RKK Quartett Nr. 47

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Quartett Heft 47 April 2015

Das RKK Mitarbeitermagazin

www.rkk-klinikum.de Mitarbeitermagazin für die Häuser: St. Josefskrankenhaus Loretto-Krankenhaus Bruder-Klaus-Krankenhaus Hospiz Karl Josef

Verehrte Schwestern, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des RKK Klinikum,

RKK Klinikum unter neuer Geschäftsführung

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as RKK Klinikum hat bereits seit Anfang des Jahres einen neuen Geschäftsführer. Jetzt wurde Bernd Fey (50) im Rahmen eines Festaktes in der Mutterhauskirche der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul als Nachfolger des feierlich in den Ruhestand verabschiedeten, und für seine großen Verdienste gewürdigten, langjährigen Geschäftsführers Helmut Schillinger (65) o≤ziell vorgestellt und eingeführt. Damit beginnt im RKK Klinikum nach über 20 Jahren, in der eine erfolgreiche Zukunft der katholischen Krankenhäu-

der Anfang ist gemacht. Meine ersten 100 Tage im RKK Klinikum waren für mich voller wertvoller Eindrücke, Gespräche und Erlebnisse. Sie haben mich alle sehr herzlich und o≠en empfangen, meine vielen Fragen geduldig beantwortet und mir das Gefühl gegeben, dass ich hier willkommen bin. Lesen Sie bitte weiter auf Seite

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Bernd Fey hat die Nachfolge von Helmut Schillinger angetreten. ser in der Region Freiburg nachhaltig gesichert werden konnte, eine neue Ära. Bernd Fey ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Nach einer Ausbildung in der Krankenpflege hat er an der Hochschule O≠enburg Wirtschaftsingenieurwesen studiert. Anschließend sammelte er in verschiedenen Krankenhäusern umfangreiche berufliche Expertisen im Klinikmanagement u. a. auch im Loretto-Krankenhaus. Lesen Sie bitte weiter auf Seite

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Neujahrsempfang 2015 Traditionsgemäß fand auf Einladung der Geschäftsführung zu Beginn des Jahres wieder der Neujahrsempfang des RKK Klinikums im Loretto-Krankenhaus statt. Der mittlerweile in den Ruhestand verabschiedete Helmut Schillinger nutzte die Gelegenheit um sich noch einmal für das große Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter … Lesen Sie bitte weiter auf Seite

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Fortsetzung von Seite 1: Vorwort von Bernd Fey

Dafür möchte ich Ihnen allen sehr herzlich danken. Es ist für mich eine große Freude, Ihr neuer Geschäftsführer des RKK Klinikums zu sein. Es gibt eine Menge zu tun! Die Zusammenlegung der Pädiatrien, die Zertifizierung des Endoprothesenzentrums, die weitere bauliche Optimierung und Sanierung unserer Altbauten, die Entwicklung von Konzepten zur Optimierung der interdisziplinären Zusammenarbeit, die Intensivierung der geriatrischen Versorgung, die Entwicklung eines viszeralmedizinischen Zentrums am St. Josefskrankenhaus, die Erstellung und Umsetzung innovativer Personalkonzepte und, und, und …

Technik, Qualitätsmanagement, Pflege, Apotheke, Hygiene und Personal wichtige Informationen über das RKK Klinikum geben. Außerdem haben wir eine neue 100-SekundenInfo-Box eingeführt. Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre. Ihr Bernd Fey Geschäftsführer

Inhalt

47/2015

Bernd Fey: Vorwort ������������������������������� 1/2

RKK Klinikum unter Das ist nur ein Ausschnitt aus den neuer Geschäftsführung ������������������� 1/4 vielen Themen, die mir in meinen Osterimpuls ������������������������������������������������� 3 ersten Wochen begegnet sind. Die Vielzahl der Aufgaben macht Impressionen vom deutlich, dass für eine erfolgreiche Neujahrsempfang 2015 ���������������������� 1/7 Weiterentwicklung unseres RKK 100 Sekunden ��������������������������������������������10 Klinikums die zur Verfügung stehenden Ressourcen wohlüberlegt Zweitmeinungssprechstunde ������������11 und zielgerichtet eingesetzt werden müssen. Wir dürfen uns nicht Apotheke: Von der Berner Box verzetteln, sondern müssen uns auf zum Reinraum ������������������������������������������ 13 das Wesentliche konzentrieren. WeWeiterbildungserfolg sentlich ist, dass die Kernprozesse, „Intensivund Anästhesiepflege“ �����16 also alles was von unseren Patienten erlebt wird, optimal und in hoher Mitarbeit in der Qualität funktionieren. Ich möchte Kinderkrankenpflege anleiten ��������� 17 Sie bitten, hierfür ergebnisorientiert Unser Leitbild ��������������������������������������������19 auch neu und quer mitzudenken und sich aktiv einzubringen. Erfolgreicher Abschluss der Ausbildung in der GesundheitsWichtig für den Erfolg eines Unterund Krankenpflege �������������������������������20 nehmens ist eine gute KommunikaDer Geschäftsbereich Personal tion aller Beteiligten. Gute Kommuinformiert ���������������������������������������������������22 nikation entsteht dort, wo man sich zuhört. Ich bitte Sie deshalb dem Patientensicherheit am Quartett zuzuhören und sich regelRKK Klinikum: mäßig über ihr RKK Klinikum zu Einführung der WHO-Checkliste ��� 24 informieren. Das aktuelle Quartett, Digitale Radiographie im das Sie gerade in Händen halten, Bruder-Klaus-Krankenhaus..................25 erscheint in einem modernisierten Layout und wird Ihnen in der Osterlamm backen......................................27 Zukunft u.a. in Form von wiederkehImpressum........................................................28 renden Rubriken aus den Bereichen 2

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Zweitmeinungssprechstunde

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Von der Berner Box zum Reinraum

Mitarbeit in der Kinderkrankenpflege anleiten …

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Gedanken zu Ostern 2015

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ie sehen hier rechts das Bild einer orthodoxen Ikone.

Die orthodoxe Kirche hat es nie gewagt, die Auferstehung Jesu bildlich darzustellen, wie es Matthias Grünewald auf dem Isenheimer Altar getan hat. Die orthodoxen Ikonen zeigen den Abstieg Jesu in das Reich des Todes. Jesus, „der Sohn Gottes schreckt nicht zurück vor dem Abgrund des Nichts. Er nimmt das Sterben und den Tod bewusst und freiwillig auf sich – für uns, für uns alle! Denn durch seinen Tod hat er unseren Tod überwunden und durch seine Auferstehung uns für immer aufgerichtet. Auf den Anastasis-Ikonen, den Auferstehungs-Ikonen, ergreift Jesus die beiden Gestalten im Vordergrund (es sind Adam und Eva stellvertretend für alle Toten) am Handgelenk, entreißt sie der Sinnlosigkeit des Todes und der Schuld, erlöst sie aus Angst und Einsamkeit und zieht sie empor in das Licht. Der Abstieg in den Tod – für uns – wird zu einem siegreichen Aufstieg in das Reich des Vaters.“ Th

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Das RKK Mitarbeitermagazin

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Osterimpuls Bild: Auferstehung (Anastasis), Ikone, Verlag ver sacrum)

„Jesus, Heiland und Erlöser! Am Karsamstag bist du hinabgestiegen in das Reich des Todes. Du gehst in deiner Liebe zu allen Menschen, die je lebten. Du rufst sie alle beim Namen: die Toten aller Völker und Zeiten, all die vergessenen und versunkenen Namen, die Toten, die niemand beweint, die Vermissten, deren Geschick wir nicht kennen, die Verzweifelten, die sich das Leben nahmen, die von Menschen Entehrten und Gemordeten, all unsere lieben Toten, um die wir trauern… Du holst sie aus der Ferne in die Nähe, du führst sie aus dem Dunkel ins Licht, du rufst sie alle ins Leben.“ Herr, du bist hinabgestiegen in die 3


Osterimpuls

Fortsetzung von Seite 1: RKK Klinikum unter neuer Geschäftsführung

„Hölle“ der Einsamkeit, in unsere tiefste Verlassenheit im Sterben, in das undurchdringliche Dunkel, das kein Licht mehr erhellt, zu dem die Liebe keinen Zutritt mehr hat. Nun bist du der Gefährte unserer Einsamkeit, nimmst teil an unserer Verlassenheit. Nun dringt deine Stimme auch in unsere Todesnot, nun erwartet auch uns im Sterben deine Hand, die uns der Macht des Todes entreißt …

Er kennt insbesondere die Freiburger Kliniklandschaft sehr gut und ist hervorragend in die lokalen Strukturen vernetzt. Als profilierter Krankenhausmanager ist der Südbadener seit über zwei Jahrzehnten erfolgreich als Führungskraft in der Gesundheitswirtschaft tätig, zuletzt als Geschäftsführer der Kliniken Schmieder, einer Neurologischen Akut- und Rehabilitationsklinik mit sechs Standorten in Baden-Württemberg.

