kumquat "sternsingen" und "Ein Recht auf Herzensbildung"

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3/2018

r Kindergrup Zeitschrift fĂź

chen n der Katholis penleiter/inne

Jungschar


Sternsingen

Ein Recht auf Herzensbildung Termine

Ich weiSS was Bausteine für einen Kinder-/Familiengottesdienst

Ich will's wissen

Die Philippinen - ein Land in Aufruhr

Gruppenstunde zum Recht auf Herzensbildung

Inselhüpfen mit Carlito Gruppenstunde zu den Philippinen

Das Recht auf Herzensbildung

Child Alert macht Kinder stark!

Mach mit und werde aktiv!

EDITORIAL

Organisatorische Tipps für Pfarren Materialien und Angebote Sternsingmaterial Ein logistisches Meisterwerk und ein großer Müllmacher

Sternsingen: auf die Plätze - fertig - los! Gruppenstunde zur Vorbereitung der Sternsinger/innen ...

Eine königliche Lovestory

Eindrücke von "weit weg" ... Impressum kumquat, Zeitschrift für Kindergruppenleiter/innen, Nr. 3/2018 Die Texte sind unter der Creative-Commons-Linzens „Namensnennung - Nicht kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen“ lizensiert. Weitere Infos unter http://creative-commons.or Medieninhaberin: Katholische Jungschar der Erzdiözese Wien (Bewegung in der Jungen Kirche) Herausgeberin: Diözesanleitung der Katholischen Jungschar Wien - (Bewegung in der Jungen Kirche), Adresse 1010 Wien, Stephansplatz 6/6.18, Tel. 01/51 552 3396; Fax: 01/51 552 2397; Email: dlwien@jungschar.at, http://wien.jungschar.at Chefredaktion: Martina Triebl und Johanna Walpoth Endredaktion: Johanna Walpoth

Weitere Mitarbeiter/innen dieser Ausgabe: Georg Bauer, Irene Castillo Abad, Benni Dittmoser-Pfeifer, Michaela Druckenthaner, Katrin Fallmann, Rebecca Gerdenitsch-Schwarz, Nani Gottschamel, Johanna Schaubmayer, Veronika Schippani, Katharina Schweigkofler, Valentina Steigerwald, Maria Waldner, Johanna Wirrer Fotos Sternsingen: KJSÖ/DKA (Cover), KJSÖ/DKA Elke Giacomozzi (S. 2), KJSÖ/DKA Child Alert (S. 4, 4/5, 5, 8), KJSÖ/DKA Claudia Pein (S. 8), KJSÖ/DKA Mayella Gabmann (S. 10), KJSÖ/DKA Franz Wallner (S. 11), KJSÖ/DKA Helene Schremser (S. 15), Claudia Dießner (S. 3), Katrin Fallmann (S. 12, 13), Valentina Steigerwald (S. 16, 17), Irene Castillo Abad (S. 18), Pixabay - Creative Commos (S. 6/7, 7, 14), Flickr - Creative Commons (S. 8, 9) Fotos Kinderrechte: Kath. Jungschar Wien (S. 3, 4, 5, 6/7, 8/9, 10), Christina Schneider (Cover), KSJÖ/DKA Elisabeth Hagel (S. 2), Layout und Bildbearbeitung: Christina Schneider Druck: gugler*print, Auf der Schöne 2, 3390 Melk/Donau.


Liebe Gruppenleiterin, lieber Gruppenleiter! Liebe/r DKA Verantwortliche/r! Wiedermal ein Kombi-Heft. Ja, das gab‘s schon länger nicht mehr. Diesmal haben wir uns für eine ganz besondere Kombination entschieden: Kinderrechte und Sternsingen. Was hat das miteinander zu tun? Zuerst das Offensichtliche: Zu beiden Themen geht die Jungschar in den einzelnen Pfarren aber auch als große Organisation einmal im Jahr in die Öffentlichkeit. Die Kinderrechteaktion im November und die Sternsingaktion im Jänner sind für viele Menschen Fixpunkte in der Jahresplanung. Bei der Kinderrechteaktion geht es darum, möglichst viele Leute – Kinder wie Erwachsene – darauf aufmerksam zu machen, dass Kinder keineswegs erst halbfertige Menschen sind, die erst so nach und nach Rechte bekommen und bis dahin einfach von Erwachsenen „verwaltet“ werden. Kinder haben Rechte und es ist wichtig, dass sie selbst und auch die Erwachsenen in ihrer Umgebung davon wissen. Daher gibt es Plakate zum Aufhängen, Postkarten und Schokoladen zum Verteilen aber auch Ideen für den Gemeindegottesdienst. Plakate, Dinge zum Verteilen und Gottesdienst? Das alles gibt es doch auch bei der Sternsingaktion! :-) Hier haben Kinder die Gelegenheit, selbst aktiv das Weltgeschehen positiv mitzugestalten. Außerdem tragen sie Jahr für Jahr die frohe Botschaft und den Neujahrssegen in alle Haushalte in Österreich. Und ganz nebenbei sammeln sie dabei auch noch viel Geld, um damit Projekte im globalen Süden zu unterstützen und sorgen dafür, dass diese Menschen sichtbar und hörbar werden. Die Jungschar setzt sich an vielen Orten und in unterschiedlichen Zusammenhängen für ausgegrenzte und benachteiligte Menschengruppen ein. Dazu gehören die Projektpartner/innen der Dreikönigsaktion, aber auch die Kinder in Österreich. Sie haben gemeinsam, dass die Ungerechtigkeiten, die sie betreffen tief in unserer Welt verwurzelt sind. Ein erster Schritt ist hier wie dort, dass viele Menschen dafür ihre Stimme erheben und gemeinsam an einer besseren Welt bauen. Auf zwei gelungene Aktionen mit euch freut sich das Team der Katholischen Jungschar Wien!

Gefördert aus Mitteln der


Child Alert macht Kinder stark! Kinderrechte, Schutz von Kindern und Eröffnung von Chancen - das sind die großen Themen, die Child Alert - das heurige Beispielprojekt - in seiner Arbeit ins Zentrum stellt. In benachteiligten Vierteln von Davao City, einer Großstadt im Süden der Philippinen, gibt es viele Kinder, die arbeiten müssen, viele, die auf sich allein gestellt sind und viele, die Gewalt ausgesetzt sind. Child Alert will Kindern einen Ort geben, wo sie sicher sind. Sie werden zu Multiplikator/innen ausgebildet, die diesen Gedanken dann weiter durchs Viertel tragen sollen. Durch Lobbyarbeit sollen Kinderrechte und der Schutz von Kindern auch auf politischer Ebene stärker in den Blick genommen werden, um bessere Rahmenbedingungen für Kinder und Jugendliche schaffen zu können.

Die Bewohner/innen von armen Stadtgebieten leben oft in einfachen Hütten ohne fließendes Wasser und auf engstem Raum zusammen. Das Leben spielt sich deshalb sehr viel auf der Straße ab. Soziale Kontakte bekommen dadurch nochmal einen besonders hohen Stellenwert, weil Menschen sich viel gemeinsam draußen aufhalten und auch ihre freie Zeit miteinander verbringen - Rückzugsorte sind in Slums rar gesät.

Die philippinische Organisation Child Alert Mindanao, kurz CAM, wurde von einem ehemaligen Priester, Bernado Mondragon, der viel Erfahrung im Bereich Sozialarbeit mitbringt, im Jahr 2006 gegründet. Das Team besteht zudem aus Sozialarbeitern/innen, die vor Ort hervorragende Arbeit leisten und Kinder ermächtigen für ihre Rechte einzutreten.

Genau in diesen Gebieten ist CAM aktiv und setzt sich für eine Verbesserung der Lebenssituation der Bewohner/innen in beeindruckender Weise ein. Der Fokus liegt auf Kindern und Jugendlichen. Sie werden selbst zu Akteur/innen, die ihr eigenes Leben aktiv gestalten und auf ihre Rechte aufmerksam machen. Kinder und Jugendliche sind oft von physischer und sexueller Gewalt betroffen. Durch die schlechte finanzielle Situation vieler Eltern sind Kinder und junge Menschen gezwungen, häufig sehr früh zum Familieneinkommen beizutragen. Laut der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) arbeiteten zwischen 2002 und 2012 circa 5,5 Millionen Kinder. Oft können sie dadurch die Schule nicht abschließen oder kommen übermüdet in den Unterricht. Bisher fehlt dafür das öffentliche Bewusstsein, an dieser Situation grundlegend etwas zu verändern.

Davao, wo CAM tätig ist, befindet sich auf Mindanao, der zweitgrößten Insel der Philippinen, die aufgrund ihrer fruchtbaren Böden als Kornkammer des Landes bezeichnet wird. Überleben am Land wird aber immer herausfordernder: viele Menschen besitzen kein Land und müssen als Tagelöhner/innen überleben, der Klimawandel führt zu Dürreperioden und auf der anderen Seite auch zu immer stärkeren Stürmen, die die Ernte verwüsten. Die weltweiten Lebensmittelpreise sinken stetig, wodurch der Verdienst der Bäuerinnen und Bauern sehr klein ist. Deshalb ziehen viele Philippinos/as von den ländlichen Gebieten weg in die Städte, meist in ärmere Gegenden. Doch auch in den Städten ist die Lebenssituation oft nicht einfach.


Kinder und Jugendliche sprechen für sich selbst! Genau hier setzt Child Alert an – nämlich bei Kindern und Jugendlichen, die für sich selbst sprechen und eintreten sollen. Kinder nehmen an Trainings zu Kinderrechten teil. Sie lernen über ihre Rechte, über die UN Kinderrechtskonvention und erwecken schließlich auch das Interesse anderer Menschen dafür. Dies geschieht beispielsweise durch selbst geschriebene Theaterstücke zu dem Thema Kinderrechte. Die Kinder veranstalten Straßentheateraufführungen in ihren Vierteln. Sie können ihre Kreativität ausleben, gewinnen an Selbstbewusstsein und –vertrauen und machen gleichzeitig andere Bewohner/innen in ihren Wohnvierteln auf ihre Rechte aufmerksam. Das Ziel der Organisation ist es, Kinder zu Vertreter/innen ihrer eigenen Anliegen, Interessen und Rechte zu machen. Überdies lernen Kinder selbst voneinander und können sich selbst Inhalte näher bringen. Dies geschieht durch sogenannte „Peer facilitation“ – Kinder und Jugendliche vermitteln ihr erworbenes Wissen an Gleichaltrige. Sie nehmen dadurch eine Multiplikator/innen-Funktion ein und sorgen dafür, dass ein Bewusstsein für Kinderrechte geschaffen wird, um damit möglichst viele Menschen für das Thema zu sensibilisieren. Doch damit nicht genug: CAM ermächtigt Kinder und Jugendliche auch dazu, den Kontakt zu lokalen Politiker/innen zu suchen, damit sie in ihre politischen Entscheidungen miteinbezogen werden. Sie treten also selbst für ihre Rechte und ihren Schutz auf, machen Lobby für ihre Anliegen. Ein weiteres Ziel der Organisation ist es, Kinder vor sexuellem Missbrauch und vor Gewalt zu schützen. Kinder nehmen an Workshops zu Präventionsmaßnahmen teil. Sie lernen mithilfe von unterschiedlichen kreativen Methoden, wie sie sich schützen

können. CAM veranstaltet auch unterschiedliche Kreativcamps, wie Tanz- und Kunstcamps, zum Thema Kinderschutz. Überdies nehmen Multiplikator/innen an Workshops zu sexueller und reproduktiver Gesundheit, zu Gesundheit und Jugendschutz und zum Klimaschutz teil und können so ihr Wissen erweitern.

