JURA Coffeebreak 1/2016 DE

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CoffeeBreak DAS MAGAZIN FÜR FRISCHEN KAFFEEGENUSS VON JURA – 01/2016

MEIN MELBOURNE

FANTASTISCH IN FORM

INNOVATIONSHUNGRIG

Mit Franziska Rölli und George Liakatos unterwegs in Australiens zweitgrößter Metropole

Ein Besuch bei Werner Zemp, dem Grandseigneur des Schweizer Industriedesigns

70 Ingenieure arbeiten für ein Ziel: perfekten Kaffeegenuss

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CoffeeTalk Innovationsgeist zieht sich bei JURA wie ein roter Faden durch sämtliche Bereiche. Auch und gerade im Service. Im Frühling 2003 führte die Eröffnung der gläsernen Servicefabrik am Stammsitz in Niederbuchsiten zu einer richtiggehenden Eskalation der Dienstleistungen. Angebote wie die transparente Gerätediagnose, der 2-Stunden- oder der 24/7-Service haben neue Maßstäbe gesetzt. Sie sind weltweit einzigartig und unerreicht in der Branche. General Manager Emanuel Probst hat sich mit Servicechef Roland Eggenschwiler in der Mitarbeiter-Ver­pflegungszone getroffen, um mit ihm über die Dienstleistungen von heute und morgen zu sprechen.

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Emanuel Probst: Roland, du bist seit 16 Jahren bei JURA und hast den Servicebereich maß­geblich mitgeprägt. Was bedeutet exzellenter Service für dich persönlich?

Emanuel Probst: Du sagst, du willst als Kunde ernst genommen werden und involviert sein. Wie werdet ihr in der gläsernen Servicefabrik diesem Bedürfnis gerecht?

Roland Eggenschwiler: Für mich zählen drei Faktoren: Schnelligkeit, Qualität und Kosten. Ich will als Kunde ernst genommen werden, will involviert sein, mich darauf verlassen können, dass sich die besten Fachleute um meinen Servicefall kümmern – und natür­lich will ich keine langen Wartezeiten.

Roland Eggenschwiler: Wir suchen aktiv den Dialog. Die Gerätediagnose erfolgt zusammen mit den Kunden. So können sie jeden Schritt mitverfolgen und Fragen stellen. Vor dem Service gibt es einen verbindlichen Kostenvoranschlag. Es ist alles nah, konkret und transparent.

Emanuel Probst: Wie würdest du den haupt­ sächlichen Unterschied zwischen konventionellem Service und dem, was du und deine Leute bei JURA bieten, beschreiben?

Emanuel Probst: Ich studiere die Qualitätsreportings immer intensiv und stelle ein sehr hohes Niveau fest. Wie könnt ihr dieses gewährleisten und halten?

Roland Eggenschwiler: Wir gehen vom Kun­ denbedürfnis aus. Unser zentraler Leitgedanke ist der ununterbrochene Kaffeegenuss. Deshalb haben wir in der Servicefabrik noch nie da gewesene und bisher unerreichte Dienstleistungen kreiert. Der 2-Stunden-Service ist ein Beispiel für Schnelligkeit: Ohne Voran­ mel­dung und ohne Aufpreis können unsere Kun­den ihren JURA-Vollautomaten in nur zwei Stunden warten lassen.

Roland Eggenschwiler: Einerseits, indem un­sere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Bes­ten ihres Fachs sind. Sie werden laufend aus- und weitergebildet. Darum kennen sie sämtliche Geräte in- und auswendig; die neuen genauso wie zwanzigjährige Modelle. Das macht sie zu absoluten Spezialisten. Hinzu kommt die jahrelange Erfahrung. Im Schnitt arbeiten unsere Leute im Service seit sage und schreibe 19,7 Jahren. Nirgendwo sonst findet


sich derart geballtes Fachwissen und Kompe­ tenz. Und schließlich sind wir geleitet vom Anspruch, immer noch besser zu werden. Emanuel Probst: Die lange Betriebszugehörigkeit spricht Bände. Worauf führst du die Firmentreue zurück? Roland Eggenschwiler: Ein wichtiger Faktor ist die qualifizierende Gruppenarbeit, nach der wir im Service seit vielen Jahren arbei­ ten. Sie basiert auf Eigenverantwortung und Kom­petenz. Und sie garantiert gleichen Lohn für gleiche Arbeit, unabhängig von Her­kunft und Geschlecht. Emanuel Probst: Im Laufe der Jahre sind neue Dienstleistungen hinzu gekommen – der 24/7-Service zum Beispiel. Als wir ihn lancierten, hörte ich oft »So etwas braucht’s doch nicht«. Wie sind eure Erfahrungen damit? Roland Eggenschwiler: 24/7 ist ein großer Erfolg. Wir sind nicht nur während langer Öffnungszeiten persönlich für unsere Kunden da, sondern rund um die Uhr. Wer uns also in der Nacht oder an einem Sonntag besucht, muss seinen Vollautomaten nicht

irgendwo hinter dem Haus deponieren und hoffen, dass er gefunden wird, sondern kann die 24/7-Schließfächer nutzen. Und das geschieht täglich. Am Wochenende müssen die Schließfächer zwischendurch sogar geleert werden. Die gewarteten Geräte werden auch gerne in den Boxen abgeholt, wenn Kun­den beispielsweise im Stau stehen und es bis 18.30 Uhr nicht zu uns schaffen. Emanuel Probst: Inwiefern hat Service Einfluss auf Innovationen? Roland Eggenschwiler: Einerseits hat unser Servicekonzept Vorbildcharakter. Wir exportieren es in Form von Hospitality Centers in die ganze Welt. Andererseits fließt das Feedback aus dem Service laufend in die Produkt­ entwicklung ein. Neue Technologien wie die automatische Filtererkennung via RFID (für die einfachste und sicherste Filterverwendung) oder P.E.P.® (zur Optimierung der Ex­ traktionszeit bei kurzen Spezialitäten) sind konkrete Ergebnisse daraus. Emanuel Probst: Wie sieht der Service der Zukunft bei JURA aus, oder ketzerisch gefragt: ist Service überhaupt nötig?

Roland Eggenschwiler: Bei einem Vollautomaten haben wir es mit Mechanik, mit Hitze, mit Druck, mit Kaffeefett, usw. zu tun. Gewisse Teile, wie zum Beispiel das Mahlwerk, unterliegen einem Verschleiß. Wie bei einem Auto ist da von Zeit zu Zeit ein Service ganz normal. Danach ist die Maschine quasi wieder wie neu und läuft perfekt. Das schätzt unsere Kundschaft. Wir arbeiten bereits an neuen Konzepten, die unsere Dienstleistungen auf den nächsten Level heben werden. Bis in einem Jahr wird man sie hier erleben können ... kom

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2 CoffeeTalk Emanuel Probst spricht mit Roland Eggenschwiler über Service als Erfolgsfaktor.

6 Mein Melbourne Franzika Rölli, Head of Finance, und George Liakatos, Head of Sales, von JURA Australien begrüßen uns in Down Under.

14 Fantastisch in Form »Direkt zum Ziel« lautet eine Maxime von Werner Zemp – ein Gespräch mit dem Grandseigneur des Schweizer Industriedesigns.

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20 Grenzenlos innovationshungrig affeegenuss auf Knopfdruck – frisch K gemahlen, frisch extrahiert. Dafür arbeiten bei JURA 70 Ingenieure. CoffeeBreak skizziert stellvertretend vier von ihnen.

26 Wer wohnt wo? Drei Wohnungen, drei Menschen, drei Geschichten und eine Gemeinsamkeit: die Liebe zum Kaffee. Finden Sie heraus, wer wie wo wohnt.

32 Kaffee ist Rock ’n’ Roll für den Gaumen CoffeeBreak durfte Sunrise Avenue Frontmann Samu Haber auf seiner Tour backstage begleiten.

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38 Haben Sie Zeit für einen Kaffee? Wir haben uns mit den Stammgästen Vreny und Paul Dürrenberger in der Kaffee-Lounge der JURAworld of Coffee auf einen Kaffee getroffen.

45 Coffee Down Under Eine simple und erfrischende Kaffee­ spezialität: Monika Gunziger, Gastgeberin in der Kaffee-Lounge der JURAworld of Coffee, zeigt, wie’s geht.

