Jugendkompetenz in der Gemeindepolitik

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Arbeitsmappe für GemeindepolitikerInnen Cartella di lavoro per i politici comunali

JUGENDkompetenz in der GemeindePOLITIK Competenza in m materia di GIOVENTÙ nella POLITICA comunale

• Fachbereich Jugend des Landes Tirol Servizio giovani del Land Tirolo • Verein Jugendhaus Kassianeum, Südtirol Assoc. Jugendhaus Kassianeum, Alto Adige


JUGENDkompetenz in der GemeindePOLITIK

Amt der Tiroler Landesregierung Abteilung JUFF, Fachbereich Jugend Michael-Gaismair-StraĂ&#x;e 1, 6020 Innsbruck Tel. +43 (0)512 508 3586 E-Mail: juff.jugend@tirol.gv.at Internet: www.tirol.gv.at

Jugendhaus Kassianeum Brunogasse | Via Bruno 2 I-39042 Brixen | Bressanone Tel. +39 0472 279999 E-Mail: bildung@jukas.net Internet: www.jukas.net


Liebe Gemeindepolitikerinnen! Liebe Gemeindepolitiker! Im Frühjahr 2010 wurden in Südtirol und Tirol die Gemeinderäte neu gewählt und die Ausschüsse neu bestimmt. Viele Gemeindepolitikerinnen und Gemeindepolitiker wurden in ihrer Funktion bestätigt, aber auch zahlreiche neue Persönlichkeiten werden das Wirken in den Gemeindestuben beleben. Unabhängig von ihrer politischen Ideologie werden alle Gemeindepolitikerinnen und Gemeindepolitiker danach streben, die auf sie zukommenden Aufgaben bestmöglich zu erfüllen, um für die Menschen vor Ort das Leben zu verbessern und zu erleichtern. Kinder und Jugendliche stellen dabei einen ganz besonderen Wert dar. Sie sind nicht nur Teil einer Gemeinde oder Region, sondern sie bilden das zukünftige Fundament und brauchen deshalb bereits heute unsere Aufmerksamkeit und Wertschätzung. Je umfassender sich Gemeinden um die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen kümmern und je früher Kinder und Jugendliche in die Gestaltung ihrer zukünftigen Lebenswelt aktiv eingebunden werden, umso mehr erhöht sich ihre Lebensqualität und umso stärker fühlen sie sich ihrer Gemeinde verbunden und verpflichtet. Für junge Menschen ist die Gemeinde das wichtigste Lebensumfeld. Die unterschiedlichsten Angebote der Gemeinden mit ihren Vereinen, Verbänden und Einrichtungen der offenen und mobilen Jugendarbeit bieten ganz wichtige Akzente für eine gute Entwicklung für unsere Jugend. Damit Kinder und Jugendliche ihre ­Zukunft in ihrer Gemeinde sehen, braucht es eine starke Kinder- und Jugendarbeit. Die Gemeindepolitikerinnen und Gemeindepolitiker haben dabei eine wichtige Aufgabe im Unterstützen, Begleiten und Ermöglichen. In diesem Sinne haben die Abteilung JUFF, Fachbereich Jugend des Landes Tirol und das Jugendhaus Kassianeum in Brixen, Südtirol, das EU Interreg-Projekt „Jugendkompetenz in der Gemeindepolitik“ ausgearbeitet. Die „Aktionswochen“ im Herbst 2010 stellen den ersten Schritt einer sich über drei Jahre erstreckenden ­Offensive in Sachen zeitgemäßer Kinder- und Jugendpolitik auf Gemeindeebene dar. Wir möchten Sie dazu einladen möglichst viele Veranstaltungen, die im Zuge dieses Projektes organisiert werden, zu besuchen und mitzugestalten. Wir würden uns sehr freuen, wenn viele Gemeindepolitikerinnen und Gemeindepolitiker dieses Angebot nutzen würden. Mit lieben Grüßen Landesrätin Dr. Sabina Kasslatter Mur Landesrätin für Bildung und deutsche Kultur der Autonomen Provinz Bozen Südtirol

Landesrätin Patrizia Zoller Frischauf Jugendreferentin des Landes Tirol

L proiet Interreg dla UE „Cumpetënza de jëuni/jëunes tla politica cumenela“ porta pro a renfurzé y mëter n cuntat persones cun ncëries politiches, che se dà ju cun cuestions dla junëza. Acioche mutons y mutans, jëuni y jëunes vëije si daunì te si chemun vala debujën de n lëur per y cun la junëza sterch. Referënc y referëntes ti chemuns à n chësc cont na ncëria mpurtanta tl sustenì, acumpanië y judé a realisé. Ulessan Ve nvië a unì y partezipé a plu manifestazions puscibles urganisedes tl cheder de chësc proiet. Assessëur Dut. Florian Mussner Assessëur per i lëures publics, patrimone, scola y cultura ladina Provinzia Autonoma de Balsan - Südtirol

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Liebe - für Jugendfragen zuständige - Gemeindepolitikerinnen und Gemeindepolitiker, die MitarbeiterInnen des Fachbereiches Jugend des Landes Tirol und des Vereins Jugendhaus Kassianeum in Südtirol heißen Sie herzlich willkommen. Wir bedanken uns für Ihr Engagement für die Kinder und Jugend­ lichen in Ihren Gemeinden! Mit dem Interreg IV-Projekt1 „Jugendkompetenz in der Gemeindepolitik“ möchten wir Sie in Ihrer Aufgabe unterstützen: Die jugendlichen Lebenswelten, Anliegen und Problemlagen noch besser wahrzunehmen, die jungen Menschen zu fördern, sie am Gemeinwesen teilhaben zu lassen und in Entscheidungen einzubinden. Das Projekt soll zu Ihrer übergemeindlichen und überregionalen Vernetzung beitragen, damit Sie sich austauschen und in Ihrer Tätigkeit gegenseitig unterstützen, beraten und auch gemeinsame Aktionen entstehen lassen können. Außerdem vermittelt es Informationen und Methoden, die es Ihnen erleichtern, Ihre so zentrale Rolle für die Jugendlichen auszuüben. Das Projekt umfasst verschiedene Schritte von Oktober 2010 bis März 2013. In den Aktionswochen, die zwischen Oktober und November 2010 in verschiedenen Gemeinden Tirols und Südtirols stattfinden, gibt es eine Einführung in die Lebenswelt der Jugendlichen, in die Struktur und Inhalte der Kinder- und Jugendarbeit in Tirol und Südtirol, in die Förderkriterien der Länder sowie in grundlegende Ansätze einer Gemeindejugendpolitik. Im Jahr 2011 und 2012 finden verschiedene Aufbaumodule zu jugendrelevanten und praktischen Themen, die von Ihnen mitbestimmt werden, abwechselnd in Tirol und Südtirol statt. In der ersten Phase erfolgt eine inhaltliche Einführung in die jeweilige Thematik, in der anschließenden Praxisphase erhalten Sie die Gelegenheit, gemeinsam und im Austausch mit den ReferentInnen Maßnahmen für Ihre Gemeinden zu überlegen. Ebenfalls werden in den Grenzgebieten zweimal im Jahr Stammtische angeboten, die Ihnen weitere Möglichkeiten bieten, sich zu wichtigen Fragen zu vernetzen und auszutauschen. Für Frühjahr 2012 ist eine Exkursion in eine weitere Region des Interreg IV-Kooperationsgebietes geplant, um die spezifischen Lebenslagen von Jugendlichen in der besuchten Gegend zu erfahren, good-practice-Modelle von Gemeindejugendarbeit kennen zu lernen und mit den Gemeinden in einen Austausch über Kinder- und Jugendarbeit zu treten. Abgeschlossen wird das Projekt mit einer Fachtagung, zu der alle GemeindejugendpolitikerInnen und VertreterInnen der Jugendarbeit aller Interreg IV-Regionen eingeladen werden. Diese Mappe enthält erste Informationen zu jugendlichen Lebenswelten, zur Jugendarbeit und zu rechtlichen Grundlagen und Förderkriterien beider Länder, die in den Aktionswochen behandelt werden. Sie wird im Laufe des Projektes um Materialien der verschiedenen Veranstaltungen ergänzt und erweitert. Somit stellt sie ein praktisches Handbuch für die Kinder- und Jugendpolitik in der Gemeinde dar und kann auch eine Basis für die Arbeit künftiger PolitikerInnen bilden. Wir wünschen Ihnen eine erfolgreiche Arbeit für die Jugendlichen in Ihren Gemeinden. Mag. Reinhard Macht Leiter des Fachbereichs Jugend des Landes Tirol

Herbert Denicoló Präsident des Vereins Jugendhaus Kassianeum

Interreg IV Italien – Österreich ist Teil der Förderprogramme im Rahmen des Ziels Europäische territoriale Zusammenarbeit für die Periode 2007-2013. Das Programm fördert die ausgewogene, nachhaltige Entwicklung sowie harmonische Integration im Grenzraum zwischen Italien und Österreich. Finanziert werden Kooperationsprojekte, welche auf eine Verbesserung der wirtschaftlichen Beziehungen und Wettbewerbsfähigkeit oder auf eine nachhaltige Raumentwicklung ausgerichtet sind. Der Punkt Raum und Nachhaltigkeit sieht u. a. Projekte in den Bereichen „Kultur, Gesundheit und Soziales“ sowie „Organisationen der grenzüberschreitenden Entwicklung, Partnerschaften, Netzwerke, Gemeindeentwicklung und Raumordnung“ vor. Das Kooperationsgebiet umfasst sechs Gebiete im Grenzraum zwischen Italien und Österreich: Autonome Provinz Bozen-Südtirol, Teile der Region Veneto und der Autonomen Region Friaul-Julisch Venetien und die Länder Tirol, Salzburg und Kärnten. 1

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INHALT JUGENDLICHE LEBENSWELTEN

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WAS IST JUGENDARBEIT?

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WO FINDET JUGENDARBEIT STATT?

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Jugendarbeit in Vereinen und Organisationen

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Offene Jugendarbeit in Jugendzentren und Treffs

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Mobile Jugendarbeit im öffentlichen Raum

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Jugendarbeit von Jugenddiensten auf Bezirksebene (Südtirol)

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STRUKTUREN DER JUGENDARBEIT

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Landesämter

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Netzwerkpartner der Landesämter

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Fach- und Beratungsstellen

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Ansprechpartner, Interessensvertretungen und sonstige Einrichtungen

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RECHT UND BUDGET

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Landesebene

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Förderung des österreichischen Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend

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EU-Förderungen im Jugendbereich für beide Länder

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JUGENDLICHE LEBENSWELTEN „Gute Jugend geht allemal den Melodien aus ihren Träumen und Büchern nach, hofft, sie zu finden, kennt heiße dunkle Irren durch Feld und Stadt, wartet auf die Freiheit, die vor ihr liegt. Sie ist ein Heraussehen, ­Heraussehen aus dem Gefängnis des äußeren, muffig gewordenen oder muffig erscheinenden Zwangs, aber auch der eigenen Unreife. Die Sehnsucht nach dem Leben als Erwachsener treibt an, doch so, dass dieses Leben gänzlich umgeändert werden sollte.“ Ernst Bloch

Jugend damals und heute Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war von der „Jugend“ als einer eigenen Lebensphase noch nicht die Rede. Das änderte sich erst ab den 50er und 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Unter „Jugendlichen“ verstand man damals junge Menschen zwischen 12 und 16 Jahren, die die Schule hinter sich gelassen hatten, am Beginn ihrer beruflichen Tätigkeit den Arbeitsalltag kennenlernten und die notwendigen Kompetenzen erwarben, um ihren Beruf auszuüben. Die Jugendzeit als ein eigener Lebensabschnitt ist also eine relativ neue Zuschreibung. An ihrem Ende stand die Eingliederung in die Arbeitsgesellschaft, meist in eine geregelte, lebenslang konstante Tätigkeit. Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und damit auch das Verständnis und die Vielfalt der Themen der Jugendzeit sind heute ganz andere. Die Jugendphase umfasst heute die Spanne der 12 bis 25jährigen – oftmals der bis zu 30jährigen. Die Schulzeit hat sich verlängert und der Einstieg in die Arbeitswelt sowie die finanzielle Unabhängigkeit erfolgt dementsprechend später als noch in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Das bringt mit sich, dass die Jugendlichen zum einen zwar mehr Freizeit zur Verfügung haben, zum anderen aber wenig Gelegenheiten finden wirksam zu sein, d.h. Ideen umzusetzen, um die Gesellschaft mitzugestalten. Die Schule ist ein Ort, der zumeist durch Fremdbestimmung gekennzeichnet ist und der die Möglichkeit gesellschaftlichen Sinn zu stiften nur bedingt zulässt. Mit dieser Ausdehnung der Jugendzeit wird klar, dass es „die Jugend“ nicht (mehr) gibt.