Auch die Eltern und die Gemeinschaft sind gefragt! Die zweite Ebene, mit dem sich Child Alert beschäftigt, ist die Einbeziehung der Eltern. Durch starke ökonomische Armut sind Eltern oftmals gezwungen, sehr viel Zeit mit Erwerbstätigkeiten zu verbringen und haben so wenig Zeit für ihre Kinder. Diese sind also oft allein unterwegs oder auf sich gestellt, ihnen fehlen dann Geborgenheit und Schutz. Physische und psychische Gewalt gegenüber Kindern, als schwächste Glieder in diesen Gebieten, sind leider sehr zahlreich, Kinder werden oft ausgebeutet und ausgenutzt. Deshalb sind Eltern auch Zielgruppe der Arbeit von Child Alert. Sie bekommen Trainings zu Kinderrechten, Bildungschancen und einkommensschaffenden Maßnahmen. Zusätzlich sieht Child Alert eine wichtige Bedeutung in der lokalen Gemeinschaft. Die Bewohner/innen der Stadtviertel sollen sich noch mehr gegenseitig unterstützen. Dies geschieht durch Elterntreffen, bei denen sich Eltern austauschen können, oder durch Gemeinschaftsaktivitäten, wo das Gemeinschafts- und Verantwortungsgefühl untereinander gestärkt wird. CAM setzt sich dafür ein, dass es eine verbesserte Vernetzung und einen aktiven Dialog zwischen den unterschiedlichen Akteur/innen, staatliche Einrichtungen, Zivilgesellschaft und Politik gibt. Polizist/innen, Sozialarbeiter/innen und Lehrer/innen werden zu kinderrechtlichen Themen geschult, um aktiv für Kinder eintreten zu können.

Valentina Steigerwald UND Florian Brandstätter Johanna Wirrer


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Inselhüpfen mit Carlito Eine Gruppenstunde zu den Philippinen

Alter: 7-10 Aufwand: Mittel

Hintergrund

Flaggen-Puzzle

Carlito ist ein Philippinen-Koboldmaki und lebt im Süden der Philippinen, z.B. auf der Insel Mindanao. Der kleine Koboldmaki wird etwa 15 cm groß und wiegt nur 150 Gramm. Sein besonderes Merkmal sind seine großen Augen. Am liebsten schläft er oder springt von Baum zu Baum und sucht Nahrung. Carlito wird uns heute auf einer ganz besonderen Reise begleiten …

Oje, da ist etwas schiefgegangen. Könnt ihr mir helfen? (Kinder sollen die Flagge zusammensetzen) Das ist die Flagge meines Heimatlandes, das sind die Philippinen. Blau steht für den Frieden, rot für den Mut und das weiße Dreieck steht für Gleichheit. Die drei Sterne stellen die drei großen Regionen Luzon, Visayas und Mindanao dar (auf Philippinen-Karte zeigen). In Mindanao lebe ich übrigens!

Material >> Bild eines Koboldmaki >> Philippinische Flagge mehrmals ausgedruckt, in mehrere Puzzleteile zerschnitten >> Philippinen-Karte (zum Download auf www.sternsingen.at), ev. auch Weltkarte/Globus >> Foto von Almira (www.sternsingen.at) >> Bilder zum Projekt Child Alert (www.sternsingen.at oder zum Ausborgen im Jungscharbüro) >> Papier und Stifte >> Müll-Sackerl >> verschiedene Reissorten (Wildreis, Basmatireis, Langkornreis, Risottoreis,…), jeweils roh und gekocht

Aufbau Carlito begleitet dich und deine Gruppe durch das Inselreich der Philippinen. Ihr entdeckt die Philippinische Flagge, die Landessprache Tagalog und erfahrt etwas über das Leben zweier philippinischer Kinder. Dazwischen wird bewegt von Insel zu Insel gehüpft, und zum Schluss untersucht ihr das philippinische Hauptnahrungsmittel: Reis.

Stellt euch vor, mein Heimatland besteht aus über 7.000 kleinen und größeren Inseln! Und wenn wir heute das Land bereisen wollen, müssen wir von Insel zu Insel hüpfen!

Inselhüpfen Ein Kind steht auf einer Seite des Raumes. Auf der gegenüberliegenden Seite stehen die restlichen Kinder und fragen: „Carlito, wie kommen wir zur nächsten Insel?” Das einzelne Kind darf entscheiden, wie die Gruppe zur nächsten Insel kommt (zB auf einem Bein hüpfend, auf Zehenspitzen, auf Knien schleichend, rückwärtsgehend,…). Damit alle Kinder mal dran kommen, könnt ihr beliebig viele Runden machen: Oh, jetzt sind wir auf einer unbewohnten Insel angekommen! Weil viele Inseln so klein sind, leben hier gar keine Menschen. Schauen wir, was wir auf der nächsten Insel entdecken! Super! Ihr seid frisch und munter angekommen, aber könnt ihr euch auch mit den Menschen hier unterhalten? Auf den Philippinen wird nämlich Tagalog gesprochen - neben ganz vielen anderen Sprachen!

Einstieg

Was heißt hier…

Hallo! Ich bin Carlito und ich möchte euch heute mein Land und die Menschen, die dort leben vorstellen. Wisst ihr eigentlich, wo die Philippinen liegen? (auf Weltkarte/Globus gemeinsam suchen) Kennt ihr die Flagge meines Heimatlandes?

Die Kinder stehen in der Mitte des Raumes. Der/die GL liest ein Wort vor und gibt für jede Ecke des Raumes eine Übersetzungsmöglichkeit vor. Die Kinder stellen sich in die jeweilige Ecke, die sie für richtig halten.


>> Magandang Hapon: 1. Hallo // 2. Guten Tag // 3. Herr Pfarrer // 4. Zeitung >> Kaibigan kong lalaki : 1. Mein Freund // 2. Mein Haus // 3. Mein Kuscheltier // 4. Mein Zimmer >> Nanay: 1. Oma // 2. Haus // 3. Badezimmer // 4. Mama >> Tatay: 1. Fisch // 2. Kirche // 3. Papa // 4. Lehrer >> Kuya: 1. Bruder // 2. Uhr // 3. Haus // 4. Affe >> Iskul: 1. Apfel // 2. Schule // 3. Tasche // 4. Haus >> Aso: 1. Hund // 2. Katze // 3. Schlange // 4. Affe >> Araw: 1. Sterne // 2. Erde // 3. Mond // 4. Sonne >> Mahilig din akong kumain ng kanin: 1. Heute ist es heiß // 2. Ich hab dich lieb // 3. Ich esse gerne Reis // 4. Ich gehe in die Schule

können, um das Klima und die Umwelt zu schützen. Ihr könnt sie auf einer Liste zusammeschreiben und sie euch gut einprägen. Anschließend sollen sich die Kinder frei im Raum bewegen. Ein Kind bekommt ein Müll-Sackerl und ist das „Umweltmonster“. Es versucht, die anderen Kinder zu fangen. Wer gefangen ist, kann sich nicht mehr bewegen, bis ein anderes Kind hinkommt und ihr/ihm eine der Aktivitäten von der Liste sagt. Wenn das Umweltmonster keine Lust mehr hat, kann es das Sackerl ablegen und jemand anderer fängt.

Wow, so eine fremde Sprache ist gar nicht so einfach zu verstehen!

Super! Wir alle können unseren Beitrag leisten! Das muss ich gleich meinen Freunden und Freundinnen erzählen! Lasst uns vorher jedoch noch ein letztes Mal zur nächsten Insel weiterhüpfen! Ihr werdet staunen!

Inselhüpfen

Inselhüpfen

Siehe oben

Siehe oben

Herzlich willkommen! Hier lebt Almira mit ihrer Familie. Das Land ist hier sehr fruchtbar und es wachsen viele verschiedene Früchte. Leider haben große Unternehmen das Land gekauft und bauen auf riesigen Feldern Ananas, Bananen und Ölpalmen für den Export an. Für kleine Reisbauern/bäuerinnen wie Almiras Familie bleibt nur mehr wenig Platz. Außerdem macht ihnen der Klimawandel stark zu schaffen. Taifune, Dürren und Überflutungen bedrohen die Reisernte und damit auch das Leben vieler Familien.

Magandang Hapon in Mindanao, meinem Zuhause! Hier gibt es eine großartige Organisationen: Child Alert. Sie hilft mit, dass sich das Leben von vielen Kindern und Jugendlichen hier verbessert.

Umweltmonster vertreiben

Weltweit gibt es über 7.000 verschiedene Reisarten. Rätselt, welche Reissorten vor euch liegen, welche Unterschiede erkennt ihr? Könnt ihr die trockenen und die gekochten Körner von der gleichen Sorte zusammenfinden? Wenn ihr Zeit habt, könnt ihr sie auch verkosten

Unser Klima zu schützen ist nicht nur für Almira und ihre Familie wichtig. Klimaschutz geht uns alle an und jede/jeder kann etwas dazu beitragen. Zuerst sammelt ihr gemeinsam Dinge, die wir alle tun

Schaut euch gemeinsam ein paar Bilder zum Projekt an und erzählt den Kindern kurz, was Child Alert so alles macht. (Informationen zu Child Alert findest du auf Seite 4-5) Und wisst ihr, was wir hier auf Mindanao am liebsten essen? (Kinder raten lassen) Ja richtig, Reis!

Reissortenrätsel

Ihr habt nun viele spannende Dinge über mein Heimatland, die Philippinen gehört. Das Coolste aber ist: mit dem Geld, das ihr beim Sternsingen sammelt, werden Organisationen wie Child Alert unterstützt. Ihr helft mit, dass das Leben von vielen Kindern und ihren Familien verbessert wird.

