The Raven Times ~ Issue 1 [German]

Page 1

Leitartikel

Hier ist sie also nun: die erste Raven Times ! Yeah! Wir feiern damit das neue Jahr und die Geburt des PaganClan! Es ist eine Menge passiert im letzten Jahr, das kann ich euch sagen, mein Kopf ist ganz schwurbelig von all den Veränderungen…es war das Jahr in dem wir „Alive“ aufgenommen haben (unser bisheriges Lieblingsalbum), während der Aufnahmen verstarb meine Mutter (was schrecklich war, aber so ist das Leben….)wir gingen zusammen mit Alan Lee an die Arbeit, was mich wirklich fast um den Verstand gebracht hat, weil er so genial und brilliant ist, Jenny und ich haben mit „Transit Poetry“ für ihr neues Album zusammengearbeitet (was bald rauskommen soll), wir haben gesehen wie unsere erste Veröffentlichung in Amerika durch die Presse ging(„OMNIAHistory“ die alten Heiden gegen

die neue Weltordnung), wir haben damit angefangen in Theatern aufzutreten(was uns ungeahnte Möglichkeiten eröffnete, verrücktes Zeugs zu spielen, was für Festivals einfach ungeeignet ist), Joe wurde plötzlich ein richtig hohes Tier in Brüssel ( der Sprecher der Vizepräsidentin… irre oder?)…Des weiteren wurde Paganscum offiziell eingetragen (unser eigenes anarchistisches Label) und nun haben wir auch noch diesen PaganClan! Ich bin echt froh darüber, dass es ein PaganClan (ein Heiden-Clan) ist und kein offizieller OMNIAFanclub, weil ich euch lieber nicht als normale „Fans“ betrachten möchte (nämlich hirnerweichte unmündige Nachmacher und Jasager, die an psychotische…. erinnern, was die meisten von Euch nicht sind…..oder was wenigstens manche von Euch nicht sind…wie auch immer, ich schweife ab…)… ich sehe euch mehr als freie Menschen, die durch die Musik und den Lifestyle von OMNIA eine Verbindung zueinander und zu uns haben. Wir sind wie eine große Familie, die trotz aller Unterschiede zwischen uns doch einen gemeinsamen Nenner findet, sozusagen ein Band, das uns verbindet, eine gemeinsame neokeltische naturverbundene Paganfolk Schwingung, die uns und OMNIA nährt. Es gibt keine spezielle Altersgruppe, keine spezielles Land und auch keine spezielle Subkultur aus der alle OMNIA-Hörer kommen (und ich

denke, dass einige von eher geschockt wären, wenn sie wüssten wer diese OMNIA-Fans so sind!...) Und um all dem die Krone aufzusetzen haben wir nun auch noch die Raven Times. Die zwei Raben (Hugin und Munin) sind die Botschafter Odins und halten ihn über die neusten Vorkommnisse in der Welt auf dem Laufenden (sie haben noch kein Internet in Walhalla) Aber da es sich bei euch, so leid es mir tut, um Sterbliche handelt (zumindest bei den meisten), bekommst du eben nur diesen einen Raben – diesen hier… um dich über die Welt und unseren Platz in ihr auf dem Laufenden zu halten… Wir befinden uns immer noch sehr am Anfang der dritten Milleniums, die Erderwärmung ist nun eine unbestreitbare Tatsache, Frühlingsblumen blühen im Dezember,Asphalt undAutobahnen schneiden dem Land die Luft ab, industrielle Landwirtschaft hat unsere Tiere und Pflanzen in seelenlose Sklaven verwandelt, die Bäume sind krank, das Wasser vergiftet, der Himmel ist gelb und die Müllberge wachsen uns über den Kopf, der Verkehr staut sich und als Höhepunkt sehen die Regierungen ihre Feinde immer noch in namen- und gesichtslosen Arabern, sowie meinem Vorrat an selbstangebautem Gras!!...Mensch!! – Laß uns ein wenig Musik machen, (weil wir sie wirklich brauchen). „Wir sind OMNIA, willkommen in unserer Welt…“ Steve Sic

The Raven Times 01 - January 2008 - 1


Neues OmniaMerchandise-Zeugs (Omnia-Waren) und spezieller PaganClan-Krams! Wir haben ziemlich viel daran gearbeitet, neues Zeugs für den OMNIA-Shop zu entwerfen, weil ich dachte, es wäre an der Zeit, unserem Logo ein wenig mehr grün hinzuzufügen und so führte dann eins zum anderen….. also… hat unser Bandlogo nun ein neues Aussehen erhalten und wir haben neue Lang- und Kurzarmshirts anfertigen lassen, sowie neue Aufnäher, Buttons, Alan Lee/OmniaPostkarten und Sticker! Und neben all diesem auch noch etwas komplett Neues: Sexy neue Omnia-Dessous für Mädchen (ja ich weiß, wir sind so’n bisschen schräg… tschuldigung). Um da dran zu kommen könnt ihr entweder: 1: das „fanfunpack“ über den Shop auf unserer Seite bestellen ( schreib Deinen Namen und „PaganClan-member“ in den Platz für Bemerkungen („message space“) im Bestellformular, damit die Mitgliedschaft im Clan nachgewiesen wird) oder 2: Hol Dir das „funpack“ direkt bei uns am Stand („merchstand“), wenn ihr bei einem unserer Auftritte seid. (Druck einfach die erste Seite Deiner Raven Times aus und bring sie als Beweis Deiner Mitgliedschaft mit zum Stand)… gar nicht so schwierig, oder?

PaganBal Workshops Hättest Du Lust zu lernen, wie man eine Gigue tanzt? Also dann: Wen und Emily sind nicht nur unsere Freunde, sondern auch Tanzmeister und die beiden werden Pagan BalFolk-Dance-Workshops veranstalten, in denen sie ausschließlich nach Musik von OMNIA unterrichten werden. Die Workshops werden jeweils zwei Stunden dauern und zum Abschluss wird es ein PaganBal-Konzert geben, bei dem OMNIA und Lebocha für die Leute spielen, die in den Workshops die traditionellen französischen Tänze erlernt haben, die Wen ihnen gezeigt hat. Die Workshops finden statt am: Kurs 1: Sonntag, den 20. Januar 2008 und Sonntag, den 27. Januar 2008 Kurs 2: Sonntag, den 10. Februar 2008 und Sonntag, den 24. Februar 2008 Der spezielle PaganBal wird dann am Sonntag, den 9.März 2008 stattfinden. Mehr Infos hierzu findet Ihr auf www.balfolk. nl/paganbal oder im Forum der OMNIASeite. 2 - The Raven Times 01 - January 2008


