RKK Mitarbeitermagazin Quartett Nr. 53

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Quartett Heft 53 April 2017

Das RKK Mitarbeitermagazin

Ein Essay von Geschäftsführer Bernd Fey

www.rkk-klinikum.de Mitarbeitermagazin für die Häuser: St. Josefskrankenhaus Loretto-Krankenhaus Bruder-Klaus-Krankenhaus Hospiz Karl Josef www.rkk-klinikum.de

Neugestaltung der Homepage

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Foto: RKK Klinikum

Das Krankenhausstrukturgesetz

Seit der Inbetriebnahme des Ergänzungsneubaus am St. Josefskrankenhaus im Oktober 2012 tritt die Regionalverbund kirchlicher Krankenhäuser (RkK) gGmbH als RKK Klinikum auf. Die mittlerweile etablierte Wahrnehmung als ein Klinikum mit drei Ordens-Krankenhäusern galt es jetzt auch online abzubilden. Die Homepage www.rkk-klinikum.de wurde deshalb von einem hierfür gegründeten Homepage-Team komplett neu gestaltet und im März 2017 freigeschaltet. …

D

as Bundesministerium für Gesundheit (BMG) verö≠entlicht auf seiner Homepage die Inhalte des Krankenhausstrukturgesetzes (KHSG). Bis zum Jahr 2020 soll dieses jüngste Reformgesetz zu Mehrausgaben für die Kostenträger in Höhe von insgesamt 10 Mrd. Euro führen. U. a. beinhaltet das Gesetz ein neues Pflegestellenförderprogramm (660 Mio.), den Pflegezuschlag (500 Mio.), das Hygieneförderprogramm, eine Stärkung der Qualitätssicherung durch Zu- und Abschläge, eine Neuausrichtung der Mengensteuerung, einen Strukturfond (500 Mio.) und eine

Verbesserung der Notfallversorgung. (Quelle: www.bundesgesundheitsministerium.de)

EndoProthetikZentrum RKK

Zertifikat bestätigt

Die angebliche Gesamtsumme von Die beiden Standorte St. Josefskran10 Mrd. Euro lässt sich nicht nach- kenhaus Freiburg und Bruder-Klausrechnen. Aber, man sollte anneh- Krankenhaus Waldkirch konnten men dürfen, dass derart hohe sich im Dezember 2015 als geMehrausgaben bei den meinsames EndoProtheKrankenkassen für die tikZentrum (EPZ) im Restationäre Versorgung gionalverbund kirchzu deutlichen Mehrlicher Krankenhäuser einnahmen bei den zertifizieren; eine Krankenhäusern … Anerkennung der ... Lesen Sie bitte weiter auf Seite

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Editorial Verehrte Schwestern, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

Das KHSG will Qualität als Kriterium bei der Krankenhausplanung einführen. Es sollen Qualitätszu- und -abschläge für Leistungen definiert weru Beginn des Jahres 2017 habe den. Mit der Erstzertifizierung der ich alle Führungskräfte des RKK AEMP (Steri) und dem erfolgreichen Klinikums über die angespannte Überwachungsaudit des EPZ (Enwirtschaftliche Situation der baden- doProthetikZentrum) belegen wir württembergischen Krankenhäusern einmal mehr, dass wir das Thema und des RKK Klinikum ausführlich Qualität sehr ernst nehmen, dabei informiert. Beim traditionellen Neu- nachvollziehbar und erfolgreich jahrstre≠en im Loretto-Krankenhaus handeln. Auch hierüber und über habe ich die gesundheitspolitischen unser Ziel, das Weaningzentrum der Rahmenbedingungen, mit denen wir Klinik für Pneumologie und Beatheute zu kämpfen haben, dargestellt. mungsmedizin unter Leitung von Chefarzt Prof. Sorichter zu zertifizieEs bleibt leider nicht aus, dass wir ren, wird im vorliegenden Quartett den Auswirkungen des Krankenhaus- berichtet. Nicht zuletzt möchte ich strukturgesetzes (KHSG) mit weiteSie auf die neu designten Qualitätsren Einsparmaßnahmen begegnen berichte der RKK Kliniken hinweisen. Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarmüssen. Ein Teil der Maßnahmen Wir haben diese patientenfreundlibeiter, nichts ist so beständig wie der haben wir bereits umgesetzt, am Ziel cher gestaltet, damit die Patienten Wandel. Zum 1. April verlässt uns unsind wir aber noch nicht. Weitere und alle Interessierte die benötigen ser Ärztlicher Direktor und Chefarzt Einsparzwänge werden folgen. Informationen über die Qualität der Klinik für Allgemein-, Viszeralder Versorgung in unseren Kliniken und Gefäßchirurgie am St. JosefsDie Gesundheitspolitik und die leichter nutzen können. Sie finden krankenhaus, Herr Prof. Kersting, um Kostenträger arbeiten massiv gegen die Qualitätsberichte 2015 auf unseeine leitende Position an einem Unidie stationäre Versorgung und berer neuen Homepage. Eine interne haupten frech und ohne dabei rot Projektgruppe hat unseren Internet- versitätsklinikum einzunehmen. Ich bedanke mich bei ihm für die gute zu werden genau das Gegenteil. Ich auftritt, wie ich finde sehr erfolgund vertrauensvolle Zusammenhabe mir deshalb für diese Ausgabe reich und lobenswerterweise mit die Mühe gemacht, das KHSG zu kleinem Budget, neu gestaltet. Einen arbeit und gratuliere Prof. Kersting hinterfragen und dabei ins Detail ganz herzlichen Dank an dieser Stel- zu diesem Karriereschritt. Ebenso bedanke ich mich bei Herrn Prof. zu gehen. Das ist zugegebenermale an die Projektbeteiligten. Ab Seite Schlickewei, der mit Wirkung zum ßen schwer verständliches Material 32 lesen Sie dazu weitere Details. 1. April zum neuen Ärztlichen aber es war mir wichtig einmal genau zu erläutern, was hinter den Im März hat das Landgericht Freiburg Direktor am St. Josefskrankenhaus ernannt wurde und bitte Sie ihn positiv besetzten Schlagwörtern ein wichtiges Urteil zum „Duromdes jüngsten Reformgesetzes, dem skandal“ gefällt. Die Badische Zeitung bei dieser wichtigen Aufgabe zu unterstützen. Die gleiche Bitte Pflegezuschlag, dem Pflegeförderpro- hat darüber berichtet. Das Gericht richte ich an Sie für Herrn Dr. Hägramm und dem Hygieneförderpro- hat klar, deutlich und unmissvergramm, wirklich steht. ständlich festgestellt, dass Material- ring, der seit dem 1. April kommissarisch die Funktion des Leitenden fehler für die Beschwerden der PaDarüber hinaus ist das neue Quartett tienten verantwortlich sind und da- Arztes der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie am wieder vollgepackt mit spannenden mit für die Betro≠enen endlich den St. Josefskrankenhaus übernomInformationen über das RKK Klinikum. Weg für eine erfolgversprechende men hat. Verantwortlich für die Unser Leiter des Medizincontrolling, Schmerzensgeldforderung gegenHerr Michael Thieme, berichtet über über der Herstellerfirma frei gemacht. organisatorische Gesamtleitung der beiden chirurgischen die Arbeit seiner Mannschaft, die Ein- Wir berichten darüber auf Seite 20. Kliniken ist Herr Prof. Schlickewei. führung der neuen Software „Momo“ und weitere wichtige Verbesserungen, die er im Medizincontrolling eingeführt hat.

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Quartett Nr. 53 | April 2017


Das RKK Mitarbeitermagazin

In Verantwortung für unsere Patienten werden wir auch in 2017 alles in unserer Kraft stehende tun, um trotz reduzierter Mittel, die Versorgungsqualität in der stationären Krankenhausbehandlung sicherzustellen und diese weiterentwickeln. Wir haben in den letzten Jahren sehr viel optimiert und rationalisiert. Obwohl wir als freigemeinnützige Krankenhäuser jeden Euro, den wir verdienen, unmittelbar und ausschließlich für die Versorgung unserer Patienten einsetzen arbeiten viele von Ihnen an der Belastungsgrenze. Sie können versichert sein, dass mir dies sehr bewusst ist. Ich bitte Sie herzlich, auch unter den schwierigen Rahmenbedingungen, ihre wertvolle Arbeit in unserem RKK Klinikum einzubringen. Lassen Sie uns die Herausforderungen der Zukunft gemeinsam und optimistisch anpacken. Menschen, die medizinische Hilfe brauchen, sind auf uns angewiesen.

Inhalt

53/2017

EPZ: Zertifikat bestätigt . .................. 1|13 Neugestaltung der Homepage . .. 1|32

Editorial ....................................................... 2

Inhalt ............................................................. 3 Medizincontrolling .............................. 10

100 Sekunden .......................................... 12

18

Zertifizierte AEMP ................................ 14

Gewinnerin des Preisrätsels ............ 16

Geistlicher Impuls zu Ostern . ......... 16

14

Weaningzentrum . ................................ 18 Urteil zugunsten der Patienten ..... 20

Unser Leitbild .......................................... 21

Mehr Lebensqualität für Tumorpatienten .................................... 22 Dekubitus vorbeugen ......................... 23 Die Bedeutung von Kinaethetics .. 25

Ihr Bernd Fey Geschäftsführer

Zertifizierte AEMP

Das Krankenhausstrukturgesetz ... 1|4

Interdisziplinäres Weaningzentrum

Prof. Dr. Andrea Heinzmann ........... 28

RKK Mitarbeiter-Rätsel ...................... 29

Interne Audits ........................................ 30

… unsere Labore

… unsere Labore ..................................... 34 Verabschiedung Herr Lubich ........... 36

In Memoriam: Schwester Floreberta Müller und Professor Dr. Andreas Ochs .............. 37

Weiterbildung zur Hygienefachkraft . ................................ 38

34 40

Weiterbildung zur Stationsleitung ... 39

IPAPÄD . ..................................................... 40 GKPS: Bestanden … ............................... 41

Weiterbildungserfolg .......................... 42 Knochenjob in den Anden . .............. 43 Hand in Hand Rückblick 2016 . ....... 45

Presseecho ................................................ 46 Bärlauch .................................................... 48

IPAPÄD

Cannabis auf Rezept ............................ 50 Spende an das Hospiz Karl Josef . .. 52

Impressum ............................................... 52 3


Fortsetzung von Seite 1: Das Krankenhausstrukturgesetz

Abb. 1 Tarife vs. Preise Tarifanpassung zum Vorjahr

2,5

… führen. Tun sie aber nicht ! Wo ist das viele Geld, das wir angeblich zusätzlich erhalten? Ich möchte im Folgenden zeigen, welche grundlegenden Probleme das KHSG nicht löst, welche zusätzlichen Herausforderungen es für Kliniken verursacht und die angeblichen „Förderprogramme“ kritisch hinterfragen.

1

%

2

2,40

2,29

1,5

Die Preise sind seit Jahren nicht kostendeckend

Eine wichtige Voraussetzung für eine solide Finanzierung des Versorgungsauftrages ist die kostendeckende Entwicklung der Preise für stationäre Leistungen, also die Entwicklung des Landesbasisfallwertes. Abb. 1 zeigt, dass in den Jahren 2015 und 2016 die Preissteigerungen durch den Landesbasisfallwert deutlich geringer ausfielen als die Entwicklung der Tarife und damit des größten Kostenblocks der Krankenhäuser: den Personalkosten.

Quelle: eigene Berechnungen

Anpassung Landesbasisfallwert zum Vorjahr 1

1,41

1,04

0,5

0% 2015

108,2

109,1

2005

2006

142,0

138,5

135,0

142,0% 131,0

127,4

123,3

121,7

Quelle: BWKG

123,6%

114,5

110,8

107,9 2004

105,4

103,6

102,0

120,0

Abb. 2 Tarifschere

2016

Personalkosten gewichtet (TVöD/TV/Ärzte (VKA) Grundlohnrate / Veränderungswert

4

2016

2015

2014

2013

2012

2011

2010

2009

2008

2007

2003

2002

2001

2000

100,0%

Die Tarifschere, deren Ursprung 1993 in der Einführung der Deckelung der Budgets liegt und die seither mehr oder weniger ausgeprägt ihren Rationalisierungsdruck auf die Arbeitsprozesse in deutschen Krankenhäusern ausübt, ist Kern des nach wie vor ungelösten betriebswirtschaftlichen Problems. (Abb. 2) Solange diese Schere nicht zusammengeführt wird, ist eine kostendeckende Finanzierung der Personal- und Sachkosten ohne eine kontinuierliche Mengenausweitung nicht möglich. In Baden-Württemberg haben wir zusätzlich das Problem, dass hier die Personalkosten überdurchschnittlich hoch sind. Die Bruttopersonalkosten in der Pflege liegen 7% über dem Bundesdurchschnitt (Abb. 3). Quartett Nr. 53 | April 2017


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Abb. 3 Lohnniveau Pflege im Bundesvergleich + 7,4 %

+ 6,9 %

60.000

Kosten Pflegedienst je VK in E Bundesländer

Quelle: BWKG

– 26,6 % Durchschnitt 55.391 E

55.000 50.000 45.000 40.000 35.000

Brandenburg

Thüringen

Sachsen

Sachsen-Anhalt

Schleswig-Holstein

Berlin

Hessen

Mecklenburg-Vorpommern

Anmerkung: Verteilung nach Höhe des Jahresergebnisses 2014 (auf Konzernebene) Quelle: rwi

100 80 51,0 60 95,6

89,5

89,5

88,0

86,1

82,4

80,8

76,7

75,7

73,3

69,3

67,6

26,7

30,7

32,4

40

Baden-Württemberg

Hessen

West-Deutschland

24,3

Niedersachsen, Bremen

23,3 Gesamt

19,2 Rheinland-Pfalz, Saarland

17,6 Nordrhein-Westfalen

13,9 Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin

12,0 Schleswig-Holstein, Hamburg

10,5 Sachsen Anhalt, Tühringen

Sachsen

4,4

10,5

Bayern

49,0

20 0

Lesen Sie bitte weiter auf Seite 6

Jahresüberschuss <0 Jahresüberschuss ≥0 Bundesländer / Regionen

Abb. 4 Jahresergebnis deutscher Kliniken im Bundesvergleich

Ost-Deutschland

Im November hat das Wirtschaftsforschungsinstitut rwi eine wissenschaftliche Ausarbeitung verö≠entlicht, die sich mit der hohen Verlustquote der Kliniken und deren Ursachen beschäftigt (Abb. 4). Dabei wird die Forderung der Baden Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG) bestätigt: „Im Landesbasisfallwert soll das regionale Lohnniveau berücksichtigt werden, da dies von den einzelnen Krankenhäusern nicht beeinflusst werden kann.“

Hamburg

Bayern

Nordrhein-Westfalen

Rheinland Pfalz

Niedersachsen

Bremen

Baden-Württemberg

Saarland

30.000

5


Abb. 5 zeigt die Landesbasisfallwerte 2016. Das Hochpreisland BadenWürttemberg hatte einen der niedrigsten LBFW überhaupt. Der zur Berechnung der Vergütung entscheidende Zahlbasisfallwert betrug 3.272,21 Euro. Warum in Rheinland-Pfalz die stationäre Versorgung so viel besser finanziert wird als im Rest der Republik (+5,4 % geg. Ba.-Wü.) bleibt ein ungelöstes Rätsel.

Abb. 5 Landesbasisfallwerte 2016

Auch das von Seiten des Bundesgesundheitsministeriums vielgelobte KHSG hat das grundlegende Problem, der nicht kostendeckenden Preise, einmal mehr nicht gelöst.

3.300 e

 Rheinland-Pfalz 3.465,02 e

3.450 e 3.400 e

3.394,77 e

3.350 e

2

3.250 e

 Saarland 3.348,43 e  Bayern 3.312,00 e

3.278,19 e

Der wachsende Versorgungsbedarf wird nicht finanziert

Abb. 6 Mengenentwicklung im RKK Klinikum

Quelle: eigene Berechnungen

30.475

2012

29.611 28.754

26.218

2013 CM CaseMix Fälle RKK Klinikum

6

29.036

27.473

27.186 25.957

28.518

2014

BBFW 3.311,98 e

 Bremen 3.296,26 e  Baden-Württemberg 3.278,21 e Mecklenburg-Vorpommern Sachsen Thüringen 3.278,19 e         Berlin   Hessen Hamburg 3.278,19 e Brandenburg Niedersachsen NRW Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein

Die demografische Entwicklung, der medizinische Fortschritt und die Erwartungen der Bevölkerung an eine qualitativ hochwertige, evidenzbasierte und moderne Medizin führen bei gleichzeitiger chronischer Unterfinanzierung der stationären Leistungen zu einer konstant steigenden Arbeitsverdichtung in deutschen Kliniken. Diese Verdichtung ist an immer stärker steigenden Fallzahlen bei immer kürzeren Verweildauern seit vielen Jahren tagtäglich

28.260

Quelle: eigene Berechnungen

3.500 e

2015

2016

erlebbar. Die angeblich immer noch vorhandenen E≤zienzreserven sind längst ausgeschöpft. Die Forderung der Krankenhausgesellschaften, dass Kliniken auch dann in der Lage sein müssen ihre Kosten zu refinanzieren, wenn sie die Patientenfallzahlen nicht erhöhen, ist richtig. Bei der bekannten Tarifschere ist das aber nicht möglich. Durch die chronische Unterfinanzierung werden die betriebswirtschaftlichen Zwänge der Krankenhäuser, immer mehr Fälle zu behandeln und damit CaseMix zu produzieren, befeuert. Abb. 6 zeigt die Mengensteigerungen im RKK Klinikum der letzten Jahre. Die Kostenträger lassen die Kliniken zwar wissen, dass sie diese Mengenausweitung nicht wünschen, tatsächlich will man den steigenden Bedarf aber decken, allerdings nicht zum vollen Preis. Die Gesetzgebung wird dem gerecht und hat zusätzlich zur bestehenden Budgetierung in 2013 den Mehrleistungsabschlag (MLA) eingeführt. Der MLA führt dazu, dass -von wenigen Ausnahmen abgesehen- 25% der zusätzlich erbrachten Leistungen nicht finanziert werden. Begründet wird dies mit der sogenannten Fixkostendegression. Quartett Nr. 53 | April 2017


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de, Vorteil und Risiko, so wie anderen in der Marktwirtschaft agierenden Unternehmen auch, kämen die Kliniken sehr gut zurecht.