Wir schleppen viel Totes, Unlebendiges mit uns herum. Herr, steig auch hinunter in unsere Gräber: Dorthin, wo wir lebendig tot sind, wo wir Leben verdrängen und vernachlässigen, wo Leben in uns erstarrt und erstorben ist und sich nach Auferstehung sehnt. Nimm uns bei der Hand, spricht dein belebendes Wort über uns, Erwecke uns zu neuem Leben an diesem Osterfest.“

P a u l R i n g e i s e n , T e d e u m , A pr i l 2 0 1 4 , S . 2 6 0 / 2 6 1

„Zu den wertvollsten Worten Jesu gehören für mich die vor seiner Himmelfahrt. Er sagte zu seinen Jüngern und sagt es auch zu uns: Habt keine Angst! Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“

Schwester Birgitta Stritt, Generaloberin des Ordens der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul und Vorsitzende des AufsichtsM a tt h ä u s 2 8 , 2 0 rates der RkK gGmbH dankte Helmut Schillinger auch ganz persönlich sehr Jesus Christus ist bei uns! Er verlässt herzlich für sein überaus erfolgreiuns nicht: Nicht im Leben! Nicht im ches Wirken in christlicher GrundhalLeid! Nicht in der Krankheit! Nicht im tung: „Sie haben in mehr als 20 JahSterben, nicht im Tod, nicht im Grab! ren das St. Josefskrankenhaus und ab Er ist immer bei uns! dem Jahr 2000 den Regionalverbund Habt keine Angst! Ich bin bei euch kirchlicher Krankenhäuser (RkK) nicht alle Tage bis zum Ende der Welt. nur maßgeblich mitgestaltet, sondern M a tt h ä u s 2 8 , 2 0 visionär weiterentwickelt.“ Unter der Führung von Helmut Schillinger ist Mit dieser Zusage Jesu wünsche es gelungen den größten außeruniich Ihnen ein frohes Osterfest! Gott versitärer Gesundheitsdienstleister segne Sie, Ihre Angehörigen und be- im Großraum Freiburg zu gründen, sonders alle Kranken! Allen Kranken eine hausübergreifende Bündelung wünsche ich gute Besserung! der medizinischen und pflegerischen Frohe Ostergrüße! Kompetenzen zu erreichen, ein zukunftsorientiertes medizinisches Konzept mit einem spezialisierten W o l f g a n g G ä ts c h e n b e r g e r Leistungsangebot zu entwickeln und K r a n k e n h a u sp f a rr e r dieses mit einem Investitionsproi m S t. J o s e f s k r a n k e n h au s gramm von € 100 Mio. umzusetzen. 4

Die Mitübernahme der Geschäftsführung in der St. Elisabethen-Krankenhaus gGmbH in Lörrach und im Kreiskrankenhaus Emmendingen ermöglichte Schillinger die Scha≠ung einer strategischen Kooperation regionaler Gesundheitsdienstleister. Helmut Schillinger wird in der St. Elisabethen-Krankenhaus GmbH in Lörrach noch weiter Geschäftsführer bleiben. In der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft wird er sich weiterhin im Vorstand einbringen, ebenso wie als stellvertretender Vorsitzender des Verbands der Krankenhausdirektoren in Baden-Württemberg. „Mit Bernd Fey ist es uns gelungen einen sehr erfahrenen Klinikgeschäftsführer zu gewinnen. Durch seine langjährige Erfahrung im Krankenhausmanagement bringt er alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Tätigkeit mit“, betont Generaloberin Schwester Birgitta Stritt bei der Vorstellung und Einführung des neuen RKK Klinikum Geschäftsführers.

Professor Dr. Johannes Forster, Ärztlicher Direktor des St. Josefskrankenhauses und Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin St. Hedwig (im Bild rechts zusammen mit Helmut Schillinger), bemühte für die Beschreibung des partnerschaftlichen Miteinanders in der Zusammenarbeit mit Helmut Schillinger im übertragenen Sinne ein Zitat des Altkanzlers Helmut Schmidt, der einst Quartett Nr. 47 | April 2015


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empfahl: „Wer Visionen hat sollte zum Arzt gehen.“ Er zeigte sich überzeugt, dass die frühe Abstimmung visionärer Gedanken mit der Ärzteschaft ein zentraler Erfolgsfaktor der Ära Schillinger war. Dem Nachfolger, Geschäftsführer Bernd Fey, attestierte Professor Forster zu einem erstaunlich frühen Zeitpunkt „Fahrt aufgenommen zu haben“. Weihbischof Dr. Bernd Uhl bezeichnete Helmut Schillinger als christlichen Realisten, Motor und großarti-

die Überzeugung zum Ausdruck, das Geschäftsführer Bernd Fey eine nicht weniger erfolgreiche Ära im RKK Klinikum prägen wird. Sichtlich gerührt von den wertschätzenden Grußworten drückte Helmut Schillinger seine Dankbarkeit darüber aus, dass er mit guter Gesundheit 42 Jahre Leitungsverantwortung tragen durfte und ihm in dieser Zeit viele Fügungen mit Menschen zusammengebracht haben, die für die Matthias Einwag, Hauptgeschäftsführer der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft e.V. (BWKG) charakterisierte Helmut Schillinger als sympathischen, hilfsbereiten und mutigen „Kämpfer“ und „Schlitzohr“ im positiven Sinne. Wolfgang Schweizer, Geschäftsführer der AOK Gesundheitskasse Südlicher Oberrhein, attestierte Helmut Schillinger bei vielen Themen seiner Zeit voraus gewesen zu sein und stellte sa-

gen Motivator. Ministerialrat Markus Schmidt (Bild Seite 4) erinnerte zur Beschreibung des Wirkens von Helmut Schillinger ein Zitat von Manfred Rommel (1928 – 2013) der einst feststellte: „Das wichtigste Mittel, um den richtigen Weg zu finden, ist, die falschen zu vermeiden.“ Die auf den Weg gebrachte gemeinsame Kinderklinik mit dem Universitätsklinikum Freiburg stehe beispielhaft für viele zukunftsorientierte Konzepte, die von Helmut Schillinger auf den Weg gebracht wurden. Professor Dr. Dr. h.c. mult. Jörg Rüdiger Siewert, Leitender Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Freiburg (Bild oben Mitte), überraschte mit dem Bekenntnis, das sich das Universitätsklinikum Freiburg in vielen Dingen am RKK Klinikum orientiere und er in Freiburg das erste Mal erlebt habe, dass sich eine Universitätsklinik nicht zuerst mit internationalen Top-Kliniken vergleiche.

erzielten Erfolge einen oft entscheidenden Beitrag geleistet haben. Als einen der zentralen Erfolgsfaktoren des RKK Klinikums bezeichnete Schillinger den mit der flachen Hierarchie einhergehenden großen Gestaltungsspielraum für alle, die Verantwortung übernehmen wollen. Beim Dank an die vielen Weggefährten betonte Schillinger die besonders wichtige Rolle der Ordensschwestern und schloss mit der Überzeugung, dass mit Bernd Fey der ideale Nachfolger gefunden wurde. Als „Wegbegleiter“ gab Helmut Schillinger seilopp fest: „Der Schillinger blickt´s“. Für nem Nachfolger eine Holzfigur des die Mitarbeitervertretung bedankte Hl. Josef weiter, die er zu Beginn seisich Andreas Schwarz (Bild oben) für ner Tätigkeit von Oberin Schwester die faire, ehrliche um immer wert- Maria-Ernestina erhalten hatte. schätzende Zusammenarbeit. Geschäftsführer Bernd Fey zollte Helmut Schillinger großen Respekt für Alle Redner nutzten die Gelegenheit sein erfolgreiches Wirken, bedankte um Nachfolger Bernd Fey willkom- sich auch ganz persönlich bei seimen zu heißen und viel Glück für nem Vorgänger für dessen O≠enheit die herausfordernden Aufgaben zu und Freundlichkeit und wünschte wünschen; in den Grußworten kam ihm für die Zukunft alles Gute. Nach 5


RKK Klinikum unter neuer Geschäftsführung

Familien Fey und Schillinger beim Festakt in der Mutterhauskirche.

einem Dank an die Gesellschafter für den eingeräumten Vertrauensvorschuss nutzte Bernd Fey die Gelegenheit um sich den Gästen auch persönlich mit den Meilensteinen des bisherigen beruflichen Lebensweges vorzustellen. Der Blick in die Zukunft stand dann aber im Mittelpunkt der Ausführungen des neuen Geschäftsführers. Zu Beginn stellte Bernd Fey die wesentlichen Punkte des in Vorbereitung auf die Krankenhausreform 2016 formulierten Eckpunktepapiers der Bund-Länder AG vor: Ausgehend vom Koalitionsvertrag, der eine Qualitätso≠ensive zur Verbesserung der stationären Versorgung vorsieht, wird angestrebt die Allokation, also die Zuordnung der begrenzten Ressourcen des Gesundheitssystems, mehr von der Qualität der erbrachten Leistung abhängig zu machen. Ab 2017 soll die sogenannte doppelte Degression, also die Berücksichtigung von Mehrleistungen auf Krankenhaus- und auf Länderebene abgescha≠t werden. Umgesetzt wird das, in dem die mengenbezogenen Kostenvorteile von Mehrleistungen lokal berücksichtigt werden. Bedauernswert ist, dass das alles ausgabenneutral stattfinden und Produktivitätssteigerungen, Fehlbelegungen

und Verlagerungspotentiale in den ambulanten Bereich als Abzugstatbestände auf die Finanzierung einwirken werden und damit der Rationalisierungsdruck auf die Kliniken und ihre Mitarbeiter weiter zunehmen wird. Als Gegenentwurf zu diesen, von Misstrauen gegenüber den deutschen Krankenhäusern geprägten, Gedanken zeigte Bernd Fey auf, wie vorteilhaft es wäre bei den zu bildenden Qualitätsindikatoren den individuellen Patientennutzen der Medizin mit einfließen zu lassen und sich dadurch zumindest teilweise von dem alles beherrschenden

Kostendiktat zu befreien. Ausgehend von einer von der BWKG bereits vor einigen Jahren vorgelegten Studie, die gezeigt hat, dass sich Rehabilitation lohnt und eine ausgesprochen sinnvolle Investition in die Gesundheit der Bevölkerung ist, hob Bernd Fey den noch viel größeren Hebel der Akutmedizin hervor, die von der sicheren Geburt bis zum Heilen von einer lebensbedrohlichen Erkrankung im wahrsten Sinne des Wortes einen unbezahlbaren Nutzen bietet. Da die Marktmechanismen in der Preisbildung des Gesundheitswesens versagen, bedarf es einer Regulation; das Problem ist nur, dass die tatsächlichen Kosten in Einrichtungen wie

Beim anschießenden Abendessen im Exerzitiensaal

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Fortsetzung von Seite 1: RKK Neujahrsempfang 2015