OMNIA und der Film!!! – Schauspieler gesucht!!! Im neuen Jahr werden wir an einem DVD-Projekt basteln. Jahrelang habt ihr uns mit dem Wunsch endlich eine OMNIA-DVD herauszubringen drangsaliert und da nun scheinbar wirklich jede Band eine DVD hat – was sollte uns dazu bewegen „nein“ dazu zu sagen? Das größte Problem bestand für uns zunächst einmal darin, die ziemlich hohen Summen, die ein solches Video-Projekt erfordert aufzutreiben, da wir ja auch keine große Plattenfirma im Hintergrund haben, die uns unterstützt – folglich mussten wir eine ganze Weile sparen….im letzten Jahr habt ihr uns dann aber genug zukommen lassen, um die Kameras nun zum Laufen zu bringen! ABER – wir werden diese DVD zu einer sehr speziellen DVD machen! Ich hab eine ganze Menge Band-DVDs angeschaut und finde die meisten ehrlich gesagt ziemlich langweilig. Also werden wir ziemlich viel wirklich geschmackvolles Chaos reinschmeißen, um sie mehr nach OMNIA aussehen zu lassen. Eine DVD voller befremdlicher Dinge und ganz viel Öko-Anarchie. Bei einer dieser Geschichten könntet ihr uns folgendermaßen behilflich sein: Wir werden einen ganz speziellen Live-Auftritt filmen und aufnehmen und wir hätten gern das schrägste und seltsamste Publikum, das man sich nur vorstellen kann vor der Bühne stehen. Also suchen wir jetzt Leute, die gerne mal unser „professionelles Publikum“ für einen Tag wären (am 13. April 2008 im Pim Jacobs Theater in Maarssen, Niederlande). Die gute Nachricht dabei ist: es ist ein für euch kostenfreier Auftritt der Band, die schlechte Nachricht ist: es gibt nur eine sehr begrenzte Anzahl an Plätzen…. Ich weiß zwar, dass alle Fans eigentlich gleichberechtigt sind, aber weil es sich nun mal um ein sehr besonderes Projekt handelt, benötigen wir daher auch ein sehr besonderes Publikum (das heißt, wir werden aus den Bewerbungen auswählen). Da es sich um keinen gewöhnlichen OMNIA-Auftritt handelt, sondern eben um die Live-Aufnahme eines Films, werden wir euch manchmal „dirigieren“, so als wärd ihr Komparsen, die eine „Menge“ spielen… Wir werden euch auffordern alle möglichen albernen Geschichten zu machen – seid also gewarnt! Denkt bitte auch daran, dass es kein magisches musikalisches Nonstoperlebnis sein wird, so ist halt Film… zwischendrin werden wir allen möglichen schrecklich langweiligen technischen Kram erledigen müssen und wir werden einen ganzen Abend brauchen, um die ganzen Szenen mit der „Menge“ abzudrehen (einen Film zu drehen ist eine verzwickte, langwierige und manchmal langweilige Angelegenheit). Also um es noch mal kurz zu fassen – Omnia sucht merkwürdige Menschen: die echt wild, bzw. sehr ausgeflippt aussehen können, also beispielsweise Elfen, Elben, Drachen, LarpMonster, (halb)-nackte Heiden, Leute in Ketten, viktorianischer Gewandung, Super-Gothics, Riesenhasen, Weltraumklamotten oder was auch immer (wenn du das auch noch mit einem OMNIA Shirt oder Logo kombinieren kannst, um so besser) und Leute, die Balfolk tanzen können und/oder irgendwelchen akrobatischen oder visuell interessanten Kram machen können. Wenn Du uns bei diesem Projekt unterstützen möchtest und auch die Zeit dazu hast, dann sende einfach eine Mail und eine cooles Foto davon, wie Du aussehen kannst an info@omnia-neocelt.com mit “DVD-gigcrowd” in der Betreffzeile und wir werden dann die glücklichen Gewinner aus dem Stapel ziehen… Jeder, der es in das DVD-Projekt schafft, wird selbstverständlich in den Danksagungen erwähnt werden.

The Raven Times 01 - January 2008 - 3


Wie kriegt man eine Heiden-Band satt? In diesem Teil der Raven Times geben wir Euch einen kleinen Einblick in das Leben „on the road“ (unterwegs) mit Omnia. Wir erzählen von den langen Reisen und den mehr oder weniger angenehmen Überraschungen in den jeweiligen Unterkünften. In dieser Ausgabe machen wir Euch jedoch bekannt mit der „exklusiven Heiden Tour Diät“ und ihr erfahrt etwas über andere „Ernährungsabenteuer“, die Teil der Herausforderung bezüglich des Essens vor und nach der Show sind. Erfreut Euch an dem Mahle. Manche Menschen geben sich der Vorstellung hin, alles was eine Band brauchen würde, um ein wenig Energie zu tanken, seien einige Kästen Bier, ein paar Kilo harte Drogen, sowie einige Liter eines starken Getränkes und vielleicht noch eine Flasche Wasser auf der Bühne. Möglicherweise wird es Euch überraschen zu hören, dass Omnia noch etwas benötigt.... nämlich Essen. Und weil wir eine gesundheitsbewusste und ausgeglichene Band sind (ich seh einige von Euch schon gröhlend über den Fußboden rollen während sie dies lesen), benötigen wir ein gutes Mahl, um eine gute Show zu machen (und ich schweige hier über diverse andere Dinge, die die Band braucht, um auftreten zu können - ihr kennt die Antwort möglicherweise sowieso schon). All die Ernährungswissenschaftler (ihr wißt schon, das sind diejenigen, die so viel über gesunde Ernährung reden, dass man den Eindruck gewinnen könnte, man müßte spätestens morgen tot umfallen), bestehen immer wieder darauf, wie unglaublich und unverzichtbar wichtig ein gesundes Frühstück sei, um den Tag gut zu beginnen. Das trifft umso mehr auf eine Band zu, weil es gut sein könnte, dass es das letzte ist, was Du zu essen bekommst, bevor es Nacht wird. Normalerweise bekommen wir von den Veranstaltern ein typisches „kontinentales Frühstück“, manchmal eher minimalistisch und manchmal so riesig, dass Du fast in den Essensbergen ersticken kannst. Und manchmal, wenn Du mal wieder das normale Brot und Schinken - Zeugs erwartest, bekommst Du so etwas. Kein Vertun - wir befinden uns auf einem MittelalterFestival. Nicht so wirklich das, was wir uns unter einer vegetarischen Mahlzeit vorstellen, aber es macht zumindest einige Mitglieder der Truppe richtig glücklich...