42 Lamm in Maronenkruste

46 Personelles

Gregory Liakatos, Vater von George Liakatos und Spitzenkoch, hat für CoffeeBreak Down Under den Kochlöffel geschwungen.

Jubiläen, Todesfälle und Impressum.

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Mein

George Liakatos, Head of Sales, und Franziska Rölli, Head of Finance, beide von JURA Australien, präsentieren exklusiv für CoffeeBreak:

»Südliches Land« bedeute der Begriff »Australien« und er sei abgeleitet vom lateinischen »terra australis«, belehrt uns der handliche Jackentaschen-­ Reiseführer. Wir werden ihn noch öfter konsultieren, denn Zeit für Lektüre bietet sich zur Genüge; immerhin stehen uns zwölf Stunden Flug bis Singapur und danach weitere zehn bis Melbourne bevor. Als glitten wir auf Wolken über schier unendliche Weiten, überqueren wir Ozeane und Kontinente, bevor sich unserem neugierigen Auge das Reiseziel erschließt. Im Landeanflug mutet die Struktur der Stadt an wie ein exakt aus Quartieren und Blöcken gefliestes Mosaik. Dann: Bodenkontakt – Touchdown in Down Under.

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»Wenn ihr Melbourne besucht«, hatte uns George Liakatos ans Herz gelegt, »müsst ihr das auf den Spuren von Queen Victoria und King Roger tun. Steigt deshalb unbedingt im Crown Towers ab – einer der besten Adressen der Stadt!« Das sieht unser Taxifahrer genauso. »Dort wohnt Roger Federer immer während der Autralian Open«, berichtet er enthusiastisch. »Und wisst ihr was? – Ich bin ihm in der Lobby schon höchstpersönlich begegnet.« Wir geben uns als Schweizer zu erkennen, und schon beginnt der Mann vorne rechts (in Australien herrscht Linksverkehr) höchst amüsant wild gestikulierend über Tennis zu schwa­ dronieren. Am Ziel angekommen, springt für ihn nebst dem Trinkgeld noch eine JURA-Autogrammkarte von Roger Federer heraus, und zum ersten Mal ist unsere Zufallsbekanntschaft sprachlos.

Am nächsten Morgen vernehmen wir George Liakatos’ tragende Stimme – der Mann ist aus­ gebildeter Opernsänger und weiß mit seinem Organ einen Raum zu füllen: »Willkommen in Melbourne! Seid ihr ausgeschlafen?« Wir sind verjetlagt, aber während er und Franziska Rölli uns das Tagesprogramm vorlegen, wird klar, dass für Müdigkeit keine Zeit bleibt. Als ehemalige Strafkolonie des Britischen Empires (der Reiseführer weiß: »1770 erreichte James Cook die fruchtbare Ostküste und nahm sie als britische Kolonie New South Wales für die Krone in Besitz.«) und später als typisches Einwanderungsland findet sich in Australien ein buntes Gemisch unterschiedlichster kultureller Einflüsse. Der prägendste dabei sind zweifellos die Bauten aus viktorianischer Zeit. Mit der Straßenbahn fahren wir nach Carlton. »Melbourne besitzt das größte Straßenbahnnetz der Welt«, erzählt uns Franziska. »Die Trams sind legendär. Besonders beliebt ist das City Circle Tram mit seinen historischen Wagen.«

Wir erreichen Little Italy. »Was fällt euch beim Namen Brunetti ein?«, fragt George leicht verfänglich. »Donna Leons Bücher, in denen ihr Commissario in Venedig Morde aufklärt«, antworten wir etwas verunsichert. Unsere Stadtführer lachen. »Ab heute wird es höchste italienische Konditorkunst sein«, versichert uns Franziska. Das Brunetti bezeichnet sich als authentische Römische Kon­ditorei. Mit Recht! Und von George erfahren wir, dass wir uns hier an der Geburtsstätte von Melbournes Kaffeekultur befinden.

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Der Verdauungsspaziergang führt uns zum Royal Exhibition Building, einem typischen Beispiel der internationalen Ausstellungsbewegung und heute ein Weltkulturerbe. Bei seiner Eröffnung galt das Bauwerk (natürlich im viktoria­ nischen Stil) als das größte Aus­traliens. Noch heute beherbergt der wundervolle Messepavillon Ausstellungen sowie kulturelle und kommunale Veranstaltungen.

»Noch etwas Viktorianisches gefällig?«, fragt George schmunzelnd und führt uns der Victoria Street entlang zum Queen Victoria Market. »Seit 1878 kauft man hier Gemüse, Früchte, Gourmet Food, lokale und importierte Erzeugnisse, Kleider, Kos­ metik und Souvenirs ein«, weiß unser Mann in Melbourne. Welch faszinierender Ort voller Betriebsamkeit, Geschäftigkeit, Leben und auch ein bisschen Hektik! Um Letzterer zu entfliehen, setzen wir uns in ein Café und probieren frisch aufgebrühten, klassischen Filterkaffee. »Eine Delikatesse«, versprechen die quirligen Baristas und machen unentwegt Faxen für unsere Erinnerungsbilder.

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»Wie wär’s mit etwas Viktorianischem?«, lacht Franziska. Die Frage dürfte sich zum Running Gag entwickeln. Klar! Wir finden uns in der State Library of Victoria wieder. Der Prunkbau ist Australiens älteste und eine der weltweit ersten öffentlichen Bibliotheken. Im Innern bietet sich uns der atemberaubende Blick auf eine 35 Meter hohe, achteckige Kuppel. Und von der Galerie aus kommen das Guichet im Zentrum und die streng geometrisch von ihm abgehenden, schier endlos langen Studiertische fantastisch zur Geltung.

Sichtlich stolz führen uns George und Franziska im Anschluss an einen ganz besonderen Ort: The Beanery Coffee House gilt als eine der ex­klusiv­sten Adressen, wenn es um Kaffee geht, hat sich gänzlich dem mystischen Trunk verschrieben und führt ein erlesenes Sortiment rund um den vollendeten Genuss. Hinter der einladenden Glasfront steigt uns ein betörender Duft in die Nase. George eilt, uns im Schlepptau, schnurstracks auf den JURA-Corner zu. Ein kurzer Schwatz mit der Verkäuferin, ein stärkender Espresso aus der Z6, und auf geht’s – weiterhin ganz im Zeichen des Espressos.

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Von der Moderne begeben wir uns zurück in die Tradition. Bereits 1954 eröffnete Pellegrini’s Espresso Bar. Hier, wo die erste Espressomaschine Melbournes ihren Dienst verrichtete, scheint die Zeit stillzustehen. Die komplette Bar ist im Originalzustand belassen, und so wird ein Besuch des Lokals zu einer Reise zurück in die Vergangenheit. Als Reiseführer fungiert noch heute Sisto, der Besitzer. Vom ersten Tag an arbeitet er hier, erfüllt den Raum mit fröhlicher Italianità und ist als Figur mindestens genauso Kult wie das Pellegrini’s.


In der Royal Arcade lernen wir die kultivierte Art des traditionellen Einkaufens kennen. Tagelang könnte man in der 1870 eröffneten Einkaufspassage verweilen, ohne sich sattzusehen. Bei einer Verschnaufpause in den Hopetoun Tea Rooms, einst für die Victorian Ladies Work Association ins Leben gerufen, verarbeiten wir die Ein­ drücke und gönnen uns traditionellen Tee aus der viktorianischen (schon wieder!) Ära.

»Abends stehen hier die Leute in langen Schlangen und warten auf einen Tisch im Chin Chin«, erklärt uns George. Tischreservationen kennt das Trendlokal mit den südostasia­ tischen Spezialitäten nämlich nicht. Doch jetzt, am Mittag, ist Fortuna uns hold. Es findet sich rasch ein Tisch, und so genießen wir leckere Köstlichkeiten aus dem vielfältigen, frischen Angebot. »Was ist eigentlich Australiens bekanntestes Exportgut?«, wollen wir wissen. »Musik«, antwortet George, und Franziska präzisiert: »AC/DC!« Selbstredend, dass die Rocker hier ihre eigene Straße haben. Nach dem Lunch pilgern wir zur AC/DC Lane, wo George Bürgermeister John Sos legendäre Worte von der Eröffnungsfeier zitiert: »Dem Song zufolge gibt es immer einen Highway zur Hölle; dies nun ist eine Gasse zum Himmel. Let’s rock!«

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Weiter geht’s zur Flinders Street Station, Australiens ältestem Bahn­ hof. Die Nachmittagssonne taucht die gelbe Fassade mit der grünen Kupferkuppel in einen magisch gül­ denen Schein. »Wer mit dem Zug ankommt oder wer sich im Ge­wim­ mel der Stadt verliert, findet hier den ultimativen Treffpunkt ›un­ter den Uhren‹«, erzählt Franziska. Sie habe sich in der Stadt jedoch von Anfang an zurechtgefunden. Man habe sie nie von hier abholen müssen, beteuert sie strahlend.

