GZ 02Z032301 M DVR 0029874(101)
Katholische Jungschar Erzdiรถzese Wien
P.b.b. - Erscheinungsort Wien - Verlagspostamt 1010
kuMquat
Sternsingeraktion 2014: Im Materialpaket zum kuMquat Sternsingen: Bestellschein, Erlagschein, Gottesdienstmodell, Spendenabsetzbarkeitsliste Bestellung auch via Internet: http://wien.jungschar.at #3a nov 13
thema
THEMA
Das Wirken der Dreikönigsaktion Drei Partnerprojekte Seit den Anfängen der Sternsingeraktion zum Jahreswechsel 1954/55 hat die Katholische Jungschar das Schicksal der Mitmenschen in Afrika, Asien und Lateinamerika im Blick gehabt. Unser Ziel ist eine Welt, in der alle gut leben können – dafür wollen wir mit der Sternsingeraktion unseren Beitrag leisten. Die österreichische Bevölkerung hat hier fleißig mitgeholfen und seit Beginn rund 350 Millionen Euro gespendet.
Die vielen engagierten Partnerprojekte – rund 500 sind es pro Jahr – verändern ganz konkret das Leben der Menschen vor Ort. Dabei arbeiten wir eng mit unseren lokalen Projektpartnern/innen zusammen, die mit viel persönlichem Einsatz und Know how positive Veränderungen bewirken. Die Dreikönigsaktion, das Hilfswerk der Katholischen Jungschar, ist in folgenden Bereichen tätig: Für Kinder und Jugendliche, die eine faire Chance auf eine bessere Zukunft erhalten Für Bildung, damit die Betroffenen ihre Lebenssituation eigenständig verbessern Für gesicherte Lebensgrundlagen durch nachhaltige Landwirtschaft, die Armut überwindet Für die Stärkung von Menschenrechten und Zivilgesellschaft Für eine Kirche im Dienst an den Menschen, die sich für ganzheitliches Heil einsetzt
Nairobi , Kenia: Mädchen schützen und fördern! 60.000 Kinder leben in Nairobi auf der Straße. Ihnen fehlt der Schutz durch Eltern, sie haben keine regelmäßige Verpflegung und keine medizinische Betreuung. Die Straßenkinder können keine Schule besuchen und kämpfen mit Schuhe putzen, Müll durchwühlen, Betteln oder Kinderprostitution ums Überleben.
Dolakha, Nepal: Nahrung und Einkommen sichern! Nepal gehört zu den wirtschaftlich ärmsten Ländern in Asien, der zehnjährige Bürgerkrieg (1996–2006) hat tiefe Wunden hinterlassen. Auch in der Projektregion Dolakha herrscht großteils bittere Armut. Viele Menschen haben zu wenig zu essen und keine medizinische Betreuung. Die Schulbildung ist äußerst mangelhaft, nur wenige können lesen und schreiben.
Unsere Partnerorganisation „Rural Reconstruction Nepal“ unterstützt die Bauernfamilien dabei, die Versorgung mit Nahrung zu verbessern: Durch neue Ideen für Ackerbau und Viehzucht, durch Unsere Partnerorganisation „Rescue Errichten von Bewässerungsanlagen und durch das Anlegen von Dada“ – das bedeutet „Rette die Schwe- Gemüsegärten. ster!“ – versorgt Mädchen, die besonders diskriminiert sind, mit Nahrung, Kleidung Balkumari Khadka ist eine der aktiven Frauen von Dolakha, die und einem Schlafplatz. Besonders wichtig landwirtschaftliches Know how erworben und eine Starthilfe sind Schulbesuch und berufliche Ausbil- erhalten hat. Sie berichtet von ihren Erfolgen: „Ich baue seitdem Drei Beispielprojekte in drei Ländern ver- dung, um längerfristig der Armut zu ent- Tomaten an, wir anschaulichen den wirksamen Einsatz der kommen. haben ein kleines Spenden der Sternsingeraktion: Gewächshaus und Die achtjährige Rose ist eines der Mäd- eine Bewässerung chen von „Rescue Dada“ (auf dem Foto g e b au t . U ns e re die 2. von links). Wegen des Todes ihrer letzte Jahresernte Eltern hat sie auf der Straße gelebt und waren fast 1.000 kg vom Müllsammeln gelebt. Rose ist froh, Tomaten, mehr als nun Schutz und Geborgenheit zu erfahren: ich mir je erträumt „Jetzt habe ich viele Freundinnen, ein Bett habe. Meiner Famizum Schlafen und vier Mal am Tag genug lie geht es seitdem zu essen. Ich kann zur Schule gehen, am viel besser.“ liebsten habe ich Mathe und Englisch.“ kuMquat 03a/2013
2 kuMquat Nr. 3a/2013 (kuMquat sternsingen), Zeitschrift für Kindergruppenleiter/innen Redaktion: Clemens Huber Fotos: DKA-Archiv, KJS Wien, Pete Ionian, Leodolter, Sohl
Medieninhaberin: Katholische Jungschar Erzdiözese Wien Herausgeberin: Diözesanleitung der Ka Textbeiträge: Georg Bauer (S.2, 4–7), Alfons Drexler, überarbeitet von Clemens Huber (S.8–9) und
Liebe DKA-Verantwortliche! Lieber DKA-Verantwortlicher! Unterstützt durch Sternsinger-Spenden wenden jährlich über eine Million Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika ihr Leben zum Besseren. Heuer wird die Sternsingeraktion der Katholischen Jungschar zum sage und schreibe 60. Mal durchgeführt.
Im Winter 1954/55 waren die ersten Sternsinger/innen unterwegs – und ersangen umgerechnet 3.080 Euro, mit der „drei Motorräder für die Mission“ gekauft werden konnten. Mit großartiger Unterstützung der Bevölkerung wurde aus dieser kleinen Initiative die größte österreichische Solidaritätsaktion für Mitmenschen in Afrika, Asien und Lateinamerika. Im letzten Jahr sammelten die rund 85.000 Kinder in ganz Österreich über 16,4 Millionen Euro. Das ist ein Anlass zum Feiern und es ist ein Grund, den gewaltigen Einsatz in den österreichischen Pfarren zu würdigen. Ohne die Generationen von Sternsinger/innen, Begleitpersonen und Sternsinger-Pfarrverantwortlichen wäre es nicht möglich gewesen, diese einzigartige Kombination von Brauchtum, Verkündigung der Weihnachtsbotschaft und solidarischem Einsatz für Menschen im globalen Süden auf die Füße zu stellen und so erfolgreich am Laufen zu halten. Denn unsere Arbeit an einer gerechteren Welt ist leider noch lange nicht erledigt. Im heurigen kuMquat Sternsingen befinden sich daher wieder Infos zu drei Beispielprojekten (zum 60er stellen wir gleich drei Projekte vor, die auch auf dem Flugzettel zur Aktion beschrieben sind, um die Bandbreite unserer Arbeit zu zeigen), ein Modell zur Vorbereitung mit den Sternsinger/ innen, sowie Tipps zur Durchführung der Sternsingeraktion.