Das „vegetarisch Konzept“ ist in manchen Fällen wirklich nicht richtig klar. So konnten wir beispielsweise glücklich feststellen, dass es sich bei Fisch offensichtlich um eine Art Gemüse handeln muß und dass Scampis wahrscheinlich so eine Art schwimmender Pilze sein müssen und dass ein Vegetarier eindeutig jemand ist, dem es möglich ist, sich mit nichts als Bratkartoffeln am Leben zu erhalten. Teil einer Band zu sein heißt auch: jeden Tag neues dazuzulernen.

4 - The Raven Times 01 - January 2008


Aber trotzdem können wir uns nicht darüber beschweren, wie unsere Mägen behandelt werden, obwohl es manchmal eine richtige Herausforderung ist, etwas Essbares aufzutreiben. Ein paar Beispiele mögen dies verdeutlichen: An einem Freitagabend kommst Du nach einer fünf bis sechsstündigen Fahrt irgendwo in Deutschland auf dem Lande an, weil Du am nächsten Tag einen Auftritt dort hast. Als nächstes erfährst Du, dass der einzige Ort an dem Du etwas zu essen bekommen könntest eine Pizzeria (wie originell) ein paar Dörfer weiter weg ist. Ihr klettert zurück in den Bus und stellt dann fest, dass die Pizzeria geschlossen ist. Ihr entscheidet Euch zurückzufahren und landet schließlich in so einer Art Kirchenschiff, in dem einige Ältere Einheimische gerade Bier trinken und das Spiel Leverkusen-Schalke 04 auf einem Großbildschirm anschauen (übrigens das einzige Teil dort, was uns verdeutlichte, dass wir uns nicht in den 1930ern befanden). Deine erste Reaktion ist:“Bei allen Göttern, die werden uns doch wohl nicht auf dem Dorfplatz verbrennen wollen?“, aber sie waren wohl zu beschäftigt damit das Fußballspiel anzusehen. Trotzdem hat es richtig Spaß gemacht und die Leute, die da gearbeitet haben, waren wirklich nett. Die Großmutter machte uns ein paar Käsebrote (vielleicht mag sie einfach kein Fußball) und das einheimische Bier war echt gut. Im Übrigen muß man nicht zwangsläufig auf dem Land sein, um Versorgungsprobleme zu haben. Hast Du jemals versucht an einem Sonntagabend ein offenes Restaurant in der City von Luxemburg zu finden? Wir schon und es wurde eine echte Expedition.

The Raven Times 01 - January 2008 - 5


Nach einer Stunde des Herumirrens gelang es uns schließlich ein griechisches Restaurant zu finden, in dem die Kellnerin den Eindruck vermittelte, als wolle sie auf der Stelle losrennen, um ihren orthodoxen Priester ranzuschaffen, damit er uns exorzieren möge. Zugegebenermaßen sehen einige von uns ein wenig gefährlich aus, wenn sie Hunger haben.

Jenny war so hungrig, dass es ihr nicht mehr möglich war, auf die Ankunft der Gabel zu warten und sie versuchte, ihre Moussaka zu trinken.

Doch selbst in solchen Situationen behält Steve seinen kreativen Geist im Arbeitsmodus. In dieser Nacht entdeckten wir, dass er nicht nur ein wirklich außergewöhnlich guter Musiker, Sänger und Schauspieler ist, sondern auch ein erfolgreicher Manager. Er stellte uns seine neue Band vor: Gary the Gamba and the Gambanettes. Bald auch auf dem Speiseplan ganz in Deiner Nähe.

Essen an sich ist nicht nur eine Angelegenheit von Speisen auf Deinem Teller sonder immer auch abhängig von der Sichtweise. An einem Bankett teilnehmen heißt in Omniisch: „auf einer unbequemen harten Bank sitzend zu essen“ - so beispielsweise.

6 - The Raven Times 01 - January 2008


Während „jemanden zum Essen dahaben“ nicht heißt dass Du Gäste hast, sondern lediglich, dass Du einen von der Truppe auf die Bühne stellst, wo er dann sein Essen zu sich nimmt und gleichzeitig als Eröffnungsauftritt fungiert. Ausgesprochen hilfreich und nützlich, wenn man sich keine Vorband leisten kann.

Wie könnte Omnia ohne all die feinen Sächelchen überleben, die die Fans für sie zubereiten? All die unzähligen Kuchen, Kekse und hausgemachten Marmeladen, die uns unsere Energie nach einem Auftritt zurückgeben.

Besonders muß ich an dieser Stelle Bienchen herausheben, deren köstlicher Schokoladenkuchen für die Schokozombies in der Band mehr und mehr zur Sucht wird. Einer der Hauptgründe, um wieder in Deutschland aufzutreten. Mich The Raven Times 01 - January 2008 - 7


Jenny : das Leben einer Heidin in Bildern

1. Dies ist Jenny im Alter von sieben Jahren (blond , in einem viktorianischen Kleid , mit einer Mädchenhaube), als sie gerade mit Onkel Norman ein klassisches Stück für „vier Hände“ auf einem antiken Flügel in einem Herrenhaus bei Bristol (UK) spielt…Jenny hatte schon immer einen etwas teuren Geschmack , wenn es um Musik und Szenerie ging...

2. Gib einem 7 Jahre alten Mädchen ein pinkfarbenes spanisches Flamencokleid und flipp dann aus! Glücklicherweise (für uns) hat Jennys Pinkphase nicht besonders lange gedauert (obwohl ihre Mutter das Kleid noch hat). Aber mal abgesehen von der Farbe , kann man schon sehen , wohin Jennys Kleidungsstil so gehen wird … 3. Huch! Zehn Jahre später läuft schon irgendetwas enorm schief! Diese Jenny spielt immer noch Klavier und hat bereits mit dem Harfe spielen begonnen , obwohl sie offensichtlich für ziemlich düstere Metalbands, wie „Amorphis“ und „My Dying Bride“ schwärmt... 8 - The Raven Times 01 - January 2008


4. Hier könnt ihr schon die mangelnde soziale Anpassung hervorgerufen durch zu viel musikalische Energie bemerken , die sich schon stark bei Jenny bemerkbar macht. Sie versucht aber dennoch sich anzupassen , indem sie sich an der Musikakademie in Amsterdam als Studentin einschreibt.

5. Wenn es nicht Kunst ist, ist es nicht wirklich , und wenn Musik nicht lebt, ist sie witzlos. Jenny spielt nun ernsthaft Harfe und möchte gerne mehr lernen . Die Akademie bremst sie langsam mehr und mehr aus.

