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Gleichberechtigung sollte selbstverständlich sein, doch leider ist dies in vielen Bereichen noch lange nicht der Fall. Frauen verdienen im Durchschnitt nach wie vor weniger als Männer – und das bei gleicher Qualifikation. Sie sind zudem in wirtschaftlichen und politischen Führungspositionen weiterhin nicht ausreichend vertreten. Auch die Vereinbarkeit von Familie und Karriere bleibt schwierig, da Frauen oft den Großteil der familiären Verantwortung übernehmen.
Text: Stephanie Pleines
Gleichberechtigung sollte selbstverständlich sein, doch leider ist dies in vielen Bereichen noch lange nicht der Fall. Frauen verdienen im Durchschnitt nach wie vor weniger als Männer – und das bei gleicher Qualifikation. Sie sind zudem in wirtschaftlichen und politischen Führungspositionen weiterhin nicht ausreichend vertreten. Auch die Vereinbarkeit von Familie und Karriere bleibt schwierig, da Frauen oft den Großteil der familiären Verantwortung übernehmen.
Text: Stephanie Pleines
Das Kompass-Team on Tour im Oständ Store
Frauen sind in der Unternehmenswelt nach wie vor unterrepräsentiert, gründen jedoch mittlerweile immer häu ger. In Frankfurt gibt es verschiedene Initiativen und Organisationen, die sich dafür einsetzen, Frauen in der Wirtscha zu fördern und sie zu ermutigen, ihre unternehmerischen Ziele zu verwirklichen. Eine zentrale Anlaufstelle hierfür ist Kompass Frankfurt , ein Tochterunternehmen der Wirtscha sförderung. Das Gründungszentrum unterstützt sowohl Gründerinnen als auch Gründer bei der Planung und Umsetzung ihrer Geschä sideen. Kompass bietet umfassende Beratung, Coaching, Workshops und Unterstützung –vom ersten Konzept bis hin zur langfristigen Führung eines Unternehmens. Die Gründungen von Frauen sind häu g kleiner im Vergleich zu den männlichen Selbstständigen und werden zudem o nur im Nebenerwerb und lokal ausgeübt. Frauen gründen vor allem, um die Welt zu verändern. Kompass unterstützt Frauen nicht nur beim Einstieg in die Selbstständigkeit, sondern auch bei Innovationen, Wachstum und der Erschließung länderübergreifender Chancen. Um eine starke Gründungskultur in Frankfurt zu fördern und die unternehmerische Vielfalt in der Stadt zu bereichern, wurde das Programm #gemeinsamdeins entwickelt. Es zielt darauf ab, die Sichtbarkeit von Selbstständi-
Besuch bei Gründern: Kompass bei Moka Roasters
Es
Sinai Blumenthal, General Manager des Menopause Zentrums Frankfurt, musste persönlich erfahren, wie wenig Unterstützung Frauen in den Wechseljahren erhalten. Auf ihre Initiative hin wurden zwei Zentren gegründet, um Frauen in dieser Lebensphase eine ganzheitliche und qualifizierte Behandlung zu ermöglichen. Im Interview spricht sie darüber, warum Frauengesundheit in unserer Gesellschaft so wenig Beachtung findet und was sich ändern müsste.
JOURNAL FRANKFURT: Frau Blumenthal, das erste Menopause Zentrum wurde 2022 in Frankfurt eröffnet, und im vergangenen Jahr folgte ein weiteres in München. Wie kam es zur Gründung dieser Zentren?
SINAI BLUMENTHAL: Die Entstehung der beiden Menopause Zentren beruht auf meinen persönlichen Erfahrungen. Als meine Wechseljahre begannen und die Symptome schlicht überwältigend wurden, konnte ich keine quali zierte Ärztin nden. Ich musste fassungslos feststellen, dass wir Frauen mit teils gravierenden Problemen alleingelassen werden und es auch fast keine ganzheitlichen Behandlungskonzepte gibt. Wollen wir so leben? So alt werden? Ich beschloss, einen Ort zu scha en, der Frauen gezielte Unterstützung und profunde, moderne medizinische Behandlungsmethoden bietet –Medizin von Frauen für Frauen. Darum gibt es uns, und das ist erst der Anfang.
Warum ist das Thema Menopause Ihrer Meinung nach immer noch ein Tabuthema in unserer Gesellschaft und was muss sich ändern?