Lábrea, Brasilien: Rechte der indigenen Völker stärken! Durch das stete Vordringen der großen Konzerne im Amazonas-Gebiet ist das Überleben der Ureinwohner/ innen bedroht. Abholzen des Regenwaldes, Bau von Mega-Staudämmen, Verseuchung des Wassers durch das Quecksilber der Goldgräber, Brandrodungen mit anschließendem Soja-Anbau für den Export (auch in die EU).
Unsere Partnerorganisation CIMI (Indigenenpastoral – Vorsitzender ist Bischof Erwin Kräutler) unterstützt die indigenen Völker dabei, den Anspruch auf ihr Land rechtlich durchzusetzen. Medizinische Betreuung und Bildung, die traditionelles Wissen einschließt, sorgen für eine selbstbestimmte Zukunft. Die Spenden an die Sternsinger/innen kommen besonders dem Volk der Madihadeni – das bedeutet „friedliche Menschen“ – zu Gute. Mit der Unterstützung können sie ihr Land behalten und sich selbst mit allem versorgen, was sie zum Leben brauchen. Bienenzucht und der Verkauf von Honig hilft ihnen dabei, sich das zum Leben Notwendige zu kaufen.
Den „60er“ haben wir zum Anlass genommen, eine Änderung bei der Bestellung der Sternsingeraktionsmaterialien vorzunehmen: Ab sofort sollen die Materialien fürs nächste Jahr gleich nach der aktuellen Aktion bestellt werden, d.h. im Jänner 2014 schon für 2015. So weiß man exakt, wie viele Flugzettel, etc. man diesmal gebraucht hat und muss sich die Zahlen nicht bis Herbst merken und wir können genauer planen. Korrekturen im Nachhinein (z.B.: mehr Kinderdankgeschenke o.ä.) sind natürlich möglich. Im Namen all jener Menschen, die wir mit den uns anvertrauten Spenden unterstützen können: Dankeschön für die gute Zusammenarbeit in all den Jahren! Wir wünschen euch allen für die 60. Sternsingeraktion viel Begeisterung und Freude!
Kathi und Clemens, Für die Diözesanleitung der Jungschar Wien
atholischen Jungschar Wien, 1010 Wien, Stephansplatz 6/6.18, Tel. 01/515 52 3396, e-mail: dlwien@jungschar.at Clemens Huber (S.3, 10–12) Layout: Helmut Habiger Sternsingeraktion im Internet: http://wien.jungschar.at und http://www.sternsingen.at.
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Vorbereitung mit den Stern-singer/innen Eine inhaltliche Vorbereitung mit den Kindern, damit sie über den Spendenzweck Bescheid wissen und daraus Motivation tanken ist eine gute Basis zum Sternsingen. Hier ein Vorschlag zur spielerischen und informativen Gestaltung – die Bausteine können je nach Belieben und individuell auf die Gruppe angepasst werden, z.B. auch auf zwei Termine. Ziel ist es, bewusst zu machen, dass sie etwas Wichtiges und Gutes tun und solidarisch handeln.
1. Beim Eintreffen der Kinder Es ist ein großes Plakat vorbereitet, auf dem in der Mitte „60. Sternsingeraktion – Wir machen mit!“ bunt aufgemalt ist. Wenn die Kinder der Reihe nach eintrudeln und ihr Gewand abgelegt haben, umranden sie auf dem Plakat mit ihrer Lieblingsfarbe ihre Hand und schreiben ihren Namen hinein (wenn ausreichend Zeit ist, kann der Handumriss auch bemalt werden). Das Plakat wird im Raum aufgehängt und kann später auch für andere Anlässe (z.B. den Gottesdienst oder den Schaukasten) verwendet werden. Material: Plakat (ein Bogen Packpapier oder Plakate geklebt), bunte Stifte
Kugelsternhaufen bilden Es werden mehrere Kleingruppen zu je 5 bis 8 Kindern gebildet. Dann wird eine bestimmte Anzahl an Händen und Füßen genannt (z.B. 7 Füße und 5 Hände – passt die Zahlen gut den Gruppengrößen an). Die Gruppen stellen sich so auf, dass sie nur mit der genannten Zahl von Füßen und Händen den Boden berühren (da ist Überlegung und Kooperation gefragt!). Nach einigen Durchgängen kann man die Gruppen zum Abschluss auffordern, in dieser Aufstellung eine gewisse Strecke zu bewältigen (ohne durcheinander zu purzeln, aber auch das ist dann lustig).
2. Bewegungsspiele zum Austoben Meteoriteneinschlag vermeiden Die Kinder stehen rund um einen Kreis, der mit einem Seil markiert ist (Durchmesser ca. 6 m), jede/r bekommt einen Bogen mit Zeitungspapier, mit dem ein Ball („Meteorit“) geformt wird. In der Mitte des Kreise ist ein „Planet“ (ein gerolltes A3-Papier, mit einem Klebestreifen fixiert, der Höhe nach aufgestellt ), der von zwei Kindern, die im Kreis stehen vor Meteoriteneinschlägen geschützt wird (die müssen in etwa 1 m Abstand zum Planeten haben, auch dieser kleine Kreis kann mit einem Seil markiert werden). An diesen beiden
Umkreislaufbahn beschleunigen Die Kinder stellen sich im Kreis auf und fassen sich an den Händen. Zwei Kinder öffnen kurz die Hände und es wird ein Hula-Hoop-Reifen zwischen die beiden gegeben. Alle Kinder steigen nun der Reihe nach durch den Reifen durch, ohne ihre Hände zu lösen. Es kann die Zeit gestoppt werden, die für eine ganze Runde benötigt wird. In einem zweiten Durchgang in die andere Richtung wird dann versucht, diese Zeit zu unterbieten. Material: Hula-Hoop-Reifen, Stoppuhr
Stern Melchior Kreide Kamele Weihrauch Segen
Sternschnuppen fangen Die Kinder verteilen sich im Raum, eine/r (oder zwei) melden sich als Fänger/in – sie ist das schwarze Loch, das versucht die Sternschnuppen, die anderen Kinder, zu fangen. Als Symbol bekommt es ein schwarzes Tuch. Wird ein Kind von dem/der Fänger/in berührt, bleibt es mit gegrätschten Beinen stehen und kann jedoch aus dem schwarzen Loch wieder befreit werden, wenn ein anderes Kind zwischen den Beinen durchrutscht. Wenn die Fänger/innen nicht mehr schwarzes Loch sein wollen, können sie das Tuch ablegen und ein anderes Kind kann zum „Schwarzen Loch“ werden. Material: schwarzes Tuch
Kindern vorbei versuchen nun die anderen, den „Planeten“ mit einem Meteorit zu treffen. Wenn das gelingt, dürfen zwei andere Kinder „Beschützer/innen“ werden. Um zu den Wurfbällen zu gelangen, dürfen die rundherum stehenden Kinder innerhalb des Kreises Bälle herausfischen. Material: Zeitungspapier, A3 Papier, Tixo, zwei Seile
Könnt ihr das Sternsinger-Rätsel knacken? 1. Wer hat den Heiligen Drei Königen den Weg erleuchtet?............................................... 2. Wie heißt einer der Heiligen Drei Könige?.................................................................... 3. Was ist das wichtigste Schreibgerät der Sternsinger/innen?..................... kuMquat 03a/2013
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4. Welche Reittiere hatten die Heiligen Drei Könige?........................... 5. Welche ist eine der Gaben der Heiligen Drei Könige?.................................................... 6. Was bringen die Sternsinger/innen?...............................................
wirkt Wunder!