Abb. 7 Sprungfixe Kosten Kosten

4

Der Pflegezuschlag ist keine zusätzliche Finanzierung unserer Pflegestellen, sondern lediglich die Fortführung des Versorgungszuschlages auf niedrigerem Niveau.

Gesamtkosten

Sprungfixe Kosten Fixkosten

Zur Erklärung:

Menge

Die Gesundheitspolitik ignoriert die Logik der Betriebswirtschaft

Ab 2017 wurde der Mehrleistungsabschlag durch den Fixkostendegressionsabschlag (FDA) ersetzt. Der FDA beträgt i.d.R. 35% (bis zu 50% sind möglich). Unter Fixkostendegression versteht man die Abnahme der unveränderlichen „fixen“ Kosten pro Behandlungsfall bei steigender Belegung. In der freien Wirtschaft verbleiben diese positiven E≠ekte der Auslastungserhöhung zum Vorteil bei den Unternehmen. Den Krankenhäusern in Deutschland ist das nicht gegönnt. Wäre dem so, wären die betriebswirtschaftlichen Probleme bundesdeutscher Kliniken gelöst. In der Betriebswirtschaft gibt es allerdings nicht nur die Fixkostendegression, auch das Gegenteil ist möglich. Dann spricht man von sprungfixen Kosten (Abb. 7).

Sprungfixe Kosten sind die Kosten, die bei Überschreiten einer Kapazitätsstufe zusätzlich entstehen. Ein erklärendes Beispiel hierzu: Bei Scha≠ung und Inbetriebnahme zusätzlicher Betten entstehen sprungfixe Kosten. Dabei besteht das unternehmerische Risiko, dass nach einer dafür erforderlichen Investition und/oder Stellenerhöhung die Auslastung wider Erwarten nicht, oder nur in geringerem Umfang, steigt und die Kliniken auf den zusätzlichen Kosten sitzen bleiben. Eine nachvollziehbare Forderung ist, dass bei einer Abschöpfung der Fixkostendegression zu Gunsten der Krankenkassen es auch eine Absicherung der sprungfixen Kosten zu Gunsten der Krankenhäuser geben muss. Eine begrüßenswerte Alternative dazu wäre die unternehmerische Freiheit, wie wir sie aus der Wirtschaft kennen, den Kliniken zu belassen. Weder die Vorteile aus der Fixkostendegression sollten den Kliniken genommen, noch müssen die Risiken aus sprungfixen Kosten sozialisiert werden. Wenn man den Krankenhäusern beides lassen wür-

Der Versorgungszuschlag ist im Jahr 2013 eingeführt worden, um die Mechanismen der preisdrückenden Mengenausweitung auf Landesebene teilweise wieder zu kompensieren. Neben den Kliniken, die ihre Leistungen aufgrund des stark wachsenden Bedarfes ausweiten mussten, haben diejenigen Kliniken, die das nicht betro≠en hat, unter einer zu geringen Erhöhung des Landesbasisfallwertes gelitten (doppelte Degression). Um dies zumindest teilweise auszugleichen, gab es für alle Kliniken den Versorgungszuschlag. Mit dem KHSG ist ab 2017 die doppelt preisdrückende Berücksichtigung der Mengenausweitung auf Landesebene und damit auch der Versorgungszuschlag abgescha≠t worden. Die Politik argumentiert deshalb, dass der neue Pflegezuschlag zusätzlich gezahlt würde und bindet seine relative Höhe je Klinik an die Personalausstattung im Pflegedienst. Es bleibt leider aus, dass die aufgrund der doppelten Degression nicht finanzierten Mengenausweitungen der Vergangenheit nachträglich, mittels einer Basiskorrektur des falsch zu niedrigen Landesbasisfallwertes, korrigiert werden. Da dies nicht geschieht, ist der Pflegezuschlag kein Zuschlag sondern nur die Fortführung des Versorgungszuschlages. Lesen Sie bitte weiter auf Seite 8 7

© für alle Diagramme: RKK Klinikum

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Den Pflegezuschlag gibt es gar nicht


Sehr enttäuschend ist auch, dass die Basis für die Berechnung des Pflegezuschlages das Jahr 2014 ist. Dadurch fällt der Pflegezuschlag um 40 Mio. EUR p.a. niedriger aus als es der bis Ende 2016 gezahlte Versorgungszuschlag war. Zusätzlich nachteilig ist, dass der Pflegezuschlag nicht wie der Versorgungszuschlag fortlaufend gezahlt, sondern je Haus in 2017 verhandelt und vereinbart werden muss. Das führt zu schmerzhaften Liquiditätseinbußen. Für das RKK Klinikum geht es hierbei um ca. 750 TEUR oder -anders ausgedrückt- um die Finanzierung von ca. 15 Stellen.

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Das Pflegestellenförderprogramm ist ein Feigenblatt

Ein erstes Pflegestellenförderprogramm gab es bereits vor 2010. Genau wie jetzt mussten die teilnehmenden Kliniken belegen, dass sie im Vergleich zu einem definierten Stichtag zusätzliches Pflegepersonal aufgebaut haben. Dann konnten, innerhalb gesteckter Grenzen, 90% der zusätzlichen Personalkosten budgeterhöhend vereinbart werden. Dieses erste Pflegestellenförderprogramm ist in einem bürokratischen Monstrum, dem sogenannten Pflegekomplexmaßnahmenscore (PKMS), geendet, das den Pflegekräften einmal mehr die Zeit am Patienten raubt, weil ohne aufwändige schriftliche Dokumentation die entsprechenden Zusatzentgelte nicht abgerechnet werden können. Das neue Pflegestellenförderprogramm ist ganz ähnlich angelegt. In den nächsten drei Jahren soll es zu stufenweisen Mehrausgaben der Kostenträger in Höhe von insgesamt 660 Mio. Euro (2016 => 110 Mio, 2017 => 220 Mio, 2018 => 330 Mio. Euro) führen. Voraussetzung dafür ist, dass in der unmittelbaren Patientenversorgung zusätzliche Pflegestellen entstehen. Für das RKK Klinikum geht es bei dem Pflegestel8

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Die Notfallambulanzen lenförderprogramm 2016 gerade mal werden nicht besser um 3 Stellen. Besser als nichts, aber sondern schlechter vergütet wesentlich verbessert wird die Finanzierung der Personalausstattung Den durchschnittlichen Behandlungsdamit nicht. kosten einer ambulanten NotfallAnstatt ein weiteres Pflegestellenför- behandlung in Krankenhäusern in derprogrammes aufzulegen sollte Höhe von 120 Euro stehen seit Jahren sich der Gesetzgeber fragen, warum durchschnittliche Erlöse in Höhe von es ein solches Programm überhaupt nur 32 Euro gegenüber. Das KHSG braucht. Die hohe Arbeitsbelastung soll diese Unterfinanzierung angebin der Pflege kommt doch nicht daher, lich korrigieren. Tatsächlich ändert dass die Kliniken aus lauter Profitgier sich daran nichts, schlimmer noch, die Pflegestellen zusammengestri- es wurde jetzt vereinbart, dass Klichen haben, sondern vielmehr da- niken für das Registrieren, Erkennen her, dass aufgrund der chronischen und Weiterleiten von Bagatellfällen, Unterfinanzierung den allermeis- die nicht im Krankenhaus behandelt ten deutschen Krankenhäusern gar werden müssen, sage und schreibe nichts anderes übrig bleibt, als an 4,74 Euro Vergütung erhalten. den Personalkosten zu sparen. Und das tri≠t die größte Berufsgruppe in Menschen, die tagsüber Hilfe in den den Kliniken, die Pflegekräfte, leider Notfallambulanzen der Krankenhäuser suchen, sollen, wenn sich kein unam stärksten. bedingter Behandlungsbedarf zeigt, Am 7. März 2017 hat das Bundesge- an die niedergelassenen Ärzte weisundheitsministerium eine Presse- tergeleitet werden. Dazu sind zumitteilung herausgegeben, in der es nächst die Registrierung der Patiensich zur Fortführung des neuen Pfle- ten und eine ärztliche Abklärung in gestellenförderprogramms ab 2019 den Notfallambulanzen erforderlich. äußert. Zusammen mit dem Pflege- Für diese Leistungen sollen den Kranzuschlag soll damit die finanzielle kenhäuser besagte 4,74 Euro gezahlt Grundlage für die Forderung nach werden. Dabei gehen der SpitzenverMindestpersonalstärken in der Pfle- band der Gesetzlichen Krankenverge, z.B. auf Intensivstationen und im sicherung und die Kassenärztliche Nachtdienst, gescha≠en sein. D.h., die Bundesvereinigung (KBV) von einer Fortführung einer bestehenden und ärztlichen Kontaktzeit von zwei Mium 40 Mio. Euro verringerten Finan- nuten aus. Der Hauptgeschäftsführer zierung -der sogenannte Pflegezu- der Deutschen Krankenhausgesellschlag- und das Pflegestellenförder- schaft, Gerhard Baum, bezeichnet das programm, das wenig mehr als ein – wie ich finde zu Recht – als „patienTropfen auf den heißen Stein ist, sol- tenfeindliche zwei Minuten Medizin“. len die Begründung dafür sein MinAls ob das nicht schon schlimm gedestpersonalstärken einzufordern. Im Ergebnis wird das nur ein wei- nug wäre, besteht jetzt auch noch teres Instrument für die Kostenträ- die Gefahr, dass bei nicht korrekter ger werden, mittels Einzelfall- und Dokumentation zu viele unserer vor allem Strukturprüfungen durch Patienten als Bagatellfälle gesehen den MDK (Medizinischer Dienst der werden, was zu zusätzlichen erhebKrankenversicherung) Zahlungen zu lichen finanziellen Einbußen führen verweigern, wenn die geforderten würde. Um dies zu vermeiden ist die Mindestpersonalstärken nicht ein- Erfassung weiterer ambulanter Begehalten werden. Das ist ein Teufels- handlungsdaten zwingend erforderkreis, der aufgehalten werden muss! lich. Die Dokumentationsbürokratie steigt weiter. Quartett Nr. 53 | April 2017


Das RKK Mitarbeitermagazin

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Foto: RKK Klinikum

Als Ergebnis des gesetzlichen Auftrages zur Verbesserung der ambulanten Notfallvergütungen kommt heraus, dass die Vergütung für die Betreuung von Millionen Patienten verschlechtert wird. Mit diesen von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung KBV und dem GKV Spitzenverband gegen die Stimmen der Krankenhäuser erzielten Ergebnis können wir aus den Defiziten bei den ambulanten Notfallleistungen nicht herauskommen.

Wer Hygiene fördern will muss Zeit geben

Das Hygieneförderprogramm soll uns finanzielle Unterstützung bei der Umsetzung der MedHygVO (Verordnung des Sozialministeriums über die Hygiene und Infektionsprävention) geben. U.a. werden damit die Personalkosten für Hygienefachkräfte, deren Fort- und Weiterbildung sowie die Inanspruchnahme externer Beratungsleistungen zum Teil refinanziert. Das RKK Klinikum erhält aus dem Hygieneförderprogramm ca. 50.000 Euro p.a. Eine der wichtigsten Maßnahmen zum Schutz vor Infektionen ist die Händedesinfektion. Unsere interne Qualitätssicherung sieht vor, dass wir vor und nach jedem Patientenkontakt, vor einer aseptischen Tätigkeit, nach Kontakt mit potentiell infektiösem Material und nach Kontakt mit der unmittelbaren Patientenumgebung eine hygienische Händedesinfektion durchführen müssen. Die Hersteller der Desinfektionsmittel schreiben eine Einwirkzeit von 30 bis 90 sec vor. Darüber hinausgehende hygienische Maßnahmen, wie das Anlegen von Schutzkleidung, Mundschutz und Handschuhen sind weitere zeitintensive Hygienemaßnahmen. Wenn man sich bewusst macht, dass jeder Mitarbeiter mit Patientenkontakt diese wichtigen

Handlungen tagtäglich viele dutzend male sorgfältig und ohne Ausnahme durchführen muss, wird klar, dass dafür vor allem eines gebraucht wird: ausreichend Zeit.

Das alles ist sehr bedrückend und lässt uns leider sorgenvoll in die Zukunft blicken. Weiteres Rationalisierungspotenzial zu finden und zu heben wird zunehmend schwerer bis unmöglich. Die fehlenden InvesIm RKK Klinikum arbeiten ca. 950 Voll- titionsmöglichkeiten werden immer kräfte in der Patientenversorgung. Je- spürbarer und verhindern wichtige dem dieser Mitarbeiter pro Stunde Innovationen in der stationären Vernur eine Minute zusätzliche Zeit für sorgung. Hygienemaßnahmen zu geben verursacht Personalkosten in Höhe von Das Handelsblatt meldete vor kur1 Mio. Euro pro Jahr! Die 50.000 Euro zem, dass die Krankenkassen erneut aus dem Hygieneförderprogramm be- ein Milliardenplus eingefahren haeindrucken in diesem Vergleich nicht. ben. Die Gesamtreserven betragen mittlerweile 25 Milliarden Euro. Was Ein Hygieneförderprogramm, dass könnte man mit diesem Geld Sinndiese Bezeichnung zu Recht tragen volles im deutschen Gesundheitswill, muss sicherstellen, dass die Per- wesen tun? Die Banken nehmen sonalstärken in den Kliniken so aus- Negativzinsen auf die Überschüsse reichend sind, dass die direkt am der GKV, so dass die wertvollen Beiund mit dem Patienten arbeitenden träge der Solidargemeinschaft den Menschen die erforderliche Zeit auch Geldinstituten statt der Medizin zuhaben. Ein konstant hoher Rationa- geführt werden. Das ist schwer verlisierungsdruck, der Stellen abbaut, dauliche Kost, wenn gleichzeitig Kliniken in Deutschland ums Überbewirkt genau das Gegenteil. leben kämpfen. Es bleibt zu ho≠en, dass die Vernunft in das Bundesgesundheitsministerium zurückkehrt und die Stimmen der Kliniken in der Zukunft mehr gehört werden als dies bisher leider der Fall ist. Ber Ges

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Foto: RKK Klinikum

Medizincontrolling

D

ie vollständige und korrekte DRG-Abrechnungsdokumentation stellt eine große Herausforderung für die Kliniken dar. Auch im 15. Jahr nach Einführung der Fallpauschalen zeigt sich, dass die Aufwandsbezogenheit der kodierten Daten, also die Tatsache, dass alle abgerechneten Diagnosen und Prozeduren auch mit dem dokumentierten Aufwand in der Krankenakte korrelieren, eine besondere Schwierigkeit darstellt. Nur mit viel Mühe und hohem Personaleinsatz lassen sich Diagnosen und OPS-Leistungen aus der Krankenakte herauslesen. Ärztliche Entlassungsberichte, welche die wesentliche Grundlage der Fallprüfung durch den MDK darstellen, entsprechen zumeist nicht den Abrechnungsanforderungen, da sie einem anderen Ziel dienen, nämlich der Information des Einweisen-

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im RKK Klinikum den oder weiter behandelnden Kollegen. In diesem Zusammenhang schwelt ebenso weiterhin der Streit um das beste Kodiermodell, das die Verantwortung für die Kodierung von Diagnosen und medizinischen Leistungen beim ärztlichen Personal belässt und dieses um die administrativen Tätigkeiten der Kodierung weitgehend befreit. Somit geht der Trend eindeutig in Richtung „Fallbegleitende Kodierung“ der den Abrechnungsprozess mit den Elementen des Case-Managements verbindet. Das RKK Klinikum unterstützt diesen neuen innovativen Weg seit Oktober 2015. Kodierfachkräfte kodieren die Fälle nicht mehr nach Entlassung der Patienten anhand der Patientenakte, sondern die relevanten ICD und OPS werden schon während des stationären Behandlungsprozess

korrekt und vollständig ermittelt und bilden die Grundlage für eine vorläufige Arbeits-DRG. Dafür wurde in den Kliniken ein Team mit Fachleuten aufgebaut, die sich sowohl in der medizinischen Terminologie wie auch in der Betriebswirtschaft zu Hause fühlen und während des gesamten Behandlungsprozesses mit den verantwortlichen Ärzten, Therapeuten und Pflegekräften im ständigen Austausch stehen. Unterstützt wird dieser für das RKK Klinikum sehr wichtige Prozess durch neue Controlling Instrumente, wie der aktuellen Patientenliste und der Mittagsstatistik. Erstere gibt den am Behandlungs- und Abrechnungsprozess beteiligten Mitarbeitern tagesaktuell die notwendigen Informationen für eine hochqualitative medizinische Behandlung unserer Patienten unter den Prämissen einer ökonomisch Quartett Nr. 53 | April 2017


Das RKK Mitarbeitermagazin

aufwandsgerechten Vergütung. Die Patientenliste ist damit Dreh- und Angelpunkt der zentralen Erlössicherung in unseren Kliniken. Um den oben beschriebenen Weg ressourcenschonend weiter zu verbessern, hat das RKK Klinikum 2017 eine weitere Software implementiert. Das Produkt MOMO unterstützt künftig die Kodierfachkräfte bei ihrer zeitaufwändigen Suche nach abrechnungsrelevanten Informationen zum Patienten. Die Software ist in der Lage, Fälle bezüglich ihrer Kodierung zu überprüfen und Vorschläge zu einer Kodierpräzisierung und ggf. Optimierung auszugeben. Zusätzlich kann MOMO in Echtzeit die krankenhausinternen Datenbanken nach z. B. Labor-, Mikrobiologie- oder Radiologiebefunden durchsuchen, Diagnosen und Prozeduren erkennen und entsprechende Codes generieren. Unser Modell des fallbegleitenden Kodierens wird dabei über eine spezielle Ansicht ermöglicht, die einen Überblick über alle kodierrelevanten Informationen der noch einliegenden

Auszug aus der Leistungsstatistik

Patienten minutenaktuell generiert. Verweildauerüber- bzw. -unterschreitungen lassen sich so reduzieren. Durch Handlungs- und Dokumentationsvorschläge optimieren wir künftig bereits vor der Entlassung unserer Patienten die Kodierung und Dokumentation.