Jugendkulturen als Experimentierraum Zum einen gibt es innerhalb der Lebensphase Jugend verschiedene Altersgruppen mit ihren je eigenen ­Lebenssituationen, zum anderen bilden sich auch innerhalb einer Altersgruppe verschiedene Ausdrucksformen. Jugendkulturen mit einem mehr oder weniger auffallenden Äußeren formieren sich, verändern sich und grenzen sich untereinander ab. Innerhalb dieser Szenen wechseln die Jugendlichen oftmals von einer in die nächste. Die Jugendkulturen geben den Jugendlichen Möglichkeiten, Stimmungen, Gefühle und Denkweisen auszudrücken um damit und mit der Reaktion des Umfelds zu experimentieren. Dabei bewegen sich das Erscheinungsbild und die dazugehörigen Inszenierungen der Jugendlichen im Spannungsfeld von Individualität (dem Erarbeiten einer eigenen unverwechselbaren Identität) und der Suche nach gesellschaftlicher Anerkennung und Wertschätzung.

Jugend als neue Chance Die Jugend ist eine Zeit der Umbrüche vom Kind zum Erwachsenen. Sie bietet damit auch die Chance, die eigene Identität neu zu entwerfen, eigene Verhaltensweisen zu ändern und das Selbstbild (neu) zu gestalten. Dieses Gestalten ist ein Erweitern der eigenen Kompetenzen, ein Aufbau einer individuellen

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Persönlichkeit – meist an der Grenze zwischen Anpassung und Abgrenzung. Dabei probieren Jugendliche auch für sie neue Erfahrungen aus. Da Jugendliche sich, bedingt durch die lange Schulzeit, länger in Gruppen mit Gleichaltrigen aufhalten, haben diese „Peergroups“ eine große Bedeutung. Sie geben einerseits Halt und Sicherheit, andererseits ermuntern und verstärken sie manches Verhalten der Jugendlichen. So unterstützen zum Beispiel Bubengruppen meist bubentypische Ausdrucksformen. Ein Junge bekommt unter seinesgleichen die Bestätigung ein „richtiger Mann“ zu sein, indem er sich geschlechtstypisch gibt und präsentiert. Die Gruppe gewährt Schutz und Sicherheit und fordert auf der anderen Seite Gleichförmigkeit, übereinstimmendes Handeln und konformes Aussehen ein. Auch wenn dasselbe für Mädchen gilt, so trifft man besonders in Gruppen junger Männer auf das Phänomen, dass Jugendliche übertrieben männliches Verhalten an den Tag legen, das sie als Einzelne nicht zeigen würden. Dieser Prozess der Individualisierung wird immer auch begleitet vom Prozess der Integration, das heißt der „Vergesellschaftung“. Damit ist gemeint, dass sich die Jugendlichen auf der einen Seite mit den gegebenen gesellschaftlichen Normen und Werten auseinandersetzen und sich ihnen anpassen müssen. Auf der anderen Seite sollte es aber auch im Interesse einer jeden Gesellschaft liegen, den Jugendlichen den nötigen Freiraum zu bieten, damit diese ihre Kreativität und Ideen entwickeln und umsetzen können: Ideen, nicht nur um die je individuellen und gesellschaftlichen Anforderungen, auf welche die einzelnen Personen in ihrem Leben treffen, zu ­bewältigen; Ideen vor allem auch, um die Gesellschaft bzw. die jeweilige Gemeinde jung und offen zu gestalten.

Jugend braucht Raum Jugendliche eignen sich die Räume an, in denen sie leben. Aneignung ist dabei die „tätige Auseinandersetzung“ mit Plätzen und Gegenständen, letztlich mit der sie umgebenden konkreten Umwelt. Diese Aneignung geschieht auf eine spielerische, experimentelle Weise. „Vertraut werden mit“, „kennenlernen“, ­„begreifen“ und auch „Veränderung und (Um)Gestaltung der Umwelt“ sind dabei wichtige Bestandteile dieses Prozesses. Mit zunehmendem Alter erweitert sich der Handlungsraum junger Menschen. Beobachtet man Jugendliche, so sind es diverse öffentliche Räume, die sie einnehmen: Plätze (Parkanlagen und Kinderspielplätze), Bänke (z.B. an Bushaltestellen), Treffs, offene und versteckte Aufenthaltsorte. Was suchen sie in diesen Räumen und wo finden sie in der eigenen Gemeinde derartige (Rückzugs)Stätten, die sie sich aneignen können, in denen sie sich wohl fühlen und in denen sie beheimatet sind? Es lohnt sich, dieser Frage nachzugehen! Die Erfahrungsräume, welche wir Jugendlichen zur Verfügung stellen und ermöglichen, beeinflussen auch das Verhalten und das Wohlbefinden der Jugendlichen in der eigenen Gemeinde. Wichtig ist, wie die Jugendlichen ihr Dorf, ihr Tal, ihre Stadt erleben. Dieses Erleben und die Möglichkeit, in und an diesen Räumen zu wirken, sich einzubringen, ist für die Bindung zur eigenen Gemeinde ebenso wichtig, wie für die Entwicklung einer selbstbewussten Persönlichkeit als Teil der Gemeinschaft.

Suche nach Sicherheit Eine globalisierte Welt, die zum einen immer mehr Flexibilität und Mobilität erwartet, in der zum anderen aber die Ungewissheit und die Unsicherheit bezüglich der eigenen Zukunft immer mehr steigt, erfordert den Rückgriff auf andere Sicherheiten. Solche Sicherheiten können z.B. die eigene Geschlechterrolle geben oder aber auch lokale und regionale Bezugspunkte im Ort und in der Tradition: Die steigende Beliebtheit von Traditionen (auch bei Jugendlichen) ist ein Ausdruck vom Wunsch nach Beständigkeit. Dabei werden Formen des Brauchtums neu belebt und immer auch ein Stück weit verändert. Brauchtum dient als Experi­ mentierraum und als Selbstdarstellung.

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Jugendarbeit als Baustein kultureller Entwicklung Viele Jugendliche zeichnen sich durch eine starke lokale Identität aus, welche ihnen Sicherheit und Halt gibt. Sie orientieren sich in ihrer Freizeitgestaltung oft an regionalen Angeboten und Möglichkeiten. Um diese Verankerung zu unterstützen, braucht es Kommunikations- und Konflikträume im Ort und Mitgestaltungsmöglichkeiten im Alltag, kurz: Die Chance, eigene Ideen einzubringen, um etwas zu verändern. Somit ist Jugendarbeit ein zentraler Eckpfeiler, besonders auch in der ländlichen Region. Sie ist ein wichtiger Baustein der kulturellen und regionalen Entwicklung und eine wichtige Ressource zur Steigerung der Lebensqualität im Dorf. Die Jugendarbeit trägt zu einer nachhaltigen Dorfentwicklung bei und fördert bürgerschaftliches Engagement und Mitsprache. (Näheres dazu finden Sie im Kapitel „Was ist Jugendarbeit?“)

Die Qual der Wahl Den Jugendlichen stehen heute einerseits scheinbar unbegrenzte Möglichkeiten an Freizeit-, Ausbildungsund Jobangeboten zur Verfügung, die genutzt und verwertet werden sollen, ganz nach dem Motto: „Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied“! Andererseits brechen persönliche und wirtschaftliche Krisen (z.B. Angst vor Arbeitslosigkeit) frühzeitig in ihren Alltag ein. Jugendliche müssen sich verstärkt in immer jüngerem Alter mit Fragen auseinandersetzen und schwierige Entscheidungen treffen, die ihr (Arbeits)Leben bestimmen: Wo und wie will ich leben? Was will ich tun? Was will ich werden? Dabei kann keine Entscheidung eine sichere Zukunft garantieren: • Jugendliche müssen in einer Gesellschaft mithalten, die dem äußeren Erscheinen, der Präsentation, eine hohe Wichtigkeit verleiht, die mehr Leistung einfordert und früh Druck ausübt. • Im Gegensatz zu früher werden heute auch die Geschlechterrollen und -verhältnisse hinterfragt. Dabei suchen Jugendliche nach Vorbildern und sind konfrontiert mit den verschiedenen Erwartungen der ­Gesellschaft, der Eltern, der Gleichaltrigen, der Medien und den eigenen Wünschen. • In den Gruppen der Gleichaltrigen suchen Jugendliche außerfamiliäre Kontakte, stabile Freundschaftsbeziehungen und Selbstbestätigung. Dabei sind auch diese Gruppen oftmals durchzogen von Konkurrenz- und Anpassungsdruck. • Jugendliche im ländlichen Raum sind oft auch mit der Frage konfrontiert, ob sie in der eigenen Gemeinde bleiben, oder weggehen sollen. Es ist ein Abwägen zwischen Vor- und Nachteilen: die zur Verfügung ­stehenden Arbeitsmöglichkeiten, der Aufwand an Fahrtzeit, die sozialen Beziehungen und die Verankerung in der eigenen Gemeinde. • Konfrontiert mit einer ständigen (Aus-)Bildungskonkurrenz und Berufsunsicherheit (Lehrstellenmangel) sollen Jugendliche sich auf ihr Berufsleben vorbereiten. Die erwartete Flexibilität ständiger beruflicher Weiterbildung und Neuorientierung entwertet jede Ausbildung schon von Beginn an. Jugendliche sollen eine eigene Zukunftsperspektive entwickeln und zugleich gibt ihnen keine Entscheidung Sicherheit. • Die Jugend wird heute von vielen Seiten ins Visier genommen: Die verschiedensten Wissenschaften (Pädagogik, Soziologie, Politikwissenschaften, etc.) versuchen ihre Besonderheiten zu ergründen, die Politik ihren Willen und ihre Bedürfnisse zu entdecken und die meisten Medien sind vor allem an ihren Exzessen interessiert (Schlagwort „Komasaufen“). Konnte sich die Jugend früher einem gewissen Desinteresse – vielleicht sogar einem Mehr an Toleranz – von Seiten der Gesellschaft und damit einer gewissen Anonymität und Privatheit sicher sein, steht sie heute im Blickpunkt der Öffentlichkeit. • Daneben basiert die Welt der Jugendlichen auf diversen „Neuen Medien“ und Kommunikationsmöglichkeiten, wie dem Handy oder dem Internet (Facebook). Neben vielen Anforderungen sollte daher auch der kritische Umgang mit Medien zu den Kompetenzen der heutigen Jugendlichen (und auch der Erwachsenen!) zählen.

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• Damit Jugendliche an ihrer Zukunft bauen können, brauchen sie Erwachsene, die sich mit ihnen konfrontieren und die sie ernst nehmen. Die Erwachsenen müssen heute aber selbst mit anderen Konstellationen umgehen, als das für deren Eltern der Fall war: Die Scheidungsraten steigen; neben der „Normal­familie“ existieren heute andere Familienformen, wie z.B. alleinerziehende Eltern oder Patchworkfamilien. Vielfach sind die Jugendlichen selbst mit Erwachsenen konfrontiert, deren Lebenssituation von finanziellen und partnerschaftlichen Unsicherheiten und (mehrfachen) Brüchen gekennzeichnet ist.

Was tun für die heutige Jugend? Aufgrund dieser exemplarisch angeführten Problemlagen junger Menschen wird die Gemeinde immer wichtiger. Jugendliche brauchen Handlungsräume, um ihr Leben in der eigenen Gemeinde gestalten zu können. Sie benötigen auch in der Gemeinde Anerkennung jenseits von Medaillen, Wettbewerben und Lehrlingsolympiaden. Welche Chancen geben wir ihnen, damit sie ihre Visionen eines lebendigen Dorfes, einer Stadt, eines Tales und einer Gemeinschaft entwickeln und auch umsetzen können? Wo gibt ihnen die Gemeinde die Chance, sich einzubringen und mitzugestalten, damit sie sich selbst als wirkmächtig erleben und die Erfahrung machen, gebraucht zu werden, wertvoll zu sein und Sinn stiften zu können?

