juwi News Januar 2013

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Januar 2013 Eine neue Welt | Seite 16

Ein logistisches Meisterwerk | Seite 20

Ein heißer Deal | Seite 24

juwi stellt sich mit veränderter Struktur

In der Nähe des Flughafens von

Hotelgäste in Oberbayern und in der

noch stärker auf die Wünsche der

San José in Costa Rica hat juwi

Pfalz genießen Wärme aus klimaneu-

Kunden ein.

17 Windturbinen errichtet.

tralen Holzpellets.

Alles Lüge beim Strompreis Strom wird teurer, und die erneuerbaren Energien sind die Buhmänner. Fair ist das nicht – und schon gar nicht richtig. Denn die Gründe für den Anstieg liegen woanders. Lesen Sie mehr auf den Seiten 10 bis 15.


Inhalt Ansichtssache

Projekte

Bioerdgas aus dem Energiepark Brandis

Seite 4

Blickfang für Flugreisende mit

Hunsrück-Wind für die Energiewende

Seite 6

dem Ziel Costa Rica

juwi bringt Wasser in die ägyptische Wüste

Seite 8 Schon beim Anflug auf San

Topthema

José sind die 17 Enercon

Alles Lüge beim Strompreis

E-44 des juwi-Windparks »Eólico Valle Central« aus

Als Ausrede für den

dem Flugzeugfenster heraus

Strompreisanstieg bemühen

zu sehen.

Seite 20

viele den Ausbau der erneuerbaren Energien.

Produkte

Das ist durchschaubar,

Ein heißer Deal

Seite 24

denn die wahren Gründe

Solarenergie aus dem Internet

Seite 25

liegen woanders.

Seite 10 Panorama

Sonderthema Neue Struktur: Kundenwünsche im Fokus

Seite 16

Kinder erziehen und Technisches Zeichnen

Seite 26

juwi-Kantine: Energiewunder für Feinschmecker

Seite 27

IMPRESSUM Herausgeber: juwi Holding AG · Energie-Allee 1 · 55286 Wörrstadt Redaktion: Christian Hinsch (V.i.S.d.P.) · Benedikt Brüne · Katharina Buss · Hasret Gülmez · Robert Habi · Thomas Hoch · Iwona Kallok · Sabine Klinck · Felix Wächter Gestaltung: kleiner und bold GmbH | Berlin Druck: Heyne-Druck GmbH | Offenbach am Main © 01/2013 Bild Titelseite (Ausschnitt): istockphoto


Ein neues Design für den Energiemarkt Mit großem Getöse wird seit einiger Zeit immer wieder der Sinn der Energiewende in Frage gestellt: zu teuer, zu planwirtschaftlich. Zwar werden diese »Argumente« durch ständiges Wiederholen nicht richtiger; doch sie fi nden off ensichtlich zunehmend Gehör. Doch es wäre fatal, wenn im Wahlkampf 2013 eine Position »Wären wir doch nur nicht aus der Atomkraft ausgestiegen« mehrheitsfähig werden würde. Denn es gibt viele gute Gründe, an der Energiewende festzuhalten. Erstens: Sie ist nicht »zu teuer«. Schon heute sind erneuerbare Energien günstiger als jede andere Form der Energieerzeugung. Wagt man einen ehrlichen Blick auf die Kosten der Energieproduktion, zeigt sich schnell: Vermiedene Umweltschäden, mehr kommunale Wertschöpfung und verringerte Kosten für Energieimporte sprechen für Sonne, Wind & Co. Nach Angaben der Agentur für erneuerbare Energien stand zuletzt im Stromsektor dem Förderaufwand von rund 14 Milliarden Euro ein Nutzen von mindestens 21 Mrd. Euro gegenüber. Zweitens: Sie ist nicht »zu planwirtschaftlich«. Sie orientiert sich am Ziel einer umweltfreundlichen, gefahrlosen Energieversorgung zu vertretbaren Preisen. Das Mittel der Wahl zur Förderung heißt Mindestpreissystem mit garantierten Vergütungssätzen und Vorrang für erneuerbare Energien. Ein weltweiter Vergleich zeigt: Systeme mit vorgegebenen Quoten – im Grunde ein Ausdruck reinster Planwirtschaft – führen zu höheren Kosten und bieten eben gerade nicht die Investitionssicherheit, um die Ausbauziele zu erreichen. Zweifelsohne lassen sich auch die erfolgreichen Fördersysteme für erneuerbare Energien weiterentwickeln. Dafür engagieren wir uns in Verbänden, Stiftungen und im direkten Dialog mit der Politik. Für einen neuen Energiemarkt brauchen wir ein neues Marktdesign. Einen gesetzlichen Rahmen, der eine sinnvolle regionale Verteilung erneuerbarer Energien ermöglicht. Das Energiemarktdesign der Zukunft sollte einen Festpreis für Wind- und Sonnenenergie haben. Regelbare Kraftwerke und Speicher bekommen dann je nach Nachfrage und Angebot eine Vergütung. In der Überzeugung, dass dieser Wandel kommen wird, haben wir in den letzten Monaten die juwi-Gruppe umgebaut. Details zur neuen Unternehmensstruktur finden Sie in diesen juwinews. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.

Jochen Magerfleisch

Matthias Willenbacher

Fred Jung

Martin Winter


Ansichtssache

Bioerdgas aus dem Energiepark Brandis Immer konkretere Formen nimmt die Biogaseinspeiseanlage an, die juwi im Energiepark Brandis bei Leipzig baut und in Kürze in Betrieb nehmen wird. Nach dem Baubeginn im April 2012 sind große Teile der Fermenter (im Vordergrund) bereits errichtet. In diesen Behältern werden nachwachsende Rohstoffe vergoren – so zum Beispiel Maissilage, die juwi in großen Fahrsilos (Bild oben) vorrätig hält. Das Kraftwerk wird das produzierte Biogas zu jährlich 5,7 Millionen Kubikmetern Biomethan veredeln. Dies reicht aus, um rund 7.000 Haushalte mit Strom und 1.400 Haushalte mit Wärme zu versorgen. Wie der ebenfalls von juwi errichtete Solarpark liegt auch die Biogasanlage auf dem Gelände des früheren Militärflughafens Brandis-Waldpolenz.

Foto: Bernhard Witt


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Ansichtssache

Mit dem Hunsrück-Wind gelingt die Energiewende Hoch über den Wipfeln des Soonwaldes im Hunsrück produzieren juwi und die österreichische Verbund AG seit Jahresende sauberen Windstrom. Mit seinen acht leistungsstarken Turbinen – fünf vom Typ Enercon E-126, drei vom Typ E-101 – wird der Windpark Ellern jährlich fast 120 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen. Dies reicht für die Versorgung von mehr als 33.000 Privathaushalten: ein großer Beitrag für die Energiewende in Rheinland-Pfalz. juwi und die Verbund AG betreiben neben dem Windpark Ellern acht weitere Windräder auf Flächen der benachbarten Gemeinden Seibersbach und Dörrebach. Die Schriftzüge beider Unternehmen sind bereits auf den Windrad-Gondeln zu lesen. Unser Bild zeigt das Andocken eines 364 Tonnen schweren Rotors an eines der Maschinenhäuser im September 2012.