Foto: RKK Klinikum

Als Basis einer erlössichernden Unterstützung sind in MOMO deutlich mehr als 10.000 Abfragekriterien hinterlegt, welche von Experten auf dem Gebiet der DRG-Optimierung entwickelt wurden und regelmäßigen Updates unterliegen. Wir als Nutzer haben darüber hinaus die Möglichkeit, diese Basis schnell und unkompliziert um eigene Optimierungsregeln zu erweitern und profitieren durch ein einzigartiges Sharing-Prinzip in Echtzeit von den Expertenvorschlägen anderer Nutzer.

Michael Thieme

Zugleich ist in MOMO die Integration von medizinischen Qualitätsindikatoren zur transparenten und aktiven Steuerung der Prozessoptimierung im klinischen Qualitätsmanagement sichergestellt, und mit der Funktion „MDK-Check“ können zeitsparend Anfragen des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherungen (MDK) beantwortet werden. Die Umstellung auf einen Fallbegleitende Kodierung in Verbindung mit einem ebenfalls neu eingeführten Reporting hat im RKK Klinikum eine bisher nicht dagewesene Transparenz gescha≠en, welche von den Führungskräften überaus positiv aufgenommen wurde. Regelmäßig erscheinende Berichte, wie die wöchentliche DRG-Leistungsstatistik, ermöglichen heute jederzeit Aussagen über die aktuellen Entwicklungen in den drei Krankenhäuser bis auf Abteilungs-, Fall-, Diagnosen und/oder OPS-Leistungsebene. Die Erstellung und vor allem die Interpretation dieser Berichte sowie die Beantwortung spezieller Fragestellungen zur Vorbereitung operativer und strategischer Entscheidungen mittels eines neu in Dienst gestellten validen QlikView-Datenpools 11


ist eine der wichtigsten Aufgaben des seit Oktober 2015 etablierten Medizincontrollings. Dazu gehören ebenso Datenanalysen für eine realistische Kalkulation im Rahmen des Wirtschaftsplanes, von Budgetplanungen und Entgeltverhandlungen. Bei dem in die Zukunft gerichteten strategischen Medizincontrolling werden neue und erweiterte medizinische Behandlungen auf Umsetzbarkeit geprüft, Möglichkeiten von (außer)budgetären Erlösen und Perspektiven einer sektorübergreifenden medizinischen Versorgung aufgezeigt. Im Einzelnen geht es um die Mitwirkung bei der Entwicklung- bzw. Umsetzung der Strategie sowie bei Restrukturierungsprozessen und die Bewertung der sich laufend verändernden gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen. Medizinisch-organisatorische und krankenhausübergreifende Projekte werden organisiert und die entsprechenden Führungskräfte bei der Umsetzung von Projekten vor Ort begleitet. Die Identifizierung und Erschließung neuer Geschäftsfelder und Ertragspotentiale gehört ebenso zu den Kernaufgaben des Medizincontrollings wie umfangreiche Sach- und Personalkostenanalysen im INEK-Benchmark. Das Medizincontrolling hat sich im RKK Klinikum zu einer für den wirtschaftlichen Erfolg bedeutenden Funktion entwickelt. Konzentrieren sich Michael Thieme und sein Team heute im Wesentlichen noch auf ökonomische Erlöskennzahlen im Verhältnis zu den Kosten, werden sich in Zukunft verstärkt auch Kennzahlen zur medizinischen Prozessqualität und im Bereich Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit darstellen lassen. Die Vorbereitungen hierfür laufen bereits auf Hochtouren. Michael Thieme Leiter Medizinco

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n t r o l l i n g

100 Sekunden … Kodierfachkraft

Friederike Gausch Seit Mai 2010 bin ich im RKK Klinikum Loretto-Krankenhaus als klinische Kodierfachkraft tätig.

Von 1973 – 1976 absolvierte ich meine Krankenpflegeausbildung im Loretto-Krankenhaus.

Danach war ich bis 2010 als Pflegekraft, Hygienefachkraft, Stationsleitung und als Abteilungsleitung tätig.

Seit der Einführung der Fallkostenpauschalen erfolgt die Vorbereitung der Abrechnung der Leistungen über die medizinische Dokumentation. Kodiert wird, was einen diagnostischen, therapeutischen oder pflegerischen Aufwand hat. Die Kodierfachkraft ist administrativ tätig und unterstützt Herrn Thieme im Medizincontrolling. Im gesamten RKK Klinikum sind zehn Kodierfachkräfte tätig.

Konkrete Aufgabenfelder für mich und meine KollegInnen sind:

 Erfassung der Aufnahmediag nose bei Neuaufnahmen. Die Aufnahmeanzeige muss innerhalb von drei Werktagen an die Krankenkasse erfolgen.

 Kodierung entlassener Patien ten zur Abrechnung für die Krankenkasse  Festlegung der Hauptdia gnose

 Überprüfung der korrekten und vollständigen Dokumen tation, insbesondere Aufwand und Ressourcenverbrauch für kodierte Nebendiagnosen

 Überprüfung der Prozeduren. Die Kodierung im OP und in den Funktionsabteilungen liegt im Verantwortungsbereich des Arztes

 Erfassung sonstiger Prozeduren z.B. CT, MRT, Punktionen

 Erfassung Zusatzentgelte z.B. Blutprodukte, Medikamenten (z.B. Chemotherapeutika), Dia lyse, PKMS, Komplexbehand lung MRE usw.  Vollständigkeit der Patienten akte

 Bearbeitung von MDK-Anfragen (medizinscher Dienst der Kran kenversicherung). In den Gut achten geht es z.B. um die Ver weildauer, Diagnosen, Proze duren.

 Wöchentliche Besprechungen mit dem Leiter des Medizin controllers Hr. Thieme

 Zusammenarbeit mit Ärzten, Pflege und Patientenverwaltung

 Regelmäßige Fortbildungen über Neuerungen oder spezielle Themen Meine Aufgaben umfassen viele Bereiche im Krankenhaus, was meine Arbeit spannend macht. Ich bin mir der verantwortungsvollen Tätigkeit bewusst und habe diese Herausforderung gerne angenommen. Manchmal ist es wie ein Krimi, und man wird zum Detektiv. All dies wäre aber ohne die gute Zusammenarbeit mit allen Mitarbeitern im Hause nicht möglich. Dafür vielen Dank auch im Namen meiner „Kodierkollegen“. Friederike Gausch

Quartett Nr. 53 | April 2017


Fortsetzung von Seite 1: Zertifikat bestätigt

Das RKK Mitarbeitermagazin

… Zertifikat bestätigt

… herausragenden Struktur-, Behandlungs- und Ergebnisqualität. Anfang 2017 wurde von den Auditoren im Rahmen des Überwachungsaudits die Empfehlung zur Aufrechterhaltung des Zertifikats ausgesprochen und damit das etablierte Qualitätsmanagement-System bestätigt. Besonders hervorgehoben wurde die operative Versorgung von Hüftfrakturen in Verbindung mit der Geriatrisch frührehabilitativen Komplexbehandlung (GFK). Die Erteilung des Zertifikats bestätigt das hohe Niveau bei der Implantation von Hüft- und Knieprothesen an beiden Standorten“, betont Prof. Dr. Wolfgang Schlickewei, Chefarzt Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Kindertraumatologie im St. Josefskrankenhaus in Freiburg. Dr. Bettina Götze, Chefärztin der Klinik

Foto: RKK Klinikum

Hohe Qualität im EndoProthetikZentrum RKK

für Unfallchirurgie, Orthopädie und Kindertraumatologie im Bruder-KlausKrankenhaus in Waldkirch ist überzeugt: „Die Zertifizierung und die das damit zusammenhängende Qualitätsmanagement hat wesentlich zur erfolgreichen Entwicklung der chirurgischen Orthopädie beigetragen“.

bearbeitet und in einem Maßnahmenplan dokumentiert. Mit Blick auf die zum Ausdruck gekommene sehr gute Beurteilung der Auditoren und auf die Vorbereitungen für die Zertifizierung des Loretto-Krankenhauses betont Bernd Fey, Geschäftsführer des RKK Klinikums: „Wir nehmen das Thema Qualität sehr ernst Die Qualitätsverbesserung der Ab- und werden damit unseren eigenen läufe in der Endoprothetik im Rah- Ansprüchen, aber und auch den Anmen des Zertifizierungsprozesses wird sprüchen und Forderungen der Politik kontinuierlich weitergeführt und in vollem Umfang gerecht“. Mit circa jährlich in einem Überwachungsau- 1.200 Hüft- und 600 Knieprothesen dit überprüft. im Jahr ist das RKK Klinikum im Großraum Freiburg das größte KomIm vergangenen Audit wurden keine petenzzentrum für Endoprothetik. Abweichungen festgestellt. Für beide Standorte ergaben sich 13 Hinweise, die als Verbesserungspotentiale T h i l o J a k o b für die Bereiche Station, Ambulanz P r e s s e s p r e c h e r RKK K l i n i k u m und OP gelten. Diese werden kontinuierlich mit den Verantwortlichen 13


Foto: RKK Klinikum

Aufbereitung von Medizinprodukten

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er Neu- und Erweiterungsbau des St. Josefskrankenhauses ist seit Winter 2012 in Betrieb. Neben den unmittelbar der Medizin zugeordneten Bereichen wurden hier auch zentrale Funktionseinheiten wie Küche, Lager, Apotheke und die zentrale Sterilgutversorgungsabteilung ZSVA oder mit neuem Terminus: die Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte kurz AEMP integriert. Die sukzessive Zusammenführung der „alten ZSVA’en“ aus dem St. Josefskrankenhaus, dem Lorettto-Krankenhaus und dem Bruder-Klaus-Krankenhaus sowie die Inbetriebnahme in den neuen Räumlichkeiten fand dann ab dem Frühjahr 2013 statt. Schon bei den ersten Zielplanungsgesprächen für den Neuund Erweiterungsbau war eine zentrale Einheit für die Aufbereitung von Medizinprodukten ein Thema mit 14

Zertifikat für die AEMP im RKK Klinikum höchster Priorität. Moderne, insbesondere minimal-invasive Operationstechniken bedingen meist auch komplexe Instrumente. Die technischen und gesetzlichen Anforderungen an die Apparate bzw. Anlagen für die Aufbereitung und an das Personal sind in den letzten Jahren so anspruchsvoll geworden, dass umfassende strukturelle Verbesserungen für eine moderne und zeitgemäße Aufbereitungseinheit unabdingbar wurden.

RKK Wissen … AEMP AufbereitungsEinheit für MedizinProdukte

ZSVA Zentrale SterilgutVersorgungsAnlage

Gemeinsam mit der Karlsruher Planungsgesellschaft für Einrichtungen im Gesundheitswesen PEG mbH und der Zielplanungsgruppe des RKK wurde im 1. UG des Neu- und Erweiterungsbaus eine Aufbereitungseinheit konzipiert. Auf ca. 700 m2 wurden alle notwendigen Funktionsbereiche wie – Warenannahme – Dekontamination – Funktionskontrolle und Packen – Sterilisation und Sterilgutlager sowie – Warenausgabe integriert. Auch die peripheren Bereiche wie Umkleiden, Sozialräume und Büros wurden unmittelbar in den Funktionsbereich integriert. So konnten durch ein sehr gutes Raumangebot und hochmoderne Aufbereitungsanlagen alle Arbeitsabläufe e≤zient gestaltet werden. Die großzügige Gestaltung und die natürliche Belichtung der wesentlichen Bereiche lies sehr attraktive Arbeitsplätze entQuartett Nr. 53 | April 2017


Das RKK Mitarbeitermagazin

stehen. Die Anbindung an den Zentral-OP im St. Josefskrankenhaus erfolgt über zwei Aufzüge. Lieferungen von und nach außen erfolgen über kurze Wege über den Wirtschaftshof mittels eines externen Logistikdienstleisters angebunden. Im Dekontaminationsbereich wurden zwei Taktband-, zwei Einkammer-Desinfektoren sowie eine Containerwaschanlage installiert. Für zwei weitere Desinfektoren wurde eine Platzreserve eingeplant. Im Packbereich befinden sich acht ergonomische Arbeitstische. Es stehen zwei 8-STE und ein 16-STE Sterilisator zur Verfügung. Auch hier wurde eine Reservekapazität von 24–STE vorgehalten. Die Medienversorgungen für die Apparate und Anlagen (Wasser, VE-Wasser, Dampf, Strom, …) wurde zur optimalen Sicherstellung der Versorgung redundant ausgelegt. 2016 wurden in der AEMP ca. 69.000 STE bzw. ca. 120.000 Instrumentensets aufbereitet. Dabei wurden u.a. externe Kunde wie Krankenhäuser, ambulante Operationszentren oder niedergelassen Ärzte mit umfassenden Diensleitungen in der Medizinprodukteaufbereitung bedient. Seit dem 1. Januar 2014 ist AEMP in den Technischen Betrieb integriert. Stringente, qualitätsbasierte und standardisierte Prozesse unter Berücksichtigung hygienischer Anforderungen sind in der Medizintechnik Usus. Um die Ergebnisqualität der Dienstleistungen objektiv messbar zu machen, wurde der TÜV Rheinland, als akkreditierte anerkannte Stelle nach dem Medizinproduktegesetz, beauftragt, die AEMP nach der internationalen und speziell auf Medizinprodukte ausgerichtete Norm DIN EN ISO 13485 zu zertifizieren. Im Herbst 2015 konnte das RKK Klinikum eine ausgewiesene Fachkraft für Qualität bei der Aufbereitung von Medizinprodukten, Frau Ulrike Zimmermann, als Mitarbeiterin im

Ausgabe Umkleide

Schleuse

WCs

Steril-Lager

Wagenwaschraum

Umkleide Lager Schleuse Aufbereitung Packraum Aufenthalt

Dienstraum

Führungsteam der AEMP gewinnen. Neben Ihrer Tätigkeit als Leitung einer großen AEMP hat sie sich in der Ausbildung von Mitarbeiter/ innen in der Sach- und Fachkunde ZSVA engagiert. Weiterhin ist sie Mitglied im Fachausschuss Qualität in der Deutschen Gesellschaft für Sterilgutversorgung DGSV e.V. Frau Zimmermann hat gemeinsam mit Herrn Glendon Bechler und den Mitarbeiter/innen der AEMP alle optimiert und dokumentiert. Für jeden Teilprozess mussten Arbeits- und Verfahrensanweisungen erstellt werden. Darüber hinaus mussten alle Mitarbeiter/innen in den neuen Prozessen und deren Dokumentation umfangreich und zeitaufwändig geschult werden, damit das Endergebnis schlussendlich der gewünschten Qualität entspricht. Außerdem wurde gemeinsam mit unseren Dienstleistern der Medizinprodukteindustrie das Instandhaltungsmanagement einschließlich der Instrumentennachlegereserve überarbeitet. Fehlbestände durch Reparatur von Instrumenten sollten auf diese Weise möglichst vermieden werden. Bis Sommer 2016 entstanden gemeinsam mit dem zentralen QM des RKK Klinikums über 450 Dokumente für die Aufbereitung

Grundriss der AEMP im 1. UG des Neu- und Erweiterungsbaus

von Medizinprodukten. Jeder einzelne Prozessschritt wird EDV-gestützt erfasst. So ist eine jedes Instrumentensieb und jeder Prozessschritt lückenlos reproduzierbar.   Eine erste Auditierung der AEMP fand durch die überwachende Behörde des Regierungspräsidiums Freiburg statt. Hierbei wurde unserer AEMP eine gesetzeskonforme Aufbereitung testiert. Damit war der erste Meilenstein gescha≠t. Das 2-tägige Zertifizierungsaudit wurde dann im Juli 2016 durchgeführt. Bereits im ersten Anlauf konnte unsere AEMP erfolgreich durch den TÜV Rheinland zertifiziert werden. Damit hatten wir zusätzlich den Beleg, dass die AEMP höchsten Qualitätsanforderungen genügt. Diese beiden sehr guten Testate sind der guten Vorbereitung durch das Leitungsteam und natürlich, last but not least, den guten Leistungen des gesamten AEMP Teams zu verdanken. Seit dem 1. März 2017 hat Frau Ulrike Zimmermann die operative Leitung der AEMP übernommen. Die kontinuierlich andauernde Qualitätsstei15


gerung soll dadurch weiter forciert werden. Ein weiterer grundlegender Schritt in diese Richtung war das in Deutschland erstmalige Angebot einer 3-jährigen Ausbildung zur Fachkraft für die Aufbereitung von Medizinprodukten nach den Vorgaben der DGSV an der katholischen Schule für Gesundheits – und Pflegeberufe in Dortmund. Herr Hassan Yassin ist der erste Auszubildende des RKK, der diese Ausbildung absolviert. Ziel des RKK ist es, weitere junge Menschen auszubilden. Die technischen, hygienischen und regulatorischen Ansprüche sind heute so komplex, dass eine grundlegende Ausbildung dazu, viel weiter gehend als die heute üblichen Fachkundekurse, notwendig geworden ist. Innerhalb unserer eigenen Organisation werden wir, auch zur Vorbereitung des Wiederholungsaudit, eigenes Personal aus dem QM-Team, der AEMP und der Medizintechnik umfassend in dem Thema Medizinprodukte und Qualitätsmanagementsysteme weiter qualifizieren. So können wir dann zukünftig alle regulatorischen Anforderungen selbst erfüllen.