4. Sternsinger/innen-Parcours
60 Jahre Sternsingen Heuer ist eine ganz besondere Sternsingeraktion. Die Katholische Jungschar hat nämlich vor 60 Jahren damit begonnen, Sternsingen zu gehen und Spenden für Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika zu sammeln. Beim ersten Mal konnten drei Motorräder finanziert werden. Wie viel, glaubt ihr, wurde in diesen 60 3. Inhaltliche Einleitung Jahren insgesamt von den Sternsingern ersungen? (die Kinder Die Kinder sitzen im Kreis. Der/die Grup- schätzen lassen) – rund 350 Millionen Euro für notleidende Menpenleiter/in (GL) erklärt den Sinn des schen. heutigen Treffens und führt spielerisch in die Inhalte zur Sternsingeraktion ein. In 20-C+M+B-14 der Mitte liegen fünf A4-Blätter, mit der Wer weiß, was das C+M+B bedeutet, dass wir auf die Türstöcke Schrift nach unten. Jeweils 4 Kinder, die schreiben? – Es ist die Abkürzung für „Christus mansionem benesich melden, gehen zu einem Startplatz dicat“ und heißt: „Christus segnet dieses Haus“. Wir bringen den (am Rande des Kreises). Dort wird eine Segen und die Friedensbotschaft von der Geburt Jesu zu den leichte Feder (aus dem Bastelsortiment, Menschen in Österreich. Viele Menschen freuen sich schon auf alternativ ist auch ein Wattebausch mög- unseren Besuch, weil wir ihnen viel Glück und Frieden für das lich) in die Luft geworfen und die Gruppe kommende Jahr wünschen. versucht, diese auf einem der Blätter landen zu lassen. Dieses Blatt wird dann Partnerprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika von dem/der GL aufgedeckt, vorgelesen Wie viele Projekte, glaubt ihr, können mit den Spenden an die und die Kinder gefragt ob sie wissen, was Sternsinger/innen pro Jahr finanziert werden? (die Kinder schätes bedeutet und anschließend kurz erklärt. zen lassen) – Es sind rund 500 Partnerprojekte der Sternsingeraktion, ca. eine Million Menschen wird damit erreicht – z.B. Auf den Blättern steht: Straßenkinder in Kenia, Ureinwohner/innen im brasilianischen Regenwald und Bauernfamilien in Nepal (dazu kann auch das Textplakat oder das Fotoset bzw. die Powerpoint zu den Projektbeispielen gezeigt werden.
Der Sternsinger/innen-Parcours besteht aus vier Stationen. Je nach Größe der Gesamtgruppe werden Gruppen zu je ca. 6–10 Kindern (falls ihr mehr als 10 Kinder habt, also Gruppen teilen) gebildet. Die drei Kleingruppen teilen sich zu Beginn auf die drei Stationen auf. Jede Kleingruppe benötigt für jede Station ca. 10–15 Minuten, danach wird gleichzeitig jeweils zur nächsten Station gewechselt. Station 1: 60 Jahre – 60 Sterne Der Stern von Bethlehem hat die Heiligen Drei Könige auf den richtigen Weg zum neugeborenen Jesus geführt. Heute zeigt er uns den Weg zu einem Leben, das vom Glauben an Jesus, von liebevollem Miteinander und Frieden bestimmt sein soll. Die Kinder zeichnen den Stern von Bethlehem auf ein A4-Blatt Karton oder schwereres Papier (120 bis 140 g). Dann überlegt sich jede/r einen Wunsch an Gott, wie unsere Welt für alle Menschen besser werden könnte. Dieser wird auf den Stern geschrieben (ein Wort oder 2–3 Wörter), der dann (auf beiden Seiten) gestaltet wird. Schön wäre es, wenn ihr auf insgesamt 60 Sterne kommt, so viele Jahre, wie es die Sternsingeraktion schon gibt. Die Sterne werden ausgeschnitten und auf eine Schnur geklammert und können auch bei der Sendungsfeier, dem Gottesdienst am Dreikönigstag o.ä. verwendet werden, z.B. können sie in unterschiedlichen Höhen aufgehängt werden. Die Kinder bestaunen zum Abschluss ihre Werke, die Wünsche können auch laut vorgelesen werden. Material: A4-Blätter Karton, evtl. Kopie eines Sternes als Vorlage, Malstifte, Scheren, Schnur, Klammermaschine oder Wäscheklammern
Der etwas andere Reichtum Die sogenannten „Entwicklungsländer“ sind bei uns eher bekannt für Armut und Not. Frag in die Runde, was deine Kids glauben, was dort aber auch sehr schön ist und gut läuft? Denn es gibt auch viel Reichtum, den man nicht mit Geld kaufen kann. Zum Beispiel haben die Bewohner/innen des Regenwaldes eine ganz intensive Beziehung zur Natur und wissen sehr viel über die Pflanzen und Tiere. Oder: Viele halten als Großfamilie oder als Gemeinschaft ganz eng zusammen und unterstützen sich gegenseitig. Oder: Bei der Musik oder anderen Kunstrichtungen wird Großartiges vollbracht. Oder: Die Leute sind oft trotz der Armut sehr Glücklich und haben viel zu lachen. Als Land in Europa können wir also auch viel von den Entwicklungsländern lernen. Station 2: Codewort gesucht! Die Kinder setzen sich im Kreis und schlieAbenteuer und Gemeinschaft ßen die Augen. Der Reihe nach werden Das Sternsingen dient aber nicht nur einer guten Sache, es ist sieben Gegenstände (in der richtigen Reiauch ein echtes Abenteuer, das ihr gemeinsam unternehmt. Bei henfolge, siehe unten) hinter ihrem Rücken jedem Wetter zieht ihr von Haus zu Haus, steigt Tausende von und ohne zu sprechen durchgegeben, die Treppen und überrascht die Leute mit euren Liedern und Sprü- Kinder dürfen die Gegenstände keinesfalls chen. Mit all diesen Anstrengungen seid ihr ein wirkliches Vorbild sehen. Je nach Alter der Kinder kann man für viele Erwachsene, weil ihr euch für andere Menschen einsetzt. auch herausforderndere Gegenstände Übrigens: Ihr könnt gerne auch eure Freunde und Freundinnen nehmen. Nach jedem Gegenstand öffnen zum Sternsingen einladen, die noch nicht dabei sind. die Kinder die Augen, reihum gibt jede/r