Rebecca Gerdenitsch-Schwarz, angepasst von Nani Gottschamel


Die Philippinen ein Land in Aufruhr Seit Präsident Duterte 2016 an die Macht kam, befinden sich die Philippinen in einem Ausnahmezustand. Besonders die arme Bevölkerung in städtischen Slums ist von seinem gewalttätigen Vorgehen betroffen. Nachdem wir heuer im Herbst Besuch von den Philippinen erhalten (siehe Seite 4), wollen wir uns mal anschauen, was das Land gerade bewegt. Die Philippinen sind ein „aufstrebender“ Staat, wenn wir jetzt mal nur wirtschaftliche Faktoren beachten würden. Aber das greift leider viel zu kurz, wenn wir über dieses aufgewühlte Land reden. Das Wirtschaftswachstum konzentriert sich, wie leider so oft, auf einige wenige, während andere komplett im Regen stehen bleiben. Vor allem in ländlichen Gebieten, aber auch in den Slums der philippinischen Städte - also den ausgegrenzten, irregulären Vierteln - gibt es nach wie vor viel Armut und wenig Möglichkeiten oder Chancen auf Veränderungen. Ein Großteil des Bruttoinlandsprodukts setzt sich aus Rücküberweisungen zusammen, die im Ausland lebende Philippinas/os ihren Familien überweisen. Weiters gibt es auf den Philippinen inzwischen viele Call Center - die günstigen Arbeitskräfte und die guten Englischkenntnisse machen es ausländischen Firmen leicht. Am Land leben die Menschen von Landwirtschaft, zum Teil auch von Plantagenarbeit.

Philippinische Städte und ihre Slums Wie in vielen anderen Ländern der Welt, gibt es auch auf den Philippinen starke Land-Stadt-Flucht. Am Land sind die Verdienstmöglichkeiten sehr gering, in den Städten versprechen neue Call Center einen Job, doch leider

gibt es nicht für alle lukrative Tätigkeiten, so entstehen immer größer werdende Städteslums. Diese Slums entstehen immer dort, wo die Bedingungen besonders prekär sind und der Boden daher brach liegt und für die arme Bevölkerung zugänglich ist. Viele Slums befinden sich in Gebieten, die häufig von Unwettern und Überschwemmungen heimgesucht werden und so sind die einfach gebauten Häuser natürlich auch besonders von Naturkatastrophen betroffen, denen sie aber nicht stand halten können. In vielen solchen Slumgebieten gibt es kein Licht, kein Wasser, schlechte sanitäre Bedingungen. Die Häuser sind aus recycelten Materialien oder Schrott gebaut. Blech, Holzreste, Lehmziegel wohin das Auge reicht. Mit der Zeit bauen sich Slumbewohner/innen immer mehr Infrastruktur auf, holen sich Strom von der öffentlichen Leitung, aber staatliche Institutionen, wie etwa die Müllabfuhr, beachten das Viertel nicht. Daher sind Straßen und Flüsse meist sehr verschmutzt. Durch fehlende sanitäre Anlagen breiten sich nicht nur unangenehme Gerüche, sondern oft auch Krankheiten aus. Die meisten Menschen, die in diesen Barangays, also Bezirken, wohnen, haben keinen regulären Job,


wodurch ihr Verdienst sehr unsicher und unregelmäßig ist. Die Menschen leben unter der Armutsgrenze und müssen jeden Tag aufs Neue für das Überleben ihrer Familien kämpfen. Viele Kinder und Jugendliche können die Schule nicht besuchen, weil auch sie zum Einkommen der Familien beitragen müssen und Schuhe putzen, Müll sammeln oder selbst gemachten Schmuck verkaufen. Diese extreme Armut zerstrört viele Familien, viele Elternteile leben im Ausland, Kinder bleiben dann oft allein zurück und laufen Gefahr, Opfer von Gewalt und sexueller Ausbeutung oder Kinderarbeit zu werden. In Slums leben Menschen auf engstem Raum mit- und nebeneinander. Privatsphäre gibt es praktisch keine, was auch Kinder und Jugendliche stark betrifft. Es kommt leider immer wieder zu sexuellen Übergriffen – ein riesiges Tabuthema auf den Philippinen, wodurch diese Fälle dann meist nicht öffentlich gemacht werden.

Wenn Menschen Macht haben, die sie nicht haben sollten... Als im Mai 2016 Rodrigo Duterte die Präsidentschaftswahl gewann, war eine rasche und radikale Veränderung der Situation auf den Philippinen schnell erkennbar. Duterte – früherer Bürgermeister von Davao City auf der südlichen Insel Mindanao – war schon von damals für seine radikalen politischen Aktivitäten bekannt. Im Wahlkampf der Präsidentschaftswahl setzte er sich laut für die Wiedereinführung der Todesstrafe ein und erklärte Drogen den Krieg – sollte er gewählt werden. Dies waren keine leeren „Versprechen“: innerhalb von zwei Monaten nach seiner Vereidigung wurden auf den Philippinen mehr als 2.000 Menschen – angeblich Drogendealer/innen oder Süchtige - getötet. Welche Zahlen jetzt auf der „schwarzen Tafel“ Dutertes stehen, ist unklar. Vermutungen bewegen sich aber in den fünfstelligen Bereich. Im Kampf gegen Drogen wagen sich Dutertes Kämpfer/innen immer wieder weit in Slums vor, wo Razzien durchgeführt werden. Sehr oft kommen Menschen

bei solchen Begegnungen ums Leben, es gibt keine Gerichtsverhandlungen, sie werden auf offener Straße erschossen, oft sogar von der „normalen“ Bevölkerung, die Duterte zur Selbstjustiz aufgerufen hat. Das heißt auch, dass die Täter/innen ungestraft davonkommen, dass Polizist/innen und sogar die Zivilbevölkerung eigenmächtig Entscheidungen über Leben und Tod treffen können, ohne mit Konsequenzen rechnen zu müssen. Für die Bewohner/innen von Slums bedeutet dieses Vorgehen Angst, Unberechenbarkeit, eine sehr eingeschränkte Bewegungsfreiheit (viele trauen sich nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr auf die Straße) und unermessliches, menschliches Leid – inzwischen haben sehr viele Familien Tote zu beklagen. Der Drogenkrieg ist somit ganz klar nicht eine Kriegserklärung an Drogenhändler/innen, sondern an die arme Bevölkerung, verpackt in ein anderes Kleid. Duterte achtet genau darauf, den Fokus auf das Drogenproblem zu lenken, so als wäre es das einzige auf den Philippinen. Er gibt den Menschen das Gefühl, dass er dadurch alle Probleme der Philippinen löst und das Land nach vorne bringt. Auch im Internet wird sehr viel Stimmung für Duterte gemacht, die Verbreitung von „fake news“ (also Falschnachrichten) ist derzeit enorm. Duterte hat auf Mindanao mit dem Drogenkrieg Frieden versprochen, genau das Gegenteil ist passiert. Jetzt richtet er auf nationaler Ebene nochmal genau das gleiche an. Ein großes Problem dabei ist, dass er tatsächlich eine riesige Machtposition inne hat, also auch rechtlich abgesichert ist.

Stimmen gegen Duterte Durch die neue politische Linie wird die arme Bevölkerung noch mehr ins Abseits gedrängt, Angst bestimmt das Leben vieler, die Macht liegt in den Händen weniger. Der Fokus auf den Drogenkrieg lässt viele andere Probleme im Dunkeln und lenkt davon ab. Deshalb ist es jetzt besonders wichtig, dass es Organisationen gibt, die sich gegen den Präsidenten stellen und an andere bestehende Probleme erinnern.

Johanna Walpoth Johanna Walpoth


Organisatorische Tipps für Pfarren Motivieren von Sternsinger/innen und Begleitpersonen

Engagement würdigen

Sternsingen ist nur möglich, wenn genug Kinder, Jugendliche und Erwachsene bereit sind, ihre Freizeit für die Aktion herzugeben. Manchmal ist es schwierig neue Menschen zu motivieren, aber warum eigentlich?

Es ist für Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene sehr wichtig, dass ihr großartiges Engagement und die Solidarität mit Menschen im Globalen Süden gewürdigt werden.

Das Sternsingen ist für Kinder so toll und wichtig, weil sie selbst etwas verändern und bewegen können. Diese Möglichkeit bekommen Kinder leider nicht sehr oft. Macht ihnen also bewusst, dass sie mit Sternsingen die Welt ein kleines bisschen verbessern können. Außerdem ist die Aktion eine großartige Möglichkeit, sich mit Menschen, die man gern hat, zu treffen, Zeit zu verbringen und etwas Sinnvolles dabei zu tun.

Sagt Danke, oft und laut: in der Sternsinger/innenmesse, im Pfarrblatt, an öffentlichen Orten. Besonders toll ist es auch, wenn ihr den Kindern gemeinsame Zeit schenkt. Macht einen Ausflug, ein Lagerfeuer, besucht gemeinsam das Danke-Kino. Mit den Begleitpersonen könnt ihr zum DKA-Cocktail kommen. Gemeinsame Zeit ist ein tolles Geschenk und ein netter Abschluss! Eine kleine materielle Aufmerksamkeit könnt ihr vom Jungscharbüro bekommen: heuer gibt es kleine fair gehandelte Eulen-Schlüsselanhänger aus Sri Lanka.

Werbung, Werbung, Werbung Werbung von und für die Sternsingaktion ist natürlich wichtig: einerseits könnt ihr so mehr Kinder und Jugendliche ansprechen, dass sie mitmachen, andererseits ist es natürlich auch super, wenn Menschen informiert werden. Texte und Bilder könnt ihr selbst machen oder auch von uns (zum Beispiel auf wien. jungschar.at/sternsingen) bekommen. Schreibt ins Pfarrblatt, auf eure Jungschar-Homepage, Facebook oder wo auch immer, wie die Aktion vorangeht. Vergesst dabei das Danke an die Kinder nicht. Wenn ihr Fotos von den Kindern macht, fragt sie und auch die Eltern, ob ihr diese verwenden dürft.

Routen und Zeitplan Es ist wichtig, dass ihr euch vor der Aktion schon darüber Gedanken macht, wie ihr die Gruppen aufteilt, wer welche Route nimmt, wann ihr wo unterwegs sein wollt. Hier ein paar wichtige Tipps dafür >> Teilt die Gruppen schon in der Vorbereitungsstunde gemeinsam mit den Kindern ein – dann können die Kinder auch sagen, mit wem gemeinsam sie unterwegs sein wollen und es gibt ihnen und euch Sicherheit. >> Ihr könnt auch das Wochenende nach dem 6. Jänner noch zum Sternsingen nützen. >> Vormittags könnt ihr Büros, Geschäfte, Arzt­ praxen aufsuchen, wenn viele Menschen nicht daheim sind.

Clara Handler


Materialien und Angebote >> In großen Wohnkomplexen könnt ihr ankündigen, wann die Sternsinger/innen ungefähr kommen werden. >> Wenn euer Pfarrgebiet sehr groß ist, könnt ihr auch einen längeren Auftritt in Foyers oder Innenhöfen machen, wohin ihr alle Menschen des Hauses einladet. >> Natürlich könnt ihr auch in Gasthäusern oder Cafés, in Krankenhäusern oder Sozialeinrichtungen, an Plätzen oder Märkten usw. Sternsingen.