Die Menopause kennt bisher nur ein Narrativ; das Bild der alten und unattraktiv werdenden Frau. Unsichtbar, in der Gesellscha nicht mehr von Relevanz. Es ist an uns, das Image der reifen Frau zu verändern. Ihr ein neues Gesicht zu geben, neue Aufgaben und Ausdrucksmöglichkeiten zu kreieren, neue Wege einzuschlagen. Die Wechseljahre sind transformative Prozesse und Brücken in ein bisher unbekanntes Terrain unseres Frauseins. Wir sind nun reich an Erfahrungen, wissend und bereit, um zu führen und zu beraten. Ein unverzichtbarer Teil der Gesellscha und wichtige Mentorinnen, Expertinnen und Leiterinnen. Unsere Körper benötigen jedoch gezielte Unterstützung. Deshalb sind die
emen Frauengesundheit, Au lärung über die speziellen Bedürfnisse von Frauen in der Menopause und ganzheitliche, fortschrittliche Medizin von großer Dringlichkeit.
In Großbritannien gilt laut der Kommission für Gleichberechtigung, dass langanhaltende Wechseljahrsbeschwerden einer Behinderung gleichkommen, und Arbeitgeber sind nun verpflichtet, entsprechende Anpassungen vorzunehmen. Gibt es in Deutschland ähnliche Bestrebungen?
Ich ho e, dass wir uns in Deutschland bald solche Regelungen erkämp haben. Das ema Menopause war 2024 zu meiner großen Freude erstmalig ema im Bundestag. Das ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
menopause-zentrum.com
gen und Kleinunternehmen zu erhöhen. „Die Unsichtbarkeit vieler hervorragender Solo-Entrepreneure ist nach wie vor eine der größten Hürden. Der Fokus liegt o auf Tech- und IT-Start-ups, aber wer die Stadt lebenswert hält, wird leider o übersehen. Das ist sehr schade“, berichtet Ellen Bommersheim. „Mit #gemeinsamdeins auf Instagram möchten wir Gründerinnen und Gründern in der Rhein-Main-Region die Möglichkeit bieten, sichtbar zu werden und zu wachsen.“
Das Programm #gemeinsamdeins konzentriert sich zudem darauf, Geschä smodelle in der Nachgründungsphase zu optimieren, damit sie sich langfristig am Markt etablieren können. Denn darauf kommt es an. Kompass schließt hier eine Lücke in der Nachgründungsberatung, da es im Vergleich zur Vorgründungsberatung hierfür nur wenig Förderprogramme gibt. Darüber hinaus bietet das Gründungszentrum eine Plattform zum Austausch und unterstützt beim Au au von Netzwerken. Bei regelmäßig organisierten Netzwerk-Events können sich Selbstständige untereinander austauschen. Kompass verfügt über ein internationales Netzwerk. „Neben den Workshops und Informationsveranstaltungen
bieten wir vor allem das Netzwerk und die Community, was besonders wichtig ist“, so Bommersheim. „Wir haben sogar ein KI-basiertes Matchmaking-Tool, mit dem wir unsere Gründer, Gründerinnen und Unternehmen miteinander vernetzen können.“
kompassfrankfurt.de
Seit mehr als 30 Jahren sind die beiden Läden Frauenbetriebe Design und Möbel+Design eine beliebte Anlaufstelle in der Bockenheimer Ladengalerie, wo sie sich
eine Verkaufs äche in Form eines Concept Stores teilen. Die beiden Inhaberinnen Renate Wegner-Koch, Geschä sführerin der Frauenbetriebe Design Handels GmbH und Uschi Susan, Geschä sführerin von Möbel+Design sind schon viele Jahre befreundet und haben die beiden Unternehmen gegründet. Kennengelernt haben sich die beiden bei dem Frankfurter Verein Frauenbetriebe, der Frauen bei der Existenzgründung unterstützt. „Trotz der gemeinsamen Laden äche hatten wir von Anfang an alles getrennt gehalten – Mietvertrag, Strom, Telefon. Wir dachten, falls wir uns einmal zerstreiten sollten, könnten wir einfach eine Wand einziehen. Das
Mode für Frauen jeden Alters bei Frauenbetriebe Design
war die Idee dahinter, aber das haben wir in der ganzen langen Zeit nie gebraucht“, erzählt Susan schmunzelnd.
Renate WegnerKoch spezialisierte sich auf individuelle Mode und Schmuck für Frauen, während Uschi Susan ihren Schwerpunkt auf Schlafsofas, Gartenmöbel und Wohnaccessoires legte. Gemeinsam haben sie einen besonderen Verkaufsraum gescha en.