Geistlicher Impuls

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ei allen Leserinnen und Lesern, die sich am Preisrätsel der Ausgabe 52 unserer Mitarbeiterzeitschrift beteiligt haben, möchten wir uns ganz herzlich bedanken, alle eingesandten Antworten beinhalteten die richtigen Lösungen!

Pflegedirektorin Michaela Schmid zog aus den Einsendungen den Abschnitt, den Frau Jennifer Granger eingereicht hat, und übergab ihr den Preis am 28. März 2017. Frau Granger ist Gesundheits- und Krankenpflegerin sowie Praxisanleiterin auf Station 4M im St. Josefskrankenhaus.

Gedanken

zu Ostern

Die Mitglieder des Redaktionsteams gratulieren Frau Granger ganz herzlich zu ihrem Gewinn, sicherlich wird sie eine gute Zeit im Kino verbringen, denn sie weiß schon, welchen Film sie sich anschauen wird. Dr. Kl

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Fr

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… gewonnen

Die AEMP im RKK Klinikum wird sich weiter als kompetenter Dienstleister, für interne und externe Kunden, in allen Belangen rund um die Aufbereitung von Medizinprodukten etablieren. Gerne stehen Ihnen die Mitarbeiter/innen jederzeit für Fragen und/oder Anregungen zur Verfügung.

s l e i t e r

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Information AEMP Ö≠nungszeiten: 06.00 bis 23.00 Uhr Mitarbeiter: 26 (Stand 03/2017)

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Foto: Daniela van Emmerik © pixelio

Thorsten Stolpe D i p l . - I n g . B M T / KT Technischer Betrieb L e i t e r AE M P

Quartett Nr. 53 | April 2017


W

ie oft stehen wir in unserem Leben vor einem neuen Anfang? Ein Ortswechsel, eine familiäre Änderung, eine Krankheit oder der Tod eines lieben Menschen konfrontieren uns mit Veränderung. Wir suchen Hilfe und Trost und ho≠en auf Positives in dieser Veränderung.

Was sucht Ihr den Lebenden bei den Toten ?

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24,5

Das RKK Mitarbeitermagazin

Die Osternacht spiegelt den Übergang vom Dunkel des Lebens in das Helle wieder. Sie macht deutlich, wie aus dem Dunkel der Grabesruhe und der Stille, helles Licht und Ho≠nung werden kann. In der Osternacht wird die Auferstehung Jesu gefeiert.

Es ist Aufgabe des Diakons, im „Exsultet“ dies in der Osternacht immer Die Bibel zeigt uns in vielen Beispie- wieder vorzutragen und zu erinnern. len, wie oft Jesus mit dunklen Zeiten, Einer aus dem Volk, für das Volk. Leid, Trauer, Verzweiflung bis hin zum Sterben konfrontiert war. Und im „Exsultet“ der Osternacht heißt es mehrfach „Dies ist die Nacht ...“ Und jetzt stellen Sie sich einmal vor, und erzählt jeweils von der Bedeusie verlieren einen lieben Menschen, tung dieser besonderen Nacht für aber das Grab, in dem Sie die geliebdie Heilsgeschichte. ,,Dies ist die te Person vermuten, ist leer, oder der Nacht, in der Jesus die Ketten des Sarg/ die Urne ist verschwunden ... Todes zerbrach und aus der Tiefe des Todes wieder emporstieg“ So erging es den 3 Frauen und 2 Jüngern, als sie am Sonntagmorgen Ostern zeigt uns Christen also allzu nach Karfreitag an das Grab Jesu deutlich: Gott möchte uns in seinen eilten ... Händen halten, er möchte uns durch unser Leben tragen; es liegt an uns, Fragen, die menschlich ohne Antwort dieses zuzulassen oder zu verwehbleiben, weil sie nicht zu erfassen ren; wir haben die freie Wahl. sind; wir bekommen keine Antwort auf das „Warum“. Hätten sie aber kei- Wir selbst sind also gefordert unsere nen Sinn, wären sie uns nicht begeg- eigenen Erfahrungen mit der net. Nur wissen wir das leider meisPassion Christi in Verbindung zu tens immer erst hinterher, wenn die bringen. Können wir nach einer Stresssituation vorüber ist. Während Knie-/oder Hüft-Operation im der Situation sehen wir es oft nicht. wahrsten Sinne des Wortes nicht auch eine Wieder-Auferstehung Dieses biblische Beispiel zeigt uns feiern und IHM ein „Dankeschön“ aber sehr wohl, das Resignation sagen? Lassen wir uns von IHM nicht die einzige Antwort sein kann. begleiten, wenn wir selbst ein Ein hell und weiß leuchtender Engel Kreuz zu tragen haben; am Ende sitzt auf dem Platz des Verblichewartet das Licht auf uns. nen und erklärt: Was sucht Ihr den Frohe Ostern! Lebenden bei den Toten? Gott ist unendlich. Er kann gar nicht sterIhr ben. Der Körper ja, der Geist nein. Johannes Timm

J o h a n n e s T i mm Ständiger Diakon/Bet Loretto-Krankenhaus

r i e b s w i r t

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Foto: anesthesia Firma V © fotolia

Interdisziplinäres Weaningzentrum RKK Klinikum baut Kompetenzzentrum im St. Josefskrankenhaus aus

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RKK Wissen … bietet das RKK Klinikum Rahmenbedingungen, damit eine an die jeweiWeaning lige, individuelle Situation des PatiBezeichnung für die Phase der enten angepasste Entwöhnung von Entwöhnung eines Patienten einer künstlichen Beatmung umgevom Beatmungsgerät im setzt werden kann. Die VorbereitunBereich der Beatmungsmedizin. gen für die Zertifizierung zum zertifizierten Weaningszentrum durch die Deutsche Gesellschaft für Pneumolo- ein Setting, welches eine situationsgie (DGP) sind bereits angelaufen. gerechte, planvolle und zielgerichtete Beatmungsentwöhnung mögIn der interdisziplinären Versorgung lich macht. „Die gesamtinternistische Mit dem in die Klinik für Pneumo- der Patienten durch ein therapeuti- Behandlung der Patienten mit einem logie (Lungenheilkunde) und Beat- sches Team, bestehend aus Atmungs- multidisziplinären Team und die enge mungsmedizin im St. Josefskranken- und Physiotherapeuten, Logopäden, Zusammenarbeit von Intensivmedizihaus integrierten Weaningzentrum Fachpflegekräften und Ärzten, gibt es nern, Pneumologen, Chirurgen, Neuro-

n der modernen Medizin ist die maschinelle Beatmung ein wesentlicher Bestandteil der Intensivmedizin. Dabei wird die Atmung des Patienten in der Regel für einen kurzen Zeitraum über einen künstlichen Beatmungsschlauch oder eine Beatmungsmaske unterstützt. „Weaning“, vom Englischen „to wean“, beschreibt dabei den Prozess der Entwöhnung von Beatmungsgeräten.

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Quartett Nr. 53 | April 2017


Das RKK Mitarbeitermagazin

Information

24-Stunden-Hotline für Patientenanmeldung im RKK Klinikum: Telefon

0761 2711 5599 Anmeldung mit dem Formular unter www.rkk-klinikum.de/ kompetenzzentren/ weaningzentrum oder über diesen QR-Code:

logen, Palliativmedizinern und Schmerztherapeuten sowie Kooperationspartnern aus den Bereichen Nephrologie und Onkologie ist das Fundament einer erfolgreichen Entwöhnung im interdisziplinären Weaningzentrum“,betont Prof. Dr. Stephan Sorichter, Chefarzt der Klinik für Pneumologie und Beatmungsmedizin. Schwerpunkt des Therapieangebotes sind Beatmungsentwöhnung nach Langzeitbeatmung, Akutbeatmung bei schweren Lungenschädigungen, Einstellung und Anpassung außerklinischer Beatmung, Überleitung in die häusliche Versorgung und regelmäßige ambulante Betreuung außerklinisch beatmeter Menschen.

ratur als „Prolongiertes Weaning“ beschrieben. An der Schnittstelle zwischen den Berufsgruppen Arzt, Pflege und Physiotherapeuten spielt dabei die Unterstützung durch Atmungstherapeuten eine Schlüsselrolle. Atmungstherapeuten wie der Fachkrankenpfleger für Anästhesie & Intensivpflege und Praxisanleiter Carsten Kromer sind erfahrene Spezialisten in der Betreuung von Patienten mit pneumologischen Erkrankungen und arbeiten weitgehend selbständig, unter Supervision eines Facharztes. Die Weiterbildung zum Atmungstherapeuten umfasst ca. 600 Stun-

Information Weiterführende Informationen zur Weiterbildung zum/ zur Atmungstherapeuten/in erhalten Sie unter www.atmungstherapeuten.de oder über diesen QR-Code:

den theoretischen und praktischen Unterrichts (innerhalb 2 Jahre berufsbegleitend durchgeführt) und schließt mit einer schriftlichen Prüfung, einer Facharbeit und einem Kolloquium ab (weiterführende Informationen siehe Infobox). Durch den Einsatz von Atmungstherapeuten wird die Verknüpfung der bisher getrennten Prozesse Diagnostik, Pflege und Therapie intensiviert, wodurch sich die Qualität in der Gesamtbetreuung verbessert: Die intensive Betreuung beschleunigt die Genesung der Patienten und ihr Aufenthalt wird so angenehm und kurz wie möglich gestaltet. Für die Anmeldung von Patienten wurden eine 24-Stunden-Hotline eingerichtet (siehe Infobox). Thilo Jakob Pressesprech

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Foto: vzmaze © fotolia

Neben den Funktionsstörungen der Lunge sind beispielsweise akute oder chronische Begleiterkrankungen sowie hohes Alter Faktoren, die zu einem verlängerten Weaningprozess führen. Bei ca. 20% der Beatmungstherapie-Patienten stellt am Ende der Therapie die Entwöhnung ein Problem dar. „Die Beatmung muss dann noch fortgesetzt werden, obwohl der ursprüngliche Grund für eine Beatmungstherapie, sei es eine Operation oder eine schwere Lungenentzündung, längst behoben ist“, erläutert Oberarzt Dr. Frederik Meiser. Die Entwöhnungsphase ist dann deutlich verlängert und wird in der Fachlite19


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nfang März wurde im Zusammenhang mit den fehlerhaften Großkopfhüftprothesen ein Meilenstein erreicht. Das Landgericht Freiburg hat die Herstellerfirma zur Zahlung von Schmerzensgeld sowie materiellem Schadensersatz verurteilt. Der Produktfehler war nach Überzeugung des Gerichts für die Beschwerden der Patientin ursächlich und im Zeitpunkt der Inverkehrgabe der konkreten Prothesen nach dem seinerzeit neuesten Stand der Wissenschaft und Technik für die Herstellerfirma auch erkennbar.

Foto: bht2000 © fotolia

Urteil zugunsten der Patienten Landgericht Freiburg verurteilt Herstellerfirma 20

Zur Vorgeschichte: In der Klinik für Orthopädische Chirurgie des Loretto-Krankenhauses, sind im Zeitraum von 2003 bis 2008 bei ca. 770 Patienten 805 Hüftgelenksimplantate des Typs Metasul LDH, also so genannte Großkopfprothesen implantiert worden. Nachdem bereits im vierten Jahr der Anwendung vier Fälle von Früh-Osteolysen (Knochenschwund) aufgetreten waren, wurde die Verwendung des Implantats im Loretto-Krankenhaus ab 2008 unter der Verdachtsdiagnose „Metallallergie“ eingestellt. Nachdem sich weitere Patienten mit Beschwerden zur Nachuntersuchung gemeldet hatten, wurde Ende Januar 2009 von den behandelnden Ärzten erstmals eine Ursache der Beschwerden beim Implantat vermutet und die explantierten Prothesenteile dem Hersteller zur Verfügung gestellt. Von Seiten des RKK Klinikums wurde im Sommer 2009 eine umfangreiche Kommunikationso≠ensive gestartet und auch über die Presse maximale Transparenz sichergestellt. U.a. wurden alle im fraglichen Zeitraum operierten Patienten brieflich unterrichtet, dabei sowohl die Betro≠enen, bei denen dieser Implantattyp verwendet worden war, als auch die nicht Betro≠enen, um diese Patienten zu beruhigen. Aufgrund der Serienbriefaktion im Sommer 2009 konnten nahezu alle mit dem fragliQuartett Nr. 53 | April 2017


Unser Leitbild

Das RKK Mitarbeitermagazin

chen Prothesentyp versorgten Patienten in kurzer Zeit nachuntersucht und erforderliche Revisionsoperationen durchgeführt werden. Jetzt hat das Gericht in einem weiteren Prozess zugunsten der Klägerin entschieden und ihr Schadensersatz und Schmerzensgeld zugesprochen. Der Klägerin waren beidseitig Metall-Großkopfhüftprothesen der Firma Zimmer implantiert worden. Rechts musste die Prothese aufgrund Beschwerden bereits im Jahr 2010 ausgetauscht werden. Mit der Hüftprothese links ist die Patientin – bisher – ohne akute Beschwerden. An der Konus-Steck-Verbindung rechts war nach Feststellung der Sachverständigen Metallabrieb in erheblichem Umfang aufgetreten. Das sehr sorgfältige und in den rechtlichen Ausführungen detailliert begründete Urteil des Landgerichts lässt für die betro≠enen Patientinnen und Patienten in vergleichbarer Situation ho≠en. Thilo Jakob Pressesprech

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ir haben uns entsprechend unserer freigemeinnützigen Zielsetzung zur Aufgabe gemacht, mit di≠erenziertem medizinischem Wissen und einfühlsamer liebevoller Pflege für unsere Patienten da zu sein. Gemeinsam mit ihnen

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wollen wir Diagnostik und Therapie gestalten; dabei ist uns eine ganzheitliche dem Patienten gerecht werdende, am christlichen Menschenbild orientierte Sicht ein besonderes Anliegen

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nen dadurch hinausgeschoben oder vermieden werden. Um Tumorzellen innerhalb weniger Minuten mit Hitze abzutöten, ohne Teile der Wirbelsäule zu schädigen, muss das Gerät gleichzeitig erhitzen und die angrenzende Knochensubstanz kühlen. Zur zusätzlichen Stabilisierung wird über die Zugangskanülen in den Hohlraum, in dem zuvor das Metastasengewebe saß, Knochenzement eingebracht.

Mehr

Lebensqualität

für Tumorpatienten

„Mit der sehr schonenden Therapieoption sind in unserer Klink alle bis heute behandelten Patienten wieder schmerzfrei und beweglich“, betont Dr. Frank Hassel, Chefarzt in der Klinik für Orthopädische Chirurgie und Wirbelsäulenchirurgie und ergänzt: „Patienten können noch am gleichen Tag wieder aufstehen und voll belasten. Anschließend kann dann die weitere Therapie mit Bestrahlung und/ oder Chemotherapie erfolgen.“

Foto: clipaera © fotolia

Thilo Jakob Pressesprech

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RKK Wissen …

RKK Klinikum mit neuer Therapie bei Wirbelsäulenmetastasen

m Loretto-Krankenhaus steht für Patienten mit Wirbelsäulenmetastasen ab sofort die hochinnovative, minimalinvasive „OsteoCool-Therapie“ zur Verfügung. Dabei handelt es sich um eine Radiofrequenzablation mit anschließender Zementaugmentation von Wirbelkörper-Tumoren bzw. Metastasen. Gerade Patienten, bei denen bisherige Behandlungswege nicht möglich oder nicht erfolgreich waren, profitieren von der neuen Technik, bei der mit einer Sonde Tumorzellen in der Wirbelsäule vernichtet werden. Das Loretto-Krankenhaus gehört bunde-

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Radiofrequenzablation

Verfahren zur lokalen Zerstörung von Gewebe im Körper durch Zuführung großer Hitze. weit zu den ersten Kliniken, in denen diese Therapie angeboten wird. Bei den neuen Verfahren werden über ein bis zwei kleine Einstichstellen minimalinvasiv dünne Sonden in den Wirbelkörper eingebracht. Über diese werden Energie und Hitze gezielt auf das Tumorgewebe in den Wirbelkörpern abgegeben; Folgeerkrankungen wie Wirbelkörperbrüche oder neurologische Komplikationen infolge der Tumorausbreitung z.B. in den Rückenmarkskanal könDr. Frank Hassel

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Das RKK Mitarbeitermagazin

Bewegung fördern – Druck reduzieren

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ruckgeschwüre – in der Fachsprache Dekubiti – sind schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen, die rund 400.000 Menschen pro Jahr in Deutschland erleiden. Auf der Grundlage des Erscheinungsbildes kann ein entstandenes Druckgeschwür in vier Kategorien eingeteilt werden:

Kategorie/Stadium I: Nicht wegdrückbares Erythem Intakte Haut mit nicht wegdrückbarer Rötung eines lokalen Bereichs gewöhnlich über einem knöchernen Vorsprung. Kategorie/Stadium II: Teilverlust der Haut Teilzerstörung der Haut, die als flaches, o≠enes Ulcus mit einem rot bis rosafarbenen Wundbett ohne Beläge in Erscheinung tritt. Kategorie/Stadium III: Vollständiger Verlust der Haut Vollständiger Gewebeverlust. Subkutanes Fett kann sichtbar sein, aber Knochen, Sehne oder Muskel liegen nicht o≠en. Beläge können vorhanden sein, die aber nicht die Tiefe des Gewebeverlustes verdecken. Es können Taschenbildungen oder Unterminierungen vorliegen.