6. “Fräulein Harfe” Jenny fängt an sich selbst als Harfinistin zu promoten und lässt die Musik fließen … (und ist dieses Foto nicht schon ein guter Anfang…)

The Raven Times 01 - January 2008 - 9


7. Jennys erster Auftritt als “Vorband” von Shantalla und anderen tollen Folkbands beim Celtic Shop Festival in Bergen op Zoom 1999. Dort trifft sie Joe und sie werden gleich Freunde . Kurz darauf verlässt sie die Musik akademie und vergibt somit ihre letzte Chance ein „normaler Mensch“ zu werden .

9. Nachdem sie aus Irland zurückgekehrt war, geht sie direkt an die Amerikanische Westküste (wo Tonnen von Harfinisten der Keltischen Harfe zu leben scheinen), sie will sich dort als Harfinistin niederlassen . Hier seht ihr Jennys erste Studioaufnahmen in Berkeley, Ca .. Sie spielt gerade den Monaghan Jig, den ihr auch auf der „Beltaine“-CD hören könnt (ist schon lange ausverkauft, sorry)

10 - The Raven Times 01 - January 2008

8. Sie spielt überall wo sie kann , wie hier in der kleinen Stadt Mijdrecht. Sie verdient wenig Geld , wird aber reicher an Erfahrung. Dann reist sie durch Irland , und verdient sich ihr Geld „tingelnd“ (in dem sie meistens in Galway Harfe spielt). (Da sie meistens alleine reiste , haben wir aus dieser zeit keine Fotos von ihr – ihr vielleicht?)


10. Jenny im Alter von 20 Jahren als Straßenmusikerin auf dem Ghirardelli Square(Fisherman’s Warf, San Fransisco). Beachtet bitte den KLEINEN Stapel von Beltaine CDs auf der kleinen Box…und das Honigglas fürs Trinkgeld …

12. Dies ist das letzte Mal , dass Jenny alleine bei einem Festival auftrat (sieht sie glücklich aus?). Dieses Foto wurde während des Anno Domini 1402 Festivals in Luxemburg 2002 aufgenommen ( ja das gleiche Festival , bei dem Omnia nach wie vor jedes Jahr spielen). Eine Woche nachdem dieses Foto aufgenommen wurde trafen sich Jenny und Steve beim Folkwood Festival in Holland … sie verliebten sich , ihre Musik passte perfekt zusammen und Jenny kam zu Omnia !

11. Jenny mit 22, endgültig zurück in Europa (nachdem sie zwei Jahre lang zwischen Holland und den USA gependelt war). Hier seht ihr sie , wie sie auf dem Elf Fair 2002, wo Omnia ebenfalls aufgetreten ist, die akustische Harfe spielt. Eigenartigerweise liefen sich Jenny und Steve damals noch nicht über den Weg und blieben so weiterhin im Ungewissen darüber, dass sie innerhalb eines Jahres miteinander leben und die Ehe eingehen würden .

The Raven Times 01 - January 2008 - 11


Mein Leben außerhalb von Omnia: Luka‘s Hobbies Als Mich mich bat, etwas über meine Hobbies für die Raven Times zu schreiben, war ich richtig aufgeregt. Endlich könnte ich etwas darüber berichten, was mein Leben abgesehen von Omnia noch mit Kicks und Nervenkitzel bereichert, wie beispielsweise Flugzeuge, Kriege und Waffen, Mangas, Kunst, Instrumente, Graphic Novels (gezeichnete Romane), Geschichte, Spiele, Computer, und so weiter und so fort. Im Zuge dieser Myriaden von Möglichkeiten begann die Schreibblockade ihre hässliche Fratze zu zeigen und nach einem kurzen Blick auf meinen überladenen Schreibtisch, sah ich unglücklicherweise einen kleinen Plastik-Kampfroboter, der die Trümmer eines Schlachtfeldes aus unbezahlten Rechnungen, leeren Umschlägen, zerrissenen Gummibändern, alten CD-Rs, sowie einem brandneuen Moleskin-Notebook überragte. Folglich wählte ich Modellbau, Miniaturfiguren und -zeichnungen zu meinem Thema des Tages. Diese kleine Sucht begann, als ich etwa neun Jahre alt war, also vor langer Zeit, als Computer noch kühlschrankgroße Behemoths waren, die ausschließlich für militärische Zwecke eingesetzt wurden und das Ding, was einem MP3-Player noch am nächsten gekommen wäre aus einer Art Keramikscheibe bestand, auf der eine zerbrechliche schwarze Vinylscheibe abgespielt werden konnte. Ich fing mit einem kleinen Airfix Modellflugzeug Baukasten, (Info, eine 1:72 er Yakovlev 9D), sowie einigen Tiegeln stinkender Humbrol-Emaillefarbe an. Das verschlang nahezu meine gesamtes Taschengeld, welches mir zu der Zeit zur Verfügung stand und so verdünnte ich meine Farben mit etwas Kerosin aus einem alten Glas. So entstanden einige sehr interessante Strukturen auf der Oberfläche des Models, doch das Gefühl des Stolzes, welches dem schließlich fertiggestellten Resultat meiner Anstrengungen folgte, führte dazu, dass ich in der Woche darauf einen neues Model erstand. Dann, nachdem ich Jahre lang ähnliche kleine Kästen mit immer feineren Details in ganze Geschwader von Modellbauflugzeugen mit historisch korrekten Tarnungen und Kennungen verwandelt hatte, hatte ich genug davon. Es ist so was von unbefriedigend, wenn Du das Innere eines kompletten Cockpits zusammengebastelt hast, nur um dann feststellen zu müssen, dass Du davon eigentlich nichts mehr siehst, nachdem Du die transparente Bedachung angeklebt hast, die fast das ganze Licht schluckt und die vielen kleinen Details in winzige Unschärfen verwandelt. Einige Zeit nachdem im das brasillionste Flugzeug zusammengebastelt hatte, das während des zweiten Weltkrieges von einem Fliegeras geflogen wurde (weiter Infos auf Anfrage), betrat ich einen Comic-Laden und entdeckte die Welt der Zinn-FantasyMiniaturen. Mit großen Augen und runtergeklapptem Kiefer gelang es mir schließlich. „Ich wusste gar nicht, dass es so was gibt…“ zu stammeln. Ich erstand also mein erstes „Herr der Ringe“- Zinn-Miniatur Spiel (Mithril-Miniatures M42, Menschlicher Captain auf Pferd – wird nicht mehr hergestellt) und zündete so den Miniatur Wahn, der bis heute anhält. Sie nehmen weniger Platz weg als Plastikflugzeuge, also konnte ich hunderte der kleinen Bastarde in einem Ausstellungsschrank versammeln. Zusammen mit den Miniaturen kamen dann auch neue Akrylfarben heraus, die keinen Verdünner auf Ölbasis benötigten. Das ist außerordentlich praktisch, wenn man in einer ein-Zimmer Studibude haust, doch nun musste ich einen anderen Weg finden, um weiterhin giftige Dämpfe einatmen zu können. Bezeichnenderweise war dies etwa der Zeitpunkt, als ich Steve zum ersten mal traf. Zufall? Später, nach meinen Studizeiten, wuchs meine Sammlung von Miniaturen im Ausstellungsschrank stetig an, während die kleine Luftwaffe bereits in verschlossenen Kisten auf dem Dachboden schlummerte. Neben den üblichen Elfen, Orks und Drachen beherbergen die die staubigen Glasregale nun auch bedrohliche qualmende Golems, high-tech Kampf-Druiden, futuristische Sturmangriffstruppen und unbezwingbare Kampfmaschinen, die alle still strammstehen, wie Relikte von Schlachten, die nie gefochten wurden und nie gefochten werden. Nur einige wenige Auserwählte haben die imaginäre Landschaft auf dem Tisch betreten, entweder als Helden oder als Bösewichte fantastischer Abenteuer, die als Erinnerung an ein paar spaßige Abende mit Freunden im Gedächtnis bleiben.