Das RKK Mitarbeitermagazin

dem RKK Klinikum die in den DRG Fallpauschalen kalkulierten Kosten übersteigen und weder Abschreibungen noch Fremdkapitalzinsen enthalten. Die reine Kostenorientierung bei der Preisbildung überfordert die Leistungserbringer und stellt diese oft vor unlösbare Probleme. Deutlich wird dies beispielsweise an der Bewilligung von Fördermittel seitens des Landes, die nur bewilligt werden, wenn auch Eigenmittel investiert werden obwohl in den DRGs für die Infrastruktur keine Finanzierung enthalten ist. „Wenn wir den hohen Nutzen, den gute Medizin stiftet in die Preisbildung mit einfließen lassen und von der fehlerbehafteten, unvollständigen und zu engen Kostenorientierung zumindest etwas abrücken würden, könnte sich wirklich etwas an der Finanzierungsproblematik in deutschen Kliniken verbessern“, bringt Bernd Fey seinen Ausblick auf den Punkt. Dabei befürwortet Bernd Fey ausdrücklich die Forderung nach Strukturreformen in der Kliniklandschaft, denen sich das RKK Klinikum nicht verschließt, was nicht zuletzt in der Zusammenlegung der Freiburger Kinderkliniken deutlich wird. Besonders beeindruckt zeigte sich Bernd Fey von dem klaren Alleinstellungsmerkmal der Häuser in Freiburg und Waldkirch in denen die Vorteile eines großen Klinikums mit der besonderen Atmosphäre eines Ordenskrankenhauses verbunden werden und stellte abschließend fest: „Das RKK Klinikum ist bei der Freiburger Bevölkerung und weit darüber hinaus für seine exzellente Qualität bekannt und geschätzt. Ich freue mich sehr darauf, zusammen mit den hochmotivierten und sehr gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die weitere Entwicklung dieses erfolgreichen Klinikums gestalten zu dürfen.“ Thilo Jakob P r e ss e spr e c h

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Impressionen vom Neujahrsempfang 2015 Geschäftsführer Bernd Fey mit optimistischem Ausblick … im vergangenen Jahr zu bedanken und gab schließend einen Rückblick auf das Jahr 2014. Erfreulich ist, dass bei den Fallzahlen eine Steigerung um 1.205 Fälle auf 28.606 Fälle erreicht werden konnte und bei den für die Wirtschaftlichkeit entscheidenden „Case Mix“-Punkten (Schweregrade eines Behandlungsfalles) sogar eine Steigerung um 1.940 und damit in Bezug auf die mit den Kassen vereinbarten Planungen eine Punktlandung erreicht werden konnte. Angesichts des enormen Aufbaus von Kapazitäten im Rahmen des 100 Mio. EUR schweren Investitionsprogramms sieht Schil-

linger für die nächsten Jahre noch „Luft nach oben“. Zum Abschluss seiner Ausführungen bedankte sich Helmut Schillinger bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in freundlicher, o≠ener und kollegialer Atmosphäre. Er machte klar, dass die Einbettung in ein konsensfähiges und verantwortungsbewusstes Team ein wesentlicher Eckpfeiler bei der Bewältigung der immensen Herausforderungen war und ihm das Wohl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer sehr am Herzen lag. In Bezug auf seinen Nachfolger zeigte sich Helmut Schillinger über7


RKK Neujahrsempfang 2015

zeugt, dass der Aufsichtsrat mit der Entscheidung für Bernd Fey die richtigen Weichen für eine erfolgreiche Weiterentwicklung des RKK Klinikums gestellt hat. Zum Abschluss seiner Ausführungen wünschte Helmut Schillinger seinem Nachfolger auch persönlich alles Gute. Geschäftsführer Bernd Fey zeigte sich bei seinem ersten o≤ziellen Auftritt vor den Schwestern, den Kooperationspartnern und der Belegschaft des RKK Klinikums hocherfreut über das große Interesse am Neujahrsempfang. Bei Herrn Schillinger bedankte sich Bernd Fey für die sehr fundierte Einführung und sprach ihm höchsten Respekt für seine Verdienste bei der Entwicklung des RKK Klinikums aus: „Sie haben die Zeichen der Zeit vor der Jahrtausendwende sehr gut erkannt und mit dem RKK Klinikum etwas ganz besonderes gescha≠en.“ Zu den grundlegenden Veränderungen im Gesundheitswesen wie etwa die Einführung des Fallpauschalensystems, die Umsetzung zahlreicher Reformgesetzte und die Vernetzung von ambulanten und stationären Strukturen wurden nach Einschätzung des neuen Geschäftsführers im RKK Klinikum die richtigen Antworten gefunden: „Sie übergeben mir ein Klinikum mit einem erstklassigen medizinischen Konzept und einem hochqualifizierten und motivierten Team. Mit der Zielplanung haben Sie das RKK Klinikum für die Zukunft ganz hervorragend aufgestellt.“ Nach einer dreijährigen Krankenpflegeausbildung in der Universitätsklinik Freiburg hat Bernd Fey im St. Josefskrankenhaus zivilen Ersatzdienst geleistet. Im Anschluss daran arbeitete der Südbadener als Krankenpfleger auf der neurochirurgischen Intensivstation der Universitätsklinik Freiburg und studierte nach insgesamt 5 Jahren Krankenpflege an der Hochschule O≠enburg Wirtschaftsingenieurwesen.

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Seit 1994 arbeitete Bernd Fey in der Administration von Krankenhäusern, u.a. drei Jahre davon im Loretto-Krankenhaus, noch in der Zeit der Gründung des RKK Klinikums. Zuletzt hat er bei einem in Baden-Württemberg mit insgesamt sechs Kliniken angesiedelten Neurologischen Fachklinikum, den Kliniken Schmieder, als Geschäftsführer gearbeitet. Mit Blick auf die Herausforderungen des Jahres 2015 zeigte sich Bernd Fey überzeugt, dass die hausübergreifende Bündelung der medizinischen und pflegerischen Kompetenzen zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren des RKK Klinikums gehört. Das RKK Klinikum müsse dem Trend der immer mehr zunehmenden Ökonomisierung der Medizin etwas entgegensetzen und auch in Zukunft sicherstellen, dass die Ökonomie vieles was in der Medizin und Pflege wichtig ist nicht verdrängt: „Menschliche Zuwendung, Empathie, Verständnis und Hilfsbereitschaft sind in der stationären und ambulanten Heilbehandlung von großer Bedeutung. Dies auch für die Zukunft zu erhalten und zu fördern ist eine Aufgabe, der ich mich annehme.“

Mit Blick auf noch vorhandene Verbesserungspotenziale forderte Bernd Fey die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf, erforderliche Veränderungen aktiv mitzugestalten, sich gut zuzuhören, auch mal einen Fehler einzugestehen und sich nicht vom Anspruch des „Immerperfektseinwollens“ überfordern zu lassen. Zum Abschluss seiner Rede stellte Bernd Fey wichtige Eckpunkte der bevorstehenden Krankenhausreform 2016 vor. Laut Eckpunkte Papier der Bund Länder AG zur bevorstehenden Krankenhausreform unterliegen Mehrleistungen erst ab dem Jahr 2017 einem neuen Abschlag. D.h., bis einschließlich 2016 gilt die Praxis des bisherigen Mehrleistungsabschlages in Höhe von 25 Prozent auf im Vergleich zum Vorjahr zusätzlich erbrachten und vereinbarten Leistungen weiter. Vor dem Hintergrund, dass Häuser mit hohen Mehrleistungen zukünftig stärker als bisher belastet werden ist es für das RKK Klinikum in den nächsten zwei Jahren außerordentlich wichtig, alle in den Strukturveränderungen der letzten Jahre angelegten Möglichkeiten zur Mengensteigerung auszuschöpfen. Quartett Nr. 47 | April 2015


Das RKK Mitarbeitermagazin

Von den sich aus der Diversifizierung der Inneren Medizin in die Kardiologie und die Pneumologie und der Spezialisierung in der Chirurgie ergebenden Chancen bis hin zum Aufund Ausbau der Beatmungs- und Weaningbetten wird es in 2015 darauf ankommen alle Möglichkeiten zur Leistungsausweitung zu nutzen und damit auch langfristig ein stabiles Fundament für abschlagsfreie Leistungsvergütung zu scha≠en. Aktuell kann sogar davon ausgegangen werden, dass Mengensteigerungen in 2015 – aufgrund der Einstufung des Neubaus St. Josefskrankenhaus als krankenhausplanerische Maßnahme – abschlagsfrei bleiben. Mit Blick auf die im Eckpunktepapier angekündigten Qualitätsverträge stellte Geschäftsführer Fey klar, dass die darin vorgesehenen Qualitätsabschläge für das RKK Klinikum ein „NO GO“ sind, d.h. die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Versorgung hat in Zukunft auch unter finanziellen Gesichtspunkten für das RKK Klinikum höchste Priorität.

für die strukturierte Etablierung einer Fehlermeldekultur (Stichwort CIRS) im RKK Klinikum bereits erfolgt ist. Zum Abschluss seiner Rede bat Bernd Fey die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um ihr Vertrauen: „Ich freue mich auf die Begegnungen mit Ihnen in der Zukunft. Meine Tür steht o≠en. Bitte zögern Sie nicht auf mich zuzugehen.“