Literatur zum Vertiefen Böhnisch, L./ Lenz, K./ Schröer, W.: Sozialisation und Bewältigung. Juventa. Weinheim und München 2009 Deinet, Ulrich/ Kriesch, Richard: Der sozialräumliche Blick der Jugendarbeit. Leske und Budrich. Opladen 2002 Hurrelmann, Klaus: Lebensphase Jugend. Juventa. Weinheim und München 1999

Text: Armin Bernhard

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WAS IST JUGENDARBEIT? Die Kinder- und Jugendarbeit ist ein eigenständiges Feld der sozialpädagogischen Arbeit und ein wichtiges gesellschaftliches Arbeitsfeld neben dem formalen, staatlichen Schul- und Bildungssystem und der Familie. Sie bewegt sich schwerpunktmäßig im Freizeitbereich und hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem ausdifferenzierten Gebiet entwickelt. Für die Anliegen und die Begleitung der Jugendlichen engagieren sich hauptberufliche und in großem Maße ehrenamtliche MitarbeiterInnen in Jugendorganisationen, Jugendzentren und -treffs und in den Südtiroler Jugenddiensten (siehe Kapitel „Wo findet Jugendarbeit statt?“). Alle Ansätze der Jugendarbeit berücksichtigen die Bedürfnisse, Wünsche und Fähigkeiten der jungen Menschen und die jeweiligen regionalen, lokalen und milieuspezifischen Besonderheiten. Sie orientieren sich an den Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen, die einem ständigen Wandel unterliegen. Zusammengefasst lassen sich zwei Hauptmerkmale nennen: • die immer länger andauernde Lebensphase Jugend bietet keine Schonzeit mehr, sondern die gesellschaftlichen Probleme und Krisen greifen frühzeitig in die Lebenswelten der Jugendlichen ein und bestimmen sie mit. • Es besteht ein erhöhter Druck auf die Jugendzeit. In dieser sollen Jugendliche gute Voraussetzungen für ein gelungenes Leben schaffen. Dabei werden sie ständig von der Ungewissheit begleitet, ob ihre Bemühungen und Entscheidungen den erhofften Nutzen bringen. Diese Veränderungen prägen auch die verschiedenen Konzepte der Jugendarbeit. Die JugendarbeiterInnen sind gefordert, sensibel darauf zu reagieren. Die Jugendarbeit ist oftmals ein gesellschaftlicher Seismograph und antwortet auf neu auftauchende Herausforderungen, indem sie ihre Ansätze immer wieder aktualisiert und weiterentwickelt. Im Aufgreifen der jugendlichen Themen, deren Aufwerfen in der Öffentlichkeit und dem Setzen von steuernden Impulsen sowie in der Begleitung der Jugendlichen selbst, erfüllt die Jugendarbeit eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe. Dies spiegelt sich in den zentralen Eckpfeilern der Jugendarbeit wieder, von denen einige hier im Folgenden aufgeführt werden.

Partizipation und Freiwilligkeit Jugendarbeit, welche sich an den Lebenswelten der Jugendlichen orientiert, akzeptiert deren Bewältigungsstrategien, bewegt sich nahe an den Räumen, die von Jugendlichen genutzt werden, bevormundet sie nicht und lässt sie mitbestimmen und selbstorganisiert handeln. Sie baut auf der freiwilligen Teilnahme auf und sieht sich als ein Angebot in der Freizeit der Kinder und Jugendlichen. Beispiel: Gemeinden beteiligen Kinder und Jugendliche beim Bau von Spielplätzen und bei der Planung von Verkehrswegen, wobei dieser Prozess der Partizipation von Jugendverbänden begleitet wird.

Beratung und Begleitung Die Jugendarbeit ist gefordert, die einzelnen Kinder und Jugendlichen verstärkt als Individuen mit ihren unterschiedlichen Kompetenzen und persönlichen Problemen im Blick zu haben. Dabei bietet sie ihnen Hilfe zur Lebensbewältigung. Deshalb ist die Jugendarbeit auch eine beratende und begleitende Instanz, die nicht nur für die Freizeitgestaltung der Jugendlichen zuständig ist.

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Beispiel: Jugendliche finden an jenen Orten, an denen sie ihre Freizeit verbringen, Ansprechpersonen der mobilen Jugendarbeit, die ihnen zuhören, sie ernst nehmen und bei Bedarf beraten und begleiten.

Persönlichkeitsentwicklung und Bildungsarbeit Dem Beitrag der Jugendarbeit im Bereich der Bildung von Kindern und Jugendlichen wird eine immer größere Bedeutung zugemessen. Jugendarbeit trägt zur Erweiterung der Selbstwertkompetenzen bei, indem sie Kinder und Jugendliche dahin führt, sich ihrer eigenen Stärken und Ressourcen bewusst zu sein. Ebenso wichtig ist die Ausbildung von Sozialkompetenzen in der Praxis der Jugendarbeit. Beispiel: JugendarbeiterInnen verbringen mit Jugendlichen eine Woche auf einer Selbstversorgerhütte. Hierbei geht es nicht nur darum, lebenspraktische Fähigkeiten der Jugendlichen zu fördern, sondern z.B. unter Einsatz von Methoden der Erlebnispädagogik Team- und Konfliktfähigkeit auszubilden.

Identität und Integration Für die Jugendarbeit gilt, die Kinder und Jugendlichen bei der Gestaltung einer je eigenen Identität zu ­unterstützen. Um diese ausbilden zu können, brauchen Mädchen und Buben Experimentierräume, in denen sie Anerkennung und Wertschätzung erfahren, frei von Druck. Diese Freiräume muss die Jugendarbeit der Gesellschaft abverlangen. Ein weiteres Ziel der Jugendarbeit ist die Integration der Heranwachsenden in die soziale Gemeinschaft, um allen jungen Menschen eine aktive und selbstbestimmte Teilhabe zu ermöglichen. Daraus ergibt sich die gesellschaftspolitische Aufgabe, Lobbyarbeit für die Anliegen und Bedürfnisse der Jugendlichen zu leisten, d.h. soziale Benachteiligungen aufzuzeigen und gesellschaftlichen Ausgrenzungen entgegen zu steuern. Beispiel: JugendarbeiterInnen begleiten Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen, wie in Zeiten von Arbeitslosigkeit. Sie fangen Momente der Frustration und der Trauer auf, indem sie als Gesprächspartner zur Verfügung stehen.

Prävention und Konfliktkultur Die Jugendarbeit stellt die Bedürfnisse und die Entwicklungschancen der Kinder und Jugendlichen in den Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit und versucht die jungen Menschen zu einer positiven Lebensgestaltung anzuregen. Dies umfasst auch den bewussten Umgang mit Risiken und das Verhalten in Gefährdungssituationen. Damit leistet die Jugendarbeit wertvolle Präventionsarbeit z.B. in den Bereichen Sucht, (sexualisierte) Gewalt und beschäftigt sich auch mit Fragen der Gesundheitsförderung. JugendarbeiterInnen sind zudem wichtige Bezugspersonen, an denen sich die Jugendlichen reiben können, mit denen sie aber auch Konflikte austragen und dadurch eine konstruktive Kommunikationskultur erwerben können. Beispiel: Im offenen Betrieb eines Jugendzentrums herrscht eine aggressive Stimmung, der Ausbruch von Handgreiflichkeiten liegt in der Luft. Ein Jugendarbeiter setzt klare Grenzen „keine Gewalt im Jugendzentrum“ und versucht, eine verbale Auseinandersetzung zwischen den Konfliktparteien herbeizuführen, die die Situation klärt und auflöst.

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Kreativität und Selbstwirksamkeit Jugendarbeit ermöglicht Sinnerfahrungen. Kinder und Jugendliche können sich in kreativen und kultur­ pädagogischen Projekten einbringen, produktiv sein, gestalten und für andere sichtbar werden. Beispiel: Wenn Jugendliche Theater spielen, in einer Band aktiv sind, einen Markt für fair gehandelte Produkte organisieren, Plätze im Dorf gestalten und eine Internetseite mit Inhalt füllen, so erfahren sie, dass sie für sich und andere Sinn stiften und in der Gesellschaft etwas bewirken können.

Kooperation und Netzwerkarbeit Die verschiedenen Akteure der Kinder- und Jugendarbeit besitzen hohe Fachkompetenzen und sind zunehmend gefordert, diese auf regionaler und lokaler Ebene zu bündeln. Die Jugendarbeit muss im Netzwerk mit anderen Einrichtungen agieren, um allen Facetten der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen gerecht werden zu können. Beispiel: JugendarbeiterInnen vermitteln Jugendliche, die z.B. aufgrund von Schwierigkeiten im familiären Umfeld eine intensive Begleitung benötigen, an Beratungsstellen weiter, die diese Aufgabe als Experten übernehmen können.

Mädchen- und Bubenarbeit Die sogenannte „Geschlechtsbewusste Jugendarbeit“ versucht Jugendliche mit ihren Bedürfnissen und Problemen als Mädchen und Buben zu sehen. Neben einer Stärkung der Individualität von Mädchen und Buben geht es auch darum, das Verhältnis der Geschlechter untereinander in den Blick zu nehmen und ein Miteinander in Partnerschaft und Wertschätzung zu fördern. Beispiel: In einem Jugendzentrum gibt es einen Mädchenraum bzw. einen Bubenraum mit eigenen Öffnungszeiten, der Freiraum für Themen, Verhalten und Aktivitäten bietet, auch jenseits geschlechtlicher Zuschreibungen. Es werden Projekte zu den Themen: Körperbewusstsein und Gesundheit; Freundschaft und Sexualität; Grenzen ziehen und Gewaltprävention; Handwerk - Technik angeboten. Jugendarbeit ist ein zentraler Eckpfeiler einer Gemeinde, ein wichtiger Baustein zur Steigerung der Lebensqualität für die BewohnerInnen. Eine aktive Jugendarbeit schafft für Kinder und Jugendliche vielfältige Angebote vor Ort, die ihren Bedürfnissen entsprechen und ihre Entwicklung fördern. Sie bewirkt, dass sie sich im eigenen Lebensumfeld wohlfühlen, sich einbringen können und somit zu einer nachhaltigen ­Gemeinde- und Regionalentwicklung beitragen. Eine gute Zusammenarbeit von hauptberuflichen und ehrenamtlichen JugendarbeiterInnen mit den ­GemeindepolitikerInnen ist hierbei besonders zielführend, da nicht nur den Belangen von Kindern und Jugendlichen Rechnung getragen, sondern auf gesellschaftliche Tendenzen schnell und angemessen reagiert werden kann. Dabei stehen nicht nur aktuelle Fragen in der Gemeinde im Zentrum der Bemühungen, sondern auch jene künftiger Generationen. Literatur zum Vertiefen Böhnisch, L./ Rudolph, M./ Wolf, B.: Jugendarbeit als Lebensort. Juventa. Weinheim und München 1998 Kiesel, D./Scherr, A./ Thole, W.: Standortbestimmung Jugendarbeit. Wochenschau Verlag. Schwalbach 1998 Thole,W.: Kinder- und Jugendarbeit. Juventa. Weinheim und München 2000 Text: Armin Bernhard

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WO FINDET JUGENDARBEIT STATT? Dieser Frage nachgehend lassen sich verschiedene Arbeitsfelder der Jugendarbeit beschreiben:

Jugendarbeit in Vereinen und Organisationen Kinder- und Jugendorganisationen sind ziel- und werteorientierte Gemeinschaften Kinder und Jugendlicher mit teilweise landesweiter Struktur. In ihnen wird Jugendarbeit von jungen Menschen selbst organisiert, gemeinschaftlich gestaltet und mit verantwortet. Ihre Arbeit ist auf Dauer angelegt und durch sie und ihre Zusammenschlüsse werden Anliegen und Interessen junger Menschen zum Ausdruck gebracht. Sie sind die am längsten bestehenden Träger von Jugendarbeit und bieten den Kindern und Jugendlichen neben Räumen für Geselligkeit, Begegnung, Freundschaften und kultureller Bildung auch Auseinandersetzungen mit Inhalten und Sinnfragen. Info Tirol Amt der Tiroler Landesregierung Abteilung JUFF, Fachbereich Jugend Michael-Gaismair-Straße 1, 6020 Innsbruck Tel.: +43 (0)512 / 508 3586, Email: juff.jugend@tirol.gv.at Internet: www.tirol.gv.at/jugend Link Südtirol www.jugendring.it www.provincia.bz.it/cultura/1504/home_i.htm

