RKK Mitarbeitermagazin Quartett 55

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Quartett Heft 54 Juli 2017

Das RKK Mitarbeitermagazin

www.rkk-klinikum.de Mitarbeitermagazin für die Häuser: St. Josefskrankenhaus Loretto-Krankenhaus Bruder-Klaus-Krankenhaus Hospiz Karl Josef

Freiburg wird zur Stadt der Lebensretter Hochkarätige Veranstaltungen und Ersthelfer-Qualifizierung

Foto: RKK Klinikum

Unser

Perinatalzentrum

T

stellt sich vor

raditionell war Geburtshilfe durch das Reagieren auf Komplikationen im „natürlichen“ Geburtsverlauf geprägt. Zunehmend wurde in den letzten beiden Jahrzehnten versucht, Risiken zu antizipieren, zu werten und prospektiv Vermeidungsstrategien in das geburtshilfliche Management zu integrieren. Diese Ideen wurden durch entsprechende Studien geprüft und manchmal in Richt- und/ oder Leitlinien übernommen. Neben der stringenten Berücksichtigung solcher Studienergebnisse – „Evidenz-basierte Medizin“ – ließen größere Fallzahlen und damit Erfahrung und Rou-

tine an einer Klinik eine Verbesserung der Ergebnisqualität erkennen. Deshalb wurde von den Fachgesellschaften aus Geburtshilfe und Frauenheilkunde sowie Kinderheilkunde und Jugendmedizin ein zentralisierendes Stufenkonzept der perinatologischen Versorgung formuliert und gefordert. Diese Zentralisierung der Geburtshilfe durch Definition von Perinatal- ... Lesen Sie bitte weiter auf Seite Dr. Christian Häußler

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Der plötzliche Herztod ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Doch die Helferquote beim Herzstillstand ist im internationalen Vergleich alarmierend gering. Der Kampf gegen den Tod durch HerzKreislauf-Stillstand ist deshalb eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, bei der Freiburg nicht zuletzt dank des Einsatzes von Prof. Dr. Michael Müller, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin im St. Josefskrankenhaus, eine aktive Rolle spielt. Sichtbares Zeichen ist der vom Europäischen Rat für Wiederbelebung (ERC) Ende September 2017 ausgerichtete weltgrößte Reanimationskongress „Resuscitation 2017“ in der Messe … Lesen Sie bitte weiter auf Seite

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Hilfe bei Fuß-, Knie- und Schulterschmerzen Am Montag, 9. Oktober 2017 um 19 Uhr sprechen die im Loretto-Krankenhaus tätigen Gelenkspezialisten Dr. Christian Häußler und Dr. Ste≠en Schneider im Bürgerhaus Zähringen (Lameystraße 2 in Freiburg) zum Thema „Erfolgreiche … Lesen Sie bitte weiter auf Seite

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Editorial Verehrte Schwestern, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

Wir machen mit älteren Patienten kein Geschäft sondern werden den besonderen Ansprüchen der Altersmedizin mit hoher fachlicher Kompetenz und Empathie für unsere Patienten gerecht. Der aus dieser Behandlung erzielte Mehrerlös dient der Deckung eines deutlich erhöhten Personalbedarfs. Unsere Station IDA musste aufwändig umgestaltet werden. U.a. haben wir Aufenthaltsund Therapieräume gescha≠en. Auf die dafür erforderlichen Fördermittel warten wir noch heute, weil unsere Anträge, auch ein Jahr nach Antragstellung, immer noch unbearbeitet beim Sozialministerium liegen.

i

n der Badischen Zeitung vom 20. Juli 2017 ist ein Artikel unter der Überschrift „Das Geschäft mit den älteren Patienten“ erschienen, den wir nicht unkommentiert stehen lassen können. Wir sind verärgert über diese einmal mehr diskreditierende Berichterstattung über unsere Arbeit und ganz besonders über die undi≠erenzierte Aussage des BARMER Chefs Christoph Straub. Herrn Straub geht es bei seiner Behauptung, dass die akutstationäre Geriatrische Komplexbehandlung angeblich zu teuer und qualitativ schlecht sei nur einmal mehr darum, Leistungen zu kürzen um dadurch seine Krankenkassenüberschüsse zu maximieren. Es geht in der Altersmedizin nicht um ein entweder oder von Frühreha und Reha sondern um ein sowohl als auch. Der angestellte Vergleich, dass eine dieser Maßnahmen teurer aber nicht besser sei zeigt, dass das Geriatrische Konzept von ihm nicht verstanden wurde. Die Behandlungserfolge von akutmedizinischen frührehabilitativen Maßnahmen werden von daran anschließenden stationären oder – wenn möglich – ambulanten Rehamaßnahmen sinnvoll ergänzt und gesichert. Mit dieser Kombination sollen die Ziele des Geriatriekonzeptes des Landes BadenWürttemberg, das in 2014 unter der Verantwortung der damaligen Ministerin Katrin Altpeter (eine gelernte Altenpflegerin) überarbeitet wurde, erreicht werden. Von uns Krankenhäusern wird bei der Behandlung älterer und multimorbider Patienten gefordert, aktiv dem drohenden Verlust von Autonomie und Selbstständigkeit entgegenzuwirken. Um dies zu erreichen, müssen (!) rehabilitative Maßnahmen nicht erst im Anschluss an eine Akutbehandlung, sondern bereits im Krankenhaus durchgeführt werden. Die daran 2

anschließende geriatrische Rehabilitation, so heißt es in dem Konzept weiter, ist eine wesentliche Säule in der Sicherung der Lebensqualität älterer Menschen. Die Abgrenzung der Reha zur Akutgeriatrie ergibt sich aus der nicht mehr vorhandenen Notwendigkeit einer Krankenhausbehandlung. Im RKK Klinikum haben wir eine Interdisziplinäre Station für Altersmedizin (IDA) eingerichtet. Hier arbeiten Chirurgen, Internisten, Neurologen und Geriater in einem auf die Bedürfnisse älterer Patienten ausgerichteten Setting gemeinsam mit speziell ausgebildeten Pflegekräften und Therapeuten sehr erfolgreich Hand in Hand zusammen. Die frührehabilitativen Maßnahmen, während den i.d.R längeren Liegezeiten betagter und multimorbider Patienten, werden täglich geleistet. Das Ergebnis spricht für sich: der Anteil dieser Patienten, die vor der Krankenhausbehandlung in unserer Klinik noch zuhause gelebt haben und danach in eine Dauerpflegeeinrichtung müssen, liegt unter 10 % und nicht wie behauptet bei 47%.

Wenn wir den demografischen Wandel beherrschen wollen, müssen wir die Altersmedizin fördern und dürfen sie nicht in Frage stellen. Studien belegen, dass jeder Euro, der in rehabilitative Maßnahmen zur Vermeidung von teurer Pflegebedürftigkeit investiert wird, sich mehrfach lohnt. Unser Gesundheitssystem benötigt Regeln, die diese volkswirtschaftlich sehr sinnvollen Ergebnisse höher bewerten, als das banale „Zusatzbeitragsvermeidungsdenken“ der gesetzlichen Krankenversicherung. Das RKK Klinikum hat nicht nur in der Altersmedizin eine ganz hervorragende Kompetenz vorzuweisen, sondern bietet auch am sozusagen anderen Ende des menschlichen Daseins, dem Lebensbeginn, werdenden Eltern und deren Kindern eine ganz ausgezeichnete medizinische Versorgung. Die stetig steigenden Geburtenzahlen im St. Josefskankenhaus belegen dies eindrücklich. Dank des großen Engagements von Chefarzt Dr. Urich Lattermann, dessen ärztlichem Team, unseren sehr erfahrenen Hebammen, der ausgezeichneten pflegerischen Betreuung und der großen Erfahrung und Kompetenz unserer Neonatologen sind im vergangenen Jahr fast 1900 Kinder in unserer Klinik für GeburtsQuartett Nr. 54 | Juli 2017


Das RKK Mitarbeitermagazin

hilfe und Perinatologie zur Welt gekommen. Grund genug einmal einen di≠erenzierten Blick auf unser Perinatalzentrum zu werfen. Ganz herzlichen Dank an alle Autoren, die sich diese umfangreiche Arbeit gemacht haben. Es ist spannend sich zu veranschaulichen, welchen großen Aufwand wir für eine sichere Geburtshilfe im St. Josefskrankenhaus betreiben.

Inhalt

54/2017

Unser Perinatalzentrum stellt sich vor ������������������������������������������� 1|4 Freiburg wird zur Stadt der Lebensretter ��������������������������������� 1|38 Hilfe bei Fuß-, Knie- und Schulterschmerzen ��������������������������� 1|42 Editorial ........................................................ 2 Nach der Entscheidung die Pädiatrie Geistlicher Impuls �������������������������������� 11 in Freiburg mit der Fertigstellung FOCUS Ärzteliste 2017 ������������������������� 12 des neuen Zentrums für Kinder- und Eugenie- und Felix-WachsmannJugendmedizin dort zu verorten Preis für Prof. Dr. Markus Uhl ����������� 14 (was voraussichtlich ab dem Jahr Regenerative Therapie von 2022 der Fall sein wird) ist ein wesentliche Säule unserer Kinderklinik Knorpelschäden am Kniegelenk ���� 15 und der Neonatologie die außerorGelenkerhalt durch dentlich gute Zusammenarbeit mit Knorpelreparatur ���������������������������������� 18 dem Universitätsklinikum Freiburg. Sturzprophylaxe im Vor allem Frau Prof. Spiekerkötter Krankenhaus ������������������������������������������ 20 und ihren Mitarbeiterinnen und Sicherheit geht vor ! ����������������������������� 22 Mitarbeitern möchte ich an dieser Rezeptur und Defektur Stelle dafür herzlich danken. Ich bin in der Apotheke ������������������������������������ 24 zuversichtlich, dass wir auf dieser guten Grundlage eine Fortführung 100 Jahre Kinderklinik St. Hedwig ������������������������������������������������ 26 des Perinatalzentrums im St. Josefskrankenhaus, auch über den Auszug 100 Sekunden ����������������������������������������� 27 der Kinderklinik hinaus, gestalten Einführung des Systempflegekönnen. Services zum Menübestellsystem ���� 28 Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbei- Hospiz Karl Josef: ter, ich wünsche Ihnen für die anste- Mit Ohr und Herz ��������������������������������� 29 hende Ferienzeit gute Erholung und Gewinnerin des Preisrätsels ������������ 30 eine kraftspendende Auszeit in Das Quartett-Mitarbeiterrätsel �������� 31 Ihrem wohlverdienten Urlaub. Erfolgreicher Abschluss: Kinaesthetics Bleiben Sie alle gesund und haben Peer-Tutoring-Kurs in der Pflege ������ 32 Sie eine gute Zeit. Ausbildung zum/zur Operationstechnischen Assistent/in ������������������ 33 Ausbildung an der GKPS �������������������� 34 INTERPLAST – Ihr Bernd Fey Einsatz in Burkina Faso ���������������������� 35 Geschäftsführer Darmkrebs – Prävention und moderne Therapie ������������������������������� 40 Unser Leitbild .......................................... 41 5. Hospiz-Benefizkonzert ������������������ 43 Presseecho ����������������������������������������������� 44 Aloe Vera ��������������������������������������������������� 47 Impressum ���������������������������������������������� 48

FOCUS Ärzteliste 2017

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18 Gelenkerhalt durch Knorpelreparatur

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Rezeptur und Defektur in der Apotheke

Einführung des Systempflege-Services zum Menübestellsystem

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Fortsetzung von Seite 1: Perinatalzentrum am St. Josefskrankenhaus

… zentren ist mit der Qualitätssicherungs-Richtlinie Früh- und Reifgeborene/QFR-RL, die seit 1. Januar 2006 mit kontinuierlichen Änderungen im Detail – zuletzt am 18. Mai 2017 – in Kraft ist, gesetzlich festgeschrieben.

Die vom Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) intendierten Ziele dieser Richtlinie sind:  die Verringerung von Säuglingssterblichkeit und von frühkindlich entstandenen Behinderungen  die Sicherung der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität der Versorgung von Früh- und Reifgeborenen unter der Berücksichtigung der Belange einer flächendeckenden, das heißt allerorts zumutbaren Erreichbarkeit der Einrichtungen

dürfen. Die Zuweisung oder die Aufnahme müssen sich am Risikoprofil der Schwangeren und/oder des Kindes orientieren.

den Einzelfall ein Transport nach Risikoabwägung nicht vertretbar erscheint, kann von der Verlegung abgesehen werden.

Dieses Konzept der perinatologischen Versorgung sieht entsprechend den Zuweisungs- oder Aufnahmekriterien vier Stufen vor:

Die Erfüllung der Mindestanforderungen und eventuelle Abweichungen sind vom Krankenhausträger jährlich gegenüber den Vertragspartnern

 Versorgungsstufe I:  Versorgungsstufe II:  Versorgungsstufe III:  Versorgungsstufe IV:

Perinatalzentrum (PNZ) Level 1 Perinatalzentrum (PNZ) Level 2 Perinataler Schwerpunkt Geburtsklinik

Erfüllt ein von den Schwangeren aufgesuchtes Krankenhaus/eine Einrichtung die Mindestanforderungen für die jeweilige Risikokonstellation nicht, und bedarf es fachärztlich indiziert einer Krankenhausbehandlung, muss die Schwangere unverzüglich in eine entsprechende Einrichtung verlegt werden, die mindestens die gefragten Anforderungen erfüllt. Nur wenn im schriftlich zu begründen-

(Krankenkassen) nachzuweisen. Der Medizinische Dienst der Krankenversicherungen (MDK) ist berechtigt, die Angaben der Einrichtung zu prüfen.

Kreißsaal im St. Josefskrankenhaus

Diese Richtlinie definiert ein Stufenkonzept der perinatologischen Versorgung. Verbindliche Mindestanforderungen müssen zugelassene Krankenhäuser für die jeweilige Versorgungsstufe jederzeit erfüllen, um entsprechende Leistungen erbringen zu

Quartett-Wissen … perinatal

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Foto: RKK Klinikum

[von peri- , latein. natalis = zur Geburt gehörig], Zeit um die Geburt, in der Medizin definiert als Zeitraum zwischen dem Ende der 28. Schwangerschaftswoche und dem einschließlichen 7. Lebenstag eines Kindes, in dem umfangreiche verhaltensbiologische und physiologische Veränderungen und Anpassungsleistungen an die Bedingungen außerhalb der Gebärmutter stattfinden.