12 - The Raven Times 01 - January 2008


Heute wartet eine ungeordnete Armee aus Zinn und Polystyrol auf die Berührung durch den Pinsel des Lebens, der ihnen, den Schilden, Sätteln, Schuppen und Fellen Farbe verleiht. Begierig darauf, endlich mit ihren Freunden vereint zu sein und eine Abteilung höher zu den bemalten Figuren vorstoßen zu können warten sie in stiller Vorfreude. Wieder fällt mein Blick auf den Roboter, der immer noch die Unordnung auf meinem Schreibtisch bewacht. Sein gepanzertes Gesicht stiert mich mit leerem Blick an, während seine Radarsensoren die surreale öde Umgebung nach feindlichen Wesen abscannen. „Felsige Wüste“ denke ich laut und greife nach einem Pott auf dem „Wüstensand“ steht. Ich lasse den Deckel aufschnappen und tauche einen Pinsel ein. Langsam verwandele ich das Plastikmodel in einen echten GNF8-R, der nur darauf wartet, es endlich mit den Feinden der End-Republik aufnehmen zu können. Ein neues Abenteuer hat begonnen. Luka

Wenn du ....wärst von Steve Sic Wenn Du eine Wiedergeburt wärst: wäre ich eine Wiedergeburt einer früheren Form von mir selbst. Wenn du in Gefühl wärst: wäre ich das Gefühl, das du nach dem ersten Joint am Abend hast. Wenn du eine Frage wärst: würde ich lauten: “Warum”? Wenn Du eine Prophezeiung wärst: wäre sie in riesigen schlampigen Großbuchstaben auf ein Frühstücksbrett geschrieben, das um den Hals eines wild dreinblickenden Irren mit zotteligem Bart baumeln würde und das lauten würde: „Vorsicht! Das Ende der Welt ist nahe!!“ Wenn du ein Klang oder Musik wärst: Wäre ich das Abendlied der Drossel. Wenn Du ein heiliger Ort wärst: wäre ich eine Eiche auf einer Waldlichtung. Wenn du eine Göttin oder ein Gott wärst: Wäre ich Tiamat Wenn Du in Wort wärst: wäre ich „so“(sic) Wenn Du ein Schmerz wärst: wäre ich definitiv am Arsch. Wenn du ein Tier wärst: Rabe... duh.. Wenn du eine Pflanze wärst: könnte ich nur das liebliche Gras sein, das ich so liebe und brauche. Wenn du eine Aufgabe wärst: wäre sie absolut sinnlos… Wenn du eine Wahrheit wärst: dann wär sie eine Lüge Wenn du eine Lüge wärst: dann wär sie wahr. Wenn du ein Traum wärst: wäre es ein feuchter, in dem viele Raum/Zeit Erweiterungen vorkämen, Frischkäse, sprechende Riesenotter, umgekehrte Realität und anderer seltsamer Kram… Wenn Du ein Gegenstand wärst: wäre ich ein Zweig, der gerade von einem Baum abgefallen ist. Wenn du ein Glauben wärst: dann würde ich an mich glauben und an die Erde, die mich erschaffen hat Wenn du eine Farbe wärst: SCHWARZ Wenn du ein Land wärst: wäre ich ein bis dahin unentdecktes Dorf eines “primitiven” Stammes, versteckt in einem Bergpass irgendwo im Norden Europas. Wenn du du selbst wärst: würde ich bei Omnia spielen und deine blöden Fragen beantworten. The Raven Times 01 - January 2008 - 13


Joe‘s Petersilie- Salbei-Rosmarin-Thymian (parsley, sage, rosmary and thyme)Irish Stew in einem Topf für vier Personen leicht zuzubereiten, hinterher leicht abzuwaschen

Zutaten: - 8 Kartoffeln - 4 Möhren - 2 Hühnerbrüste ( nur Freilauf-Bio!) - 4 Scheiben geräucherter Hinterschinken (nur Bio-Freilauf!) Vegetarier können Hühnerbrüste und Schinken durch Linsen ersetzen ;-) - 2 Zwiebeln - 3 Knoblauchzehen - 1 Brühwürfel (Gemüse) - 1 Liter Wasser - 1 Dose rote Kidneybohnen - Salz - gemahlener schwarzer Pfeffer - Paprika - Chilipulver - Petersilie - Salbei - Rosmarin - Thymian - 1 Glas Rotwein - 2 Teelöffel Olivenöl

- Das Öl in einem Topf erhitzen. Die Zwiebeln fein schneiden, den Knoblauch fein schneiden, beides in das Fett geben und bei geringer Hitze anbraten, bis die Zwiebeln weich werden. - Den Schinken hinzufügen - Wenn der Schinken anfängt Farbe zu nehmen, das in mundgerechte Bissen geschnittene Hühnerfleisch hinzufügen und ein wenig Wein dazugeben. (Als Vegetarier überspringst du diesen Punkt einfach) - Wenn das Huhn weiß und die Zwiebeln braun sind, füg einen Liter Gemüsebrühe hinzu (der Brühwürfel in einem Liter kochenden Wasser aufgelöst). - Dann die geschälten und in Stücke geschnittenen Kartoffeln und Möhren und den Rest vom Wein in den Topf geben. - Alles zum Kochen bringen und anschließend leicht weiter köcheln lassen. - Salz, Pfeffer, Paprika, Chilipulver, Petersilie, Salbei, Rosmarin und Thymian hinzufügen. Wieviel jeweils hängt von Deinen eigenen Geschmacksknospen ab. - Nach 10 Minuten die Bohnen in den Topf geben, bzw. die Linsen, wenn du ein Veggie bist. - Für weitere 90 Minuten köcheln lassen. - Essen. Joe

