterin der Haus Saaletal GmbH, einer Tochtergesellschaft der Rhön-Klinikum AG. Klaus Spinner (Betriebsrat), Dr. Martin Kistler (Landrat), Peter Lepkojis (Verwaltungsdirektor), Simone Jeitner (Geschäftsführerin),
Simone Jeitner … SpitalJournal
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Gabriele Witwicki (Betriebsrätin) und Dr. Philipp Frank (Oberbürgermeister) (v.l.n.r.)
Was hat Sie daran gereizt von einem europaweit agierenden Konzern an das Spital Hochrhein zu wechseln? Bei der von mir verantworteten Umstrukturierung der Krankenhäuser im Landkreis Miltenberg habe ich sehr positive Erfahrungen mit dem Thema Strukturentwicklung gemacht. Die Bündelung aller vorhandenen Kräfte und die unvoreingenommene Ausrichtung auf ein Ziel setzte Kräfte frei und machte Dinge möglich, die man vorher für nicht umsetzbar gehalten hat. Mit diesen Erfahrungen möchte ich gerne meinen Beitrag dazu leisten den Menschen am Hochrhein die wohnortnahe Patientenversorgung auch in der Zukunft sicherzustellen. Darüber hinaus reizt mich die Perspektive gemeinsam mit den Mitarbeitern diese gestalten zu können.
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Welche Rolle spielte in Ihrer Wirkungsstätte im Landkreis Miltenberg die erfolgte Überführung in eine private Trägerschaft?
… im Interview
In der kommunalen Trägerschaft waren damals eine Reihe von strukturellen Anpassungen nicht umsetzbar. Nach dem Verkauf an die Rhön-Klinikum AG wurden sehr viel weitreichendere Veränderungen vorgenommen. Insofern erlaubte damals die Überführung in eine private Trägerschaft eine konsequente Umsetzung der für die langfristige Absicherung der Patientenversorgung erforderlichen Maßnahmen, sowie den Ausbau der medizinischen Angebote.
Was gibt Ihnen die Zuversicht, dass das so gelingen wird ?
Ein weiterer wichtiger Meilenstein ist die auf Basis der eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen bereits zugesagte Unterstützung durch das Sozialministerium Baden-Württemberg. In einem mehrstündigen Gespräch mit der zuständigen Fachabteilung Gesundheit wurden die eingeleiteten Maßnahmen zur Schwerpunktbildung ausführlich erörtert. Im Ergebnis gab es ein klares Signal, die jetzt erforderlichen baulichen Anpassungen auch finanziell zu unterstützten. Darüber hinaus waren sich alle Gesprächsteilnehmer einig, dass Konzentration und Spezialisierung zentrale Elemente einer zukunftsfähigen Klinikstruktur am Hochrhein sind. Stichwort Bad Säckingen: Wie lange wird es dauern bis der OP wieder in Betrieb geht ? Stand heute gibt es leider keine Bauund Brandschutztechnische Abnahme. Wir haben deshalb bei unserem Gesprächen im Sozialministerium unterschiedliche Varianten zur Ertüchtigung vorgestellt und das „Go“ für die weiteren Planungen bekommen. Trotz aller Anstrengungen wird aufgrund des Umfangs des Projektes der OP-Betrieb aber sicherlich nicht vor Ende 2017 wieder aufgenommen werden können.
Wie sieht das Spital Hochrhein in der Die schon erreichten Meilensteine spre- Zukunft aus ? chen für sich. Wir haben am Standort Waldshut mehrere hunderttausend Das Spital Hochrhein wird noch mehr Euro investiert in den Ausbau der be- „Leuchttürme“ haben, d.h. hochspezireits seit 2000 bestehenden Schlag- alisierte Therapieoptionen als zentraanfallversorgung in eine Schlagan- ler Bestandteil einer integrierten Pafall-Spezialabteilung (Stroke Unit). In tientenversorgung. Das Spital in Bad Kooperation mit dem Universitätskli- Säckingen ist dabei das Zentrum für nikum Freiburg können wir eine lokale elektives Operieren; das Spital in Wald24-Stunden-Akutversorgung neurolo- shut das Notfallkrankenhaus mit spegischer Notfälle anbieten, bei der kur- zialisiertem Leistungsangebot. Mit jeze Wege mit schneller und umfassen- dem Zwischenziel, das wir auf diesem der medizinischer und pflegerischer Weg erreichen, wird das medizinische Betreuung verbunden werden. Somit Profil des Spitals Hochrhein für jeden steht heute der Bevölkerung im Kreis noch klarer sichtbar werden. Was bedeutet das für die Mitarbeiter ? Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Spitals Hochrhein haben größten Respekt für ihren täglichen Einsatz verdient. Sie spielen eine Schlüsselrolle für die Lebensqualität am Hochrhein. Unser Logo hat deshalb den Zusatz „Für
unserer Region“: Das Spital Hochrhein steht für die langfristige Erhaltung einer wohnortnahen medizinische und pflegerischen Versorgung der Menschen am Hochrhein, deren Vertrauen man sich mit der hohen Qualität des Angebotes erarbeitet hat. Wenn wir uns unter den gegebenen Rahmenbedingungen und unter den Veränderungen im Gesundheitswesen behaupten wollen, müssen wir noch enger zusammenrücken und alle sich bietenden Verbesserungspotentiale nutzen. Wie in einer Fußballmannschaft braucht es ein Miteinander, bei dem jeder auf seiner Position das gemeinsame Ziel vor Augen hat, den Kollegen unterstützt und seinen Teil zum Erfolg des Ganzen beiträgt. Jeder auf dem Platz den er ausfüllt, so wie ein Uhrwerk, bei dem jede kleine Schraube und jedes kleine Zahnrad wichtig sind.