Nirgendwo fühlt man das Pulsieren einer Stadt intensiver als in ihrem Herzen. Im Fall von Melbourne dürfte dies der Federation Square sein, ein Schmelztiegel, eine moderne Piazza, bekannt für kulturelle Veranstaltungen, für die unzähligen Restaurants, Bars und spezialisierten Geschäfte, welche den Platz säumen. »Zeit für eine Waffel«, findet George und schlägt uns einen Geheimtipp vor: das Waffle On. Authentizität der Waren wird hier ganz groß geschrieben. Dazu importiert der Besitzer seinen Zucker aus Belgien und stellt die Waffeln allesamt frisch im Laden her. Der Weg zum Olymp der Waffelkunst ist von Street Art gesäumt. Die gepflasterten Wände links und rechts der engen Degraves Street sind über und über mit farbenfrohen Graffiti bedeckt.

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Franziskas und georges

Melbourne Brunetti 380 Lygon St, Carlton VIC 3053 www.brunetti.com.au Royal Exhibition Centre 9 Nicholson St, Carlton VIC 3053 www.museumvictoria.com.au/reb Queen Victoria Market 513 Elizabeth St, Melbourne VIC 3000 www.qvm.com.au

In Richtung Southbank überqueren wir den Yarra River und streben dem Arts Centre entgegen. Zu verfehlen ist es unmöglich, denn wie eine gigantische Nadel ragt sein Turm über 160 Meter in den Himmel und prägt das Stadtbild von Melbourne. Darunter befindet sich Australiens führende Bühne für Theater, Konzerte und Ausstellungen von Weltrang. Einen Kontrast zur Moderne bildet unser nächstes Ziel, die National Gallery of Victoria, Australiens ältestes öffentliches Kunst­museum. Der aktuellen Ausstellung können wir unmöglich widerstehen, und so begegnen wir dem ein­drucks­vollen Schaffen zweier Giganten der Kunstszene: Andy Warhol und Ai Weiwei.

Wieder draußen, beginnen Georges Augen auf einmal zu leuchten, und er steigert unbewusst seine Schrittkadenz, als wir aufs Melbourne Recital Centre zusteuern. Wer Musik mag, muss diesen Ort einfach lieben. Von Barock bis zeitgenössisch, von Jazz bis Musical, von Kammermusik bis Oper – hier finden Kulturbeflissene alles, was ihr Herz begehrt. Dann erfahren wir den Grund für Georges erhöhte Pulsfrequenz: Oft hat er selber hier als Sänger auf der Bühne gestanden und sein Publikum verzaubert. Schon hallt in unseren Ohren seine Darbietung an der letzten Global Sales Conference nach, als er mit einem Song aus »Les Misérables« für einen unvergesslichen Gänsehautmoment sorgte. Zurück im Hotel, lassen wir uns beim Dinner von der sensationellen Aussicht überwältigen. »So viel zu Queen Victoria. Und morgen«, fordert George uns auf, »macht ihr euch auf die Spuren von King Roger!« »Genau«, pflichtet ihm Fran­ ziska bei, »da müsst ihr die Rod Laver Arena besuchen, wo Roger Federer an den Australian Open bereits viermal trium­ phierte!« Wir nicken – zunächst zustimmend, später, auf dem Zimmer, vor Erschöpfung ein … kom

State Library of Victoria 328 Swanston St, Melbourne VIC 3000 www.slv.vic.gov.au The Beanery Coffee House (The Emporium) 287 Lonsdale St, Melbourne VIC 3000 www.emporiummelbourne.com.au Pellegrini’s Espresso Bar 66 Bourke St, Melbourne VIC 3000 Royal Arcade 335 Bourke St, Melbourne VIC Hopetoun Tea Rooms The Block Arcade, 1-2/282 Collins St, Melbourne VIC 3000 www.hopetountearooms.com.au Chin Chin 125 Flinders Ln, Melbourne VIC 3000 www.chinchinrestaurant.com.au Flinders Street Station Flinders St, Melbourne VIC 3000 Waffle On Shop 9 Degraves St, Melbourne VIC 3000 Arts Centre 100 St Kilda Rd, Melbourne VIC 3004 www.artscentremelbourne.com.au National Gallery of Victoria 180 St Kilda Rd, Melbourne VIC 3006 www.ngv.vic.gov.au

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Fantastisch in Form Den Früchten aus Werner Zemps Laufbahn begegnet man oft unbewusst im öffentlichen Raum, sei es in Form von Lichtschaltern, Bedienelementen von Aufzügen, Parkbänken, beleuchteten Briefkästen oder des legendären »Abfall-Hais«. Vor zwölf Jahren schuf der Grandseigneur des Schweizer Industriedesigns für JURA die markante Z-Linie mit der charakteristisch geschwungenen Front. Aus dem Berufsleben hat sich Zemp zwischen­ zeitlich zurückgezogen, untätig ist er aber dennoch keinesfalls geworden – im Gegenteil. Agil wie eh und je widmet er sich heute ganz der Kunst. Seine pure Lust am Experimentieren, daran, möglichst viel auszuprobieren, ist ungebrochen: »Jetzt kann ich meine Visionen vollkommen frei, kompromisslos und ohne Rücksicht auf Vorgaben oder Wünsche von außen realisieren.«

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»Metzger, Coiffeur oder Bäcker zu werden, konnte ich mir nicht vorstellen. Deshalb lernte ich Schreiner.«

Amden, ein idyllisches Sechzehnhundert-­ Seelen-Dorf steil am Hang. Kurvig schlängelt sich eine Straße an akkurat gepflegten Gebäuden und Gärten vorbei und überwindet beim Verbinden des tiefsten mit dem höchst­ gelegenen Punkt der Gemeinde stolze 1 680 Höhenmeter. Irgendwo zweigt ein Weg links ab und führt zum Haus von Werner und Margarita Zemp. Streng geometrische, dennoch organisch anmutende Skulpturen im Garten lassen darauf schließen, dass hier Menschen mit einem ausgeprägten Sinn für Ästhetik leben. Die Räume im Haus sind von Licht durchflutet. Das nüchterne Weiß der Wände wird gebrochen von warmem Holz an Decke und Boden. Die Wände zieren farbige Aquarelle und Reliefs, die durch den von vorbeiziehenden Wolken wandelnden Lichteinfall zu atmen scheinen. Die imposante Landschaft mit dem atemberaubenden Post­ kartenpanorama, den Blick auf Walensee und

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Glarner Alpen, erkoren die beiden zur Kulisse für ihren Ruhestand … wobei ›Ruhe‹ definitiv der falsche Begriff ist, denn nach wie vor strotzt Werner Zemp vor Ideen, lodert in ihm das Feuer der Gestaltungsleidenschaft. Dass aus ihm dereinst einer der führenden Schweizer Designer werden würde, hatte sich zu Beginn seiner beruflichen Laufbahn zunächst nicht abgezeichnet. »Bei mir im Ort gab es nur bedingt Lehrstellen. Metzger, Coiffeur oder Bäcker zu werden, konnte ich mir nicht vorstellen. Deshalb lernte ich Schrei­ ner.« Mit diesem seriösen Beruf im Gepäck absolvierte der junge Werner die Kunstgewerbeschule in Luzern. Dort stieß er auf eine Ausschreibung der namhaften Ulmer Hochschule für Gestaltung. Sie klang in seinen Ohren als Ruf, dem er nur zu gerne Folge leistete. »Die Ulmer Schule verstand sich als Nachfolge der Bauhaus-Bewegung. Doch

an­ders als beim Bauhaus, wo Handwerk und Kunst im Zentrum standen, betrachtete Ulm Design als wissenschaftlichen Prozess des schrittweisen Entwickelns und baute Feed­ backrunden in den Entstehungsprozess ein.« Die Berufsbezeichnung »Designer« hatte sich damals noch längst nicht eta­ bliert. Zemp: »Man sprach vom ›Formengestalter‹, und ich wurde häufig gefragt, ob es denn so etwas Selt­ sames überhaupt brauche. Heute besitzt Design einen komplett anderen Stellenwert; heute wird kein Produkt mehr hergestellt, ohne auf die Gestaltung zu achten.« Es folgten Lehr- und Wanderjahre mit Stationen im Inund Ausland, bevor er den Schritt in die Selbstständigkeit wagte.