14 - The Raven Times 01 - January 2008


Zu E.A. Poe und Omnias „The Raven“ Ist es möglich, die Geschichte von jemandem zu erzählen, der so viel literarischen Einfluss auf die heutige Zeit hatte und immer noch hat? Ist es möglich, zu erklären, wer dieser Mann gewesen ist, was sein Vermächtnis an die Welt ausmacht und wie wir dieses in unserem täglichen Leben spüren können? Und welche Rolle spielt Omnia in all dem? Ich bin nicht sicher, ob meine Geschichte all diese Fragen beantworten wird, ich will es dennoch versuchen…(verzeiht mir, dass ich mich dabei sehr kurz fassen muss) E.A. Poe, Romantik, Horror, Tragödie… Geboren am 19. Januar 1809 in Boston, sein Name: Edgar Allan Poe. Seine Eltern waren reisende Schauspieler, die starben als er noch ein kleiner Junge war. Er wurde von Pflegeeltern aufgezogen und besuchte Schulen in England und den USA. Er ging auf verschiedene Schulen und besuchte die Universität von Virginia, machte aber keinen Abschluss. Er war ein schwieriger Jugendlicher und begann zu trinken, Drogen zu nehmen und zu wetten, als er noch sehr jung war. Er verließ sein Zuhause, um in die Armee der vereinigten Staaten einzutreten, aus der er wegen Undiszipliniertheit entlassen wurde. E.A.Poe war ein echter Künstler, dessen erste Liebe die Poesie war und es gelang ihm schließlich zwei kleine Auflagen zu veröffentlichen. Nachdem er Redaktionsassistent in Richmond geworden war, blühten seine schriftstellerischen Fähigkeiten auf. Er verliebte sich in seine dreizehnjährige Kusine Virginia (was damals durchaus normal war) und heiratete sie 1836. Im gleichen Jahr bekam Poe Anerkennung für sechs Gedichte, sowie drei Erzählungen (neben anderen Werken). „Tales of the Grotesque and Arabesque“ war sein erster Sammelband mit Kurzgeschichten. Er wurde der Redakteur des „Burton’s Gentlemen’s Magazine“ und später des „Graham’s Magazine“ in Philadelphia (in dieser Stadt wurden die meisten

seiner bekanntesten Werke veröffentlicht). Er schrieb makabre Geschichten wie „The Fall of the House of Usher“. Dennoch war auch „die gothische Romantik“ ein Haupthema seiner Arbeit. Exotisches, Seltsames, Monströses ist zu finden zusammen mit einer tiefen Verehrung der Natur und ihrer Vi e l f ä l t i g k e i t , Sklaverei der Vernunft unter die Emotion und des Intellekts unter den Instinkt, sowie einer überhöhten Analyse des menschlichen Verstandes und Wesens. Erzählungen mit diesen Themen wurden Poes Markenzeichen und durch sie ist er ist immer noch bekannt und wird für sie von den eher selbstmörderisch veranlagten Lesern der heutigen Zeit hoch verehrt.

““Tief in der Erde ruht meine Liebe und ich muss nur alleine weinen”..

Ein Jahr nachdem Poe “The Raven” 1845 veröffentlicht hatte, gelangte er schließlich doch zu etwas Ruhm, der ihm bis dahin versagt geblieben war. Das Schicksal traf ihn jedoch hart, als seine junge Ehefrau Virginia 1846 an Tuberkulose starb, was sein Leben für immer erschütterte. Poe war am Boden zerstört und schrieb „Deep in earth my love is lying and I must weep alone“...(tief in

der Erde ruht meine Liebe und ich muss nun alleine weinen“)... Seitdem er ein junger Mann gewesen war hatten Alkohol und andere Drogen eine große Rolle in seinem Leben gespielt und als nun diese Tragödie geschah, ergab er sich ihnen endgültig. Persönlichkeitsveränderung, Selbstmordversuche und Depressionen zerstörten den Menschen langsam. Obwohl er über einen sehr großen Bekanntheitsgrad verfügte, gelang es nicht, seine Karriere wieder aufleben zu lassen. Die genauen Umstände, die am 17. Oktober 1849 zu Poes Tod führten bleiben wohl für immer im Dunkeln. Er verschwand für drei Tage von zuhause und wurde dann im Delirium rasend, die Kleidung eines anderen tragend in der Gosse gefunden, ein paar Tage später war er tot. Sein Leben mag kurz und tragisch gewesen sein, dennoch bleibt er als uns als geschätzter Horror und Mystery Schriftsteller und vor allem als großartiger Poet in Erinnerung.

The Raven Times 01 - January 2008 - 15


Ein einzigartiger...betrachtet man zum Beispiel die Art wie er Lady Ligeia beschreibt. Er schildert sie, wie man normalerweise Natur beschreibt: porträtiert sie als eine Motte, einen Schmetterling, eine Larve, einen Wasserstrom, den Ozean, aus einem Meteor fallend. Wie die Natur ist sie tosend hinter der Fassade der Ruhe: „outwardly calm, but the most violently prey to the tumultuous vultures of stern passion” (“innerlich ruhig und doch das gewaltigste Opfer der Geier heftigster Leidenschaft“) Wenn es dir gelingt, wirklich zu begreifen, was er zu sagen versuchte und wenn Du dies mit ihm teilen kannst, dann wirst Du verstehen, welch mystischer, sensibler und liebender Mann er war….ein Mensch in dessen Gegenwart wir uns wohl fühlen würden….und uns zugehörig fühlen könnten. Dies war die Verbindung zwischen E.A Poe und Omnia (mal abgesehen von allen Ähnlichkeiten zwischen Poes und Steves Lebensgeschichte), nach der ich gesucht hatte. Omnia ist mehr als Musik. Das Leben ist so viel mehr, als der Durchschnittsmensch wahrnehmen kann. Leb das Leben in all seiner Fülle und lieb die Natur in all ihrer Schönheit und Stärke. Die Zeiten ändern sich, und es gibt viele Kämpfe… Die Basis allen Lebens ist die Liebe und die ist für jeden erhältlich, in so vielen unterschiedlichen Facetten, öffne Dich … sieh, fühl und teile…. Der Eindruck, den Poe auf Steve Sic gemacht hat, hat ihn dazu inspiriert dieses Meisterstück in Musik zu verwandeln und uns so alle aufs Neue denken und die dunkle plutonische Atmosphäre fühlen zu lassen...wie Steve Sic im folgendenden kurzen Gedicht zum Ausdruck bringt: Eine Ode an Poes Raven (veröffentlicht 2007) As I read this poem dearly I could hear the tune so clearly emanating from these timeless words of Edgar Allen Poe Here a song lay, dreaming, dozing, through the centuries reposing Waiting for our deft composing to awaken it and show That these dark, majestic, deeply moving, ominous words of Poe are a song you need to know… Ich hab den Inhalt von Steves Gedicht für euch übersetzt und dabei darauf verzichtet „reim dich oder ich fress dich“ daraus zu machen, der Inhalt war mir wichtiger. (Bienchen) Als ich das geschätzte Gedicht las hörte ich so klar die Melodie, die aus den zeitlosen Worten Edgar Allen Poes hervorstieg. Hierin lag ein Lied, noch schlafend, dösend durch Jahrhunderte ruhend wartete es auf darauf, durch unsere gewandte Komposition zum Leben er weckt zu werden und deutlich werden zu lassen, dass diese dunklen, hoheitsvollen, tief ergreifenden, ahnungsvollen Worte Poes ein Lied sind, das du kennen solltest… So kann nun also das Gefühl, die Verzweiflung und die Schönheit jedes Mal wieder empfunden werden, wenn die OMNIA Version des „Raben“ gespielt und gehört wird und mehr und mehr Menschen erinnern nun den Text (der 13 Strophen Version von Steve) und lassen so den Geist des jungen Alan, die soziale Fehlanpassung, den kämpfenden Künstler und den romantischen Dichter weiterleben. „Und er wird erinnert werden - immerdar…“ Squinty