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Das RKK Mitarbeitermagazin Vorbereitung

klampsie) oder V.a. Wachstums restriktion des Feten unterhalb der 3. Perzentile  Schwangere mit insulinpflichtiger diabetischer Sto≠wechselstörung mit absehbarer Gefährdung für Feten bzw. Neugeborenes Versorgungsstufe III Perinataler Schwerpunkt (regionales Beispiel: Klinikum Konstanz)

Foto: RKK Klinikum

 Schwangere mit erwartetem Früh geborenen mit geschätztem Geburtsgewicht von mindestens 1.500 g oder einem Gestationsalter von 32+0 bis 35+6 SSW  Schwangere mit V.a. Wachstums restriktion des Feten zwischen 3. und 10. Perzentile Perinatalzentren (PNZ) der Level 1 unter 33+0 SSW sowie Schwanund 2 müssen seit 2015 ihre Daten gere mit über drei Mehrlingen der frühen und späten Ergebnisqualität in der Versorgung von Neuge-  Schwangere mit pränatal diagnosborenen unter 1.500 g im jährlichen tizierten fetalen oder mütterlichen Qualitätsbericht verö≠entlichen. Erkrankungen, bei denen nach der Geburt ein unmittelbarer speziDie Aufnahme von Schwangeren alisierter intensivmedizinischer oder Zuweisung aus Einrichtungen Versorgungsbedarf absehbar ist. einer niedrigeren Versorgungsstufe basiert auf folgenden Kriterien:

 Schwangere mit insulinpflichtiger diabetischer Sto≠wechselstörung ohne absehbare Gefährdung für Feten bzw. Neugeborenes

Versorgungsstufe I PNZ Level 1

Versorgungsstufe II PNZ Level 2

(regionale Beispiele: Universitätsklinikum Freiburg, St. Elisabethenkrankenhaus Lörrach, Schwarzwald-BaarKlinikum Villingen-Schwenningen, Ortenau Klinikum O≠enburg)

(regionale Beispiele: St. Josefskrankenhaus Freiburg, Stadtklinik Baden-Baden)

 Schwangere ab 36+0 SSW ohne zu erwartende Komplikationen

 Schwangere mit erwartetem Frühgeborenen mit einem Gestationsalter von 29+0 bis 31+6 SSW  Schwangere mit einem Gestationsoder einem geschätztem Geburts alter unter 29+0 Schwangerschaftsgewicht von 1.250 bis 1.499 g wochen (SSW) oder erwartetem Frühgeborenen mit geschätztem  Schwangere mit schweren Geburtsgewicht unter 1.250 g schwangerschaftsassoziierten oder Schwangere mit Drillingen Erkrankungen (z.B. schwerer Präeund mit einem Gestationsalter

Versorgungsstufe IV Geburtsklinik (regionale Beispiele: Evangelisches Diakoniekrankenhaus Freiburg, Kreis krankenhaus Emmendingen, HeliosKlinik Müllheim)

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Die Anforderungen an die Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität sind für die einzelnen Versorgungsstufen unterschiedlich. Im St. Josefskrankenhaus sind wir seit 2008 als „Perinatalzentrum Level 2“ anerkannt, zuvor waren wir „Perinataler Schwerpunkt“, daher hier die notwendigen Eckpunkte: Versorgungsstufe II PNZ Level 2 Geburtshilfe

 Die geburtshilfliche Versorgung muss mit permanenter Arztpräsenz (keine Rufbereitschaft) ausschließlich für den präpartalen Bereich, den Kreißsaal und den Sectio-OP sichergestellt sein.  Zusätzlich ist ein Rufbereitschafts dienst vorzuhalten.  Sollten weder der präsente ärztliche Dienst noch der Rufbereitschaftsdienst Fachärztin/-arzt für Frauenheilkunde und Geburts hilfe mit der Schwerpunktbezeichnung „Spezielle Geburtshilfe und Perinatologie“ sein, muss im Hintergrund jederzeit eine fach ärztliche Person mit dieser Schwer punktbezeichnung erreichbar sein.

Foto: RKK Klinikum

 Die ärztliche Leitung muss einer/m Fachärztin/-arzt für „Frauenheil kunde und Geburtshilfe“ mit der Schwerpunktbezeichnung „Spezielle Geburtshilfe und Perinatolo gie“ hauptamtlich übertragen sein, die Stellvertretung der ärztlichen Leitung muss als Fachärztin/-arzt über eine mindestens dreijährige klinische Erfahrung im Bereich Geburtshilfe verfügen. Geborgenheit und Nähe erfahren alle Neugeborenen im St. Josefskrankenhaus

 Die hebammenhilfliche Leitung des Kreißsaals muss einer Hebamme, die einen Leitungskurs absolviert hat, hauptamtlich über tragen sein. Die organisatorischen Regelungen müssen eine sachge rechte Ausübung der Leitungs funktion ermöglichen.  Im Kreißsaal ist eine 24-Stunden Präsenz einer Hebamme gewährleistet, mindestens eine zweite Hebamme hat sich im Rufbereit schaftsdienst zu befinden.  Für die präpartale Station muss eine Hebamme ständig erreich bar sein.  Die Hebammen nehmen an Maßnahmen des einrichtungsinternen Qualitätsmanagements teil.

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Neonatologie  Die ärztliche Leitung der Behandlung eines Früh- oder Reifgeborenen, welches den Aufnahmekriterien eines PNZ Level 2 entspricht, muss bis mindestens 28 Tage nach dem errechneten Geburtstermin durchgängig einer/m Fachärztin/ arzt für „Kinder- und Jugendmedizin oder Kinderheilkunde“ mit der Schwerpunktbezeichnung „Neonatologie“ hauptamtlich ob liegen, die Stellvertretung der ärztlichen Leitung muss die gleiche Qualifikation aufweisen.  Die ärztliche Versorgung muss mit permanenter Arztpräsenz (kein Rufbereitschaftsdienst) ausschließ lich im neonatologischen Inten sivbereich (Intensivstation, Kreiß saal und Kreißsaal-OP) sichergestellt sein.  Zusätzlich ist ein Rufbereitschafts dienst vorzuhalten. Quartett Nr. 54 | Juli 2017


Das RKK Mitarbeitermagazin

 Sollten weder der präsente ärztliche Dienst noch der Rufbereitschaftsdienst Fachärztin/-arzt für Kinderheilkunde und Jugendmedizin oder Kinderheilkunde mit der Schwerpunktbezeichnung „Neonatologie“ sein, muss jederzeit ein/e Fachärztin oder -arzt mit eben dieser Schwerpunktbezeichnung erreichbar sein.  Der Pflegedienst auf der neonato logischen Intensivstation muss aus Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen/pflegern bestehen. Mindestens 30 Prozent der Pflegestellen müssen mit Mit arbeitenden, die die Fachweiter bildung „Pädiatrische Intensivpfle ge“ (oder einer gleichwertigen landesrechtlichen Regelung ent sprechend) absolviert haben, be setzt sein. In jeder Schicht muss mindestens eine Pflegeperson mit dieser Fachweiterbildung einge setzt sein.  Die Stationsleitung muss einen Leitungskurs abgeschlossen haben.  Pro intensivtherapiepflichtigem und/oder je zwei intensivüberwachungs-pflichtigen Frühgeborenen mit Geburtsgewicht unter 1.500 g muss (ab 2017) mindestens eine Gesundheits- und Kinderkankenpflegeperson verfügbar sein (eine mindestens 95%ige Erfüllungsquote dieser Anforderung muss nachgewiesen werden, sämtliche Abweichungen sind mit Begründung und Angabe der Dauer zu dokumentieren und jährlich dem GBA zu übermitteln).

 Die neonatologische Intensivstati- Zur Qualitätssicherung sind geforon muss mindestens vier neonato- dert: logische Intensivtherapieplätze  Vernetzung des PNZ Level 2 mit (Intensivpflege-Inkubator mit Mo den bestehenden ambulanten nitoring), zwei Intensivtherapie Institutionen und den sozial plätze mit Beatmungsmöglichkeit pädiatrischen Zentren (Entlas (transkutane Messung von pO2 sungsvorbereitung und Erstund pCO2) vorhalten. Geräte zur kontaktherstellung). Röntgen-, Ultraschall- (inkl. Echo kardiographie), Elektroenzephalo Überleitung der Familien in graphie- und Blutgasuntersuchung eine strukturierte entwick müssen unmittelbar verfügbar lungs-neurologische, diagnos sein. tische und ggf. therapeutische Betreuung (die entlassende Folgende medizinischen Dienstleis Einrichtung soll innerhalb von tungen müssen vorgehalten werden sechs Monaten über Art und oder durch Kooperationsvereinbarun Ausmaß dieser Betreuung gen gewährleistet sein: Rückmeldung erhalten).  Labor Schicht- oder Bereitschaftsdienst  Radiologie Schicht- oder Bereitschaftsdienst  Kinderchirurgie Rufbereitschaftsdienst  Kinderkardiologie Rufbereitschaftsdienst  Mikrobiologie

Regeldienst

 Neuropädiatrie

Regeldienst

 Ophthalmologie

Regeldienst

 Humangenetik

Regeldienst

 Professionelle psychosoziale Betreuung der Eltern Mo-Fr

 Kontinuierliche Teilnahme an externer Infektions-Surveil lance (NEO-KISS) und entwick lungsdiagnostische Nachun tersuchung Frühgeborener unter 1.500 g (die vollständi ge Teilnahme im korrigierten Alter von 2 Jahren ist anzustre ben).

 Spätestens 14 Tage nach Ge burt ist jedes Frühgeborene unter 1.500 g mindestens ein mal in der interdisziplinären Fallbesprechung vorzustellen (Ärztinnen/Ärzte aus der Ge burtshilfe, Ärztinnen/Ärzte aus der Neonatologie, Hebammen, Gesundheits- und Kinderkran kenpflegende, bei Bedarf an dere mitbehandelnde Fachrich ungen), das Ergebnis der Fall diskussion ist in der Kranken akte zu dokumentieren.

Die Infrastruktur der Einrichtung muss definierten baulichen, apparativen und organisatorischen Bedingungen genügen:  Der Entbindungsbereich, der Operationsbereich und die neonatologische Intensivstation haben sich im gleichen Gebäude zu befinden.

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Geburtenstatistik im RKK Klinikum 2000 – 2017 2.000 1.900

1.890

1.800

1.738

1.700 1.600

1.521

1.500 1.400

1.308

1.300

1.328

1.311

1.387

1.308

1.200

1.256

1.298

1.281

1.262

2008

2009

2010

1.212

1.207

2011

2012

1.600

1.100 1.000 900

935

966

800 700 600 500 Diagramm: RKK Klinikum

400 300 200 100 2000

2001

2002

2003

St. Josefskrankenhaus Freiburg

2004

2005

2006

2007

keine Frauen mit höhergradigen Mehrlingen und keine Frauen mit fehlgebildeten Kindern auf, die unmittelbar postpartal einer speziellen Therapie bedürfen.

Zu Beginn unserer Anerkennung als „Perinatalzentrum Level 2“ in 2008 hatten wir im St. Josefskrankenhaus ca. 1.300, 2016 ca. 1.890 Frauen mit ihren Kindern, die unsere Teams aus Im Jahr 2016 wurden versorgt: der Geburtshilfe und der Neonatolo1840 Einlingsgeburten und gie behandelten und betreuten. Jähr27 Zwillingsgeburten: lich werden zwischen 400 und 450 Früh- und Reifgeborene ab der 29. 1894 Kinder davon SSW mit unterschiedlichen Krank 6 Kinder zwischen heitsbildern auf unserer neonatolo 29+0 und 31+6 SSW gischen Intensivstation versorgt. Da 61 Kinder zwischen bei sind auch viele Kinder (2016: 60 32+0 und 35+6 SSW Neugeborene), die aus den umliegenden Geburtskliniken und ande 5 Kinder < 1.500 g ren PNZs mit unserem neonatologi224 Kinder wurden direkt schen Transportdienst abgeholt oder aus dem Kreißsaal in von zu Hause nach Hausgeburt auf die Neonatologie verlegt genommen wurden.

2013

2014

2015

2016

des Erweiterungsneubaus, was unsere Infrastruktur merklich verbessert hat. Diese räumliche Nähe ermöglicht eine familienzentrierte und entwicklungsfördernde Pflege und medizinische Betreuung aller Neugeborenen. Dank engagierten Einsatzes unseres Anästhesie- und OPPersonals konnten wir alle Notfalleingri≠e zeitgerecht durchführen.

Auf geburtshilflicher Seite unseres PNZs ist die hauptamtliche Leitung seit 2008 Dr. Lattermann übertragen, der die entsprechenden Qualifikationen 1998 erworben hat. Fachlich und organisatorisch wird er durch die Oberärzte/-in – derzeit Frau Dr. Harder, Herr Dr. Watrowski und Herr Dr. Babbel – vertreten. Mit einem Schichtdienst der Assistenzärztinnen und -ärzte im Bereich Kreißsaal, MutDie Aufnahmekriterien eines PNZ Unser Entbindungsbereich, die neo- ter-Kind-Station und OP-Bereich ist Level 2 werden von uns streng be- natologische Intensivstation und der die geforderte permanente ärztliche achtet. Wir nehmen keine Frauen mit Operationstrakt liegen seit 2012 anei- Präsenz gewährleistet. Zusätzlich bedrohender Frühgeburt vor 29+0 SSW, nander grenzend im 1. OG und im EG steht ein fachärztlicher Rufbereit-

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Das RKK Mitarbeitermagazin

schaftsdienst durch unsere Oberärztinnen, -ärzte und den Chefarzt. Als fachärztlicher Hintergrund mit der Schwerpunktbezeichnung „Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin“ ist Herr Dr. Lattermann jederzeit erreichbar. Der Kreißsaal wird von Frau Hauer und ihrer Vertreterin, Frau Gajewski, geleitet. Sie ist für diese Aufgaben entsprechend freigestellt und hat einen Leitungskurs absolviert. Im Kreißsaal ist die Hebammen-Präsenz durch ein Drei-Schicht-System mit jeweils meist 3 examinierten Kolleginnen sichergestellt. Da Kreißsaal und Mutter-Kind-Station Tür an Tür liegen, ist auch für die präpartal aufgenommenen Frauen immer eine Hebamme ansprechbar.

tungsaufgaben entsprechend freigestellt. Die Versorgung der Kinder wird von Gesundheits- und Kinderkrankenpflegepersonal auf 18 Vollzeitäquivalent-Stellen geleistet. Davon besitzen 30 % die abgeschlossene Fachweiterbildung in „Pädiatrischer Intensivpflege“. Auf eine mindestens 5-jährige Berufserfahrung im Bereich pädiatrischer Intensivpflege kommen 45 % unserer Beschäftigten. Somit wird der geforderte Mindestanteil solchermaßen qualifizierter Mitarbeitenden von 30 % sogar deutlich überschritten. Mindestens eine Person mit dieser Fachweiterbildung kann pro Schicht eingesetzt werden. Ebenso ist die 1:1-Betreuung von intensivtherapiepflichtigen und die 1:2-Betreuung von intensivüberwachungspflichtigen Frühgeborenen unter 1.500 g möglich, wie sie ab 2017 gefordert ist. Auch für alle weiteren jungen Patientinnen und Patienten steht qualifiziertes Personal in ausreichender Zahl zur Verfügung.

Die erforderlichen ärztlichen und nichtärztlichen Dienstleistungen können wir mit eigenem Personal und Kooperationspartnern gewährleisten:  Radiologische und labortech nische Untersuchungen sind jederzeit in unserem Haus mög lich, ein ärztlicher Rufbereitschaftsdienst ist gegeben.

 Kinderkardiologischer, neuropä diatrischer und humangenetischer Rufbereitschaftsdienst wird von unseren eigenen Fach abteilungen oder unseren Ko operationspartnern am Univer sitätsklinikum Freiburg über nommen.  Kinderchirurgischer, mikrobiologischer und ophthalmologischer Rufbereitschaftsdienst wird von den Kooperationspartnern am Universitätsklinikum Freiburg geleistet.