Sternsingen erklären Viele Menschen kennen das Sternsingen als Brauchtum nicht. Hier ein kurzer Text, wie ihr es erklären könnt: Das Sternsingen ist eine alte österreichische Tradition. Zwischen Weihnachten und Dreikönigstag ziehen Kinder von Haus zu Haus, singen Lieder und bringen den Menschen Friedenswünsche für das neue Jahr. Die Sternsinger/innen machen aber auch auf globale Ungleichheiten aufmerksam und sammeln Spenden für eine gerechtere Welt. Die gesammelten Gelder unterstützen soziale Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika dabei die Ursachen von Armut, Ausbeutung und Ausgrenzung zu bekämpfen Tipp: Erklärungen in anderen Sprachen gibt es auch auf der Homepage der Dreikönigsaktion.

Niemand da? Dann bitte, wenn ihr wollt, den Flugzettel und einen Erlagschein im Postkasten hinterlegen. Bitte nicht dort, wo ein „Bitte keine Werbung“ Pickerl drauf klebt. Legt die Materialien bitte nicht vor Türen, weil das Einbrecher/innen verrät, dass hier niemand zuhause sind.

Spendenabsetzbarkeit Sternsingspenden sind steuerlich absetzbar. Dazu braucht es, auch bei Barspenden, die vollständigen Daten der Person (Name, Adresse, Geburtsdatum, Betrag). Bitte verwendet dafür die Spendenbestätigungsliste, die ihr im Jungscharbüro bekommt oder online findet (wien.jungschar.at/pfarre/sternsingen). Die Liste muss dann von der Pfarre abgestempelt und ins diözesane Jungscharbüro geschickt werden. Wir leiten die Spenden dann direkt an das Finanzamt weiter. Auch bei Spenden per Erlagschein, muss dort das Geburtsdatum eingetragen werden, damit wir die Spende berücksichtigen können. Die Erlagscheine der JS/DKA haben deshalb extra ein Feld dafür.

Länderpakete Du möchtest mit deinen Jungscharkindern mehr über ein bestimmtes Land erfahren? Deine Sternsingkinder und du interessiert euch für das Land, aus dem unsere Gäste im Herbst heuer kommen? Dann haben wir etwas ganz Tolles für euch: Länderpakete! Prall gefüllte Schachteln mit Textilien, Gewürzen, Instrumenten, Spielsachen, typischen Produkten des jeweiligen Landes – und natürlich mit einer Mappe voller Informationen und Ideen zur Benützung. Das kannst du bei uns im Jung­ schar­büro reservieren für den Zeitraum, wo ihr es braucht. Du kannst es dann gerne hier abholen oder wir schicken es dir gerne auch per Post.

Filme Im Jungscharbüro haben wir auch viele Filme über das Sternsingen, über diverse entwicklungspolitische Themen, die ihr euch gerne ausborgen und mit euren Kindern anschauen könnt. Zu einigen Filmen gibt es auch Gruppenstunden dazu.

LernEinsatz Du interessierst dich für ferne Länder und reist gerne abseits der touristischen Pfade? Dann fahr mit auf LernEinsatz! LernEinsatz heißt: reisen, um zu lernen – um neue Länder, andere Lebensrealitäten und Perspektiven kennenzulernen und einen direkten Einblick in die Arbeit der Dreikönigsaktion zu gewinnen. In einer kleinen Gruppe fährst du für einen Monat zu Projektpartner/innen der Dreikönigskation in Brasilien, Ghana, Peru oder auf den Philippinen. Dabei reist du ganz nah am Alltag der Menschen und gewinnst so einen vielfältigen Blick auf das Land. Genauere Informationen findest du auf www.lerneinsatz.at Im November 2018 wird es eine Infoveranstaltung geben, wo du mehr über den LernEinsatz erfahren und auch Menschen treffen kannst, die selbst schon auf Lerneinsatz waren.

Workshops in Pfarren Die Jungschar Wien bietet für euch, eure Gruppenleiter/innen- oder Sternsingbegleit-Runde Workshops in eurer Pfarre an. Braucht ihr Hilfe bei etwas Bestimmtem oder sucht ihr Informationen zu einem Thema? Interessiert euch eine Fortbildung zu sexualisierter Gewalt oder zu Gruppendynamik? Wollt ihr neue Spiele ausprobieren? Oder einfach nur mehr zum neuen Sternsingprojekt oder anderen entwicklungs- und gesellschaftspolitischen Themen erfahren? Dann meldet euch einfach bei uns im Jungscharbüro und wir besuchen euch gerne in der Pfarre.


Sternsingmaterial

Ein logistisches Meisterwerk und ein großer Müllmacher Die Materialausgabe für die Sternsingaktion ist jedes Jahr wieder eine Herausforderung. Die Vorbereitungen Starten schon über ein Jahr vor der eigentlichen Aktion, wenn die Bestellscheine für die übernächste Saison gedruckt werden. Schon im Jänner treffen die ersten Materialbestellungen für das nächste Jahr ein und werden bearbeitet. Dank eurer zeitigen Bestellungen, können wir im Frühjahr gut abschätzen, wieviel Material in der gesamten Erzdiözese Wien benötigt wird und das gesamte Material bestellen. Von Plakaten in diversen Größen, Flyern, Stickern, Spendenausweisen und Kreiden über Unterstützungsmaterial, wie Informationen für die Pfarren, Schnittmustermappen und Liederhefte bis hin zu Dankegeschenken für die Kinder und Einladungskärtchen zum Danke-Kino und zum Danke-Cocktail – alles soll möglichst genau bemessen werden, damit möglichst wenig über bleibt, aber auch die Spätentschlossenen nicht leer ausgehen. Im September werden die verschiedenen Bestellungen für die Lieferung verpackt. Bei fast 400 Bestellscheinen und etwa 30 unterschiedlichen Dingen, die bestellt werden können, muss man ganz schön aufpassen, dass nicht doch versehentlich das ein oder andere Stück in das falsche Säckchen wandert. Im Herbst wird das ganze Material dann endlich ausgeliefert. Einen ganzen Monat benötigt unser Lieferant um alle Pfarren zu besuchen! Und einen ganzen Monat packen wir im Büro noch weitere Materialsackerl für etwa 150 DKA-Verantwortliche, die persönlich bei uns vorbei schauen – eine gute Gelegenheit für uns, euch einmal persönlich kennenzulernen.

Monika Gamillscheg

DKA-Material in Zahlen Wieviel Raum nimmt das gesamte Material für alle Pfarren der Erzdiözese ungefähr ein? a) 11m³ b)17m³ c)5m³ Wieviel einzelne Stück Material haben wir für alle Pfarren in der Erzdiözese bestellt? a) 500.000 b) 342.125 c) 834.801 Wieviele davon sind Flyer? a)145.000 b)370.000 c)510.000 Und wieviele sind C+M+B-Leisten? a)320.000 b)20.000 c)190.000 Im Vergleich dazu, wieviel Stück Tafelfolie benötigen alle Pfarren zusammen? a)7.500 b) 24.000 c)65.00 Wie weit muss unser Lieferant jedes Jahr fahren, um alle Pfarren zu beliefern? a) 2.500km b) 900 km c) 4.000km


4. B) 190.000 Klebeleisten. Dabei haben wir hier sogar sehr knapp bemessen, damit wir nicht zu viele wegwerfen müssen. 3. C) Mehr als eine halbe Million Flyer! Hoffentlich werden die auch alle verwendet. 2. B)17 Kubikmeter nimmt das gesamte Material ein. Das wäre genug um ein durchschnittliches Badezimmer bis an die Decke zu füllen. 1. A) 834.801 Stück Material haben wir dieses Jahr bestellt. Dabei haben wir vom Vorjahr noch viele Erlagscheine und andere Unterlagen aufgehoben! Dazu kommen auch noch Informationen, die wir selbst drucken und bereitstellen.

Antworten:

>> Sparsamer Umgang Gerade die beliebten C-M-B-Klebeleisten werden häufig auf viele Türen geklebt, auf die man auch mit Kreide gut schreiben könnte. Manchmal werden sie sogar im Voraus in Prospekte gelegt und massenhaft in Briefkästen geworfen. Dabei sind sie nur für die Türen gedacht, an denen Kreide nicht hält. Natürlich, wenn euch jemand um den hübschen, goldenen Schriftzug bittet, müsst ihr ihn nicht verwehren. Aber bitte denkt daran, dass viele Menschen auch mit der guten alten Kreide glücklich wären. Auf Türen auf denen Kreide nicht gut hält, könnt ihr alternativ auch die durchsichtige Tafelfolie kleben, die jedes Jahr neu beschriftet werden kann. (siehe Seite 16-17) >> Reste verwenden Sind euch einige Broschüren und Dankegeschenke über geblieben, könnt ihr sie gemeinsam mit einer kleinen Spendenbox in eurer Pfarre zur freien Entnahme auflegen. So haben auch die Menschen noch etwas davon, die euch dieses Jahr verpasst haben. >> Reste aufheben Viele der Materialien können im nächsten Jahr wieder verwendet werden und müssen nicht immer neu bestellt werden: Zahlscheine, Kreiden, Spendenbestätigungslisten,… >> Genau Bestellen Damit du für nächstes Jahr die richtige Menge bestellst, schau dir an, wieviel du letztes Jahr bestellt hast und wieviel dieses Jahr über geblieben ist. Wenn du gleich nach der Sternsingaktion bestellst, musst du dir auch nicht aufschreiben, wieviel über geblieben ist. Die Bestellung vom Vorjahr kannst du ganz einfach mit dem Kennwort deiner Pfarre auf unserer Bestellseite sehen: bit.ly/dkabestellung >> Rechtzeitig bestellen Eine rechtzeitige Bestellung gleich nach der letzten Sternsingaktion hilft uns, nicht zu viel zu bestellen, sodass bei uns möglichst wenig übrig bleibt. >> Gemeinsam Abholen Auch bei der Auslieferung könnt ihr uns helfen, viel einzusparen, indem ihr euer Material persönlich abholt. Vielleicht könnt ihr es ja auch gleich der Nachbarspfarre mitbringen?

5. A)Nur 7.500 Stück wiederverwendbare Tafelfolie mussten wir dieses Jahr bestellen. Im Vergleich zu 190.000 Stück Klebeleisten ist das sehr wenig. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Tafelfolie den gleichen Zweck erfüllt und sogar wiederverwendbar ist!

So wie auch viele Pfarren, fällt es uns bei so viel Material sehr schwer einzuschätzen, wieviel genau gebraucht wird. So wandert leider auch bei uns jedes Jahr Einiges in den Müll. Hier haben wir die besten Tipps, wie ihr uns helfen könnt, die Sternsingaktion umweltverträglicher zu machen:

6. A)2.500 km legt unser Lieferant jedes Jahr zurück. Ganz schön weit, und das obwohl wir die Lieferungen für ihn nach Dekanaten sortieren und er sich die Routen im Voraus überlegt, um möglichst wenig zu fahren.

Helft uns Müll zu sparen!