16 - The Raven Times 01 - January 2008


Bienchen im Wunderland In diesem Teil der Raven Times findet ihr Informationen über das Leben einer durchschnittlichen Heidin, in einer durchschnittlichen Stadt, in einem durchschnittlichen Land.... Ich bin Heidin und lebe in einer durchschnittlichen Stadt, mit durchschnittlichen Menschen, in einem durchschnittlichen europäischen Land, auf einem durchschnittlichen Planeten, in einem durchschnittlichen Sonnensystem....., d.h.: ich lebe im Wunderland. Siehst Du vor Deinem inneren Auge jetzt das Bild eines entzückenden Mädchens in einem wunderschönen Wunderland auftauchen und spielt dir dein inneres Ohr ein Lied vor, das „Fairy Tale“ heißt und von einer Band geschrieben und gespielt wird, die du kennen solltest, wenn Du dieses Fanzin liest? Netter Film, aber leider ganz und gar nicht der, den ich so im Kopf habe. In meinem Fall bedeutet Wunderland, dass ich mich täglich mehrmals wundere. Jetzt zum Beispiel, in der Zeit zwischen Samhain und Imbolc wundere ich mich fast noch mehr als sonst. Warum, so wundere ich mich täglich, heißt diese Jahreszeit eigentlich immer noch die dunkle Jahreszeit? Welche Dunkelheit? Wann haben die Menschen in einer durchschnittlichen Stadt, in einem durchschnitt... naja ihr wißt schon, denn das letzte Mal wirklich die Dunkelheit gesehen? WANN DENN? Wenn ich hier rausgehe, dann sehe ich Straßenlaternen, Weihnachtsbeleuchtungen, blinkende gleißend helle Reklameschilder und Laserstrahlen, die sogar den Himmel nicht schlafen lassen. In den Fenstern und den Gärten tobt der Wettkampf der Weihnachtsdiscos. Es blinkt und blitzt und die Vorstandsvorsitzenden der Energiekonzerne kriegen ob der Verbrauchszahlen einen kapitalistischen Orgasmus nach dem anderen (einen anderen kennen sie nicht glaub ich). Dunkel? Wo? Ich fürchte in manchen Hirnen und Seelen ist es weitaus dunkler, als in einer durchschnittlichen Winternacht, in einer durchschnittlichen Stadt..... Da haben wir Samhain gefeiert. Wir haben unsere toten Verwandten, Ahnen, Freunde und Geliebten geehrt und Mutter Erde hat sich in dem Teil, in dem wir wohnen zur Ruhe begeben. Ruhen soll sie, in Frieden Zeit haben, sich zu regenerieren. Sagte ich Ruhe, welche Ruhe? Auto und LKWs brummen, die Flugzeuge belästigen sogar den Himmel mit ihrem Lärm - es gibt Leute, die fliegen mal eben zum Weihnachtseinkauf nach NEW York und ich wundere mich...Aus den Lautsprechern in der Stadt werde ich konstant mit „Stille Nacht“ angebrüllt, schreiende Kinder werden an den Händen ihrer Mütter oder Väter durch Kaufhäuser gezerrt und ich höre Mutter Natur verzweifelt rufen: „Seid doch bitte mal ruhig!“, aber über dem ganzen Lärm hört sie wahrscheinlich keiner. Wann, frage ich dich, Mensch, wann hast du das letzte Mal die Stille gehört - die Stille, beispielsweise, die du hörst, wenn du in einer dunklen Winternacht am Waldrand sitzt und den Schnee fallen hören kannst, weil es um dich herum so still ist? Da beschweren sich Menschen darüber, dass sie im Winter zu wenig Sonne abbekommen, tragen sodann ein Viertel ihres Monatslohns in ein Solarium und sehen aus, wie die gegrillten Hähnchen und ich wundere mich...Ich weiß, es wird euch jetzt schwer treffen, aber das, was da aus dem Sandwichtoaster kommt, ist kein Sonnenlicht, sonder eine Strahlung, die dir ein kurzfristiges Wärmegefühl und einen langfristigen Hautkrebs beschert und dem Vorstandsvorsitzenden des Energiekonzerns einen erneuten Orgasmus. Wir befinden uns hier in einem Fanzin einer Band, daher möchte ich versuchen mit musikalischer Symbolik zu verdeutlichen, was ich meine: die Zeit von Samhain bis zur Wintersonnenwende ist die Zeit des Sterbens und Vergehens des Alten, die Zeit des Rückzugs, die Zeit der Dunkelheit. Der Rhythmus ist langsam, die Töne tief, dunkel und erdig, die Melodien eher in Moll als in Dur. So klingt jetzt das Große, Ganze um Dich herum. Und was passiert jetzt? Wir spielen weiterhin schnelle Rhythmen, in den höchsten schrillen Tönen kreischen wir völlig entgegen der Melodie vor uns hin. Klingt so Harmonie, Gleichklang? Mensch, merkst Du nicht, dass Du komplett aus dem Takt bist? The Raven Times 01 - January 2008 - 17


