Kaba Ratgeber Food Defense - 1

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RATGEBER

Ausgabe 1

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Wissen, wer wann wo ist und war

Identifizieren, registrieren und verwalten als Sicherheitsvoraussetzung Seite 6

IFS Food V6 Aktuell

S端dzucker AG

Interview

Eine verbesserte Norm bringt Vorteile

Ein Unternehmen investiert in die Sicherheit

Heinz Lorse 端ber Normen in der Praxis

Seite 4

Seite 14

Seite 14


EDITORIAL

Sehr geehrte Leserinnen und Leser, herzlich willkommen bei der ersten Ausgabe unserer dreiteiligen Ratgeberserie zum Thema Sicherheitstechnik in der Lebensmittelindustrie. Kaum etwas im Leben ist so essentiell wie unsere Ernährung. Auf vieles kann man verzichten, auf Essen und Trinken nicht. Entsprechend hoch ist die Bedeutung qualitativ hochwertiger und vor allem sicherer Lebensmittel. Eine besondere Rolle bei der sicheren Herstellung von Lebensmitteln kommt dabei dem IFS-Food (International Featured Standard) zu, einer Richtlinie, die inzwischen internationale Bedeutung hat. In der Version 6 sind jetzt sogar die sogenannten Food Defense-Maßnahmen zwingend vorgeschrieben. Maßnahmen, die die Lebensmittelherstellung vor gezielten Angriffen von außen schützen. In dieser Ausgabe unseres Ratgebers erfahren Sie mehr über die Version 6 des IFS Food (Seite 4) und die Bedeutung sicherer Lebensmittel für die Verbraucher (Seite 12). In unserem Leitartikel „Wissen wer wann wo ist und war“ ab Seite 6 informieren wir Sie über Lösungen für das zentrale Berechtigungsmanagement und die flexible Zutrittskontrolle. Wie der Lebensmittelkonzern Südzucker seine Produktion sichert, erfahren Sie auf Seite 14. Die Erfahrungen eines Praktikers schilderte uns im Interview Heinz Lorse, ehemaliger Leiter der Betriebssicherheit bei Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG (ab Seite 16). Einen Überblick über unser Lösungsangebot erhalten Sie ab Seite 20 und zu guter Letzt haben wir auf Seite 22 noch einige nützliche Links und Buchtipps für Sie zusammengestellt. Jetzt bleibt mir nur noch, Ihnen viel Spaß beim Lesen zu wünschen. Herzlichst, Ihr

Michael Hensel Geschäftsführer, Kaba GmbH P.S. Wir freuen uns über Feedback, Lob und Kritik unter fooddefense.de@kaba.com


INHALT

In dieser Ausgabe:

Titelthema Wissen wer wann wo ist und war Systeme zur Zutrittskontrolle und zentralem Berechtigungsmanagement

Seite 6

IFS Aktuell

Verbraucher

Praxisbericht

IFS Food V6: eine Norm wird besser

Ohne Vertrauen kein Umsatz

Südzucker AG setzt auf Zutrittskontrolle

Seite 4

Seite 12

Seite 14

Interview

Kaba Lösungen

Infocorner

Heinz Lorse über Normen in der Praxis

Sicherheitssysteme für alle Fälle

Nützliche Adressen, Links und interessante Bücher

Seite 16

WWW.KaBa.de/FOOdDeFenSe

Seite 20

Seite 22

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IFS Food V6 AKtUell

IFS Food V6: neu, besser, sicherer

Eine verbesserte Norm und was Sie davon haben Maßnahmen zur Qualitätssicherung sind für Handel und Industrie nichts Neues und seit Jahren Bestandteil vieler Geschäftsbeziehungen. Mit dem neuen “International Featured Standard Food V6” werden Food Defense Maßnahmen jetzt zwingend vorgeschrieben und damit die Sicherheit deutlich erhöht. Wer auch zukünftig am Lebensmittelmarkt erfolgreich aktiv sein will, kommt um die erweiterte Zertifizierung für IFS Food V6 nicht herum. Der Verbraucher wird immer kritischer, der Gesetzgeber immer strenger und die Märkte immer internationaler. Damit die Lebensmittelindustrie diesen gestiegenen Anforderungen gerecht werden konnte, wurde schon früh ein einheitlicher Standard für Qualitätssicherung und Lebensmittelsicherheit gefordert. Der Handelsverband Deutschland (HDE) entwickelte bereits im Jahr 2003 gemeinsam mit dem französischen Verband Fédération des Entreprises du Commerce et de la Distribution (FCD) diesen Standard für ihre Eigenmarken, den IFS Food. Einen Standard, der von der IFS Management GmbH überwacht wird und für alle Stufen der Lebensmittelverarbeitung gültig ist, die an die landwirtschaftliche Erzeugung anschließen.