Florian Spatt KAtrin Fallmann


Sternsingen: auf die Plätze - fertig - los! Eine Gruppenstunde zur Vorbereitung der Sternsingaktion mit den Kindern. Hintergrund In dieser Gruppenstunde sollen die Kinder auf die Sternsingaktion 2019 vorbereitet werden. Damit sich die Kinder gut auf das Sternsingen einstellen können, soll sowohl für Erfahrene als auch für Sternsing-Frischlinge etwas dabei sein. Wir empfehlen, diese Gruppenstunde schon vor dem Advent einzuplanen, damit sie nicht im großen Weihnachtstrubel untergeht und ihr alle organisatorischen Infos früh genug habt. Am besten sind zu diesem Termin auch alle Begleitpersonen da, damit die Kinder sie kennenlernen können.

Material >> >> >> >> >> >> >> >>

Plakat Ausdruck der Philippinen-Karte (Download auf www.sternsingen.at) Stifte Beamer und Laptop mit Powerpoint-Präsentation (Download auf www. sternsingen.at) oder Fotoset (zum Ausborgen im Jungscharbüro) ev. Scheren und Kleber ev. Bilder zum Aufkleben ev. Tischtennisball ev. Strohhalme

Aufbau Nach einem philippinischen Bewegungsspiel werden die Kinder durch ein paar Rätsel auf das Thema Sternsingen eingestimmt. Danach schaut ihr euch gemeinsam Fotos und Videos aus dem heurigen Beispielprojekt an. Zum Abschluss könnt ihr entweder gemeinsam eine Kollage gestalten oder noch ein philippinisches Spiel spielen.

Beim Eintreffen der Kinder Im Eingangsbereich ist ein beschriftetes Plakat vorbereitet: „Sternsingen 2019 - für Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika“ Auf diesem Plakat darf jedes Kind beim Ankommen seinen Namen schreiben.

Außerdem hängt eine Landkarte der Philippinen mit einer Schätzfrage: „Aus wie vielen Inseln bestehen die Philippinen?“ Dort können die Kinder auf Post-It-Zetteln ihre Schätzungen abgeben. Beim Rätselspiel später wird die Frage aufgelöst.

Bewegungsspiel von den Philippinen Nenn eine Zahl! Bei der Sternsingaktion wollen wir mit Menschen aus anderen Ländern in Kontakt kommen. Wir wollen uns austauschen und gegenseitig etwas übereinander erfahren. Deshalb haben wir heute auch ein Spiel mitgebracht, das von Kindern im heurigen Beispielland, den Philippinen, gespielt wird: Die Kinder spielen gemeinsam. Der/die GL nennt eine beliebige Zahl zwischen der kleinsten Zahl (Anzahl der Kinder) und der höchsten Zahl (Anzahl der Kinder mal 5). Jetzt muss sich das Team so aufstellen, dass sie den Boden mit genau dieser Anzahl an Körperteilen berührt. Kann beliebig oft wiederholt werden.

Sternsing-Rätselraten Das Geld, das wir beim Sternsingen sammeln, wird für Menschen in Armutsregionen verwendet. Heuer geht es beispielhaft vor allem um die Philippinen. Die Philippinen bestehen aus 7.641 Inseln (Schätzfrage vom Anfang), die aber nur teilweise bewohnt sind. War irgendjemand mit seiner/ihrer Schätzung nahe dran? Im Raum sind mit fünf Schnüren fünf Kreise gelegt, symbolisch für die Philippinen als Inselstaat. In den Kreisen liegt jeweils ein Zettel mit einer Rätselaufgabe, die mit dem Sternsingen oder mit den Philippinen in Verbindung steht. Der Reihe nach liest ein Kind je einen Zettel vor. Rätselfrage der 1. „Insel“: Was ist gelb, spitz und sitzt auf dem Kopf? Antwort: Krone. Erklärung: Zum Jahreswechsel werdet ihr zu Heiligen Königen gekrönt und übernehmt die ehrenvolle Aufgabe, den Menschen zu verkünden, dass Jesus geboren wurde, um uns zu befreien. Sternsingen ist natürlich auch Gemeinschaft und ein Abenteuer. Dazu


könnt ihr gerne auch noch im Freundeskreis fragen, ob wer mitmachen will. Rätselfrage der 2. „Insel“: Welches Graffiti steht ganz oben am Türstock? Antwort: 20-C+M+B-19. Erklärung: Das Sternsinger-CMB ist eines der ältesten heute noch immer üblichen Graffitis der Welt und bedeutet „Christus mansionem benedicat“. Das ist Latein und bedeutet „Christus segnet dieses Haus“. Für ganz viele Menschen ist es sehr wichtig, dass ihr sie besucht und ihnen den Segen für das neue Jahr überbringt. Rätselfrage der 3. „Insel“: Was ist weiß, klein und etwas Gutes zum Essen? Antwort: Reis. Erklärung: Reis ist für die Menschen auf den Philippinen (fast 105 Millionen Einwohner/innen) das wichtigste Nahrungsmittel. Leider haben viele Menschen nicht genug zu essen oder zu wenig Gesundes. Rätselfrage der 4. „Insel“: Was braut sich über dem Meer zusammen und kann dann sehr gefährlich werden? Antwort: Taifun. Erklärung: Die Philippinen sind stark von tropischen Wirbelstürmen betroffen, die Häuser und Ernte zerstören, viele Menschen sind dabei auch schon gestorben. Die Taifune werden immer stärker, weil der Klimawandel das Meer erwärmt. Rätselfrage der 5. „Insel“: Was ist wichtig, um später mal ein gutes Leben zu haben? Antwort: Bildung. Erklärung: Viele Kinder auf den Philippinen haben nicht einmal die Möglichkeit, die Grundschule positiv abzuschließen. Viele müssen z.B. arbeiten, weil die Eltern keine regelmäßige Arbeit haben, und die Familie sonst zu wenig Einkommen hat.

Infos zum Projekt Child Alert auf den Philippinen Nun kannst du den Kindern ein paar Bilder oder Videos vom Beispielprojekt zeigen. Am besten, du suchst ein paar Bilder aus, die du selbst besonders spannend findest und zu denen du den Kindern auch ein bisschen was erzählen kannst. Informationen findest du zum Beispiel auf Seite 4-5 und 8-9. Außerdem gibt es in den „Sternsinger/innen-News“ (Kinderfolder) auch noch kindgerecht aufbereitete Infos.

Denkt daran, mit den Kindern auch Organisatorisches zu klären! (zB. Treffpunkte, Wann ist wer unterwegs?, ...)

Abschluss - Spiel oder Kollage Zum Abschluss könnt ihr das Plakat vom Anfang nochmal hernehmen, es als Kollage gestalten – zum Beispiel mit Fotos von den Sternsingprojekten, Daumenabdrucke bzw. Handumrisse der Kinder („Ich bin dabei!“), selbst erdachte Slogans, Zeichnungen zum Sternsingen oder zu „Einer Welt“ oder Bildern (aus Zeitschriften oder von den Philippinen). Es kann auch ein Platz frei bleiben, um das Sternsing-Ergebnis der Pfarre bzw. ein Gruppenfoto mit einem Danke nach der Sternsingaktion einzufügen. Die Collage kann dann in der Pfarre (Schaukasten, Kirche, Pfarrheim) aufgehängt werden. Wenn ihr lieber noch etwas spielen wollt, gibt es hier noch ein Spiel von den Philippinen.

Philippinen-Windball Jedes Kind bekommt einen Strohhalm. Mit ihrer Hilfe soll gemeinsam ein Tischtennisball durch den Raum bewegt werden, ohne ihn zu berühren. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: >> Die Kinder sitzen im Kreis, gemeinsam versucht ihr, den Ball möglichst schnell im Kreis herum zu schicken. >> Du markierst eine Start- und eine Ziel-Linie (oder sogar ein Tor aus Bauklötzen), auf der Strecke dazwischen setzen sich die Kinder auf und jedes Kind bläst den Ball zum nächsten Kind weiter.

Nani Gottschamel, mit Ideen von Georg Bauer



Valentina Steigerwald


Eindrücke von "weit weg" Irene Castillo Abad Wenn du etwas so Neues, so Intensives, so Ehrliches erfahren hast... dann bemerkst du, wie schwer es ist dich vor ein weißes Blatt Papier zu setzen, mit einem Stift in der Hand und mit einem Geist voller Erinnerungen und Ideen, die rasen ohne eine ersichtliche Ordnung. Du hast jede Menge zu sagen, aber du weißt nicht, ob du die rechten Worte finden wirst, um es so auszudrücken, dass andere es verstehen können; so dass du, Leser*in, es verstehen kannst. Ich möchte erklären und mit dir betrachten, was diese Erfahrung mir ermöglicht hat, aber es ist schwierig, auch jetzt wo ich zurück bin, weil ich noch nicht komplett verstanden habe auf welchem Level sich meine Perspektive verändert hat. Deshalb werde ich am Anfang beginnen und dann Schritt für Schritt verstehen. Ich werde die Lücken einfüllen, Ideen vergleichen, meine Erinnerungen kräftigen und dann meinen eigenen Sinn finden.

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Im Sommer 2018 waren 18 Teilnehmer/innen und zwei Begleitpersonen auf LernEinsatz in Ghana oder den Philippinen. Wir haben einige davon befragt und von diesen weit entfernten Ländern und Menschen gehört, die damit ganz nahe an uns heranrücken! Maria Waldner Womit hast du nicht gerechnet, worauf warst du nicht vorbereitet? Ich war bereits mehrmals als Individualreisende in sogenannten „Entwicklungsländern“, jedoch eher in Südamerika und Südostasien. Ich hatte also schon eine ziemlich gute Vorstellung hinsichtlich dem Straßengeschehen, den Fahrzeugen, der Landschaft, … da es in den meisten Ländern nahe am Äquator ähnlich aussieht. Mich hat jedoch überrascht, dass eigentlich mehr oder weniger keine Weißen in diesem Land leben – zumindest habe ich fast keine gesehen. Wir sind trotzdem von der einheimischen Bevölkerung eher wenig beachtet worden (d.h. wir wurden weder angestarrt noch hat man uns besondere Aufmerksamkeit im positiven oder negativen Sinn geschenkt). Das hat mich verwundert. Für mich war es weiters sehr überraschend und faszinierend, wie viele Einwohner/innen, ob jung oder alt, sehr gut Englisch sprechen.

In einem ausführlichen Artikel erzählt Irene ganz nah von ihren Erfahrungen und Erlebnissen und lässt uns immer wieder einblicken in ihre Emotionen und Gedanken. Lies den ganzen Artikel auf unserer Homepage unter wien.jungschar.at/sternsingen

Katharina Schweigkofler

Johanna Schaubmayer

Was hast du (außer Souvenirs) mitgenommen? 139 geflochtene Zöpfe inkl Extensions! Außerdem noch zu wissen wie es ist nur aufgrund meines Aussehens oder meiner Hautfarbe immer und überall aufzufallen und angesehen zu werden. Ich habe Inspiration mitgebracht von der ghanaischen Toleranz in Zusammenhang mit Religion und habe gelernt, dass ein konfliktloses Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religionen durchaus möglich ist.