Lesen Sie bitte weiter auf Seite 24 23

Kategorie/Stadium IV: Vollständiger Gewebeverlust Vollständiger Gewebeverlust mit freiliegenden Knochen, Sehnen oder Muskeln. Beläge oder Schorf können an einigen Teilen des Wundbettes vorhanden sein. Es können Taschenbildungen oder Unterminierungen vorliegen.

Foto: WavebreakMediaMicro © fotolia

Dekubitus vorbeugen


Die Entstehung eines Dekubitus kann in den meisten Fällen durch gezielte pflegerische Maßnahmen vermieden werden. Daher ist es einer der wichtigsten pflegerischen Aufgaben, das individuelle Dekubitusrisiko eines jeden Patienten einzuschätzen, um entsprechende prophylaktische Maßnahmen frühzeitig durchzuführen sowie die Wirksamkeit der Maßnahmen zu prüfen. Der nationale Expertenstandard (DNQP, 2010) und die internationale Leitlinie (EPUAP/NPUAP/PPPIA 2014) bilden die Grundlage des Standards „Dekubitusprophylaxe in der Pflege“ im RKK:

Ein weiterer Punkt ist der regelmäßige Positionswechsel (Lagewechsel). Dieser sorgt für eine zeitweilige Druckminderung einzelner Hautbezirke. Empfohlen werden hier die 30° Schräglagerung, die 135° Bauchlage, die Freilagerung bestimmter Hautbezirke und die Mikropositionierung. Ein starres zeitliches Intervall zur Umpositionierung wird nicht empfohlen (z.B. alle 2 Stunden bei allen gefährdeten Personen). Druckverteilende Hilfsmittel einsetzen

Zur Unterstützung prophylaktischer Maßnahmen können Hilfsmittel den Risikopatienten erkennen Auflagedruck reduzieren.  Weichlagerungsmatratzen Unmittelbar nach der Aufnahme  Microstimulationssysteme wird bei jedem Patienten das Risiko,  Wechseldrucksysteme einen Dekubitus zu entwickeln, erfasst. Zentrale Risikoaspekte für die Patienten und Angehörige Entwicklung eines Dekubitus sind informieren und beraten die Einschränkung der Mobilität, der Aktivität sowie mögliche Druckein- Sobald ein Dekubitusrisiko erkannt wirkungen externer Faktoren. ist, gilt es den Patienten und die Angehörigen aktiv zu informieren und Ist bereits ein Dekubitus vorhanden, zu involvieren. Ziel ist eine patienwird von einem bestehenden Risiko tenorientierte und selbstbestimmte ausgegangen. Die Verantwortung Durchführung der Präventionsmaßfür die Risikobewertung trägt die nahmen. Pflegeperson. Sie entscheidet anhand der anamnestischen Angaben und der Hautbeurteilung darüber, ob ein begründetes Risiko besteht und leitet entsprechende Maßnahmen ein. Eigenbewegung fördern, Druckentlastend positionieren

Das primäre Ziel der Dekubitusprophylaxe ist immer die Druckverteilung, Druckentlastung und Druckreduktion gefährdeter Hautareale. An erster Stelle steht die Bewegungsförderung. Je nach Bewegungsfähigkeit beinhaltet dies die Motivierung und Aktivierung zur aktiven Eigenbewegung. Bei Bedarf sind entsprechende Hilfsmittel einzubinden (z.B. Gehhilfe). 24

Wichtigste Richtschnur und Orientierung für die Prophylaxe: Die Hautinspektion

Hautpflege Es ist empfehlenswert, die Haut durch eine adäquate Hautpflege vor übermäßiger Feuchtigkeit zu schützen (Bsp.: Inkontinenz, starkes Schwitzen). Ziel ist dabei, die Haut im Allgemeinen sauber und trocken zu halten. Ernährung Eine bedarfsgerechte und vollwertige Ernährung sowie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, beeinflussen positiv bestehende Risikofaktoren (Bsp.: Dehydration/Exsikkose, Sto≠wechselerkrankungen wie Diabetes mellitus, Körpergewicht). Pflegefachliche Kompetenz ist entscheidend Ob eine Dekubitusprophylaxe erfolgreich ist, hängt entscheidend von der pflegerischen Fachkompetenz ab. Die Identifikation von Risiken und die Beurteilung der Haut sind dabei von übergeordneter Bedeutung. Die Druckentlastung ist jeglicher Art Grundlage der primären Prophylaxemaßnahmen. Der enge Kontakt zum Patienten, die Beobachtungsgabe und das fundierte Fachwissen bilden die ideale Basis, um Prävention individuell, eigenständig und gezielt durchzuführen. E P

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 zur Einschätzung des Risikos  zur Prüfung der Wirksamkeit Zu Beginn des pflegerischen Auftrags wird eine Hautinspektion durchgeführt, bei einem bestehenden Dekubitusrisiko muss mindestens einmal pro Schicht erfolgen. Je höher das Risiko, umso öfter ist die Hautinspektion durchzuführen.

Quartett Nr. 53 | April 2017


Das RKK Mitarbeitermagazin

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elche Bedeutung hat Kinaesthetics bei der Umsetzung des Expertenstandards „Erhaltung und Förderung der Mobilität in der Pflege“ im RKK Klinikum?

Foto: Simon Heck

Die Bedeutung von Kinaesthetics …

Expertenstandard Mobilität am RKK Klinikum Die Grundlage

Die Bewegung ist die Grundlage jeglichen Lebens, und die Mobilität ist die Voraussetzung für eine selbstständige und unabhängige Lebensgestaltung. Im Expertenstandard wird Mobilität definiert als die EiKinaesthetics und Angewandte genbewegung des Menschen. Die Pflegewissenschaft zentrale Frage ist, wie kann die Mobilität erhalten und gefördert werDie interne Expertengruppe im RKK den? Das Ziel richtet sich darauf, dass Klinikum beschäftigt sich mit dem der Pflegebedürftige aktiv an all seiExpertenstandard Mobilität. Im Peer- nen alltäglichen Aktivitäten mitwirTutoren-Tre≠en am 16. Februar 2017 ken kann. stellten Maria Angela Mark-Lö≥er (Kinaesthetics-Trainerin) und Elena Trautwein (Pflegeexpertin) den neuen Standard vor.

Was bedeutet Mobilität für uns? Im Grundgesetz ist die Unantastbarkeit der Würde aller Menschen verankert. In der Pflege-Charta stehen professionell Pflegende und pflegende Angehörige in der Pflicht, den Pflegebedürftigen ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen und ihre Wünsche zu respektieren. Die Intention von Kinaesthetics ist ein respektvoller Umgang des Menschen mit sich selbst und mit anderen. Und auch das Pflegeverständnis im RKK Klinikum sagt deutlich, was die Ziele sind. Wichtig sind die Einbeziehung des Pflegebedürftigen, seiner Fähigkeiten und die Förderung der Selbstständigkeit unter Berück-

Lesen Sie bitte weiter auf Seite 26 25


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Fotos: Simon Heck

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Das RKK Mitarbeitermagazin

sichtigung des Alters und der spezifischen Lebenssituation. Wir betrachten Pflege als Teil eines Behandlungsund Beziehungsprozesses, in dem sich professionelle Unterstützung und aktive Beteiligung des Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen sinnvoll ergänzen. Bewegung ist individuell Es bedarf jedoch einer hohen Fachkompetenz und Fähigkeit der Pflege, eine patientenorientierte und ressourcenorientierte Unterstützung sowie Förderung zur Bewegung und Mobilisation anzubieten. Da können schon kleinste Bewegungsressourcen eine große Wirkung haben, wie zum Beispiel: Wie kann der Pflegebedürftige selbst mit seinen Fingern greifen, sich mit der Hand irgendwo festhalten und mit dem Arm ziehen oder drücken, um vielleicht einfach nur im Bett in Seitenlage zu kommen? Um das herauszufinden, braucht es Verständnis für Mobilität und das Wissen darüber, wie elementar jede Bewegung sein kann. Es gibt keine bestimmte Technik für die gezielte Bewegungsunterstützung, es geht vielmehr um die Eigenaktivität und die Qualität der angebotenen Bewegungsunterstützung. Die hohe Kunst der Pflege besteht also darin, jede Pflegehandlung gezielt zu nutzen, um den Pflegebedürftigen in seiner Mobilität frühzeitig und kontinuierlich zu fördern.

Kinaesthetics und Expertenstandard Mobilität

Gesundheitsentwicklung und Lebensqualität

Der Fokus von Kinaesthetics liegt in der Auseinandersetzung mit der eigenen Bewegung bei den alltäglichen Aktivitäten. Kinaesthetics nutzt als Schlüsselqualifikation die sogenannte Bewegungskompetenz. Die zentralen Ziele der Bewegungskompetenz:

Durch die Umsetzung des Expertenstandards: „Erhaltung und Förderung der Mobilität in der Pflege“ entsteht ein hoher Gewinn und Nutzen und ein wertvoller Beitrag zur Gesundheitsentwicklung für alle Beteiligten.

 Sensibel werden für die eigene Bewegung und somit die eigene Bewegungswahrneh mung weiter entwickeln,  ständig sich an die Gegebenhei ten anpassen und verändern,  eine Vielfalt an Bewegungs möglichkeiten miteinander entwickeln,  ein gezieltes Angebot machen, dass der andere selbst aktiv werden kann,

Die Patienten werden individuell gefördert und unterstützt, so dass sie sich selbstwirksam erfahren und ihre Selbstständigkeit erweitern können. Die Pflegenden achten auf sich selbst und bleiben dabei gesund. Durch den Standard kann die Pflege ihre Arbeit begründen, was und warum sie das tut, was sie schon eine Weile tut. Zudem ermöglicht er Anhaltspunkte diesbezüglich, wie die Mobilitätsförderung zukünftig noch besser gestaltet werden kann.

 Hilfe zur Selbsthilfe. Im RKK Klinikum arbeiten wir mittlerweile seit zwei Jahrzehnten mit Kinaesthetics und haben daher schon lange vor Erscheinung des Expertenstandards die Mobilitäts- und Bewegungsförderung als grundlegendes und alltägliches Pflegeziel verinnerlicht. Durch diesen Standard wird die Bedeutsamkeit deutlich.

RKK Wissen … Kinaesthetics oder auch Kineasthetik ist ein Bewegungskonzept in der Begleitung und Pflege von Menschen aller Altersklassen. Schlüsselelement ist dabei die bewusste Bewegungswahrnehmung ...

M a r i a A n g e l a M a r k - L ö ff l e r , Kinaesthetics Trainerin im RKK K l i n i k u m Elena Trautwein, P f l e g e e x p e r t i n i m RKK K l i n i k u m

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Mit dem St. Josefskrankenhaus verbindet mich schon seit vielen Jahren eine enge Zusammenarbeit, insbesondere im Bereich der Asthmaschulungen für Kinder. Dies ist eine Maßnahme, von der die an Asthma erkrankten Kindern und deren Familien im täglichen Umgang mit der Erkrankung enorm profitieren. Ein wichtiges Anliegen ist es mir daher, die Durchführung von Asthmaschulungen am St. Josefkrankenhaus langfristig zu sichern und auszubauen.

Fotos: RKK Klinikum

Noch kurz zu meiner Person: Medizin studiert habe ich in Freiburg, meine Promotion über Kuhmilchallergie bei Kindern habe ich bei Herrn Prof. Dr. Johannes Forster, dem ehemaligen Chefarzt der Pädiatrie im SJK, angefertigt. Nach Abschluss des Studiums habe ich in der Kinderchirurgie in Heidelberg meine berufliche Tätigkeit begonnen. Von dort wechselte ich an das Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Freiburg, wo ich seither arbeite. Unterbrochen wurde dies durch einen zweijährigen ForPraktika und Seminare sowie Pla- schungsaufenthalt am Wellcome nung der Prüfungen auch die Durch- Trust Centre in Oxford, wo ich über führung von Projekten in der Ausbil- die genetischen Ursachen des Asthdungsforschung. mas bronchiale geforscht habe. Über dieses Thema erfolgte 2006 meine Habilitation. Klinische Spezialisierungen in den Bereichen Neonatologie, Allergologie und Kinderpneumologie schlossen sich an.

Prof. Dr.

Andrea Heinzmann

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eit dem 1. Januar 2017 bin ich in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin mit Neonatologie des St. Josefkrankenhauses als Oberärztin tätig. Ich bin damit die Nachfolgerin von Herrn Dr. Christoph Müller, der nach einem Jahr am SJK nun wieder am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikum arbeitet.

Meine klinischen Schwerpunkte sind die Therapie allergischer Erkrankungen und die Kinderpneumologie, hier insbesondere die Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit Mukoviszidose. Zudem bin ich Lehrbeauftragte für das Fach Pädiatrie am Universitätsklinikum und damit für die Ausbildung von Medizinstudierenden in der Kinderheilkunde zuständig. Dies beinhaltet neben der reinen Organisation des Unterrichts in Form von Vorlesungen, 28

Ich freue mich darauf, nun im St. Josefskrankenhaus zu arbeiten und insbesondere meine Erfahrung bzgl. Allergien und Lungenerkrankungen bei Kindern hier einbringen zu können. Zudem möchte ich dazu beitragen, dass die beiden Kinderkliniken in Freiburg enger zusammen wachsen.

Prof. Dr. Andrea Hei Oberärztin Pädiatrie

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1. 2.

Kinogutschein zu gewinnen!

Foto: mimagephotos © fotolia

3. Das QuartettMitarbeiterrätsel

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n jeder Ausgabe des Quartetts besteht im Rahmen eines Preisrätsels die Chance, einen Kinogutschein im Wert von € 40,– zu gewinnen. Dieser wird unter den richtigen Einsendungen ausgelost. Teilnahmeberechtigt sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Regionalverbundes kirchlicher Krankenhäuser und der angeschlossenen Tochtergesellschaften (der Rechtsweg ist ausgeschlossen). Nebenstehend finden Sie die aktuelle Rätselfrage. Einsendeschluss ist der 17. Juni 2017. Einfach die Antwortkarte abtrennen und am QM-Brie∫asten beim Empfang eines der Ordenskrankenhäuser

einwerfen. Sollte die Karte schon vergri≠en sein, können Sie die richtige Antwort auch gerne mit Ihren Kontaktdaten senden an: preisraetsel@rkk-klinikum.de Wir wünschen Ihnen viel Erfolg !

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2.

Das RKK Mitarbeitermagazin

Für was steht die Abkürzung AEMP ?

Wie lautet der Fachbegri≠ für den Prozess der Entwöhnung von Beatmungsgeräten ? Wie heißt die neue Software-Lösung, die Kodierfachkräfte bei ihrer zeitaufwändigen Suche nach abrechnungsrelevanten Informationen zum Patienten unterstützt ?

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3.

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ie Arbeit im Qualitätsmanagement wird anhand verschiedener Methoden und Techniken unterstützt. Ein wichtiges Instrument ist dabei die Durchführung von Internen Audits. Interne Audits Was ist ein Internes Audit?

Foto: mmphoto © fotolia

Interne Audits Da

Das bedeutet, in einem geplanten persönlichen Interview wird anhand eines Fragenkatalogs überprüft, welche Kenntnisse die Mitarbeiter über die festgelegten Prozesse haben und ob diese entsprechend umgesetzt sind. Ziel eines internen Audits ist es, Stärken aufzuzeigen, Verbesserungspotenziale herauszuarbeiten und damit das Qualitätsniveau kontinuierlich zu steigern. Wo finden Interne Audits statt?

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D di iese e de Ab An n te tw QM ilu or -B ng tka rie hi rte N am ∫ er e b as in itt Qualitätsmanagement e te tr e n ag au im RKK Klinikum ei e ss ne n ch s u un n ns d b eid Ab H er is en te au er zu , d ilu s / H m en äu 1 N ng se 7. J am r e un e in i n w 20 un er 17 d fe in n. 30

Der Begri≠ Audit kommt vom lateinischen Wort „audire” und bedeutet hören, zuhören. Nach der Norm DIN EN ISO 9000 ≠. ist ein Audit ein „systematischer, unabhängiger und dokumentierter Prozess zur Erlangung von Auditnachweisen und zu deren objektiver Auswertung, um zu ermitteln inwieweit Auditkriterien erfüllt sind“.

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Die Internen Audits im RKK Klinikum werden vor allem in den zertifizierten Bereichen, wie der Klinik für Frauenheilkunde, der AEMP und dem EndoProthesenZentrum RKK durchgeführt. Dazu gehören die Stationen ebenso wie die Ambulanzen, der OP-Bereich und die Kooperationspartner. Die internen Audits finden in den Bereichen vor Ort statt, an einem geschützten und ungestörten Platz. Aus diesem Grund sind im Idealfall alle Beteiligten während des Audits vom regulären Dienst ausgenommen.

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Am Anfang jeden Jahres wird ein Auditprogramm für das Kalenderjahr durch das QM erstellt. Dabei werden die zu auditierenden Bereiche, die Auditteams und die Auditart bzw. das Thema festgelegt. Zu unterscheiden ist zwischen einem Systemaudit und einem Prozessaudit. Während bei Systemaudits alle Prozesse eines Bereiches betrachtet werden, wird bei einem Prozessaudit nur ein Prozess intensiv bearbeitet, beispielsweise zum Thema Patientenaufklärung, Entlassung oder Datenschutz.

Maßnahmenpläne aus vorherigen Internes Audits und Zertifizierungsaudits.

Wie wird mit den Ergebnissen der Internen Audits gearbeitet?