Die „Mutter-Kind-Station“ (2M) mit 26 Betten und die „Präpartal-Station“ (2B) mit 4 Betten werden von Frau Sauer pflegerisch geleitet. Hier sind  Eine professionelle psychosorund um die Uhr jeweils 3 exami ziale Betreuung der Eltern benierte Pflegekräfte oder Hebammen Unsere neonatologische Intensivsta- tro≠ener Kinder ist durch eigefür Frauen und Kinder im Bereichs- tion verfügt über 14 Betten, 6 dienen ne Mitarbeiter möglich: unsere pflege-System zuständig. als Überwachungsplätze. Die 8 Inten- Psychologin, Frau Dr. Weinzierl, sivtherapieplätze sind mit Intensiv- steht den Familien in belastenDie ärztliche neonatologische Leitung pflege-Inkubatoren, 4 dieser Plätze den Situationen als Ansprechunseres PNZs liegt bei Oberarzt Dr. mit Beatmungsgeräten ausgestattet. partnerin im Regeldienst zur Härtling. Er wird durch Oberarzt Dr. Alle Behandlungsplätze sind an die Verfügung. Meng vertreten. Den Hintergrund- zentrale Überwachung angeschlos Frau Falkner, Frau Gretter und dienst teilen sich die Oberärzte der sen. Daneben sind die Geräte zum Klinik für Kinderheilkunde und Ju- Röntgen, zu Ultraschall und Echokar- Frau Neumann sind als Physio therapeutinnen auf der neonagendmedizin, Dr. Budde, Dr. Härtling diographie, Elektroenzephalographie tologischen Intensivstation und Dr. Meng. Die permanente ärzt- und Blutgasanalyse vorhanden. tätig. liche Versorgung der Früh- und Reifgeborenen ist auf AssistenzarztWir sind gut mit den bestehenden ebene mit einem Schichtdienst geambulanten sozialmedizinischen und regelt. Es ist gewährleistet, dass sozialpädiatrischen Einrichtunein Facharzt mit Schwergen vernetzt und stellen bei punktbezeichnung „NeoBedarf die Überleitung sinatologie“ rund um die cher. Uhr erreichbar ist. Die pflegerische Stationsleitung des neonatologischen Intensivbereichs, Frau Karrer, hat einen Leitungslehrgang absolviert und ist für ihre LeiDr. Ulrich Lattermann

Lesen Sie bitte weiter auf Seite 10 Dr. Anton Härtling

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Foto: RKK Klinikum

Mit der Teilnahme an der bundesweiten Neonatalerhebung, der Infektions-Surveillance (NEO-KISS), der entwicklungsdiagnostischen Nachuntersuchung der Frühgeborenen unter 1.500 g bis zum Abschluss des zweiten Lebensjahres und an den vierteljährlichen Arbeitskreistre≠en Südbadischer Neonatologen stellen wir uns der externen Qualitätskontrolle und -sicherung.

Dank der ausgesprochen guten Zusammenarbeit der Mitarbeitenden aller Bereiche – Geburtshilfe, Neonatologie, Anästhesie und OP – haben wir unser Versorgungsangebot auf hohem Niveau halten können. Die Zahl der bei uns im St. Josefskrankenhaus geboren Kinder stieg seit dem Jahr 2000 von 920 über 1.300 im Jahr 2008 auf 1.890 im Jahr 2016.

Wir danken allen Mitarbeitenden für Bei regelmäßigen, wöchentlich statt- ihren unermüdlichen Einsatz, der uns findenden interdisziplinären Visiten zur derzeit geburtenstärksten Einauf der neonatologischen Intensiv- richtung in Freiburg werden ließ. station und bei zweimonatlichen Perinatalkonferenzen mit Fallbesprechungen, an denen alle beteiligten Berufsgruppen teilnehmen, diskutieren wir unsere Behandlungen. Die Ergebnisse der Besprechungen fließen in das Behandlungskonzept ein und werden in der Krankenakte dokumentiert.

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weiterer Kreißsaal im St. Josefskrankenhaus

Dr. Ul

r i c h

Lat

t e r m a n n

Chefarzt der Abteilung für Geburtshilfe und Perinatolo Dr. Anton Härtling Oberarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin

g i e

Quartett Nr. 54 | Juli 2017


Geistlicher Impuls

Das RKK Mitarbeitermagazin

Gedanken zu Fronleichnam

F

ronleichnam – Prozession eines wandernden Gottesvolkes – Blumenteppich – Verehrung des Leibes Christi – Hostie in der Monstranz – Hochfest des Leibes und Blutes Christi oder einfach nur arbeitsfreier Feiertag?

Ps

Jesus Brot und Wein aus und sagt dazu: „Das ist mein Leib, das ist mein Blut“. Er trägt seinen Jüngern auf, dies zu seinem Gedächtnis zu tun.

Die katholischen Christen glauben daran, dass in der Eucharistie eine Wandlung von Brot und Wein in Leib Die Zeit der kirchlichen arbeitsfreien und Blut Christi geschieht. Eine VerFeiertage ist seit Fronleichnam vor- wandlung dahingehend, dass Gott albei. Der nächste ist der 1. November: les in allem sei … Gewalt wird in Liebe Allerheiligen. Aber Moment, was be- umgewandelt ergo Tod in Leben. deutet eigentlich Fronleichnam? Dessen Bedeutung scheint ein wenig in Fronleichnam ist damit also ein Fest der „Ver-wandlung“. Brot und Wein Vergessenheit geraten zu sein. „ver-ändern“ sich nicht durch die Von der Wortbedeutung her betrachtet Wandlungsworte, die der Priester „fron“ so viel wie „göttlich“ und „leich- spricht, sonder sie verwandeln sich. nam“ lebendiger „Körper“ oder „Leib“. Und diese „Ver-wandlung“ meint natürlich auch uns. Fronleichnam hängt eng mit dem letzten Abendmahl am Gründon- Verwandlungen gehen im Gegensatz nerstag zusammen und wird am 60. zu Veränderungen immer von innen Tag nach dem Ostersonntag gefeiert, aus. Ihnen geht ein aktives „Zulassen“ also zwischen dem 21. Mai und 24. voraus. Die Veränderung dagegen Juni. Beim letzten Abendmahl teilt setzt ein aktive „Machen“ voraus.

a l m

Foto: Dietrich © fotolia

Blickt auf den Herrn, so wird euer Gesicht leuchten 34,6

Das lässt sich bildlich wunderbar darstellen: In der Kommunion nehmen wir die Hostie in uns auf und lassen die Verwandlung von innen heraus zu. Die Verwandlung scheint nach „außen“ hin durch, der eigene Leib wird quasi zur Monstranz verwandelt. So verwandelt kann – nicht nur bei der Fronleichnamsprozession – das innere „Leuchten“ hinaus auf die Straßen getragen werden und Veränderungen bewirken. Lassen wir es zu, lassen wir uns darauf ein?! Das meine ich zunächst als Impuls zum Nachdenken und im Nachgang ggf. als Handlungsaufforderung.

Johannes Timm Ständiger Diakon/ Be Loretto-Krankenhaus

t r i e b s w i r t

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Aktuelle FOCUS Ärzteliste mit Prof. Dr. Breul und Prof. Dr. Sorichter

Auszeichnungen für Chefärzte des RKK Klinikums

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n der FOCUS Ärzteliste 2017 wurden Prof. Dr. Jürgen Breul, Chefarzt der Klinik für Urologie und urologische Onkologie im LorettoKrankenhaus, und Prof. Dr. Stephan Sorichter, Chefarzt der Klinik für Pneumologie und Beatmungsmedizin im St. Josefskrankenhaus, im Großraum Freiburg als Spezialisten ihrer Fachgebiete ausgezeichnet. Bundesweit werden laut FOCUS alljährlich Mediziner gebeten, die besten Mediziner aus ihrem Fachbereich zu empfehlen. Zusätzlich werden Einschätzungen von Selbsthilfegruppen eingeholt sowie die wichtigsten Foren und Arztbewertungsportale ausgewertet. Nur Ärzte mit besonders vielen Empfehlungen sind aufgeführt. Ergänzend dazu ermittelt der FOCUS in Medizindatenbanken und Fachzeitschriften, wie viele wissen12

Prof. Dr. Jürgen Breul

schaftliche Beiträge ein Arzt in den vergangen fünf Jahren verö≠entlicht hat. „Die Aufnahme in die FOCUS-Ärzteliste als TOP-Mediziner empfinden wir als Bestätigung der täglichen Teamleistung“, betont Prof. Dr. Jürgen Breul, der bereits seit Herbst 2007 in der FOCUS-Ärzteliste geführt und in den Kategorien urologische Tumore und Prostata Erkrankungen gelistet wird. Unter seiner Führung als Ärztlicher Direktor hat sich das LorettoKrankenhaus zu einem überregional anerkannten Zentrum für die Behandlung von Erkrankungen der harnbereitenden und harnableitenden Organe, der männlichen

Prof. Dr. Stephan Sorichter


Das RKK Mitarbeitermagazin

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Geschlechtsorgane sowie der weiblichen Harninkontinenz entwickelt. Prof. Dr. Stephan Sorichter, ausgezeichnet in der Kategorie COPD und Lungenemphysem und für den erfolgreichen Aufbau des Kompetenzzentrums für Atemwegs- und Lungenerkrankungen verantwortlich, ergänzt: „Die Auszeichnungen unterstreichen die hohe medizinische Kompetenz innerhalb des RKK Klinikums und sind Ansporn für die weitere Entwicklung“. i n i ku m

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Foto: stockdevil © fotolia

Ehrung für die Verdienste bei der radiologischen Fortbildung

Eugenie- und Felix-Wachsmann-Preis für Professor Dr. Markus Uhl

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rof. Dr. Markus Uhl Chefarzt der Klinik für Diagnostische Radiologie, Kinderradiologie, Neuroradiologie und Interventionelle Radiologie erhielt in Anerkennung seines engagierten und erfolgreichen Einsatzes für die radiologische Fortbildung den Eugenie- und Felix-Wachsmann-Preis. Mit dem von der Akademie für Fort- und Weiterbildung in der Radiologie im Rahmen der Erö≠nungsveranstaltung des 98. Deutschen Röntgenkongresses am 25. Mai in Leipzig verliehenen Preis werden jährlich Referenten ausgezeich-

net, die erfolgreich am radiologischen Fortbildungsprogramm der Akademie mitgearbeitet haben und von den Teilnehmern mit höchsten Punktzahlen für ausgezeichnete Lehre bewertet wurden. Die Preisvergabe beruht auf den Evaluationsergebnissen der zahlreichen im Rahmen der Akademie evaluierten Veranstaltungen. Grundlage hierfür sind über 63.000 Evaluationsbögen, die sowohl elektronisch als auch in Papierform im vergangenen Jahr erfasst worden sind. Mit dem Preis ehrt die Deutsche Röntgengesellschaft das Andenken des Stifters Prof. Dr. Felix Wachsmann. Der Wachsmann-Preis ist mit 500 € dotiert.

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Prof. Dr. Markus Uhl

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Quartett-Wissen … Felix Wachsmann

* 20. Dezember 1904 in Banja Luka, Osmanisches Reich (heute Bosnien-Herzegowina), † 26. Mai 1995, war ein in Deutschland tätiger Elektrotechniker und Universitätsprofessor, der durch den Strahlenschutz und durch seine Tätigkeit in der Radiologie bekannt wurde.

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Das RKK Mitarbeitermagazin

… in der Klinik für Orthopädische Chirurgie am Loretto-Krankenhaus

Foto: psdesign1 © fotolia

Regenerative Therapie von Knorpelschäden am Kniegelenk Matrixgekoppelte Autologe Chondrozytentransplantation (M-ACT)

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ymptomatische Knorpelschäden am Kniegelenk können häufig in der Folge zur Entwicklung einer Arthrose des Gelenkes führen. Hier kann im weiteren Verlauf die Versorgung mit einer Knieprothese nötig werden. Bei Patienten bis ca. 55 Jahre mit Knorpelverletzungen am Kniegelenk sollten Kunstgelenke – wann immer möglich – vermieden werden. Die Matrixgekoppelte Autologe Chondrozytentransplantation (M-ACT) stellt die aktuellste Therapie bei höhergradigen symptomatischen Knorpelschäden (Grad 3 und 4) am Kniegelenk dar und weist sehr gute Resultate auf.

Indikation M-ACT nach AG Klinische Geweberegeneration der DGOU Defektstadium vollschichtiger, symptomatischer Knorpelschaden III. und IV. Grades nach ICRS und Osteochondrosis-dissecans-Stadium III und IV nach ICRS-OCD, ggf. in Kombination mit ossärer Rekonstruktion Defektgröße Minimal: 2,5 bis 3 cm2 Maximal: keine Begrenzung Defektlokalisation keine Einschränkung:  mediale und laterale Fernurkondyle  mediales und laterales Tibiaplateau  Patellagleitlager (Trichlea)  Patella Alter  Typischerweise bis ca. 55 Lebensjahr, höheres Alter jedoch keine Kontraindikation bei entsprechender Defektmorphologie und weitgehend intakten Gelenkverhältnissen  Kinder und Jugendliche möglich

Kontraindikationen  ursächliche Begleitpathologien, die nicht parallel behandelt werden (z.B. Achsfehlstellung)  fortgeschrittene Arthrose

 subtotal resezierter Meniskus im betro≠enen Kompartiment  rheumatoide Arthritis mit relevanter Synovialitis

Lesen Sie bitte weiter auf Seite 16

 hämophilieassoziierte Arthropathie

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Die Matrixgekoppelte autologe Chondrozytentransplantation hilft erfolgreich und nachhaltig die entsprechenden Knorpelschäden am Kniegelenk zu therapieren. Zur Indikationsstellung sind neben der klinischen Untersuchung ein MRT des betro≠enen Kniegelenkes und Röntgenaufnahmen des Kniegelenkes (Knie in 3 Ebenen und Ganzbeinstandaufnahme) nötig. Darüber hinaus gilt es die Kontraindikationen zu beachten: Hier ist besonders die fortgeschrittene Arthrose zu nennen, da das Verfahren keine Arthrose therapieren kann, sondern insgesamt ein komplementäres Verfahren zur Therapie von symptomatischen Knorpelschäden stellt. Hingegen bedeutet Arthrose die degenerative Erkrankung des gesamten Gelenkes. Des Weiteren sei die rheumatoide Arthritis und ein subtotal resezierter Meniskus erwähnt. Hier hätte die M-ACT kei16

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Arthroskopie (Gelenkspiegelung): Darstellung des Knorpeldefektes und Gewinnung von körpereigenen Knorpelzellen aus nicht belastetem Areal des Knies zur Anzüchtung Anzüchtung / Vermehrung der Knorpelzellen im Labor Entfernung und Vorbereitung des Knorpeldefekts Minimalinvasiver o≠ener Eingri≠: Einpflanzung der körpereigenen Knorpelzellen Heilungsstadium

Ausgeheilter Knorpel

Schematischer Ablauf des Verfahrens

Dr. Ste≠en Schneider

Quartett Nr. 54 | Juli 2017

Ablaufschema: co.don|Berlin

Nach nun abgeschlossener Zertifizierung bietet Oberarzt Dr. Ste≠en Schneider diese operative Therapieform nun in der Klinik für Orthopädische Chirurgie (CA Dr. Rütschi) am Loretto-Krankenhaus an. Die Zertifizierungsphase dauerte über ein halbes Jahr. Die Chefärzte Dr. Rütschi (Orthopädie) und Dr. Blaas (Anästhesie) als auch die physiotherapeutische Abteilung (Dr. Klein) und besonders das hausinterne Qualitätsmanagement (Fr. Richthammer und Fr. Fischer) haben sehr großen Anteil daran, dass am 24. April 2017 die Genehmigung des Regierungspräsidiums erfolgte. Die Genehmigung ist bei dieser Therapie nötig, da sie nach dem Arzneimittelgesetz überwacht wird. Es handelt sich um ein etabliertes Verfahren, dessen Wirksamkeit durch Studien belegt wurden.