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einen Tipp ab, was das gewesen sein könnte. Nach dem Beratschlagen einigen sich die Kinder auf einen Begriff und der/die GL notiert diesen auf einem Zettel. Die Anfangsbuchstaben der richtigen Begriffe (z.B. Puppe oder Papier, Armbanduhr oder Apfel, Radiergummi, Teebeutel, Nagel oder Nuss, Eierbecher, Ring) bilden dann zum Schluss das Lösungswort „Partner“ (natürlich sind auch andere Gegenstände möglich, sie müssen nur mit dem richtigen Buchstaben beginnen). Sollten die Kinder Hilfe brauche, ist diese natürlich zu leisten. Der/die GL stellt dann kurz den inhaltlichen Zusammenhang her: Die Spenden an die Sternsingeraktion kommen Menschen in den Entwicklungsländern zu Gute. Diese Menschen haben viel Kraft und viele Fähigkeiten. Was ihnen aber oft fehlt, sind die finanziellen Mittel, ihre guten Ideen auch umzusetzen. Auf jeden Fall sind sie unsere Partner/innen. An einem Ende der Partnerschaft stehen die Sternsinger/innen in Österreich, am anderen Ende unsere Geschwister z.B. in Brasilien, Nepal oder Kenia. Station 3: Sternsinger-Rätsel knacken Die Kinder überlegen gemeinsam Fragen zu einem SternsingerRätsel, der/die GL unterstützt und visualisiert auf einem Plakat (Lösungs-Kästchen aufmalen, Vorschläge aufgreifen und zu Lösungen verhelfen, siehe Beispiel auf Seite 4. Das Lösungswort ist „TEILEN“. Mit der Überschrift, den Fragen und den notwendigen freien Felder gestaltet dann jede/r das Sternsinger-Rätsel auf einem schön gestalteten A4-Blatt und nimmt es nach Hause mit. Es ist die Aufgabe der Eltern (oder anderer Bezugspersonen wie z.B. Großeltern), die Fragen zu beantworten und das Rätsel zu lösen. Nett ist es auch, wenn die Kinder am Ende auch einen Neujahrswunsch für die Eltern aufschreiben. Ein Beispiel dafür (auch zu den Fragen, sollten keine eigenen gefunden werden) siehe Seite 4 unten. Material: A4-Blätter, bunte Stifte, Plakat
Materialien zur Vorbereitung Fotoset (A4) und Powerpoint-Präsentation zu drei Partnerprojekten der Dreikönigsaktion In 14 Fotos werden Partnerprojekte in Wort und Bild vorgestellt, dazu gibt es Fotos zur 60-jährigen Geschichte des Sternsingens. „Unterwegs, um Zeichen zu setzen“ (Allgemeine Powerpoint-Präsentation) 85.000 Kinder gehen jedes Jahr Sternsingen. Es macht ihnen Spaß, unterwegs zu sein, anderen Menschen zu begegnen, viel zu erleben. In dieser Powerpoint-Fotostory erklären beteiligte Kinder die Aktion aus ihrer Sicht und laden zum Mitmachen ein. 60er-Jubiläumspaket mit Informationen zu den Partnerprojekten und den drei Ländern, Methoden für Kinder und Anschauungsmaterial (kann im diözesanen Jungscharbüro ausgeliehen werden, eine Textfassung gibt es auch auf www.sternsingen.at/materialien). „A Steansinga Füm :)“ Neuer Sternsingerfilm von Kindern für Kinder! (aber auch Erwachsene), 24 min Was sie zum Sternsingen motiviert, erzählt eine Gruppe aus Niederösterreich in diesem selbst gestalteten Film. Die begeisterten Sternsinger/innen zeigen den Brauch in Bildern und stellen zwei Beispiele aus Kolumbien und Indien für die Verwendung der Spendengelder vor. Auch auf www.sternsingen.at/sternsingerfilm zu sehen.
5. Vorbereitung auf den Hausbesuch Die Vorbereitung auf das Sternsingen selbst wird entweder im Anschluss an den Spieleteil durchgeführt oder es wird ein Extra-Termin vereinbart. Es gilt das Lied auszusuchen und hier die Kinder mitentscheiden zu lassen – Lieder befinden sich im „Lieder- und Sprüche-Heft“ (plus CD) bzw. zum Downloaden (Texte mit Noten und MP3-Files) auf www.sternsingen.at/ materialien. Der Auftritt kann geprobt werden, indem z.B. eine Hausbesuch nachgespielt wird, wie ein kleines Theaterstück, mit anschließendem Applaus. Besonderes Augenmerk ist darauf zu legen, wer mit wem in einer Gruppe ist und wer welche Rolle übernimmt. Die Gruppeneinteilung kann vorher schon auf Plakaten durch die Kinder selbst erfolgt sein. Beim Vorbereitungstreffen wird das dann nochmals besprochen und fixiert: Alle Kinder sollten mit der Einteilung zufrieden sein! Ähnliches gilt für die Rollenverteilung, die ja auch gewechselt werden kann. Wichtig ist auch das Zuteilen und Kennenlernen der Begleitpersonen. Zum Abschluss könnt ihr noch ein gemeinsames Gebet sprechen. kuMquat 03a/2013
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Die Sternsingeraktions-ORF-Filme geben einen ausgezeichneten Einblick in die Projektarbeit des jeweils besuchten Landes. Neben den lebendigen Bildern wird auch der Bezug zur Sternsingeraktion in Österreich hergestellt. Die Filme sind eher für Erwachsene und Jugendliche gestaltet. Thematisch sind sie zu Ägypten, Nepal, Guatemala und Südafrika verfügbar und jeweils 24 – 20 Minuten lang. Alle Materialien können im Jungscharbüro angefordert und ausgeborgt werden – bitte telefonisch unter 01/515 52-3396 mit Wunschdatum bestellen.