Die Überwachung der Maßnahmenpläne ist Aufgabe des Qualitätsmanagements. Die kontinuierliche Abarbeitung der einzelnen Maßnahmen Die Ergebnisse der Internen Audits unterliegt unterschiedlichen Prioriwerden in Form eines Maßnahmen- täten (siehe Abbildung MP) und wird plans (MP) dokumentiert. Im MP in Zusammenarbeit mit den Verantwerden die positiven Aspekte her- wortlichen organisiert. ausgehoben und strukturiert alle Verbesserungspotentiale, Hinweise Die Maßnahmenpläne werden in implementierten Qualitätszirkeln der und Abweichungen dargestellt. Der Maßnahmenplan wird an alle Fachabteilungen bearbeitet. Auditteilnehmer und an die pflegeWer nimmt an Internen Audits teil? rische und ärztliche Leitung des Be- Der große Vorteil des zentralen Quareichs versendet. litätsmanagements im RKK besteht Wichtig ist, dass der Auditbereich darin, dass die herausgearbeiteten durch alle Berufsgruppen repräsenVerbesserungspotentiale auch auf tiert wird. Teilnehmer sind die Leiandere Bereiche im RKK übertragen tung des Bereichs, eine Pflegekraft/ und genutzt werden können. MTA/ OTA und ein Mitarbeiter des Nora Mai ärztlichen Dienstes. Für die erforderQualitätsmanagementliche Fachkompetenz setzt sich das b e a u f t r a g t e Auditteam aus den gleichen Qualifikationen zusammen. Die internen Auditoren des RKK Klinikums haben eine entsprechende Ausbildung erhalten und erfüllen die notwendigen Prinzipien, wie Integrität, Unabhängigkeit und Vertraulichkeit. Wichtig ist, dass Interne Auditoren nicht im eigenen Arbeitsbereich auditieren dürfen. Wie werden die Inhalte eines Internen Audits dokumentiert?

Moderation und Protokoll des Audits werden durch die Mitarbeiter des Qualitätsmanagements übernommen. Wie wird ein Internes Audit organisiert? Die Organisation der Internen Audits erfolgt durch das QM. In der Regel wird der Bereich 6 Wochen vor dem Audittermin darüber informiert, um dies im Dienstplan zu berücksichtigen und sich vorzubereiten. Die Audits werden durch das Qualitätsmanagement organisiert. Fragenkataloge werden zum Thema erstellt. Eine wichtige Grundlage eines Audits ist die Betrachtung der 31


Fortsetzung von Seite 1: Neugestaltung der Homepage

Neugestaltung der Homepage

… Bemerkenswert ist, dass auf eine Beauftragung einer externen Webagentur verzichtet werden konnte. Zu der aus unterschiedlichen Bereichen des RKK Klinikums zusammengesetzten Arbeitsgruppe gehören Dr. Klaus Fritz, Thilo Jakob, Prof. Dr. Stephan Kersting, Pascal Kuske, Lars Lehwald, Nora Mai, Stefan Matthes und Sarah Wickersheim. Das Homepage-Team wird sich auch in Zukunft mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Homepage beschäftigen und ist dankbar für Anregungen und Wünsche.

Auftritt ist so konzipiert worden, dass dem Besucher ein ganzheitlicher Überblick der Angebots- und Inhaltsvielfalt sowie der verschiedenen Kompetenzbereiche geboten wird. Als die Arbeitsgruppe vor einem Jahr Auf der Informationsebene werden ihre Arbeit aufnahm standen nachdem Nutzer verschiedene Informati- folgende Aufgaben im Vordergrund: onen rund um das RKK Klinikum bereitgestellt. Abgesehen vom informa-  Entwicklung eines konzeptiotiven Teil werden den verschiedenen nellen Unterbaus Anspruchsgruppen außerdem eine Vielzahl an Services angeboten. Ne-  Darstellung der Grundstruktur ben Informationsflyern und dem und aller im RKK Klinikum Mitarbeitermagazin Quartett steht vorhandenen Kompetenzen auch ein „Patienten-ABC“ zur VerIn der Rubrik Medizin & Pflege ist fügung. Der für das RKK Klinikum  Anfertigung von Designentsehr gut nachvollziehbar, wie spezi- wichtigen Zielgruppe „Presse“ wird würfen für die Startseite und alisiert und breit aufgestellt das RKK neben Pressemitteilungen eine Ru- den Unterseiten Klinikum heute ist. Es wurde eine brik mit Fotos und Logos als Service Informations- und Erlebnisplattform angeboten.  Erstellung eines Entwurfs gescha≠en, die einen verbesserten für die inhaltliche Struktur Dialog zwischen Klinik und Patient ermöglicht, die sozialen Medien in Abfrage der Inhalte an die VerInformation tegriert und attraktive Informatioantwortlichen Abteilungsleiter nen vermittelt. Im Fokus der neuen Die zentrale Anlaufstelle für Homepage stehen die Dialoggrup Festlegung des Fotokonzeptes Ergänzungs- bzw. Änderungspen Patienten, Ärzte, Journalisten, wünschen erreichen Sie Mitarbeiter, Bewerber, Angehörige,  Durchführung eines 10-tägigen unter der E-Mail-Adresse Zuweiser, Krankenkassen und sonsFotoshootings in allen Häusern homepage@rkk-klinikum.de tige Gesundheitsinteressierte. Der

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Die Gestaltung des neuen Klinikauftritts wurde hinsichtlich Farbgebung und Typographie vom bestehenden Corporate Design und den entsprechenden Bildwelten abgeleitet. Das Layout soll durch den Einsatz großflächiger Bilder und einer interaktiven Menüführung als Erlebnisplattform wahrgenommen werden. Gleichzeitig ist der Auftritt durch zahlreiche Elemente aus dem Bereich des Informationsdesigns sehr benutzerfreundlich gestaltet. Bei der Konzeption des neuen Klinikauftritts wurden sowohl rationale als auch emotionale Einstiegsmöglichkeiten berücksichtigt. Abgeleitet von der Hauptzielsetzung – im Netz eine bessere Ansprache der definierten Anspruchsgruppen zu ermöglichen – soll der neue Internetauftritt in Zukunft im Zentrum aller kommunikativen Aktivitäten stehen. Er dient als Basis für alle Instrumente, die auf der Website selbst oder um sie herum platziert sind.

Der neue Auftritt wird so quasi zur digitalen Schaltstelle des Beziehungsmanagements und hat stets einen Bezug zu anderen strategisch geplanten Kommunikationsmaßnahmen. Selbstverständlich passt sich die neue Homepage an das jeweilige Endgerät an und entspricht allen Anforderungen an ein „Responsive Webdesign“. Thilo Jakob Pressesprech

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RKK K

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Information … unsere neue Homepage erreichen Sie unter www.rkk-klinikum.de oder über diesen QR-Code:

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issen Sie, wie viele Diagnosen im Krankenhaus (und im niedergelassenen Bereich) laborgestützt sind? Fast zwei Drittel, um die 60 Prozent. Deshalb müssen die Labore im RKK Klinikum rund um die Uhr einsatzbereit sein – genauso wie ein EKG- oder Röntgengerät. Und schnell muss es gehen.

… unsere

Labore Foto: RKK Klinikum

Eine ManagementPartnerschaft ermöglicht die optimale Qualität der Analysen

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Was schätzen Sie, liebe Leserinnen und Leser, wie lange es dauert, um aus einer Blutprobe ein Blutbild zu erstellen? Eine Stunde? Oder zwei? Nein, bei einer eiligen Anforderung verstreichen lediglich 180 Sekunden, bis die Analyse vorliegt. Und spätestens acht Minuten nach dem Probeneingang steht das Ergebnis den behandelnden Ärzten im Krankenhausinformationssystem (KIS) zur Verfügung. Jede(r) kann alles Das scha≠en wir, weil unsere Geräte auf dem neuesten Stand der Technik sind und wir unsere Abläufe ständig weiter optimieren. Außerdem sind unsere MitarbeiterInnen top ausgebildet, jede Mitarbeiterin im Medizinisch-Technischen Dienst kann alles. Das ist eine Besonderheit gegenüber niedergelassenen Laboren, aber eine unverzichtbare Voraussetzung, vor allem für den Nachtdienst. Egal ob ein Kind auf die Welt kommt oder ein Unfallopfer eingeliefert wird – die Kollegin im Labor muss eine Blutgruppenbestimmung ebenso schnell und sicher beherrschen wie die Messung von Säuglingsbilirubin, sowie alle weiteren Verfahren der Klinischen Chemie (zum Beispiel ein Troponin-Test bei Verdacht auf Herzinfarkt) oder der Hämatologie. In der Routine haben wir eine durchschnittliche Turn-Around-Time (TAT, die Zeit von der Auftragserfassung bis zur technischen Freigabe durch die MTA im Laborinformationssystem) von 38 Minuten ermittelt.

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Vernetzte Laborinfrastruktur

Präsenzlabors in Waldkirch haben wir dort ein modernes Point-of-CareNun denken Sie vielleicht, dass das Testing etabliert – kurz POCT –, also alles sehr teuer sein muss? Ganz all- diagnostische Untersuchungen, die gemein gesagt macht das medizini- nicht in einem Zentrallabor durchsche Labor üblicherweise nur rund geführt werden, sondern in unmitdrei Prozent der Kosten eines Kran- telbarer Nähe des Patienten, auf der kenhauses aus. Nichtsdestotrotz gibt Krankenstation. es gerade in jüngster Zeit spannende Diskussionen in der Branche über die Das Zentrallabor des RKK Klinikums wirtschaftliche Krankenhauslabor- befindet sich im St. Josefskrankendiagnostik in der Zukunft. Für das haus. Dort hat auch die technische LaRKK Klinikum haben wir schon vor borleiterin und Leiterin des regionaeiniger Zeit eine Lösung gefunden, len LabConsult-Krankenhaus-Labordie Kosten senkt und die optimale verbunds ihr Büro. Für die QuartettVersorgung der Patienten durch ein Leserinnen und Leser habe ich noch breites Analysenspektrum sicher- ein paar interessante Zahlen zusamstellt. Die Labore im St. Josefskran- mengestellt: „Im Verbund bearbeiten kenhaus, Loretto-Krankenhaus und wir monatlich insgesamt zirka 12000 Bruder-Klaus-Krankenhaus werden Anforderungen und 130000 Teste.“ in Kooperation mit dem Manage- Nur auf das SJK bezogen waren das mentpartner LabConsult GmbH be- im Jahr 2015 mehr als 80000 Labortrieben. Das heißt: Die insgesamt 26 aufträge und 815 000 Teste. MitarbeiterInnen sind Angestellte von RKK und LabConsult, die medizinische Leitung obliegt Herrn Prof. Sorichter. Alles Organisatorische hingegen – zum Beispiel technische Leitung, Qualitätsmanagement, RaumMikroskopie gestaltung, Geräteausstattung, IT, Logistik und vieles mehr – übernimmt LabConsult.

Und im nächsten Heft … Aber was ist, wenn ein Patient einen Labortest benötigt, der nicht zu den 140 internen Standard-Verfahren gehört, zum Beispiel im Bereich der molekularen Onkologie? Kein Problem. LabConsult gehört seit 2008 zu Bioscientia, einem großen Verbund medizinischer Laboratorien mit Standorten in ganz Deutschland – auch in Freiburg. Dort kann jede noch so spezielle oder aufwändige Diagnostik geleistet werden. Wie das funktioniert, darüber schreiben wir in der nächsten Ausgabe. C

Rauch Ihr Labortea RKK K l i n i k u

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130 000 Teste im Monat Diese Management-Partnerschaft macht es möglich, die Strukturen der einzelnen Labore und im Verbund so zu vernetzen und aufeinander abzustimmen, dass ein 24/7/365-Service und alle gewünschten Analyseverfahren gewährleistet werden können – bei niedrigen Kosten etwa durch das gemeinsame Geräte- und Methodenspektrum.

Foto: RKK Klinikum

Nach einigen Reorganisationen im Laufe der Zusammenarbeit umfasst unser Leistungsspektrum derzeit rund 140 interne Verfahren im SJKLabor (24 Stunden an allen Tagen), 50 im LOK-Labor (24 Stunden an allen Tagen) und drei im Labor des BKK. Zur Unterstützung des reduzierten 35


Fotos: RKK Klinikum

Bernd Lubich B

Würdigung für 34 Jahre Einsatz im St. Josefskrankenhaus

ernd Lubich (65) wurde Anfang kennen den Versorgungsverbund, zu des Jahres nach über 34 Jahren dem im Zentraleinkauf RKK heute feierlich in den wohlverdien- das RKK Klinikum und drei weitere ten Ruhestand verabschiedet. In den letzten 10 Jahren seiner Tätigkeit war er Leiter des Zentraleinkaufs. Die neue Teamleitung Einkauf in der Apotheke im St. Josefskrankenhaus besteht aus Franka Lehmann und Ricarda Winkler.

große Häuser in der Region gehören, sehr gut und arbeiten eng mit allen Anwendern und unserer Einkaufs-

Franka Lehmann ist seit Mai 2006 in der Apotheke und seit über sechs Jahren im Zentraleinkauf beschäftigt. Ricarda Winkler ist seit April 2007 in der Apotheke und seit Ende 2015 im Zentraleinkauf tätig. Sowohl Frau Lehmann als auch Frau Winkler Ricarda Winkler und Franka Lehmann

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gemeinschaft AGKAMED mit Sitz in Essen zusammen, um sinnvolle Lösungen unter Einhaltung der ökonomischen Prinzipien zu entwickeln. Beide Einkaufsleiterinnen stehen in Nachfolge von Herrn Lubich und sorgen dafür, den hohen Qualitätsstandard unseres Einkaufs gemeinsam mit den Anwendern weiterzuentwickeln sowie den strategischen Einkauf für unsere Häuser auszubauen. Bernd Lubich war seit über 34 Jahren die „gute Seele“ der Apotheke und wurde zum ersten Ansprechpartner aller Apothekenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter für EDV, Logistik und Organisation. Eingestellt wurde Herr Lubich als pharmazeutisch-technischer Assistent (PTA). Seine kaufmännischen Fähigkeiten durch seine Ausbildung zum Großhandelskaufmann sowie seine Tätigkeit u.a. im pharmazeutischen Großhandel wurden sehr wertvoll. Seit 2006 war er als Einkaufsleiter für die RKK-Kliniken und eine weitere Klinik in der Region für den wirtschaftlichen Bezug von Medizinprodukten, Büromaterial und Wirtschaftsbedarf zuständig und hat in vielen Bereichen eine Neuorganisation und Sortimentsstra≠ung erfolgreich betrieben. Bernd Lubich hat in den vergangenen Jahrzehnten die organisatorische und logistische Grundlage dafür gelegt, dass die Apotheke neben der Versorgung des RKK Klinikums für die Versorgung weiterer elf Kliniken mit Arzneimitteln und drei Kliniken mit Medizinprodukten und Wirtschaftsbedarf verantwortlich ist. Es ist angemessen zu behaupten, dass die Apotheke seine Handschrift trägt. Für sein Engagement in der Apotheke im St. Josefskrankenhaus sind wir ihm zu großem Dank verpflichtet! R C

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In Memoriam

Am 18. Januar 2017 verstarb unsere liebe

Schwester Floreberta Müller

Schwester Floreberta wurde 1932 geboren und arbeitete seit März 1956 für den Orden der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul im St. Josefskrankenhaus. Bis Mitte der 80er Jahre hat sie die gesamte Wäscheversorgung organisiert und geleitet. In den Jahren danach übernahm sie die Versorgung der Kapelle und der Sakristei des Krankenhauses und war jahrzehntelang im Bereich der Krankenhausseelsorge tätig. Wir danken Schwester Floreberta für ihr unermüdliches Wirken, mit dem sie sich für die Menschen eingesetzt hat. Wir werden sie nicht vergessen.

Unser ehemaliger Chefarzt, Herr

Prof. Dr. Andreas Ochs ist nach langer, schwerer Krankheit am 28. Januar 2017 im Alter von 64 Jahren verstorben.

Herr Prof. Ochs leitete ab 2006 für 10 Jahre die Innere Medizin – Klinik für Gastroenterologie im Loretto-Krankenhaus. Seine klinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkte lagen auf dem Gebiet von Lebererkrankungen, der Endoskopie und der Ultraschalldiagnostik. Herr Prof. Ochs hinterlässt seine Frau und zwei erwachsene Kinder. Wir werden sein verdienstvolles Wirken in dankbarer Erinnerung behalten und dem Verstorbenen ein ehrendes Andenken bewahren. Seiner Familie gilt unsere aufrichtige Anteilnahme. Stefan Wagner Leiter GB-Person

Fotos: Johannes Klatt TypoGrafik

Herr Fey, Herr Lubich und Herr Grüninger

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h e fa p o t h e k e r

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Foto: Kzenon © fotolia

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ein Name ist Sabine Rösch. Ich bin bereits seit Oktober 2003 auf der Erwachsenen-Intensivstation (jetzige 3M-IT) im St. Josefskrankenhaus tätig. Im Dezember 2014 wechselte ich in die Abteilung der Krankenhaushygiene im St. Josefskrankenhaus und begann mit der Weiterbildung zur Hygienefachkraft mit dem Ziel der staatlichen Anerkennung zur Hygienefachkraft, die mir dann 2016 auch nach einer anstrengenden Ausbildungszeit und bestandener Prüfung zugesprochen wurde.

Weiterbildung zur Hygienefachkraft Nach der vielen Theorie in der Ausbildung muss ich mich jetzt in die praktische Arbeit eingewöhnen. Auch Die hygienebeauftragten Ärzte und wenn ich schon seit 2003 im St. JoPflegekräfte sind die Multiplikato- sefskrankenhaus beschäftigt bin, ren vor Ort, und die Aufgabe der Hy- muss ich das Haus unter dem hygigienefachkräfte besteht darin, den enischen Blickwinkel neu kennenKommunikationsfluss zu koordinie- lernen. Deshalb bin ich viel in den ren und aufrecht zu erhalten. Das verschiedenen Bereichen unterwegs, erfordert eine regelmäßige Präsenz um ein um einen Überblick über die Aufgaben zu bekommen. vor Ort.