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Wenn wir konsequent unsere Aufgaben erfüllen und weiter strukturieren, können wir auch unter schwierigsten gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen als gemeinnütziges kommunales Krankenhaus bestehen. Konsequent bedeutet in diesem Zusammenhang vor allem den Patientennutzen, also die Frage „Was hilft dem Patienten?“ in den Vordergrund zu stellen. Dazu gehört auch die stationäre, teilstationäre und ambulante Gesundheitsversorgung aufeinander abzustimmen, Sektorengrenzen zu überwinden und die Vernetzung aller Einrichtungen des Gesundheitswesens am Hochrhein weiter auszubauen. So haben wir beispielsweise zusammen mit der Strahlentherapie Singen und der onkologischen Praxis Dr. Philipp Hoffmeister aus Bad Säckingen Mitte November zum Gesundheitsforum „Moderne Therapiestrategien bei Darmund Lungenkrebs“ im Kursaal Bad Säckingen eingeladen. Dr. Johannes Zeller, Chefarzt der Klinik Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie im Spital Hochrhein, Prof. Dr. Johannes Lutterbach (MBA), Leiter der Strahlentherapie Singen, und Dr. Philipp Hoffmeister, boten Interessierten die Möglichkeit sich aus erster Hand über moderne Therapieverfahren für Krebserkrankungen des Darmes und der Lunge zu informieren.
Waldshut in kurzer Zeit eine wirksame Schlaganfallbehandlung zur Verfügung, die bisher nur in großen Zentren durchgeführt werden konnte.
Wie ist das zu erreichen ? Zunächst braucht es eine klare Realisierung der Rahmenbedingungen. Fundament zur Herbeiführung der Lösung ist eine Gesprächskultur, mit deren Hilfe sich im Tagesgeschäft viele Probleme, die zunächst als kaum lösbar erscheinen, auflösen lassen. Es gehört sehr viel dazu diese Gesprächskultur mit Leben zu füllen. Dazu gehört ganz wesentlich, den anderen so anzunehmen wie er ist und dadurch ein gutes Miteinander zu ermöglichen. Wir müssen uns gut zuhören und dürfen uns auf keinen Fall mit vorgefertigten Meinungen begnügen. Damit bekommen wir Klarheit in die unterschiedlichen Sichtweisen und Interessen. Im Krankenhaus der Zukunft werden vorhandene Kräfte zur Entfaltung gebracht und durch die Vernetzung von Wissen genau die Wertschöpfungspotentiale gehoben, die gebraucht werden um die Zukunftsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit auch langfristig abzusichern. Ein zentraler Aspekt ist auch das Thema Innovationen: In einer Zeit, in der an die Qualität und Wirtschaftlichkeit von Krankenhäusern immer höhere Anforderungen gestellt werden, ist die in der 1997 gehaltenen Berliner „Ruck-Rede“ vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog formulierte Botschaft aktueller denn je: „Die Fähigkeit zur Innovation bestimmt unser Schicksal.“
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Was leiten Sie daraus für das Spital Hochrhein ab ?