Foto: Michael Löhr


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Ansichtssache


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juwi bringt Wasser in die ägyptische Wüste Blauer Himmel und heißer, gelber Wüstensand: Das ist die Natrian-Wüste zwischen Kairo und Alexandria. Mittendrin findet sich eine grüne Oase mit Oliven- und Dattelbäumen sowie Tomatensträuchern. In Wadi El-Natrun wird der Wüstenlandschaft ein Stück fruchtbares Ackerland abgetrotzt – auch mithilfe der juwi-Gruppe, die hier im Oktober ihr erstes Projekt in Ägypten realisiert hat: eine kombinierte Wind- und Solarhybridanlage mit großem Batteriespeicher, die genügend Energie für Wasserpumpen und Entsalzungsanlagen liefert. juwi hat hierfür keinen Aufwand gescheut und beispielsweise die komplette technische Ausrüstung und alle Bauteile in fünf Containern nach Ägypten verschifft. Foto: Fabian Jochem


Topthema

Alles Lüge beim Strompreis Viele Stromkonzerne haben ihre Energiepreise erhöht. Als Ausrede hierfür wird der Ausbau der erneuerbaren Energien bemüht. Das ist durchschaubar, denn die wahren Gründe liegen woanders. 5,3 Cent pro Kilowattstunde (kWh) sind es also geworden. Diesen Förderbetrag müssen private Stromkunden ab Anfang dieses Jahres für den Ausbau der erneuerbaren Energien zahlen. Darauf haben sich die vier Übertragungsnetzbetreiber im Oktober 2012 verständigt. Damit steigt die sogenannte EEG-Umlage um rund 1,7 Cent je kWh. Doch was sind die Gründe für die Preissteigerung? Geht sie tatsächlich ausschließlich auf das Konto der Erneuerbaren, wie die nuklear-fossile Energiewirtschaft gemeinsam mit manchem Politiker nicht müde wird zu behaupten? Oder gibt es andere Gründe? Eines dürfte klar sein: Hinter der medialen Angst-Kampagne um die Höhe der EEG-Umlage steckt wesentlich mehr. Sie ist Ausdruck eines Machtkampfs zwischen Befürwortern und Gegnern der Energiewende, zwischen neuen Marktteilnehmern und den etablierten Stromkonzernen. Ihnen und ihren Helfern geht es darum, diese zu verzögern, zu blockieren, womöglich umzukehren und öff entlich zu diskreditieren. Schließlich geht es um Profi t und Marktanteile. Fester Bestandteil dieser Diff amierungskampagne ist der Verweis auf die Strompreissteigerungen durch die Energiewende. Dabei triff t genau das Gegenteil zu.


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Topthema

Die gestiegene Einspeisung von sauberem Wind- und Sonnenstrom

nicht mehr nur die Vergütungen der Betreiber von Ökostrom-

verbilligt den Strompreis an der Leipziger Strombörse. Gerade die

anlagen ein. Ein Großteil – mehr als ein Cent pro kWh – ist

zu Unrecht gescholtene Photovoltaik ist in Spitzenlastzeiten der

verdeckte Industrieförderung. So zahlen im Jahr 2012 mehr als

Preissenker unter den regenerativen Energien. In der Mittagszeit,

700 Betriebe lediglich 0,05 statt 3,6 Cent pro kWh an Umlage.

wenn der Stromverbrauch am höchsten ist, verdrängt sie teurere,

Darunter »energieintensive« Unternehmen wie Hühnermastbe-

konventionelle Spitzenlastkraftwerke aus dem Netz und senkt so

triebe und Tierfuttermittelhersteller. Die Bundesregierung hat

den Börsenstrompreis. Leider profi tieren Privatkunden bislang

diese industriefreundliche Ausnahmeregelung unnötig weiter

nicht von diesem Eff ekt, denn der Preisvorteil wird nicht an sie

massiv aufgebläht. Für 2013 haben bereits über 2.000 Betriebe

weitergereicht. Warum auch? Die vier großen Energieversorger

entsprechende Anträge gestellt. Doch was die Privilegierten

erwirtschaften so schließlich ihre satten Gewinne. Nach ihren

nicht zahlen, müssen andere bezahlen – kleinere Unternehmen,

eigenen Prognosen werden alleine E.ON und RWE in diesem Jahr

vor allem aber private Haushalte. Deswegen steigt der Strom-

einen Gewinn von 19 Milliarden Euro ausweisen. Zum Vergleich: Die

preis für die Bürger überproportional stark.

Steigerung der EEG-Umlage beträgt 6,5 Milliarden Euro. Verzerrend wirkt zudem die Berechnungsweise der EEG-Umlage. Denn bei sinkenden Börsenstrompreisen steigt die Diff erenz zur garantierten

Wahre Strompreistreiber sind fossile Brennstoffe

Einspeisevergütung und somit auch die Umlage. Es ist geradezu paradox: Je stärker Strom aus erneuerbaren Quellen den Börsen-

Der Blick auf die Strompreisentwicklung der letzten zwölf Jahre

strompreis senkt, desto höher fällt die Umlage aus.

räumt auch mit der Legende auf, dass die erneuerbaren Energieformen maßgeblich für den Strompreisanstieg verantwortlich

Was Privilegierte nicht zahlen, müssen andere bezahlen

seien. Der tatsächliche Grund ist auch hier ein anderer: die gestiegenen Kosten für fossile Energieträger wie Uran, Öl, Gas und Kohle. Im Jahr 2000 lag der durchschnittliche Preis für Haushalts-

Die Behauptung, allein der Ausbau der Erneuerbaren treibe

kunden zu Beginn der Förderung erneuerbarer Energien bei 14 Cent

die EEG-Umlage in die Höhe, wird auch durch mehrmaliges

pro kWh. Ende 2012 zahlen Haushalte in der Grundversorgung

Wiederholen nicht wahrer. Denn in die Umlage fl ießen längst

rund 26 Cent, davon 3,59 Cent EEG-Umlage. Der Großteil der Strompreissteigerung geht also nachweislich nicht auf den Ausbau der erneuerbaren

Jährliche Energiekosten für einen 4-Personen-Haushalt

Energien zurück. Für eine lebenswerte Umwelt und eine nachhaltige Energieversorgung sind jetzt also 5,3 Cent pro kWh fällig. Damit steigt die

2.000 €

Mehrbelastung eines durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalts mit einem Jah-

1.500 €

resverbrauch von 3.500 kWh um 70 Euro pro Jahr. Das sind ganze 1,46 Euro pro Person

1.000 €

und Monat. Dafür gibt es nicht einmal mehr einen Liter Dieselkraftstoff.

500 €

Informationen zur Diskussion um die Ent2.400 Liter Heizöl

1.120 Liter Benzin 2000

2007

2012

4.000 kWh Strom

Quelle: Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv)

Energie wird teurer. Besonders tief in die Tasche greift ein deutscher Durchschnittshaushalt für Heizenergie und Treibstoff. Den Preisanstieg beim Strom diskutiert die konventionelle Energiewirtschaft aber am lautesten – mit der EEG-Umlage als vermeintlichem Sündenbock.

wicklung der Strompreise: www.juwi.de/EEG_2012


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STROMLIEFERANT

Andreas Müller Energie-Weg 5 55286 Stromstadt

Verbrauchsabrechnung Zeitraum 01 / 2013 – 12 / 2013 Sehr geehrter Herr Müller, bis 31.12. 2013 berechnen wir Ihnen: für den Zeitraum vom 01. 01. 2013

Ver sorgungsart

Verbrauch

Preis

Betrag

Strom

4.000 kWh

26,4 Ct/kWh

1.056,00 EUR

davon EEG-Umlage (5,27 Ct/kWh)

Mit freundlichen Grüßen Ihr Stromversorger

Die Beispielrechnung zeigt: Die reinen Förderkosten für den Ausbau der erneuerbaren Energien betragen weniger als die Hälfte der EEG-Umlage, die ein vierköpfiger Durchschnittshaushalt 2013 zahlen wird. Quelle: Bundesverband Erneuerbare Energie e. V.

210,80 EUR


Topthema

»Ihnen ist fast jedes Mittel recht« Dr. René Mono, Geschäftsführer der Berliner 100 prozent erneuerbar Stiftung, erklärt im Interview, weshalb die Diskussion um den Anstieg der Strompreise an der Wirklichkeit vorbeigeht

Herr Dr. Mono, mit welchem Eindruck ver-

Und welche Rolle spielen die Stromversorger?

folgen Sie die Diskussion um den Anstieg

Sie bilden das zweite Lager. Ihnen nutzt die allgemeine Aufregung,

der EEG-Umlage?

weil sie durch die Hintertür den privaten Verbrauchern kräftige

Die Diskussion ist so einseitig, dass die

Preiserhöhungen ins Haus schmuggeln können. Offi ziell begründet

Realität total verzerrt wird. Dahinter

wird dies allgemein mit der Energiewende. Doch wenn man genauer

steckt natürlich Methode. Ich sehe zwei

hinschaut, dann fallen die Strompreise sehr viel höher aus als der

Interessenlager, die die Fehlinformationen

Anstieg der Netzentgelte und der EEG-Umlage. Das ist schnell

systematisch betreiben. Da ist zunächst die

verdientes Geld, aber eigentlich auch ein sehr durchschaubares

stromintensive Industrie. Sie zeichnet das

Geschäft.