Warum hast du dich entschieden auf Lerneinsatz zu fahren? Warum hast du dich für Ghana entschieden? Für mich war der LernEinsatz die erste Reise außerhalb von Europa. Den Wunsch nach Afrika zu fahren, hatte ich schon länger, aber es hat sich nie die Gelegenheit ergeben. Als mir eine Bekannte vom LernEinsatz erzählt hat, war ich gleich begeistert, weil mir der Gedanke gefiel, ein Land auf diese Art zu bereisen. Im Nachhinein bin ich echt froh und dankbar, dass ich dabei sein konnte.


Was lernt man eigentlich bei der Jungschar? Jungschar als Bildungsinstanz Wenn ich an Jungschar denke, kommen mir Begriffe wie Spaß, spielen, Freund/innen und Lager in den Sinn. Bildung wäre da ganz sicher nicht bei meinen ersten Assoziationen dabei. Der Begriff erinnert mich mehr an Schule, Uni, an Mathematik, Englisch und Biologie. Wenn ich an Bildung denke, denke ich an meine Ausbildung, eine Menge Wissen, das ich gesammelt habe, über das ich geprüft wurde und für das ich zu Hause, gut in einer Lade verstaut Zertifikate, Zeugnisse und ähnliches habe. Jungschar war für mich im Gegensatz dazu ein Raum, in dem ich keine Leistung bringen musste. Zu denken, dass ich deshalb in der Jungschar nichts gelernt hätte, ist aber weit gefehlt. Um sich anzusehen, was wir alle in der Jungschar lernen und gelernt haben, muss man unterscheiden zwischen Wissen (also den Dingen, die man bekommt, indem man sich hinsetzt und sie lernt) und Fähigkeiten, die geübt werden müssen – sogenannten skills. Hier gibt es hard skills, die relativ einfach zu überprüfen sind wie zum Beispiel Rechtschreibung oder Kopfrechnen. Dem gegenüber stehen die sogenannten soft skills, soziale Kompetenzen, die wir uns nur im Umgang mit anderen Menschen aneignen können. Darunter fallen Teamfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Wertschätzung, Kompromissfähigkeit und so weiter. All diese Fähigkeiten brauchen wir in der Jungschar und können sie dort üben und weiterentwickeln, indem wir aktiv tun, ausprobieren und Erfahrungen sammeln. Die Fähigkeit, sich

Benni Dittmoser Pfeifer

selbst motivieren zu können, den Fleiß aufzubringen und die Verantwortung für eine Gruppe Kinder zu übernehmen, das gemeinsame Leiten einer Gruppe erfordert Teamwork, um mit all den Problemen und Schwierigkeiten umgehen zu können. Neben dem Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein, das man braucht, um sich vor eine Gruppe von Kindern zu stellen und ein Spiel anzuleiten oder ein Programm zu moderieren, kommt man kaum daran vorbei sich Durchsetzungsvermögen anzueignen. Herauszufinden wie man das in seiner Gruppe zustande bringt, ist zwar eine Herausforderung, aber die Strategien die wir dabei entwickeln, um unsere Kinder zu motivieren und zu überzeugen, bleiben uns ein Leben lang. Dies gilt besonders für Eigenschaften wie Einfühlungsvermögen und Wertschätzung. In meiner Arbeit mit den Kindern, aber auch mit den anderen Gruppenleiter/innen und Eltern war dies essenziell und geradezu eine Grundvoraussetzung um im Team arbeiten zu können. Von Jahr zu Jahr habe ich mir gerade in diesen Bereichen viel mitnehmen können. Dass all diese soft skills im alltäglichen Leben und im Miteinander von unschätzbarem Wert sind, steht für mich völlig außerfrage. Aber auch im Berufsleben sind diese Fähigkeiten immer gefragter. Lasst euch von eurem Pfarrer also ruhig eine Bestätigung für eure Zeit als Jungscharleiter/innen schreiben, denn in der Jungschar lernt man durchaus eine Menge!


Ich will’s wissen Bausteine für einen Kinder-/Familiengottesdienst zum Tag der Kinderrechte 2018 Hintergrund Anlässlich des Tages der Kinderrechte am 20. November könnt ihr einen Gottesdienst feiern, bei dem es um das Recht auf Bildung, um das Lernen für und aus dem Leben geht. „ich will’s wissen“: ausgehend vom Artikel aus der Kinderrechtskonvention überlegen sich die Kinder, wie und wo sie aus dem Leben lernen und stellen durch das Evangelium „Der zwölfjährige Jesus fragt und diskutiert im Tempel“ auch einen Bezug zu Jesus und wie er gelernt hat her.

Material Symbole (zB.: Tierlexikon, Ball, Kutte, Polster aus dem JS-Heim, Stofftier oder anderes Symbol für ein Haustier, große/r Bruder/ Schwester, Kreuz)

Aufbau Die Bausteine eignen sich sowohl für eine Messe als auch für einen Wortgottesdienst.

Vorbereitung mit den Kindern Die Kinder überlegen sich Symbole zum Thema Wissen/Lernen, die für sie persönlich wichtig sind bzw. wo sie das Gefühl haben, dass sie etwas ganz Wichtiges für sich, für ihr Leben gelernt haben und versuchen mit eigenen Worten davon zu erzählen, was ihnen daran wichtig ist und was sie gelernt haben. Die Kinder setzen sich mit der Feierleitung und dem/der Gruppenleiter/in mit dem Bibeltext auseinander, diskutieren darüber, was der Text mit ihrem Leben zu tun hat und was sie sich daraus mitnehmen. Die Kinder können ihre Gedanken zur Auslegung der Bibelstelle anstelle der Predigt einbringen. Für die Auseinandersetzung mit den Kindern sind die Hintergründe zum Evangelium ein guter Ausgangspunkt.

Einstieg Kinder haben Rechte – das wollen wir heute bedenken und feiern. Heuer steht am Tag der Kinderrechte das Recht auf Bildung im Mittelpunkt. Da heißt es in der Kinderrechts-Konvention: „Kinder haben ein Recht auf Bildung, und zwar in einer Form, die ihren Bedürfnissen und Begabungen entspricht. Bildung soll Kinder in ihrer Entwicklung unterstützen und ihnen das Handwerkszeug vermitteln, ein aktives und verantwortungsbewusstes Leben zu führen.“ Nicht für die Schule lernen wir sondern für das Leben – und aus dem Leben. Die Kinder haben Symbole zum Thema mitgebracht, wo sie für und über das Leben lernen.

Zum Beispiel: >> Ein Tierlexikon: Wenn ich in diesem Buch blättere dann komme ich immer wieder ins Staunen – wie groß und bunt unsere Welt ist. >> Ball: Wir üben beim Spielen immer wieder aufeinander zu schauen. Wenn beim Fussballspielen ein Pass gelingt und wir den Ball miteinander ins Tor bringen – das ist leiwand. >> Ministrant/innen-Kutte: Als Ministrant/in habe ich mich am Anfang nicht so recht getraut vor allen Leuten in der Kirche. Jetzt trau ich mich und kenn mich schon gut aus, wann was im Gottesdienst kommt. >> Polster: Das ist ein Polster aus dem Jungscharraum. Dort ist es immer gemütlich, da können wir spielen und plaudern. Freundinnen und Freunde kennen lernen, streiten, uns miteinander vertragen – das ist für mich auch für’s Leben lernen. >> Stofftier: Mich um Alfi zu kümmern, da hat mich meine Mama schon immer wieder erinnern müssen. Aber jetzt mach ich das ganz alleine und pass gut auf ihn auf. >> Große Schwester/großer Bruder: Auch wenn sie/er mir manchmal auf die Nerven geht, ist es schön, eine Schwester/einen Bruder zu haben. Ich hab von ihr/ihm gelernt, wie man Rad fährt und wie man Papa am besten zu einem Eis überredet.


Der/die Gottesdienstleiter/in bringt ein Kreuz als Symbol und legt es dazu und formuliert authentisch aus ihrem Leben, in etwa so: Ich lerne von Jesus jeden Tag: Er kann wunderbare Geschichten erzählen und geht liebevoll und achtsam mit allen Menschen um.

Evangelium: Lukas 2,41 – 52 Der zwölfjährige Jesus fragt und diskutiert im Tempel Jedes Jahr gingen die Eltern zum Paschafest nach Jerusalem. Als Jesus zwölf Jahre alt war, hielten sie sich wieder dort auf. Nach den Festtagen machten sie sich auf den Heimweg. Der junge Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass die Eltern es merkten, denn sie dachten, er ginge mit anderen Reisenden. Erst nach einer Tagesreise suchten sie ihn bei den Verwandten und Bekannten. Sie fanden ihn nicht, kehrten zurück nach Jerusalem und suchten ihn dort. Drei Tage lang suchten sie nach ihm, da entdeckten sie ihn endlich im Tempel. Er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu, stellte Fragen und diskutierte mit ihnen. Alle, die ihn hörten, staunten über sein Verständnis und über seine Antworten. Als seine Eltern ihn dort sahen, waren sie sehr erschüttert und seine Mutter sprach: Kind, wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich voller Angst gesucht. Da sagte Jesus zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Ihr hättet euch doch denken können, dass ich im Haus meines wirklichen Vaters bin! Seine Eltern verstanden diese Antwort nicht. Jesus aber ging gehorsam mit ihnen nach Nazaret zurück. Maria bewahrte alles in ihrem Herzen. Jesus wurde älter und größer. Seine Weisheit nahm zu, sodass Gott und die Menschen ihre Freude an ihm hatten. Aus: Oberthür Rainer: Die Bibel für Kinder und alle im Haus, Kösel München 2013.

Predigtimpulse: „Er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu, stellte Fragen und diskutierte mit ihnen. Alle, die ihn hörten, staunten über sein Verständnis und über seine Antworten.“ heißt es im Evangelium. Jesus war sicher ein ganz besonderes Kind. Er war ja menschlich aber auch göttlich. Heute würde ihm wahrscheinlich der Stempel „hochbegabt“ aufgedrückt werden. Jesus war sicher auch wie alle Kinder: Kinder sind neugierig, stellen Fragen, wollen’s wissen – und machen sich ihre eigenen Gedanken. Kinder denken und fühlen anders als Erwachsene und nicht immer fällt es uns leicht zu verstehen, was sie meinen. In der ihnen eigenen Sichtweise und Deutung liegt aber auch die große Chance – von ihnen auch in religiöser und spiritueller Sicht zu lernen. Kinder haben uns was zu sagen und können mit ihrer Sicht den Blick von uns Erwachsenen weiten. In der Bibelstelle saß Jesus mitten unter den Lehrern, hörte zu, stellte Fragen, diskutierte. Fragen stellen, diskutieren, miteinander über die Schrift ins Gespräch kommen – Wir haben uns von der Bibelstelle inspirieren lassen und haben mit den Kindern die Bibelstelle gedeutet. Heute dürfen wir uns von ihrer Sicht inspirieren lassen. Die Kinder erzählen und reden über ihre Deutungsideen oder lesen die gemeinsam vorbereitete Auslegung vor.

