Spanien: Atomausstieg soll bis 2035 vollzogen werden Die spanische Regierung hat am 27. Dezember 2023 einen Zeitplan für den Kernenergieausstieg veröffentlicht. Demnach sollen die sieben derzeit in Betrieb stehenden Einheiten zwischen 2027 und 2035 vom Netz genommen werden. 10. Jan. 2024
Fahrplan für Atomausstieg beschlossen: Die Doppelblockanlage Almaraz in Spanien wird – als erstes Kernkraftwerk des Landes – nach Ablauf ihrer Betriebsbewilligungen endgültig vom Netz genommen. Quelle: Foro Nuclear Im Rahmen des «7. Allgemeinen Plans für radioaktive Abfälle» legte die spanische Regierung einen Zeitplan für die Stilllegung aller Kernkraftwerke des Landes fest. Als erste Einheit wird im November 2027 Block 1 von Almaraz abgeschaltet und Block 2 folgt elf Monate später. Danach werden im Oktober 2030 Ascó-1, im Oktober November 2030 Cofrentes, im September 2032 Ascó-2, im Februar 2035 Vandellos2 und im Mai 2035 Trillo-1 stillgelegt. Die Kosten für die Entsorgung der radioaktiven Abfälle und den Rückbau der Anlagen belaufen sich laut Regierung auf rund EUR 20,2 Mrd. und werden aus einem Fonds finanziert, der von den Betreibern der Anlagen geäufnet wird.
Kernenergie als Wahlkampfthema Der Kernenergieausstieg Spaniens war während des Wahlkampfs im Sommer 2023 wieder zu einem Schwerpunkthema geworden. Die konservative Oppositionspartei Partido Popular versprach, den geplanten Ausstieg aus der Kernenergie, die etwa ein Fünftel des spanischen Stroms erzeugen, rückgängig zu machen. Der Partido Socialista Obrero Español (PSOE), der die Ausstiegspläne unterstützte, gewann bei den Wahlen die meisten Sitze. Eine Koalitionsvereinbarung zwischen Mitte-Links-Parteien, welche die Regierung bildete, bestätigte Pläne für den «geordneten und schrittweisen Rückbau» der Reaktoren. Quelle M.A. nach spanischem Ministerium für den ökologischen Wandel und die demografische Herausforderung (Miteco), Séptimo Plan General de Residuos Radiactivos (PGRR), 27. Dezember 2023, und NucNet, 2. Januar 2024