Schreckgespenst vom Verlust der Wettbewerbsfähigkeit wegen des vermeintlich

In welche Richtung müsste das EEG weiterentwickelt werden?

teuren Ausbaus der Erneuerbaren. Je stär-

Wichtig ist zunächst einmal, dass das EEG als energiewirtschaft-

ker diese Unternehmen darüber jammern,

licher Rahmen erhalten bleibt. Momentan wird viel über »Marktde-

desto leichter ist es für sie, die Privilegien

sign« diskutiert. Doch noch niemand hat es geschaff t, einen maß-

bei der Stromsteuer, den Netzentgelten und

geblich von fl uktuierenden erneuerbaren Energien geprägten Markt

der EEG-Umlage zu verteidigen. Da geht

zu konzipieren, der ohne Festpreise auskommt. Das ist auch leicht

es um richtig viel Geld in Milliardenhöhe.

erklärbar. Wenn der Wind weht, die Sonne scheint, kostet die Pro-

Daher ist ihnen fast jedes Mittel recht.

duktion einer zusätzlichen Einheit Wind- oder Solarenergie nichts. Bei Kohle- oder Gaskraftwerken ist das anders. Hier muss ich ja ständig Brennstoff e nachkippen, um die Produktion zu erhöhen. Wind- und Sonnenenergie haben hingegen, wie der Ökonom sagt, Grenzkosten von null. Gleichzeitig ist die Nachfrage unfl exibel. Grenzkosten von null und eine unelastische Nachfrage – für jeden Ökonomen ist dann klar, dass der Markt keine sinnvollen Preise bilden kann. Deswegen brauchen wir weiterhin das Grundsystem des EEG mit den fest garantierten Kilowattstundenpreisen. Allerdings muss sichergestellt werden, dass es weder zu Überförderungen noch zu Unterförderungen kommt.

»Diskussion um Strompreisanstieg verzerrt die Realität«: Dr. René Mono, Leiter der 100 prozent erneuerbar Stiftung.

Die erneuerbaren Energien sorgen an der Strombörse für sinkende Preise. Wann schlägt sich dies auf die Stromrechnung der Verbraucher nieder? Das ist eine Frage der Marktstrukturen und des Verbraucherverhaltens. Klar ist: Die erneuerbaren Energien verschaff en den Stromversorgern neue Gestaltungsmöglichkeiten bei der Preisbildung. Vor allem Solarstrom senkt die Preisspitzen an den Börsen gewaltig. Freiwillig werden die Versorger diesen Eff ekt nicht


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Quotenmodell ohne Perspektive weitergeben. Der Verbraucher muss sie dazu zwingen. Wenn genügend Kunden die Anbieter danach aussuchen, ob sie den

Ökonomen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) raten, das ErneuerbareEnergien-Gesetz fortzuführen

sinkenden Börsenpreis weitergeben, wird eine Dynamik einsetzen. Darauf müssen wir

Vorrangige Einspeisung für Strom aus Windparks und Solar-

setzen. Noch spannender sind allerdings

anlagen sowie feste Vergütungssätze über einen Zeitraum von

regionale Grünstromprodukte. Wir wissen,

20 Jahren: Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hat sich in

dass die Verbraucher genau solche Pro-

Deutschland als Erfolgsmodell entpuppt. »Für den Ausbau der

dukte wollen. In drei oder vier Jahren wird

erneuerbaren Energien hat sich das EEG bisher als ausgesprochen

der Strom dann preislich auf dem Niveau

wirkungsvolles Instrument erwiesen«, sagt DIW-Energieexpertin

von Graustrom sein. Mit drei Vorteilen: Er ist

Prof. Dr. Claudia Kemfert. Ein von vielen Politikern gefordertes

ökologisch erzeugt, stammt aus der Region

Quotenmodell hätte viele Nachteile, urteilt das Berliner Institut.

und bietet Preisgarantie. Dieses Szenario

Bei einem Quotenmodell werden die Stromanbieter verpfl ichtet,

zeigt, dass der Verbraucher letztlich der

eine festgelegte Quote ihres Stromangebotes aus erneuerbaren

Profi teur der Energiewende sein wird.

Quellen zu beziehen. Die Nachteile: Quotenmodelle erreichen die vorgegebenen Mengenziele nicht. Erfahrungen in Großbritannien

Befürworter des fossil-atomaren Energie-

zeigen, dass eine vorgegebene Quote regelmäßig deutlich unter-

systems argumentieren, Uran, Öl und Kohle

schritten wird – eine Bremse für die Energiewende.

seien gar nicht endlich, stimmt das? Natürlich sind sie endlich. Der beste Beweis ist die Preisentwicklung. Steinkohle ist seit 2000 um 230 Prozent teurer geworden. Der Ölpreis hat um 270 Prozent zugelegt. Erdgas hat sich gar mehr als verdreifacht. Und auch Uran ist deutlich teurer geworden. Diese Preissteigerungen weit über Inflationsniveau wären nicht erklärbar, wenn die fossilen Rohstoff e nicht immer knapper würden. Die Explosionen bei den Preisen von fossilen Energierohstoff en werden zunehmend zu einer echten Belastung für einkommensschwache Haus-

Energieexpertin beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung: Prof. Dr. Claudia Kemfert. Foto: DIW (Sabine Braun)

halte. Deswegen wäre es sozialpolitisch

Das DIW Berlin warnt zudem vor einer Unterschätzung der Kos-

unverantwortlich, wenn wir uns nicht mit

ten eines Quotenmodells. Während das EEG mit seinen festen

erneuerbaren Energien von den fossilen

Vergütungssätzen Projekten, die oft über mehrere Jahre laufen,

Rohstoff en unabhängig machen würden.

Planungssicherheit verleiht, setzt ein Quotenmodell mit handelbaren Zertifi katen die Investoren einem Strompreis- und einem Zertifi katspreisrisiko aus. Dies treibt die Finanzierungskosten für Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energie deutlich in die Höhe. Außerdem entstehen im Quotenmodell als Folge mangelnder Dif-

www.100-prozent-erneuerbar.de

ferenzierung hohe Gewinne bei Anlagenbetreibern mit geringen Erzeugungskosten, beispielsweise an günstigen Standorten, und damit zusätzliche Belastungen für die Stromverbraucher.


Sonderthema

Fest im Blick hat die juwi-Gruppe die Anliegen ihrer Kunden – auch beim Bau des Windparks in Gau-Bickelheim (Rheinhessen). Foto: Schmidbauer

Die Wünsche der Kunden im Fokus Was sind die Bedürfnisse einer Kommune, eines Industrieunternehmens, eines Privathaushalts oder eines Investors, wenn es um erneuerbare Energien geht? juwi hat bei seiner Neustrukturierung konsequent die Kundenperspektive eingenommen.