Das RKK Mitarbeitermagazin Knorpelzellen mit Matrix = „Sphäroide“; im Applikator

Sollten Begleitpathologien am betro≠enen Kniegelenk vorliegen (z.B. eine Ruptur des vorderen Kreuzbandes, eine Achsfehlstellung des Beines oder ein Meniskusschaden [Tabelle siehe Seite 13]), werden diese selbstverständlich mitbehandelt. Es folgt nach der Transplantation eine intensive Phase der Physiotherapie nach entsprechendem Schema sowie die Kontrollen in der Sprechstunde. Dr. Steffen Schneider Oberarzt Klinik für Orthopädisch e Ch i ru rgi e a m L o r e t to - K r a n k e n h au s

Information

ne Aussicht auf Erfolg. Um die Entwicklung der Arthrose zu verhindern werden dem Patienten beim Verfahren der M-ACT in einem 1. Eingri≠ Knorpelzellen aus nicht belasteten Arealen des Kniegelenkes entnommen. Die Zellen werden im Labor speziell angezüchtet und vermehrt. Dann werden diese matrix-gekoppelten Knorpelzellen dem Patienten in einem 2. Eingri≠ in den Knorpeldefekt transplantiert. Die Matrix ist das Gerüst, das als Zellträger dient und die angezüchteten Zellen im Defekt hält. Es ist Reservoir für Nährsto≠e und Wachstumsfaktoren und dient der Di≠erenzierung der Knorpelzellen.

Lesen Sie bitte zu diesem Thema auch unseren Artikel über das Gesundheitsforum Gelenkerhalt durch Knorpelreparatur ab Seite 18 in dieser RKK Quartett-Ausgabe.

Sphäroide in der Nahaufnahme

Sphäroide im Knorpeldefekt

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Foto: Focus Pocus LTD © fotolia

Erfolgreiches Gesundheitsforum im Loretto-Krankenhaus

Gelenkerhalt durch Knorpelreparatur

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ährlich sind alleine in Deutschland ca. 6 Mio. Patienten von Knorpelschäden im Kniegelenk betro≠en. Oft reicht schon eine kurze, intensive Fehlbelastung des Gelenkes, wie sie bspw. bei Unfällen und Verdrehungen des Kniegelenkes vorkommt; auch die Knochenkrankheit Osteochondrosis Dissecans, bei der Teile des Knochen-Knorpelbereich absterben, kann zu einer Schädigung des schützenden Knorpelüberzuges führen. Es entsteht ein Defektbereich im Knorpel. Dieser Defekt würde von alleine nicht mit gleichwertigem Knorpel ausheilen. Beim bis auf den letzten Platz besetzten Gesundheitsforum „Gelenkerhalt durch Knorpelreparatur“ hat Dr.

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Ste≠en Schneider Mitte Juni das im Loretto-Krankenhaus neu verfügbare Verfahren der Autologen Chondrozytentransplantation vorgestellt, bei dem Knorpeldefekte am Kniegelenk mit körpereigenen Knorpelzellen repariert werden. Der Oberarzt für die Knorpeltherapie in der Klinik für Orthopädische Chirurgie und leitende Arzt für Schulterchirurgie hat die Teilnehmer aus erster Hand über innovative Therapieverfahren bei Knorpelschäden am Kniegelenk und die Vermeidung eines Gelenkersatzes informiert. „Die Sicherheit der Methode und deren Wirksamkeit im Sinne einer Funktionsverbesserung bei Patienten mit Knorpelschäden konnte für dieses Gelenk im Rahmen vieler StudiQuartett Nr. 54 | Juli 2017


Foto: Thilo Jakob

Das RKK Mitarbeitermagazin

en und auch im langfristigen Verlauf gezeigt werden“, betont Oberarzt Dr. Ste≠en Schneider. Aufgrund der großen Nachfrage findet am Montag, 9. Oktober 2017 im Bürgerhaus Zähringen ein Zusatztermin statt (Details im Bericht „Hilfe bei Fuß-, Knie- und Schulterschmerzen“).

Interessiertes Publikum beim Gesundheitsforum mit Dr. Ste≠en Schneider

Information

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Lesen Sie bitte zu diesem Thema auch unseren Artikel Regenerative Therapie von Knorpelschäden am Kniegelenk ab Seite 15 in dieser RKK Quartett-Ausgabe.

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Bewegung fördern anstatt einzuschränken

Foto: heidebring © fotolia | Montage: Johannes Klatt TypoGrafik

Sturzprophylaxe im Krankenhaus

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arum ist die Sturzprophy- Stürze in Krankenhäusern sind daher laxe im Krankenhaus von eine Problematik, die schwerwiegenBedeutung? de und nachhaltige Folgen für die Patienten haben können. Da der Körper Jeder Mensch, der sich bewegt, trägt in seiner Funktion nach einem Sturz das Risiko zu stürzen. Das bedeutet, häufig eingeschränkt ist, kommt es dass Stürze gewöhnliche Vorkomm- zu zunehmenden Beeinträchtigunnisse sind, die Menschen während gen der Bewegungsfähigkeit, sowie ihres gesamten Lebens ereilen kön- psychischen und sozialen Folgen. Die nen. Mit steigendem Alter und mit Vermeidung von Stürzen oder Sturzeiner eintretenden Pflegebedürftig- folgen ist aus diesem Grund eine bekeit erhöht sich sowohl das Risiko zu deutsame und herausfordernde Verstürzen, als auch die Gefahr, dass ein antwortung für die Pflegenden im Sturz Behandlungs- und/oder Pflege- RKK Klinikum. bedürftigkeit mit sich zieht.

Schritt 1: Sturzrisikofaktoren erkennen Eine systematische Einschätzung möglicher Sturzrisikofaktoren ist die Voraussetzung für eine e≠ektive Sturzprophylaxe. Diese Einschätzung ist Bestandteil jeder stationären Aufnahme und erfolgt auf Grundlage von Beobachtung (der Bewegungsabläufe) und anamnestischen Angaben.

Mögliche Folgeerscheinungen eines Sturzes

Sturzangst

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Vermeidung körperlicher Aktivität

Bewegungsfähigkeit nimmt ab

Muskelkraft nimmt ab

Gesundheitszustand nimmt ab

Soziale Isolierung nimmt zu

Bewegungsradius nimmt ab

Balancefähigkeit nimmt ab

Selbstständigkeit nimmt ab

Sturzrisiko nimmt zu

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Zu den Risikofaktoren zählen z.B.

 Personenbezogene Risikofaktoren wie kognitive Beeinträchtigun gen (z.B. Demenz, Delir)

 Begleitung bei der Mobilisation und Transfer anbieten

Schritt 3: Stürze analysieren

Kommt es trotz aller Maßnahmen zu einem Sturzereignis, erfolgen entsprechende Erste-Hilfe-Maßnahmen  Gleichgewichts- und Gangstörundurch das ärztliche und pflegerische gen oder eine positive SturzanamPersonal. Jedes Sturzereignis wird nese in den letzten 12 Monaten  Verwendung, Anleitung und Ansystematisch analysiert und ggf. pa passung von Hilfsmitteln zur tientenund umfeldbezogene Ver Medikamentenbezogene Risikosicheren Mobilisation (z.B. Gehbesserungsmaßnahmen eingeleitet faktoren wie Antihypertensiva, stock, Rollator, langer Schuhlö≠el) werden. Hierzu wird jedes Sturzge Polypharmazie schehen mithilfe eines Sturzereig Mehr Zeit für Toilettengänge ein Umgebungsbezogene Risikofaknisprotokolls (Sturzmeldung) erfasst planen  zum frühzeitigen Klintoren wie Freiheitsentziehende und analysiert. Darüber hinaus sollte geln anregen Maßnahmen, Hindernisse jeder Sturz von der Pflegeperson mit  Bett in Toilettennähe stellen dem Arzt besprochen werden. Das  Lichtverhältnisse für nächtliche Sturzgeschehen wird aufgearbeitet, Schritt 2: Maßnahmen zur Toilettengänge gewährleisten indem der Sturzhergang möglichst Sturzprophylaxe anwenden (Nachtlicht) ortsnah ermittelt wird, um Ursachen Da schon die Krankenhausaufnahme  Bedarf des Toilettenstuhls, Urinfla- und Risiken abzuleiten und Informaan sich eine Risikosituation darstellt, sche prüfen und Nutzung erklären tionen zu gewinnen, die zukünftige Stürze vermeiden helfen. sind gewisse selbstverständliche Maßnahmen bei allen Patienten anzu-  Stopper-Socken anbieten wenden:  Medikamenteneinsatz: AusElena Trautwein schwemmende Medikamente  Der Patient wird darauf hingewiePflegeexpertin mit Arzt evaluieren sen, dass aufgrund der unbekann ten Umgebung eine Sturzgefahr besteht.

 Die Klingel/Rufanlage wird erklärt und darauf hingewiesen, dass diese jederzeit zu nutzen ist, wenn Unterstützungsbedarf besteht.

 Das Patientenzimmer/ die neue Umgebung wird gezeigt. Dabei wird vor allem auf Lichtschalter (am Bett!) hingewiesen, mit dem dringenden Hinweis, diese vor allem nachts zu nutzen (z.B. nächt liche Toilettengänge).  Der Patient wird darauf hingewie sen, dass er nicht mit gewöhnli chen Socken auf dem Boden gehen soll, sondern nur mit festem Schuhwerk (rutschfest und ge schlossen).

Durch die individuell erkannten Sturzrisiken, können passende Maßnahmen abgeleitet werden. Ein mögliches Maßnahmenpaket bei beispielsweise einer Gangstörung in Kombination mit häufigem Harndrang könnte sein:

 Einbezug der Physiotherapie zu regelmäßigen Bewegungs- und Gehübungen, Kraft- und Balance training

Information Freiheitsentziehende Maßnahmen (FEM) sind zu meiden! Unter dem Oberbegri≠ „Freiheitsentziehende und freiheitsbeschränkende Maßnahmen“ sind grundlegend alle Interventionen zusammengefasst, die dem Zweck dienen, die körperliche Bewegungsfreiheit eines Menschen einzuschränken. Neben der Anwendung von körpernahen, mechanischen Beschränkungen – sogenannte Fixierungen- ist hier auch die Verabreichung von sedierenden Medikamenten zur Ruhigstellung zu nennen. Sämtliche Maßnahmen der Freiheitsbeschränkung dienen aus wissenschaftlicher Erkenntnislage nicht der Sturzprophylaxe, sondern begünstigen das Sturzrisiko und die Verletzungsgefahr!

Durch die verursachte Bewegungseinschränkung kommt es zu physischen und psychischen Folgen der Betro≠enen (z.B.: Verlust der Muskelkraft, Reduktion der Balancefähigkeit, Steigerung der Unruhe sowie Aggression, Verlust der Autonomie und Selbstbestimmung), wodurch folglich das Sturzund Verletzungsrisiko letztendlich erhöht statt gesenkt wird. In Anbetracht dessen, dass der Erhalt und die Förderung der Mobilität oberstes Ziel der Prophylaxemaßnahmen darstellt, sind FEM nicht zur Sturzprophylaxe einzusetzen.

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ur Qualitätsphilosophie des RKK Klinikums gehören neben der die Patienten direkt betre≠enden Einrichtungen eine ganze Reihe von Dienstleistungen im Hintergrund. An dieser Stelle wollen wir eine sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem bereits im Jahr 1989 von Andreas Eisenkolb gegründeten Unternehmen Eisenkolb Sicherheit GmbH vorstellen.

Foto: RKK Klinikum

RKK Klinikum mit Sicherheitskonzept

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Die Eisenkolb Sicherheit GmbH hat sich auf die individuellen Bedürfnissen des RKK Klinikums eingestellt. Als unabhängiges Familienunternehmen kann es mit dem entsprechenden Know-How sowie der notwendigen Infrastruktur schnell und unkompliziert Lösungsmöglichkeiten nicht nur aufzeigen, sondern auch umsetzen. So stehen Mitarbeiter des Unternehmens für die Bewältigung von Zwischenfällen rund um die Uhr auf Abruf zur Verfügung. Ob betrunkene Patienten randalieren oder Obdachlose das Krankenhaus als Nachtstätte in Anspruch nehmen wollen. Speziell ausgebildete und geschulte Fachkräfte sorgen für die Sicherheit von Patienten und Mitarbeitern. Dazu gehören auch mehrerer Kontrollgän-

ge im St. Josefskrankenhaus und die Abstellung eines Hubschrauber-Landeplatz-Wartes, der abends und an Wochenenden von den Piloten noch während des Landeanfluges angerufen werden kann und sich dann direkt auf die Plattform begibt. Immer geht es darum die Sicherheit der Beteiligten zu garantieren.

Sicherheit geht vor! Quartett Nr. 54 | Juli 2017


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Nach langjährigem Dienst in der Schutzpolizei des Landes Baden-Württemberg hat Andreas Eisenkolb mit tatkräftiger Unterstützung seiner Familie dieses Unternehmen in 28 Jahren zu einem der führenden Anbietern in der Branche der Sicherheitsunternehmen Süddeutschlands gemacht.