Ein Beispiel für die zukunftsorientierte, medizinische Ausrichtung des RKK Klinikums wurde von PD Dr. Stephan Kersting, Chefarzt der Klinik für Allgemein, Viszeral- und Gefäßchirurgie dargestellt. Dr. Kersting erläuterte die neuesten Erkenntnisse zur di≠erenzierten Diagnostik und Therapie zystischer Pankreastumore. Vor der Übernahme der Chefarztverantwortung Anfang 2014 war Dr. Kersting als Erster Oberarzt am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden tätig, wo er viele Jahre intensive Erfahrung in der Therapie des Pankreaskarzinoms machte, der in Deutschland mit ca. 10.000 Neuerkrankungen pro Jahr die vierthäuMit Blick auf die größere Rolle, die figste Todesursache auf Grund eines das Thema Fehlermeldesystem in bösartigen Tumors beim Mann und den strukturierten Qualitätsberich- die fünfthäufigste Todesursache bei ten spielen soll, zeigte sich Bernd Fey der Frau darstellt. Die meisten der sehr zufrieden, dass der Startschuss zystischen Tumore gehören jedoch

zu den wenigen Neubildungen dieses Organs, welche eine günstige Prognose besitzen. Etwa die Hälfte aller Patienten mit einer zystischen Pankreasveränderung zeigen keine Symptome. Oft werden die Veränderungen zufällig im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung aus anderen Gründen entdeckt. Die häufigsten zystischen Neubildungen des Pankreas sind das seröse Zystadenom, die muzinösen zystischen Neoplasien (MCN) und die intraduktalen papillären muzinösen Neoplasien (IPMN). Weniger als zehn Prozent der primären Pankreastumore gehören zu den zystischen Pankreastumoren. Diese treten meist bei Patienten ohne eine akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse auf. Nicht alle zystischen Tumore des Pankreas müssen entfernt werden, betont PD Dr. Kersting: „Gutartige zystische Tumore wie das seröse Zystadenom können beobachtet werden und viele der zystischen Tumore können heute organsparend oder laparoskopisch operiert werden.“ Schwierig ist die Entscheidung oft bei IPMN, bei denen die Gut- oder Bösartigkeit oft nur schwer vorhergesagt werden kann. Zusammenfassend gilt, dass durch das Ausschöpfen unterschiedlicher Untersuchungsverfahren und die Berücksichtigung der speziellen Krankheitsgeschichte des Patienten eine für jeden Patienten individuell unterschiedliche Behandlungsstrategie festgelegt werden muss.

Fotos: Thilo Jakob

Im Anschluss an die Vorträge wurde bei einem gemeinsamen Abendessen lebhaft weiter diskutiert und – in Weiterführung der Vorträge – vielversprechende Vorschläge zur Gestaltung des herausfordernden Wirtschaftsjahres 2015 entwickelt. Thilo Jakob P r e ss e spr e c h

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Zweitmeinungssprechstunde

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100 Sekunden … Pascal Kuske

Ein Fortbildungskonzept mit Erfolg

Wer kennt das nicht? Nach dem Frühdienst noch schnell eine Fortbildung oder Geräteeinweisung. Müde und mit den Gedanken noch ganz bei seinen Patienten versucht man, die verbleibende Energie zu mobilisieren. Schließlich ist Konzentration gefragt. Hängen bleibt leider meist trotzdem nicht viel. Im Rahmen der Entwicklung der Intermediate Care Station am St. Josefskrankenhaus und dem Aufbau der neuen Abteilung für Pneumologie unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. S. Sorichter im Jahr 2014 sind die Herausforderungen an zielgerichtete und an der Praxis orientierte Fortbildungsveranstaltungen deutlich gestiegen. Zunächst wurden Fortbildungen meist nach dem Frühdienst angeboten. Komplexe Themen wie Nicht-Invasive Beatmung, Heimbeatmungstherapie und die Pathophysiologie bzw. Pflege chronisch lungenkranker Patienten konnten in den kurzen Veranstaltungen nach dem Frühdienst oder vor dem Spätdienst nicht ausreichend und vor allem keinesfalls nachhaltig vermittelt werden. Auf der Suche nach einem neuen Konzept wurde in enger Zusammenarbeit mit Frau Dorothea Allendorf (Stationsleiterin 3M-IMC und Intensivstation), Herrn Andreas Bernhard (Stationsleiter 2K, 3A, 3B) und mit tatkräftiger Unterstützung durch Herrn Schreck (Pflegedirektor) und Herrn Roenicke

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(kommissarische PDL am SJK) eine adäquate Lösung gefunden. So wurden im Herbst des vergangenen Jahres ganztägige Fortbildungsveranstaltungen geplant und umgesetzt. Unter diesen Rahmenbedingungen war es nun möglich, große und komplexe Themen in angemessenem Rahmen zu vermitteln. Eine Mischung aus Fachvorträgen und Workshops in ansprechender Lernatmosphäre führte zu engagierten, fachlichen Diskussionen zwischen den Kolleginnen und Kollegen und so entwickelte jede Veranstaltung eine eigene und individuelle Dynamik. Dies wurde vor allem durch die Gruppengröße von maximal 14 Personen gefördert. Die Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren durchweg positiv, und der Kompetenzzuwachs ist in der praktischen Umsetzung im Arbeitsalltag deutlich erkennbar. Aufgrund des Erfolgs werden auch in diesem Jahr ganztägige Fortbildungen jeweils für die Intensivstationen, den Bereich Intermediate Care und für die Normalstationen RKK-weit angeboten. In Zusammenarbeit mit Frau Fischer (stellv. PDL am LOK und Fortbildungsbeauftragte des RKK) wurden kurzfristig neue Termine im April 2015 vereinbart und im Intranet verö≠entlicht. Weitere Termine werden im Laufe dieses Jahres folgen.

ine bevorstehende Operation führt bei den meisten Patienten zu Sorge und Unsicherheit. Viele Betro≠ene holen sich sorgfältig im Bekanntenkreis, im Internet, beim Hausarzt und dem empfohlenen Chirurgen Informationen über das beste Behandlungskonzept ein. Häufig wendet sich der Patient aber erst bei Eintreten von Schwierigkeiten oder Misserfolgen, also beispielsweise unmittelbar nach einem Eingri≠, bei einem Rezidiv oder einer Metastasierung an einen zweiten Fachkollegen, obwohl schon bei der Erstdiagnose eine weiterreichende Beratung hilfreich gewesen wäre. Andere Patienten sind verunsichert durch regelmäßig in den Medien auftauchende Meldungen, es würde zu viel und unnötig operiert. Sie befürchten, einer dieser Patienten zu sein, der unnötig zur Operation gedrängt wird und möchten sich mit einer unabhängigen Meinung absichern. Es ist also ein richtiger und wichtiger Schritt der Politik, dieses Problem im Versorgungsstärkungsgesetz aufzugreifen und das Recht auf eine ‚Zweite Meinung’ darin auch formal zu fixieren. Aber auch bislang war es immer schon möglich, sich mit Hilfe des Hausarztes alle Unterlagen und Bilder zusammenzustellen und, mit einer erneuten Überweisung, einen weiteren chirurgischen Beratungstermin zu vereinbaren. Dabei muss es nicht einmal eine so einschneidende Diagnose wie Krebs sein, wo die Entscheidungen am weitesten reichen. Auch bei einem Leistenbruch stellt sich für den Patienten die Frage, welche Art der Versorgung nun die Geeignetste ist: Mit Kunststo≠netz-Verstärkung oder ohne Implantat? Besser die herkömmliche Operation von außen oder minimal-invasiv durch den Bauchraum? Soll ich mir die Gallensteine entfernen lassen oder einfach Quartett Nr. 47 | April 2015


Zweitmeinungssprechstunde

Das RKK Mitarbeitermagazin

Dr. Stephan Kersting

Zweitmeinungssprechstunde der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie

damit leben? Könnte mein Sodbrennen operativ behoben werden oder soll ich einfach weiter Säureblocker einnehmen? All das sind Fragen, die man sich als Laie selbst mit intensiver Internetrecherche und Literaturstudium kaum selbst beantworten kann- und oft bleibt beim ersten Arztbesuch wenig Zeit für eine ausführliche Besprechung und Abwägung. Aber das ganz natürliche Informationsgefälle zwischen Arzt und Patient kann nur durch ein sorgfältig vorbereitetes, zeitintensives Gespräch zwischen Arzt und Patient geebnet werden. Das tri≠t insbesondere dann zu, wenn es um einschneidende Diagnosen wie Krebs oder seine Vorstufen geht. Patienten fühlen sich sicherer, wenn sich mehrere Ärzte einig sind, dass eine Operation unumgänglich ist, oder die Operation durch eine Chemotherapie und Bestrahlung vorbereitet werden sollte. An den Kliniken erfolgen solche onkologischen Zweitmeinungen im deutschen Gesundheitswesen im sogenannten „Tumorboard“ oder der interdisziplinären Tumorkonferenz, die sich mittlerweile flächendeckend in Deutschland etabliert haben. Auch unsere Krebspatienten werden jede Woche im Darmzentrum und der Tumorkonferenz des RkK besprochen. Diese Boards spielen eine wichtige Rolle für die Zweitmeinungsfindung und sind ein zentrales Element für die Therapieplanung und die Weiterbildung der Ärzte. Aus Patientensicht ist die bestätigende Zweitmeinung von besonderer Bedeutung. Sie baut Ängste und Unsicherheiten ab und selbst eine konträre Meinung wird nicht primär als negativ angesehen. In dieser Situation sollte der erstbehandelnde Arzt das Gespräch mit dem Zweitmeinungsgeber suchen und die Therapiemöglichkeiten auf der Basis eines vertrauensvollen Kontaktes diskutieren. Anschließend sollte der Pa11