Da wundere ich mich, weil so viele Menschen sich in den Wintermonaten darüber beklagen, dass sie in einer Tour erkältet sind, sich schlecht, matt und müde fühlen und gar nicht so kraftvoll wie im Sommer. Das könnte seinen Grund darin haben, dass es nicht Sommer ist. Da werden Bazillen und Viren beschuldigt - es wird ihnen unterstellt, sie würden im Sommer Kraft tanken, sich vermehren, um dann im Winter unschuldige Menschen zu überfallen. Sie werden verdächtigt mit der Papiertaschentücherindustrie (und wieder ein kapitalistischer Orgasmus) gemeinsame Sache zu machen, nur um die Produktion zu steigern. Ich wundere mich…. Sie sind nur Lebewesen, die ihre Chance nutzen. Der Fehler liegt nicht bei ihnen, er liegt in unserem geschwächten Immunsystem. Und warum ist unser Immunsystem schwach? Weil es kalt draußen ist, weil es dunkler ist, weil Winter ist? Blödsinn. Wenn du und die überwiegende Anzahl deiner Ahnen hier in Europa geboren wurde und gelebt hat, dann schreit dein Körper, dein Geist, deine Seele nach Winter, nach Dunkelheit und Ruhephasen, denn es ist genau dass, was in seinen Genen als normal abgespeichert ist. Seele, Geist und Körper möchten gerne im Einklang mit Mutter Natur spielen, den Winter begrüßen, die Dunkelheit schätzen - als Chance zur Ruhe und Regeneration. Dein Immunsystem kann wunderbar mit Dunkelheit und Kälte fertig werden, was es allerdings nicht übersteht sind Dauerstress, zu hohe Anforderungen an sich selbst, die künstliche Nahrung einer teuflischen Lebensmittelindustrie, Dauerbeschallung durch Fernsehen, Radio MP3-Plyer und Zeugs, monströse elektromagnetische Strahlung, hervorgerufen durch Dauergesmse etc. All dies macht Dein Hirn so matschig, dass du bereit bist zu glauben, was dir suggeriert wird: es muß immer Sommer sein, es muß immer warm sein, ich muß immer hoch leistungsfähig und gut drauf sein... In einer Gesellschaft, in der der Tod verleugnet wird, in der Krankheit peinlich ist, in der Rückzug und Stille als feige gelten und nur Jugend, Schönheit und immerwährende Leistungsfähigkeit zählt, findet das Vergehen, der Rückzug und die Stille keine Wertschätzung mehr. Doch sie gehören zu uns, wie sie zur Natur und allem Leben gehören. Du mußt Dich entscheiden, mit wem Du im Einklang spielen willst, mit dieser Gesellschaft oder mit der Weisheit der Natur. Du kannst nicht in zwei Bands zur gleichen Zeit spielen. Wenn Du Dich aber entscheidest die Melodie von Mutter Natur zu ignorieren und in das Getöse einer modernen Gesellschaft in einer durchschnittlichen Stadt, in einem durchschnittlichen europäischen Land... einzustimmen, dann beschwer Dich nicht über die Konsequenzen. Die Wintersonnenwende ist vorbei. Noch sind wir in der dunklen, stillen Jahreszeit und doch keimt in Mutter Natur und somit auch in uns schon das neue Leben. Nachdem Du all das, was du nicht mehr mit in den neuen Sommer nehmen wolltest sterben und vergehen lassen konntest, wirst Du nun Neues in dir aufsteigen fühlen, vielleicht noch ganz klein und diffus, aber wenn du dir selbst die nötige Ruhe gönnst, wird in dir bald deutlicher werden, was dann ab Imbolc zu neuem Leben erwachen soll. Neue Energie für den neuen Frühling kommt nicht aus Sonne und Aktivität, sie kommt aus der Ruhe, dem Ausruhen und der Dunkelheit. Lerne die Dunkelheit, das Sterben und das Vergehen zu ehren und schätzen und Du wirst das Leben, die Lust und die Wärme und Aktivität erst richtig genießen können. Die Natur hat Lieder der Dunkelheit und des Todes und Lieder des Lebens und der Lust, sowie Omnia Lieder der Dunkelheit und der Trauer und auch der Sonne und der Freude spielt. Singt, spielt und tanzt mit beidem in Einklang und ihr werdet eine gute Zeit haben - und ich muß mich vielleicht ein bißchen weniger wundern. Bienchen

18 - The Raven Times 01 - January 2008


Verleiht Euch selbst Ausdruck! Dieser Raum ist Euch Allen gewidmet: den niederländischen Fans, die nicht genug Finger und Zehen besitzen, um Omia-Auftritte zu zählen, die sie schon gesehen haben, den geduldigen Fans, die anstehen, um ihr CD, ihr T-Shirt oder ihre Stirn signiert zu bekommen, denen, die sich wohlfühlen, wenn sie Omnia zuhören, oder auch dem einsamen Heiden vom anderen Ende der Welt, der uns schreibt, wie sehr er sich uns, unserer Musik und unseren Werten verbunden fühlt. Dies ist Eure Seite! Ihr organsiert ein Omnia-Fan-Treffen? Du hast ein riesiges OmniaTatoo und willst es allen zeigen? Du hast ein Foto von Dir, wie Du in Deinem Omnia-T-Shirt vor einem weltberühmten Denkmal oder einer wunderbaren Landschaft stehst? (die berühmte»Omnia-T-Shirt Weltreise»?) Deiner Bruder sieht aus wie Luka? Du wurdest Zeuge einer wundersamen Erscheinung von Steve in deinem Käsekuchen? Dies ist der Ort, um all das mit Allen zu teilen. Schick mir Deine Info und Fotos an Mich@omnia-neocelt.com und vielleicht wird Dein Artikel in der nächsten Ausgabe der Raven Times erscheinen. Also dann, verleih Dir selbst Ausdruck und trag dazu bei, dass diese Seite der große Hey-Heya-Versammlungsplatz der PaganClanFamilie wird! Mich

Das Raven Times-PaganClan Team: - Michel "Mich" Rozek: Koordination, Redaktion, Übersetzungen ins Französische (mich@omnia-neocelt.com) - Liesbet "Lies" Mignolet: Koordination, Layout (mich@omnia-neocelt.com) - Christa "Squinty" Kloosterman: Redaktion, Übersetzung ins Niederländische (squinty@omnia-neocelt.nl) - Sabine Barbara "Bienchen" Schrader: Redaktion, Übersetzungen ins Deutsche (bienchen@omnia-neocelt.de) sowie der unbezahlbaren Mitarbeit, Hilfe und Unterstützung von Jenny, Steve, Luka, Joe, Miez und Pieter

© OMNIA - PaganClan www.omnia-neocelt.com

The Raven Times 01 - January 2008 - 19


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.