„Auf der Grundlage von fundiertem polizeilichen Fachwissen, Können und richtigem unternehmerischem Handeln etablierte sich das Unternehmen schnell am Markt und expandierte in Zeiten, in denen andere Firmen der Branche fusionierten oder aufgekauft wurden“, betont Alexander Eisenkolb, der wie sein Bruder Sebastian zur Geschäftsführung des Unternehmens gehört. Thilo Jakob Pressesprech

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Dekantieren einer Lösung

Rezeptur und Defektur

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eben der industriellen Herstellung von Arzneimitteln dürfen, bis auf wenige Ausnahmen ausschließlich Apotheken Arzneimittel herstellen. Geht es um Einzelanfertigungen auf ärztliche Verschreibung für einen bestimmten Patienten, spricht man von der Rezeptur. Bei nachweislich häufiger ärztlicher Verschreibung können diese Rezepturen auch in begrenztem Maße im Voraus hergestellt werden, was man dann Defektur oder auch verlängerte Rezeptur nennt. In diesen Fällen muss das Arzneimittel nicht zugelassen werden, was bei einer Herstellung durch einen industriellen pharmazeutischen Hersteller unabdingbar wäre. Die Rezepturherstellung findet im galenischen Labor statt. Die Galenik, benannt nach dem griechischen Arzt Galen (ca. 129 – ca. 200 v. Chr.), ist die Lehre von der Verarbeitung eines Wirksto≠es zu dosierfähigen, gebrauchsfertig verpackten Arzneimittelzubereitungen und deren technische Prüfung. Die Apotheke wird also somit in die Lage versetzt, Arzneimittel für sehr spezielle Therapieoptionen herzustellen. Es können z.B. für allergische oder sonst überempfindliche Patienten Salben ohne Konservierungssto≠e bzw. mit stark limitierter Zusammenset-

Fotos: RKK Klinikum

Injektionslösungsherstellung

in der Apotheke 24

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zung hergestellt werden. Da sich dadurch die Haltbarkeit verringert, ist eine Herstellung zum sofortigen Gebrauch geboten. Der Mangel an kindgerecht dosierten Fertigarzneimitteln macht besonders in einem Krankenhaus mit der Fachabteilung Pädiatrie eine Sammlung von Kapselfüllgeräten mit den entsprechend geübten Pharmazeuten erforderlich. Mithilfe der Kapselherstellung können übliche Tablettenstärken auf die in der Kinderheilkunde benötigten Stärken „herunterverdünnt“ werden. Weitere Einsatzgebiete reichen von speziellen mit abschwellenden Stoffen versetzten Lokalanästhetika-Lösungen für die HNO über einfache Abfüllungen von Glucose, Lactose, Fructose in 50g-Portionen bis hin zur anspruchsvollen Natriumbenzoat-Injektionslösung für seltene Sto≠wechselerkrankungen sowie Augentropfen für spezielle Diagnostik. Alle diese Zubereitungen sind nicht als Fertigarzneimittel zu bekommen, jedoch für eine hochwertige Therapie und Diagnostik nötig. Während noch vor 30 Jahren die Defektur mit der Herstellung von bis zu 100 abgabefertigen Einheiten pro Tag ein echtes Wertschöpfungsinstrument war, Diclofenac-Emulsionsgel konnte für etwa 10% des Industrieabgabepreises von VOLTAREN-EMULGEL® herSalbenherstellung

gestellt werden, konzentriert sich heute die Defektur auf diese speziellen Präparate. Die in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts auf den Markt tretenden Generika-Hersteller, allen voran ratiopharm, setzten eine Abwärtsspirale der Arzneimittelpreise in Gang, die diese Herstellungsbereiche unrentabel machten.

teilweise möglich. Schließlich müssen auch die angefertigten Präparate noch einer analytischen Qualitätskontrolle unterzogen werden. Einige Zahlen zum Leistungsspektrum im Bereich Rezeptur und Defektur. In unserer Apotheke wurden 2016 hergestellt:

90 verschiedene Produkte (LösunDie Salbenrührmaschine für den 100 gen, Kapseln, Salben, Suppositorien, kg-Maßstab wurde folgedessen auAugentropfen, Injektionslösungen) ßer Betrieb gesetzt, dafür aber Perauf Vorrat sonal und Ausrüstung in andere Bereiche der klinischen Pharmazie, 9 000 Flaschen mit verschiedenen wie die Zytostatika- und Mischin- Lösungen, Suspensionen und Emulfusionsherstellung konzentriert. Für sionen, ein Drittel davon sterilfildie so in der Apotheke hergestellten triert und/oder autoklaviert Arzneimittel ist zwar keine Zulassung erforderlich, allerdings sind die 17 000 Kapseln Ansprüche an Dokumentation und Qualitätssicherung in den letzten 200 Suppositorien in Dosierungen Jahren enorm gewachsen. Für jedes für Säuglinge Arzneimittel, auch die Einzelherstel- Zahlreiche Individualherstellungen lung, ist neben einem ausführlichen sowie Mischinfusionen für die Herstellungsprotokoll, eine Plausi- Neonatologie und Zytostatikabilitätsprüfung und eine Prüfung zubereitungen auf Inkompatibilitäten, also Unverträglichkeiten zwischen den Be- Die beiden letztgenannten Produkstandteilen zu dokumentieren. Alle te werden wir in einer der nächsten verwendeten Bestandteile müssen Quartett-Ausgaben näher vorstellen. im analytischen Labor, teilweise mit nasschemischen Methoden, geprüft werden. Der Bezug auf mitgeliefer- H a r a l d A r h e l g e r te Qualitätsbescheinigungen ist nur A p o t h e k e r a m R K K K l i n i ku m Kapselherstellung

Kapselherstellung

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Foto: RKK Klinikum

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus

100 Jahre Kinderklinik St. Hedwig

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Foto: RKK Klinikum

n Vorbereitung der großen Freiburger Kinderklinik auf dem Gelände des Universitätsklinikums Freiburg hat die universitäre Klinik für Allgemeine Kinder- und Jugendmedizin bereits zum 1. Januar 2016 die medizinische Verantwortung für die pädiatrische Versorgung in der Kinderklinik St. Hedwig im RKK Klinikum St. Josefskrankenhaus übernommen. Die Freiburger Kinderkliniken wachsen seither sehr erfolgreich zusammen und das von der Landesregierung aktiv unterstütze Modell ist ein auch überregional vielbeachteter, strukturpolitischer Meilenstein, der die hohe Qualität der pädiatrischen Versorgung in Südbaden langfristig sichert. Es ist die richtige Antwort auf steigende Anforderungen an Qualität und Wirtschaftlichkeit im Krankenhaus der Zukunft.

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Das RKK Mitarbeitermagazin Am 17. Januar 1919 ist der Umzug in das Haus Stadtstraße 3

Im kommenden Jahr feiert die Kinderklinik St. Hedwig ihren 100. Geburtstag. Vom Caritasverband der Erzdiözese Freiburg im Jahr 1918 in der Stadtstraße zunächst als Säuglingsheim eingerichtet, wurde die Kinderklinik St. Hedwig im Jahr 1931 Kinderkrankenhaus mit Ausbildungsstätte für Kinderkrankenschwestern. Für das Hedwigshaus wurde im Jahr 1931 in der Bismarkstraße 7-9 ein Neubau errichtet. Es entsteht ein Haus mit Kinderkrankenabteilung (insgesamt 90-100 Betten) und einer staatlich anerkannten Kinderkrankenpflegeschule, dadurch wurden auch die Ordensschwestern entsprechend ausgebildet. Nach Zerstörung im 2. Weltkrieg wurde es 1951 auf dem Trümmergrundstück in der Stadtstraße neu aufgebaut. Das Kinderkrankenhaus war ausgerichtet mit einer Bettenzahl für 90 Kinder. Am 19. Januar 1979 beschließt der Diözesan Caritasverband, im Einvernehmen mit der Ordensleitung von St. Lioba und den Vinzentinerinnen in Freiburg, das Kinderkrankenhaus St. Hedwig in das St. Josefkrankenhaus einzugliedern. Der Orden der Barmherzigen Schwestern des Heiligen Vinzenz von Paul übernahm die Trägerschaft und realisierte Ende 1988 die räumliche Anbindung an das vom Orden bereits 1886 gegründete St. Josefskrankenhaus. Die Vorbereitungen für den Festakt zum Jubiläum und das große Jubiläums-Kinderfest sind bereits angelaufen. Das Quartett-Redaktionsteam wird zu gegebener Zeit über den aktuellen Planungsstand berichten. Thilo Jakob Pressesprech

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100 Sekunden … Serviceassistentin

Elvira Jan

Die RKS (Regional Klinik Service GmbH), bei der ich arbeite, ist eine 100%-ige Tochtergesellschaft des RKK Klinikums. Meine ersten Erfahrungen machte ich in der „alten“ Küche des St. Josefskrankenhauses.

auf Seite 28) erfasst und an die Küche übermittelt. Jeden Morgen gehe ich auf meine Stationen und orientiere mich anhand des Bettenplans, den mir jede Station zur Verfügung stellt, über Zugänge, Patientenwünsche, die nach meinem Besuch geäußert wurden, oder speziell verordnete Kostformen.

2012 wurde im Loretto-Krankenhaus die neue Abteilung Serviceassistentin aufgebaut, und da ich große Freude am Umgang mit PaZudem bin ich noch für den Auftienten/Menschen habe, war ich bau und Abbau des Frühstückssofort begeistert und nahm die Her- bü≠ets auf der Station 2M sowie ausforderung gerne an. die Betreuung der Ka≠eemaschine auf 4 M „Münsterblick“, zuständig. Zwei Jahre später wurde im St. Josefskrankenhaus die Abteilung Wir Serviceassistentinnen, die tägebenfalls aufgebaut, und ich lich in den Früh-/Vormittagsstunwechselte wieder ins St. Josefsden das Essen bestellen, sind bekrankenhaus zurück, um dort die müht, dass unsere Patienten zum Abteilung zu leiten. Teil schon am gleichen Tag ihr gewünschtes Essen bekommen. Meine vier Kolleginnen und ich decken im St. Josefskrankenhaus die Zwischen den Patienten, den StatioEssensbestellungen an 365 Tagen nen und der Küche sind wir im Jahr ab. Die Bestellung des ein wichtiges Bindeglied, Stationsbedarfs übernehmen um eine bestmögliche wir ebenso gewissenhaft. Versorgung zu gewährEs wurden eigens für unseleisten. re Anforderungen Tablets Elvira Jan und eine spezielle Software angescha≠t, um direkt beim Patienten am Bett die Wünsche erfassen zu können. Die Essen und der Stationsbedarf werden über das Orga Card Menüerfassungssystem, (Lesen sie hierzu auch den Bericht

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Foto: picjumbo

Regional Klinik Service GmbH

Einführung des Systempflege-Services zum Menübestellsystem

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um 1. Dezember 2016 wurde zwischen dem RKK Klinikum und der Firma OrgaCard als Entwickler des in unseren Einrichtungen eingesetzten Menübestellsystems ein Servicevertrag geschlossenen, in dessen Rahmen OrgaCard die Stammdatenpflege übernimmt. Somit ist sichergestellt, dass alle Informationen zum Speiseplan immer richtig in unserem Menübestellsystem eingepflegt sind. Um diese Ergebnisqualität verbessernde Maßnahme durchführen zu können war es im Vorfeld erforderlich alle Gerichte mit genauen Rezepturen und Produktinformationen zu versehen und im System zu hinterlegen.

ten eingehen zu können. Wird beispielsweise eine Lebensmittelunverträglichkeit durch den Patienten oder das medizinische Personal mitgeteilt stehen bei der Essenswahl lediglich noch unbedenkliche Komponenten als Auswahl zu Verfügung. Gleiches gilt auch für Patienten mit besonders verordneten Kostformen oder Abneigungen.

Ziel ist es noch di≠erenzierter und sicherer auf spezifische Bedürfnisse einzelner Patientinnen und Patien-

Thomas Aigner Food- & Beverag d e s R KS

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Wir sind somit in der Lage im Rahmen der Essensbestellung individuell bei jedem Patienten auf bekannte Besonderheiten einzugehen und diese im Sinne eines optimierten Behandlungsverlaufes zu berücksichtigen. e m a n a g e r

Information

Regional Klinik Service GmbH – RKS Die RKS wurde 2005 zunächst als Regional Küchen Service GmbH gegründet. Im Jahre 2011 wurde aus der Regional Küchen Service GmbH die Regional Klinik Service GmbH. Die RKS betreibt mit ihren ca. 120 Mitarbeitern die Küchen, Cafeterien und Casinos im St. Josefskrankenhaus, LorettoKrankenhaus und Bruder-KlausKrankenhaus und nimmt die Essensbestellungen bei Patienten entgegen. Ebenso gehört das Casino und die Cafeteria im St. Elisabethen Krankenhaus in Lörrach mit dazu.

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Das RKK Mitarbeitermagazin

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Fotos: Hospiz Karl Josef Freiburg

Mit Ohr und Herz

Die ehrenamtlichen Hospizhelferinnen und Hospizhelfer trafen sich zum gemeinsamen Frühstück

eden Tag, auch am Wochenende, sind zwei von uns im Einsatz – über Mittag und am Abend. Wir sorgen in der Küche für Ordnung, bereiten das angelieferte Essen vor, decken den Tisch im Wohnzimmer, wir gießen die Blumen, haben Ohr und Herz für Gespräche mit Gästen und Angehörigen: Kurz, wir, die ehrenamtlichen Hospizhelferinnen und Hospizhelfer, halten den Hauptamtlichen den Rücken frei.

Es ist ein guter Brauch, dass wir uns hin und wieder samstags zum Frühstück im Hospiz versammeln. Das war auch am 18. März 2017 jetzt wieder der Fall. Der Einladung waren so viele wie nie zuvor gefolgt – 17 Ehrenamtliche und vier Hauptamtliche trafen sich im großen Saal im Untergeschoss des Hospizes. Ohne dass es

im Einzelnen abgesprochen wird, ist immer alles da, was ein leckeres Frühstück ausmacht: Brötchen, selbstgemachte Marmelade, Käse, Wurst und Quark. Jede und jeder bringt mit, was ihr und ihm selber schmeckt.

Lesen Sie bitte weiter auf Seite 28 29


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ittlerweile gehört das Quartett-Preisrätsel zu einem festen Bestandteil unseres Mitarbeitermagazins. Dies lässt sich an der steigenden Teilnehmerzahl gut ablesen.

An Themen mangelt es bei den Begegnungen nie – es geht um die Hospizarbeit, oft aber auch um andere Themen, die bewegen. Man findet schnell einen Draht zu Nebenfrau oder Nebenmann – selbst wenn man einander noch nicht so gut kennt. Schließlich ist die Dienstjüngste von uns erst seit drei Monaten im Hospiz tätig, die Dienstälteste seit beinahe 15 Jahren.

Wieder waren bei allen Einsendungen die Antworten richtig, so dass unsere Pflegedirektorin Michaela Schmid als Glücksfee fungierte. Unter allen Einsendungen ermittelte Frau Schmid Frau Johanna Kindler als Siegerin des Preisrätsels.

Frau Kindler arbeitet als Gesundheits- und Krankenpflegerin auf Station IDA und freute sich sichtlich über den Gewinn. Bei der Redaktionssitzung am 17. Juli 2017 überreichte Herr Wagner als Leiter des Geschäftsbereichs Personal unter Beisein von Herrn Geschäftsführer Bernd Fey den Preis an Frau Kindler. Ganz herzlich gratuliert das gesamte Redaktionsteam Frau Kindler und wünscht ihr viel Vergnügen und schöne Stunden im Kino. Dr. Kl

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Zu diesem Frühstück kam auch die neue Hospizleiterin, Schwester Miriana, dazu. Das haben wir als Zeichen der Wertschätzung empfunden – ebenso wie die Teilnahme von drei weiteren hauptamtlichen Pflegekräften, die für uns jederzeit als Ansprechpartnerinnen da sind. Wir freuen uns sehr darüber, dass es, wie Schwester Miriana mitteilte, in diesem Jahr einen gemeinsamen Ausflug von Haupt- und Ehrenamtlichen geben wird. Das Miteinander ist uns wichtig und wertvoll. Heidi Ossenberg Ehrenamtliche Ho

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Foto: Johannes Klatt

Gewinnerin des Preisrätsels 30

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Foto: Studio Gran Ouest © fotolia

Kinogutschein zu gewinnen!

Das QuartettMitarbeiterrätsel

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n jeder Ausgabe des RKK Quartetts verlosen wir einen Kinogutschein im Wert von € 40,–. Teilnahmeberechtigt sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Regionalverbundes kirchlicher Krankenhäuser (RkK) gGmbH und der angeschlossenen Tochtergesellschaften (der Rechtsweg ist ausgeschlossen). Nebenstehend finden Sie die aktuellen Rätselfragen. Einsendeschluss ist der 6. Oktober 2017.

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gri≠en sein, können Sie die richtige Antwort auch gerne mit Ihren Kontaktdaten senden an: preisraetsel@rkk-klinikum.de Wir wünschen Ihnen viel Erfolg !