Apotheke

Zweitmeinungssprechstunde

tient in einer für ihn verständlichen Sprache von dem Ergebnis dieser Fachdiskussion unterrichtet und das Behandlungskonzept schlüssig erklärt werden. Sehr selten kann gar die Einholung einer dritten Meinung nützlich sein. Viele Patienten haben jedoch Bedenken, sich an einen zweiten Chirurgen zu wenden und befürchten, dass es das Verhältnis zu Ihrem Arzt belastet. Aber gerade für Krankenhausärzte, die es gewohnt sind im Team zu arbeiten, ist es alltäglich, dass ein Kollege eine ‚zweite’ und oft auch eine andere Meinung hatin der Medizin ist selten etwas ganz eindeutig und in der kollegialen Diskussion kommen oft erst die besten Ideen. Patienten sollten daher ganz selbstverständlich ihre Behandlung eigenverantwortlich steuern, die Befunde, Röntgen-, CT- und MR-Bilder selber sammeln oder vom Hausarzt erbitten. Das macht es dann einfacher, einen zweiten Arzt zu seiner Meinung zu befragen. Denn es geht nicht darum alle Diagnostik zu wiederholen- sondern die objektiv erhobenen Befunde gemeinsam zu bewerten und einen auf den Patienten, seine Erwartungen und Bedürfnisse abgestimmten Weg zu finden. Auch die Krankenkassen befürworten die Fachauskunft eines weiteren Spezialisten. Durch die Einholung einer Zweitmeinung wird aus Sicht der Krankenkassen sogar Geld gespart. Dies wird über die Vermeidung unnötiger Behandlungen und durch Festlegung eines eindeutigen und langfristigen Therapiekonzeptes mit der Vermeidung teurer Irrwege erreicht. Die Kassen bieten daher in den letzten Jahren vermehrt eine eigene Vermittlung von Experten für verschiedene Krankheitsbilder an. Inzwischen wird dem Patienten diese Eigenverantwortung positiv ausgelegt. Schließlich ist es der Patient, der anschließend mit dem eingeschlagenen Weg leben muss und 12

dient der Sicherstellung des individuell bestmöglichen Therapieergebnisses. Mit unserer Zweitmeinungssprechstunde haben wir in der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie auf diesen Bedarf der Patienten reagiert und bieten auf Überweisung des Hausarztes eine unkomplizierte und zeitnahe Beurteilung und Besprechung der vorhandenen Befunde und Untersuchungsergebnisse an. Die Erfahrung der ersten Wochen zeigt, dass dieser Bedarf ganz o≠ensichtlich sehr hoch ist und das Angebot gerne angenommen wird. Häufig treten Patienten aber auch mit Problemen außerhalb unseres chirurgischen Fachgebietes an uns heran, die wir dann an unsere Fachkollegen im RKK Verbund verweisen. Die Patienten, die wir in unserer Zweitmeinungssprechstunde sehen, wissen das ausführliche und abwägende Beratungsgespräch sehr zu schätzen. Diese vertrauensbildende Maßnahme honorieren die Patienten mit großem Zutrauen zum RKK Verbund, so dass jene, bei denen wir die Operationsindikation bestätigen, sich dann fast immer für die Operation an unserem Haus entscheiden. Terminvereinbarung – im Sekretariat der Allgemeinchirurgie bei Frau Aberle unter Telefon 0761 2711-2501 Dr. St

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u den Hauptaufgaben einer Krankenhaus-Apotheke gehört neben der Versorgung der Stationen mit Fertigarzneimitteln auch die Herstellung von Arzneimitteln. Neben einfachen Rezepturen wie Kapseln, Tropfen oder Salben werden auch komplexere Zubereitungen wie Mischinfusionen für die Neonatologie und Zytostatika gebrauchsfertig für die Anwendung auf Station zubereitet. Zytostatika sind natürliche oder synthetische Substanzen, die das Zellwachstum beziehungsweise die Zellteilung hemmen. Sie werden vor allem zur Behandlung von Krebs, teilweise auch zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen eingesetzt. Die Therapie mit zytostatisch wirksamen Medikamenten stellt sowohl an die ärztliche Betreuung als auch an die pharmazeutische Zubereitung in der Krankenhausapotheke hohe Anforderungen. Das pharmazeutische Personal darf nur nach entsprechender Schulung und Aufklärung tätig werden. Zur eigenen Sicherheit dienen Arbeitsrichtlinien, die den sachgerechten Umgang mit Zytostatika gewährleisten. Dieser beginnt bereits beim Wareneingang mit der von den übrigen Arzneimitteln getrennten Anlieferung und Lagerung. Die Zubereitung darf nur in speziell ausgerüsteten Räumen erfolgen. Die Sicherheitswerkbank befindet sich in einem nach außen hermetisch abgeschlossenem Reinraum mit Unterdruck, der die Kontamination der Umgebung verhindert. Alle Arbeitsschritte müssen ausführlich dokumentiert werden. Die geringe therapeutische Breite der Zytostatika erfordert eine genaue Dosierung. Hierfür sind exakte Angaben bzgl. der Körpergröße und des Körpergewichtes notwendig. An die Herstellung schließt sich der gesonderte und gesicherte Transport der applikationsfertigen Zubereitungen an die anfordernden Stationen (in gelben Arzneimittelboxen mit GelQuartett Nr. 47 | April 2015


Apotheke

Das RKK Mitarbeitermagazin

be-Hand-Aufkleber) an. Auch die Entsorgung von Zytostatika-Restmengen unterliegt strengen Richtlinien zum Schutz von Mitarbeitern und Umwelt. Zytostatika-Substanzen zählen zu den sogenannten CMR (kanzerogen, mutagen, reproduktionstoxisch) Substanzen. Zytostatika und deren Zubereitungen stellen bei nicht sachgerechtem Umgang ein gesundheitliches Risiko für das Apotheken- und Pflegepersonal dar. Die erhöhten amtlichen Sicherheitsanforderungen machen daher eine spezielle Arbeitsumgebung erforderlich. Noch vor 30 Jahren fanden Zytostatikazubereitungen im Stationszimmer statt. Die Berner Box war ein erster Schritt zur Verbesserung der Arbeitssicherheit. Heute gibt es spezielle Reinräume für die Produktion. Was ist eine Berner Box? Die Berner Box war der Anfang für die Entwicklung hochmodernen Zytostatika-Sicherheitswerkbänke. Sie bestand aus einem Tisch mit einem aufgesetzten geschlossenen Gehäuse mit einer Front aus Plexiglas. Durch spezielle Filter im Gehäuse wurde eine sterile Luftumgebung erzeugt.

Durch Hochklappen der Glasfront wurde die Box mit allen für die Herstellung benötigten Materialien bestückt. Zum Herstellen wurde durch die beiden Ö≠nungen in der Glasfront gegri≠en. Somit war neben dem Produktschutz durch die spezielle Lüftungstechnik auch ein erster Personenschutz gewährleistet. Dies war vor 30 Jahren eine revolutionäre Entwicklung, da bis dahin derartige Zubereitungen auf Station ohne größere Schutzmaßnahmen für die herstellende Person erfolgten.

Von der Berner Box zum Reinraum

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Neubau der Herstellungsräume für Zytostatikazubereitung

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Personalschleuse

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Apotheke: Von der Berner Box zum Reinraum

Weiterentwicklung zum Reinraum Mit der Entwicklung immer neuerer Medikamente gegen Krebs nahm auch die Anzahl der Chemotherapien stetig zu. Mehr Platz für die Zubereitung der Therapien wurde benötigt und immer höhere Anforderungen an die Herstellung und die Qualität der fertigen Zubereitungen wurden gestellt. Die Berner Box wurde vergrößert, die Lüftungstechnik verbessert (Laminar Air Flow) bis hin zu unseren heutigen Zytostatika-Sicherheitswerkbänken.

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2 Einheitlich geregelt ist der Umgang mit Zytostatika in Gesetzen wie dem Apothekengesetz, in Verordnungen wie der Apothekenbetriebsordnung und in Leitlinien wie der Aseptischen Herstellung und Prüfung applikationsfertiger Parenteralia mit toxischem Potential. Die Novelle der Apothekenbetriebsordnung vom 12. Juni 2012 stellt an die Räumlichkeiten von Zytostatika herstellende Apotheken und Krankenhausapotheken fast die gleichen hohen Anforderungen wie an die Industrie. Reinräume werden nach Reinraumklassen definiert und über die Anzahl der Partikel eingeteilt, die in einem Kubikmeter Raumluft schweben. Dabei ist A die 14

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Vorraum zum Auspacken mit Absauggitter Verpackungsplatz und Endkontrolle Arbeitsplatz und Materialschleuse

höchste und D die niedrigste Reinraumklasse. Der Arbeitsplatz in der Werkbank muss der Klasse A entsprechen und mindestens in einem Raum mit der Reinraumklasse C stehen. Die Einhaltung der Reinraumklassen nach Partikeln und Keimen erfordert ein Schleusenkonzept für Personal und Material. Personal darf nur in spezieller Reinraumbekleidung nach entsprechender Händedesinfektion im Reinraum arbeiten. Das Material muss vor Einbringen in den Reinraum gereinigt und desinfiziert werden. Am Ende eines Arbeitstages werden die ReinQuartett Nr. 47 | April 2015


Apotheke: Von der Berner Box zum Reinraum

Das RKK Mitarbeitermagazin

räume nur von geschultem Personal nach genau vorgegebenen Reinigungsplänen gereinigt. Zusätzliche tägliche Kontrollen der Mikrobiologie durch Abklatschtests sowie durch passive Luftkeimsammlung auf Sedimentationsplatten protokollieren die Einhaltung der vorgegebenen Grenzwerte. Die sterile Arbeitstechnik der Mitarbeiter wird ebenfalls arbeitstäglich durch Herstellung wirksto≠freier Dummy-Zubereitungen überprüft. Reinraum der Klasse D (Bild 3 und 4) mit Arbeitsplatz für Plausibilitätskontrolle der Zytostatikaanforderun-

gen, Erstellen der Etiketten und Verpacken der fertigen Zubereitungen in gelbe Versandboxen. Neben dem Arbeitstisch befindet sich auf der linken Seite eine Materialschleuse, um die fertigen Zubereitungen aus dem Herstellraum zu entnehmen.

vor Jahresschluss termingerecht die Freigabe durch das Regierungspräsidiums Freiburg erfolgen konnte. Ein Meilenstein zur Zukunftssicherung unseres umfangreichen pharmazeutischen Versorgungsauftrags als Dienstleister in der Region.

Der Umbau im laufenden Betrieb war für alle eine extreme Herausforderung. Unser besonderer Dank gilt dem Team unserer technischen Abteilung, die durch ihre professionelle Vorarbeit und stetige Begleitung der Fachfirmen dafür gesorgt hat, dass in nur 8 Wochen Bauzeit die Reinräume fertiggestellt wurden und noch

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Zytostatikawerkbank für die Herstellung der Chemotherapeutika in einem Reinraum der Klasse C.