Offene Jugendarbeit in Jugendzentren und Treffs Offene Jugendarbeit findet in Jugendzentren und Jugendtreffs statt. Sie richtet sich an alle Jugendlichen unabhängig von Mitgliedschaften, Konfession, usw. und stellt damit ein niederschwelliges Angebot dar. Die Offene Jugendarbeit orientiert sich an den Bedürfnissen der Jugendlichen und versucht diese nach Möglichkeit mit direkter Beteiligung derselben umzusetzen. Zentrales Element der Offenen Jugendarbeit ist ein betreuter und begleiteter Freiraum, in dem Jugendliche die Freizeit gemeinsam mit anderen jungen Menschen verbringen. Seitens der JugendarbeiterInnen werden auch eine Vielzahl inhaltlicher Programme und Hilfestellungen bei Eigeninitiativen der Jugendlichen angeboten. Dabei variieren von Einrichtung zu Einrichtung die Schwerpunkte Freizeitarbeit, Kulturarbeit und Sozialpädagogik. Das übergeordnete Ziel der Offenen Jugendarbeit ist die Unterstützung und Begleitung der Kinder und Jugendlichen beim Hineinwachsen in die soziale Gesellschaft. Einen Überblick über die Einrichtungen der Offenen Jugendarbeit finden Sie hier: Link Tirol www.mei-infoeck.at/freizeit/jugendzentren-in-tirol Link Südtirol www.netz.bz.it/19d52.html www.provincia.bz.it/cultura/1504/home_i.htm

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Mobile Jugendarbeit im öffentlichen Raum Mobile Jugendarbeit ist ein inhaltlich und organisatorisch eigenständiges Arbeitsfeld innerhalb der außerschulischen Jugendarbeit. Die JugendarbeiterInnen treten im öffentlichen Raum mit jungen Menschen in Beziehung, klären deren Bedürfnisse ab, vermitteln zwischen verschiedenen Interessensgruppen in der Gemeinde und im Bezirk. Bereits vor der mobilen Jugendarbeit entstanden Streetwork-Einrichtungen, welche vor allem Sozialarbeit mit „Randgruppenjugendlichen“ machen, die von üblicher Jugendarbeit nicht erreicht werden können. Die Mobile Jugendarbeit richtet sich an Jugendliche mit oder ohne besondere Problemlagen, die bisher die Angebote der offenen Jugendarbeit nicht in Anspruch genommen haben. Die mobile Jugendarbeit ist inhaltlich meist ein Mischkonzept aus soziokulturellen Projekten und sozialpädagogischer Begleitung. Sie arbeitet bezirks-, gemeinde- und stadtteilorientiert und richtet ihre Angebote nach den Bedürfnissen der Zielgruppe aus, die den Großteil ihrer Zeit im öffentlichen Raum verbringt. (Weitere Infos zu Einrichtungen der Mobilen Jugendarbeit: Siehe Kapitel „Strukturen der Jugendarbeit“, S. 23 und 27)

Jugendarbeit von Jugenddiensten auf Bezirksebene (Südtirol) Die Jugenddienste sind in Bezirken tätige Fachstellen für Freiwillige, Ehrenamtliche und ­MultiplikatorInnen, die in der Kinder- und Jugendarbeit aktiv sind. Diese Fachstellen sind eine besondere Form der Jugendarbeit, welche sich nur in Südtirol herausgebildet hat. Sie stehen allen zur Seite, die im Kinder- und Jugendbereich etwas auf die Beine stellen wollen. Weiters fördern und unterstützen die Jugenddienste all jene, die sich in die Jugendarbeit einbringen. Dabei fühlen sie sich der gesamten Bandbreite von Jugendarbeit verpflichtet. Durch die unterstützende Arbeitsweise wird Organisationen, Vereinen, Gruppen und auch Einzelnen Hilfe zur Selbsthilfe geboten. Jugenddienste setzen sich mit jugendrelevanten Fragen auseinander und bringen diese auch öffentlich vor. Diese gesamte Bandbreite führt dazu, dass Jugenddienste Kompetenzstellen in Sachen Jugendarbeit sind. Link www.jugenddienst.it

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STRUKTUREN DER JUGENDARBEIT Nach dem allgemeinen Einblick in die Welt der Jugendarbeit und ihre Arbeitsfelder folgt nun eine Übersicht über Strukturen der Jugendarbeit in Südtirol und Tirol.

Landesämter Südtirol Amt für Jugendarbeit der Abteilung deutsche Kultur Die Jugendarbeit in Südtirol ist ein vielfältiges Netzwerk von Jugendorganisationen, Jugenddiensten, ­Jugendzentren/treffs, Jugendhäusern und Fachstellen. Die objektive, gerechte, zielorientierte finanzielle Förderung aller NetzwerkpartnerInnen ist eine der Kernaufgaben des Amtes für Jugendarbeit. „Beitrag“ bedeutet, dazu beizutragen, dass Strukturen, MitarbeiterInnen und Programm sich entfalten können. Dies ist untrennbar verbunden mit der Förderung der Kommunikation und des Dialogs auf gleicher Augenhöhe innerhalb des Netzwerkes und mit Strukturen all jener Arbeitsfelder, die Kinder und Jugendliche betreffen (Bildung, Soziale Arbeit, Kultur, Familie usw.). Im Mittelpunkt allen Denkens und Handelns stehen die ­Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen. Kontakt Amt für Jugendarbeit Klaus Nothdurfter Andreas-Hofer-Straße 18, 39100 Bozen Tel.: +39 0471/41 3370/ 71 E-Mail: jugendarbeit@provinz.bz.it · Internet: www.provinz.bz.it/jugendarbeit

Ufficio Servizio giovani della Ripartizione Cultura italiana Amt für Jugendarbeit der Abteilung italienische Kultur Das Amt für Jugendarbeit der Abteilung italienische Kultur zielt darauf ab, die Jugendlichen aktiv am kulturellen und gesellschaftlichen Geschehen teilhaben zu lassen. Den Jugendlichen wird eine Reihe von Instrumenten geboten, mit denen sie sich aktiv und bewusst am Leben im eigenen Land beteiligen können: Musik, Theater, Erziehung zur Legalität, Förderung von Talenten, um nur einige davon zu nennen. Außerdem werden auch Jugendvereine, Jugendtreffs, Wohnheime und Jugendherbergen finanziell unterstützt. Das Amt für Jugendarbeit befasst sich darüber hinaus mit der Ausbildung von Fachkräften im Bereich der Jugendarbeit. Zu seinen Prioritäten gehört auch die Förderung von talentierten Südtiroler Jugendlichen und der Austausch zwischen Jugendlichen. Mit Hilfe von sog. Social Networks tritt das Amt für Jugendarbeit mit den NutzerInnen in einen direkten Dialog, um seine Initiativen bekannt zu machen, Fotos und Videos über die realisierten Projekte zu veröffentlichen, aber auch um Kommentare und Anregungen zu sammeln. Kontakt Ufficio Servizio Giovani Dr. Claudio Andolfo Via del Ronco 2, 39100 Bolzano Tel.: +39 0471/411280 E-Mail: ufficio.giovani@provincia.bz.it · Internet: www.provincia.bz.it/cultura

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Tirol Fachbereich Jugend des Landes Tirol Als Serviceeinrichtung bietet das Land Tirol (neben den Förderungen) Gemeinden und MultiplikatorInnen der Kinder- und Jugendarbeit Beratung und Hilfestellung an. Bei der Eröffnung eines Jugendraumes oder einer Einrichtung der Mobilen Jugendarbeit, bei der Erstellung einer Jugenderhebung oder bei jugend­ politischen Grundsatzüberlegungen stehen die MitarbeiterInnen des Fachbereiches Jugend den Gemeinden zur Verfügung. Kontakt Amt der Tiroler Landesregierung Abteilung JUFF, Fachbereich Jugend Michael-Gaismair-Straße 1, 6020 Innsbruck Tel.: +43 (0)512/508 3586 E-Mail: juff.jugend@tirol.gv.at · Internet: www.tirol.gv.at Weitere Angebote und Serviceleistungen der Abt. Juff-Jugend: • Zeitschrift „z.B.“: Das „z.B.“ ist eine gemeinsame Fachzeitschrift mit dem Amt für Jugendarbeit in Südtirol zu Kinder- und Jugendthemen, die über den Fachbereich Jugend von MultiplikatorInnen, Gemeinden und Interessierten kostenlos abonniert werden kann. (6x jährlich). • Jugend-News: Ein Mailverteiler bietet Interessierten regelmäßig weitere aktuelle Informationen zur Kinder- und Jugendarbeit. • Fachbibliothek: Kostenloser Verleih von Büchern und Zeitschriften zur außerschulischen Jugendarbeit; Michael-Gaismair-Straße 1, 6020 Innsbruck, Öffnungszeiten: 8.00 – 12.00 und 14.00 – 16.00 Uhr • Online: www.mei-infoeck.at ist die Jugendhomepage des Landes Tirol, sie bietet zahlreiche wissenswerte Angebote und Informationen für junge Menschen. • Jugendschutz: Der Fachbereich Jugend setzt bewusstseinsbildende Maßnahmen in der Jugendarbeit und begleitet solche. Gemeinden können bei speziellen Aktionen zum Jugendschutz von den Gemeinde­ jugendberaterInnen begleitet werden. (Kostenlose „Jugendschutzbänder“ für Veranstaltungen, Bälle, Zeltfeste etc.: Diese Bänder, die die Jugendlichen erhalten und ihre Altersstufe angeben, erleichtern ­Ihren MitarbeiterInnen die Entscheidung beim Ausschank von Alkohol) • Tiroler Jugendoffensive: Die Tiroler Jugendoffensive ist ein Fortbildungsprogramm für MultiplikatorInnen der Kinder- und Jugendarbeit auf Gemeindeebene. Gemeinden können in Kooperation mit dem Fachbereich Jugend spezielle Fortbildungsangebote für alle Bereiche der Jugendarbeit (Sport, Kultur, Traditionsvereine) entwickeln und anbieten. • Jugendwarteraum „pool” am Hauptbahnhof Innsbruck: Der Jugendwarteraum steht allen FahrschülerInnen, Lehrlingen und jugendlichen Berufstätigen sowie jungen Reisenden aus aller Welt zur Verfügung. Öffnungszeiten Mo – Fr 11.30 – 19.00 Uhr; in den Schulferien und an schulfreien Tagen geschlossen. Kontakt Hauptbahnhof Innsbruck Eingang Haupthalle im Untergeschoß 6020 Innsbruck Tel.: +43 (0)512/58 63 62 E-Mail: juff.pool@tirol.gv.at · Internet: www.tirol.gv.at/jugendwarteraum 14

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Netzwerkpartner der Landesämter Südtirol Der Südtiroler Jugendring Der Südtiroler Jugendring (SJR) ist die Dachorganisation der Kinder- und Jugendorganisationen Südtirols und engagiert sich für die Anerkennung und Aufwertung des Ehrenamts; fördert die Vernetzung und die Basisarbeit in der Kinder- und Jugendverbandsarbeit; bietet/setzt gemeinsam mit seinen Mitgliedsorganisationen auf ein vielfältiges Weiterbildungsangebot; setzt sich für die Partizipation von Kindern und Jugendlichen auf allen Ebenen ein; organisiert Austausche und unterhält internationale Kontakte mit dem Schwerpunkt „Minderheiten in Europa“; bietet Dienstleistungen für seine Mitgliedsorganisationen; führt die Jugendberatungsstelle „Young+Direct“. Kontakt Südtiroler Jugendring DDr. Michael Peer Andreas-Hofer-Str. 36, 39100 Bozen Tel.: +39 0471/060430 E-Mail: info@jugendring.it · Internet: www.jugendring.it