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Einfach die Antwortkarte abtrennen und am QM-Brie∫asten beim Empfang eines der Ordenskrankenhäuser einwerfen. Sollte die Karte schon ver-

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Das RKK Mitarbeitermagazin

Im kommenden Jahr feiert die Kinderklinik St. Hedwig ihren 100. Geburtstag. Welche Funktion hatte das Haus bevor es im Jahr 1931 Kinderkrankenhaus mit Ausbildungsstätte für Kinderkrankenschwestern wurde?

Welchen Fachbegri≠ gibt es für das innovative Therapieverfahren zum Gelenkerhalt durch Knorpelreparatur ?

Wie heißt der auf Vermittlung von Chefarzt Prof. Dr. Michael Müller Ende September 2017 stattfindende, weltgrößte Reanimationskongress in der Messe Freiburg ?

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(v.l.n.r.) Maria-Angela Mark-Lö≥er (Trainerin), Kim Leinenbach, Bianca Leber, Karin Baumann, Elisabeth Thiel, Christa Wieschhörster, Daniel Kienzler, Antje Mallée (Co-Trainerin) und Claudia Baier

Kinaesthetics Peer-Tutoring-Kurs in der Pflege Da

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m Loretto-Krankenhaus des RKK Klinikums fand am 21. Juni 2017 die Abschlusspräsentation der Teilnehmerinnen/Teilnehmer des Kinaesthetics Peer-Tutoring-Kurses statt.

di Die e A se Es ist mittlerweile die 11. Weiterbildung im RKK Klinikum, seit 2001 de bte An n ilu tw werden Peer-Tutoren ausgebildet. QM n or g t k -B hi a rie er rte N Wir möchten den Kinaesthetics Peeram ∫ ei b n i a t Tutoreninnen/Peer-Tutoren zum e st tra te en g a erfolgreichen Abschluss gratuei en uss ne u ch lieren. Vom RKK Klinikum has u nd n ben die Mitarbeiterinnen/ e ns bis id Ab H e e Mitarbeiter aus dem St. re zu n, te au r H m de ilu s / Josefskrankenhaus: äu 6. n N ng Claudia Baier, DanO se k am r e to e iel Kienzler, Kim in be n w r 2 un Leinenbach, er 0 d fe 17 Elisabeth n. in 32

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Foto: RKK Klinikum

Erfolgreicher Abschluss

Thiel, Christa Wieschhörster sowie aus dem Loretto-Krankenhaus Karin Baumann und aus dem Evangelischen Diakonie Krankenhaus Bianca Leber mit Erfolg die Weiterbildung abgeschlossen. Wir wünschen den Peer-Tutorinnen/ Peer-Tutoren für Ihren weiteren beruflichen Weg viel Erfolg und Freude in der Bewegung mit sich selbst, in der Begleitung mit ihren Kolleginnen/Kollegen und unseren Patienten.

Maria Angela Mark-Löffler, Kinaesthetics Trainerin im R K K K l i n i ku m u n d L e i t u n g d e s P e e r - T u to r i n g K u r s e s i n d e r P f l e g e

Quartett Nr. 54 | Juli 2017


Das RKK Mitarbeitermagazin

Ausbildung

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it Frau Rebecca Dietsche, Frau Sylwia Makowska und Herrn Henning Juri beendeten am 24. März 2017 drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des RKK Klinikums ihre Ausbildung zur Operationstechnischen Assistenz.

Wir möchten auf diesem Weg allen zum erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung gratulieren und ihnen alles Gute für den weiteren Berufsweg wünschen.

Foto: Ilse Fischer © RKK Klinikum

Operationstechnische/r Assistent/in

Gleichzeitig möchten wir die Gelegenheit nutzen, uns bei allen zu bedanken, die zum Gelingen der Ausbildung beigetragen haben. Michaela Schmid Pflegedienstdierk a m

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(v.l.n.r.) Helmut Schiess (OP-Leitung LorettoKrankenhaus), Henning Juri, Sykwia Makowska, Michaela Schmid (RKK Pflegedirektorin) und Rebecca Dietsche

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Foto: Dr. Klaus Fritz © RKK Klinikum

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it dem 1. April 2017 begann für 22 junge Frauen und Männer die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin/zum Gesundheits- und Krankenpfleger. Nach einem fast achtwöchigen Einführungsblock sind die Auszubildenden nun über die Stationen des RKK Klinikums verteilt und machen ihre ersten praktischen Erfahrungen. Hierbei können sie die Grundlagen, mit denen sie sich im Rahmen der theoretischen Ausbildung auseinander gesetzt haben, in der Praxis einsetzen und vertiefen. Und zu lernen gab es einiges: Die ersten Wochen der Ausbildung sind vom gegenseitigen Kennenlernen geprägt. Manche Kursteilnehmer hatten zwar bereits ein Praktikum o.ä. in unseren Häusern absolviert, aber die Gruppe an sich kannte sich nicht, die Lehrenden waren neu für sie, und es ist eine Zeit, in der eine Arbeitshaltung entwickelt werden kann. Denn bei manchen liegen die Schulzeit und die Erfahrung mit organisiertem Lernen bereits einige Jahre zurück. Von Anfang an lernen die Auszubildenden mit dem Pflegeprozess ein Instrument für strukturiertes und systematisches Arbeiten kennen. Wichti34

Gesundheits- und Krankenpflegeschule am St. Josefskrankenhaus ge Themen, bei denen die Schritte des Pflegeprozesses angewendet werden können, sind z.B. Kontaktaufnahme mit Patienten, Unterstützung bei der Körperpflege, bei der Mobilisation, bei der Ernährung und bei der Ausscheidung. Prophylaxen wurden in den ersten Wochen thematisiert, erste anatomische Kenntnisse wurden vermittelt bzw. vertieft.

Kurs 2017/2020

Inhalte gab es reichlich, so dass die Schülerinnen und Schüler für den ersten Einsatz auf Station gut gerüstet sind. Wir wünschen allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen eine abwechslungsreiche Ausbildung mit vielen interessanten Begegnungen.

W a l t r a ud B e c k , E l i s a b e t h Holzer, Heike Schüttig,

Natalie Sigg, Beate Thoma, Dr. Klaus Fritz Gesundheits- und Krankenpflegeschule a m S t . J o s e f s k r a n k e n h au s

Quartett Nr. 54 | Juli 2017


Das RKK Mitarbeitermagazin

INTERPLAST

er im Bruder-Klaus-Krankenhaus seit vielen Jahren tätige plastische Chirurg Dr. Martin Schwarz berichtet über seinen mittlerweile 15. Einsatz für INTERPLAST Germany. Diesmal war das Ziel dieser Reise der afrikanische Staat Burkina Faso.

Burkina Faso

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In Leo, einer Stadt mit 50 Tsd. Einwohnern im Süden des Landes liegt, die neu entstandene Krankenstation, die für 14 Tage unsere Wirkungsstätte wurde. Träger ist der Verein „Ope-

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Der westafrikanische Staat Burkina Faso mit seinen 19 Mio. Einwohnern gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Wie in vielen Ländern der Region ist die Gesundheitsfürsorge völlig unzureichend. Statisch gesehen kommen auf einen Arzt über 100.000 Menschen.

Freiburg

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Foto: Interplast

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Einsatz in Burkina Faso

rieren in Afrika e.V.” mit Prof. Rumstadt des Diakonie Krankenhaus im Vorsitz. Neben Dr. Schwarz bestand das Team aus einem Kieferchirurgen, einem Anästhesisten und einer Anästhesiepflegerin. Das Krankenhaus ist architektonisch ein Glücksfall, Francis Kere, Preisträger des AgaKhan und Musterbeispiel für gelungene Entwicklungshilfe, entwarf das Krankenhaus komplett aus Lehm im Stil einer Dorfgemeinschaft. Dieser ganzheitliche Ansatz wurde bereits im Operndorf von Schlingensief erprobt und obwohl ich nicht esoterisch veranlagt bin, das Äußere wirkt auf das Innere. Im Laufe der 2 Wochen konnte Dr. Schwarz mit seinen Kollegen über 100 Untersuchungen, woraus knapp 50 Operationen resultierten, durchführen. 35


Fotos: Interplast

Eine 400 Kilometer weit angereiste Mutter mit ihrem Lippenspalten-Kind vor und unmittelbar nach der Operation

Die meisten Operationen sind notwendig, um die mittlerweile obligatorischen Lippenspalten zu versorgen sowie die Verbrennungs- und Verbrühungsopfer zu behandeln. Die in vielen zentralafrikanischen Ländern noch allgegenwärtigen o≠enen Kochfeuer sind eine der Hauptursachen für Verbrennungen im Gesicht oder an den Händen. Weitere Einsatzgebiete waren die Entfernung von voluminösen Tumoren und Zysten. Am Herausforderndsten war ein Kind mit Blasenexstophie und Epispadie, das noch am Abend seiner Vorstellung (es kam am vorletzten Tag) operiert wurde. Aktuell ist ein urologisch geführtes Team vor Ort, das die Nachbehandlung überwacht.

Entwicklungsländern, ist eine Umstellung vom gewohnten deutschen Standard für uns immer eine große Herausforderung. Neben den permanent hohen Umgebungstemperaturen, den sehr eingeschränkt verfügbaren med. Geräten ist der generelle schlechte Gesundheitszustand der Bevölkerung eine der

Hauptherausforderungen für unser Team. Als Beispiel kann man die allgegenwärtige Sichelzellenanaemien und Parasitosen nennen. Diese lösen ein Standard Ausgangs-Hb (unter 7mg%) aus, der in entwickelten Ländern im Regelfall keine Operation zulassen würde. Weiterhin ist es notwendig, präoperativ standardmäßig einen HIV-Test durchzuführen. Bei knapp 20% der Patienten war dies ein Ausschlusskriterium für eine Operation. Glücklicherweise hatten wir keine Komplikationen, alle Operationen heilten primär, die Patientenzufriedenheit war sehr hoch. Nennenswert ist aber folgende Besonderheit: Ein protestantischer Geistlicher erlitt vor Jahren einen Verkehrsunfall mit Querschnittslähmung. Auf diesem Boden dann ein Sitzbeinulkus, was ich durch einen myokutanen Lappen deckte. Nach einer Woche und primärer Heilung wollte ich den Patient entlassen, dieser bat aber, gegen Bezahlung weiter auf Station im Einzelzimmer bleiben zu dürfen, er fühlte sich gut versorgt, das Bett bequem. Auch bekam er mehrfach täglich Besuch von seiner Gemeinde. Immer wieder klagte er über Schmerzen in seiner ehemali-

Eine weitere – uns besonders wichtige Aufgabe – war die Unterstützung der jungen einheimischen Ärzte bei Durchführung der operativen Eingri≠e. Trotz meiner vielen Einsätze in den letzten Jahren in den verschiedenen Krankenhaus-Komplex mit Blick auf den Patiententrakt, solarbedacht und mit vorgebauten Fenstern, um direkte Besonnung zu vermeiden.

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Quartett Nr. 54 | Juli 2017


Das RKK Mitarbeitermagazin Ausflug des Anästhesisten Tim Delbeck, der Anästhesie-Schwester Dagmar Grosse und Dr. Martin Schwarz. Nach Rückkehr wurde die OP-Wäsche natürlich gewechselt, war aber im Dorf ein ideales Erkennungsmerkmal.

gen BWS-Luxationsfraktur, weswegen wir ein Schmerzschema festlegten. In den frühen Morgenstunden des 11ten Tages war er tot. Was war passiert: kein Fieber, Wunde primär verheilt, Hb in Norm. Erst als wir seinen Spind untersuchten fanden wir 5 verschiedene Opiatpackungen, die nach Rückfrage seine Gemeindemitglieder ihm gebracht hatten. Diese Zuneigung und Fürsorge war wohl zuviel und erklärte die engen Pupillen und den Atemstillstand, der in der frühen Nachtstunde unbemerkt blieb. Fehlende Sachkunde und frei verfügbare Medikamente auf dem Wochenmarkt waren die Ursache. Der Besuch einer anderen lokalen Krankenstation zeigte uns, dass die Malarianeuerkrankungen nach wie vor die größten Herausforderung für das Gesundheitssystem der Region

darstellen. In einer Woche wurden nur hier 65 Neuerkrankungen registriert. Dazu kommen noch immer wieder auftretende Gelbfieberepidemien und Meningitisausbrüche.

Fröhliche Kinder auf dem Markt am Abschiedstag.

Dr. Marti n Schwarz Facharzt für Plastische u n d Ä s t h e t i s c h e C h i r u r g i

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Information INTERPLAST Germany ist ein 1980 gegründeter gemeinnütziger Verein, der kostenlos rekonstruktiv plastische Operationen in Entwicklungsländern durchführt. Hauptzielgruppe sind dabei Menschen mit Gesichtsfehlbildungen, Kiefer-, Lippen- und Gaumenspalten, schweren Verbrennungsnarben sowie Defekten durch Unfälle und Kriegsfolgen oder genetisch bedingte Defekte. Die Operationsteams aus plastischen Chirurgen, Anästhesisten und OP-Schwestern stellen ihren Urlaub zur Verfügung, um Menschen in den Entwicklungsländern zu behandeln. Ziel der Behandlung von INTERPLAST ist es, die Patienten in die Lage zu versetzen, wieder ein sozial integrierter Teil ihrer Gesellschaft zu werden.

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Fortsetzung von Seite 1: Freiburg wird zur Stadt der Lebensretter

„Wir wollen Freiburg zur ‚Stadt der Lebensretter‘ machen“, betont Prof. Dr. Michael Müller in seiner Funktion als Vorstandsmitglied im Deutschen Rat für Wiederbelebung – German Resuscitation Council (GRC). Der GRC ist eine interdisziplinäre und alle in der Notfallmedizin beteiligten Berufsgruppen umfassende Vereinigung, die ihre zentrale Aufgabe in der Aufklärung, Ausbildung und Forschung auf dem Gebiet der Wiederbelebung sieht. Er verfolgt das Ziel, die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Organisationen und Personen, die sich mit den verschiedenen Aspekten der Wiederbelebung befassen, zu unterstützen und zu fördern und aus Expertensicht Forschungsergebnisse hinsichtlich ihrer Relevanz für Empfehlungen und Leitlinien zu bewerten. Seit es gelungen ist, den internationalen Kongress mit über 1.000 Teilnehmern aus 50 Ländern nach Freiburg zu holen, verfolgt Prof. Dr. Müller das ambitioniertes Ziel, die Stadt Freiburg zum Vorreiter in Sachen Reanimation zu machen.