Folgende Elemente findest außerdem noch auf der Homepage: >> >> >> >>

Hintergründe zum Evangelium Eröffnungs-/Tagesgebt Kyrierufe Segensgebet im Wechsel

Michaela Druckenthaner überarbeitet von Martina Triebl


Ich weiß was! Eine Gruppenstunde zum Recht auf Herzensbildung und wo diese stattfindet

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Alter: 8-12 Aufwand: Mittel

Hintergrund

Besuch vom/von der Bürgermeister/in

Seit fast 25 Jahren sind in der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen die Rechte der Kinder festgehalten. Jedes Jahr hebt die Jungschar ein Recht besonders hervor. Dieses Jahr ist es das „Recht auf Bildung“. Im Artikel zum Recht auf Bildung ist einerseits festgehalten, dass Kinder in die Schule gehen dürfen und andererseits aber auch die Möglichkeit zur non-formalen/ informellen Bildung bekommen müssen. Darunter versteht man das bedürfnisorientierte Lernen ohne Druck, Ziel und Erwartung, das in der Freizeit bei Spiel und Spaß mit Freund/innen und Familie oder in Vereinen/Gruppen passiert. Für euch als Jungschargruppe bedeutet das zum Beispiel, dass ihr lernt, Teil einer Gruppe zu sein, auf andere Menschen Rücksicht zu nehmen, bei einer Diskussion die eigenen Argumente zu formulieren, etc.

Der/die Bürgermeister/in (ein/e verkleidete/r Gruppenleiter/ in) kommt zu Besuch in die Gruppenstunde. Sie/Er und sein/ihr Team arbeiten gerade daran, herauszufinden, was es für ein „gutes Lernen“ braucht. Sie/Er möchte wissen, wo die Kinder lernen und was dafür wichtig ist. Ist dafür mehr Schule notwendig oder braucht es mehr Freizeitangebote für die Kinder? Oder Zeit mit Freund/innen und in der Familie? Und wer kann das besser wissen, als die Kinder selbst!? Sie/Er hat ein paar Ideen mitgebracht, um das gemeinsam mit den Kindern herauszufinden.

Ziel Die Kinder haben in dieser Gruppenstunde die Möglichkeit, sich mit verschiedenen Fähigkeiten und wo wir diese erlernen, auseinanderzusetzen. Sie können erkennen, dass vieles von dem was wir können (und später für einen Beruf auch brauchen) nicht nur in der Schule lernen sondern auch in der Freizeit. Das Recht auf non-formale Bildung ist neben dem Recht auf Schulbildung ebenso wichtig.

Material >> >> >> >> >> >> >> >> >>

Verkleidung für den Bürgermeister/die Bürgermeisterin Post Its Stifte Kärtchen mit Berufen leere Kärtchen Evt. Requisiten/Verkleidung für die Berufe Symbole für Schule, Spiel, Freizeit, Familie, Menschen Plakate Eddinge, Filzstifte, Malfarben

Aufbau Nachdem die Kinder sich mit ihren eigenen Fähigkeiten beschäftigen und diese austauschen, erraten sie unterschiedliche Berufe und überlegen, was man für diese alles können muss. Ihr schaut euch an, wo man all diese Fertigkeiten lernt und entdeckt dabei, dass sowohl die Schule als auch die freie Zeit wichtig sind. Die Kinder nähern sich durch Forderungen und Wünsche an den/ die Bürgermeister/in dem Recht auf non-formale Bildung an.

Das kann ich Jedes Kind überlegt sich, was es alles kann und schreibt jeden Einfall auf ein Post-It. Das kann von Lesen, Rechnen, Schwimmen, jemanden Trösten bis zu Zunge einrollen alles sein, was euch einfällt. Nun klebt es sich seine Fähigkeiten verteilt am Körper auf. Die Kinder gehen im Raum herum und bestaunen gegenseitig, was sie so alles können. In einer zweiten Runde könnt ihr bei der Talentetauschbörse eure Talente tauschen. So kann zum Beispiel ein Kind, das ein Vogelhaus bauen kann mit einem Kind, das knüpfen kann, das jeweilige Post-It tauschen wenn beide das möchten. Das kann aber muss nicht mit der Vereinbarung einhergehen, sich gegenseitig beim Erlernen der neuen Fähigkeit zu unterstützen. Wenn ihr fertig seid, legt die Post-Its zur Seite, aber hebt sie für später auf.


Berufe erraten Begeistert darüber, was die Kinder alles wissen und können, will nun der/die Bürgermeister/in schauen, was man so braucht, wenn man in einem bestimmten Beruf arbeiten will. Pantomimisch (und je nach eurer Lust und Laune auch mit Requisite ausgestattet oder verkleidet) spielt ein Kind der Gruppe einen Beruf vor. Es kann sich entweder selbst einen Beruf überlegen oder eines der vorbereiteten Kärtchen ziehen. Die anderen Kinder versuchen zu erraten, um welchen Beruf es sich handelt. Wurde der Beruf richtig erraten überlegt ihr nun gemeinsam, was man alles können muss, um diesen Beruf auszuüben. Auch das können die Kinder pantomimisch vorzeigen wenn sie möchten. Jede Fertigkeit schreibt ihr auf ein Kärtchen, die ihr für später wieder aufhebt. Hier ein paar Ideen und welche Fertigkeiten diese Personen brauchen: >> Bauingenieurin: Rechnen, Kombinieren, Planen, Genauigkeit, Teamfähigkeit >> Lehrer: Fachwissen (Schreiben, Rechnen….), Methoden wie er dieses Wissen an die Schüler/ innen weitergibt, erkennen, welche/r Schüler/in was kann und wo Hilfe braucht, Einfühlungsvermögen, erklären können >> Krankenpfleger: Hilfsbereitschaft, Einfühlungsvermögen, kommunikativ, Wissen über Hygiene und Pflege, Schreiben, Verantwortungsbewusstsein >> Fußballspielerin: Laufen, Kondition, Regeln, Strategie, Rücksichtnahme auf andere, Teamfähigkeit

>> Arzt: Wissen über Krankheiten und Medikamente, Verantwortungsbewusstsein, Umgang mit Patient/innen, kommunikativ, Einfühlungsvermögen >> Künstlerin: Malen, Kreativität >> Tischlerin: Kraft, Fingerspitzengefühl, räumliches Vorstellungsvermögen, Umgang mit Holz und Werkzeug, Rechnen, Abmessen

Wo lernen wir? Nun fragt der/die Bürgermeister/in die Kinder, wo sie überhaupt Dinge lernen. Vielleicht fallen euch neben der Schule auch noch andere Orte/Zeitpunkte ein, wo man etwas lernt. Jetzt benötigt ihr die Post-Its mit euren aufgeschriebenen Talenten und allen Fähigkeiten, die ihr für die Berufe gesammelt habt. Ihr überlegt euch nun, wo man diese Dinge lernt/lernen kann (Schule, Familie/Zuhause, Spielen/ Freizeit/Bewegung, mit anderen Menschen). Dafür legst du in die Mitte symbolisch für jede Kategorie einen Gegenstand auf: zum Beispiel Tafel und Kreide oder Schulheft für die Schule, ein Spielhaus für das Zuhause, einen Ball für Spielen/Freizeit und kleine Figuren für die Dinge, die man lernt, wenn man mit anderen Menschen gemeinsam ist (wie z.B. in der Jungschar). Manche Kärtchen werden sich vielleicht auch nicht ganz eindeutig in nur eine Kategorie zuordnen lassen, diese könnt ihr in die Mitte/dazwischen legen. Bestimmt fällt euch (und dem/der Bürgermeister/in) auf, dass man einiges in der Schule lernt und vieles außerhalb der Schule. Beides ist also wichtig!

Das Recht auf Bildung Der/die Bürgermeister/in hat eine gute Nachricht für die Kinder: Sie haben, so steht es in der Kinderrechtskonvention, ein Recht auf Bildung. Das bedeutet Kinder dürfen zur Schule gehen (die „formale Bildung“). Aber es bedeutet auch, dass sie ein Recht haben, Dinge nach ihren eigenen Interessen und ihrer Persönlichkeit zu lernen, auch in ihrer Freizeit, also ein Lernen, das gar nicht wie Lernen wirkt, weil es nebenher und automatisch passiert und richtig Spaß macht. Damit aber auch das ganze Team noch einmal an dieses „Recht der nonformalen Bildung“ erinnert wird, bittet sie/er die Kinder ihre Wünsche und Forderungen für ein Lernen bei dem die Kinder sich wohl fühlen, aufzuschreiben oder aufzumalen: Was braucht ihr um neue Dinge lernen zu können? z.B: Wir brauchen genügend freie Zeit. Wir wollen Zeit mit unseren Freunden verbringen. Wir wollen uns in der Natur bewegen können. Wir brauchen am Nachmittag auch Zeit, um in die Jungschar gehen zu können. Wir wollen Spiele spielen, die wir uns selbst aussuchen. Etc. Gestaltet Plakate und gebt sie dem/der Bürgermeister/in mit, der/die sich schließlich für die großartige Hilfe bei den Kindern bedankt und mit Freude die Ideen in seine/ihre Arbeit mitnimmt.

Sandra MartinaFiedler Triebl


Ich will’s wissen! Das Recht auf Herzensbildung Dass es eine Schulpflicht für Kinder gibt, ist uns allen bewusst. Diese Pflicht nicht nur als lästige Aufgabe sondern als Recht, vielleicht sogar als Privileg zu sehen, fällt uns in Österreich manchmal schon etwas schwerer, da wir heute nicht mehr wissen, wie es wäre, wenn wir und unsere Kinder keinen Zugang zur Schulbildung hätten. Bildung ist ein Schlüsselfaktor für aktive gesellschaftliche Teilhabe. Sowohl schulische (formale) als auch außerschulische (nonformale, informelle) Bildung soll Wissen zu Nachhaltigkeit, Achtung der Menschenrechte und der Natur (im Sinne der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung) vermitteln. Neben dem Recht auf Schulbildung ist in der Kinderrechtskonvention ein weiterer Artikel (Artikel 29) verankert, der besagt, dass Kinder und Jugendliche ein Recht auf Persönlichkeits- und Herzensbildung haben – also Bildung, die ihren Bedürfnissen und Begabungen entspricht, sie in ihrer Entwicklung unterstützt und auf ein aktives und verantwortungsbewusstes Erwachsenenleben vorbereitet.