Freundinnen möchten in den wohlverdienten Ruhestand treten, und zum großen Bedauern ihrer treuen Kunden konnte kein Nachfolger für beide Läden gefunden werden. „Wir haben jetzt ein Jahr lang gesucht. Der Modeladen hätte verkauft werden können, doch der Vermieter wollte nur alles oder gar nichts vermieten. Für den Möbelbereich konnte niemand gefunden werden. Deshalb haben wir Ende letzten Jahres beschlossen, die Läden zu schließen“, so Susan. Seit Anfang Februar ndet nun ein Räumungsverkauf statt, in dem man die bunte Vielfalt der beiden Geschä e zu attraktiven Preisen erwerben kann.. frauenbetriebe-design.de moebel-design-frankfurt.de
„Wir waren einer der ersten Concept Stores in Frankfurt“, berichtet Susan. Das Konzept von Frauenbetriebe Design bestand darin, durch den Verkauf entsprechender Produkte Frauen im Modeund Schmuckgewerbe zu unterstützen. Mit den Jahren wurde der Fokus dann auf den Verkauf möglichst ökologischer und fai rer Ware gelegt. Bei Möbel+Design lag der Schwerpunkt zu Beginn auf selbst hergestellten Möbeln aus Metall und Holz. Aber im Laufe der Jahre haben sie sich auf hochwertige Möbel der Firma Signet und Garten möbel von Fermob spezialisiert. Leider werden die Räumlichkeiten in der Bockenheimer Ladengalerie
„Nachdem ich in Berlin mit Mitte 20 an einer Open-Space-Konferenz teilgenommen habe, wuchs in mir der Wunsch, ein ähnliches Veranstaltungsformat in
veranstaltung ins Leben zu rufen“, berichtet Susanne Panter, Gründerin des 180-Minuten-Salons und erfahrene Mediatorin. Seit über 23 Jahren unterstützt sie mit ihrer gemeinnützigen Herkun sberatung Menschen dabei, leibliche Angehörige und ihre biologische Abstammung herauszu nden. Doch nun möchte sie ihren lange gehegten Herzenswunsch endlich verwirklichen. Aber was genau verbirgt sich eigentlich hinter dem Begri „Salon“? Ursprünglich waren Salons private gesellscha liche Zusammenkün e, bei denen Menschen in einem geschützten Rahmen miteinander ins Gespräch kamen und sich austauschten. Die Wurzeln der traditionellen Salonkultur reichen bis in das 17. Jahrhundert zurück, als die ersten Salons in Paris entstanden und zu bedeutenden gesellscha lichen Institutionen für den freien Gedankenaustausch wurden. Doch im Laufe der Zeit kamen die
Individuelle hochwertige Sofas bei Möbel + Design in Bockenheim
Selbstständig, aber nicht allein! Nach der Gründung beginnt die eigentliche Herausforderung: Dein Geschäftsmodell nachhaltig stärken, neue Kunden gewinnen und auf Trends und Veränderungen schnell zu reagieren Genau hier setzt #gemeinsamdeins an – mit maßgeschneiderter Beratung, inspirierenden Video-Podcasts und praxisnahen Workshops rund um Sales, Digitalisierung und Nachhaltigkeit
Doch das ist nicht alles: Wir bringen dich mit den richtigen Menschen zusammen! Dank künstlicher Intelligenz vernetzen wir Solo-Selbstständige und Partner*innen aus unserem 25 000 Kontakte starken Netzwerk – für mehr großartige Begegnungen und wertvolle Synergien Denn Zukunft geht nur gemeinsam!
Selbstständig,abernichtallein!NachderGründungbeginnt dieeigentlicheHerausforderung:DeinGeschäftsmodell nachhaltigstärken,neueKundengewinnenundaufTrends undVeränderungenschnellzureagieren.Genauhiersetzt #gemeinsamdeinsan–mitmaßgeschneiderterBeratung, inspirierendenVideo-PodcastsundpraxisnahenWorkshops rundumSales,DigitalisierungundNachhaltigkeit. Dochdasistnichtalles:Wirbringendichmitdenrichtigen Menschenzusammen!DankkünstlicherIntelligenz vernetzenwirSolo-SelbstständigeundPartner*innenaus unserem25.000KontaktestarkenNetzwerk–fürmehr großartigeBegegnungenundwertvolleSynergien.Denn Zukunftgehtnurgemeinsam!