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Fortbildung, Symposium und Infotag stoßen auf großes Interesse
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50. Jubiläum der Anästhesie-Abteilung
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nlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Abteilung für Anästhesie im Spital Waldshut, des Weltanästhesietages und des 170. Jahrestages der ersten Äthernarkose am 16. Oktober 1846 hat Dr. med. Günter Michaelis (Chefarzt der Abteilung für Anästhesie, Intensivmedizin und Hämotherapie am Standort Waldshut des Spitals Hochrhein) bereits am Mittwoch, 12. Oktober 2016 eine auf sehr gute Resonanz gestoßene ärztliche Fortbildung für niedergelassene Ärzte aus der Region veranstaltet und zusammen mit Dr. med. Hans-Jürgen Ott, ltd. Oberarzt Entwicklungen der Anästhesie und der Intensivmedizin in den vergangenen Jahren vorgestellt und den aktuellen Stand präsentiert. Die Fortbildung fand in Zusammenarbeit mit dem Ärztlichen Kreisverein Waldshut statt und war von der Landesärztekammer zertifiziert. Moderiert von Prof. Dr. med. Jürgen Biscoping (Vorstand der St. Vincentius-Kliniken gAG, Karlsruhe) haben hochkarätige Referenten beim Symposium am Vormittag des Jubiläums Sehr gut besuchte Vorträge im großen Veranstaltungsraum
Interessierte Besucher folgen den Ausführungen der Fachkräfte im OP
die Anästhesie im Wandel der Zeit beschrieben. Prof. Dr. med. Michael Goerig (Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf ) beschrieb die Erfolgsgeschichte der Anästhesie. Die heute verfügbare Patientensicherheit in der Anästhesie wurde erläutert von Dr. med. Christopher Neuhaus (Klinik für Anästhesiologie,
Universitätsklinikum Heidelberg). Prof. Dr. med. Torsten Loop (ltd. Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Universitätsklinikum Freiburg) hat sich differenziert mit dem Thema „Aufwachen während Narkose“ auseinandergesetzt und Prof. Dr. med. Frank Hinder (Chefarzt und Ärztlicher Direktor am Institut für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie, HegauBodensee-Klinikum, Singen) erläuterte
2 Januar 2017 Prof. Dr. med. Michael Goerig beim Vortrag
Informationen der hauseigenen Fachschule für Pflege, die über das Berufsbild des gesellschaftlich anerkannten Ausbildungsberufes „Gesundheits- und Krankenpflege“ informierten. Auf die kleinen Gäste wartete das spezielle Kinderprogramm „Teddy muss ins Krankenhaus“, das eine kurzweilige Beschäftigung der kleinen Patienten sicherstellte. Ziel der ebenfalls angebotenen Wiederbelebungskurse war es, das Bewusstsein für lebensrettende
Prof. Dr. med. Michael Goerig, Prof. Dr. med. Torsten Loop, Dr. med. Günter Michaelis, Dr. med. Christopher Neuhaus, Prof. Dr. med. Jürgen Biscoping, Prof. Dr. med. Frank Hinder
Prof. Dr. med. Jürgen Biscoping im Gespräch mit Dr. med. Christopher Neuhaus
SpitalJournal
Fotos: Spital Hochrhein
Umstände, die eine „Verwirrtheit nach Operationen“ begünstigen. Der Infotag am Nachmittag stand unter dem Motto „Anästhesie zum Anfassen“. Es bestand die Möglichkeit medizinische Untersuchungsangebote in Anspruch zu nehmen und sich aus erster Hand zu informieren: Von Vorführungen im OP-Saal über Fachvorträge der im Spital Hochrhein tätigen Experten bis zu
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Fähigkeiten jedes Einzelnen zu schärfen, Hemmschwellen abzubauen und lebensentscheidende Sofortmaßnahmen vorzustellen. Studien belegen, dass sich nach Eintreten des Herzstillstandes durch die Anwendung der im Kurs vermittelten Basismaßnahmen, die Chance für Herzstillstandsopfer, lebend die Klinik zu erreichen, verdoppelt. Mit dem Reanimationstraining für Jung und Alt setzte das Spital Hochrhein ein Zeichen: Reanimation ist einfach. Jeder kann ein Leben retten!
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Chefarzt Dr. med. Günter Michaelis Facharzt für Anästhesiologie am Spital Waldshut guenter.michaelis@spital-waldshut.de
SpitalJournal
Die Fachschule für Pflege mit großem Infostand
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m Lauf ihres Lebens sind fast alle Menschen mehr oder weniger stark von Arthrose, einer Abnutzung der Knorpelschicht des Gelenkes, betroffen. Der Gelenkverschleiß zieht mit der Zeit auch Knochen, Muskeln, Gelenkkapsel und Bänder in Mitleidenschaft. Auch wenn die weltweit am häufigsten auftretende Gelenkerkrankung nicht heilbar ist, gibt es heute zahlreiche Möglichkeiten, die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig zu verbessern. Beim Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks kann in der von Chefarzt Dr. Georg Picha geleiteten Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Spitals Hochrhein in Waldshut neben der konventionellen Operationsarten jetzt auch eine minimal invasive Operation (MIS) durchgeführt werden. Diese zeichnet sich durch einen reduzierten Hauteinschnitt und durch die Erhaltung der Muskeln und Sehnen aus, welche sich auf dem Weg zur Hüftgelenkskapsel befinden. Das Hüftgelenk gehört zu den im Alltag am stärksten strapazierten Gelenken und damit zu den mit am häufigsten, von Arthrose betroffenen Gelenken. Bei dem im Spital Hochrhein verfolgten
Moderne Therapie bei Arthrose
Spital Hochrhein bietet minimalinvasiven Hüftgelenkersatz
2 Januar 2017 Im Vergleich zu anderen Operationstechniken können die postoperativen Schmerzen durch den vorderen Zugangsweg reduziert werden, da keine Muskeln durchtrennt werden. In der Regel kann der Patient bereits am Folgetag der Operation sofort aufstehen und an Gehhilfen das Training beginnen. Der Hauteinschnitt ist kürzer als bei konventionellen Operationstechniken und hat den Vorteil, dass sich weniger Narbengewebe bildet. Darüber hinaus reduziert die Erhaltung der Muskeln und Gefäße etwaigen Blutverlust und Transfusionen sind seltener notwendig. Schließlich verbessert die minimalinvasive Operationstechnik, durch den Erhalt des Muskels, die Stabilität der Hüfte und minimiert dadurch das Risiko des Ausrenkens. Das Spital Waldshut bietet für weitere Informationen spezielle Sprechstunden.