»Jedes Unternehmen tut gut daran, sich von Zeit zu Zeit zu fragen,

seine Angebote für Bürger, Gewerbe und Industrie. Als weiteren

ob es aus Sicht seiner Kunden noch richtig aufgestellt ist«, erklärt

strategischen Wachstumsbereich sieht das Unternehmen die

juwi-Vorstand Matthias Willenbacher. »Genau das haben wir in

Betriebsführung von Wind- und Solaranlagen. Sein interna-

den zurückliegenden Monaten getan.« Bislang war juwi strikt nach

tionales Geschäft will juwi weiter ausbauen und hat dafür

Technologien wie Wind-, Solar- und Bioenergie organisiert. Das

entsprechende Strukturen geschaffen. Die internationalen

ändert sich jetzt. Zum 1. Januar 2013 hat sich die juwi-Gruppe neu

Aktivitäten werden – gegliedert in die Regionen Nord-, Mittel-

aufgestellt. Kundennähe, Regionalisierung und Internationalisie-

und Südamerika, Asien/Pazifik, Südeuropa und Afrika sowie

rung stehen im Mittelpunkt der Neuorganisation. Damit wird der

Mittel-, Nord- und Osteuro pa – jeweils durch ein eigenes Area

Grundgedanke einer dezentralen Form der Energieversorgung auch

Management geführt und weiterentwickelt.

in der Struktur des Unternehmens noch deutlicher sichtbar. Mit dieser strategischen Neuausrichtung schaff t juwi die Voraus»Mit unserer technologieübergreifenden Kompetenz im Bereich

setzungen, um in seinem Kerngeschäft, der Projektentwicklung,

der erneuerbaren Energien sind wir prädestiniert dafür, Lösungs-

weiter erfolgreich zu agieren und regional beständig zu wachsen.

pakete für Kundengruppen statt einzelner Technologien anzu-

»Gleichzeitig bauen wir mit dem Endkunden- und dem Betriebsfüh-

bieten«, sagt Willenbacher. Folgerichtig stellt juwi die Kunden

rungsgeschäft weitere wichtige Säulen unseres Unternehmens

und deren Bedürfnisse ins Zentrum seiner neuen Organisation.

aus und machen das Unternehmen damit weniger abhängig von

Das heißt konkret: Das Kerngeschäft von juwi, die Entwicklung

politischen Richtungswechseln. Zudem entwickeln wir auch ver-

und Umsetzung von Windenergie-, Solarstrom- und Biogaspro-

stärkt Angebote, die unabhängig von Fördermodellen in einzelnen

jekten auf kommunaler Ebene, wird in Deutschland künftig in

Ländern erfolgreich sind und den Eigenverbrauch von Energie ins

einer regional gegliederten Projektentwicklungsgesellschaft

Zentrum stellen. Bei steigenden Energiepreisen sehen wir hierin

gebündelt. In einer Endkundengesellschaft konzentriert juwi

hohe Erfolgschancen«, erklärt Willenbacher.


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Autark mit sauberer Energie juwi macht Bürger, Gewerbe und Industrie unabhängig

Energiebewusste Kunden erhalten künftig über die juwi Energielösungen GmbH ein umfassendes Konzept für die kostengünstige Nutzung der selbst erzeugten, regenerativen Energie (Strom und Wärme). Zudem bündelt die neue Gesellschaft Dienstleistungen rund um die Energieeffi zienz. Speziell den privaten Verbrauchern bietet juwi außerdem Strom aus Windparks und anderen erneuerbaren Quellen an. Auch die Wärmeversorgung aus Holzpellets und Briketts sowie der Batteriespeicher juwi Home Power sind im Portfolio der juwi Energielösungen GmbH. Den Kundenservice wird juwi über Kooperationen mit regionalen Vertriebspartnern ausbauen.

Geschäftsführer der Endkundengesellschaft (v. l.): Dr. Dominik Benner, Barbara Schenk, Robert Stoffers

Gemeinsame Sache Betriebsführung von Wind-, Solar- und Bioenergie künftig in einer Gesellschaft

Mit Beginn des neuen Jahres hat juwi die technische und kaufmän-

Klaus Krüder, Geschäftsführer der Betriebsführungsgesellschaft

nische Betriebsführung von Solaranlagen, Windparks und Bioenergieanlagen in einer technologieübergreifenden Servicegesellschaft

Anlagen zu betreuen, die juwi nicht projektiert hat. Bestes Beispiel

gebündelt. Bislang hatte juwi diese Dienstleistungen in der juwi

hierfür ist der 20-Megawatt-Solarpark Elsterheide-Spreetal im

Management GmbH und über eine Abteilung innerhalb der juwi

sächsischen Landkreis Bautzen. Bereits heute betreut die juwi-

Solar GmbH angeboten. Geschäftsführer der neuen juwi Operations

Gruppe 400 Windenergie-Anlagen mit einer Gesamtleistung von

& Maintenance GmbH ist Klaus Krüder. Er war vor seiner Zeit bei

800 Megawatt (MW) und Solaranlagen mit einer Leistung von

juwi bis Anfang 2012 bei verschiedenen Anlagenherstellern sowie

500 MW. »In Zukunft möchten wir unser Geschäft über unsere

für Wartungsunternehmen im Bereich der Windenergie tätig. Ziel

Schwerpunkte in Wörrstadt und Leipzig hinaus ausweiten und auch

der neuen Gesellschaft ist es, ihr Portfolio auszubauen und auch

neue Märkte im Ausland erschließen«, erklärt Krüder.

Know-how für Anlagen juwi Technologies GmbH entwickelt innovative Produkte und Komponenten

Die juwi Technologies GmbH entwickelt und erwirbt Produkte, die die Wirtschaftlichkeit von Windenergie- oder Solaranlagen verbessern, und sie realisiert diese Anlagen. Als Geschäftsführer fungieren Jan Warzecha (bislang juwi Research & Development GmbH), Bernd Schappert (juwi Solar GmbH) und Claus Herting, der im Herbst von der SIAG AG zu juwi gewechselt ist. Weitere Schwerpunkte sind die Bernd Schappert, Jan Warzecha und Claus Herting (v. l.) bilden die Geschäftsführung der Technologiegesellschaft.

Vermarktung des ATS-Hybridturmkonzepts für hohe Nabenhöhen und eine neue Generation von Gestellen für Solarkraftwerke.


Sonderthema

Quartett mit großer Erfahrung Die internationalen Aktivitäten der juwi-Gruppe koordinieren künftig vier Area Manager

Marie-Luise Pörtner Area Managerin Zentral- und Nordeuropa Amiram Roth-Deblon Area Manager Asien/Pazifik

Lars Falck Area Manager Nord-, Mittelund Südamerika

Dirk Retzlaff Area Manager Südeuropa, Afrika

Energie für Regionen In Deutschland teilen sich fünf Bereichsleiter die Verantwortung für die Projektentwicklung von regenerativen Kraftwerken

Marc Krezer Bereichsleiter Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg

Herbert Muders

Thomas Broschek

Bereichsleiter Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein

Bereichsleiter Hessen

Patrick Hassenpfl ug

Maximilian Nowak

Bereichsleiter Rheinland-Pfalz, Saarland

Bereichsleiter Sachsen, Thüringen, Bayern


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»One face to the Bürgermeister« Nach der Umbruchphase des vergangenen Jahres wird die juwi-Gruppe ihre Kunden bei der Energiewende noch besser unterstützen. Davon ist Fred Jung, Gründer und Vorstand des Unternehmens, überzeugt.

Herr Jung, nach einem Strategieprozesses hat sich juwi neu aufgestellt. Was bedeutet das genau? Wir werden wesentlich enger an den Märkten und den Kunden in den Regionen sein und somit unsere Lösungen für Haushalte, Gewerbe, Industrie und Kommunen besser anbieten können. Dazu haben wir uns intern umorganisiert und möchten mit den Erfahrungen aus 16 Jahren juwi die Energiewende weiter gestalten.

Fred Jung: »Starten mit Stabilität und Klarheit ins Jahr 2013.«

Welchen Vorteil haben Ihre Kunden? Man könnte es so sagen: One face to the Bürgermeister. Bislang

Wo sehen Sie international die besten

hatten wir parallele Strukturen für Wind-, Solar- und Bioenergie.

Perspektiven für juwi?

Jetzt bündeln wir diese Technologien in Regionen. Es gibt einen

Es gibt gigantische Potenziale im Aus-

Ansprechpartner für Kommunen oder Unternehmen, die wir so mit

land. Unsere Schwerpunkte sind Europa,

unseren Produkten besser bedienen können.