»Ich will die Natur nicht kopieren, ich betrachte sie als Inspirationsquelle.«

Ein Gestalterleben lang begleitet den Präzi­ sionsfetischisten eine ganz bestimmte Form: die Sinuskurve. »Ein Lehrer gab mir einst die Aufgabe, die Dolde einer Sonnenblume genau zu analysieren und neu auszulegen. Seit damals üben die Sinuskurve und die sogenannten krümmungssprungfreien Übergänge von Radien in Flächen eine geradezu sinnli­ che Anziehungskraft auf mich aus.« Die Natur als Lehrmeister? »Als Inspirationsquelle«, präzisiert Zemp und dreht dazu den Bleistift, seinen ständigen Begleiter, langsam zwischen Daumen und Zeigefinger. »Es war nie meine Intension, die Natur zu kopieren, jedoch stets, exakt hinzusehen, sie zu studieren, von ihr zu lernen und als Konklusion in meinen Gestaltungen neu zu interpretieren.« Zemps Formen scheinen streng geometrisch und verfügen trotz ihrer Reduktion aufs Wesentliche über eine emotionale Ausstrahlung. Ihre durchdachte Komplexität wird einem erst

bei genauem Betrachten bewusst. »Ich setze mich stark mit der Wahrnehmung auseinander. Der Winkel, in dem Licht auf einen Gegenstand trifft, kann dessen Form komplett verändern.« Was er damit meint, veranschau­ licht er an einem seiner Objekte, indem er es lang­sam vor der raumhohen Fensterfront, durch welche gleißende Sonnenstrahlen ins Atelier strömen, hin und her bewegt. »Ich liebe dieses Wechselspiel von Licht und Schatten, weil es meinen Objekten Leben einhaucht.«

sich konzentrieren soll. Deshalb verzichte ich konsequent auf effekthascheri­schen, kurzlebigen Firlefanz.« Gutes Design zeichnet sich dadurch aus, dass es auch nach Jahren noch frisch und unverbraucht daherkommt. »Hier ist unsere Gilde gefordert. Das macht un­seren Beruf so spannend, denn jede Herausforderung ist neu. Das hält einen wach und agil.« Zemps Erfolgsrezept: »Die Arbeit soll Freude machen. Wenn man in ein Projekt verliebt ist, kommt es gut.«

Wie man eine Form auf ein Minimum reduziert und ihr dennoch eine Aura, eine Persön­ lichkeit verleiht, ist für Zemp eine essenzielle Frage. Überdesignte Formen erachtet er als verwirrend und teils voller kontroverser Botschaften. »Zu viele, unruhige Linien und Schnörkel lenken ab. Das Auge wird nicht geführt, ist verloren, weiß nicht, worauf es

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Hierzulande Kult, in China sogar von staatlicher Stelle mit offiziellem Zertifikat zur Kunst erklärt: Werner Zemps »Abfall-Hai«.

»Ein Produkt muss immer eine Legitimation haben.«

Design stellt für Werner Zemp nur einen Aspekt dar, der zum Erfolg eines Produkts bei­ trägt. »Um im Markt reüssieren zu können, muss ein Pro­dukt immer eine Legitimation ha­ben; es muss relevant sein. Der Hülle kommt die Auf­­gabe zu, die inneren Werte, die Qualität in eine allgemein verständliche Formensprache zu übersetzen und nach außen zu transportieren.« Genauso wichtig wie die Form sei die Anfassqualität, sie fördere Verständnis und Dialog. »Erst über die Haptik ›begreifen‹ wir einen Gegenstand richtig, im wahr­sten Sinne des Wortes.« Aktuell setzt er sich inten­ siv mit dieser Thematik auseinander, denn er ist dabei, einen vierzig Meter langen Korridor in einem öffentlichen Gebäu­de künst­­le­ risch zu gestalten. »Bei diesem Projekt geht es um eine Serie von Relief­bil­dern, um die Magie von Licht und Schatten im Wechselspiel harter Konturen und sanfter Flächen.« Ganz nach dem Motto ›bitte berüh­­ren‹ findet er: »Meine Objekte sollen angefasst, ertastet und ganzheitlich erfahren werden.«

Die Nutzen eines Produkts müssen sich für Werner Zemp einerseits in seinem Äußeren, andererseits in der Bedienung widerspiegeln. Für ihn gilt mehr denn je die Maxime ›direkt zum Ziel‹. »Eine einfache, selbsterklärende Be­­dienung hat beinahe den gleichen Stellen­ wert wie die eigentliche Funktion eines Produktes. Denn weshalb sollte ich mir etwas kaufen, wenn es so kompliziert zu bedienen ist, dass ich es kaum nutze?« Das scheint so logisch klar wie Zemps Designsprache, ist jedoch genauso anspruchsvoll in der Reali­­ sa­tion. »Intelligenter Bedienung liegen klar struk­tu­rierte Gedanken zugrunde. Nur wenn ich die Funktion messerscharf beschreiben und auf den Punkt bringen kann, bin ich auch in der Lage, sie in einem Mensch-Maschine-­ Inter­ face abzubilden.« Zemp spricht von eindeuti­gen, unmissverständlichen Bedien­ elementen, von intuitiver Bedienung. Im glei­chen Atemzug warnt er vor den Gefahren zu großer Technologieverliebtheit: »Eine Übertechnisierung kann alle ›Nicht-Digital-­

»Direkt zum Ziel.« Die charakteristisch geschwungene Form der JURA-Z-Linie und die Bedienphilosophie, die direkt zum Ziel führt, stammen ebenfalls von Werner Zemp.

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Natives‹ aus­schließen und zu einem Gene­ rationenproblem führen. Grundfunktionen müssen in jedem Fall schnell, einfach und für jedermann verständlich abgerufen wer­ den kön­nen.« Und hier sei, lobt »der Vater der Z-Linie«, JURA absolut auf dem richtigen Weg. Ein Gespräch mit Werner Zemp ist eine lustvolle Erfahrung. Es macht Freude, seiner bildhaft farbigen Sprache zu lauschen, wenn er Beispiele und Anekdoten aus sei­nem reichen Erfahrungsschatz teilt. Seine Begeisterung ist ansteckend, das »feu sacré« springt augenblicklich auf einen über und man spürt sofort, was den leidenschaftlichen Designer mit seinen Objekten verbindet: Beide sind fan­ tastisch in Form. kom



»Wir sind grenzenlos innovationshungrig.« Kaffee ist in aller Munde – als Genussmittel genauso wie als Gesprächsstoff. Weltweit. Bei der Kreation von Spezialitäten sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt; die Geschmäcker sind verschieden. Doch was die Zubereitung anbelangt, ist man sich einig: Am bequemsten geht’s auf Knopfdruck – frisch gemahlen, frisch extrahiert. An dieser einfachsten Art vollendeten Genusses arbeiten für JURA sage und schreibe 70 Inge­nieure. Alte Hasen gemeinsam mit jungen Wilden, alle konsequent fokussiert auf ihre Kernkompetenzen. Stellvertretend skizziert CoffeeBreak willkürlich vier von ihnen.