Die Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste Die Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste (AGJD) wurde als Zusammenschluss der Jugenddienste Südtirols gegründet. Der Arbeitsgemeinschaft gehören alle 18 Jugenddienste, Nëus Jëuni Gherdëina und das Jugendbüro Passeier an. Zu den Aufgaben der AGJD gehören unter anderem das Angebot von Info- und Serviceleistungen für die Jugenddienste, die Durchführung gemeinsamer Projekte (z.B. www.jugenddienst.it), die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Schwerpunkten und Themen der Jugenddienstarbeit und die Fortbildung der hauptamtlichen MitarbeiterInnen der Jugenddienste. Kontakt Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste Karlheinz Malojer Tel.: +39 0471/402106 E-Mail: agjd@jugenddienst.it · Internet: www.jugenddienst.it

Das Netzwerk der Jugendtreffs und -zentren Südtirols Das Netzwerk der Jugendtreffs und -zentren (n.e.t.z.) ist die Dachorganisation der Offenen Jugendarbeit in Südtirol. Das im Jahr 2001 gegründete n.e.t.z. fungiert als Interessensvertretung, Fach- und Dienstleistungsstelle für die Jugendtreffs und -zentren. Neben der qualitativen Weiterentwicklung der Offenen Jugendarbeit auf Landesebene engagiert sich das n.e.t.z. für die Vernetzung und das Coaching der einzelnen Strukturen. Kontakt N.e.t.z Dr. Hanno Raifer Talfergasse 4, 39100 Bozen Tel.: +39 340/1607288 E-Mail: info@netz.bz.it · Internet: www.netz.bz.it

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Der Verein Jugendhaus Kassianeum Der Verein Jugendhaus Kassianeum (JuKas) war etwas Neues im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit: Jugendbildung – Jugendzentrum – Jugendherberge unter einem „Dach“. Genau dieses Konzept sollte auch die Grundlage sein für unseren Erfolg – und ist es auch heute noch. Das Markenzeichen des JuKas ist es, neugierig und offen zu sein für die Interessen und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen und seine Ziele und Angebote eng an diesen auszurichten. Die Kinder und Jugendlichen sind nicht nur unsere Zukunft, sie brauchen besonders heute unsere Aufmerksamkeit und Wertschätzung. Diese geben wir ihnen, indem wir unsere jungen Menschen in den Mittelpunkt stellen, ihre Lebendigkeit, ihre Lebenslust, ihre vielfältigen Chancen, aber auch ihre Gefährdungen, Frustrationen genauso wie ihre unbändige Sehnsucht nach erfülltem und erfolgreichem Aufwachsen und Hineinwachsen in die Erwachsenengesellschaft. Nicht wir wissen, was ihnen „gut tut“, sondern sie sagen uns, was sie brauchen, was ihnen fehlt, wie sie die Welt und die Gesellschaft gestalten wollen. Gleichfalls fühlen wir uns all jenen Menschen verpflichtet, welche sich in besonderer Weise der Wünsche und Sorgen der Kinder und Jugendlichen annehmen. Kontakt Jugendhaus Kassianeum Mag. Peter Liensberger Brunogasse 2, 39042 Brixen Tel.: +39 0472/279999 E-Mail: vorstand@jukas.net · Internet: www.jukas.net

Tirol Bundesjugendvertretung Die Österreichische Bundesjugendvertretung (BJV) ist die gesetzlich verankerte Interessensvertretung der Kinder und Jugendlichen in Österreich und wird von derzeit 49 Kinder- und Jugendorganisationen getragen. Die BJV macht sich für die Anliegen junger Menschen stark. Sie bündelt die politischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Interessen junger Menschen und verschafft ihnen Gehör bei Politik, bei Medien und in der Öffentlichkeit. Als Mitglied des Europäischen Jugendforums bringt sich die BJV in die europäische und internationale Politik ein. Insgesamt spricht die Bundesjugendvertretung mit ihren Mitgliedsorganisationen für mehr als 1 Million junge Menschen und besitzt sozialpartnerschaftlichen Status. Die BJV wurde in der jetzigen Form durch das Bundes-Jugendvertretungsgesetz (B-JVG) am 1.1.2001 eingerichtet. Kontakt Bundesjugendvertretung Austrian National Youth Council Praterstraße 70/13, A-1020 Wien Tel. +43 (0)1/214 44 99 E-Mail: office@jugendvertretung.at · Internet: www.bundesjugendvertretung.at

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Fach- und Beratungsstellen Südtirol Das Forum Prävention Das Forum Prävention mit Sitz in Bozen leistet – als ein Kompetenzzentrum im Bereich der Suchtpräven­ tion, Gesundheitsförderung und Gewaltprävention – Öffentlichkeits- und Sensibilisierungsarbeit, bildet MultiplikatorInnen in der Kinder-, Jugend- und Familienarbeit weiter, fördert, leitet und unterstützt präventive Projekte im Lande und stellt Interessierten Informationsmaterialien, Bücher, Filme und pädagogische Materialien zur Verfügung. Die Elternarbeit, die Arbeit mit Jugendlichen und MultiplikatorInnen, die Konzeptarbeit und Weiterentwicklung der selektiven Prävention sowie die gemeindenahe Präventionsarbeit haben sich als Kernbereiche herausgebildet und etabliert. Kontakt Forum Prävention Dr. Peter Koler Talfergasse 4, 39100 Bozen Tel.: +39 0471/324801 E-Mail: info@forum-p.it · Internet: www.forum-p.it

Die Fachstelle für Essstörungen Infes Die Fachstelle für Essstörungen Infes ist eine Anlaufstelle für Betroffene, Angehörige und alle interessierten Personen. Die Fachstelle arbeitet sowohl in verschiedenen Bereichen der Prävention als auch im ­Bereich der psychosozialen Beratung und Betreuung von Menschen mit Essstörungen. Infes bietet neben Informationen zum Thema Essstörungen, Vorträgen, Seminaren und Fortbildungen auch Beratungen und Selbsthilfegruppen zum Thema an. Kontakt Infes Dr. Raffaela Vanzetta Talfergasse 4, 39100 Bozen Tel.: +39 0471 970039 E-Mail: info@infes.it · Internet: www.infes.it

Young+Direct Young+Direct ist die vertrauliche und kostenlose Beratungsstelle für Jugendliche in ganz Südtirol. Das Team hilft Kids und Jugendlichen bei allen Fragen, Problemen und Sorgen schnell, vertraulich und professionell weiter. Telefonisch über das Jugendtelefon 8400 36 366 (Mo-Fr von 14.30-19.30 Uhr); schriftlich über den Kummerkasten, Postfach 64, 39100 Bozen; per E-Mail: online@young-direct.it oder persönlich in den Büros. Kontakt Young+Direct Andreas-Hofer-Str. 36, 39100 Bozen Tel.: +39 0471/060420 E-Mail: online@young-direct.it · Internet: www.young-direct.it

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Tirol InfoEck Das InfoEck – Jugendinfo Tirol ist eine Servicestelle für Jugendliche und junge Erwachsene und ist erste Anlaufstelle in allen Fragen von A wie Au Pair bis Z wie Zivildienst. Die MitarbeiterInnen der Jugendinfo kennen das Tiroler Informationsnetz sowie nationale und internationale Angebote und können damit jungen Menschen bei ihren Anliegen gezielt weiterhelfen – im persönlichen Gespräch, per Telefon oder E-Mail. Ziel ist es, Jugendliche im Umgang mit Information und Wissen zu unterstützen und zu fördern, Orientierungshilfe zu geben und Hilfestellung anzubieten. Jugendliche werden durch die Angebote ermutigt, ihr Leben lernend und eigenverantwortlich zu gestalten und an der Gesellschaft zu partizipieren. Das InfoEck – Jugendinfo Tirol unterstützt Jugendliche dabei, eigenständig wesentliche Informationen zu finden und zu bewerten. Welche Fragen auch immer auftauchen, das InfoEck hilft weiter – mit Tipps und Infos, weiterführenden Adressen, kostenlosen Broschüren und Infoblättern. Kontakt Amt der Tiroler Landesregierung Abteilung JUFF, Fachbereich Jugend E-Mail: juff.jugend@tirol.gv.at · Internet: www.tirol.gv.at/jugend InfoEck – Jugendinfo Tirol Kaiser-Josef-Straße 1, 6020 Innsbruck Tel.: +43 (0)512/57 17 99 E-Mail: info@infoeck.at · Internet: www.mei-infoeck.at InfoEck Imst Lutterottistraße 1, 6460 Imst Tel.: +43 (0)5412/66500 E-Mail: oberland@infoeck.at · Internet: www.mei-infoeck.at InfoEck Wörgl KR Martin Pichler Str. 23, 6300 Wörgl Tel.: +43 (0)50/6300 6450 E-Mail: woergl@infoeck.at · Internet: www.mei-infoeck.at Weiterführende Links zum Thema Jugendinformation: Jugendinfos in Österreich: www.infoup.at Österreichisches Jugendportal: www.jugendinfo.at

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kontakt+co Die Tätigkeit der Fachstelle untergliedert sich in die Fachbereiche Arbeitswelt, Jugendarbeit, Familie, Gemeinde und Schule. kontakt+co sieht seine Aufgabe in einer möglichst umfassenden Information zum Thema Sucht und Möglichkeiten der Prävention. Hierzu gehört auch die Fachberatung bei spezifischen Fragen zur Umsetzung suchtpräventiver Maßnahmen. kontakt+co bietet praxiserprobte und bewährte Präventionsprogramme für unterschiedliche Zielgruppen und Einsatzbereiche. Darüber hinaus erarbeitet kontakt+co innovative und modellhafte Projekte auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse und ist um deren Implementierung in den oben genannten Handlungsfeldern bemüht. Die Trägerschaft der Suchtpräventionsstelle basiert auf einem Vertrag zwischen dem Roten Kreuz (Landesverband Tirol) und dem Land Tirol, welches die Einrichtung subventioniert. Das Rote Kreuz ist Dienstgeber und in allen Rechtsfragen zuständig, die inhaltliche Zuständigkeit für kontakt+co liegt beim Jugendrotkreuz Tirol. Kontakt kontakt+co Suchtprävention Jugendrotkreuz Tiroler Fachstelle für Suchtvorbeugung Bürgerstraße 18, 6020 Innsbruck Mo-Do 8-16 Uhr Tel.: +43 (0)512/585730 E-Mail: office@kontaktco.at Internet: www.kontaktco.at

Weitere Beratungsstellen in Tirol Es gibt in Tirol zahlreiche Beratungsstellen für Jugendliche und Familien für die verschiedensten Problemlagen. Link www.werhilftwie-tirol.at

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Ansprechpartner, Interessensvertretungen und sonstige Einrichtungen Südtirol Landesjugendbeirat der deutschen, ladinischen und italienischen Sprachgruppe Landesjugendbeiräte sind beratende Organe der Landesregierung. Es gibt in Südtirol deren drei: einen für die deutsche, einen für die italienische und einen für die ladinische Sprachgruppe. Sie werden gemäß L.G. 13/1983 von der Landesregierung ernannt und bleiben 3 Jahre im Amt. Jeder Jugendbeirat besteht aus Fachleuten, die von Jugendeinrichtungen (Jugendorganisationenen, -zentren, -treffs usw.) und von Gemeinden vorgeschlagen werden sowie einer Lehrkraft aus dem Landesschulrat. Die Jugendbeiräte geben Gutachten über die Jahrespläne für die Finanzierung der Jugendarbeit ab. In regelmäßigen Sitzungen beraten sie über alle möglichen Fragen in Zusammenhang mit der Jugend und der Jugendarbeit und geben entsprechende Stellungnahmen ab. Jeder Jugendbeirat kann Arbeitsgruppen bilden und Fachleute beiziehen. Einmal im Jahr treffen sich alle drei Landesjugendbeiräte, um sich über die jeweilige Jugendarbeit auszutauschen und um gemeinsame Anliegen zu besprechen. Kontakt Jugendbeirat für die deutsche Sprachgruppe Dr. Gerda Gius Tel.: +39 0471/413373 E-Mail: gerda.gius@provinz.bz.it Jugendbeirat für die ladinische Sprachgruppe: Dr. Wilma Runggaldier Tel.: +39 0471/413377 E-Mail: wilma.runggaldier@provinz.bz.it Jugendbeirat für die italienische Sprachgruppe: Nadia Giacometti Tel.: +39 0471/411285 E-Mail: nadia.giacometti@provinz.bz.it