Amerika und Asien. Vor allem in Asien und Südamerika wird der Ener giehunger in den

Nach der starken Reduzierung der Solarförderung hat sich juwi

nächsten Jahren am größten sein. In diesen

von einigen Mitarbeitern trennen müssen. Wie sehr erschüttert

Wachstumsmärkten sind wir bereits ver-

dieser Einschnitt Ihr Vertrauen in die erneuerbaren Energien?

treten. Dort werden wir in den kommenden

Für uns war das sehr schwer. Einen so starken Schnitt mussten

fünf Jahren am stärksten zulegen.

wir in 16 Jahren noch nicht machen. Das hat wehgetan. Wir haben unterschiedliche Szenarien entwickelt und sind zu dem Schluss

Wie steht das Unternehmen juwi heute in

gekommen, dass wir für eine stabile Entwicklung um einen solchen

einem Jahr da?

Schnitt nicht umhin kommen. Langfristig stärkt uns das. Ich glaube,

Ich glaube, dass wir dann wieder mehr

wir können 2013 mit neuer Motivation durchstarten.

Stabilität, Ruhe und Klarheit haben werden. Wir werden weiter davon profi tieren, dass

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) als Instrument für den

wir sehr gut diversifi ziert sind: Den 75-pro-

Ausbau der erneuerbaren Energien ist derzeit sehr umstritten. Ist

zentigen Rückgang des deutschen Solarge-

die Energiewende in Gefahr?

schäfts konnten wir kompensieren durch

Nein, das EEG wird in seinen Grundfesten nicht verändert. Dazu

Wind onshore und das Auslandsgeschäft.

hat es zu viel Rückhalt in der Bevölkerung und in den wesentlichen

Diese Risikostreuung hat sich bezahlt ge-

politischen Parteien. Wir müssen das EEG weiterentwickeln, also

macht. Unser Umsatz ist 2012 sogar leicht

die Preisfi ndung optimieren, Möglichkeiten der Direktvermarktung

gestiegen, und wir haben aufgrund der gut

verbessern, Speicher- und Regelenergiemechanismen einbauen,

gefüllten Projektpipeline auch 2013 eine

die Versorgungssicherheit stärken. Trotz allem dürfen wir den

gute Perspektive.

Ausbau nicht verlangsamen. Das EEG wird als Basis bleiben und stets angepasst werden müssen. Das Schöne ist: Wind und Sonne werden heute und auch in vielen Jahren keine Rechnung schicken. Das entdecken immer mehr Bürger und Unternehmen, die bereit sind, ihre Energieversorgung umzustellen. Deswegen ist die Energiewende nicht in Gefahr.


Projekte & Betrieb

Blickfang für Flugreisende mit dem Ziel Costa Rica Wer beim Anflug auf San José in Costa Rica aus dem Flugzeugfenster schaut, kann sie schon von weitem in der Sonne glänzen sehen: die 17 Enercon E-44 des juwi-Windparks »Eólico Valle Central«. Ende des Jahres gingen alle Anlagen ans Netz. Seitdem liefern sie sauberen Strom in einer Größenordnung von 15,3 Megawatt (MW). Der Bau des Windparks war eine Herausforderung für juwi: Er liegt rund 1.800 Meter über dem Meeresspiegel in der costa-ricanischen Hochebene Valle Central. Die Erdarbeiten waren sehr umfangreich, Straßen mit Steigungen von bis zu 35 Prozent mussten gebaut werden. Auch die Regenzeit und schwierige Wetterverhältnisse mit viel Nebel beeinträchtigten das Projekt. »Eólico Valle Central« ist nach »Proyecto Eólico Guanacaste« (49,5 MW) der zweite Windpark, den juwi schlüsselfertig in Costa Rica gebaut hat.


20 21

Sonnenstrom auf Freiflächen bleibt weiterhin attraktiv juwi errichtet Photovoltaikanlagen an Bahntrassen und auf Konversionsgebieten

2010 hat die schwarzgelbe Koalition die EEG-Umlage für Solarstromanlagen auf Ackerfl ächen gestrichen. Verstärkt in den Fokus rücken seitdem Flächen an Bahn- und Autobahntrassen sowie Konversionsfl ächen, wie die Beispiele im schwäbischen Boms-Haggenmoos in der Nähe von Ravensburg und in Prenzlau im Landkreis Uckermark zeigen. Die 4,5-Megawatt-Anlage in Boms ist eine der größten im Landkreis Ravensburg. Beauftragt wurde juwi von den Technischen Werken Schussental, die den Solarpark nun auch betreiben. Die Stadtwerke mit ihren rund 140 Mitarbeitern haben rund 5,5 Millionen Euro in den Solarpark investiert. Das Un-

Die von juwi in Prenzlau errichtete Solaranlage liegt im Nordosten der Stadt auf dem Gelände eines früheren Flughafens.

ternehmen bietet ausschließlich Ökostrom an und betreibt dazu eigene regenerative

Die Anlage in Prenzlau nördlich von Berlin

Ähnlich wie beim 71-MW-Solarpark Liebe-

Anlagen. »Mit dem Solarpark können die

hat juwi auf dem Gelände eines alten Feld-

rose in der Nähe von Cottbus hat juwi das

Stadtwerke künftig rund 4,7 Millionen Kilo-

fl ugplatzes errichtet. Mit einer Leistung von

Areal in Prenzlau vor dem Bau auf Kampf-

wattstunden sauberen Strom produzieren.

15,7 Megawatt erzielt juwi dort einen Ertrag

mittel untersuchen und beispielsweise

Das reicht, um etwa 1.250 Haushalte zu

von jährlich rund 16 Millionen Kilowatt-

Fliegerbomben und Granaten aus dem

versorgen«, sagt Sabine Widmaier von der

stunden. Das entspricht dem Strombedarf

Zweiten Weltkrieg kontrolliert sprengen

juwi-Projektfi nanzierung.

von rund 4.000 Vier-Personen-Haushalten.

lassen.

Im Land der aufgehenden Sonne juwi verwirklicht erste Solarprojekte in Japan und Taiwan Asien ist einer der Wachstumsmärkte für

errichtet, gemeinsam mit Shizen Energy,

von 22 Megawatt in Betrieb genommen.

erneuerbare Energien: Der Energiebedarf

einem lokalen Projektentwickler. Die Ein-

Außerdem baut das Unternehmen derzeit

steigt mit dem Wirtschaftswachstum nicht

Megawatt-Anlage steht in Kumamoto auf

drei weitere Freifl ächenanlagen mit rund

nur in China, Indien und den Tigerstaaten,

der Insel Kyushu im Süden des Landes und

50 Megawatt im nordindischen Bundes-

sondern auch in Staaten wie Japan, die

liefert sauberen Strom für etwa 300 Haus-

staat Rajasthan. Auch in Taiwan wurden

vehement Alternativen zur Atomkraft auf-

halte. Aufgrund des hohen Einspeisetarifs

Ende des Jahres acht PV-Dachanlagen in

bauen. Nach dem Bau erster Solaranlagen

von 42 Eurocent pro Kilowattstunde ent-

der Provinz Jyn Lin im Südosten des Landes

in Indien weitet juwi seine Aktivitäten jetzt

wickelt sich der japanische Markt derzeit

in Betrieb genommen. Knotenpunkt für alle

auf andere asiatische Länder aus. Anfang

rasant. In Indien ist juwi bereits seit Okto-

Aktivitäten in der Region, in der juwi derzeit

Dezember hat der Projektentwickler seine

ber 2010 aktiv und hat seitdem fünf PV-Frei-

knapp 70 Mitarbeiter beschäftigt, ist die

erste Freifl ächen-Anlage im Süden Japans

fl ächenanlagen mit einer Gesamtleistung

Niederlassung in Singapur.