Chefarzt Dr. med. Georg Picha Facharzt für Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie am Spital Waldshut
Termine Sekretariat Dr. Georg Picha Frau Angelika Maric Telefon 07751 85-4371 angelika.maric@spital-waldshut.de
Wjatscheslaw Podschiwalow, Chefarzt Dr. Georg Picha und Sven Staab
SpitalJournal
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minimalinvasive Zugang des Hüftgelenkersatzes werden keine Muskeln durchtrennt. Dank der minimalinvasiven Operationstechnik über einen vorderen Zugang zum Hüftgelenk ist eine weitgehend muskelschonende Operation möglich. Zwischen Muskeln, die nicht durchtrennt, sondern beiseitegeschoben werden, gelangt der Operateur zum Hüftgelenk und reduziert damit das Risiko einer Verletzung der Muskeln, Sehnen, Gefässe und Nerven. „Aus diesem Grund ist die minimalinvasive Technik ein für den Patienten weniger belastender Eingriff und führt dadurch zu einer schnelleren Genesung“ betonen die verantwortlichen Oberärzte Wjatscheslaw Podschiwalow und Sven Staab.
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Angehörigenfreundliche Intensivstation
Hohe Patientenorientierung des Spitals Hochrhein
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as Spital Hochrhein befindet sich in der Zertifizierung für die von der Stiftung Pflege e. V. ausgelobten Auszeichnung „Angehörigenfreundliche Intensivstation“. Vor dem Hintergrund, dass Intensivstationen Patienten am Leben halten, Familien Patienten aber im Leben halten, hat die familienorientierte Pflege in einem modernen Krankenhaus auch eine therapeutische Bedeutung und einen wesentlichen Einfluss auf den Genesungsprozess. Die Initiative will deshalb Intensivteams darin bestärken, ihre zeitgemäße Kultur der Angehörigenintegration fortzuführen und andere Teams dazu zu motivieren, auch zu einer solchen Kultur zu finden.
Rund 2 Millionen Menschen werden jährlich in den etwa 20.000 Betten der Intensivstationen deutscher Krankenhäuser behandelt. Die meisten davon haben durch die moderne HighTech-Medizin hervorragende Chancen, wieder völlig zu genesen. Darüber hinaus haben Patienten das Recht, für sie wichtige Menschen in der Nähe zu haben und ihre Unterstützung so oft wie nötig in Anspruch zu nehmen. Auch wissenschaftlich ist heute belegt, dass jeder Mensch in einer solchen gesund-
heitlichen Krisensituation von der Anwesenheit und vom Beistand nahe stehender Personen profitiert. Diese vermitteln das Gefühl von Schutz und Vertrautheit und stellen eine wichtige Verbindung zur Außenwelt dar. „Die Umsetzung dieser Erkenntnis ist Teil unseres im Leitbild zum Ausdruck kommenden Selbstverständnisses“, betont Pflegedirektor Stephan Schenk. Christian Sprink, Pflegerischer Leiter der Intensivstation ergänzt: „Die Einbeziehung von Angehörigen, Freunden und vertrauten Menschen trägt im Spital Hochrhein wesentlich zur Genesung von Patienten bei, die aufgrund ihres kritischen Gesundheitszustandes auf der Intensivstation behandelt werden.“ Eine umfassende Aufklärung der Angehörigen und die Einbindung bei Entscheidungen gehört schon immer zu einem wesentlichen Aspekt der Philosophie des Teams der Intensivpflege im Spital Hochrhein. Weitere Voraussetzungen für die Zertifizierung ist beispielsweise der Verzicht auf starre Besuchszeiten mit begrenzten Zeitfenstern. Zur Philosophie einer familienorientierten Pflege gehören im Spital Hochrhein auch das Angebot die Angehörigen in die Pflege aktiv einzubeziehen, die bereits auf den Weg gebrachte Einrichtung
eines abgeschirmten Aufenthaltbereiches für die Angehörigen und deren einfühlsame Begleitung. Lesen Sie hierzu auch unser Interview mit Herrn Stephan Schenk M.A. ab Seite 11: Pflege auf neuen Wegen
e.V.
Zertifiziert Angehörigenfreundliche Intensivstation
Stephan Schenk M.A. Dipl.-Pflegewirt (FH) Pflegedirektor am Standort Waldshut Telefon 07751 85-4180 stephan.schenk@spital-waldshut.de
Welche Bedeutung hat das Leitbild des Spital Hochrhein für die Pflege ?