Kinder- und Jugendanwaltschaft Der Kinder- und Jugendanwalt gründet seine Tätigkeit auf das Landesgesetz vom 26. Juni 2009 Nr. 3 und bekleidet sein Amt seit 26. Juli 2010. Er wacht über die Anwendung der internationalen, nationalen und regionalen Vorschriften zum Schutze der Rechte der Kinder und Jugendlichen in Südtirol. In seiner Tätigkeit berät er Kinder und Jugendliche in rechtlichen Fragen, vermittelt bei Konflikten (z.B. zwischen Eltern und Kindern aber auch zwischen Eltern und Behörden) und nimmt vertraulich Anliegen zur Verbesserung der Lage Minderjähriger entgegen. Die Sensibilisierung für die Rechte der Kinder und Jugendlichen ist ihm ebenso wichtig wie die Erarbeitung von Vorschlägen zur Verbesserung der Rechtsordnung. Er setzt sich für die Errichtung eines Netzwerkes ein, um so die Zusammenarbeit der Behörden und Einrichtungen zum Wohl der Minderjährigen zu fördern. Kontakt Dr. Simon Tschager Tel.: +39 0471/946 363 E-Mail: info@kinder-jugendanwaltschaft-bz.org

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Arbeitskreis Buben- und Männerarbeit Im Arbeitskreis Buben- und Männerarbeit (AKM) treffen sich Männer, welche in verschiedenen sozialen und sozialpädagogischen Einrichtungen arbeiten. Träger des Arbeitskreises ist das Jugendhaus Kassianeum. Dabei sind folgende Ziele vorrangig: Theoretische Auseinandersetzung mit der Geschlechter- und Männerforschung; theoretische Ansätze der Bubenarbeit; Ausarbeitung konkreter Konzepte zur Männer- bzw. Bubenarbeit; Umsetzung von Männer- und Bubenarbeit in die jeweilige Praxis und Reflexion derselben; Weiterbildung für in diesem Bereich Tätige; gesellschaftliches Thematisieren der geschlechtsbewussten Pädagogik. Kontakt Dr. Armin Bernhard Tel.: +39 348/7026699 E-Mail: armin.bernhard@unibz.it

Arbeitskreis Mädchenarbeit konkret Der Arbeitskreis Mädchenarbeit konkret (MAK) besteht aus Mitarbeiterinnen in Jugendeinrichtungen, die bewusst mit Mädchen arbeiten. Träger des Arbeitskreises ist das Jugendhaus Kassianeum. In mehreren Treffen jährlich reflektieren die Jugendarbeiterinnen ihre konkrete Mädchenarbeit, tauschen Informationen aus und vertiefen einzelne Themen. Der MAK hat die landesweite Vernetzung und Qualifizierung von Mädchenarbeit zum Ziel und arbeitet eng mit dem AKM – Arbeitskreis Männer- und Bubenarbeit zusammen, z. B. in der Planung von Weiterbildungen und Tagungen. Kontakt Dr.in Lucia Rizzieri Tel.: +39 338/6377520 E-Mail: luciarizzieri@hotmail.com

Die Plattform der Offenen Jugendarbeit Die Plattform der Offenen Jugendarbeit ist eine Interessensgemeinschaft der hauptberuflichen MitarbeiterInnen der verschiedenen Jugendzentren und Jugendtreffpunkte in Südtirol. Die Ziele sind: Vernetzung, Informationsaustausch, inhaltlicher Austausch und Fortbildung, Lobbyarbeit. Die Plattform trifft sich in zweimonatigen Abständen in den verschiedenen Jugendzentren und Jugendtreffpunkten. Kontakt Karin Husnelder Jugendzentrum JUX Lana Tel.: +39 0473/550141 E-Mail: hussi@jux.it

Martina Pareiner Jugendzentrum Loop Tel.: +39 348/7038694 E-Mail: martina@loop-sand.com

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Berufsgemeinschaft der Jugenddienste In der Berufsgemeinschaft der JugendreferentInnen (BG) treffen sich die hauptberuflichen MitarbeiterInnen der 18 Jugenddienste, von Nëus Jëuni Gherdëina und dem Jugendbüro Passeier alle zwei Monate. Diese Treffen beinhalten folgende Schwerpunkte: Austausch von Informationen, Weiterbildung, Interessensvertretung, Kontakte zu den verschiedenen Kinder- und Jugendorganisationen und Planung von gemeinsamen Aktionen. Kontakt Karlheinz Malojer Tel.: +39 0471 402106 E-Mail: agjd@jugenddienst.it · Internet: www.jugenddienst.it

Plattform für SexualpädagogInnen und SexualwissenschaftlerInnen Im November 2009 haben sich SexualpädagogInnen und SexualwissenschaflterInnen aus Südtirol zu einer Plattform zusammengeschlossen - mit dem Ziel, gemeinsame Anliegen voranzutreiben, den Austausch anzuregen und die Qualität der pädagogischen Arbeit nachhaltig zu sichern. Es werden regelmäßig interne Fortbildungen organisiert sowie Kontakte zu in- und ausländischen Fach-Netzwerken gepflegt. Die Plattform wird vom Deutschen und Ladinischen Schulamt sowie dem Amt für Jugendarbeit für die deutsche und ladinische Sprachgruppe getragen. Kontakt Dr.in Helga Mock Amt für Jugendarbeit Tel.: +39 0471/41 33 82 E-Mail: helga.mock@provinz.bz.it

Spieleverein Dinx Der Spieleverein Dinx setzt sich für die Förderung einer Spielkultur ein, besonders im Bereich des Brettund Kartenspiels. Hier finden Interessierte einen Spieleverleih, regelmäßige Spieletreffs und Spieleaktionen, sowie Fortbildungen zum Kennenlernen von neuen und klassischen Spielen für die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen, Familien und SeniorInnen. Kontakt Norbert Leitner, Olivia Siller Spielezentrum, L.d.Vincistr. 17/B, 39100 Bozen Tel.: +39 0471/975857 E-Mail: info@dinx.it · Internet: www.dinx.it

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Strymer – Streetwork und Mobile Jugendarbeit Der Verein „Strymer – Streetwork und Mobile Jugendarbeit“ mit Sitz in Meran agiert institutionell im Einzugsgebiet des Burggrafenamtes. Die Tätigkeit der StreetworkerInnen findet an den Treffpunkten und Aufenthaltsorten der Jugendlichen, Jugendgruppierungen und Jugendszenen statt. Dabei treten die StreetworkerInnen über den Ansatz der aufsuchenden Jugendarbeit an die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, unabhängig von deren Zugehörigkeit zu einer Szene oder ideologischen Einstellung, heran und stellen in öffentlichen Räumen und sozialen Brennpunkten Kontakte zum Klientel her, mit dem Ziel arbeitsfähige Beziehungen aufzubauen, um den Jugendlichen in Problemsituationen beratend und vermittelnd zur Seite zu stehen. Die Begleitung und Hilfe durch erfahrene StreetworkerInnen erfolgt sowohl in akuten Krisensituationen, als auch kontinuierlich bei längerfristig andauernden Schwierigkeiten. Es werden Einzel- und Gruppengespräche abgehalten, freizeitpädagogische Angebote geplant und durchgeführt, Begleitung zu Behörden und Ämtern angeboten, sowie generell eine gezielte Hilfestellung durch Vermittlung von Kontakten geleistet. StreetworkerInnen arbeiten mobil, sind kritisch parteilich und stehen unter Schweigepflicht. Kontakt Strymer Luis-Zuegg-Straße 70/a, 39012 Meran Tel.: +39 0473/490 715 E-Mail: info@streetwork.it · Internet: www.strymer.it

Aufsuchende Jugendarbeit Steps Soziale Räume und deren Aneignung sind ein bedeutender Bestandteil im Sozialisations- und Identitätsfindungsprozess von Kindern und Jugendlichen. Für Jugendliche eröffnen sie sich als Lern- und Betätigungsfelder. Gemeinsame Erfahrungen können im Kollektiv, oftmals im Diskurs, verarbeitet werden. Gleichzeitig sind öffentliche Räume ein Knotenpunkt, um sich mit gleichaltrigen zu treffen und freundschaftliche ­Beziehungen zu pflegen. Auf diesen Erkenntnissen baut die Aufsuchende Jugendarbeit „Steps“, ein gemeinsames Projekt vom Sozialdienst der Bezirksgemeinschaft Eisacktal und dem Jugendhaus Kassianeum in Brixen. Ausgangspunkt der Arbeit ist die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 21 Jahre im Einzugsgebiet der Bezirksgemeinschaft Eisacktal. Die Aufsuchende Jugendarbeit „Steps” versteht sich nicht als „Feuerwehr“, die bei Beschwerden gerufen wird, um für Ruhe zu sorgen. Sie ist auch keine Kontrollinstanz. Im Mittelpunkt stehen nicht die Probleme, welche die Jugendlichen machen, sondern die Jugendlichen in ihren Lebenswelten und Sozialräumen und damit verbunden die nachhaltige Verbesserung ihrer persönlichen Lebenssituation. Kontakt Klaus Obexer Jugendhaus Kassianeum Brunogasse 2, 39042 Brixen E-Mail: vorstand@jukas.net · Internet: www.jukas.net

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Tirol Tiroler Landesjugendbeirat Die Tiroler Landesregierung hat im Dezember 2008 die Einrichtung eines Jugendbeirats beschlossen, der insbesondere die Aufgabe hat, die Landesregierung in allen jugendrelevanten Themenstellungen zu beraten. Zu den Beiratsmitgliedern zählen VertreterInnen der offenen und mobilen Jugendarbeit sowie von Vereinen und Verbänden, die sich mit Jugendarbeit beschäftigen und in mindestens fünf Bezirken eine ­Organisationsstruktur aufweisen. Ebenso werden Beiratsmitglieder aus der LandesschülerInnenvertretung, der Gemeinden und der Stadt Innsbruck von der Landesregierung bestellt. Im Frühjahr 2009 fand die erste Sitzung des Jugendbeirats statt. Kontakt Mag.a Martina Steiner Vorsitzende des Tiroler Jugendbeirates E-Mail: martina.steiner@pojat.at

Geschäftstelle des Tiroler Jugendbeirats beim Amt der Tiroler Landesregierung Abteilung JUFF, Fachbereich Jugend E-Mail: juff.jugend@tirol.gv.at Internet: www.tirol.gv.at/jugend

Kinder- und Jugendanwaltschaft Die Kinder- und Jugendanwaltschaft (kija) ist eine weisungsfreie Einrichtung des Landes Tirol und besteht seit 1995. Als „Ombudsstelle“ widmet sie sich allen Anliegen und Fragen von allen Kindern und Jugendlichen in ganz Tirol. Unabhängig davon, wer Kontakt aufnimmt, werden die Kinder und Jugendlichen als AuftraggeberInnen angesehen und man setzt sich parteilich für ihre Rechte und die Durchsetzung ihrer ­Interessen ein. Voraussetzung für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist deren Freiwilligkeit. Sämtliche Beratungsangebote sind kostenlos, anonym und vertraulich! Kontakt Kinder- und Jugendanwaltschaft Mag.a Elisabeth Harasser Sillgasse 8, 6020 Innsbruck Tel.: +43(0)512/508 3792 E-Mail: kija@tirol.gv.at · Internet: www.kija-tirol.at

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Mannsbilder Tirol Der Verein Mannsbilder ist der unabhängige Verein Männerzentrum in Tirol für Begegnung und Bildung und Beratung. Der Verein sowie die Beratungsstelle sind politisch und konfessionell unabhängig. Im Mittelpunkt der Arbeit steht einzig und allein die konkrete einzelne Person des Mannes oder männlichen Jugendlichen, der Hilfe und Begegnung sucht. Die Männerberatung (Beratungsstellen für Männer und männliche Jugendliche) befindet sich in Innsbruck mit Außenstellen in Landeck und Wörgl. Es geht dabei um eine Bildungs- und Begegnungsstätte für Männer, in der Selbsterfahrungsgruppen und diverse Bildungs- und Begegnungsmöglichkeiten angeboten werden. Kontakt Männerberatung Tirol Mannsbilder Koordinator: Mag. Gotthard Bertsch Anichstraße 11/I, 6020 Innsbruck Tel.: +43(0)512/576644 E-Mail: beratung@mannsbilder.at · Internet: www.mannsbilder.at

Arbeitskreis Mädchenarbeit Fachliche Inputs und die darauf folgende Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und zur Informationsweitergabe bietet der Arbeitskreis Mädchenarbeit allen Mitarbeiterinnen von Jugendzentren und -treffs, Streetwork, und Beratung, die mit Mädchen arbeiten und am Thema interessiert sind. Der Mädchenarbeitskreis wurde Ende 2002 im Rahmen der Installierung des Aufgabenbereichs „Mädchenarbeit“ im Fachbereich Jugend der Landesabteilung JUFF initiiert. Widmeten die beteiligten Frauen in seinen Anfängen ihre Aufmerksamkeit unter anderem auch der Erstellung einer Studie über Mädchen in Jugendzentren oder dem „Leitfaden für die Mädchenarbeit“, hat sich die derzeitige Form eines praxisnahen thematischen Fokus und der Möglichkeit zur Vernetzung am besten bewährt. Seit 2010 moderieren Mitarbeiterinnen von ARANEA – Verein für feministische und transkulturelle Mädchenarbeit den 3-4mal jährlich stattfindenden Arbeitskreis, der vom Fachbereich Jugend des Landes Tirol mit finanziert, gestaltet und organisiert wird.