Wie motivieren zum Sternsingen? Die Sternsingeraktion ist eine wunderbare Gelegenheit, dass sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene für eine gute Sache einsetzen. In vielen Pfarren ist die Beteiligung sehr gut, manche aber müssen das Sternsingen stärker bewerben. Dazu haben sich Pfarrverantwortliche Folgendes einfallen lassen:
Wann gehen wir Sternsingen? Der Segen soll möglichst vielen Menschen überbracht werden. Die Pfarren legen Tage und Uhrzeiten daher so fest, dass möglichst viele Leute zu Hause sind. Oft werden die Zeiten auch auf den Plakaten, im Pfarrbrief und in den Lokalmedien angekündigt. An Werktagen (speziell in den Städten) eher später (z.B. zwischen 15:30 und 19:30 Uhr) Am Wochenende und an Feiertagen in der Früh und am Abend In Gebieten mit guten Erfahrungen zu günstigen Zeiten gehen Auch nach dem 6. Januar nachmittags, weil die Leute (und viele Sternsingerkinder) wieder vom Urlaub zurück sind (die liturgische Weihnachtszeit endet ja erst am Sonntag nach dem Dreikönigstag), aber bitte längstens bis Mitte Jänner. Auf Wunsch nachträglich zu Familien kommen, die bei der normalen SternsingerTour nicht zu Hause waren
Lade die Vorjahres-Sternsinger/innen frühzeitig ein – persönlich, mit Einladungsbrief, per e-mail oder SMS und bitte die Kinder, im Freundeskreis Werbung zu machen. Im Schaukasten, Schulen, Gemeindeamt, Sportverein, Musikschule, Geschäften, ... können „Mach mit!“-Plakate aufgehängt werden, mit einer Kontaktnummer und -mail. Oft ist es hilfreich mit Schulen zu kooperieren. Die dortigen Religionslehrer/innen helfen sicher bei der Bewerbung, in Abstimmung mit Direktor/innen können auch Plakate aufgehängt und Infozettel verteilt werden. Unterrichtsmaterialien Tipp: Wenn niemand zu Hause ist, Sternsinger-Flugzettel mit Erlagschein im Postkasten hinterlegen. Bei „Bitte keine Werbung“-Kleber darauf verzichten (außer es ist der findet man unter www.sternsingen.at/schule. Wir empfehlen Kinder- und Jugendgruppen inner- und außerhalb Begleitperson bekannt, dass die Info erwünscht ist). der Pfarre besuchen: Jungschar, Ministranten/innen, Erstkommunions-Kinder, Pfadfinder/innen, Musikschule, Kinderchöre, Sportvereine, Landjugend, Kinderfreunde, ... ebenso wie Sternsingen als eine soziale Firm-Aktionen vorzustellen: Ein Firmstunden-Modell für die inhaltliche Vorbereitung auf www.sternsingen.at/firmung. Jugendliche und Erwachsene können auch an der Sternsingeraktion beteiligt werden: Als Begleitpersonen oder eben mit „Spezialaufträgen“ (z.B. auf Geschäftetour, an öffentlichen Plätzen, Bahnhöfen, Einkaufszentren, bei einer Lokaltour am Abend, ...) oder wenn zu wenig Kinder mitmachen, um das Auch Firmen können einen solidarischen Pfarrgebiet zu bewältigen. Beitrag für Menschen in den Entwicklungsländern leisten (diese ist steuerlich absetzFalls sich dennoch nicht genug Kinder finden, kann man bei der Nachbarpfarre anfragen, ob sie Teile des bar!). Viele kleine Betreibe liegen sowieso Pfarrgebietes übernehmen könnten (das gilt natürlich auch umgekehrt, wenn man selbst zu viele Kinder hat auf der „normalen“ Sternsingertour. Um und bei den Nachbarpfarren aushelfen könnte). an größere Firmen heranzutreten, werden Kontakte von Pfarrmitgliedern genutzt und/oder mit einem Brief, per Mail oder telefonisch Kontakt aufgenommen – vom Sternsinger-Verantwortlichen und/oder vom Pfarrer (siehe Briefvorschlag auf Zusätzlich zu den traditionellen Häuserrouten sind die Sternsinger/innen auch an anderen Orten unterwegs: www.sternsingen.at/planung). Bei Einrichtungen wie Amtsstuben, Krankenhäusern, Senior/innenheimen, Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, ... (mit besonderer Vorbereitung und in Absprache mit der Leitung) Ideal ist es, wenn der Besuch von der FirDie Menschen an den Arbeitsstätten aufsuchen (in Geschäften, Bürohäusern, Fabriken, ...) menleitung in einem internen Mail angeSternsingen an öffentlich frequentierten Orten (Einkaufszentren oder -straßen, Haupt- oder Kirchenplatz, kündigt wird. Von der Firmenleitung wird Zugstationen, Flughafen, an touristischen Orten, in Restaurants, ...) meistens ein Kuvert mit der Geldsumme Eine Abendtour durch die Restaurant- und Lokalszene bzw. durch öffentliche Einrichtungen, in denen überreicht, zusätzlich bekommt man SpenMenschen abends und in der Nacht Dienst machen müssen, z.B. Feuerwehr, Rettung oder die Polizeista- den von der Belegschaft, die sich über die tion Sternsinger und über eine willkommene Abwechslung im Arbeitsalltag freuen. Die Freude liegt übrigens auch bei den Tipps: Der Ablauf an öffentlichen Plätzen ist anders als beim „normalen“ Sternsingen, z.B. sind es oft zwei Sternsingergruppen oder Jugendliche/Erwachsene, um Präsenz Kindern, weil das Ganze oft erst am ersten Arbeits- und Schulund Sangeskraft zu stärken, oft auch mit Unterstützung durch Instrumente. Während tag nach dem Dreikönigstag stattfindet (in den Firmen herrscht die einen noch singen, verteilen die anderen Flugzettel und sammeln ab. Für Orten an dann wieder Hochbetrieb nach den Weihnachtstagen). Wenn denen viele Tourist/innen sind, gibt es auch fremdsprachige Flugzettel zum Download der Besuch vormittags stattfindet, kann das Jungscharbüro den Kindern eine Entschuldigung ausstellen, wenn das mit den Eltern und Kopieren auf www.sternsingen.at/materialien. Bei der Abendtour gehen Jugendliche oder Erwachsene durch die Lokale und Restau- abgesprochen ist. rants. Zuerst sollte jemand im Lokal fragen, ob die Sternsinger/innen auftreten dürfen. Wenn die Musik abgedreht ist, folgt ein Sternsinger-Lied (wenn möglich mit Instru- Tipps: Fotos machen und an Firma schicken bzw. auch an Lokalmenten-Begleitung), ein kurzer Infospruch zum Sternsingen. Anschließend, eventuell medien weitergeben (diese können in Absprache mit der Firma nach noch einem Lied, wird der Flugzettel verteilt und abgesammelt, wobei jede/r eine auch eingeladen werden). Auch wenn ein Besuch der Sternsinger/ innen nicht möglich ist, können die Firmen um eine Spende für Kassa hat. die Projekte der Dreikönigsaktion gebeten werden.
Wie treten wir an Firmen und Betriebe heran?
Wo gehen wir zusätzlich Sternsingen?
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kuMquat 03a/2013
Die 60. Sternsingerakti Im Winter 1954/55 waren die ersten Sternsinger/innen der Katholischen Jungschar unterwegs. Was damals klein begann, wurde wegen des großen Erfolges weiter geführt und stetig weiter entwickelt. Daraus wurde über die Jahre die größte österreichische Solidaritätsaktion für Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika. Heuer bringen Caspar, Melchior und Balthasar zum 60. Mal den Weihnachtssegen und sammeln Gelder für engagierte Projekte. Ein guter Anlass für einen Rückblick auf eine bewegte Geschichte.