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»Weltweit auf der Jagd nach Innovation.«

»Smartphone-Apps gewinnen laufend an Bedeutung.«

Aus einem formschönen Lautsprecher plätschern Jazzklänge in das spartanisch eingerichtete Büro. »Funktional«, korrigiert der sport­liche Mann im blau-weiß gestreiften Hemd flugs, »ich bin Techniker, kein Mönch.« Er spricht so, wie er denkt: schnell, logisch, pointiert. Der unscheinbare – pardon: funktionale – Raum mahnt auf den ersten Blick nicht an eine Schaltzentrale der Innovation. Doch das Nichtpräsentsein von James Bonds Q und Käpt’n Kirks Scotty täuscht: Hier befindet sich das Nervenzentrum der Vollautomaten-Technologie, hier laufen sämtliche Strippen zusammen, und er, der Mann im Hemd, weiß sie zu ziehen. »Wir entwickeln nicht nur die Technologie und die Geräteintelli­ genz für Vollautomaten, sondern auch alles, was dazugehört: Interfaces, Periphe­rie-Geräte, Produktions- und Endprüfsysteme, Laboranlagen und Service-Software.« Eine Mammutaufgabe, die von 70 (!) Ingenieuren bzw. Innovatoren gestemmt wird. Die Spezialisten arbeiten in der Schweiz, in Estland, Polen und Malaysia. »Wir sind alle mit Leidenschaft bei der Arbeit. Wer zu uns stößt, bleibt meist hängen. Nicht umsonst bezeichnen wir Mitarbeitende mit weniger als zehn Dienstjahren als Neulinge.« Er schmunzelt. »Im Ernst: Die richtige Mischung von langjährigen, JURA-Erfahrenen und jungen Wilden macht’s aus. Wir sind hungrig. Innovationshungrig. Wir sitzen nicht einfach Däumchen drehend im Büro und warten, bis die Innovation anklopft, sondern gehen hinaus und jagen sie. Deshalb sind wir international vernetzt. Unser Team spricht 15 Sprachen.« Eigentlich sind es 16, denn eine Sprache haben sie alle gemeinsam: jene des Kaffeegenusses. Nur so ist es mög­lich, in stets kürzer werdenden Abständen Neuheiten zu entwickeln. Nach dem Rezept für die hohe Innovationskadenz gefragt, entgegnet der Strippenzieher blitzschnell: »Wir sind hocheffizient. Hier arbeiten alle … auch der Chef.«

Im Treppenhaus streicht sich eine attraktive Endzwanzigerin im DeuxPièces eine Strähne ihres langen, blonden Haars aus dem Gesicht und lässt, eine E-Mail verfassend, ihre Finger übers Mobiltelefon huschen, während das Staccato ihrer Pumps vom Beton widerhallt. Die promovierte Informatikerin entwickelt gemeinsam mit ihrem Team die User Interfaces, sprich: Bedienelemente und Benutzeroberflächen, der Zukunft. Für sie steht fest: Mehr und mehr werden wir künftig übers Smart­phone die unterschiedlichsten Geräte handhaben und mit ihnen kommunizieren. »Schon heute bringen die Apps von JURA Programmierung, Statistiken und Bedienung aufs Smartphone«, erklärt sie und lässt zum Beweis die JURA Coffee App auf ihrem iPhone aufpoppen. »Das ist aber erst der Anfang. Wir arbeiten bereits an Versionen, welche laufend die Geräteparameter überwachen und den Nutzer via Handy informieren; zum Beispiel über einen anstehenden Filterwechsel. Natür­ lich ist auch ein automatisierter, elektronischer Kundendienst vorstellbar, der bei Unklarheiten jederzeit beratend zur Seite steht. 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr.« Ihr Ziel ist klar: der intelligenteste Vollautomat für ein Maximum an Bedienerfreundlichkeit, Einfachheit und »natürlich ununterbrochenen Kaffeegenuss auf höchstem Niveau«. Spricht’s, einen Zutrittscode in den Nummernblock neben der Sicherheitstüre tippend, zwinkert charmant und entfleucht.

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»In 4 Millionen Vollautomaten lebt ein Teil von mir.«

»Jährlich 3,8 Millionen Tassen Kaffee zur Qualitätssicherung.«

Aus dem Büro am Ende des Korridors wirft ein Bildschirm sein flackernd fahles Licht auf den dunklen Teppich. Vor dem Computer sitzt ein massiger Hüne, Mitte dreißig vielleicht, mittellanges, leicht gewelltes Haar, Fünftagebart, Kopfhörer, ungeduldig wippende Füße in grellen Sportschuhen. Er dreht sich nicht zu seinen Besuchern um, verfolgt weiter konzentriert, und offenbar parallel, die vier Fenster auf seinem Screen: Im ersten flimmert ein amerikanischer Blockbuster, im zweiten erscheinen quasi im Sekundentakt Schlagzeilen aus aller Welt, von denen er keine verpassen will, das dritte ist übersät mit kyrillischen Buchstaben – ein Chat mit einem russischen Berufskollegen, das vierte schließlich scheint das Arbeitsfenster zu sein, das er in atem­berau­ bendem Tempo mit Programmiercodes füttert. Zwischendurch greift er, ohne den Blick von der Arbeit abzuwenden, nach seiner Kaffee­ tasse, nippt daran und stellt sie wieder hin. Fotografieren lassen will er sich nicht. Er bleibt lieber im Hintergrund und freut sich jedes Mal schelmisch, wenn er einen JURA-Vollautomaten im Fernsehen, im Web, in einem Laden oder in einer Wohnung sieht, weil er weiß, dass ein Stück seines Genies in Form von Einsen und Nullen als Programm in jedem einzelnen Gerät steckt. »Das reicht doch«, murmelt er, und für einen Augenblick huscht ein zufriedenes Lächeln über seine fleischigen Lippen.

24 Vollautomaten stehen, exakt ausgerichtet, wie Soldaten beim Defilee, in vier Reihen auf den Prüfanlagen in einem Raum, an dessen Tür die Aufschrift »Labor« prangt. Der Duft von Kaffee hängt schwer in der Luft. Ein Ingenieur schreitet jede einzelne Station ab, inspiziert minutiös Hunderte von Messwerten auf den Bildschirmen, die er, leicht kurzsich­ tig blinzelnd, beäugt, macht Notizen. Mit einem Ohrwurm pfeift er mehr oder minder erfolgreich gegen die Mahl- und Pumpengeräusche, das Fauchen von Dampf und das Zischen pneumatischer Elemente der Prüfvorrichtungen an. »Willkommen in der ›Folterkammer‹«, grinst er. »Hier simulieren wir in wenigen Wochen mehrere Jahre Betrieb.« Bevor neue Komponenten eine Freigabe für die Produktion erhalten, müssen sie sich im Labor unter härtesten Bedingungen bewähren. Auch Stichproben aus der Serie stehen laufend auf dem Prüfstand, um einwandfreie Qualität zu garantieren. »Für diese Dauertests zur Qualitätssicherung brauchen wir jährlich 30 Tonnen Kaffee. Damit bereiten wir etwa vier Millionen Tassen zu«, rechnet er vor. Der Kaffee stammt samt und sonders aus der hauseigenen Rösterei. In Behältern, so groß wie Gefriertruhen, wird er gelagert und gelangt über Rohrleitungen zu den Prüfstationen. Vollautomatisch, versteht sich. Und was macht man mit 30 Tonnen Kaffeesatz? »Unsere Vollautomaten sind auch ökologisch die beste Wahl. Sie produzieren keinen Müll. Nur Kaffeesatz, und dieser ist komplett biologisch abbaubar. Er gelangt von unseren Labors in eine Kompostieranlage, wo er als Bestandteil für Bodenverbesserer geschätzt wird, der in Gartenbau und Landwirtschaft Anwendung findet«, weiß der strenge Prüfer und verrät gleich einen Geheimtipp: Den Trester aus seiner privaten Maschine verteilt er immer um die Rosen in seinem Garten. »Für Blumen gibt es nichts Besseres!«, ist er überzeugt. kom

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Wer wohnt wo? Drei Wohnungen, drei Menschen, drei Geschichten – vielfältig und unterschiedlich. Dennoch verbindet sie eine Gemeinsamkeit: die Liebe zum Kaffee und (natürlich) ein Kaffeespezialitäten-Vollautomat von JURA. Finden Sie auf Anhieb heraus, wer wie wo wohnt? kom

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Ein schmuckes Patrizierhaus vor den Pforten Solothurns. Es entstammt der Feder desselben Architekten, der das Wahrzeichen der Stadt, die St.-Ursen-­ Kathedrale, erbaute. Geschmack- und lustvoll eingerichtet, verbinden Wohn­ textilien, Farben und Möbel Traditionelles mit Heutigem.

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Ein Jugendstil-Anwesen am Stadtrand von Zürich. Warme Farben strahlen wohnliche Behaglichkeit aus. Andenken von Reisen schmücken die Räume, Bilder zieren die Wände, Bücher zeugen von Wissensdurst, Blumen bringen die Natur nach drinnen.