Kontakt Mag.a Daniela Redinger-Felder Amt der Tiroler Landesregierung Abteilung JUFF, Fachbereich Jugend Michael-Gaismair-Straße 1, A-6020 Innsbruck Tel.: +43(0)512/508 3683 E-Mail: daniela.redinger-felder@tirol.gv.at · Internet: www.tirol.gv.at/jugend

Link www.aranea.or.at

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Plattform Offene Jugendarbeit Tirol Die Plattform Offene Jugendarbeit (POJAT) dient der tirolweiten Vernetzung der hauptamtlichen MitarbeiterInnen in Jugendzentren, Jugendtreffs und Einrichtungen der mobilen Jugendarbeit. Im Jahr 2009 wurde die Plattform in einen Verein „Dachverband Offene Jugendarbeit Tirol“ umgewandelt. Mitglieder können die Träger dieser Einrichtungen, d.h. Gemeinden oder Vereine werden. Ziele der POJAT sind neben der Vernetzung, die Fortbildung der JugendleiterInnen sowie Öffentlichkeitsarbeit und Lobbying für die Jugendarbeit zu leisten. Die Plattform arbeitet kontinuierlich mit dem Fachbereich Jugend des Landes Tirol zusammen, deren VertreterInnen als Gäste zu den Sitzungen eingeladen werden. Kontakt Lukas Trentini, Vorsitzender E-Mail: lukas.trentini@pojat.at Mag.a Martina Steiner, Vorsitzende E-Mail: martina.steiner@pojat.at · Internet: www.tirol.gv.at/pojat

Berufsverband Österreichischer SozialpädagogInnen Seit 11. Dezember 2000 gibt es in Tirol den Berufsverband Österreichischer SozialpädagogInnen (BOES) – Landesverband Tirol. Gegründet von einigen AbsolventInnen des Kollegs für Sozialpädagogik in Stams, waren die ursprünglichen Anliegen vor allem Öffentlichkeitsarbeit im Sinne der SozialpädagogInnen und Anerkennung des Berufsstandes und der Tätigkeit durch die Träger der jeweiligen Einrichtungen genauso wie durch die Gesellschaft. Zu den Aufgaben des BOES zählen vor allem die Vertretung der Interessen der SozialpädagogInnen, die Öffentlichkeitsarbeit im Sinne der Mitglieder, die Forcierung von Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für SozialpädagogInnen und die Förderung der Kommunikation innerhalb des Bereichs Sozialpädagogik. Kontakt BOES Tirol c/o Kolleg für Sozialpädagogik Stiftshof, 6422 Stams E-Mail: boes.tirol@gmx.at · Internet: www.boes.at/tirol

Das Spielmobil der Kinderfreunde Tirol Das Spielmobil ist eine Initiative der Tiroler Kinderfreunde. Mit dieser soll Spaß und Abwechslung in den Kinderalltag gebracht und durch gemeinsames Spiel eine Alternativen zum allgemeinen Leistungsdruck geboten werden. Dabei kommt ein großes Auto zum Einsatz, in das alle Geräte und all das Material, das für ein ordentliches Kinderfest benötigt wird, gepackt werden. Kontakt Kinderfreunde Tirol Rennweg 29, 6020 Innsbruck Tel.: +43(0)512/580320-23 E-Mail: spielmobil@kinderfreunde-tirol.at · Internet: www.tirol.kinderfreunde.at

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Familienwelt Tirol – Spielegeräteverleih Die Familienwelt Tirol verleiht Spielgeräte für eine abwechslungsreiche Gestaltung von Festen, Feiern, Gruppenstunden, Lager, u.v.m. Weitgehend sind die Spielgeräte vom Fachbereich Jugend des Landes Tirol übernommen. Sie werden kostenlos an Non-Profit-Unternehmen verliehen. Kontakt Familienwelt Tirol Dörferstraße 11, 6063 Rum Tel.: +43(0)664/34 55 775 E-Mail: office@familienwelt-tirol.at · Internet: www.familienwelt-tirol.at

Mobile Jugendarbeit Mobile Jugendarbeit ist ein inhaltlich und methodisch eigenständiges Arbeitsfeld innerhalb der außerschulischen Jugendarbeit. Mobile Jugendarbeit arbeitet bezirks-, gemeinde- und stadtteilorientiert mit zumeist sozial und ökonomisch benachteiligten jungen Menschen, die den Großteil ihrer Zeit im öffentlichen Raum verbringen. Im Zentrum von Mobiler Jugendarbeit stehen die Interessen, Kompetenzen und Ressourcen dieser jungen Menschen. Ziel ist es diese aufzuzeigen, zu stärken, zu vertiefen und auszubauen. In dem die Jugendlichen dabei unterstützt werden, ihre Interessen zu verfolgen und auf ihren Rechten zu bestehen, wird durch Mobile Jugendarbeit soziale Integration ermöglicht. Die Angebote der Mobilen Jugendarbeit richten sich nach den Bedürfnissen der Zielgruppe.

Kontakt Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung JUFF, Fachbereich Jugend E-Mail: juff.jugend@tirol.gv.at Internet: www.tirol.gv.at/jugend

Verein für mobile Jugendarbeit – Innsbruck Land Ost Geschäftsführung: Mag.a Martina Steiner Saline 17, 6060 Hall in Tirol Tel.: +43(0)676/835 845 331 E-Mail: office@jugendarbeit-mobil.at Internet: www.jugendarbeit-mobil.at

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RECHT UND BUDGET Für die Realisierung von Projekten sind meistens – neben den Eigenmitteln – Subventionen von verschiedensten Stellen notwendig. Wichtig ist zu wissen, wo und wann, unter welchen Voraussetzungen und in welchem Umfang um Geld angesucht werden kann. In erster Linie ist hier die Öffentliche Hand zu nennen. Als erste konkrete Anlaufstelle für Projekte in den Gemeinden in Südtirol und Tirol fungieren die Landesämter. Geld beantragen kann man in Tirol aber auch im eingeschränkten Maß beim Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend in Wien. Interessante zusätzliche Möglichkeiten der Unterstützung bietet die Europäische Union. Außerhalb der folgenden Fördermöglichkeiten sollte auch an die Privatwirtschaft gedacht werden. Manche Firmen oder Stiftungen haben ein eigenes Budget, das für Jugendprojekte reserviert ist. Hier gilt es, sich breit zu informieren und Kontakte zu knüpfen.

Landesebene Südtirol Das Landesgesetz zur Förderung der Jugendarbeit (LG 13/83) Im Jahr 1983 hat der Südtiroler Landtag die Förderung der Jugendarbeit gesetzlich verankert (Landesgesetz vom 1. Juni 1983, Nr. 13¹). Zweck des Jugendförderungsgesetzes ist es, laut Art. 1, den jungen Menschen in der Provinz Bozen durch die Jugendarbeit eine umfassende kulturelle und soziale Bildung zu sichern. Das Landesgesetz verpflichtet das Land, Rahmenbedingungen für die Entfaltung von Ideen, Kompetenzen und Einsatzbereitschaft von Jugendlichen festzulegen und damit eine Basis für eigenverantwortliches Tun und Handeln junger Menschen in der Jugendarbeit zu schaffen. Es beschreibt die Grundsätze der Jugendarbeit und sichert die finanzielle Förderung der Kinder- und Jugendarbeit im Land. Link http://pubsrv.provinz.bz.it/apps/lexweb/current/lg-1983-13.html

Förderrichtlinien auf Landesebene Deutsche und ladinische Sprachgruppe Die Förderung der Jugendarbeit hat die Entwicklung von kulturellen, sozialen und gesellschaftspolitischen Eigeninitiativen junger Menschen zum Ziel. Jugendorganisationen, Jugendzentren und Jugendgruppen sind wichtige Orte kreativer Entfaltung. Jugendarbeit führt junge Menschen hin zu gesellschaftlicher Mitverantwortung und sozialem Engagement. Das Amt für Jugendarbeit der Abteilung deutsche Kultur fördert mit finanziellen Beiträgen Investitionen in Einrichtungen der Jugendarbeit sowie innovative Projekte in der Jugendbildung und Jugendkulturarbeit. Hauptaufgabe der Jugendförderung ist es aber, die Vielfalt der Jugendorganisationen, Jugendgruppen, Jugenddienste und Jugendzentren in ihrem Bestand zu sichern bzw. quantitativ und qualitativ weiter zu 28

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entwickeln. Grundlage ist das Landesgesetz 13/83 sowie das 1999 von der Südtiroler Landesregierung genehmigte „Programm zur Förderung der Jugendarbeit der deutschen und ladinischen Sprachgruppe.“ Wer kann ansuchen? • Vereinigungen, denen vorwiegend junge Menschen bis zum dreißigsten Lebensjahr angehören; • Vereinigungen, Stiftungen und andere private Organisationen, die kontinuierlich Kinder und Jugendliche pädagogisch begleiten. Beiträge für Investitionen in Einrichtungen der Jugendarbeit und für Tätigkeiten und Programme können an alle Träger der Jugendarbeit gewährt werden. Wofür kann angesucht werden? Um Beiträge erhalten zu können, müssen diese Organisationen ihren Sitz in Südtirol haben oder in Südtirol über eine Struktur verfügen und tätig sein, in der Satzung, Zielsetzung und Tätigkeit die Grundsätze der Jugendarbeit im Sinne des Landesgesetzes 13/83 befolgen, Dauerhaftigkeit gewährleisten und sie dürfen keine Gewinnabsicht verfolgen. Beiträge nur für Investitionen in Einrichtungen der Jugendarbeit (z.B. Jugendräume) können auch an öffentliche und private Körperschaften (Gemeinden, Pfarreien usw.) gewährt werden. Beiträge nur für Aktivitäten und Programme können auch Jugendinitiativen und Jugendgruppen gewährt werden, sofern: • die Tätigkeit und das Programm den Zielsetzungen des Landesgesetzes 13/83 entsprechen; • sie eine Person nennen, die die Verantwortung für die Vorhaben übernimmt; • sie mit ihrer Tätigkeit eine größere Zahl von jungen Menschen ansprechen und das Programm demnach nicht auf die organisierende Gruppe beschränkt bleibt. Beiträge nur für Tätigkeiten können auch natürlichen Personen gewährt werden, wenn das von ihnen vorgelegte Programm der Zielsetzung des Landesgesetzes 13/83 entspricht und sich an eine größere Gruppe von Kindern und Jugendlichen richtet. Wann kann angesucht werden? Für Jahresprogramme und die Basisförderung gibt es einen Termin: den 31. Jänner jeden Jahres. Für ­Investitionen, Projekte, außerordentliche Maßnahmen und für Ergänzungsbeiträge kann jederzeit angesucht werden. Das Vademecum zur Finanzierung der Jugendarbeit sowie alle dafür notwendigen Vordrucke sind im Internet abrufbar, ebenso wie Materialien, aktuelle Informationen und das Tätigkeitsprogramm unseres Amtes (Tagungen, Jugendkulturveranstaltungen, Diskussionsrunden). Kriterien der finanziellen Förderung und Vordrucke http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/jugendarbeit/jugendarbeit-finanzielle-foerderung.asp

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Italienische Sprachgruppe Das Amt für Jugendarbeit (Ufficio Servizio giovani) der Abteilung italienische Kultur gewährt Beiträge für die Durchführung von Projekten für Jugendliche sowie zur Deckung von Verwaltungs- und Personalkosten, für den Bau und die Instandhaltung und den Erwerb von Ausrüstungen und Einrichtungen von Jugendzentren, Vereinssitzen, ­Campingplätzen, Wohnheimen und sonstigen für die Bedürfnisse von Jugendlichen ausgestatteten Bereichen. (Landesgesetz vom 1. Juni 1983, Nr. 13)

Zugangsvoraussetzungen Zugang zu den Beiträgen des Amtes für Jugendarbeit (Ufficio Servizio giovani) haben: • Vereine, Stiftungen, Genossenschaften sowie andere private Organisationen ohne Gewinnabsicht, sofern sie einen eigenen Vereinssitz oder eine Organisationsstruktur haben und Tätigkeiten in Südtirol durchführen und sofern deren Statut die Erreichung der im Landesgesetz 13/1983 angeführten Ziele vorsieht (ordentliche Beiträge, außerordentliche Beiträge für Projekte, Beiträge für Investitionen); • öffentliche und private Einrichtungen, allerdings nur für den Bau oder die Sanierung von Jugendeinrichtungen sowie für die Anschaffung und Wartung von beweglichen Gütern (Investitionsbeiträge); • Ausschüsse, Jugendgruppen und natürliche Personen, wenn das vorgelegte Programm den Zielsetzungen des Landesgesetzes 13/1983 entspricht und sich an eine größere Gruppe von Jugendlichen richtet (außerordentliche Beiträge für Projekte).