Die Anfänge... Wie so vieles, begann auch die Sternsingeraktion klein. Nötig waren eine zündende Idee und ein erster Schritt, der 1954 gesetzt wurde. In diesem Jahr veranstaltet die Katholische Jungschar eine Lichtstafette, die am 1. Mai in Lourdes ihren Ausgang nahm. Das Licht wurde von einem Jeep der MIVA, der Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft, durch ganz Österreich begleitet. Daraus entwickelte sich eine zukunftsträchtige Idee: Einige Jungschar-Gruppen sollen doch Sternsingen gehen und das gesammelte Geld der Mission zur Verfügung stellen. Das Ziel der ersten Aktion war bescheiden: Mit dem Spendengeld sollte ein Motorrad für P. Michael Ortner, einem Missionar in Uganda, finanziert werden. Auf Bitte der MIVA gingen Jungschargruppen in insgesamt 269 Pfarren Sternsingen. Begeisterung und Resonanz in der Bevölkerung übertrafen die Erwartungen: Das Sammelergebnis der ersten Aktion, 42.386,69 Schilling (3.080,Euro), hat gleich für drei Motorräder gereicht. Der Startschuss war geglückt – die Jungschar hatte einen alten Brauch mit neuem Sinn erfüllt. Übrigens: Bei der ersten Sternsingeraktion blieb die Durchführung dieses Brauches offiziell den Buben vorbehalten, allerdings waren auch schon damals vereinzelt Mädchengruppen dabei. Heute hingegen sind rund zwei Drittel der Sternsinger/ innen Mädchen. Die Dreikönigsaktion im Wandel der Zeit Die Arbeit der Dreikönigsaktion der katholischen Jungschar, hat sich ebenso wie die Themen, die aufgegriffen wurden, im Laufe der Jahrzehnte stark gewandelt. Die frühen Jahre waren geprägt vom damals vorherrschenden Modernisierungsdenken und der missionarischen Tradition („unsere Gebäude, unsere Fahrzeuge und unser Glaube für die Armen“). Für das in dieser Zeit vom Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg geprägte Österreich ist dieses Denken wohl auch verständlich gewesen. Der Bevölkerung ging es nach der Wiedererrichtung von Infrastruktur und mit dem Einsetzen der motorisierten Mobilität besser. Von der kuMquat 03a/2013
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eigenen Erfahrung geprägt, wurden vor allem Bau-Projekte und Finanzierung von Verkehrsmitteln gefördert. Damals wurde weniger darüber nachgedacht, dass es notwendig ist, Entwicklungshilfe nachhaltig zu gestalten und dass es wichtig ist, auf die Kulturen, Traditionen und Standards der Entwicklungsländer Rücksicht zu nehmen. Es galt, den katholischen Glauben zu übermitteln und Projekten, die eine missionarische Bedeutung und eine große Wirkung haben, den Vortritt zu geben, ein Selbstverständnis, das sich erst in den 80er Jahren änderte. Hierbei dürften unter anderem die Ziele der zweiten UN-Entwicklungsdekade (1970–80) das Projektverständnis der DKA beeinflusst haben. In deren Darstellung wurden die Grundbedürfnisse und die Förderung der landwirtschaftlichen Entwicklung besonders hervorgehoben. In den letzten drei, vier Jahrzehnten wurden viele Änderungen unternommen und neue Aufgabengebiete und Herausforderungen kamen hinzu. 1975, geprägt vom Zweiten Vatikanischen Konzil und der Theologie der Ortskirchen, wurden neue DKA-Richtlinien verfasst. In diesen stand geschrieben, dass man den Ortskirchen eine Unabhängigkeit gewährleisten und ihnen die Möglichkeit zur selbstständigen Entfaltung geben will. Bei den Projekten wurden solche bevorzugt, die pastorale Arbeiten in den Dritte-Welt-Ländern unterstützen sowie Projekte, die Ländern mit großer Armut helfen, zu einem besseren Lebensstandard zu kommen. Statt Bauten und Fahrzeuge waren es nun vor allem Bildungsprojekte, Unterstützung von Basisgruppen und pastorale Projekte in Armutsregionen, die finanziert wurden. Bei einer Studientagung wurde auch damals schon „Mut zu neuen Projekten“ gefordert. Solche neuen Projekte und Bereiche
waren später zum Beispiel der Aufbau der Bildungs- und Anwaltschaftsarbeit. Erste Ansätze waren zum Beispiel die Unterstützung einer Petition für die Verankerung der Rechte der Indigenen in Brasilien in der Verfassung im Jahr 1987. Hierfür wurden 47.588 Unterschriften gesammelt und an die brasilianische Regierung übergeben. An diesem Beispiel sieht man auch sehr gut, wie sehr unser Engagement immer noch von Nöten ist: Auch heuer sammeln wir noch für Projekte, die Ureinwohner/ innen in verschiedenen Regionen der Welt stärken, unter anderem für CIMI, den Indigenenmissionsrat in Brasilien unter dem Vorsitz von Bischof Kräutler, der sich für die Rechte und ein gutes Leben der Indigenen im Amazonasgebiet stark macht. Heute unterstützt die Dreikönigsaktion vor allem Projekte in den Bereichen Bildung, damit die Betroffenen ihre Lebenssituation eigenständig verbessern, gesicherte Lebensgrundlagen (in etwa durch nachhaltige Landwirtschaft), Stärkung von Menschenrechten und Zivilgesellschaft, Kirche im Dienst an den Menschen und Projekte, die Kindern und Jugendlichen eine faire Chance auf eine bessere Zukunft ermöglichen. Bildungsarbeit als Pfeiler einer gerechteren Welt Heute wissen wir: Auf dem Weg zu einer gerechteren Welt reicht es nicht aus, Geld in Projekte in so genannten „Entwicklungsländern“ zu investieren, sondern es gilt ebenso Menschen im „Norden“ über globale Zusammenhänge aufzuklären, für Fragen der Ungleichheit zu sensibilisieren und sie somit zu einem solidarischeren, nachhaltigeren Lebensstil anzuregen. Dies wird auch stark von unseren Partner/ innen im Süden gefordert. Die „Armut“ im Süden ist nicht losgelöst von unserem Reichtum zu sehen und am Beispiel des Klimawandels zeigt sich, wie sehr unser Handeln anderswo Auswirkungen hat.
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Ein Rückblick Partner/innen, die die Folgen schon jetzt zu spüren haben, appellieren unsere Bildungs- und Bewusstseinsarbeit zu verstärken und unsere eigenen Lebensstile zu überdenken. Einige Beispiel aus unserer Bildungsarbeit: 1997 startete das Begegnungsprogramm „LernEinsatz“, auf Idee von Projektpartner/innen: Junge Menschen besuchen Partnerprojekte, leben bei Gastfamilien mit und lernen andere Kulturen kennen und schätzen. Wieder zu Hause verbreiten sie das Erlebte, engagieren sich
weiter und tragen die Botschaft der einen Welt somit weiter hinaus. Im Vorfeld des Weltjugendtages in Rio fand heuer ein besonderer LernEinsatz statt: Junge Menschen aus Österreich und Partnerorganisationen der Dreikönigsaktion in Afrika, Asien und Lateinamerika trafen sich für einen intensiven Austausch rund um das Thema Jugendarbeit. Seit 2009 können im Rahmen des Programms „SolidarEinsatz“ auch längere Praktika und Volontariate bei Partner/innen der Dreikönigsaktion absolviert werden.