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as Leitbild hat für uns eine ganz zentrale Bedeutung. Als gemeinnütziges Krankenhaus sehen wir uns auch in der Pflege in der 600-jährigen Tradition des Spitals. Im Vordergrund steht die Patienten- und Mitarbeiterorientierung, die Unterstützung einer hochwertigen Patientenversorgung und ein offener sowie respektvoller Umgang miteinander. Ein besonderes Anliegen ist mir deshalb auch das Thema Lernen und kontinuierliche Weiterbildung. Wie ist der Qualifikationsstand in der Pflege des Spitals Hochrhein ? Mit einer Fachquote von ca. 54 % liegen wir deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 48 %. Die Geschäftsführung fordert diese Fachquote ein und finanziert entsprechende Weiterbildungsmaßnahmen. Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben? Die Delegation von Verantwortung ist mir ein großes Anliegen; ein Thema,
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das zwei Seiten einer Medaille aufweist. Die eine Seite ist der Freiraum, die der Mitarbeiter bekommt um bei Herausforderungen auch entsprechende Entscheidungen herbeiführen zu können. Die andere Seite ist, dass der Mitarbeiter diese Freiräume auch mit seinem Engagement ausfüllt. Unsere langjährige Erfahrung in der Pflegedirektion zeigt uns, dass es der überwiegenden Zahl der Mitarbeiter mehr Freude an der Arbeit verleiht, wenn sie mir ihrem Fachwissen an den Herausforderungen im Spital mitwirken und wachsen können. Besonders wenn sie die Erfahrung machen, dass Entscheidungen mit ihrem Beitrag dann auch umgesetzt werden. Wie funktioniert das in der Praxis ? Eine Vielzahl an Aufgaben werden heute vor Ort erledigt; von der Bettenkoordination über die Koordination von Personalausfällen und der Entwicklung entsprechender Ausfallkonzepte bis hin zur Organisationsabläufen. Ich bin fest davon überzeugt, dass diejenigen die das Tagesgeschäft erledigen oft am Besten in der Lage sind die richtigen Entscheidungen zu treffen. Ich bin für jeden zu sprechen. Deshalb steht
jeden Tag in der Zeit von 7.00 – 9.30 Uhr meine Türe auf. Freitags gehen mein Stellvertreter Franz Keller und ich durchs Haus um im direkten Gespräch offene Fragen zu klären und das Gefühl für die Themen zu schärfen. Fortsetzung auf Seite 12
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Interview mit Pflegedirektor Stephan Schenk M.A.
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Pflege auf neuen Wegen
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Gibt es hierfür auch nachvollziehbare Kennzahlen? Ja, die gibt es. Auch wenn ich hier jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen möchte. Wir haben durch die Delegation von Verantwortung Verbesserungen in der Wirtschaftlichkeit und Qualität der Patientenversorgung. Sehen Sie weitere Verbesserungspotentiale ? In der Vernetzung des bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vorhandenen Wissens liegt noch ganz viel Potential. Je stärker die Komplexität zunimmt, desto wichtiger ist es die vorhandenen Kräfte zu bündeln und in einer Waagschale zu werfen. Das gelingt erfahrungsgemäß dann am Besten, wenn sich die Mitarbeiter wohl fühlen. Und darauf haben Führungskräfte einen großen Einfluss.
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Es ist uns sehr wichtig, dass in der Pflege gut ausgebildete Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger tätig sind; auf der anderen Seite ist der Fachkräftemangel mittlerweile auch bei uns angekommen. Dabei gibt es in meinen Augen nur wenige Berufe, in denen man für seine Arbeit so viel Dankbarkeit zurückbekommt. Dies weiß ich aus eigener Erfahrung, wenn gleich ich seit einigen Jahren nicht mehr zu den Akteuren an vorderster Front zähle. Wir setzten deshalb verstärkt auf die eigene Pflegeschule und geben den sorgfältig ausgesuchten Schülern eine entsprechende Übernahmegarantie in einem Umfeld mit Unterstützung durch Praxisanleiter und viel persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten. Auch in diesem Jahr haben wir Absolventen, Frau Olga Balaschow-Wirt, Renate Ackermann, Petra Labude und Dagmar Meier den Fachweiterbildungslehrgang für Leitungskräfte erfolgreich abgeschlossen. Auch für die Zukunft werden wir zahlreiche Fachweiterbildungsangebote zur Verfügung stellen und damit den guten Ruf des Spitals Hochrhein als attraktiven Arbeitgeber untermauern.
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Wo sehen Sie Herausforderungen ?