Fälligkeiten • Die Anträge auf ordentliche Beiträge (für Personal und Verwaltungskosten) müssen innerhalb 10. Novem­ ber (17 Uhr) des Jahres vor dem Jahr, auf das sie sich beziehen, eingereicht werden. • Die Anträge auf außerordentliche Beiträge (für Projekte) und auf Investitionsbeiträge (Anschaffung und Wartung von Einrichtungen und Ausrüstungen bzw. Ankauf, Bau und Umbau von Gebäuden für Jugendliche) müssen im Kalenderjahr und jedenfalls vor der Durchführung der entsprechenden Ausgaben vorgelegt werden. • Die Anträge auf ergänzende Beiträge müssen im Bezugsjahr des Beitrags vorgelegt werden und sich auf Programme beziehen, die im anfänglichen Beitragsgesuch bereits angegeben wurden.

Finanzierungskriterien und Formulare Beiblatt Nr. 1 zum Amtsblatt Nr. 49/I-II vom 1.12.2009 https://www.egov.bz.it/FileHandler.ashx?ResoID=1004923

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Tirol Das Landesförderungsgesetz Das Tiroler Jugendschutzgesetz 1994 (Gesetz vom 24. November 1993 über die Förderung und den Schutz der Jugend in Tirol) beschreibt die unterschiedlichsten Unterstützungsmaßnahmen für die außerschulische Kinder- und Jugendarbeit in Tirol. Durch die materiellen Fördermöglichkeiten werden der Rahmen und die Basis für die außerschulische Jugendarbeit geschaffen. Verbunden mit dem äußerst positiven Engagement und Einsatz der ehrenamtlichen und hauptamtlichen JugendleiterInnen wird der Tiroler Jugend ein breites Angebot an außerschulischer Jugendarbeit geboten. Die materiellen Unterstützungen des Landes Tirols für die Tiroler Kinder- und Jugendarbeit versuchen dabei auch die regional-spezifischen Ansätze und Initiativen zu berücksichtigen. Durch die Bereitstellung von Subventionen, verbunden mit fachlicher Beratung, soll die Weiterentwicklung der Jugendarbeit in Tirol forciert werden. Materielle und ideelle Unterstützungen sind immer auch Ausdruck einer Wertschätzung für den Einsatz zum Wohl der Jugend.

Förderrichtlinien auf Landesebene Für sämtliche Förderungsbereiche gibt es Antragsformulare, die auf der Homepage www.tirol.gv.at/jugend herunter geladen werden können (siehe Downloadzone). Was wird gefördert? Für folgende Vorhaben in der Jugendarbeit kann beim Fachbereich Jugend der Abteilung JUFF um Unterstützung angesucht werden: • Jugendräume: Ausbau, Einrichtung, Instandhaltung und Betrieb von Räumen bzw. Treffs für die Jugendarbeit (z.B. Baumaterialien, Möbel, Einrichtungsgegenstände, Geräte usw.); • Aktivitäten, Programme, laufender Betrieb: Veranstaltungen, Programme, Aktivitäten sowie den laufenden Betrieb von Jugendorganisationen und Gruppen (z.B. Porti, Büroartikel, Telefon, Spielgeräte, Buskosten usw.); • Aus- und Weiterbildung von JugendbetreuerInnen: Seminare, Kurse, Lehrgänge für MitarbeiterInnen in Jugendeinrichtungen; • Durchführung von Projekten: Initiativen von Jugendlichen im Bereich Umwelt, Gesellschaft-Soziales, Kultur; • Spielpädagogische Initiativen: Spielpädagogische Ausbildungen, Spielanschaffungen, -verleih, Großgruppenspiele, innovative Spiel­ projekte; • Jugendaustausch: internationale und interkulturelle Kinder- und Jugendarbeit; • Sprachreisen: Exkursionen zur Förderung der sprachlichen und fachlichen Kompetenz; • Jugendkulturarbeit: Musik, Theater, Literatur, kreatives Gestalten und Arbeiten mit Kinder- und Jugendgruppen; • Ferienveranstaltungen: Sommerferienprogramme, Ferienlager, Zeltlager, Erlebniswochen, Kreativwochen etc.

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Wer bekommt eine Förderung? Gefördert werden Einrichtungen der außerschulischen Jugendarbeit (Gemeinnützige Organisationen, ­Vereine, Verbände, Jugendzentren, Jugendclubs, Initiativen, Gruppen, Schülervertretungen etc.). Beim Ansuchen muss die Organisation ein Konzept des Vorhabens mit den geplanten Aktivitäten und Zielen usw. sowie einen schlüssigen Finanzierungsplan vorlegen.

Was ist sonst noch zu beachten? Wer eine Förderung des Landes bekommen hat, muss die Verwendung des Geldes nach einer bestimmten Frist belegen. Der/die EmpfängerIn der Förderung muss nachweisen, dass die Fördermittel auch dafür verwendet wurden, wofür sie angesucht wurden. Dies erfolgt durch Vorlage der originalen Zahlungsbelege nach Abschluss des Vorhabens. Hilfreich und informativ sind auch Jahresberichte und Dokumentationen von Projekten und speziellen Veranstaltungen. Nicht dem Zweck entsprechend verwendete Subventionsbeträge müssen zurückgezahlt werden.

Kontakt Amt der Tiroler Landesregierung Abteilung JUFF, Fachbereich Jugend Michael-Gaismair-Straße 1, 6020 Innsbruck Tel.: +43 (0)512 / 508 3586, Email: juff.jugend@tirol.gv.at Internet: www.tirol.gv.at/jugend - Bereich „Förderungen“

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Förderung des österreichischen Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend In Österreich vergibt auch der Bund Subventionen im Bereich der Jugendarbeit unter dem Titel „Jugendförderungen“. Mit den Bundesmitteln werden naturgemäß Projekte, Einrichtungen etc. gefördert, welchen eine gesamtösterreichische Bedeutung“ (siehe Bundes-Jugendförderungsgesetz, § 2 Abs. (2)) zukommt, beispielsweise in der verbandlichen Jugendarbeit den bundesweiten Vereinigungen bzw. den Dachverbänden der Jugendorganisationen. Bei weiteren Projekten werden jene bevorzugt behandelt, welche ebenfalls einen bundesländerübergreifenden Charakter besitzen und zumindest drei Bundesländer betreffen. Ansuchen kann prinzipiell jede/ jeder, allerdings wird Projekten, die den obgenannten Kriterien entsprechen, der Vorzug gegeben. Für weitere Vorhaben sind vor allem die Länder als Partner vorgesehen und dies wird im Verteilungsschlüssel des Gesamtbudgets berücksichtigt. Kontakt Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend Wolfgang Fürnweger Tel.: 01/71100-0 (zur Jugendförderung verbinden lassen) Email: post@ii5.bmwfj.gv.at Internet: www.bmwfj.gv.at/jugend Zu den Förderungen: www.bmwfj.gv.at/jugend/jugendfoerderung Das Jugendförderungsgesetz: www.bmwfj.gv.at/jugend/jugendfoerderung

EU-Förderungen im Jugendbereich für beide Länder Die Europäische Union hat für viele ihrer Förderprogramme regionale und nationale Service Büros eingerichtet, die Beratung beim Projektantrag, der Finanzierung und weiteren Fragen anbieten.

Jugend in Aktion Programm für die außerschulische Jugendarbeit und das nicht-formale Lernen Jugend in Aktion richtet sich an alle Jugendlichen zwischen 13 und 30 Jahren. Es sind weder Fremdsprachenkenntnisse noch ein Schulabschluss erforderlich. Im Gegenteil: Junge Menschen mit weniger Möglichkeiten z.B. aufgrund schwieriger sozialer oder wirtschaftlicher Verhältnisse, fehlender Ausbildung oder anderer Probleme, werden bevorzugt gefördert. Das Jugendprogramm der EU soll die aktive BürgerInnenschaft junger Menschen, die Entwicklung von Solidarität und Toleranz sowie das gegenseitige Verständnis zwischen Jugendlichen aus verschiedenen Ländern fördern. Gleichzeitig unterstützt das Programm auch die Weiterbildung und Vernetzung von JugendarbeiterInnen. Aktionslinien (d.h. Förderschienen) sind zum Beispiel: Jugendbegegnungen (ein- bis dreiwöchige Treffen zu einem bestimmten Thema für Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren aus verschiedenen Ländern), Jugendinitiativen (selbst entwickelte Projekte von Jugendlichen, national oder transnational), Jugendde-

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mokratieprojekte (Projekte zum Thema Demokratie und Mitbestimmung gemeinsam mit Partnerländern), Europäischer Freiwilligendienst (mehrmonatige, ehrenamtliche Mitarbeit in einem Sozialprojekt in einem anderen europäischen Land), Ausbildung und Vernetzung (Vernetzungstreffen, Trainings, Fortbildungen für JugendarbeiterInnen). AntragstellerIn ist je nach Aktionslinie eine außerschulische, informelle (nicht organisierte) Gruppe junger Menschen zwischen 15 und 30 Jahren, gemeinnützige Nichtregierungsorganisation, lokale oder regionale öffentliche Einrichtungen.

Kontakt Tirol Jugend in Aktion, Regionalstelle Tirol, InfoEck - Jugendinfo Tirol, Mag.a Joanna Egger Kaiser-Josef-Straße 1, A - 6020 Innsbruck Tel.: +43 (0) 512 / 571799 – 18 Email: joanna.egger@infoeck.at, Internet: www.mei-infoeck.at Österreichische Nationalagentur Jugend in Aktion Internet: http://www.jugendinaktion.at

Kontakt Südtirol Jugend in Aktion, Regionalstelle Südtirol Dr. Franca Riesch De Pasquale Andreas Hoferstr. 18, I – 39100 Bozen Tel.: +39 0471/413378 Email: Franca.DePasquale@provinz.bz.it Italienische Nationalagentur für Jugend/ Gioventù Internet: http://www.agenziagiovani.it

Wichtige Websites zu EU-Informationen im Jugendbereich Eurodesk Datenbank für europaweite Recherchen für den Jugendbereich (Förderungen, aktuelle Ausschreibungen, Projektpartnersuche, Veranstaltungen etc.): www.eurodesk.org EU-Jugendportal Informationen über Aktivitäten der EU im Jugendbereich: www.europa.eu/youth Europäischer Dachverband der Jugendinformation: www.eryica.org

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Amt der Tiroler Landesregierung Abteilung JUFF, Fachbereich Jugend Michael-Gaismair-StraĂ&#x;e 1, 6020 Innsbruck Tel. +43 (0)512 508 3586 E-Mail: juff.jugend@tirol.gv.at Internet: www.tirol.gv.at

Jugendhaus Kassianeum Brunogasse | Via Bruno 2 I-39042 Brixen | Bressanone Tel. +39 0472 279999 E-Mail: bildung@jukas.net Internet: www.jukas.net


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