Damals wie Heute Anhand dieser kurzen Betrachtung der Geschichte der DKA und ihrer Projekte wird deutlich, dass die gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Trends in die Schwerpunktsetzung und in die Projektpolitik Eingang gefunden haben. Was bezogen auf die „Dritte Welt“ diskutiert worden ist, beeinflusste auch die Dreikönigsaktion – so kann man sie auch treffend als „Kind ihrer Zeit“ bezeichnen. Daraus kann auch geschlossen werden, dass die Jungschar in ihrem Engagement mit der Dreikönigsaktion sich bemüht hat, sich sensibel gegenüber den verschiedenen Anspruchsgruppen zu verhalten: in Richtung der Projektpartner/ innen, in Richtung der österreichischen Bevölkerung und in Richtung der Weltkirche. Die Katholische Jungschar legt sich nicht auf selbst gemachte Konzepte fest, sondern bleibt im Dialog und damit am Puls der Zeit. Heute arbeiten viele Menschen das ganze Jahr über im Büro der Dreikönigsaktion, nicht nur um sicher zu stellen, dass das Geld gut eingesetzt wird, sondern auch, um sich für unsere Partner/ innen politisch stark zu machen, die Menschen hier in Österreich zu sensibilisieren und natürlich die Sternsingeraktionen der nächsten 60 Jahre zu planen. Denn immer noch leiden viele Menschen an Mangelernährung und schlechtem Trinkwasser, an fehlender Gesundheitsversorgung und Schulbildung, an den Folgen des Raubbaus an der Natur und an Missachtung ihrer Menschenrechte. „Das geht uns etwas an!“ sagen die Sternsinger/innen und sammeln Jahr für Jahr für eine gerechtere Welt. Seit den Anfängen der Sternsingeraktion zum Jahreswechsel 1954/55 hat die Katholische Jungschar die Mitmenschen in Afrika, Asien und Lateinamerika im Blick gehabt und für diese mehr als 350 Millionen Euro gesammelt. Unser Ziel ist eine Welt, in der alle gut leben können – dafür wollen wir mit der Sternsingeraktion unseren Beitrag leisten. Seit 60 Jahren werden wir nicht müde, die Weihnachtsbotschaft zu verkündigen, für konkrete Hilfsprojekte zu sammeln, für die Bewahrung der Schöpfung einzutreten, in unserer Bildungsarbeit ein Fenster für andere Kulturen zu öffnen und den Anliegen jener Menschen Gehör verschaffen, die sonst keine Lobby haben.
Rückschau auf die Sternsingeraktion 2013 Bei der Sternsingeraktion 2013 wurden Partnerprojekte aus Äthiopien vorgestellt, im Bereich Frauen- und Gemeindeförderung. Auch der Porjektpartner/innen-Besuch vergangenen Jahr, war aus dem Projekt Hefda in Äthiopien. Daniel Keftassa, Kooperationspartner der Dreikönigsaktion in Äthiopien berichtet, was sich seitdem getan hat: „Mit Unterstützung der Spenden der Sternsingeraktion haben wir ein Bildungszentrum aufgebaut. Die Bauern und Bäuerinnen können mit verbesserten landwirtschaftlichen Techniken mehr Ertrag erzielen. Der Anbau von unterschiedlichsten Gemüse- und Getreidesorten verbessert die Ernährungssituation. Jugendliche lernen, aus lokalen Materialien Baumaterialien herzustellen und
der Dreikönigsaktion arbeiten wir weiter an einer Strategie für unser Engagement in Äthiopien. Es ist wichtig zu sehen, was wir schon alles gemeinsam geschafft haben und zu planen, wie wir in Zukunft noch mehr positive Veränderung erreichen können. Letztendlich geht es bei unserem Einsatz um Gerechtigkeit für alle, um gleiche Chancen und um Solidarität. Das Durch eure Unterstützung haben wir hier sind ja auch unsere ganz tiefen christliche schon viel erreicht, doch es gibt noch Werte.“ sehr, sehr viel zu tun! Gemeinsam mit die Gestaltung der Häuser zu verbessern. Dadurch wachsen Kinder in einer gesünderen Umgebung auf. Zusätzlich werden Häuser mit kleinen Solarpanelen ausgerüstet, um so Strom zu bringen. Die Kursteilnehmer/innen erfahren, wie sie kostbares Wasser sammeln und trinkbar machen können.
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60 Jahre Sternsingen: Zeichen setzen und Tee trinken! Nicht Abwarten und Tee trinken ist das Motto der Sternsingeraktion, sondern Zeichen setzen! Und beim Tee trinken kann man neuerdings auch gutes Tun: Zur 60. Sternsingeraktion wird ein eigener Dreikönigstee ins Sortiment von Sonnentor aufgenommen. Jede Tasse verbindet Genuss mit dem Engagement der Sternsinger/innen für eine bessere Welt: Der Gewinn (Verkaufsminus Einkaufspreis) kommt Teepflückerfamilien in Assam/Indien zugute. Für jede im Aktionszeitraum (bis inkl. März 2014) bei Sonnentor gekaufte Bio-Tee-Packung trägt auch Sonnentor zu unserem Projekt in Indien bei. Der „Segensreiche Dreikönigstee“, ein aromatischer Bio-Früchtetee, kann bei unterschiedlichen Anlässen verkauft (oder verschenkt) werden: Bei Adventmärkten, als Geschenke der Pfarre und Weihnachtsgeschenke von Firmen, beim Pfarrcafé oder nach dem Gottesdienst.