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Fotos: RKK Klinikum

… Freiburg mit dem deutschsprachigen Vorkongress des Deutschen Rates für Wiederbelebung (GRC), bei dem unter anderem thematisiert wird, wie ein Krankenhaus Cardiac Arrest Center werden kann und welche Vorteile sich daraus ergeben. Weitere wichtige Themen des Vorkongresses sind die Unterstützung durch Smartphones bei der Reanimation, First-Responder-Systeme und die internationale Initiative KIDS SAVE LIVES. Die Initiative setzt sich dafür ein, Schüler in Wiederbelebung auszubilden, um sie so für das Thema Laienreanimation zu sensibilisieren und für den Ernstfall besser vorzubereiten. Das Kongressprogramm und die Anmeldung sind abrufbar unter www.resuscitation2017.eu. Studien belegen, dass sich nach Eintreten des Herzstillstandes durch die Anwendung der in Erste-Hilfe Schulungen vermittelten Basismaßnahmen die Chance für Herzstillstandopfer, lebend die Klinik zu erreichen, verdoppelt. Vor diesem Hintergrund gilt es in der Bevölkerung das Bewusstsein für lebensrettende Fähigkeiten jedes Einzelnen zu schärfen, Hemmschwellen abzubauen und über lebensrettende Sofortmaßnahmen zu informieren. So beteiligt sich das RKK Klinikum sehr aktiv an der Woche der Wiederbelebung und an Gesundheitsmessen, um mit praxiserfahrenen Notärzten, Krankenpflegern und Rettungsassistenten über Reanimationsmaßnahmen zu informieren und kostenfreie Erste-Hilfe-Schulungen anzubieten. Das RKK Klinikum setzt damit ein Zeichen: Reanimation ist einfach. Jeder kann ein Leben retten!

Prof. Dr. Michael Müller

(v.l.n.r.) Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach bei der Woche der Wiederbelebung mit Geschäftsführer Bernd Fey und Prof. Dr. Michael Müller

Darüber hinaus sind Ärzte, Sanitäter und Pflegekräfte besonders gefordert, sich regelmäßig fortzubilden, um Patienten mit Herz-Kreislaufstillstand nach den aktuellen Leitlinien zu behandeln. Im Rahmen des internationalen Symposiums „Internationale Leitlinien für die Reanimation 2015“ war Prof. Dr. Müller deshalb sehr aktiv an der Vorstellung der neuen internationalen Leitlinien für eine Reanimation beteiligt. 300 Besucher des Symposiums waren vor Ort in Freiburg und 6.500 Zuschauer vor allem aus Deutschland, Österreich und der Schweiz per Livestream eingebunden. Trotz allen Engagements und eines gerade in Freiburg hervorragend organisierten Rettungsdienstes ist der Kampf gegen den plötzlichen Herztod (ca. 70.000 Fälle jährlich in Deutschland) in der Regel erfolglos (Überlebensrate nur etwa 10%). Eine erhebliche Verbesserung der Überlebensrate (man geht mindestens von eiQuartett Nr. 54 | Juli 2017


Das RKK Mitarbeitermagazin

gründet. Unter den 21 Gründungsmitgliedern sind 11 Mitarbeiter Innen des RKK Klinikums, die sich für das Lebensretter – Projekt ehrenamtlich einsetzen. Auch der Freiburger Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach ist Gründungsmitglied und unterstützt das Projekt. Weiterführende Informationen zu dem Projekt und der aktuelle Stand der Umsetzung werden in der nächsten Ausgabe des Quartett zusammengefasst. Thilo Jakob Pressesprech

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Information

ner Verdopplung aus) erreicht man, wenn Laienhelfer mit der Herzdruckmassage beginnen, bevor der professionelle Rettungsdienst eintri≠t. In Dänemark wurde ein auf einer Smartphone-App basierendes System zur Aktivierung von registrierten Laienhelfern beim Kreislaufstillstand mit großem Erfolg etabliert. Dieses System plant Prof. Dr. Müller in Freiburg zu etablieren und wis-

senschaftlich zu evaluieren. In seiner Doppelfunktion als GRC-Vorstandsmitglied und Chefarzt im St. Josefskrankenhaus spürt er eine besondere Verantwortung alles in seiner Kraft stehende zu tun um dieses Projekt in Freiburg zu realisieren. Zur Umsetzung dieses wichtigen Projekts in Freiburg wurde nun der Verein „Region der Lebensretter – Freiburg/ Breisgau – Hochschwarzwald“ ge-

Hinweis zur Anmeldung Für 70 Euro im Jahr besteht die Möglichkeit die Arbeit des GRC zu unterstützen. Im Mitgliedsbeitrag enthalten ist ein Abo der Fachzeitschrift „Notfall+Rettungsmedizin“ und 50% Rabatt auf die Workshops und den Teilnahmebeitrag des GRC-Vorkongresses. Details unter www.resuscitation2017.eu/en/ registration Bei Fragen steht Frau Helene Hellmann in der Geschäftsstelle des GRC unter Tel. 0731 9608469 oder info@grc-org.de zur Verfügung.

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Erfolgreiches Gesundheitsforum im Loretto-Krankenhaus

Foto: pixdesign123 © fotolia

Darmkrebs – Prävention und moderne Therapie

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ährlich erkranken in Deutschland ca. 75.000 Menschen an Darmkrebs. Im Rahmen des RKK Klinikum-Gesundheitsforums „Darmkrebs – Prävention und moderne Therapie“ boten Dr. Konrad van Aaken, kommissarischer Chefarzt Innere Medizin (Gastroenterologie) und Dr. Rudolf Häring, Leitender Arzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Interessierten Ende Mai im LorettoKrankenhaus die Möglichkeit sich aus erster Hand zu informieren. Das Gesundheitsforum beschrieb Ursachen, erfolgreiche Früherkennung und moderne Therapieverfahren für eine der zwei häufigsten Krebsarten in den Industriestaaten. Den beiden hochspzialisierten Ärzten bot sich damit die Gelegenheit erstmals auch gemeinsam die gebündelten Kompetenzen innerhalb des RKK Klinikums zu präsentieren.

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Quartett Nr. 54 | Juli 2017

Darmtumore wachsen langsam und machen sich gewöhnlich erst spät bemerkbar. Beschwerden treten nicht selten erst dann auf, wenn der Krebs sich bereits ausgebreitet hat. Die Heilungschancen hängen deshalb maßgeblich vom Zeitpunkt der Erkennung und Behandlung ab: Wird Darmkrebs im Anfangsstadium behandelt, kann er häufig geheilt werden. „Die Darmkrebstherapie gestaltet sich für jeden Patienten individuell und hängt von der Größe und Lokalisation des Tumors sowie von der

Ausbreitung in andere Organe ab“, betont Dr. Rudolf Häring. Vor dem Hintergrund, dass in den letzten 10 Jahren durch die FrüherkennungsKoloskopie bundesweit über 100.000 Darmkrebsfälle verhütet werden konnten, ergänzt Dr. Konrad van Aaken: „Die Vorsorge-Koloskopie kann Darmkrebs verhindern oder in einem sehr frühen Stadium, lange bevor Symptome sichtbar sind, erkennen. Das verbessert die Heilungschancen erheblich.“ Dank der umfangreichen interdisziplinären Kompetenzen im RKK Klinikum kann Patienten bei Darmerkrankungen wie der Diver-


Unser Leitbild tikelkrankheit (Ausstülpungen der Darmschleimhaut durch Lücken in der Darmwandmuskulatur), Polypen oder Tumorerkrankungen schnell und zuverlässig geholfen. Dies geschieht in einer Kooperation mit niedergealssenen Kolleginnen und Kollegen. Bei 6.000 Endoskopien im Jahr werden dabei nicht nur Krankheiten diagnostiziert, sondern in den meisten Fällen durch schmerzlose Eingri≠e auch unmittelbar behandelt. So werden beispielsweise Polypen im Verdauungstrakt, die eine Vorstufe zu bösartigen Geschwulsten sein können, häufig während einer Darmspiegelung entfernt. Können im Ausnahmefall Polypen einmal nicht endoskopisch mit der Schlinge abgetragen werden, wird das während der Endoskopie markierte Darmstück zusammen mit den innen hängenden Polypen operativ, meist in Schlüsselloch-Technik, entfernt. Große Polypen im Mastdarm können mit Hilfe von chirurgischen Instrumenten durch den After entfernt werden. Der Heilungsprozess verläuft meist rasch und es ist je nach Behandlung nur ein kurzer Krankenhausaufenthalt notwendig. Bei der Entstehung von Darmkrebs spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Die meisten Darmkrebsfälle treten jedoch auf, ohne dass für den Einzelfall eine Ursache bekannt ist. Falsche Ernährung, eine ungesunde Lebensweise und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen können die Entwicklung von Darmkrebs begünstigen. Manche Darmkrebsformen sind darüber hinaus vererbbar. Thilo Jakob Pressesprech

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Das RKK Mitarbeitermagazin

ir haben uns entsprechend unserer freigemeinnützigen Zielsetzung zur Aufgabe gemacht, mit di≠erenziertem medizinischem Wissen und einfühlsamer liebevoller Pflege für unsere Patienten da zu sein. Gemeinsam mit ihnen wollen wir Diagnostik und Therapie gestalten; dabei ist uns eine ganzheitliche dem Patienten gerecht werdende, am christlichen Menschenbild orientierte Sicht ein besonderes Anliegen

Dr. Rudolf Häring und Dr. Konrad van Aaken

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Fortsetzung von Seite 1: Hilfe bei Fuß-, Knie- und Schulterschmerzen

Das RKK Mitarbeitermagazin

Erkrankungen im Bereich des Rückfußes in vielen Fällen Probleme. Hier sei vor allem der Knick-Senk-Spreizfuß erwähnt, auch der Fersensporn und Veränderungen der Achillessehne sind häufige Ursachen für Schmerzen. Nicht zuletzt ist eine große Anzahl der Fußgelenke von Veränderungen durch Arthrose betro≠en. Im Loretto-Krankenhaus werden u.a. arthroskopische Eingri≠e (Schlüssellochtechnik) am oberen und unteren Sprunggelenk, auch kombiniert mit Knorpelschadenrekonstruktionen, sowie Frakturversorgungen am Sprunggelenk und Fuß durchgeführt.

Foto: RKK Klinikum

… Therapie bei Fuß-, Knie oder Schulterschmerzen“. Beim Gesundheitsforum des RKK Klinikums haben Interessierte die Möglichkeit sich aus erster Hand über Ursachen, moderne Diagnostik und neue Behandlungsmethoden zu informieren. Dabei wird auch kritisch diskutiert in welchen Fällen Operationen vermeidbar sind und ein Therapieverfahren zum Gelenkerhalt durch Knorpelreparatur vorgestellt. Der Eintritt ist frei; aufgrund der begrenzten Saalkapazität ist eine Anmeldung erforderlich unter Telefon 0761 2711-2001 oder per E-Mail an cordula.thelen@rkk-klinikum.de

retto-Krankenhaus ein innovatives Therapieverfahren zur Vermeidung von Gelenkersatz am Knie eingeführt hat. Oft reicht schon eine kurze, intensive Fehlbelastung des Gelenkes, wie sie bspw. bei Unfällen und Verdrehungen des Kniegelenkes vorkommt; auch die Knochenkrankheit Osteochondrosis Dissecans, bei der Teile des Knochen-Knorpelbereich absterben, kann zu einer Schädigung des schützenden Knorpelüberzuges führen. Es entsteht ein Defektbereich im Knorpel. Hier kommt die autologe Knorpelzelltransplantation (es werden körpereigene Knorpelzellen verwendet) zum Einsatz mit der die fehlende Heilung kompensiert, der Entstehung einer sogenannten sekundären Arthrose vorgebeugt und damit der Einsatz eines Knieendoprothese vermieden werden kann. Die Sicherheit der Methode und deren Wirksamkeit im Sinne einer Funktionsverbesserung bei Patienten mit Knorpelschäden konnte für dieses Gelenk im Rahmen vieler Studien und auch im langfristigen Verlauf gezeigt werden. Thilo Jakob Pressesprech

„Das Fuß- und das Schultergelenk gehören zu den komplexesten Gebilden des menschlichen Körpers und funktionieren durch ein äußerst komplexes Zusammenspiel von Gelenken, Sehnen, Muskeln und Bändern“, betont Dr. Christian Häußler, Chefarztstellvertreter Orthopädie sowie Leitender Arzt für Fußchirurgie und ergänzt: „So gehören schmerzende Füße zu den häufigsten Problemen in einer orthopädischen Sprechstunde“. Hierbei ist der Hallux valgus, meist zusammen mit Hammer- oder Krallenzehen auftretend, eine besonders häufige Fehlstellung, die zunehmende Beschwerden bereitet. Diese Fehlstellung kann für viele Patienten auch zu einem ernstzunehmenden kosmetischen Problem werden. Daneben bereiten 42

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… aus diesem Haus kommen die Referenten dieses Gesundheitsforum: das Loretto-Krankenhaus in Freiburg

Das Schultergelenk ist eines der anfälligsten Gelenke am Körper. Aufgrund der vielen Muskeln, Sehnen und Bändern, die am Bewegungsablauf beteiligt sind, liegt hier die größte Verletzungsgefahr. Insbesondere im Rahmen der medialen Diskussion um „unnötige“ Operationen sollte hier eine frühzeitige Abklärung von Schulterschmerzen erfolgen. „Die Arthroskopie (= Gelenkspiegelung) ermöglicht es Operationen minimal-invasiv durchzuführen und dadurch den Heilungsprozess enorm zu beschleunigen“ führt Dr. Ste≠en Schneider, Leitender Arzt Schulterchirurgie aus, der am Lo-

Information Gesundheitsforum

Hilfe bei Fuß-, Knie- und Schulterschmerzen

Montag, den 9. Oktober 2017 Bürgerhaus Zähringen

Anmeldung bitte unter Telefon 0761 2711-2001 oder per E-Mail an cordula.thelen@rkk-klinikum.de

Quartett Nr. 54 | Juli 2017


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Kleines Jubiläum für eine große Veranstaltung

HospizBenefizkonzert

m Mittwoch, 1. November 2017 (Allerheiligen) veranstaltet das Hospiz Karl Josef um 17.00 Uhr in der Mutterhauskirche des Ordens der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul (Habsburgerstraße 120 in Freiburg) bereits das 5. Benefizkonzert. Auch in diesem Jahr wird das aus Mitgliedern des Philharmonischen Orchesters Freiburg zusammengesetzte Orchester wieder bedeutende Werke der Klassik aufführen und der Chor Cappella Nova Freiburg e.V. unter der Leitung von Jannik Trescher den Chorpart übernehmen. Der gesamte Erlös des hochkarätig besetzten Benefizkonzertes kommt wieder dem Hospiz Karl Josef zugute (Spenden und Einnahmen aus dem Benefizkonzert sind ein zentraler Bestandteil der Finanzierung des Hospiz). Tickets für € 25,- sind ab Oktober erhältlich unter www.reservix.de und allen bekannten Vorverkaufsstellen (Sonderpreis € 20,– für Schüler, Studenten und Rentner). Aktuelle Informationen zum Benefizkonzert sind dann auch abrufbar unter www.rkk-klinikum.de

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Foto: Mitrija © fotolia

Das RKK Klinikum in den Medien

Presseecho

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n dieser Rubrik geben wir Ihnen auszugsweise einen Überblick über Presseartikel der vergangenen Monate, in denen Bezug auf das RKK Klinikum genommen wurde. Im Mittelpunkt der Berichterstattung standen orthopädische Kompetenzbereiche, die gebündelte Kompetenz des RKK Klinikums bei der Therapie von Darmkrebs und gesundheitspolitische Rahmenbedingungen. Die nach Quartalen sortierten Presseberichte sind immer nach Ablauf des Quartals im RKK Intranet abrufbar.