Fotos: Peter Tussing, Chefapotheker

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Weiterbildung

Projektwoche Kinderkrankenpflege

Weiterbildungserfolg

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m 1. Dezember 2014 begann für die Schüler und Schülerinnen des 1. Ausbildungsjahres der Gesundheits- und ie Teilnehmer/-Innen des Wir beglückwünschen Frau Schade Kinderkrankenpflegeschule ihr ersWeiterbildungskurses und Frau Ruth zum erfolgreichen Ab- ter praktischer Einsatz auf den Statifür Intensiv- und Anäs- schluss der Weiterbildung ganz herz- onen. Das erlernte Wissen von zwei thesiepflege der Verbund- lich. Für ihren weiteren beruflichen Monaten theoretischem Unterricht kliniken hatten am 6. März 2015 wie- Weg wünschen wir alles Gute und in der Gesundheits- und Kinderkrander Grund zu feiern. kenpflegeschule konnte nun endlich viel Freude. auf den Stationen mit der Praxis verDie 13 Absolventen konnten nach I l s e F i s c h e r bunden werden. erfolgreicher Prüfung im Rahmen I n n e r b e tr i e b l i c h e F o rt b i l d u n g einer kleinen Feierstunde in der WeiIn dieser ersten Woche wurden die terbildungsstätte in Emmendingen Schüler/innen des Unterkurses nicht die Weiterbildungsurkunden und die nur von den Stationsschwestern/ Zeugnisse entgegen nehmen. -pflegern und PraxisanleiterInnen unterstützt, sondern hatten zusätzVom Regionalverbund haben Raphalich auch einen festen Tandempartela Schade vom Loretto-Krankennern aus dem Oberkurs zugeteilt, der Von links: Volker Bennemann, haus und Frau Daniela Ruth vom St. sie anleiten sollte. Josefskrankenhaus an der Weiterbil- Daniela Ruth, Michaela Schmid, Raphaela Schade, Brigitta Moser dung. Gemeinsam mit den Lehrkräften der Gesundheits- und Kinderkrankenpflegeschule fand am Montag mit den jeweiligen Tandempartnern ein Gespräch statt, bei dem man sich kennen lernte, das Vorwissen des Unterkursschülers abglich und gemeinsame Ziele der pflegerischen Tätigkeiten für die Pflege der Patienten festlegte.

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Je nach Erfahrung des Unterkursschülers wurden die pflegerischen Tätigkeiten entweder von dem Oberkursschüler noch selbst durchgeführt oder der Unterkursschüler durfte unter Anleitung des Oberkursschülers selbst seine praktischen Fähigkeiten unter Beweis stellen.

Foto: Ilse Fischer

Im Laufe der Anleitewoche erlernte der Schüler des ersten Ausbildungsjahres nun immer mehr pflegerische Tätigkeiten und der Oberkursschüler konnte so von der Vorbildrolle nach und nach in die Rolle des Beobachters treten. Die Schüler/innen des Unterkurses wurden immer sicherer im Umgang der pflegerischen Tätigkeiten und sie machten tolle Fortschritte zum Beispiel bei: 16

Quartett Nr. 47 | April 2015


Projektwoche Kinderkrankenpflege

Das RKK Mitarbeitermagazin

Eine Projektwoche der Gesundheits- und Kinderkrankenpflegeschule St. Hedwig im St. Josefskrankenhaus

Mitarbeiter in der Kinderkrankenpflege anleiten ‌

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Projektwoche Kinderkrankenpflege

Blutdruck, Puls, Sauersto≠sättigung und Körpertemperatur messen, Atmung der Patienten auszählen, beobachten und bewerten, Wickeln von Neugeborenen und Säuglingen und der Körperpflege von Kindern und deren Eltern, aber auch in der Kommunikation, Kontaktaufnahme und Interaktion mit den Patienten.

Auch für uns Oberkursschüler lohnte sich diese Anleitewoche sehr und wir lernten eine Menge dazu. Wir lernten, was es heißt, Verantwortung für Auszubildende und deren Lernfortschritte zu übernehmen. Wir lernten einzuschätzen, ob derjenige bereit für die Übernahme von Tätigkeiten ist. Wir lernten das Erklären … auch mehrmals. Wir lernten Geduld zu üben. Wir lernten Verständnis zu haben.

Wir lernten richtig Feedback zu geben. Wir lernten unser Handeln zu hinterfragen und zu begründen. Wir lernten Sicherheit zu geben und zu ermutigen. Wir lernten unsere eingeschlichenen Fehler in Routinehandlungen kennen. Wir lernten wie es sich anfühlt, wenn einem permanent und sehr aufmerksam auf die Finger geschaut wird. Wir lernten eine Vorbildfunktion zu übernehmen. Wir lernten wie viel wir schon gelernt hatten in den zwei Jahren Ausbildung. Wir lernten uns selbst zurückzunehmen und in den Hintergrund zu treten. Wir lernten, stolz auf den Unterkurs zu sein. Und wir lernten, stolz auf uns selber zu sein.

Fotos: privat Annika Schwehn

Begleitet wurde dieser Lernprozess von den Lehrkräften der Gesundheits- und Kinderkrankenpflegeschule, mit denen sich die Tandempaare täglich trafen um vergangene Anleitesequenzen zu reflektieren und neue Ziele festzulegen. Feedback eines/r Unterkursschülers/in: „Wenn ich an das Anleitegeschehen denke dann bin ich meiner zugewiesenen Oberkursschülerin sehr dankbar, da mir die erste Woche total Spaß gemacht hat. Ich fand es sehr angenehm, zunächst von einer Schülerin in das ganze Geschehen eingeführt zu wer-

den und fühlte mich rundum wohl und aufgenommen. Es ist meiner Meinung nach eine gute Idee, das Anleitegeschehen Oberkursschüler übernehmen zu lassen, da sich diese noch in einer ähnlichen Situation befinden, unsere Ängste, Befürchtungen, Wünsche und Erwartungen als Unterkursschüler eventuell besser verstehen und sich in unsere Lage versetzen können.“

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Quartett Nr. 47 | April 2015


Unser Leitbild

Das RKK Mitarbeitermagazin

Ein herzliches Dankeschön für die tolle und detaillierte Organisation, das Engagement, die Geduld, die Neugier, die O≠enheit und das Vertrauen gilt den Lehrkräften der Gesundheitsund Kinderkrankenpflegeschule, den examinierten Gesundheits- und Kinderkrankenpflegern- und Pflegerinnen und den PraxisanleiterInnen auf den Stationen, den Unter- und Oberkursschülern und Schülerinnen und natürlich ganz besonders den Kindern und ihren Eltern! Annika Schwehn G e s u n d h e i ts - u n d Kinderkrankenpfle d e s

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g e s c h ü l e r i n

Wir haben uns entsprechend unserer freigemeinnützigen Zielsetzung zur Aufgabe gemacht, mit differenziertem medizinischem Wissen und einfühlsamer liebevoller Pflege für unsere Patienten da zu sein. Gemeinsam mit ihnen wollen wir Diagnostik und Therapie gestalten; dabei ist uns eine ganzheitliche dem Patienten gerecht werdende, am christlichen Menschenbild orientierte Sicht ein besonderes Anliegen. 19


Gesundheits- und Krankenpflege

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m Mittwoch, 11. März 2015 war es so weit: nach drei Jahren der Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege am St. Josefskrankenhaus stellten sich 18 Schülerinnen und Schüler dem mündlichen Examen als letztem Teil der staatlichen Prüfung.

Am Ende des Tages löste sich für alle die Anspannung, denn alle Auszubildenden haben die Prüfung bestanden und stehen nun ab dem 1. April als qualifizierte Fachkräfte den Patienten zur Verfügung.

Abschluss Erfolgreicher

Fotos: Dr. Klaus Fritz

der Ausbildung in der Gesundheitsund Krankenpflege

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Die Freude war bei allen Beteiligten riesig, und so konnten die Auszubildenden zusammen mit Stationsleiterinnen, Praxisanleiterinnen, Vertretern der Krankenhausleitung und den Lehrkräften am nächsten Tag einen Dankgottesdienst im wahrsten Sinne in der Kapelle des St. Josefskrankenhauses feiern, der gemeinsam von unserem Klinikseelsorger Herrn Gätschenberger und Schülerinnen und Schülern des Unterkurses gestaltet wurde. Das anschließende Frühstück, zu dem die Krankenhausleitung die Absolventen eingeladen hatte, mundete allen vorzüglich. Wir wünschen den neuen Kolleginnen und Kollegen von Herzen alles Gute auf ihrem weiteren Lebensweg und möchten uns ganz herzlich bei allen bedanken, die zum erfolgreichen Gelingen der Ausbildung beigetragen haben: bei den Kolleginnen und Kollegen auf Station, den Praxisanleiterinnen und Praxisanleitern, den Stationsleiterinnen und Stationsleitern, den Dozentinnen und Dozenten an unserer Gesundheits- und Krankenpflegeschule am St. Josefskrankenhaus. Unser weiterer Dank gilt den Schülerinnen und Schülern des Unterkurses und Herrn Gätschenberger für den schönen Dankund Abschiedsgottesdienst sowie den Mitgliedern der Krankenhausleitung für ihre Unterstützung. Quartett Nr. 47 | April 2015


Das RKK Mitarbeitermagazin W a l tr a u d Elisabeth S c h ü tt i g , Dr. Klaus

Beck, An na Fa Holzer, Heike Beate Thoma, Fritz

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Die nun examinierten Kolleginnen und Kollegen sind:

Clara Baader Jana Dittes Luca Gasper Loredana Grungo Alexander Haberberg Kelly Hellwig Manuel Jawhari Nico Kibiger Daniel Kienzler Monika Lisicka Selina Nägele

Fridericke Reinbold Johanna Reuschenbach Christine Schultheiß Katarzyna Strojwas Janik Sumser Constanze Wild Hanna-Sarah You

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Der Geschäftsbereich Personal informiert Warum die betriebliche Altersversorgung über die KZVK in Köln immer wichtiger (und derzeit leider auch immer teurer) wird

Mit jedem Dienstvertrag, den wir als RKK abschließen, sagen wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine betriebliche Altersversorgung (Betriebsrente) nach den für Angestellte im ö≠entlichen Dienst geltenden Grundsätzen zu. Um die spätere Betriebsrente finanzieren zu können, zahlen wir als Dienstgeber für jeden unserer Beschäftigten zusätzlich zum monatlichen Arbeitslohn Pflichtbeiträge in Höhe von derzeit 4,8 v.H. des zusatzversorgungspflichtigen Entgeltes (= i.d.R. Ihr steuerpflichtiger Arbeitslohn) in die Kirchliche Zusatzversorgungskasse (KZVK) in Köln ein. Mit Eintritt des Versicherungsfalles erhalten Sie zusätzlich zu Ihrer gesetzlichen Rente (bzw. Ihrer Rente aus einem berufsständischen Versorgungswerk z.B. für Ärzte oder Apotheker) eine Betriebsrente aus dieser Pflichtversicherung.

der RKK für Sie im laufenden Monat an die KZVK zur Finanzierung dieser späteren Betriebsrentenzusage überwiesen hat.