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Immer internationaler, immer sicherer Nach dieser ersten Version erfolgte bereits im Jahr 2004 eine Aktualisierung. An der Entwicklung der Version 5 waren dann bereits neben Verbänden aus Deutschland und Frankreich auch italienische Lebensmittelverbände sowie Einzelhändler aus der Schweiz und Österreich beteiligt. Die aktuelle, sechste Version des IFS Food ist eine gemeinsame Entwicklung des IFS International Technical Committee und der Arbeitsgruppen aus Deutschland, Frankreich und Italien unter Mitarbeit von weiteren Arbeitsgruppen aus Nordamerika und Unterstützung von Händlern aus Spanien, Asien und Südamerika.

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IFS Food V6 AKtUell

Sicherheit, Vergleichbarkeit und Transparenz Der IFS Food-Standard, der gemeinsam mit einer Reihe anderer Standards zu den IFS (International Featured Standards) gehört, kommt dort zum Einsatz, wo Produkte „verarbeitet“ werden oder wo bei der Erstverpackung die Gefahr einer Kontamination des Produktes besteht. Der IFS FoodStandard ist wichtig für alle Hersteller von Lebensmitteln, insbesondere für die Hersteller von Eigenmarken und hat sich eine Reihe anspruchsvoller Ziele gesetzt. Als erstes natürlich, wie der Name Standard schon sagt, einheitliche Vorgaben und ein einheitliches Bewertungssystem. Hinzu kommt die Zusammenarbeit mit akkreditierten Zertifizierungsstellen und den qualifizierten, für IFS-Audits zugelassenen Auditoren. Daraus folgt die Sicherstellung von Vergleichbarkeit und Transparenz über die gesamte Lieferkette. Was ist neu an der neuen Version? Beim IFS Food V6 liegt der Schwerpunkt noch stärker auf der Sicherheit und dem Schutz vor absichtlicher Kontamination der Lebensmittel. Mehr noch, diese Maßnahmen sind, im Gegensatz zu den Vorgängerversionen, jetzt zwingend vorgeschrieben. Um eine Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten, kommen Werkzeuge und Vorschriften zum Einsatz, die eine eindeutige Definition der Aufgaben und Verantwortlichkeiten im Unternehmen definieren. Weiter werden Maßnahmen aufgezeigt, die das Engagement des Managements fördern und die Mitarbeiter sensibilisieren.

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Tools zur Gefahrenanalyse und der Bewertung der damit verbundenen Risiken helfen, Schwachstellen zu erkennen, die von Produkt, Betriebsstätte oder der Umgebung ausgehen und ebenso entsprechende Kontrollmaßnahmen festzulegen. Weitere Bestandteile sind interne Audits des gesamten Programms zum Produktschutz sowie eine ständige Verbesserung des Systems. Insgesamt bietet der IFS Food V6 einen wesentlich umfassenderen Schutz als seine Vorgängerversionen und damit auch ein deutlich höheres Maß an Sicherheit.

Wesentliche Punkte aus dem IFS Food V6 Kapitel 6 “Produktschutz (Food Defense) und externe Kontrollen” • Definierung eines Alarmsystems, das regelmäßig auf Wirksamkeit überprüft wird. • Um unbefugtes Eindringen zu verhindern, werden sicherheitskritische Bereiche besonders geschützt und die Zugänge kontrolliert. • Spezielle Verfahren ermöglichen das Erkennen und Verhindern von Verfälschung und Sabotage. • Lieferanten, Personal und Besucher unterliegen Zutrittsregeln, die entsprechend kontrolliert werden. • Alle Sicherheitsmaßnahmen sind zwingend vorgeschrieben.