Was es dafür braucht All diese Anforderungen kann und soll Schule allein nicht abdecken. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, dass Kinder genügend Freizeit haben: Zeit, die sie sich selbst und frei einteilen können. Diese Zeit können Kinder und Jugendliche mit ihren Freund/innen verbringen, mit ihrer Familie gestalten, frei Spielen ohne Sinn und Zweck, sich in der Natur aufhalten, sich freiwillig für etwas engagieren oder auch Bewegung und Sport machen. Diese Momente ohne Leistungsdruck und Prüfungsangst sind im Leben eines Kindes für seine persönliche Entwicklung von großer Bedeutung. Dieses sogenannte informelle Lernen bei dem nicht mit einem bestimmten Ziel oder Zweck etwas gelernt wird, sondern bei dem das Lernen ganz nebenbei passiert sowie auch das non-formale Lernen, werden auf unserem Lebensweg und später im Lebenslauf gerne übersehen. In unserer Gesellschaft braucht es ein höheres Bewusstsein und die Anerkennung des Wertes außerschulischer, non-formaler Bildung. Auch beim Lernen in nicht organisierter Form – also im privaten Bereich – werden viele Kompetenzen erworben, häufig sind das soziale und emotionale Kompetenzen („soft skills“). Wir wünschen uns ein breites und offenes Angebot an kostenfreien bzw. leistbaren Bildungs- und Freizeitmöglichkeiten, das alle Kinder anspricht, unabhängig davon, in welchen familiären, wirtschaftlichen oder sozialen Bedingungen diese leben. Außerdem brauchen Kinder und Jugendliche Orte, an denen sie sich ohne Konsumzwang aufhalten können, an deren Gestaltung sie beteiligt sind und die sich mit ihren Bedürfnissen verändern und weiterentwickeln. Die Bedürfnisse und Wünsche der Kinder und Jugendlichen sollten bei der Gestaltung von Bildungsmaßnahmen generell im Mittelpunkt stehen.


Die Jungschar als Ort des Lernens Als Kinderorganisation der Katholischen Kirche bietet die Jungschar durch das Angebot von Gruppenstunden, Sommerlagern und anderen Aktionen allen Kindern ein kostenfreies bzw. günstiges Freizeit- und Bildungsangebot. Sie stellt den Kindern einen Raum zur Verfügung, in dem Kinder in einer Gruppe ohne Leistungsdruck spielerisch lernen können. Vor allem durch gemeinschaftsfördernde und kooperative Spiele stellt das Angebot einen Ausgleich zu einem konkurrenzorientierten Alltag dar. Auch die Jugendlichen haben in ihrer Rolle als Gruppenleiter/innen eine Reihe an Entfaltungsmöglichkeiten und können durch die Arbeit in der Gruppenleiter/innen-Runde und mit den Kindern diverse Fertigkeiten wie Geduld, Verantwortungsbewusstsein, Entscheidungsprozesse gemeinsam durchzuführen, etc. erwerben und üben. Für sie wünschen wir uns vermehrte gesellschaftliche Anerkennung dieses ehrenamtlichen Engagements.

Weiterführende Infos findest du hier: >> Zur Kinderrechtskonvention: https://unicef.at/kinderrechte/ die-un-kinderrechtskonvention/ >> Zur Anerkennung non-formalen Lernens: https://www.bjv.at/bildung-arbeit/non-formale-bildung/ >> Falls du dich für mehr Forderungen (auch im Bildungsbereich) der Katholischen Jungschar interessierst: https://www.jungschar.at/ueber-uns/positionen/

Zur Unterscheidung von formalem, non-formalem und informellem Lernen: >> formales Lernen: zielgerichtet, festgelegte Curricula wie zB. der Lehrplan in der Schule, zumeist in anerkannten Bildungseinrichtungen, offiziell anerkannter Abschluss >> non-formales Lernen: zielgerichtet, zumeist in Kursen, Seminaren etc., oft keine von offizieller Stelle anerkannte Zertifizierung >> informelles Lernen: ist nicht zielgerichtet, im Alltag (Arbeitsplatz, Freizeit, Familie etc.), läuft nebenbei, zumeist keine Zertifizierung Quelle: https://erwachsenenbildung.at/themen/lebenslanges_lernen/was_ist_lll/ lernformen.php

MArtina Triebl


Macht mit und werdet aktiv! Am 20. November ist Internationaler Tag der Kinderrechte. Rund um diesen Tag findet jedes Jahr eine Aktion statt, um auf die Rechte der Kinder aufmerksam zu machen. Dieses Jahr gibt es zwei Möglichkeiten, wie ihr euch diesem Thema widmen könnt, um auf die Wichtigkeit der Kinderrechte aufmerksam zu machen.

In deiner Pfarre

Interaktive Ausstellung Im Rahmen einer interaktiven Ausstellung wollen wir auf den Artikel in der Kinderrechtskonvention hinweisen der das „Recht auf Bildung“ verankert. Neben der Schulbildung geht es auch um die non-formale und informelle Bildung, auf die wir in diesem Jahr den Fokus legen. Bei Stationen in der Lugner City können Kinder (und auch Erwachsene) verschiedene Fertigkeiten ausprobieren und sich Infos zum Thema non-formale Bildung holen. Wir freuen uns über helfende Hände beim Aufbau und bei der Betreuung der einzelnen Stationen. Wenn du mithelfen magst, melde dich bitte unter dlwien@jungschar.at! Oder du kommst einfach mit deiner Kindergruppe vorbei!

Wann: Fr, 23. (14-21h) und Sa, 24. November 2018 (9-18h) Wo: Lugner City, Gablenzgasse 11, 1150 Wien Kosten: gratis

Ihr könnt bei uns im Jungscharbüro auch heuer wieder kostenlos Kinderrechte-Postkarten und kleine Schokoladen bestellen. Ein Plakat haben wir als Ansichtsexemplare mitgeschickt. Die Karten und Schokoladen könnt ihr (gemeinsam mit den Jungscharkindern) in der Pfarre zum Beispiel nach einem Gottesdienst oder einer anderen Aktion verteilen und so auf die Kinderrechte aufmerksam machen. Um Postkarten und Schokoladen zu bestellen, melde dich bitte unter dlwien@ jungschar.at oder 01 51 552-3396 und komm sie dann im Büro abholen bzw. lass sie dir zuschicken.


KALENDER

Nikolausschulung

DKA Danke Kino

JS on Tour

Rund um den 6. Dezember ziehen wieder eine Menge Nikolausdarsteller/innen von Haus zu Haus, um Kindern eine Freude zu machen. Als Vorbereitung darauf bieten wir einen Fortbildungsabend an. Gemeinsam machen wir uns auf die Spuren des heiligen Nikolaus, es gibt jede Menge Tipps zur Gestaltung der Besuche und die Chance, diese in einem Rollenspiel mal auszuprobieren.

Sternsingen ist lustig, kann aber auch sehr anstrengend sein! Als Dankeschön für euren tollen Einsatz, möchten wir euch und eure fleißigen Sternsinger/innen auch heuer wieder zu einem gemeinsamen Kinobesuch einladen. An diesem Nachmittag könnt ihr einen filmischen Blick über den Tellerrand werfen!

Die spannendsten Bildungsveranstaltungen sind immer nur in Wien? Hinzukommen ist euch zu weit zum Fahren? Diesmal kommen wir zu euch! Mit Methoden, Spielen und Programm für Kinder und Gruppenleiter/innen im Gepäck besuchen wir Pfarren - auch in deiner Nähe!

Wann: 21. November 2018, 18-20:30 Uhr Wo: Blutgasse 1, 1010 Wien Anmeldung: telefonisch oder über wien.jungschar.at (bis 14. November)

Wann: 19.1.2019 Wo: Cinemagic Wien, ApolloKino Stockerau und StadtkinoCenter Ternitz Anmeldung: telefonisch oder über wien.jungschar.at (bis 11. Jänner) DKA Cocktail

Ihr habt mühevolle Wege auf euch genommen, Material vorbereitet, Kinder motiviert, an unzählige Türen geklopft und jetzt ist es eindeutig Zeit euch nochmal DANKE zu sagen. Daher laden wir alle Helfer/innen herzlich ein, mit uns anzustoßen mit leckeren Cocktails, wunderbarem Essen und Musik – natürlich alles kostenlos für euch!

DKA Workshop-Nachmittag Für alle, bei denen es sich nicht ausgeht, dass die Projektpartner/innen von Child Alert in der eigenen Pfarre vorbei schauen, gibt es einen Workshop-Nachmittag. Diesmal wird, passend zur Arbeit der Projektpartner/innen, nicht nur Information zu Land und Leuten erarbeitet, sondern auch gemeinsam kreativ gestaltet. Außerdem könnt ihr Kontakt zu anderen Sternsinger/innen aus der ganzen Erzdiözese knüpfen.

Wann: 1. Dezember 2018, 15-18 Uhr Wo: Pfarre Namen Jesu, 1120 Wien Anmeldung: telefonisch oder über wien.jungschar.at (bis 14. November)

Wann: 8.-10. und 22.-24. März 2019 Wo: verschiedene Pfarren in den Vikariaten Nord und Süd (Weinviertel und Industrieviertel) Welt.Sichten Tag

Jedes Jahr im Frühling organisieren wir einen entwicklungspolitischen Tag für alle Gruppenleiter/innen, sowie alle Interessierten. Wir setzen uns mit unterschiedlichen Fragen und Themen auseinander und wollen auch eine Aktion im öffentlichen Raum starten - also nicht nur reden, sondern gleich Hand anlegen! Interessant für dich und für deine Arbeit mit den Kindern.

Wann: 12. Jänner 2019 Wo: Wird noch bekannt gegeben. Anmeldung ist nicht erforderlich, komm einfach vorbei!

Wann: 11. Mai 2019 Wo: Ort wird noch bekannt gegeben Anmeldung: telefonisch oder über wien.jungschar.at (bis 10. Mai)

Vollversammlung

Kaleidio

Sei dabei bei der Jungschar-Vollversammlung und diskutiere mit Vertreter/ innen aus den unterschiedlichen Pfarren und uns zu den Themen der Jungschar Wien. In der Vollversammlung werden Grundsätze der Jungschararbeit über die Ausrichtung und Schwerpunkte der Jungschararbeit in der Diözese entschieden. Es werden alle zwei Jahre die ehrenamtlichen Mitglieder der Diözesanleitung gewählt. Es sind zwei Gruppenleiter/innen pro Pfarre stimmberechtigt. Komm vorbei und entscheide mit!

Das Kaleidio ist das größte Jungscharund Ministrant/innen-Lager, veranstaltet von der Katholischen Jungschar Österreichs. Dabei verbringen die Gruppen eine Woche gemeinsam mit anderen bei Spiel, Spaß, Austausch, Abenteuer, Kennenlernen und allem, was sonst noch dazugehört. Getragen wird es vom Engagement hunderter Ehrenamtlicher, die euch eine tolle Zeit ermöglichen wollen und werden!

Wann: 18. - 19. Mai 2019 Wo: Jungscharburg Wildegg Anmeldung: telefonisch oder über wien.jungschar.at (bis 10. Mai)

Wann: 07. - 13. Juli 2019 Wo: Schwaz, Tirol Anmeldung: telefonisch oder über kaleidio.at (bis 31. Dezember 2018)


3/2018

chen n der Katholis penleiter/inne

Jungschar

r Kindergrup Zeitschrift fĂź

Ein Recht auf Herzensbildung


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