Projekte & Betrieb

Gemeinsam mit Vertretern des Landkreises Ansbach, der Raiffeisenbank Dietenhofen und der Gemeinde Dietenhofen haben juwi-Projektmanager Stefan Paulus (Dritter von rechts) und Geschäftsführer Erich Wust (rechts) im August 2012 symbolisch den Bau des Windparks in Neudorf-Dietenhofen eingeläutet.

Bürger in Franken finanzieren und betreiben Windpark Die juwi-Gruppe treibt ihre Windaktivitäten in Mittelfranken mit viel Elan voran. Bestes Beispiel ist der Bürgerwindpark in NeudorfDietenhofen im Landkreis Ansbach.

hatten im Frühjahr 2012 die »Bürgerwind Neudorf-Dietenhofen GmbH & Co. KG« gegründet und Eigenkapital in Höhe von rund drei Millionen Euro gesammelt. Die Gesellschaft wird den Windpark westlich von Nürnberg selbst betreiben und so auch von den Erträgen profi tieren. Jährlich fl ießen auf diesem Weg ca. 1,1 Millionen Euro »Stromgeld« in die Region. Das Fremdkapital hat ein Bankenkonsortium – bestehend aus der Raiff eisenbank Dietenhofen und der VR-Bank Neustadt/Aisch – zur Verfügung gestellt. Die Projektentwicklung und Organisation der Bürgerbeteiligung lagen in den Händen der Wust – Wind & Sonne GmbH,

Nach dem Spatenstich im August gingen die beiden Anlagen vom Typ Vestas V 112 schon im November 2012 ans Netz. Sie sind mit einer Gesamthöhe von 196 Metern die höchsten Anlagen im Landkreis Ansbach und sorgen damit für maximale Erträge in Süddeutschland. Das Projekt ist ein Paradebeispiel für die regionalen Wertschöpfungseff ekte, die Bürger mit einem vor Ort installierten Windpark erzielen können. 120 Gesellschafter aus der Gemeinde Dietenhofen und Umgebung

Schon im November waren die beiden Vestas-Anlagen am Netz.


22 23

während juwi die beiden Anlagen als EPC-Partner

Griechenland: Trotz Krise 35 Megawatt

Nicaragua: Premiere mit 22 Windrädern

Trotz der Wirtschaftskrise hat juwi in Grie-

Nach den ersten Windparks in Costa Rica

chenland 2012 Solarfreifl ächen-Anlagen

weitet die juwi-Gruppe ihre Aktivitäten auf

mit einer Gesamtleistung von 35 Megawatt

andere lateinamerikanische Länder aus.

gebaut. »Das Besondere an diesen Pro-

In der nicaraguanischen Stadt Rivas am

jekten ist, das wir sie in einer Rekordzeit

Westufer des Nicaragua-Sees koordiniert

realisiert haben«, sagt Panagiotis Sarris,

juwi alle am Bau eines 39,6-Megawatt-

Geschäftsführer von juwi Hellas. Insge-

Windparks beteiligten Subunternehmer.

samt liefern die Anlagen jährlich rund

Auftraggeber ist ein Gemeinschaftsunter-

50 Millionen Kilowattstunden sauberen

nehmen der Regierungen von Nicaragua

Sonnenstrom. »Griechenland steckt mitten

und Venezuela. Bis Ende 2013 soll der Wind-

in einer Wirtschaftskrise, Finanzierungs-

park »Alba Rivas« mit 22 Anlagen des Typs

möglichkeiten sind beschränkt, der Bau von

Vestas V100 am Netz sein. »Wir sind dabei,

Projekten ist deshalb extrem schwierig«,

juwi als umfassenden Projektentwickler in

ergänzt Sarris. Trotz dieser Bedingungen

Lateinamerika zu etablieren«, sagt Enrique

sei es gelungen, Finanzpartner zu fi nden.

Morales, General Manager juwi Energías

»Derzeit ist die Solarindustrie in Griechen-

Renovables. »In Costa Rica ist juwi vielen

land die einzige Wachstumsbranche, die

in der Branche ein Begriff. Jetzt wollen wir

Tausende von direkten und indirekten Jobs

unser Geschäft in Zentralamerika und der

am Leben erhält.«

Karibik weiter ausbauen.«

Italien: juwi IPP weitet Portfolio aus

(Generalunter nehmer)

schlüsselfertig errichtete. Die beiden

Im Oktober hat die juwi renewable IPP

Srl. Finanziert wird sie gemeinsam mit der

Drei-Megawatt-Anlagen

einer

GmbH & Co. KG im norditalienischen

Banca Etica aus Italien. Die Anlage mit

Nabenhöhe von 140 Metern werden

Magnacavallo (Emilia Romagna) ihre erste

einer Nennleistung von 992,64 Kilowatt

zusammen einen Jahresertrag von

Solaranlage

Deutschlands

wurde auf einer ehemaligen Deponie

11,2 Millionen Kilowattstunden erzie-

gekauft. Nach dem Erwerb zweier Wind-

errichtet. »Wir freuen uns über dieses

len. Das entspricht dem Strombedarf

parks in Frankreich treibt der unabhängige

erfolgreiche erste Projekt in Italien«, sagt

von rund 3.000 Privathaushalten.

Energieerzeuger

Power

Manfred Jakobs, Geschäftsführer der juwi

Gemeinsam mit der Wust – Wind &

Producer) sein internationales Geschäft

renewable IPP. »Denn auch wir verfolgen

Sonne GmbH baut juwi derzeit auch

weiter voran. Gebaut wurde die Anlage

die Vision einer hundertprozentigen, de-

den Bürgerwindpark im fränkischen

von der italienischen Tochtergesellschaft

zentralen Stromversorgung aus erneuer-

Mühlhausen im Landkreis Erlangen-

der juwi-Gruppe, juwi Energie Rinnovabili

baren Energien.«

mit

außerhalb

(Independent

Höchstadt. Die Partner leisten dort Pionierarbeit, denn der Windpark ist mit seinen vier Anlagen der erste im Landkreis Erlangen-Höchstadt. »Auch hier beteiligen sich 220 Bürger an der Finanzierung der Anlagen und profi tieren so von den Betriebserlösen der Windmühlen«, sagt Erich Wust, Geschäftsführer der Bürgerwindenergie Mühlhausen GmbH & Co. KG.

Ein Megawatt Photovoltaik aus der norditalienischen Vogelperspektive.


Produkte & Trends

Ebenfalls mit Wärmeenergie aus Holzpellets versorgt juwi das Hotel Alte Post im Ortskern von Oberammergau. Dort, in den zuvor entkernten Räumen einer früheren Kegelbahn, brummt seit Anfang Oktober ein Pelletskessel mit einer Leistung von 300 Kilowatt. Ergänzend zu dieser Heizzentrale hat juwi ein Wärmenetz und mehrere Übergabestationen installiert, die anstelle der alten, ausrangierten Heizölkessel die Wärme an die einzelnen Abschnitte des Hotels verteilten. Mit Anton Preisinger, Das Hotel Alte Post in Oberammergau bezieht klimafreundliche Wärme aus Holzpellets.

der das altehrwürdige Haus im Landkreis Garmisch-Partenkirchen in fünfter Generation führt, hat juwi einen Contracting-Ver-

Ein heißer Deal

trag geschlossen. Preisinger blickt zurück: »Unser ältester Heizölkessel stammte aus

juwi versorgt Hotels in Oberbayern und in der Pfalz mit Wärmeenergie

dem Jahr 1965, der jüngste von 1980.« Sein Faible für die Bioenergie und der Anstieg des Ölpreises im Jahr 2011 gaben für ihn

Eine nachhaltige Entwicklung in der Pfalz, die hilft, die natürlichen

den Ausschlag, die Wärmeversorgung

Lebensgrundlagen für künftige Generationen zu bewahren: Das hat

umzustellen: »juwi hat einfach das beste

sich die Bürgerstiftung Pfalz auf ihre Fahnen geschrieben. Deshalb

Angebot abgegeben.« Das 500 Jahre alte

nehmen die Mitglieder konkrete Projekte ins Visier – zum Beispiel

Hauptgebäude bietet seinen Gästen somit

die komplett regenerative Energieversorgung des stiftungseigenen

wohlige Wärme, hergestellt aus dem noch

Tagungshotels »Stiftsgut Keysermühle« in Klingenmünster bei Lan-

älteren, nachwachsenden Brennstoff Holz.