EinherzlichesDankeschönandieJPMorganChase Foundation,diediesewertvolleArbeitmöglichmacht.Mit #gemeinsamdeinsschließenwireineentscheidendeLücke –fürSoloentrepreneure,diedennächstenSchrittgehen wollen.
Lassunsgemeinsamwachsen!
Ein herzliches Dankeschön an die JP Morgan Chase Foundation, die diese wertvolle Arbeit möglich macht Mit #gemeinsamdeins schließen wir eine entscheidende Lücke – für Soloentrepreneure, die den nächsten Schritt gehen wollen Lass uns gemeinsam wachsen!
#gemeinsamdeins KompassFrankfurt HanauerLandstraße521 60386FrankfurtamMain 06921978-0 kompassfrankfurt.de
Kompass Frankfurt Hanauer Landstraße 521 60386 Frankfurt am Main 069 219 78-0 kompassfrankfurt de
Salons durch die au ommende Popularität von Tanz- und Kino veranstaltungen aus der Mode. Mit den 180-Minuten-Salons wird nun ein neues Format gescha en, das die klassische Salon tradition mit modernen Konferenzmethoden verbindet. „Hier kommen Menschen aus den unterschiedlichsten Lebenswelten zusammen und tauschen sich aus. Es geht nicht um Fachkennt nisse, sondern um die Meinungen und Ideen der einzelnen Teil nehmer“, erklärt Panter. Jeder Teilnehmer kann selbst entschei den, mit wem er sprechen möchte. Man muss nicht zwangsläu g reden, aber wenn man sich einbringt, dann wird einem auch zugehört. Die Salons nden monatlich statt und behandeln eine breite Palette an emen. Zu den vergangenen Salons gehörten etwa „Werte der Zukun “, „Würde“, „Leben und sterben lassen“ und „Künstliche Intelligenz“. Am 8. März wird anlässlich des Internationalen Frauentages ein Salon zum ema „Frauen und Herrscha “ im Saalbau Gutleut (Rottweiler Straße 32) stattnden. „Interessant fand ich, dass die Wortwurzel von ‚Frau‘ von ‚Fru‘ kommt, was etymologisch ,Herrscher‘ bedeutet. Daher der Titel“, erläutert Panter. Die Wortwurzel von ‚Mann‘ kommt übrigens von ‚Mensch‘. Der Internationale Frauentag erinnert seit über 100 Jahren an den weltweiten Kampf von Frauen für mehr Rechte und Gleichstellung und eignet sich besonders gut, um gemeinsam über globale Herausforderungen und die Belange von Frauen zu diskutieren. Männer sind zu diesem Salon ebenfalls herzlich willkommen. 180minutensalon.de
Tatjana Fuchs, Leiterin des Spirit WoMen Zentrums
Das Spirit WoMen Zentrum – Mensch der neuen Zeit in Sachsenhausen fördert die persönliche Entfaltung und bietet einen Raum, in dem Menschen ihre Stärke, Kreativität und Identität entwickeln können. In einer Welt, in der die Gleichstellung von Frauen und Männern weiterhin ein wichtiges ema ist, trägt das Zentrum dazu bei, dass vor allem Frauen sich selbst nden und Perspektiven entdecken können, die zu neuer Kra führen – sei es durch die zahlreichen Seminare, Kreativangebote
oder die abwechslungsreichen Yogakurse, die im Zentrum angeboten werden. „Wenn man zu mir ins Yoga kommt, ist es mir wichtig, dass die Teilnehmer das Yoga in sich erfahren. Ich möchte die Menschen in meinen Kursen dahin führen, dass sie das Yoga auch wirklich in sich fühlen können“, berichtet Tatjana Fuchs, die Leiterin des Zentrums. Sie praktiziert Yoga bereits seit über 30 Jahren. Vor 20 Jahren erö nete sie ihr erstes Studio in der Brückenstraße. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit waren immer Frauen – egal welchen Alters und in allen Lebenslagen mit all ihren emen. Durch ihre langjährige Erfahrung ist sie zudem auch als Meditationslehrerin tätig, hat Körpertherapie erlernt und eine eigene, ganzheitliche Form des Beckenbodenyogas entwickelt: BeBodyYoga®. „Der Beckenboden ist die Basis des Körpers und die Kraftquelle jeder Frau – deshalb ist er so wichtig für uns“, erklärt Fuchs, die schon seit Jahren immer wieder mit verschiedenen Ärzten und Hebammen zusammenarbeitet –besonders in Bezug auf Frauenthemen. Ihr Training vereint Beckenboden- und Wahrnehmungsübungen, Asanas sowie Tiefenentspannung und führt zu mehr