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Im Erdgeschoss eines Geschäftshauses teilt sich die Redaktion eines Jugend-­TVSenders den Raum mit der Kulisse, in der Sendungen entstehen. Hier treffen sich Kunstschaffende im bunten Wohnzimmer und in der Küche, hier wird diskutiert – offen, ehrlich, jung, gerade.

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Kurt Aeschbacher Der Meister des gepflegten Gesprächs bereichert die Schweizer Fernsehlandschaft seit nunmehr 35 Jahren mit kluger, tiefgründiger, zum Denken anregender Unterhaltung. Ob zu Beginn als Moderator der Vor­ abendsendung »Karussell«, später als Paradiesvogel in seiner kultigen Samstagabendkiste »Grell-pastell« oder heute als einfühlsamer Gastge­ ber im Donnerstags-Talk »Aeschbacher«: »Aeschbi« gibt seinen Gästen Raum zum Entfalten und lotst sie sicher um die Klippen und Untiefen medialer Peinlichkeiten. Durch seine zurückhaltende, einfühlsame Art schleift er aus Gesprächen kleine Diamanten der Fernsehunterhaltung. Dafür lieben ihn Gäste, Livepublikum und Fernsehzuschauer gleichermaßen. Neben seiner Fernsehtätigkeit führt Aeschbacher souverän durch unzählige Shows, Anlässe und Podien. Privat bewohnt der Kunstliebhaber eine Wohnung in einem Jugendstil­ haus am Stadtrand von Zürich. Hier findet er Ruhe, hier schöpft er Kraft, und hierhin lädt er oft zu Besprechungen ein. Genossen werden dazu gerne Kaffeespezialitäten aller Art. Und weil diese frisch gemahlen, frisch gebrüht am köstlichsten schmecken, kommen für Kurt Aeschbacher seit vielen Jahren nur die Vollautomaten von JURA infrage. Die Sendung: »Aeschbacher« läuft jeden Donnerstag um 22.25 Uhr auf SF1. www.aeschbacher.ch

Verena Kosheen Die quirlige Fernseh-Quereinsteigerin entpuppt sich als junge Frau mit vielen Talenten, die sich unmöglich einfach in eine Schublade stecken lässt. Ursprünglich Polydesignerin 3D, arbeitete Verena Kosheen später im sozialen Bereich, gefolgt von der Film- und Fotoproduktion, bevor sie als charmante Gastgeberin zum Schweizer Jugend-Privatsender joiz und der TV-Show »joiZone« stieß. Hier empfängt sie am gemütlichen Küchentisch jede Woche Menschen mit spannenden Lebensgeschichten, um sich mit viel Empathie auf sie einzulassen. Ziel der Mittzwanzigerin mit den großen, wachen, rehbraunen Augen und den auffälligen Tattoos ist es, Neues zu erfahren und ihren Gästen mehr als bloß Floskeln zu ent­ locken. Dabei sollen sie sich stets wohlfühlen, nie ausgenutzt oder vorgeführt. Ein Talk ist für sie dann interessant, wenn er Über­raschen­­des zutage fördert. Und das gelingt bei einer Tasse Kaffee aus dem JURA-­ Vollautomaten, der fester Bestandteil der Einrichtung ist, am besten. Auf der einen Seite crazy Moderatorin, Model und Schauspielerin, auf der anderen seriöse Kinesiologin in Ausbildung – Kosheen, unaffektiert und geerdet, schafft den Spagat zwischen Extrovertiertheit und Tiefgründigkeit souverän. Die Sendung: »joiZone« läuft jeden Dienstag um 18.30 Uhr auf joiz. www.joiz.ch – www.verenakosheen.com

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Beat Roemmel Mit der Eröffnung von »Beat Roemmel Home & Style« haben sich der charmante Interior Designer und sein Partner einen Lebenstraum erfüllt. In der Altstadt von Solothurn lassen sie für ihre Kundschaft Wohn­ träume wahr werden. Als offiziellem Vertreter von Designers Guild und weiterer namhafter Edelmarken erschließen sich Beat unzählige Möglichkeiten, die Ideen, welche dem nicht versiegenden Quell seiner Inspi­ ration entspringen, stilvoll zu verwirklichen. Aus ihrem Zuhause, dem geschichtsträchtigen Pisoni-Haus, wurde mit viel Liebe zum Detail ein Wohnjuwel, das gleichzeitig als Showroom dient. Daneben leitet Beat Roemmel eine eigene Tanzschule, reist als Juror an internationale Turniere und stellt immer wieder sein Talent als be­ gnadeter Gastgeber unter Beweis. Gereicht wird Erlesenes, serviert auf edlem Porzellan. Selbstverständlich krönt Kaffee ein jedes Souper, und auch hier setzt er mit JURA kompromisslos auf Premium. Der Interior Designer, Tanzlehrer und Gastgeber liebt es, in zufriedene Augen zu blicken. Seine vielen Talente bringt er deshalb in einem einzigen Wort auf den Punkt: Glücklichmacher. www.beatroemmel.com

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Auflösung

Wohnung 01: Beat Roemmel In der Küche des Interior Designers steht eine A700 von JURA in Weiß, »weil sie auf kleinem Raum das ganze Spezialitätenspektrum bietet und das Finish an edles Porzellan mahnt.«

Wohnung 02: Kurt Aeschbacher Der Moderator hat sich für die Z6 von JURA entschieden. »Sie ist hochwertig, einfach zu bedienen und beherrscht das gesamte Repertoire vom klassischen Ristretto bis zum trendigen Latte macchiato oder Flat White.«

Wohnung 03: Verena Kosheen Ihr Arbeitsplatz ist eine Wohnung, in der eine E600 von JURA steht, »weil wir fast ausschließlich Espresso und Kaffee trinken«. Dass dieser stets frisch gemahlen wird, ist ein absolutes Muss.

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Kaffee ist Rock'n'Roll für den Gaumen Backstage mit Samu Haber Wo Sunrise Avenue auftritt, herrscht Ausnahmezustand, platzen selbst gigantische Stadien beinahe aus allen Nähten. Die 2002 gegründete finnische Band hat es geschafft, sie rockt die größten Bühnen Europas. Ihrem unverkennbaren Sound drückt Frontmann Samu Haber mit einzigartiger, charakteristisch sonorer Stimme deutlich seinen Stempel auf. Die ehrlichen, kernigen, geraden Songs, mal voller Ernst, mal mit schelmisch spitzbübischem Augenzwinkern, mal von melancholischem Fernweh durchtränkt, begeistern ihre Fans. Im Rampenlicht gibt Samu Haber den coolen Typen, die totale Rampensau. Im Backstage-Bereich treffen wir einen blendend gelaunten Charmeur, ausgeglichen, reflektiert, mit Tiefgang. Und wir dürfen den Kaffeeenthu­ siasten während seiner Tour begleiten. kom

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18.52

Noch zwei Stunden bis zum Auftritt in Helsinki, es wird die erste Show auf dieser Tour. Ich habe vorhin mit dem Tamburin geprobt, jetzt ist es aber Zeit für eine Tasse Kaffee. Übrigens: Mein Tamburin klingt so schön, wenn es auf der JURA liegt, während Kaffee in die Tasse fließt.

20.46 Ich habe mir gerade ein frisches T-Shirt aus dem Stage Case geholt. In die Hände klatschen regt die Blutzirkulation an. Auch wenn es so aussieht: Ich bete nicht. Ich bin zwar sehr spirituell veranlagt, aber nicht religiös. In einer Viertelstunde beginnt der Gig in Zürich.

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20.06 Vor dem Auftritt werden die Hände aufgewärmt. Denn Gitarre spielen funktioniert nur, wenn das Blut im Körper zirkuliert. Jetzt fühle ich mich vorbereitet. Weniger als eine Stunde bis zum Start der Tour in Helsinki.

Ankunft im Backstagebereich der Kölner Lanxess Arena, der größten überdachten Arena Europas. Das Konzert ist ausverkauft. Wir sind die Men in Black.

20.10

20.58 Noch zwei Minuten bis zum Auftritt in Zürich. Vor jeder Show machen wir den Faustcheck und sehen uns dabei in die Augen. Wir versprechen uns gegenseitig, für das Publikum alles zu geben. Jede Nacht. Dieses Ritual begleitet uns seit Anfang an.