Mehr Infos zur Bestellmöglichkeit findet ihr unter www.sternsingen.at/dreikoenigstee
Menschenrechte und fairer Lohn für Teearbeiter/innen Die Jesuiten in Assam unterstützen die indigenen Teeplantagen-Arbeiter/innen der Adivasi auf ihrer Suche nach Identität und besseren Lebensumständen. Die Kenntnis der Rechtslage ist dabei ein besonders wichtiges Hilfsmittel zur Stärkung der Rechte der Unterdrückten. In Indien gibt es zwar viele Gesetze zur Besserstellung und Unterstützung der indigenen Gruppen, diese werden aber im praktischen Leben oft weder von indischen Beamten, noch vom Management der Teeplantagen beachtet. Die Unkenntnis ihrer Rechte bildet aber den Nährboden für die Ausbeutung der Arbeiter/innen. Sie bekommen keinen fairen Lohn und das Recht auf Landbesitz wird den Adivasi in Assam generell abgesprochen. So bleiben die Teearbeiter/innen vollständig von den Plantagenbesitzern abhängig und führen ein Leben in Leibeigenschaft. Die Dreikönigsaktion und ihrer Partner/ innen setzen sich ein für: Schaffung von gerechteren Arbeitsund Lohnbedingungen für die Teearbeiter/innen Schutz und Einhaltung der Menschenrechte Aufbau von Rechtswissen lokaler Personen und Organisationen Ausbildung von 30 Rechtskundigen in jedem der sechs Distrikte Assams
Info: Sternsingen und Epiphanie-Kollekte am 06. Jänner Die Sternsinger/innen besuchen die Haushalte: Das ist konkretes Handeln, zeugnishafte Verkündigung und gelebtes Brauchtum. Mit den Spenden der Sternsingeraktion werden gezielt Projekte der Entwicklungszusammenarbeit gefördert. Die Epiphaniekollekte als Kirchensammlung am 6. Jänner wird von Missio
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Austria für die Ausbildung von Priestern und Ordensleuten verwendet. Die Rege- die Dreikönigsaktion geht, das Ergebnis lung zwischen der Dreikönigsaktion und der Kirchensammlung am 6. Jänner hinMissio besagt, dass alles, was im Rahmen gegen an Missio. der Sternsingeraktion „ersungen“ wird, an
Termine TERMINE
Termine
Sa., 27. Dez. 2013 – Bem-vindo ao Brasil – Willkommen in Brasilien
Fr., 24. Jan. 20134 & Sa., 25. Jan. 2013 – DKA Danke Kino
Der traditionelle Projektpartner/innen-Besuch ist heuer im Dezember. Ihr könnt die Gäste von CIMI, dem Indigenenmissionsrat unter dem Vorsitz von Bischof Erwin Kräutler beim DKAWorkshopnachmittag kennen lernen. Hier erfahren deine Kids über den Alltag der Ureinwohner/innen im Amazonasgebiet Brasiliens, lernen Kultur und Leute und vor allem auch ein konkretes Projekt kennen, das mit Sternsingergeldern finanziert wird. Neues Erfahren, Spaß haben und Motivation für die Sternsingeraktion 2014 tanken! Melde dich und deine Kinder bitte telefonisch.
Als Dankeschön an alle Sternsinger/innen laden wir euch ins Kino ein (für euch und eure Kinder sind die Karten gratis)! Welcher Film gezeigt wird, erfahrt ihr in Kürze auf unserer Homepage, oder beim Abholen der Sternsingermaterialien. Film ab!
Wann: Samstag, 8. Dezember 2013, 15:00–18:00 Uhr Wo: Pfarre Maria Hietzing, Am Platz 1, 1130 Wien (gleich bei der U4 Station Hietzing) Bitte um Anmeldung (bis 2. Dezember) – telefonisch oder über http://wien.jungschar.at.
Sa., 18. Jan. 2014 – DKA-Cocktail Das alljährliche Danke-Fest für DKA-Verantwortliche und Begleitpersonen, die zu einer gelungenen Aktion beigetragen haben. Nach den Mühen des winterlichen Sternsingens ist es Zeit, bei Musik und Buffet mit köstlichen Cocktails anzustoßen und die vergangene Sternsingeraktion nochmal Revue passieren zu lassen. Wir freuen uns auf euch! Wann: Samstag, 18. Jänner 2014, ab 19:00 Uhr Wo: Alte Burse, Sonnenfelsgasse 19, 1010 Wien
Wann: Freitag, 24. Jänner 2014, 16:00 Samstag, 25. Jänner 2014, 14:00 Wo: Filmcasino, Margaretenstraße 78, 1050 Wien Bitte um Anmeldung – telefonisch oder über http://wien.jungschar.at – bis 13. Jänner 2014.
welt.sichten – global denken & handeln Ab 12. Juni 2014 wird Brasilien zum Mekka der Fußballbegeisterten - die Fußball-WM, die Copa, wird abgehalten. Zwei Wochen vorher wollen wir einen anderen Blick auf das globale Phänomen Fußball und vor allem seine Schattenseiten werfen: Zwangsvertreibungen um Platz für Stadien zu machen, Anstieg der Prostitution und des Menschenhandels während Sportgroßereignissen und menschenunwürdige Bedingungen bei der Herstellung von Fußbällen und anderen Sportartikeln sind nur einige dieser negativen Aspekte. Beim welt.sichten Tag dreht sich diesmal alles ums runde Leder und seine scharfen Kanten. Wann: Samstag, 24. Mai 2014 Wo: wird noch bekannt gegeben
Sommer 2014 – LernEinsatz: Reisen auf die Philippinen, nach Peru und nach Ghana Die Dreikönigsaktion der Jungschar bietet für entwicklungspolitisch interessierte Menschen Lernreisen in Länder des Südens an: LernEinsatz heißt einen konkreten Einblick in die Arbeit der DKA und das Leben der Menschen und Projektpartner/ innen vor Ort zu bekommen und mit diesen zu leben, zu teilen und von ihnen zu lernen. Heuer finden in den Sommermonaten Juli und August drei LernEinsätze statt. Weitere Informationen und Anmeldung zum Orientierungs wochenende findest du unter www.lerneinsatz.at
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E R H A J 0 6 EN S
G N I S N TER
Samstag, 28. Dezemer 2013 10:00–14:00 (eintreffen ab 09:30)
Das Fest
Die kommende Sternsingeraktion ist eine ganz besondere: Zum 60. Mal ziehen tausende Kinder durch ganz Österreich im Dienst einer gerechteren Welt. Die Sternsingeraktion ist über die Jahrzehnte zur größten österreichischen Solidaritätsaktion für unsere Mitmenschen in Afrika, Asien und Lateinamerika geworden, was nur dank eurem Engagement möglich geworden ist. Diese Geschichte erfüllt uns mit Stolz und großer Dankbarkeit und so ein Jubiläum soll auch entsprechend gefeiert werden.
Jugendkirche St. Florian
Wiedner Hauptstraße 99, 1050 Wien
Am 28. Dezember gibt es daher eine große Feier: 60-C+M+Bdas Fest! Gemeinsam mit vielen anderen Sternsinger/innen beginnen wir den Tag mit einer Aktion in der großen Gruppe. Danach kann deine Gruppe zwei Workshops zu Ländern, in denen die Spenden der Sternsinger/innen zum Einsatz kommen, besuchen, nämlich zu Indien, Philippinen, Brasilien und Ghana. Und am Ende warten noch zwei Besonderheiten: Erstens wurde für die 60. Aktion eigens ein neues Sternsingerlied geschrieben, das zeitgleich mit allen anderen Gruppen in Österreich am 28. Dezember präsentiert und von uns gemeinsam gesungen wird. Und zweitens schließen wird den hoffentlich schönen Vormittag mit einer Sendungsfeier samt Segnung durch einen Bischof, so dass auch die Sternsingeraktion 2014 unter einem gutem Stern steht. Wir freuen uns auf ein schönes gemeinsames Fest mit vielen Sternsinger/innen aus der ganzen Diözese!
Ab 09:30 bitte eintreffen, um pünktlich um 10:00 beginnen zu können. Ein Mittagessen wird zur Verfügung gestellt. Für euch fallen keine Kosten an. Ab Oktober bitte rasch anmelden, da wir nur für rund 300 Kinder Platz haben, am besten via http://wien.jungschar.at. Anmeldeschluss ist der 9. Dezember 2013.