dau. Einen wichtigen Baustein des Projektes hat die Stiftung jetzt verwirklicht und mithilfe von juwi die Ölheizung gegen eine Holzpellets-Heizung ausgetauscht. Seit September beliefert juwi über eine Contracting-Vereinbarung das Hotel mit Wärme aus Holzpellets, die juwi in Morbach (Hunsrück) selbst produziert. So kommen die jährlich rund 8.000 Übernachtungsgäste in den Genuss klimaneutral beheizter Räume und ebenso nachhaltig erwärmten Duschwassers. »Das Projekt passt zu unseren Werten und zu unserer Philosophie«, sagt Christiane Steinmetz, Geschäftsführerin der Bürgerstiftung. Christiane Steinmetz, Geschäftsführerin der Bürgerstiftung Pfalz

Holzpelletierwerke erhalten ENplus-Zertifizierung Das Deutsche Pelletinstitut hat die beiden

beinhaltet die ENplus-Zertifi zierung neben

ein langfristig hohes Qualitätsniveau aller

Holzpelletieranlagen

Dotternhausen

der Qualität des Produkts auch eine Über-

ENplus-ausgezeichneten Pellets. So konnte

(Baden-Württemberg) und Bad Arolsen

in

prüfung der gesamten Prozesskette: von

das bereits zertifi zierte Pelletierwerk in

(Hessen) mit der Zertifi zierung ENplus

der Herstellung über die Lagerung bis hin

Langelsheim (Harz) die erneute Zertifi zie-

ausgezeichnet. Im Gegensatz zu her-

zum Transport der Pellets. Das Pelletinstitut

rung problemlos erreichen.

kömmlichen Gütesiegeln für Holzpellets

garantiert durch jährliche Überprüfungen

www.juwi-holzenergie.de


24 25

Solarenergie aus dem Internet Mit »We for Solar« bietet juwi in Italien per Onlineshop eine preisgünstige Möglichkeit, selber Strom auf dem eigenen Dach zu produzieren

Sie sind fast wie ein verspätetes Weihnachtsgeschenk – die Pakete, die juwis Niederlassung Energie Rinnovabili Srl. derzeit in Italien verschickt. In den »We for Solar«-Paketen fi ndet sich alles, was der Solarbegeisterte braucht, um für wenig Geld eine Solaranlage auf sein eigenes Dach zu bauen: Module, Wechselrichter, Unterkonstruktion und passendes Werkzeug. »Die Solaranlagen in einer Größe von drei bis zwölf Kilowatt können über einen Onlineshop bestellt werden«, erklärt Marco Margheri, juwi-Geschäftsführer in Italien. Bevor sich Kunden für eine Solaranlage entscheiden, müssen sie allerdings einen umfangreichen Onlinefragebogen ausfüllen. Abgefragt werden Informationen wie die Größe der Dachfl äche, ihre Neigung oder der jährliche Energieverbrauch. »Die Leute haben dann drei Möglichkeiten: Sie können das System

Auch auf den Bussen der lokalen Buslinien in Verona hat juwi »We for Solar« beworben.

selber installieren. Sie können alles juwi machen lassen. Oder sie wählen einen Installateur aus einer Liste, die auf unserer Webseite hinterlegt ist«, erklärt Margheri. Die Kosten variieren je nach

um Solarenergie ohne Förderung wirtschaftlich zu machen und

Anlagengröße und Installationsleistung. In allen Paketen enthal-

um wirklich jedem die Chance zu geben, selber günstig Strom zu

ten sind eine Versicherung, Monitoringleistungen und kostenlose

produzieren – vor allem Privatleuten und kleinen Unternehmen«,

Beratung. »Wir haben ›We for Solar‹ aus zwei Gründen initiiert:

erklärt Margheri.

www.weforsolar.it

Günstiger Strom mit dem Solar Fuel Saver Fabian Jochem, Leiter der Off-Grid-Abteilung, erklärt, wie Solarenergie den Einsatz von Diesel in Stromgeneratoren reduziert

Herr Jochem, zum Jahresanfang geht juwi

somit bei der Anschaff ung bis zu 60 Prozent günstiger ist als heutige

mit dem Solar Fuel Saver (SFS) auf den

Off -Grid-Systeme.

Markt. Was genau steckt dahinter? Der SFS ist ein intelligentes System zur

Was bietet der Solar Fuel Saver?

Integration von Solaranlagen in beste-

Das System ist ökonomisch sinnvoll, insbesondere für die Sonnen-

hende – oder auch neue – Dieselgenera-

länder dieser Welt. Viele dieser Länder nutzen derzeit vor allem

torsysteme. Es setzt sich zusammen aus

Dieselgeneratoren zur Stromproduktion. Mit unserem Produkt kön-

einer ganz normalen Solaranlage, einem

nen sie aber schon heute günstiger Strom produzieren als mit den

Dieselgenerator und einer Steuereinheit,

herkömmlichen Dieselanlagen. Kunden schonen mit dem SFS nicht

dem Solar Fuel Saver Controller. Die Solaranlage speist die

nur die Umwelt, sondern auch ihren Geldbeutel. Weitere Vorteile:

erzeugte Solarenergie direkt in das Dieselgeneratorsystem ein;

Sie sind weniger abhängig von der weltweiten Ölpreisentwicklung

dadurch wird der Bedarf an Diesel während der Tagesstunden

und haben niedrigere Wartungskosten, da der Generator länger hält.

Fabian Jochem

deutlich vermindert. Mit dem SFS bringen wir erstmals ein Hybridsystem auf den Markt, das keine Batterien benötigt und

www.juwi.com » Solar Energy » Solar Fuel Saver


Panorama

Kinder erziehen und Technisches Zeichnen Jedes Jahr bietet die juwi-Gruppe Ausbildungsplätze unterschiedlichster Fachrichtungen an

Sarah und Anna-Kessia strahlen. Die Mäd-

gastronomischen und kaufmännischen Be-

Azubis für die Neulinge organisieren, und

chen freuen sich, dass ihr Papa sie jetzt

reich. »Was wir beispielsweise jedes Jahr

das bereits vor dem ersten Arbeitstag. »Wir

gleich von der Kita mit nach Hause nimmt.

anbieten, sind Ausbildungsplätze für die

versuchen den Neuen Ängste zu nehmen

Auch für ihren Vater Jean-Claude Nshuti

Richtungen Bürokommunikation und Mecha-

und sie mit juwi und der Unternehmenskul-

ist der Arbeitstag vorbei. Er macht seit

tronik«, sagt Verena Frondorf, die sich um die

tur vertraut zu machen«, sagt Frondorf.