Das Aufgabenfeld innerhalb der Kran- Ich führe Begehungen durch, die kenhaushygiene ist breit gefächert dokumentiert werden und als Nachund umfasst folgende Themenfelder: weis einer Hygieneüberwachung dienen bzw. Grundlage für die durchzuDas Hygieneteam im St. Josefskran-  Betriebsabläufe in den verführenden Maßnahmen sind.. kenhaus besteht aus: schiedenen Bereichen Vorgeschriebene Mikrobiologische Un Bauliche Gegebenheiten beur Den Hygienefachkräften tersuchungen bereite ich vor, führe teilen (Frau Billich, Frau Rösch) diese durch und werte sie anschlie Mikrobiologische Überwachung ßend aus.  Einem Facharzt für Infektionsepidemiologie (Herrn Dr. Hauer  Die sogenannte Surveillance vom deutschen BeratungszenUnterweisungen und Schulungen fin (Epidemiologische Überwatrum für Hygiene in Freiburg) den in verschiedenen Formen statt. chung) Auch hier gibt es vorgeschriebene Un Hygienebeauftragten Ärzten  Organisatorische Massnahmen terweisungen, die regelmäßig als bei höherem Anfall von Infekti Hygienebeauftragen PflegePflichtfortbildung stattfinden. Aber onen (Ausbruchsmanagement) kräften auch die kleinen praktischen Prob-

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Das RKK Mitarbeitermagazin

leme im Alltag münden oft in individuellen Beratungen und stellen somit eine Schulung dar. Das RKK Klinikum als Verbund mehrerer Standorte beschäftigt an jedem Standort Hygienepersonal. Bei deren Abwesenheit stehe ich dann auch als Vertretung zur Verfügung. Einen beträchtlichen Teil der Arbeit verschlingt die Büroarbeit. Die Präsenz vor Ort und die Kommunikation mit den Krankenhausmitarbeitern macht meist mehr Freude, aber der ganze „Schriftkram“ muss halt auch erledigt werden. Mit den Kursteilnehmern, die ich in der Ausbildung kennengelernt habe, besteht weiterhin Kontakt, der sich zu einem multiprofessionellen Netzwerk entwickelt hat, auf das ich gerne zurück greife. Hygienearbeit ist spannend, interessant und stellt sich für mich als täglich neue Herausforderung dar.

Sabine Rösch

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Stationsleitung

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Fotos: RKK Klinikum

Sabine Rösch Hygienefachkraft St. Josefskranken

Weiterbildung zur m 16. Dezember 2016 fand der Abschluss der Weiterbildungsmaßnahme zur „Leitung des Pflegedienstes einer Station“ am Universitätsklinikum Freiburg statt.

Vom RKK Klinikum haben Frau Celine Lickert (oben links), Bruder-KlausKrankenhaus und Frau Melanie Doll (oben rechts), Loretto-Krankenhaus an der Weiterbildungsmaßnahme teilgenommen.

Bereits seit 2010 werden die zu qualifizierenden Mitarbeiter an der Akademie für medizinische Berufe am Universitätsklinikum Freiburg weitergebildet.

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurden an die Teilnehmer die Zertifikate übergeben.

Wir beglückwünschen Frau Lickert und Frau Doll zum erfolgreichen AbDie Weiterbildung zur Stationslei- schluss der Weiterbildung und wüntung macht die Teilnehmer mit den schen beiden viel Freude und Erfolg komplexen Leitungsaufgaben in den bei der Ausübung dieser anspruchsverschiedenen Bereichen der pflege- vollen Tätigkeit. rischen Versorgung vertraut, befähigt sie zur Wahrnehmung mitarbeiterbezogener, pflege- und betriebsbezogener Leitungsaufgaben und vermittelt I l s e F i s c h e r die hierfür erforderlichen Fachkennt- P f l e g e d i e n s t l e i t e r i n Loretto-Krankenhaus nisse und Fertigkeiten. 39


zen überwinden – Zusammen lernen und arbeiten“, das seit Januar 2017 in Kooperation mit dem St. Josefskrankenhaus stattfindet. Ab Herbst 2017 werden auf der Station 3H Auszubildende im 3. Ausbildungsjahr der Gesundheits- und Kinderkrankenpflegeschule am St. Josefskrankenhaus gemeinsam mit PJ-Studierenden mit Wahlfach Pädiatrie Patienten betreuen. Ziel des Projektes soll sein, die Patientensicherheit zu erhöhen, die E≠ektivität und E≤zienz in der klinischen Versorgung zu verbessern und die Arbeitszufriedenheit der beteiligten Berufsgruppen zu stärken. Der Schwerpunkt wird auf der Zusammenarbeit der Beteiligten liegen.

IPAPÄD Fotos: RKK Klinikum

Grenzen überwinden – Zusammen lernen und arbeiten

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ie Betreuung von Patientinnen und Patienten im klinischen Bereich wird immer komplexer: diagnostische und therapeutische Maßnahmen werden di≠erenzierter und sind auf den einzelnen Patienten konkreter abgestimmt, die Wissensgrundlagen und die Aufgabenbereiche in der Pflege werden größer, gleichzeitig sinkt die Verweildauer der Patienten, so dass nur noch wenig Zeit zur Verfügung steht, um mit den Patienten arbeiten zu können. In einer solchen Situation ist die Zusammenarbeit der einzelnen Professionen, die am Genesungsprozess der Patienten beteiligt sind, beson40

ders wichtig. Seit mehreren Jahren beschäftigt sich die Arbeitsgruppe Lehrforschung am Zentrum für Kinder und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Freiburg mit der interprofessionellen Ausbildung und Zusammenarbeit.

Die Auszubildenden und die PJ-Studierenden werden bei ihrer Arbeit durch Praxisanleiterinnen und Fachärzte vor Ort unterstützt. Bei einem moderierten Workshop im Januar wurde eine gemeinsame Grundlage für die Vorbereitung des Projektes gescha≠en. Nun arbeiten drei Arbeitsgruppen, die interprofessionell zusammengesetzt sind, an Themen, um die Vorbereitung und die Durchführung des Projektes zu gewährleisten. Das Projekt wird von der Robert Bosch Stiftung gefördert und ist einzigartig in der Bundesrepublik.

Bei den bisherigen Tre≠en der Projektgruppe ist bei allen Fragen, die ein solches Projekt aufwirft, eine Daraus entstand das Forschungspro- Begeisterung und ein Wille zum Gejekt „IPAPÄD Interprofessionelle Aus- lingen zu spüren, der mitreißend ist. bildungsstation in der Pädiatrie: Gren- Wir halten unsere Leserinnen und Leser auf dem Laufenden.

RKK Wissen …

IPAPÄD

InterProfessionelle Ausbildungsstation in der PÄDiatrie

Dr. Klaus Fritz Leiter der Gesundheitsu n d K i n d e r - / K r a n k e n pf l e g e s c h u l e n

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Das RKK Mitarbeitermagazin

Gesundheits- und Krankenpflegeschule am St. Josefskrankenhaus

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ür 18 Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer endete am 15. März 2017 die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin / zum Gesundheits- und Krankenpfleger erfolgreich mit dem bestandenen Examen. Frau Beyerbach erfüllt aufgrund ihrer hervorragenden Leistung die Kriterien der Begabtenförderung.

Kurs 2014 – 2017 mit Kursleitung Natalie Sigg (ganz rechts)

Foto: Dr. Klaus Fritz

Bestanden … Allen erfolgreichen Absolventen, von denen zehn im RKK Klinikum als qualifizierte Pflegefachkräfte arbeiten werden, gratulieren wir von Herzen.

Waltraud Beck, Elisabeth Holzer, Heike Schüttig,

N a t a l i e S i gg , B e a t e T h o m a , Dr. Klaus Fritz Gesundheits- und Krankenpf l e g e s c h u l e a m

St. Jo

s e f s k r a n k e n h au s

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Weiterbildungserfolg

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ie Teilnehmer des Fachweiterbildungskurses für Anästhesie- und Intensivpflege der Verbundkliniken hatten am 10. März 2017 wieder Grund zu feiern.

Vom RKK Klinikum haben die Mitarbeiter Maike Voigt, Loretto-Krankenhaus, sowie Sarah Huertas und Josefin Vierneisel vom St. Josefskrankenhaus die Weiterbildung mit Erfolg abgeschlossen. Wir beglückwünschen Frau Huertas, Die Absolventen konnten nach er- Frau Vierneisel und Frau Voigt zum folgreicher Prüfung im Rahmen einer Abschluss der Weiterbildung und kleinen Feierstunde in der Weiterbil- wünschen ihnen für ihren weiteren dungsstätte in Emmendingen die beruflichen Weg alles Gute und viel Zeugnisse entgegen nehmen. Freude.

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v.l.n.r.: M. Kallfass, S. Huertas, J. Vierneisel, M. Strauß, M. Voigt, B. Moser

Ilse Fischer Pflegedienstleiterin Loretto-Krankenhau

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Das RKK Mitarbeitermagazin

Fotos: Dr. Tim Boeker

Knochenjob in den Anden Dr. Tim Boeker baut Unfallchirurgie in Peru auf Herr Dr. Tim Boeker und seine Frau Dr. Miriam Boeker haben uns folgenden Bericht zukommen lassen:

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In Arequipa erlernten Dr. Tim Boeker und seine Frau Dr. Miriam Boeker, Gynäkologin, die spanische Sprache, um sich nun mit ihren Patienten und peruanischen Kollegen verständigen zu können. Ihre beiden Söhne Sem und Joah besuchten die Kindergartengruppe eines peruanischen Kindergartens und können sich jetzt auch schon recht gut auf Spanisch verständigen. Die Jüngste der Familie, Liah, wurde während der Sprachschulstunden von Oma und Opa betreut, die für diese Zeit ebenfalls in Peru lebten.

or einem halben Jahr reiste Dr. Tim Boeker, zuvor Funktionsoberarzt in der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Kindertraumatologie des St. Josefskrankenhauses, gemeinsam mit seiner Familie nach Peru aus. Dort wird er am Hospital Diospi Suyana, einem Missionsspital zur Versorgung der mittellosen Quechua-Indianer der peruanischen Anden, eine unfallchirurgische Abteilung aufbauen und leiten. Neben der Sprache lernte die Familie auch viel über die peruanische KulZunächst lebte die Familie fünf Mo- tur, erwarb ihre Aufenthaltsgenehminate in der zweitgrößten Metropole gungen und peruanischen FührerPerus – Arequipa. Die Stadt liegt in scheine und besorgte alles für den einem Wüstengebiet und ist umge- künftigen Hausstand in den Anden. ben von Vulkanen. Die Region wird Das Wüstenklima mit sehr trockeregelmäßig von Erdbeben erschüt- ner Luft setzte allen hin und wieder tert, doch glücklicherweise gab es in zu – Haut und Schleimhäute waren letzter Zeit nur schwache, sodass in oft trocken. Dafür trocknete auch der Wohnung der Boekers nur einige die Wäsche sehr schnell – durchaus Male die Möbel zitterten und das Ge- praktisch für eine fünfköpfige Faschirr klapperte. milie. Zum Ende der Sprachschulzeit

Blick auf Curahuasi (Peru), im Hintergrund Schneegipfel der Anden

hin aber setzte heftigst die Regenzeit ein. Es wurde kalt und sehr nass. Seit 15 Jahren hatte es in Arequipa nicht mehr so viel geregnet. Durch Erdrutsche wurden Wasserleitungen beschädigt, sodass tageweise die Wohnung der Boekers ohne Wasserversorgung war. Zeitweise waren bis zu 700000 Menschen in der Stadt ohne Wasser. Erst wenn man es hautnah erlebt hat, weiß man wirklich, wie essentiell Wasser im täglichen Leben ist. Duschen, Zähne putzen, Toilettenspülung betätigen, Geschirr spülen – alles auf einmal mit Kanister schleppen und viel Aufwand verbunden oder gar nicht möglich. Lesen Sie bitte weiter auf Seite 44

Information Lesen Sie bitte auch unseren ersten Bericht über die Familie Boeker im Quartett 50 vom Juli 2016 ab Seite 35.

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Mittlerweile sind die Boekers nach Curahuasi umgezogen, ihrem neuen Wohn- und Wirkungsort. Hier befindet sich auf 2650 m Höhe das Hospital Diospi Suyana sowie das Colegio Diospi Suyana. Diese Schule wurde aufgebaut, um das Bildungsniveau der Einheimische anzuheben und damit nachhaltig zu helfen. Auch Sem und Joah werden hier Kindergarten und Schule besuchen. Der Umzug war etwas abenteuerlich. Es galt ein vertrauenswürdiges Unternehmen zu finden für den Transport der neuen Haushaltsgegenstände und Möbel. In einem von Korruption geplagtem Dritte-Welt-Land keine einfache Aufgabe! Als es dann gebucht war, kam der Umzugs-LKW samstags statt wie vereinbart am darauffolgenden Montag, so dass die Boekers in Windeseile die restliche Packarbeit erledigen mussten. Die Familie selbst legte die Strecke nach Curahuasi im Auto zurück. Es war eine 14-stündige, teils sehr kurvige Fahrt mit Zwischenstopp am wunderschönen Titicaca-See. Welch ein Segen, dass weder ein Erdrutsch noch ein Streik (häufig mit Straßensperren verbunden) die Strecke blockierte!

da ein Wissenstransfer in die einheimische Bevölkerung gewährleistet sein soll. Dr. Miriam Boeker wird sich gang mit Wasser verschwenderisch in der Gynäkologie und Geburtshilfe ist, so dass nie genug für alle da ist. des Hospitals einbringen. Da „zur Begrüßung“ ein Rohr oberhalb des Hauses der Boeker defekt Wer gerne regelmäßig Neuigkeiten war, galt es wieder tagelang ohne über den Peru-Einsatz der Familie Wasser aus der Leitung auszukom- Boeker erfahren möchte, kann sich men. Trinkwasser kann man zum auf ihrer Homepage informieren Glück in großen Kanistern kaufen. (www.tm-boeker.de) und sich für Die Not in den Anden ist in vielerlei die ca. 3 – 4x jährlich erscheinenden Hinsicht groß. Mit Herz und Hand Infobriefe anmelden. möchte Familie Boeker nun helfen. Dr. Tim Boeker wird sich vorrangig Familie Boeker finanziert ihren Leum akut Verletzte kümmern. Hierfür bensunterhalt in Peru durch Spenden. gilt es zunächst, Strukturen zu schaf- Wer sie gerne unterstützen möchte, fen und Arbeitsabläufe zu etablieren, hat hierüber die Möglichkeit (siehe Auch in Curahuasi ist die Wasserver- die hygienischen Gegebenheiten im Infobox unten). Bitte geben Sie bei sorgung ein Problem, da die Rohre OP zu verbessern und noch fehlen- der ersten Spende im Verwendungszum Teil insu≤zient und der Um- des Instrumentarium und Material zweck Ihre komplette Anschrift an, zu bescha≠en. Eine umfassende damit die Spendenbescheinigung Grundausstattung für unfallchirur- (zur Vorlage beim Finanzamt) versengische OPs ist dank großzügiger Fir- det werden kann. menspenden nun vorhanden. Der Dr. Tim Boeker Container mit den deutschen Sachspenden war Ende Dezember am Hospital Diospi Suyana eingetro≠en. Spendenmöglichkeit Auch der Transport wurde von Firmen gesponsert. Voraussichtlich ab Vereinigte Deutsche Sommer 2017 (bzw. ab dem peruaniMissionshilfe e.V. schen Winter – auf der Südhalbku(Spendensiegel der evangeligel sind die Jahreszeiten sozusagen schen Allianz) vertauscht) wird es Rotanten einer IBAN: DE33 2916 7624 0012 5776 00 Universität aus Lima geben, die unBIC: GENODEF1SHR fallchirurgisch ausgebildet werden, Volksbank Syke Umzugswagen fährt zum Haus der Familie Boeker

Familie Boeker vor dem Hospital Diospi Suyana

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Verwendungszweck (wichtig!): AC381000 Familie Boeker

Quartett Nr. 53 | April 2017


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Hand in Hand

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as Jahr 2016 war wieder bewegt: alle zwei Monate tri≠t sich die Eltern-Selbsthilfegruppe „PotzBlitz“ mit Unterstützung von „Hand in Hand“ in den Räumlichkeiten des St. Josefskrankenhauses. Mit der Epilepsie-Selbsthilfegruppe soll der Erfahrungsaustausch ermöglicht werden. Dieses Anliegen

steht neben fachlichen Informationen an erster Stelle. „Hand in Hand“ gestaltete im Sommer das Rahmenprogramm für die Nachschulungsveranstaltung für Kinder mit Diabetes. Gemeinsam zu lernen macht viel mehr Spaß. Im September wurde beim „Hand in Hand“-Ausflug beim Waldspielplatz in Sexau gegrillt, ge-

Jahres

spielt, ein ausgeglichener Nachmittag für Eltern und Kinder. Weitere Highlights waren die Aufführung des Stückes „Das verzauberte Häschen“ durch die „Freiburger Puppenbühne“ in unser großes Casino sowie in Zusammenarbeit mit dem Aktionskomitee „Kind im Krankenhaus“ (www.akik.de) eine Nikolausfeier auf dem Flugplatz Freiburg statt. Dennoch ließ es sich der Nikolaus nicht nehmen, unsere Abteilung persönlich zu besuchen. „Hand in Hand“ bedankt sich bei allen Unterstützern, die durch Hilfe und finanzielle Unterstützung die Arbeit unseres Vereins möglich gemacht haben. Für Anregungen und Wünsche sind wir jederzeit dankbar. Für weitere Informationen stehen wir gerne zur Verfügung (joerg.budde@rkk-klinikum.de). Dr. Jörg B Oberarzt

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Rückblick

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Foto: Mitrija © fotolia

Das RKK Klinikum in den Medien

Presseecho

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n dieser Rubrik stellen wir einige Auszüge von Presse-Artikeln der vergangenen Monate zusammen, in denen das RKK Klinikum erwähnt worden ist. Im Mittelpunkt der Berichterstattung standen die erfolgreiche Entwicklung der Station IDA (Interdisziplinäre Altersmedizin), das bis auf den letzten Platz besetzte 4. Benefizkonzert für das Hospiz Karl Josef und diverse Patientenveranstaltungen. Die nach Quartalen sortierten Presseberichte sind immer nach Ablauf des Quartals im RKK Intranet abrufbar.