Kra und Balance. Ein besonderes Highlight des Zentrums sind die Urlaubsseminare und Yoga-Reisen, die an besonderen Orten in verschiedenen Ländern stattnden – in diesem Jahr beispielsweise in Mallorca, Portugal und Cornwall. Durch tägliche Yogapraxis, Meditation, Energiearbeit sowie gutes und gesundes Essen können die Teilnehmer in einer Woche neue Kraft tanken. Vor kurzem ist das Spirit WoMen Zentrum umgezogen und be ndet sich nun in der Teichstraße in Sachsenhausen. „Wir haben vier Jahre lang umgebaut und restauriert, bis das neue Zentrum fertig war. Unser Ziel war es, einen einzig -
artigen Ort zu scha en – einen Ort von Liebe, Schönheit, Frieden und Kreativität. Einen Ort, an dem Menschen aller Generationen willkommen sind. Unsere Besucher bestätigen uns immer wieder, dass wir das auch gescha haben“, berichtet Fuchs zufrieden. spiritwomenzentrum.de
Frauenrechte sind Menschenrechte. Dazu zählt unter anderem auch das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Leider sind weltweit überproportional viele Frauen und Mädchen von geschlechtsspezifischer Gewalt betro en. In Deutschland wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer oder sexualisierter Gewalt. Der Alltag vieler Frauen ist auch hierzulande nach wie vor von nanzieller Abhängigkeit und patriarchalischen Machtstrukturen geprägt. Von echter Gleichberechtigung sind wir damit noch weit entfernt. Um die Situation für Frauen und Mädchen zu verbessern, wurde 2011 ein völkerrechtlicher Vertrag verabschiedet – die sogenannte IstanbulKonvention. Dabei handelt es sich um ein Übereinkommen des Europarats, das alle unterzeichnenden Staaten dazu verp ichtet, sowohl entschlossen gegen sämtliche Formen von Gewalt gegen Frauen und Mädchen als auch häuslicher Gewalt vorzugehen. Dazu zählen psychische, körperliche und sexualisierte Gewalt, deren Androhung sowie Stalking und Zwangsheirat. Diese Formen der Gewalt müssen verhindert, verfolgt und beseitigt werden. Im Jahr 2018 trat dieser Menschenrechtsvertrag schließlich in Kraft. Zur
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Umsetzung der Istanbul-Konvention hat die Stadt Frankfurt eine Koordinierungsstelle im Frauenreferat eingerichtet, die sich dem ema Gewaltschutz widmet. Die Koordinierungsstelle versteht sich als Motor für gemeinsames Handeln. Denn der Schutz
von Frauen und Mädchen ist eine Gemeinscha saufgabe, die sich an alle zuständigen Dezernate, Ämter, Justiz- und Polizeibehörden sowie zivilgesellschaliche Institutionen richtet. Dies kann nur gelingen, wenn alle aktiv daran mitarbeiten und Verantwortung für die Umsetzung übernehmen. Hierzu gehören Schutz vor sowie Verfolgung und Prävention von geschlechtsspezifischer Gewalt. Die Koordinierungsstelle spielt eine zentrale Rolle bei der Organisation und Steuerung dieses Prozesses. Sie hat im Rahmen einer umfangreichen Bestandsaufnahme Handlungsfelder ermittelt, die in den nächsten zwei Jahren in Arbeitsgruppen und Fachtagen vertie werden. In einer Zeit, in der hart erkämp e Frauenrechte weltweit wieder in Frage gestellt werden, setzt Frankfurt mit der Umsetzung der Istanbul-Konvention auf eine strukturelle und nachhaltige Strategie. Um Gewalt
gegen Frauen und Mädchen zu verhindern, müssen die Kooperationen und Hilfsangebote verbessert und die Ursachen bekämp werden. Das Frankfurter Frauenreferat ist eins von über 60 Ämtern der Stadtverwaltung und dem Dezernat für Klima, Umwelt und Frauen zugeordnet. Es ist zuständig für Fragen rund um Geschlechtergerechtigkeit, geschlechtsspezi sche Diskriminierung und Gleichstellung in der Stadtgesellscha und fördert die Selbstbestimmung von Frauen und Mädchen – und das bereits seit über 35 Jahren. Dabei arbeitet das Frauenreferat eng mit den verschiedenen Organisationen, Vereinen, Netzwerken sowie anderen Ämtern und Dezernaten zusammen. frauenreferat.frankfurt.de