Damit Sie ein Gefühl dafür bekommen, dass es sich hierbei nicht um „Peanuts“ handelt: Der RKK hat im gesamten Jahr 2014 für seine MitarbeiterInnen insgesamt rund 2,6 Millionen Euro an Pflichtbeiträgen an die KZVK in Köln überwiesen. Warum ist diese Betriebsrente in heutiger Zeit so wichtig für unsere Mitarbeiter/innen? Aufgrund der steigenden Lebenserwartung, der sinkenden Geburtenzahlen und einer relativ hohen Arbeitslosenquote wird das Rentenniveau der gesetzlichen Rente in der Zukunft voraussichtlich stetig sinken.

Man geht momentan davon aus, dass im Jahr 2030 das durchschnittliche Nettorentenniveau (= die Nettorente eines Durchschnittsverdieners nach 45 Versicherungsjahren wird ins Verhältnis zum durchschnittliViele unserer Mitarbeiter/innen, ge- chen Nettoverdienst aller Beschäfrade die noch rentenfernen jüngeren tigten gesetzt. Netto bedeutet: nach Berufseinsteiger/innen, verkennen Abzug von Kranken- und Pflegeverdie Wichtigkeit dieser betrieblichen sicherungsbeiträgen, aber vor Abzug Altersversorgung für ihre spätere fi- von Steuern) nur noch bei rund 43 % nanzielle Lage als Rentner. Geachtet des dann erreichten Durchschnittswird mehr auf den aktuellen monat- verdienstes liegen wird. lichen Brutto- bzw. Nettoverdienst für den Konsum von heute und zu Ist Ihr persönlicher Bedarf höher als wenig auf die finanziellen Leistun- Ihre Nettorente, entsteht eine Vergen für den späteren Rentenfall. sorgungslücke. Ihre Betriebsrente aus der Pflichtversicherung bei der Auf Ihrer monatlichen Gehaltsab- KZVK in Köln hilft Ihnen dabei, diese rechnung können sie in der rechten Versorgungslücke zu schließen. Hälfte in der Summenzeile „ZV-Umlage“ den Eurobetrag ersehen, den 22

Mit welchen Problemen hat die KZVK derzeit zu kämpfen und welche möglichen Handlungsoptionen zur Lösung gibt es?

Die KZVK arbeitet nach dem Kapitaldeckungsverfahren, d.h. die heute eingezahlten Pflichtbeiträge durch die Dienstgeber werden am Kapitalmarkt verzinst angelegt; aus dem angesparten Vermögen der Kasse aus Pflichtbeiträgen sowie aus den Zinseinnahmen am Kapitalmarkt werden die späteren Betriebsrenten der Mitarbeiter/innen finanziert. Aufgrund der momentanen Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Stabilisierung des Euro-Wirtschaftsraumes besteht aktuell (und vermutlich auch noch in den nächsten Jahren) eine Kapitalmarktsituation, in der die KZVK (und im Übrigen auch alle anderen nach dem Kapitaldeckungsprinzip operierenden Versorgungswerke!) ihre ursprünglich kalkulierten Zinserträge nicht realisieren kann. Es kommt dadurch zu einer finanziellen Deckungslücke, die auf andere Weise geschlossen werden muss. Die Demographie stellt das zweite Problemfeld für die KZVK dar: Zusatzversorgungskassen kalkulieren ihre Beitragssätze aufgrund einer statistisch ermittelten durchschnittlichen Lebenserwartung ihrer Versicherten (sog. Sterbetafeln nach Heubeck).

Quartett Nr. 47 | April 2015


Das RKK Mitarbeitermagazin

Was alle Caritas-Beschäftigten und auch alle Mitarbeiter/innen des RKK Klinikums besonders freuen wird: Statistisch betrachtet werden Sie derzeit im Durchschnitt rund neun (!) Jahre älter als dies nach den bisher zugrunde gelegten Sterbetafeln zu erwarten gewesen wäre – herzlichen Glückwunsch!

Wann sollten Sie auf freiwilliger Basis noch zusätzlich für Ihr Alter vorsorgen?

Die gesetzliche Rente (= erste Säule Ihrer Altersversorgung) allein kann den Lebensstandard zukünftiger Rentner nicht mehr sichern, daher sollten Sie ihre Vorsorge fürs Alter unbedingt auf weiteren Säulen aufUm diese durchschnittlich neun Jah- bauen. Über das RKK Klinikum sind re verlängert sich jedoch auch der Sie als Mitarbeiter/in bei der KZVK Zeitraum, für den die KZVK die le- pflichtversichert. Im Rentenfall erbenslang zugesagte Betriebsrente an halten Sie zusätzlich zur gesetzlichen die Caritas-Beschäftigten ausschüt- Rente eine Betriebsrente (= zweite ten muss. Auch dies führt zu einer Säule ihrer Altersversorgung). finanziellen Deckungslücke, die geSie können mit Beiträgen in eine freischlossen werden muss. willige Versicherung bei der KZVK In der Konsequenz sind grundsätz- noch zusätzlich eine dritte Säule Ihlich zwei Stellschrauben denkbar, an rer Altersvorsorge aufbauen, wenn denen man zur Beseitigung der fi- Sie für sich eine Versorgungslücke nanziellen Deckungslücke der KZVK im Alter befürchten. Auf Basis des „drehen“ kann: Entweder man senkt nachfolgenden Rechenschemas köndie Leistungen der Kasse (= geringe- nen Sie Ihre mögliche Versorgungsre Betriebsrentenhöhe für die Mitar- lücke abschätzen: beiter/Innen im Versicherungsfall) oder man erhöht die von den Dienst- Bedarf im Alter ./. Nettoeinkommen gebern zu erbringenden Beiträge (= im Alter = Ihre Versorgungslücke höhere Lohnnebenkosten für die ArZum Bedarf zählen z.B.: beitgeber). Derzeit hat man sich gegen eine Leistungskürzung und für eine Beitragssatzerhöhung entschieden: Die KZVK-Beitragssätze für alle Dienstgeber im Bereich der AVR-Caritas werden nach heutiger Beschlusslage von derzeit 4,8% in den nächsten Jahren bis 2024 sukzessive auf 7,1% angehoben werden. Diskutiert wird dabei über eine Arbeitnehmerbeteiligung an dieser Beitragssteigerung.

Mit Beiträgen in eine freiwillige Versicherung verringern oder schließen Sie Ihre Versorgungslücke. Durch staatliche Förderung ist dies auch für Geringverdiener möglich. Wenn Sie sich zu diesem Thema gerne kompetent und ausführlich beraten lassen möchten, rufen Sie bitte im Geschäftsbereich Personal (Telefon 0761 2711-2014) an und lassen sich für ein individuelles Beratungsgespräch durch einen Experten der KZVK auf unsere Warteliste setzen. Sobald wir ausreichend Interessenten zusammen haben, organisieren wir einen für Sie einen kostenlosen Beratungsservice durch die KZVK vor Ort in unseren Einrichtungen in Freiburg und/oder in Waldkirch. S t e fa n Wa g n e r L e i t e r GB - P e rs o

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 laufende Lebenshaltungskosten (Miete, Kleidung, Nahrung, Gesundheit und Pflege etc.)  notwendige Anscha≠ungen und Reparaturen  persönliche Wünsche wie Reisen, Auto, Hobby Zum Einkommen zählen z.B.:  gesetzliche Rente  Betriebsrente  Mieteinnahmen

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Patientensicherheit am RKK Klinikum

Einführung der WHO-Checkliste

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as Thema Patientensicherheit und Risikomanagement begleitet und beschäftigt uns schon seit vielen Jahren. So wurde zum Beispiel das Team-Timeout 2010 verbindlich eingeführt, die Kliniken für Anästhesie nehmen seit 2006 aktiv am Fehlermeldesystem CIRS-AINS teil und Risikoaudits haben stattgefunden. Mit dem Patientenrechtegesetz wurde 2013 die gesetzliche Verpflichtung gescha≠en, in Krankenhäusern einen Mindeststandard für Risiko- und Fehlermanagementsysteme festzulegen. Darum haben wir seit dem 1. Dezember 2014 das Team-Timeout durch die WHO-Checkliste ergänzt. Die WHO-Checkliste wurde in einer RKK-weiten Arbeitsgruppe den Anforderungen des RKK angepasst. Seit dem 1. Dezember 2014 wird sie als Dokumentationsinstrument genutzt.

in klinischen Abläufen identifiziert werden können, und stellt damit einen weiteren wichtigen Bestandteil der Sicherheits- und Fehlerkultur im RKK dar. Heike Richthammer L e i t e r i n Q u a l i t ä ts m i m R KK K l i n i k u m

a n a g e m e n t

Unsere Erfahrungen „nach hundert Tagen“ sind gut. Die Sensibilität für das Thema Patientensicherheit wurde nochmals erhöht. Die Akzeptanz auf Seiten der Patienten ist sehr hoch. Das Thema Patientensicherheit wird im RKK immer weiter entwickelt. Wir werden in der ersten Jahreshälfte 2015 in allen Bereichen Patientenidentifikationsbänder einführen. Dies ist eine logische Folge der Umsetzung der WHO-Checkliste. Ebenfalls werden wir in Ergänzung zu unseren bestehenden Fehlermeldesystemen in den Kliniken für Anästhesie (CIRS AINS) ein RKK-internes Fehlermeldesystem CIRS RKK einführen. Das CIRS RKK ist ein Instrument, mit dessen Hilfe Risiken

Fotos: Thilo Jakob

WHO-Checkliste Eingabemaske Orbis

Vor der Narkose, vor der Hautinzision und vor dem Verlassen des OPs werden für die Patientensicherheit relevante Punkte abgefragt und dokumentiert. Ziel ist es, zu jeder Zeit sicherzustellen, dass der richtige Patient an der richtigen Stelle operiert wird, dass alle notwendigen Materialien vorhanden sind und dass das Team im OP mögliche Komplikationen bespricht.