Freiburger Wochenbericht 30. November 2016

Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden und Sozialarbeitern zusammen, um den Patienten eine inEinzigartig in der Region dividuelle ganzheitliche Behandlung … Die im Frühjahr 2016 im St. Josefs- und Begleitung zu ermöglichen. Ziel krankenhaus erö≠nete Station IDA ist es, die persönlichen Ressourcen (Interdisziplinäre Altersmedizin) hat der Patienten so zu fördern, dass sie sich bereits nach wenigen Wochen ein größtmögliches Maß an Selbstbewährt. Im Vergleich zum Vorjahr ständigkeit zurückgewinnen bzw. (244 Patienten) wurden im Jahr 2016 behalten, um möglichst in ihre gebis Oktober 330 Patienten im Bereich wohnte Umgebung zurückkehren Geriatrisch frührehabilitative Kom- zu können … plexbehandlung (GFK) behandelt, was einem Anstieg von 35 % entspricht … Magazin Gesundheit & Wellness Dezember 2016 Stadtkurier

17. November 2016

Wachstum von 35 Prozent

… Auf der Station IDA arbeiten speziell im Bereich geriatrische Pflege geschulte Pflegekräfte und Ärzte verschiedener Fachrichtungen eng mit 46

Geriatrische Frührehabilitation zeigt Wirkung

… In vielen Fällen kann durch die GFK eine Pflegebedürftigkeit vermieden werden und können Patienten mobiler, selbstständiger und stabiler nach Hause entlassen werden… Quartett Nr. 53 | April 2017


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Eine Besonderheit der IDA ist, diese Patienten durch die Präsenz speziell geschulten Personals engmaschig und rund um die Uhr zu betreuen. Dadurch wird auf die Patienten aktivierend oder beruhigend eingewirkt und es entsteht ein therapeutisch wichtiger, vertrauensvoller Kontakt. Durch dieses Konzept können z. B. Stürze verhindert und der Einsatz ruhigstellender Medikamente deutlich reduziert werden …

Zeitung am Samstag 22. Oktober 2016 Herz unter Stress

… Das RKK Klinikum beteiligt sich aktiv an der bundesweiten Aufklärungskampagne „Herz unter Stress“ der Deutschen Herzstiftung und bietet im Rahmen der bundesweiten „Herzwoche 2016“ Expertenvorträge … Die Klinik für Kardiologie vereint alle Kompetenzen zum Angebot modernster Therapieoptionen für Herz- und Kreislauferkrankungen. Da Herz- und Lungenerkrankungen Der Sonntag 23. Oktober 2017 häufig gemeinsam auftreten ist die Klinik mit der im gleichen Haus unGroße Werke von großen tergebrachten Klinik für PneumoloKomponisten gie und Beatmungsmedizin eng ver… Am Dienstag, 1. November (Aller- zahnt … heiligen) veranstaltet das Hospiz Karl Josef … das vierte Benefizkonzert 15. Oktober 2016 in der Mutterhauskirche des Ordens Badische Zeitung der Barmherzigen Schwestern vom Prävention und Therapie hl. Vinzenz von Paul … von Arthrose Badische Zeitung Gutes tun

21. Oktober 2016

… Einmal im Jahr veranstaltet das Hospiz Karl Josef ein Benefizkonzert, dessen Erlös dem Hospiz zugute kommt. In diesem Jahr gibt es eine Premiere: Es singt der Chor Capella Nova aus Freiburg … Wer hingeht tut also nicht nur sich etwas Gutes … Kulturjoker

November 2016

4. Benefizkonzert für das Hospiz Karl Josef

… Aufgeführt werden Wolfang Amadeus Mozart’s Monumentalmerk, die große Messe in c-moll und das Orgelkonzert in g-moll von Josef Gabriel Rheinberger … Das u.a. aus Mitgliedern des Philharmonischen Orchesters Freiburg zusammengesetzte Orchester ist hochkarätig besetzt …

… Arthrose ist in Deutschland die Volkskrankheit Nr. 1. Was sind die Ursachen des damit einhergehenden Gelenkverschleißes? Wie kann man diesem entgegenwirken? Welche Behandlungsmethoden stehen zur Verfügung und wann lässt sich der Einsatz eines Kunstgelenkes nicht mehr vermeiden? Das Bruder-Klaus-Krankenhaus lädt zum Gesundheitsforum … Freiburger Wochenbericht 28. Dezember 2016 Unterstützung in der Pflege

… Durch die Berücksichtigung neuester Erkenntnisse der Bewegungslehre und -wahrnehmung (Fachbegri≠: Kinaesthetics) konnte das RKK Klinikum in den vergangenen Jahren signifikante Fortschritte in der vom Patienten erlebten Bewegungsqualität erzielen und damit auch die eigenen Mitarbeiter spürbar entlasten. Um auch pflegende Angehörige bei der individuellen Bewegungsunter-

stützung zu begleiten und „interessierte Laien“ zu informieren, bietet das RKK Klinikum einen Kinaesthetics-Grundkurs an … Badische Zeitung

15. Oktober 2016

Bis zu 68 Prozent weniger Strahlen

… Mit dem SIEMENS SOMATOM Scope hat das Bruder-Klaus-Krankenhaus einen neuen High-Tech CT in Betrieb genommen. Den Kern bildet ein 24-zeiliges adaptives Detektorarray, welches 16 Datenschichten gleichzeitig erfasst. Die Untersuchungszeit beträgt nur wenige Sekunden. Darüber hinaus bietet er hervorragende Bildqualität bei deutlich verringerter Strahlendosis … Freiburger Wochenbericht 7. Dezember 2016 Neue Seelsorgerin

… Geschäftsführer Bernd Fey würdige Andrea Kohler als hervorragende Fachfrau und betonte, dass die anspruchsvolle und herausfordernde Aufgabe der Seelsorge im RKK Klinikum zum Selbstverständnis der Ordenskrankenhäuser gehört und Patienten sowie deren Angehörigen damit die Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit Lebensfragen geboten wird … Badische Zeitung

2. Januar 2017

Neuer Babyboom und keine Pause

… Die meisten Kinder allerdings wurden in beiden Jahren im St. Josefskrankenhaus geboren: 2015 waren es 1738, 2016 waren es 152 mehr – nämlich 1890 Neugeborene … Emanuela Danka hatte ihr Glück gleich im Josefskrankenhaus versucht: „Das hat mir eine Freundin empfohlen.“ Thilo Jakob Pressesprech

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RKK K

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Allium ursinum

Foto: Elisabeth Coelfen © fotolia

Bärlauch

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r ist eines der ersten Heilkräuter, die im Frühling aus der Erde kommen: der Bärlauch. Schon seit Jahrtausenden wird der wilde Knoblauchverwandte als Heilpflanze verwendet, dem eine Reihe von positiven Gesundheitse≠ekten zugesprochen wird. Bärlauch hat kaum Eingang in den Kräutergarten gefunden und wird daher überwiegend wild gesammelt. Er wächst vor allem in feuchten, schattigen Wäldern und macht nicht nur durch seine weißen Blüten, sondern auch durch seinen durchdringenden Knoblauchgeruch auf sich aufmerksam. Verantwort48

lich dafür sind schwefelhaltige Verbindungen, die zugleich seinen besonderen Nährwert oder sogar therapeutischen Wert ausmachen. Pharmakologische Untersuchungen haben gezeigt, dass die schwefelhaltigen Inhaltssto≠e antioxidativ wirken. Dieser E≠ekt ist zur Vorbeugung bestimmter chronischer Erkrankungen von Bedeutung.

der Familie der Amaeyllisgewächse gehört. Ab März wachsen aus einer länglichen Zwiebel meist zwei Laubblätter, die schmal und lanzettförmig sind. Im April und Mai erscheinen dann die kleinen sternförmigen weißen Blüten.

Das Aussehen des Blattes erinnert auf den ersten Blick an das Maiglöckchen, weshalb es gelegentlich Geschichte und Botanik zu Verwechslungen kommt. In der Literatur werden Vergiftungsfälle Wilder Knoblauch, Zigeunerlauch, aufgrund des irrtümlichen SamWaldknoblauch, Ramsell: Bezeich- melns von Herbstzeitlosenblättern nungen gibt es viele für den Bärlauch und Maiglöckchen beschrieben. Alle (Allium ursinum), der zur Subfamilie Teile dieser beiden Pflanzen enthalder Lauchgewächse (Allioideae) aus ten giftige Inhaltssto≠e. Quartett Nr. 53 | April 2017


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Bei genauerem Hinschauen sind jedoch eindeutige Unterschiede erkennbar. Beim Zerreiben der Blätter wird ein knoblauchartiges Aroma freigesetzt. Eigenschaften Geruch Blätter

Blüte

Bärlauch

Maiglöckchen

Herbstzeitlose

knoblauchartig einzeln am Stängel, in Gruppen dicht beieinander … dirket aus dem Stängel wachsend Sammelblüte wächst in die Hülle nach oben

-in Zweigruppen am gleichen Stängel … Stängel umfassend

-am gleichen Stängel entspringend … Stängel umfassend

mehrere kleine Blüten hängen vom Blütenstängel

essbar

giftig

Blüten erst im Herbst, Ansätze dazu in der Mitte des Stängels giftig

Ernährungsmedizinische Aspekte

Foto: Schweizer Radio und Fernsehen | ZVG

Angewendet wird der Bärlauch traditionell zur Kräftigung und „Reinigung des Blutes“. Dabei können alle Teile der Pflanze genutzt werden, denn alle sind essbar. Dem Bärlauch werden neben der kräftigenden auch verdauungsfördernde, antimikrobielle und entgiftende Wirkungen nachgesagt, und er soll vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen. Extern angewendet soll er die Wundheilung beschleunigen und bei chronischen Hauterkrankungen wirksam sein.

Bärlauch

Quellen: Deutsche Apotheker Zeitung 2000, Nr. 18, S. 83 www.baerlauch.die-heilpflanze.de/ verwechslungsgefahr.htm Pharmazeutische Zeitung, Ausgabe 13/2014

Physiologen erkennen immer mehr die Bedeutung einer schwefelreichen Ernährung. Bärlauch enthält 7860 mg Schwefel bezogen auf 100g Trockensubstanz und übertri≠t somit den Knoblauch (1700 mg). Der Körper deckt seinen Schwefelbedarf in erster Linie über die Aufnahme von Proteinen. In diesem Schwefelpool kann es in bestimmten Situationen zu Engpässen kommen. Zusätzlich sollen diese schwefelhaltigen Verbindungen einen Einfluss auf die Bildung von Insulin haben.

Maiglöckchen

Herbstzeitlose

Von Bedeutung ist Bärlauch im Zusammenhang mit experimentellen Untersuchungen aus dem Bereich der Arteriosklerose Forschung. Die schwefelaktiven Sto≠e hemmen einen Prozess, der zur Verengung der Blutgefäße mit Folgekrankheiten wie Herzinfarkt und Schlaganfall führt.

Judith Kinzy Apothekerin

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Faktencheck

Foto: Jiri Hera Š fotolia

Cannabis auf Rezept

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Quartett Nr. 53 | April 2017


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itte Februar hat der Bundesrat der Freigabe eines Gesetzes zugestimmt, dass schwerkranken Patienten ein Kassenrezept über Cannabis ausgestellt werden kann. Die wichtigsten Fakten im Schnellcheck.

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Welche Präparate gibt es?

Neben den Fertigarzneimitteln Sativex (Cannabis-Dickextrakt) und Canemes (Nabilon) gibt es verschiedene Ausgangssto≠e zur Verarbeitung in der Apotheke. Das können Cannabis-Blüten sein, die geraucht oder inhaliert werden. Alternativ gibt es Wie ist es aktuell? einen Extrakt sowie die Reinsubstanz Dronabinol, die im Rahmen der Bislang waren nur Fertigarzneimit- Rezeptur weiterverarbeitet werden. tel auf Basis von Cannabis verschreibungsfähige Betäubungsmittel. Zubereitungen aus Cannabis waren nicht Was sind die Vor- und Nachteile verschreibungsfähig. Patienten brauch- der Blüten? ten eine Ausnahmeerlaubnis, um Cannabis in einer Apotheke zu kau- Cannabis-Blüten werden seit zehn fen. Die Kassen übernahmen die Jahren mit Ausnahmegenehmigung Kosten dann nicht. eingesetzt. In der Szene wird teilweise die Ansicht vertreten, dass Rauchen besser hilft. Tatsächlich wirkt Was ändert sich? gerauchtes Cannabis schneller und kürzer als die vergleichbaren oral Mit dieser Änderung werden Canna- anzuwendenden Produkte. Die Biobis-Zubereitungen den zugelassenen verfügbarkeit ist allerdings unklar, Medikamenten gleichgestellt. Damit da selbst bei kontrollierter Qualität können diese zu Lasten der Kranken- der Drogen je nach Inhalationstiefe kassen vom Arzt verordnet werden. unterschiedliche Mengen in der Lunge ankommen. Für Inhalatoren liegen gar keine Erfahrungen vor. Dazu Welchen Patienten kann Cannabis kommt, dass sie vergleichsweise teuverordnet werden? er sind.

Versicherte mit einer schwerwiegenden Erkrankung haben Anspruch auf Versorgung mit Cannabis, wenn „eine allgemein anerkannte, dem medizinischen Standard entsprechende Leistung nicht zur Verfügung steht“ oder diese nach Einschätzung des behandelnden Arztes „unter Abwägung der zu erwartenden Nebenwirkungen und unter Berücksichtigung des Krankheitszustandes der oder des Versicherten nicht zur Anwendung kommen kann“. Zweite Vorbedingung ist, dass „eine nicht ganz entfernt liegende Aussicht auf eine spürbare positive Einwirkung auf den Krankheitsverlauf oder auf schwerwiegende Symptome besteht“.

Was sind die Vor- und Nachteile der Fertigarzneimittel? Sativex ist seit mehreren Jahren auf dem Markt. Die Wirksamkeit gegen Spasmen bei Multipler Sklerose wurde in Studien belegt, der Einsatz in anderen Indikationen wird erforscht. Außerdem ist das Präparat im Vergleich zu den anderen Therapieoptionen preiswert. Allerdings sehen Kritiker Compliance-Probleme: Das Einsprühen der alkoholischen Lösung in den Mundraum kann zu Läsionen und damit zu Akzeptanzproblemen führen. Trotz der Technologie sei die Galenik ein Flop. Dazu kommt: Der Einsatz von Sativex ist auf die Indikation MS beschränkt. Canemes kann gegen Übelkeit und Erbrechen als Begleiterscheinungen einer Chemotherapie eingesetzt werden. Was sind die Vor- und Nachteile von Dronabinol und Cannabis-Extrakten? Der Extrakt wird seit 2008 hergestellt, die Reinsubstanz sogar schon seit 2002. Dronabinol hat im Markt eine deutlich größere Präsenz erlangt und wurde mittlerweile bei tausenden Patienten eingesetzt. Nachteil sind die hohen Kosten. Judith Kinzy Apothekerin

Quelle: www.apotheke-adhoc.de

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Das RKK Mitarbeitermagazin

Impressum

Großzügige Spende an das …

Herausgeber RKK Klinikum Regionalverbund kirchlicher Krankenhäuser (RkK) gGmbH

Hospiz Karl Josef

Sautierstraße 1 | 79104 Freiburg Telefon 0761 2711 2000 Telefax 0761 2711 2002 E-Mail info@rkk-klinikum.de Internet www.rkk-klinikum.de © April 2017 RKK Klinikum V.i.S.d.P. und V.i.S.d.M.P.: Bernd Fey Redaktionsteam St. Josefskrankenhaus Dr. Klaus Fritz Telefon 0761 2711 2320

Lars Lehwald Telefon 0761 2711 2026 Michaela Schmid Telefon 0761 2711 2011

Foto: Hospiz Karl Josef

Stefan Wagner Telefon 0761 2711 2015

S

eit über 15 Jahren ist das Hospiz Karl Josef in der Wiehre (Türkenlouisstraße 22) ein Ort des Lebens und Sterbens in Würde. Um das Hospiz in seiner Aufgabe zu unterstützen, seinen Gästen auf ihrer letzten Wegstrecke einen Lebensraum zu bieten hat Heidi Petersen aus Hamburg die Hospizleiterin Schwester Miriana mit einer großzügigen Spende über € 10.000 überrascht. „Ich bin sehr dankbar, dass meine Schwester im Hospiz Karl Josef aufgenommen und so liebevoll umsorgt wurde; es war ihr Wunsch im Hospiz Karl Josef zu sterben“, betonte Heidi Petersen, deren Schwester Ursula Menzel nach dreiwöchigem Aufenthalt im Hospiz Karl Josef am 20. Juni 2016 verstorben ist. 52

Mit dem Geld konnten für die Gäste zwei elektrische Sessel angescha≠t werden. Darüber hinaus werden alle Mitarbeiter des Hospizes kinästhetisch weitergebildet. Thilo Jakob Pressesprech

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Bruder-Klaus-Krankenhaus Silvio Koch Telefon 07681 208 7770 Loretto-Krankenhaus Schwester Edeltraud Telefon 0761 7084 270 Schlussredaktion Dr. Klaus Fritz Telefon 0761 2711 2320 klaus.fritz@rkk-klinikum.de

Konzeption und Umsetzung Johannes Klatt TypoGrafik Bad Krozingen|Tunsel

Quartett Nr. 53 | April 2017


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