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22.15 Der erste Song wird auf der B-Bühne gespielt. Wir spielen dort ohne aufwendiges Arrangement und ohne Orchester. Nach uns kommt die Band Unholy Ground, auf die Bühne. Das wird den Saal zum Kochen bringen.

23.19

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Die ausgebreiteten Arme deuten einen fliegenden Vogel an und sind für Band und Orchester das Zeichen zum Ausklang. Das ist ein supercooler Moment, mir läuft es jedes Mal kalt den Rücken hinunter.

23.26


Kurz vor dem Ende des Songs. Der Gospel-Teil ist etwas knifflig, denn die Menge singt so laut mit. Aber wir kriegen das hin.

22.20

Die letzte Verbeugung. Müde, aber glücklich. Zusammen mit den besten Jungs auf dieser Welt. Es gibt Nächte, in denen kann ich kaum glauben, dass ich mit diesem Traumjob mein Geld verdiene. Weckt mich bloß nicht auf ...

Ein absolutes Muss! Das neue Album von Sunrise Avenue: »Fairytales – Best of 2006–2014« www.sunriseave.com

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»HABEN SIE ZEIT FÜR EINEN KAFFEE?«

Liebe auf den ersten Kaffee Händchenhaltend spazieren sie Richtung JURAworld of Coffee. »Ein glückliches Ehepaar«, denke ich. Das sieht man. »Guten Tag, haben Sie Zeit für einen Kaffee?«, traue ich mich zu fragen. »Grüessech. Natürlich, gerne. Vreny, freut mich«, sagt sie und streckt mir die Hand entgegen. »Immer«, doppelt Paul – wie ich nun weiß – nach. Gespannt auf die Storys hinter den Gesichtern, setze ich mich mit den beiden an einen Tisch. Bestellung: Drei Portionen puren Kaffeegenuss, bitte.

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1× Cappuccino San Antonio, 1× Kaffee Ri­ guardo und 1× Kaffee Malabar Monsooned stehen vor uns. Ihr scheint die Sorten bestens zu kennen ... Sie: Selbstverständlich. Jeder hat seinen Lieb­ lingskaffee. Er: Wir genießen die gemeinsame Zeit bei einer hervorragend präsentierten Kaffeespezialität. Ist gemeinsame Zeit denn selten? Er: Nicht mehr. Über 45 Jahre Berufsalltag sind Vergangenheit. Heute genießen wir jeden Tag gemeinsam. Denn: Wir können das Leben nicht verlängern, nur intensivieren. Sie: Ja, das taten wir schon immer. Heute einfach noch viel bewusster. »Intensivieren«. Was meint ihr damit? Sie: Wir essen gerne auswärts und lassen uns verwöhnen. Auch unseren Sonntagskaffee trinken wir nicht zu Hause. Diesen Luxus gönnen wir uns. Er: Genau. Drei Wochen zu zweit auf den Malediven oder anderswo. Ohne Buch, ohne Musik, ohne gar nichts. Kein Problem für uns. Zusammensitzen, Kaffee trinken und »gspröchle« über Gott und die Welt. Das macht uns glücklich. Das Leben hat uns gelehrt, den Moment zu genießen und nichts aufzuschieben.

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Kaffeepausen als Energietankstelle? Sie: Definitiv. Allerdings bitte nur mit gutem Kaffee. Er: Wir haben fast auf der ganzen Welt Kaffee getrunken. Und: Kaffee schmeckt nicht immer gut (er schmunzelt). Australien, Amerika, Asien, Afrika, Kanada, Europa und – erst letzten Sommer – das Landesinnere von Spanien haben wir bereist. Die Landschaft Spaniens mit dem Auto zu erkunden, das können wir wirklich nur empfehlen. Sie: Einfach unglaublich vielseitig. Gibt’s denn bereits ein nächstes Projekt? Sie: Ja, Südafrika würde uns reizen. Er: Ob wir da auch so schlechten Kaffee trinken wie in Mexiko? Eine schreckliche Brühe. (Er räuspert sich.) Sie: Ich hoff’s nicht. Aber stimmt, das habe ich schon fast wieder vergessen. Ich stelle fest. Kaffee zieht sich durch euer Leben? Sie: Bei uns als Paar schon, ja. Bei mir aber nicht. Ich trinke erst, seit ich 30 war, Kaffee. Paul aber, seit ich ihn kenne. Es war sogar das Erste, was ich über ihn wusste. (Sie wirft ihm einen verschmitzten Blick zu.) Er: Das müssen wir dir erzählen. Ich war Buch­halter und nach Lehr- und Wanderjahren in der Finanzbranche tätig. Als ich mit 24 ein Vorstellungsgespräch in Olten hatte, war es Vreny, die mir den Kaffee servierte. Die Liebe traf mich wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Für mich war’s sofort klar. (Noch heute werfen sie sich bei dieser Story verliebte Blicke zu). Sie: Und ja, seither sind wir ein Paar. Es ging alles sehr schnell. Übrigens, auch unsere vier Großkinder scheinen das Kaffee-Gen geerbt zu haben.

Er: Vielleicht auch das Süßigkeiten-Gen. (Bei­ de müssen lachen.) Denn die Ausflüge mit unseren beiden Töchtern Sandra und Jenny sowie den Enkelkindern enden immer bei leckerer Patisserie. Das Highlight schlechthin für die Kleinen. Ihr besucht uns jeweils zu acht? Er: Nein, nein, wir wechseln ab. Wir nehmen mal die einen, dann die anderen mit. Sie: »Omi, wann gehen wir wieder ins JURA-­ Café?« ist keine seltene Frage. Sie können es jeweils kaum erwarten, mit uns von Egerkingen – unserem neuen Wohnort – hierhin zu spazieren. Er: Genau, wartet am Ende eine Süßigkeit, ist auch der kurzweilige Bummel kein Problem. Sie: Korrekterweise müssen wir hier noch was ergänzen: Sie lieben es, auf der Autobahnbrücke neben dem JURA-Areal zu stehen und den schwe­ren Sattelschleppern zuzuwinken. Man glaubt es vielleicht nicht, aber die Chauf­feure winken und hupen wirklich vielfach zurück. Das Wissen über die weite Welt, die vielen verschiedenen Kaffeeerlebnisse unterwegs und die geliebten Enkelkinder – übrigens Priorität Nummer 1 im Kalender des pensio­ nierten Paars. Wir könnten ewig weiter »gspröchle«. Aber ich muss jetzt los. Zu­ rück an meinen Arbeitsplatz ... Dort ange­ kommen, reißt mich ein lautes Geräusch aus meinen Gedanken: »Huup-huuuuuup.« Ich lache und stelle sie mir vor. Vom Kaffee und der Patisserie gestärkt, stehen sie win­ kend auf der Autobahnbrücke nebenan. Eine Assoziation, die bleibt. Danke, Vreny und Paul! acm


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Der Melbourner Spitzenkoch Gregory Liakatos kreiert exklusiv für CoffeeBreak

Lamm in Maronenkruste mit Kaffee und Minze

Zutaten (für 4 Portionen) Marinade 2 Lammrücken 60 ml Espresso 1 zerdrückte Knoblauchzehe 2 Esslöffel Ahornsirup 2 Esslöffel gehackte Minze Schale von einer halben Orange Gemüse 1 Süßkartoffel, geschält und geschnitten Einige Maronen Cherrytomaten am Zweig

»Mein Lammgericht vereint die australische Barbecue-­ Kultur mit der mediterranen, griechischen Küche, welche man mit Freunden und Familie ausgiebig zelebriert«, beschreibt uns Gregory Liakatos sein Menü. Genau diese beiden Kulturen prägen auch seine Familie. Denn, der Vater von George Liakatos, Head of Sales von JURA Aus­ tralien, ist in den 60er-Jahren von Griechenland nach Australien ausgewandert. Gregory studierte am William Angliss Institute und gehörte damals zu den ersten Absolventen überhaupt. In verschiedenen Hotels und Restaurants in und rund um Melbourne nahm seine Karriere als Koch ihren Lauf. 1968 lernte er seine Liebe des Lebens, Aspasia Liakatos, kennen, worauf sie gemeinsam diverse Cafés, Restaurants wie auch ein großes Catering Business führten. Heute sind beide pensioniert. Aber: Die Liebe zum kulinarischen Hochgenuss ist geblieben. Es freut uns sehr, dass Spitzenkoch Gregory exklusiv für CoffeeBreak den Kochlöffel geschwungen hat. Viel Spaß beim Nachkochen!