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Quartett Nr. 47 | April 2015


RKK Klinikum Technische Betriebsleitung

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Das RKK Mitarbeitermagazin

ach fast 20-jähriger Betriebszeit hat das konventionelle Röntgensystem im Bruder-Klaus-Krankenhaus sein technisches Rentenalter erreicht. In Kürze soll diese Anlage gegen eine moderne digitale Röntgenanlage ersetzt werden. Neben einer deutlich besseren Bildqualität hat eine digitale Röntgenanlage viele weitere Vorteile bezüglich Strahlenschutz, Ökonomie und Ökologie. Der Markt für konventionelle Röntgenfilme hat sich mit Einführung der digitalen Bildgebung stark verändert. So bieten heute nur noch wenige Hersteller Filme an und diese auch nur noch in eingeschränkter Vielfalt.

Die Digitaltechnik hat in den letzten Jahrzehnten rasant viele Alltagsbereiche erobert, so auch die medizinische Röntgenbildgebung. Dabei wird das konventionelle Film-/Foliensystem durch einen Halbleiterdetektor ersetzt. Das Röntgenbild ist nun kein Bild im herkömmlichen Sinn mehr, sondern vielmehr ein digitaler Datensatz. Das Bild kann in Sekundenschnelle an jedem beliebigen PC-Arbeitsplatz im Netzwerk zur Verfügung gestellt werden. Die Nachbearbeitung des Bildes ermöglicht eine Bildoptimierung oder eine Fehlerkorrektur, ohne dass ein weiteres Bild angefertigt werden muss. Fehlbelichtungen werden damit weitestgehend ausgeschlossen. Das ist ein deutlicher Qualitätsgewinn im Sinne der Diagnose und gleichzeitig auch eine Verbesserung des Strahlenschutzes für den Patient und den Untersucher. Die höhere Empfindlichkeit des Detektors gegenüber den Röntgenfilmen führt zu einer signifikanten Strahlenreduktion von bis zu 60% je nach Aufnahmeregion bei besserer Bildqualität. Die höhere Orts- und Kontrastauflösung – dadurch lassen sich kleinere Strukturen erkennen – ist auf die höhere Empfindlichkeit der Detektoren zurückzuführen.

Digitale Radiographie

… im Bruder-KlausKrankenhaus Waldkirch 25


RKK Klinikum Technische Betriebsleitung. Digitale Radiographie im Bruder-Klaus-Krankenhaus Waldkirch

Die Bilddaten in digitaler Form werden in einem PACS gespeichert. Das zeitaufwändige Suchen von alten Röntgenbildern in Archiven entfällt damit gänzlich. Werden heutige Archive noch in m² bemessen, so ist die Maßeinheit für neue Röntgenbildarchive Terabyte. Die Verfügbarkeit der Bilder wie auch die Langzeithaltbarkeit im Sinne der Auswertbarkeit ist deutlich höher. 30 Jahre alte konventionelle Röntgenbilder sind im Prinzip für eine Auswertung unbrauchbar. Konventionelle Röntgenfilme werden mittels chemischer Lösungen entwickelt und fixiert. Diese Lösungen sind Gefahrsto≠e für den Anwender und die Umwelt. Der Um-

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gang und die Entsorgung sind streng reglementiert. Für die Filmherstellung wird Silber in großen Mengen verbraucht. In der Herstellung ein teurer Rohsto≠, in der Entsorgung teurer Sondermüll. Durch die Substitution der Nassentwicklung gewinnt auch die Ökologie.

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Über alles betrachtet ist die digitale Radiographie eine zukunftweisende Technologie mit vielen Vorteilen für Patienten und Anwender. Wir freuen uns, diese Technologie in Kürze auch im Bruder-Klaus-Krankenhaus anbieten zu können.

Quartett Nr. 47 | April 2015


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Das RKK Mitarbeitermagazin

n vielen Familien ist es Tradition, ein Osterlamm zu backen. Neben anderen Kuchen und Torten thront es in der Mitte der Ka≠eetafel, wenn am Ostersonntag die ganze Familie zusammenkommt.

Beim Osterlamm backen gibt es viele Variationen. Das klassische Osterlamm aus Biskuit ist die kcal-ärmste, luftig lockere Variante. Sehr verbreitet sind einfache Rührteige. Diese kann man wunderbar abwandeln, indem Sie z. B. Eierlikör, Schokoflocken, Nüsse oder Kokosflocken beimengen. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt!

Auch was die Deko angeht, haben Sie beim Osterlamm backen viele Möglichkeiten. Hübsch sieht es aus, wenn Sie Ihrem Lamm mit Kokosraspeln oder Kuchenbröseln einen kleinen „Pelz” verscha≠en. Doch auch einfache Puderzucker- oder Schokoglasuren sehen gut aus. Dann noch ein Glöckchen um den Hals gehängt und fertig ist das Osterlamm.

Osterlamm backen Foto: Evelin Esser

Rührteige gelingen am besten, wenn die Zutaten schon etwa 30 Minuten vor der Zubereitung aus dem Kühlschrank geholt werden. So haben sie Zimmertemperatur und verbinden sich besser miteinander. Das Osterlamm backen Sie in einer speziellen Backform. Da das Herauslösen des fertigen Lämmchens mitunter nicht ganz einfach ist, sollten Sie beschichtete Formen verwenden und diese erst gut mit Butter oder Margarine einfetten und anschließend mit feinem Paniermehl, Haselnüssen oder Kokosflocken ausstreuen. Wichtig: Füllen Sie die Form nur zu 2/3, da der Teig aufgeht und sonst „überläuft“. Nach dem Backen warten Sie am besten einige Minuten, bis Sie das Osterlamm aus der Form lösen. So kann der Kuchen etwas abkühlen und gewinnt an Festigkeit.

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Osterlamm backen

Das RKK Mitarbeitermagazin

Klassisches Osterlamm aus Biskuitteig 3-4 EL heißes Wasser 3 Eier 100 g Zucker 1 Päckchen Vanillezucker 100 g Mehl 50g Speisestärke 1/2 Tl Backpulver

nillinzucker, Salz und das ZitronenAroma hinzufügen, bis eine gebundene Masse entsteht. Die Eier zugeben und auf höchster Stufe aufschlagen.

Das Mehl-Stärke-Backpulvergemisch in zwei Portionen kurz auf der niedrigsten Stufe unterrühren. Den Teig dann in die vorbereitete Lammform Eier trennen, das Eigelb mit dem Zu- füllen und auf der untersten Schiene cker und dem heißen Wasser schau- im vorgeheizten Backofen ca. 40 Mimig schlagen, bis es ganz hell wird. nuten backen. Testen Sie, ob der Teig Das Eiweiß zu Schnee schlagen. Mehl durch ist, indem Sie mit einer Strickund Backpulver vorsichtig unterhe- nadel hinein stechen. Es sollte kein ben. Reicht für zwei Lämmer, diese klebriger Teig daran haften bleiben. gut einfetten und 40 Min bei 175° backen. Fünf Minuten abkühlen und Das fertige Osterlamm aus dem Ofen dann vorsichtig lösen, mit Puderzu- nehmen, ca. 10 Minuten in der Form cker bestreuen. abkühlen lassen, dann aus der Form lösen, auf einen Kuchenrost stürzen Osterlamm aus Rührteig und vollständig erkalten lassen. Für 125 g weiche Butter oder den Guss den Puderzucker sieben, Margarine mit dem heißen Wasser zu einem 125 g Zucker dickflüssigen Guss verrühren, über 1 Päckchen Vanillezucker das Lämmchen gießen und gleich 1 Prise Salz mäßig verstreichen. Die Kokosraspel 5 Tropfen Zitronen-Aroma auf den noch weichen Guss streuen 2 Eier (Größe M) und fest werden lassen. 100 g Mehl 50 g Speisestärke Tipp 1,5 Tl Backpulver Für ein dunkles Lämmchen 100g … für den Guss Halbbitterschokolade grob zerklei 150 g Puderzucker nern, im Wasserbad bei schwacher etwa 2 EL heißes Wasser Hitze schmelzen, etwas abkühlen lassen. Das Osterlamm damit über… zum Bestreuen gießen und mit 100 g Schokoraspeln 30 g Kokosraspel bestreuen. Zubereitung: Die Backform fetten und ausstreuen. Den Backofen auf 175°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Für den Rührteig die Butter und den Zucker in einer Rührschüssel mit einem Mixer geschmeidig rühren. Va-

Viel Spaß beim Backen und beim gemütlichen Osterka≠ee. E v e l i n E ss e r D i ä t a ss i st e n t i n , D i a b e t e s a ss i st e n t i n DDG Q u a l i f i z i e rt e D i ä t - u n d E r n ä h r u n g s b e r a t e r i n VFED

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Quartett Nr. 47 | April 2015


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