Wichtiges Thema: Krankenpflege
Impressum
Spitäler Hochrhein GmbH Kaiserstraße 93-101 79761 Waldshut-Tiengen V.i.S.d.P. und V.i.S.d.M.P.: Simone Jeitner Geschäftsführerin Telefon 07751 85-0 Telefax 07751 85-4177 E-Mail service@spital-waldshut.de Internet www.spital-hochrhein.de
Konzeption und Umsetzung: Johannes Klatt TypoGrafik Bad Krozingen| Tunsel
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itte Oktober präsentierte sich das Spital Hochrhein als akademisches Lehrkrankenhaus der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg bei der Informationsveranstaltung des Studiendekanates für künftige PJ-Studierende. Mit seinen sieben Hauptabteilungen bietet das Spital heute auch ein breites Spektrum an Ausbildungsmöglichkeiten, das durch die Belegabteilungen des Hauses und kooperierende Praxen und Institute ergänzt wird. Dazu gehört auch das praktische Jahr, das jungen Medizinstudierenden zum Erreichen praktischer Fähigkeiten dient. Das Spital Hochrhein hat es sich zur Aufgabe gemacht, Studierenden im täglichen Umgang mit Patienten an die Berufspraxis eines Assistenzarztes heranzuführen und ihnen dabei zu helfen, grundlegende Routine der praktischen Diagnostik und Therapie, der
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Kommunikation und des Umgangs mit kranken Menschen einzuüben. „Junge Studenten können sich bei uns auf eine Ausbildung auf höchstem Niveau freuen“, betont Dr. Sun Su Kim, Chefärztin der Inneren Medizin und Verantwortliche Ärztin für die Lehre. Dr. Sylvia Vetter, Leitende Ärztin der Radiologie und verantwortliche Ärztin für PJ-Angelegenheiten ergänzt: „Dazu gehört eine persönliche Mentoren-Betreuung durch ein hoch motiviertes Team von Ärztinnen und Ärzten, das eine den Standards des Universitätsklinikums Freiburg gerecht werdende praktische und theoretische Ausbildung am Krankenbett, in den Operationssälen und in den Funktionsbereichen garantiert“. Neben der praktischen Tätigkeit wartet auf die Studierenden ein Curriculum von Seminarveranstaltungen und fachspezifischen Fortbildungen, die durch abteilungsübergreifende Konferenzen und Veranstaltungen ergänzt werden. Für die theoretische Vertiefung der praktischen Tätigkeiten stehen Fachbibliotheken des Hauses sowie PC-Arbeitsplätze zur Verfügung. Der besondere Reiz liegt in dem breiten Spektrum an Erkrankungen, dem Studierenden
begegnen werden, das einem realistischen Abbild der Bevölkerungsmorbidität entspricht und der Anleitung zu selbständigem Arbeiten unter intensiver Betreuung: Medizinstudenten im Praktischen Jahr werden in die jeweiligen Fachabteilungs-Teams integriert und lernen sowohl eine zeitgemäße Basisversorgung als auch hoch spezialisierte Verfahren kennen. Im Laufe des praktischen Jahres bekommen sie die Möglichkeit zur selbständigen Betreuung von Patienten unter Anleitung und Aufsicht. Darüber hinaus werden praktische Fähigkeiten wie Wundversorgung, Punktionen von Körperhöhlen sowie Sonographieren und Befundung von radiologischen Untersuchungen werden vermittelt. Auch die Teilnahme am bodengebundenen Notarztdienst ist bei Interesse möglich. Die Unterbringung der PJ-Studierenden erfolgt im historischen Krankenhaus Tiengen: Dieses renovierte Gebäude aus dem Jahr 1893 verfügt über großzügige, moderne 1-Zimmer-Apartments und befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Tiengener Innenstadt. Das Spital ist auf Wunsch auch gerne behilflich bei der Beschaffung von Unterkünften außerhalb der spitaleige-
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Rückblick PJ-Infoveranstaltung in Freiburg
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Das Praktische Jahr im Spital Hochrhein
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nen Wohnungen. Selbstverständlich erhalten PJ-Sudenten für Ihre Mitarbeit eine monatliche Aufwandentschädigung gemäß §9 der Vereinbarung über die Ausbildung von Studierenden der Medizin im Praktischen Jahr an Akademischen Lehrkrankenhäusern der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
(v.l.n.r.) Dr. Sun Su Kim, Dr. Carola Dietz, Aurora Balan, und Dr. Sylvia Vetter bei der Informationsveranstaltung für künftige PJ-Studierende am 17. Oktober 2016 in Freiburg
Chefärztin Dr. med. Sylvia Vetter Fachärztin für Radiologie am Standort Waldshut des Spitals Hochrhein sylvia.vetter@spital-waldshut.de
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Strickaktion für Neugeborene im Spital Hochrhein
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inhergehend mit den stetig steigenden Geburtenzahlen haben die Waldshuter Klinikseelsorge des Spitals Hochrhein und das Unternehmen May eine Strickaktion ins Leben gerufen. Gesucht werden begeisterte Strickerinnen, die mit Freude für die Neugeborenen Mützchen häkeln oder stricken, die dann mit einem Glückwunschaufkleber der Klinikseelsorge und einem May-Etikett versehen werden. Anfang März 2017 findet dann im Rahmen eines gemeinsamen Empfangs im Spital Hochrhein die offizielle Übergabe an die Waldshuter Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe statt. Die Strickerinnen bekommen bei May Knopf + Faden (Kaiserstraße 53 in Waldshut) eine Auswahl an Gratis-Wolle und bringen dann die fertigen Mützchen bis zum 18. Februar 2017 zurück.
„Wir freuen uns mit dieser Aktion die Klinikseelsorge im Spital Waldshut unterstützen zu dürfen und laden Interessierte herzlich dazu ein kreativ zu sein für einen guten Zweck“, so Alma Röll von May Knopf + Faden. „Die jungen Eltern freuen sich sehr – es ist ja auch wirklich ein „behütendes Zeichen“, betont Pastoralreferentin, Dipl. Theol. Hanna Günther.