August 2012 eine Ausbildung zum Erzieher

kaufmännischen Auszubildenden kümmert.

in der betriebseigenen juwi-Kindertagesstätte »juwelchen«. Ursprünglich war der

Dass das gut klappt, erklärt Daria Sonnych:

Bewerbung über Internetseite

gebürtige Belgier Automechaniker. Als es

»Am ersten Tag war man nicht alleine, sondern gleich Teil einer Gemeinschaft.« Seit

ihn der Liebe wegen nach Deutschland ver-

Ihre Kollegin Petra Debusmann betreut

1. August 2012 ist die 21-Jährige bei juwi.

schlug, sah er die Chance, sich berufl ich

die Erzieherinnen im Anerkennungsjahr,

»Ich lerne Technische Systemplanerin,

neu zu orientieren: »Ich habe früher in der

Michael Schwab die technischen Azubis:

Schwerpunkt elektronische Systeme«, sagt

Kirche und bei den Pfadfi ndern mit Kindern

»Ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl

sie und grinst: »Das ist der Beruf, der früher

gearbeitet. Es ist toll, dass ich jetzt bei juwi

der Azubis ist selbstverständlich die Be-

technischer Zeichner genannt wurde.« Im

die Ausbildung zum Erzieher machen kann.«

werbung. Sie erfolgt ausschließlich über

Alltag zeichnet Daria momentan Anlagen

Neben der schulischen Ausbildung betreut

unsere Karriereseite im Internet. Dennoch

für Gestattungsverträge. »Im Kunstunter-

der 32-Jährige an drei Tagen pro Woche

ist es wichtig, dass man die Bewerbung

richt war ich immer gut, und Technik fi nde

die Kinder im juwelchen: »Alles ist sehr

individuell gestaltet und erklärt, wieso man

ich spannend«, erzählt die Auszubildende

modern, die Atmosphäre ist angenehm, und

sich für juwi und einen bestimmten Beruf

und fügt hinzu: »Ich mag die Teamarbeit bei

ich lerne viel.«

entschieden hat.« Während der gesamten

juwi. Bei allem werde ich eingebunden und

Ausbildung werden die jungen Menschen

kann mich produktiv einbringen.«

So wie Nshuti beginnen jedes Jahr viele

persönlich betreut. Eine einführende Block-

junge Menschen ihre Ausbildung bei juwi.

woche, gemeinsame Essen, kostenlose

Derzeit bietet die juwi-Gruppe elf Ausbil-

Arbeitskleidung und Schulbücher gehören

www.karriere.juwi.de

dungsberufe an, im technischen, sozialen,

ebenso dazu wie Events, die die älteren

www.facebook.com/karriere.juwi

Weitere Infos zur Ausbildung bei juwi


26 27

Energiewunder für Feinschmecker Offen, energieeffizient und aus nachhaltigen Ressourcen gebaut: Ganz nach gängigen juwi-Prinzipien entworfen präsentiert sich das neue Zentralgebäude in Wörrstadt.

Mehr als 500 juwi-Mitarbeiter fi nden hier Platz. In vier farblich individuell gestalteten Büroebenen können die Teams an unterschiedlichen Bürotisch-Kombinationen fl exibel arbeiten. Das offene Raumkonzept und die für juwi bekannte Holzbauweise sorgen für eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Das Highlight befi ndet sich im östlichen Gebäudeteil: die neue Mensa mit ihrer innovativ konzipierten Küche. Die betriebseigene juwitality GmbH kann hier mit viel Liebe zum Detail bis zu 2.500 Mahlzeiten pro Tag zubereiten. Dank über 50 Einzelmaßnahmen ist die Küchencrew dabei um ein Drittel energieeffi zienter als gängige Großküchen. Beispielsweise ist die Küchenfläche bei juwi um etwa ein Drittel kleiner als bei anderen Großküchen im Durchschnitt. Dies reduziert den Energieaufwand für Heizung, Reinigung oder Kühlung. Hinzu kommen Kochgeräte mit sparsamer Niedriggartechnik.

In der betriebseigenen Kantine bietet juwi frische regionale und saisonale Mahlzeiten an.

Technische Finessen Ein weiterer Clou: Die juwitality-Mitarbeiter spülen das Geschirr

Neben technischen Finessen hat die Mensa ein Markenzeichen,

erst am Abend – zeitlich unabhängig von Produktion und Essens-

das vor allem die Mitarbeiter schätzen: hervorragendes, mit re-

ausgabe. Die Wärmeenergie zum Spülen kommt aus dem Wär-

gionalen Produkten produziertes Essen. »Unser Prinzip ist es, so

metauscher der Lüftungsanlage. Die Teller, die nach dem Spülen

regional und frisch wie möglich zu kochen. Dabei verwenden wir

noch etwa eine Temperatur von 85 Grad Celsius haben, werden in

überwiegend saisonal verfügbare Zutaten«, erklärt Frank Branitzki,

neuartigen Tellerspendern bis zur nächsten Speiseausgabe warm

Catering-Chef bei juwitality. Im Sommer stammen das verwendete

gehalten. Kalte Speisen werden in gut isolierten Kühlschränken

Obst und Gemüse nahezu komplett aus der Region, Schweinefl eisch

mithilfe der fi rmeneigenen Geothermie-Anlage frisch gehalten.

kommt zu 90 Prozent direkt aus Wörrstadt, und die Würze liefern am Firmensitz gepflanzte Kräuter. Frank Branitzki kennt alle Warenlieferanten persönlich: »Bevor ein Gericht bei uns über die Theke

Gäste sind willkommen

geht, hab ich mir vor Ort selbst ein Bild von den Bezugsquellen gemacht.« Jeden Tag haben die Mitarbeiter eine breite Auswahl

Seit Anfang November können auch externe Gäste

an Hauptgerichten, dazu kommen Suppen, Salate und selbstge-

das Angebot von juwitality nutzen. Geöffnet ist

machte Desserts. Sogar ein hauseigener Pizzaofen gehört zur

die Mensa von 11.30 bis 14.00 Uhr. Informationen

Ausstattung der neuen Küche. Und wer kein Fleisch mag, kommt

und den aktuellen

mit vegetarischen Gerichten auf seine Kosten. Zudem ist jeder

Speiseplan finden

Dienstag ein reiner »Veggie-Day«, so reduziert juwi den Ausstoß

Sie im Internet:

großer Mengen Kohlendioxid und leistet einen weiteren Beitrag zur

www.juwitality.de

Verbesserung unserer Umweltbilanz. Zu Messer und Gabel greifen die juwi-Mitarbeiter in der geräumigen, lichtdurchfl uteten Mensa oder auf der Sonnenterrasse unter freiem Himmel.


Kalender Die juwi-Gruppe präsentiert sich regelmäßig auf Messen und Ausstellungen. Besuchen Sie uns, und informieren Sie sich bei unseren Experten über unsere Angebote. Aktuelle Termine finden Sie auch im Internet unter www.juwi.de.

Rückblick

Ausblick

Umweltminister Peter Altmaier

EWEA Annual Event

weiht neues Bürogebäude ein

04.– 07. Februar 2013 in Wien, Österreich E-World Water & Energy

Im Rahmen eines »Energie-

05.– 07. Februar 2013 in Essen

Erlebnis-Tages« besuchten Mitte August rund 5.000 Gäste

Kommunen aktiv für den Klimaschutz

den Firmensitz in Wörrstadt.

6. Fachkonferenz des Deutschen Städte- und

Prominenter Gast war

Gemeindebundes, 28. Februar 2013 in Bonn

Bundesumweltminister Peter

Solarexpo

Altmaier, der bei hochsommer-

08.– 10. Mai 2013 in Mailand, Italien

lichen Temperaturen das neue

Intersolar Europe

Zentralgebäude einweihte.

19.– 21. Juni 2013 in München

Kult-Torwart Tomislav Piplica feiert Comeback im juwi-Dress Was im Fußball eine Bogenlampe ist, weiß Tomislav Piplica seit dem Bundesligaspiel seines Vereins Energie Cottbus gegen Borussia Mönchengladbach im April 2002 nur zu gut: Eine halbe Ewigkeit fl og der Ball durch die Luft, um dann von seinem Hinterkopf ins Tor abzuprallen. Der konsternierte Torwart brauchte für den Spott nicht mehr zu sorgen. Das kuriose Missgeschick machte den Bosnier damals bundesweit bekannt. Im November des vergangenen Jahres hat der »Kult-Keeper« (Kicker-Sportmagazin) die Torwarthandschuhe wieder angezogen. Bei einem Spiel in der Sachsenliga hütete der 43-Jährige ersatzweise das Tor des FC Eilenburg. Sauber halten konnte er seinen Kasten nicht: Der Gegner, RB Leipzig II, gewann das Spiel mit 2:0. Den in der Nähe der Niederlassung Brandis beheimateten Klub unterstützt juwi als Trikotsponsor.

juwi Holding AG

Energie-Allee 1

Tel. +49. (0)6732. 96 57-0

info@juwi.de

55286 Wörrstadt

Fax. +49. (0)6732. 96 57-7001

www.juwi.de


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