4 Frühlingszwiebeln 2 Esslöffel Honig 30 ml Espresso

Zubereitung

Spinat 2 Tassen Spinat ½ Zwiebel 1 Tomate Lammkruste

Für die Marinade den doppelten Espresso mit Knoblauch, Ahornsirup, Minze und Orangenschale mischen. Die Lammrücken 2 Stunden in der Marinade ziehen lassen.

½ Tasse gekochte Süßkartoffel, fein gehackt ¼ Tasse geriebene Maronen ¼ Tasse Semmelbrösel 2 Esslöffel gehackte Minze Feta-Dip 50 g Feta 2 Esslöffel Joghurt 1 Esslöffel Zitronensaft Eingelegte Chilischoten

Süßkartoffel, Maronen, Cherrytomaten und Frühlingszwiebeln auf ein Backblech geben. Das Gemüse mit Honig und Espresso bedecken, einen Spritzer Olivenöl hinzugeben und alles gut mischen, bis das Gemüse gut mariniert ist. Im Ofen für 25 Minuten bei 180°C backen.

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Für die Lammkruste die gekochte Süßkartoffel mit den geriebenen Maronen, Semmelbröseln, Minze, Olivenöl, Salz und Pfeffer mischen. Zur Seite stellen.

Nach 2 Stunden in der Marinade das Lamm mit einem Küchentuch abtupfen. Das Lamm mit Olivenöl einreiben und in der Pfanne auf beiden Seiten kurz golden anbraten. Die restliche Marinade aufbewahren.

Wenn das Lamm abgekühlt ist, die Kruste fest auf das Fleisch drücken. Im Ofen 20 Minuten bei 180 °C backen. Vor dem Anschneiden 10 Minuten ruhen lassen.

Für den Feta-Dip den Feta mit Joghurt, Zitronensaft und Olivenöl mischen. Mit den eingelegten Chilis dekorieren.

Für den Spinat die Zwiebel und die Tomate hacken und in Öl dünsten, bis die Tomate aufplatzt. Den Spinat hinzufügen und alles 3 – 5 Minuten kochen, bis der Spinat zusammenfällt.

Die restliche Marinade in einen Topf geben und zu einer dicken, glänzenden Sauce reduzieren. Mit dem Stabmixer zu einer cremigen Sauce verarbeiten.

Das Lamm in Stücken auf den Spinat geben und mit Sauce beträufeln, das Gemüse auf der Platte anrichten und mit dem Feta-Dip garnieren.

Guten Appetit!

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Coffee

Down under

Zutaten

2 Espressi, 1,5 cl Vanillesirup, 125 ml Milch

1 Vorbereitung: Füllen Sie eine Eiswürfelform mit zwei Espressi. Für ein ganz besonderes Espressoergebnis verwenden Sie einen unserer aktuellen Vollautomaten mit integriertem Puls-Extraktions­ prozess (P.E.P.®). Legen Sie die Form anschließend für mehrere Stunden ins Tiefkühlfach. 2 Füllen Sie die Milch in den Behälter des JURA-Milchschäumers. 3 Stellen Sie den Milchschäumer auf »Milchschaum kalt«. 4 In der Zwischenzeit geben Sie die Espresso-Eiswürfel in ein hohes Latte-macchiato-Glas. 5 Fügen Sie 1,5 cl Vanillesirup bei. 6 Der kalte Milchschaum ist nun fertig zubereitet. Gießen Sie diesen vorsichtig ins Latte-macchiato-Glas. Es entsteht eine schöne Schichtung. Monika Gunziger, Gastgeberin in der Kaffee-Lounge der JURAworld of Coffee, präsentiert eine leckere Kaffeespezialität aus der reichhaltigen Getränkekarte.

Et voilà. Sofort serviert, ist der Coffee Down Under ein wunderbares Getränk als Dessertersatz oder Erfrischung zwischendurch. Umrühren und genießen. Prost!

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Jubiläen Schweiz 35 Jahre

30 Jahre

25 Jahre

Rita Hug Service Logistik

German Jäggi Service Kaffee

Ruedi von Arx TOP-tronic

25 Jahre

20 Jahre

15 Jahre

Dragica Zivanic Service Bügeln

Doris Jucker Beraterin

Erika Hutmacher Beraterin

Fidan Davulcu Ersatzteilwesen

Gazi Davulcu Service Kaffee

Marcel Hürzeler Leiter Produkte­ beschaffung

Rosa Aeschlimann Beraterin

Muhamet Ahmeti Service Kaffee

Brigitta Eichenberger POS-Logistik & Events

Jusuf Goromani Ersatzteilwesen

Margrit Loose Beraterin

Roman Müller Qualitätsmanagement

Stephan Probst Labor

Peter Reber Disposition

Österreich

Niederlande

10 Jahre

12 ½ Jahre

10 Jahre

Annette Göbel Strategische Leitung Verkaufsförderung

Joost Boonman Servicemanager

Paul Morssnik Salesmanager Professional

15 Jahre

Thomas Hollenstein TOP-tronic

10 Jahre

Biserka Dubach-Vinkovic Beraterin

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Heinz Foltrauer TOP-tronic

Philipp Rupp Leiter Finanzbuchhaltung


Deutschland 20 Jahre

Impressum

15 Jahre

Herausgeber JURA Elektroapparate AG CH-4626 Niederbuchsiten Redaktion Meinrad Kofmel (kom) Michèle Ackermann (acm) coffeebreak@jura.com

Ursula von Hoegen Personalleitung

Wenke Lück Kundenkommunikations-­ Center, Backoffice

15 Jahre

10 Jahre

Birgit Meier Finanz- und Rechnungs­ wesen, Kreditoren

Andreas Reutter Vertriebsaußendienst

Gestaltung Daniela Netz spice advertising the Inhouse Advertising Agency of JURA Elektroappa­rate AG Foto­grafie

Jodie Hutchinson (Seiten 1, 6–13, 42–44)

Remo Buess (Seiten 14–19, 38–41)

Kurt Pfister (Seiten 20–25, 45)

Derek Li Wan Po (Seiten 26–31)

Anna Äärelä und Kai Marks (Seiten 32–37)

Druck

Stämpfli AG, Bern

Sprachen Deutsch und Englisch Marion Schornbaum Finanz- und Rechnungs­ wesen, Debitoren

Erwin Ehlers Werkstattleitung

Cornelia Heydorn Kundenkommunikations-­ Center, Frontoffice

Birgitt Klahn Vertriebsmitarbeiterin im Außendienst

Übersetzung Hill Johnson Associates GmbH Zürich Auflage

55 300

Erscheinung zweimal jährlich seit 2005, total 21. Ausgabe

10 Jahre

Copyright © 2016 by JURA Elektroapparate AG. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck (auch auszugsweise) nur mit schriftlicher Genehmigung von JURA.

Brigitta Kosche Fachberaterin

Diana Paul JURA World of Coffee

Michael Pleyer Servicetechniker

Abschiede Elisabeth Siegenthaler 01.02.1927 – 06.12.2015 24 Dienstjahre Mitarbeiterin Service

Heinz Weber 06.04.1947 – 07.12.2015 12 Dienstjahre Kundenbetreuer im Außendienst

Otto Bucher 11.07.1938 – 04.02.2016 36 Dienstjahre Kundenbetreuer im Außendienst

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Kaffeegenuss –

frisch gemahlen, nicht gekapselt.

Roger Federer Inspirierendes Vorbild, unerreichter Rekordhalter als Grand-Slam-Sieger und als Nummer eins der Tennis-Weltrangliste – und Kaffeegenießer.

Dank P.E.P.® zum perfekten Espresso. Die Z6 von JURA begeistert selbst anspruchsvollste Genießer wie Roger Federer. Der Puls-Extraktionsprozess ( P.E.P.®) garantiert Ristretto und Espresso in höchster Kaffeebar-Qualität. Sogar die Zubereitung von Trendspezialitäten gelingt durch automatisches Umschalten von Milch auf Milchschaum ganz leicht per Knopfdruck. Für vollendete Funktionalität sorgen die frontale Bedienung sowie das Intelligent Water System ( I.W.S.®), das den Filter von selbst erkennt. JURA – If you love coffee. www.jura.com

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