Grafik: Graphicroyalty © fotolia.de
2 Januar 2017
Online Bestellportal für Arzneimittel eingerichtet
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as Spital Hochrhein führt an den Standorten Waldshut und Bad Säckingen ein elektronisches Medikamentenbestellverfahren („e.pharmacy“) ein. Zielsetzung ist die Optimierung der Prozesse und die langfristige stetige Weiterentwicklung der Versorgungssicherheit. Unterstützt und maßgeblich betreut wird dieses Verfahren durch die krankenhausversorgende „Engel-Apotheke Waldshut-Tiengen“, die sich seit 1987 direkt neben dem Spital befindet und für die zeitnahe Verfügbarkeit der für die Patienten individuell richtigen und notwendigen Arzneimittel sorgt.
Die Therapie mit Arzneimitteln nimmt einen breiten Raum in der Behandlung der Patienten eines Krankenhauses ein. Selbstverständlich muss jederzeit garantiert sein, dass die Versorgung zu einem hohen Qualitätsstandard erfolgt.
Im Spital Hochrhein können die Arzneimittel stufenweise online bestellt werden, wodurch die Gesamtorganisation erheblich vereinfacht wird. Auf das Bestellportal „e.pharmacy“ kann rund um die Uhr an 7 Tagen in der Woche zugegriffen werden, sodass Aufträge bequem auch in Zeiten, wie z.B. dem Nachtdienst, aufgegeben werden kön- Peter Böhler nen. Aus dem breiten Angebot, das Leiter Wirtschaft und Beschaffung die pharmazeutische Industrie zur Ver- im Spital Hochrhein fügung stellt, wird unter Qualitätsge- peter.boehler@spital-waldshut.de sichtspunkten, und bei Medikamenten mit gleicher Qualität auch unter Kostengesichtspunkten, durch eine eigens mazeutische Beratung Mitarbeiter der eingerichtete Arzneimittelkommission krankenhausversorgenden Apotheke ein Arzneimittelkatalog erarbeitet. Auf zur Verfügung. diese Weise können den Ärzten die nach dem aktuellen Stand der Wissen- „Ziel ist es, jederzeit die bestmögliche Wirschaft verwendeten Arzneimittel zur ksamkeit, Sicherheit, Qualität und WirtVerfügung gestellt und Einkauf und schaftlichkeit der Arzneimittel- und MeLogistik effizient durchgeführt werden. dizinprodukttherapie zu erreichen. Dabei Zudem erstellt das elektronische Be- ist es unerlässlich, dass über die Betrachstellverfahren selbstständig auf Basis tung des Einzelpreises hinaus die besteder bisherigen Bestellungen der Statio- henden Prozesse bewertet und gegenen eine Hitliste mit einer Auswahl der benenfalls angepasst werden“, betont 50 meistbestellten Arzneimittel. Wäh- Peter Böhler, Leiter Wirtschaft und rend die Arzneimittelkommission der Beschaffung. Garant für Therapiesicherheit bei Artikeln des medizinischen Sachbedarfs ist, stehen den unterschiedlichen Abteilungen des Spitals für die klinisch-phar-
15 SpitalJournal
Elektronisches Bestellverfahren im Spital Hochrhein
2 Januar 2017 SpitalJournal
Hochmotivierte Absolventen der Pflegeschule
Foto: cc vision
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Das sind die neuen Pflegekräfte!
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m September haben Auszubildende der Fachschule für Pflege am Spital Hochrhein in Waldshut Ihre Prüfung Gesundheits- und Krankenpflege erfolgreich abgelegt. Jetzt tragen die hochmotivierten Absolventen dazu bei, dass die Patienten im Spital Hochrhein unter Berücksichtigung von Selbständigkeit und Selbstbestimmung die richtige Pflege erhalten. Sie beraten die Patienten, fördern so die nötige Eigeninitiative zum Gesundwerden und sind ein wichtiges Bindeglied zwischen Patient, Angehörigen und Arzt. Entsprechend fundiert und praxisbezogen erfolgte die Ausbildung, bei der gleichermaßen die Fach-, Personal-, Methoden und Sozialkomptenz gefördert werden. „Den 11 Fachkräften, von denen das Spital einige übernehmen konnte, stehen neben der Perspektiven einer akademischen Karriere Fortbildungsangebote in den Bereichen wie Intenivpflege, Stationsleitung und Praxisanleiter zur Verfügung“, betont Geschäftsführerin Simone Jeitner und zeigt sich begeistert von der Qualität der Pflegeschule unter Leitung der sich im Mutterschutz befindenden
Schulleiterin Kristin Krumpas-Mut sowie der kommissarisch verantwortliche Schulleitung Claudia Schmidt und Sven Demuth (Stellvertreter).