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Gesundheit und Wellness in Südbaden

März 2017

Neue Therapie bei Wirbelsäulenmethastasen

… „Mit der sehr schonenden Therapieoption sind in unserer Klink alle bis heute behandelten Patienten wieder schmerzfrei und beweglich“, betont Dr. Frank Hassel, Chefarzt in der Klinik für Orthopädische Chirurgie und Wirbelsäulenchirurgie und ergänzt: „Patienten können noch am gleichen Tag wieder aufstehen und voll belasten. Anschließend kann dann die weitere Therapie mit Bestrahlung und/oder Chemotherapie erfolgen.“

Freiburger Wochenbericht 29. März 2017 Mehr Lebensqualität für Krebspatienten

… Im Loretto-Krankenhaus steht für Patienten mit Wirbelsäulenmetastasen ab sofort die hoch innovative minimalinvasive „OsteoCool-Therapie“ zur Verfügung … Gerade Patienten, bei denen bisherige Behandlungswege nicht möglich oder nicht erfolgreich waren profitieren von der neuen Technik, bei der mit einer Sonde Tumorzellen in der Wirbelsäule vernichtet werden. Das Loretto-Krankenhaus gehört bundeweit zu den ersten Kliniken, in denen diese Therapie angeboten wird …

Quartett Nr. 54 | Juli 2017


Das RKK Mitarbeitermagazin

Kulturjoker

Februar 2017

„Schulterschmerz … was tun?“

… Der Schulterspezialist Dr. med. Steffen Schneider, Leitender Arzt der Schulterchirurgie am Loretto-Krankenhaus spricht zum Thema „Wann ist eine OP sinnvoll und auch unausweichlich und welche OP-Methoden gibt es?“. Im Zentrum für Schulterchirurgie bietet der Schulterspezialist Patienten die ganze Palette aus Indikation, Diagnose, Beratung, Therapie und Anschlussheilbehandlung …

Freiburger Wochenbericht 8. Februar 2017 Zertifikat bestätigt Qualität

… Die Auditoren des Überwachungsaudits für die EndoCert Initiative der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädischen Chirurgie (DGOOC) zeigten sich besonders beeindruckt von dem auf der Station IDA (Interdisziplinäre Altersmedizin) verfolgten interdisziplinären Behandlungsansatz und den damit erreichen Ergebnissen … Mit circa 1.200 Hüft- und 600 Knieprothesen im Generation 55Plus Februar 2017 Jahr ist das RKK Klinikum im Großraum Freiburg das größte KompeEndoProthetikZentrum tenzzentrum für Endoprothetik. RKK Klinikum Freiburg beeindruckt durch hohe Qualität Gesundheit & Wellness März 2017 …Vor knapp einem Jahr wurde dem RKK Klinikum in Anerkennung sei- Zertifikat bestätigt hohe Qualität ner herausragenden Struktur-, Be- im EndoProthetikZentrum RKK handlungs- und Ergebnisqualität ... In der einzigen Einrichtung dieser für die beiden Standorte St. Josefs- Art im Großraum Freiburg kann unkrankenhaus in Freiburg und Bru- ter der Leitung von Dr. Bernd Köster, der-Klaus-Krankenhaus in Waldkirch Ärztliche Leiter des Fachbereichs das Zertifikat EndoProthetikZentrum Neurologie, Psychiatrie und Geria(EPZ) verliehen. Jetzt wurde von den trie, in vielen Fällen durch die GFK Auditoren im Rahmen des Überwa- eine Pflegebedürftigkeit vermieden chungsaudits die Empfehlung zur werden. Patienten können mobiler, Aufrechterhaltung des Zertifikats selbstständiger und stabiler nach ausgesprochen und damit das etab- Hause entlassen werden. Ziel ist es, lierte Qualitätsmanagement-System die persönlichen Ressourcen der Pabestätigt. Besonders hervorgehoben tienten so zu fördern, dass sie ein wurde die operative Versorgung von größtmögliches Maß an SelbststänHüftfrakturen in Verbindung mit der digkeit zurückgewinnen bzw. behalGeriatrisch frührehabilitativen Kom- ten, um möglichst in ihre gewohnte plexbehandlung (GFK) … Umgebung zurückkehren zu können …

Badische Zeitung

19. Mai 2017

Darmkrebs – Prävention und Therapie

… Mit der Erfahrung von über 6000 Endoskopien im Jahr können dabei nicht nur Krankheiten diagnostiziert, sondern in den meisten Fällen auch durch schmerzlose Eingri≠e unmittelbar behandelt werden … Stadtkurier

10. Mai 2017

Prävention und moderne Therapie

… „Die Darmkrebstherapie gestaltet sich für jeden Patienten individuell und hängt von der Größe und Lokalisation des Tumors sowie von der Ausbreitung in andere Organe ab“, betont Dr. Rudolf Häring. Vor dem Hintergrund, dass in den letzten 10 Jahren durch die Früherkennungs-Koloskopie bundesweit über 100.000 Darmkrebsfälle verhütet werden konnten, ergänzt Dr. Konrad van Aaken: „Die Vorsorge-Koloskopie kann Darmkrebs verhindern oder in einem sehr frühen Stadium, lange bevor Symptome sichtbar sind, erkennen. Das verbessert die Heilungschancen erheblich … Badische Zeitung

17. Februar 2017

„Stationäre Krankenversorgung ist seit langem unterfinanziert“

BZ-Interview mit Bernd Fey, dem Geschäftsführer des Regionalverbunds kirchlicher Krankenhäuser, der von der schwarz-roten Klinikreform wenig hält. Die schwarz-rote KlinikreZeitung am Samstag 29. April 2017 form ändert nach Einschätzung von Bernd Fey nichts an der UnterfinanPrävention und moderne Therapie zierung des Krankenhaussektors. Der bei Darmkrebs Geschäftsführer des Regionalver… Dank der umfangreichen interdiszi- bunds kirchlicher Krankenhäuser in plinären Kompetenzen im RKK Klini- Freiburg mahnt Änderungen an, dakum kann Patienten bei Darmerkran- mit der Zugang zu guter Medizin erkungen wie der Divertikelkrankheit halten bleibe … (Ausstülpungen der Darmschleimhaut durch Lücken in der Darmwandmuskulatur), Polypen oder Tumorerkrankungen zusammen mit seinen niedergelassenen Partnern schnell und zuverlässig geholfen werden. 45


Badische Zeitung

14. Januar 2017

„Der Druck ist enorm gestiegen“

… Wenn ich Gesundheitsminister wäre würde ich eine Krankenhausreform gestalten, die alles auf den Prüfstand stellt, was im Gesundheitswesen keinen „weißen Kittel“ trägt. Ich würde Prozesse und Strukturen, wie zum Beispiel patientenferne gutachterliche Tätigkeiten des Medizinischen Dienst der Krankenversicherung daraufhin kritisch überprüfen, welchen Beitrag sie zur bedarfsorientierten Verteilung der Ressourcen unseres Gesundheitssystems leisten. Unterstützen würde ich vor allem diejenigen, die am Patienten arbeiten, weil dort der entscheidende Prozess stattfindet …

Badische Zeitung Freiburg 30. Mai 2017 Neue Regeln machen Klinik zu scha≠en

… „Das Bruder-Klaus-Krankenhaus hat alles getan, was Politik und Vorstände der Krankenversicherung erwarten.“ Fey ergänzte: „Wir müssen leider feststellen, dass die Versprechungen der Politik, die Finanzierung der stationären Versorgung zu stärken, bisher nicht eingehalten werden, im Gegenteil: Leistungen werden rapide abgewertet und schlechter bezahlt.“…

Elztäler Wochenbericht

1. Juni 2017

„Leistungen werden abgewertet“

Der Gesetzgeber spreche von „mengenanfälligen Leistungen“. Fey erläuterte, dass dies große operative Eingri≠e seien, deren Durchführung ohne medizinische Indikation eine Straftat wäre. So etwas gebe es im RKK-Klinikum nicht. Diese Pauschalverurteilung würde die Strukturen der Krankenhauslandschaft zerstören ...

Badische Zeitung Elztal 30. Mai 2017 Neue Krankenhausregeln machen BKK zu scha≠en

Freiburger Wochenbericht … MdB Peter Weiß zeigte sich betrof 22. März 2017 fen und kündigte an, sich dafür einzusetzen, dass die Politik die schwarzen „Langfristig kann das nicht Schafe identifiziert und vom Markt funktionieren“ nimmt, anstatt alle Krankenhäuser Gute medizinische Versorgung ist unter Generalverdacht zu stellen ein hohes Gut, doch sie muss für die und damit die Existenz von Häusern Krankenhäuser auch kostendeckend wie dem Bruder-Klaus-Krankenhaus sein – Bernd Fey, Geschäftsführer des zu gefährden. Er führte aus, dass die RKK Klinikums im Gespräch: … „Un- Politik das Thema Qualität mit entsere Mitarbeiter identifizieren sich sprechenden Qualitätszu- und -abmit dem christlichen Leitbild. Wir schlägen noch stärker in den Fokus müssen uns in dem zunehmenden rücken möchte, und zeigte sich beSpannungsfeld zwischen Ökonomi- eindruckt vom hohen Standard des sierung und Rationalisierungsdruck Bruder-Klaus-Krankenhauses. Das erdiesen Freiraum auf jeden Fall be- folgreiche Überwachungsaudit des wahren. Wir wollen das christliche Endoprothetikzentrums Freiburg und Menschenbild leben, uns kümmern Waldkirch belege einmal mehr, dass können, Zeit haben, uns individuell das RKK-Klinikum das Thema Qualiauf Patienten einlassen. Ich wünsch- tät sehr ernst nehme … te mir, dass viel mehr Zeit dafür bliebe. Der Faktor Zeit wird jedoch immer mehr zum Problem.“…

Thilo Ja Pressesp

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RKK K

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Quartett Nr. 54 | Juli 2017


Echte Aloe

Aloe Vera W

er kennt die Situation nicht: ein schöner Tag im Sommer, die Sonne scheint und man genießt das Wetter im Freien. Abends nach dem Nachhause kommen juckt und brennt die Haut. Ein Sonnenbrand! Häufig werden bei Sonnenbrand After-Sun Produkte mit Aloe Vera empfohlen, aber was genau ist der Inhaltssto≠ Aloe Vera?

Foto: Witold Krasowski © fotolia

Aloe Vera ist eine uralte Heilpflanze, die schon zu Zeiten von Alexander dem Großen in Ägypten angebaut wurde. Damals wurde der Saft der Blätter aufgefangen und als verdauungsanregendes und menstruationsförderndes Mittel eingesetzt. Sogar als Sexualstimulans und als Wurmmittel fand der eingetrocknete Saft Anwendung. Auch schätzte man die konservierende und desinfizierende Wirkung bei der Einbalsamierung von Toten. Aloe Vera wächst ursprünglich in subtropischen und tropischen Gebieten. Daher wird viel Wasser in den länglichen, fleischigen Blättern gespeichert (> 90%). Sie gehört zur Familie der Liliengewächse. Die Pflanze besitzt direkt über dem Boden ca. 20 dicke Blätter, die bis zu 50 cm lang werden können. Der Blattrand ist dornig gezahnt, junge Pflanzen besitzen teilweise helle Flecken auf den Blättern. 47


Das RKK Mitarbeitermagazin

Die Blüte von Aloe Vera wächst auf einem bis 1 Meter hohen Stängel in traubenförmiger Anordnung.

Für die Großgewinnung wird Aloe Vera von der Kosmetikindustrie vor allem in feuchten subtropischen Gebieten wie Florida, Arizona, Texas und Medizinisch verwendet werden die Mexiko angebaut. Um keine VerunBlätter. Die Pflanze enthält über 75 reinigungen des Gels mit dem bitaktive Inhaltssto≠e. Aloe Vera ist ter schmeckenden Pflanzensaft zu reich an Vitaminen und Mineralstof- erhalten, muss das Blatt von Hand fen, Enzymen, Mono- und Polysac- sorgfältig geschält werden. Das übrig chariden. bleibende Gel wird ausgepresst und dadurch von den faserigen BestandEs wird entweder der Pflanzensaft teilen getrennt. Danach wird es aufoder das Mark (auch Aloe-Vera Gel konzentriert und sterilisiert und kann genannt) gewonnen. gefriergetrocknet gelagert werden. Der Pflanzensaft enthält Anthrachinone (Aloin A und Aloin B) und schmeckt stark bitter. Es wird im Blatt in einer Zwischenschicht zwischen dem harten Blattäußeren und dem weichen Gel-Kern produziert. Dieser Saft läuft nach Abschneiden des Blattes aus dem Blatt heraus und kann als Abführmittel eingesetzt werden. Da es aber bei dauerhafter Anwendung zu Störungen im Elektrolythaushalt und Gewöhnung des Körpers an das Abführmittel kommen kann, wird Aloe nur noch selten verwendet. Stattdessen sind andere Abführmittel auf dem Markt, die genauso gut wirken, jedoch weniger Nebenwirkungen haben. Außerdem besteht bei den Inhaltsstoffen Aloin A und B des Aloe-Saftes ein starker Verdacht auf eine krebserzeugende Wirkung. Daher wurde schon 1999 die Apothekenpflicht für diese Sto≠gruppe eingeführt und klare Krankheitsbilder definiert, bei denen diese Inhaltssto≠e eingesetzt werden können.

Aloe Vera Gel hat eine nachgewiesene Wirksamkeit bei seborrhoischem Exzem (Hautausschlag) und Herpes genitalis, außerdem kann es bei oberflächlichen Wunden wie Sonnenbrand angewendet werden. Die Kosmetikindustrie hat eine breite Palette an Aloe Vera enthaltenden Produkten wie zum Beispiel Cremes, Aftersun und Sonnenmilch hergestellt, da das Aloe-Vera Gel kühlende und antimikrobielle Eigenschaften aufweist. Außerdem wirkt das Gel durch das enthaltene Wasser rehydratisierend auf die Haut.

Seit etwa 15 Jahren boomt der Handel mit Aloe. Unseriöse Seiten propagieren die Wirkung von Aloe-Vera Gel zur Immunstimulierung, Entzündungshemmung, gegen Allergien, Magen-DarmErkrankungen und sogar gegen Diabetes. Bislang konnten diese Wirkungen jedoch nicht in aussagekräftigen Studien nachgewiesen werden. Außerdem werden im Internet auch häufig verunreinigte Aloe-Vera Gele Zur Gewinnung des Pflanzengels vertrieben, in denen ein großer Gehalt (Mark der Blätter) wird das Blatt am an Bittersto≠en nachzuweisen ist. Bei Stamm abgeschnitten und die har- Einnahme dieser Präparate kommt es te Blattoberfläche entfernt. Das Gel zu einer stark abführenden Wirkung, kann bei Anwendung zuhause mit- weshalb von der Anwendung drinhilfe eines Lö≠els herausgeschabt gen abzuraten ist. und direkt frisch auf z.B. sonnenverbrannte Hautstellen aufgetragen werden. Lena Streicher Apothekerin RKK Kl

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Impressum Herausgeber RKK Klinikum Regionalverbund kirchlicher Krankenhäuser (RkK) gGmbH Sautierstraße 1 | 79104 Freiburg Telefon 0761 2711 2000 Telefax 0761 2711 2002 E-Mail info@rkk-klinikum.de Internet www.rkk-klinikum.de © Juli 2017 RKK Klinikum V.i.S.d.P. und V.i.S.d.M.P.: Bernd Fey Redaktionsteam St. Josefskrankenhaus Dr. Klaus Fritz Telefon 0761 2711 2320

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Konzeption und Umsetzung Johannes Klatt TypoGrafik Bad Krozingen|Tunsel

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