Jana
Bianka
Marena
2 Januar 2017
Philothea
Information WeiterfĂźhrende Informationen zur Fachschule fĂźr Pflege unter www.yes-wecare.com
Jenny
Eliane
17 SpitalJournal
Ivana
Katharina Anita
Carina
Fotos: jeweils von den Absolventen
Benjamin
2 Januar 2017
700 Jahre im Dienst
Verdiente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geehrt
SpitalJournal
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m Rahmen einer Feierstunde wurden 49 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Spitals Hochrhein geehrt. Zusammen kommen sie auf über 700 Jahre Dienst am Patienten. Geschäftsführerin Simone Jeitner brachte ihre Wertschätzung zum Ausdruck und betonte, dass die geehrten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihr langjähriges Engagement im Spital Hochrhein und ihren täglichen Einsatz größten Respekt verdienen: „Sie spielen eine Schlüsselrolle für die Lebensqualität der Menschen am Hochrhein“. Verwaltungsdirektor Peter Lepkojis bedankte sich bei jedem einzelnen Jubilar mit einer Urkunde und einem persönlichen Geschenk. Auf dem Foto oben zu sehen sind die bei der Feierstunde anwesenden Jubilare, Geschäftsführerin Simone Jeitner, Verwaltungsdirektor Peter Lepkojis und in Vertretung des Betriebsrats der Vorsitzender Klaus Spinner sowie Elisabeth Sirch.
Die Jubilare im Spital Hochrhein
Verwaltungsdirektor Peter Lepkojis bedankt sich bei Frau Birgit Armbruster für 45 Jahre Betriebszugehörigkeit
Geschäftsführerin Simone Jeitner
2 Januar 2017
für Patienten
… unsere Jubilare 2016 Anja Ackerschewsk
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Alina Ahlers
5
Georg Böhler
15
Ebru Bayrav
5
Nicole Jäger
15
Melissa Denz
5
Hans-Dieter Mäder
15
Nina Eckert
5
Anja Müller
15
Dr. med. Farrokh Farhadian
5
Sandra Rüde
15
Jacob Hinze
5
Edith Schmidt
15
Linda Kaiser
5
Thomas Siller
15
Tatjana Kraus
5
Susi Stürze
15
Kristin Krumpas-Mut
5
Klaudia Trompeta
15
Laura Leimenstoll
5
Dr. med. Judith Uhl
15
Corinne Minkov
5
Regina Leute
20
Katharina Mogel
5
Katrin Opitz
20
Nadja Palleria
5
Beate Weiss
20
Carolin Pfister
5
Hans Bildl
25
Annika Sommerfeld
5
Anita Flum
25
Rebekka Wiederkehr
5
Marion Jorsits
25
Ann-Kathrin Wollenzien
5
Kirsten Müller
25
Fatima Abreu
10
Ellen Rothe
25
Ulrike Albicker-Özgül
10
Axel Schnurrenberger
25
Andrzej Banaszek
10
Ingrid Trötschler
25
Saskia Grabowski
10
Marie-Luise Widmann
25
Sabrina Renz
10
Katrin Winkler
25
Carina Schäuble
10
Karin von Roth
30
Ursula Lortz-Scheuble
35
Birgit Armbruster
45
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Name Jahre
Umgang miteinander
Wir begegnen unseren Patientinnen und Patienten mit Achtung, Aufmerksamkeit und Mitgefühl. Unsere Arbeit orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen der Menschen, die sich uns anvertrauen. Wir informieren unsere Patienten und ihre Angehörigen offen, umfassend und respektieren ihre Entscheidungen. Unser Ziel ist die Zufriedenheit der Patienten.
Wir achten uns gegenseitig und gehen ehrlich und höflich miteinander um. Wir pflegen und fördern eine offene, vorurteilsfreie, sachbezogene und vertrauensvolle Kommunikation. Wir legen Wert auf einen strukturierten Informationsfluss und transparente Entscheidungen.
Mittelpunkt Mensch
Qualität der Versorgung
Das Spital als Unternehmen
m Mittelpunkt unseres Handelns steht der Mensch. Unsere Arbeit erfolgt im Bewusstsein um die Gleichwertigkeit aller Menschen unabhängig von sozialer Stellung, Religion, ethnischer Zugehörigkeit und Geschlecht. Unsere Aufgabe ist die medizinische und pflegerische Versorgung der Bevölkerung in der Region. Dem Gedanken der Fürsorge sind wir verpflichtet.
Unsere Patientinnen und Patienten erhalten die für sie am besten geeignete Behandlung und Begleitung. Wir orientieren uns an aktuellen fachlichen Leitlinien und Qualitätsstandards.
Wir wollen, dass unser Spital dauerhaft eigenständig und unabhängig bleibt. Wir wollen unser Spital sichern, weiter entwickeln und ein wichtiger Arbeitgeber in der Region sein.
Wir gewährleisten eine angemessene, zeitgerechte und sichere Diagnostik und Behandlung. Wir arbeiten gemeinsam für die bestmögliche Patientenversorgung und unterstützen uns dabei gegenseitig.
Wir arbeiten in dem Bewusstsein, dass die Qualität der Versorgung, die Zufriedenheit der Patienten, zuweisenden Ärzte und weiterer Partner die Grundlage für das Bestehen und die Entwicklung unseres Spitals sind.
2 Januar 2017
Der Patient im Mittelpunkt
Unser Leitbild
SpitalJournal
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In unserem Leitbild haben wir Inhalte festgehalten, die uns wichtig sind.
Unsere Mitarbeiter Unsere Ziele erreichen wir mit qualifizierten, motivierten und zufriedenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wir begreifen Lernen und kontinuierliche Weiterbildung als Verpflichtung und Chance. Wir fördern und fordern Verantwortungsbereitschaft.