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Titelthema

WiSSen

Wer Wann

Wo iSt Und War

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Titelthema

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Titelthema

Sicherheit beginnt am Eingang

Systeme zur Zutrittskontrolle, Registrierung und Verwaltung Wissen ist nicht nur Macht, wie der englische Philosoph Francis Bacon meinte, Wissen ist auch Sicherheit. Das gilt besonders für Unternehmen, deren Produktions- oder Verpackungsabteilungen einem besonders hohen Risiko ausgesetzt sind. Zum Beispiel Unternehmen der Lebensmittelindustrie. Immer wieder kommt es durch ungebetene Besucher zu böswilligen Kontaminationen. Dagegen hilft nur eins: ein effektives Zutrittsmanagementsystem und das Wissen darüber, wer sich im Unternehmen wann wo aufhält. Kaba, der Spezialist für Sicherheitssysteme, hat Lösungen entwickelt, die dafür sorgen, dass zum Beispiel “Mitarbeiter Schulze” Zugang zum Lager hat, nicht aber zur Produktion. “Mitarbeiter Müller” dagegen kann nur die Produktion betreten, während “Betriebsleiter Krause” überall Zugang hat. Gleiches gilt für Mitarbeiter von Fremdfirmen und Lieferanten. „Bis hierhin und nicht weiter“ heißt die Devise, und manchmal auch „wir müssen draußen bleiben“. Und damit das tatsächlich so ist, wird alles registriert, kontrolliert und festgehalten. Vom Parkplatz über den Eingang bis hin zu den wirklich sicherheitskritischen Bereichen.

Aber sicher dürfen Sie das Gelände betreten Mitarbeiter, Lieferanten und wichtigen Besuchern will man den Zutritt zum Unternehmen nicht verwehren, aber sehr genau kontrollieren. Hierfür hat Kaba ein effizientes Mitarbeiter-, Besucher- und Lieferantenmanagement entwickelt, das ein Höchstmaß an Sicherheit bietet und auch alle Eventualitäten mit einschließt.

Hier ist die Zentrale, alles hört auf mein Kommando Alle Komponenten der Zutrittslösung von Kaba werden in einem System konfiguriert oder verwaltet. Da ist es egal, ob es sich um Online Lesegeräte, Drehkreuze oder Schließzylinder handelt. Alles hört auf das Kommando der Zentrale. Wenn sich mal was ändert, und natürlich ändert sich ständig was, dann werden diese Änderungen zentral eingegeben und sind sofort im ganzen System aktiv.

Möglichst viel Sicherheit bei möglichst geringem Aufwand Diese Systeme lassen sich auf die individuellen Zugangsanforderungen eines Unternehmens abstimmen. Besucher eines Unternehmens können sich nur innerhalb genau definierter Bereiche und Besuchszeiten bewegen. Mitarbeiter haben mehr Freiheiten, aber auch ihre Berechtigungen sind genau festgelegt und werden kontrolliert. Mitarbeiter von Fremdfirmen wiederum erhalten Zugang, solange bis ihre Arbeit auf dem Firmengelände abgeschlossen ist und keine Minute länger. Mehr Sicherheit, mehr Kontrolle und zentrale Verwaltung aller Daten. So behalten Unternehmen jederzeit den Überblick, wer sich im Unternehmen aufhält, wann er wo war und für welche Bereiche er Zugang hat.

Kaba exos Das flexible, skalierbare Zutrittskontrollsystem. Anpassbar an unternehmensspezifische Bedürfnisse.

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Titelthema

Biometrie in der Anwendung Komfort, keine vergessenen Ausweise, eine eindeutige Identifizierung sowie die Vermeidung von Missbrauch sind nur einige Vorteile

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Titelthema

Kaba Zutrittsleser Moderne Optik, moderne Technik. Zur sicheren Steuerung von Türfunktionen

Kaba Digitalzylinder Die trendige Schließvorrichtung. Kompakt, energieeffizient in vielen Varianten für jede Tür

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Titelthema

Den Ausweis bitte Werden Ausweise zur Identifizierung verwendet, stellen sich zahlreiche organisatorische Fragen, welche beantwortet werden müssen. Wer stellt diese Ausweise aus, wo sind sie gültig und wer überwacht die Einhaltung der Zutrittsberechtigungen? Was geschieht mit Ausweisen ausgeschiedener Mitarbeiter? Welche Zutrittsrechte erhält das Reinigungspersonal? Bei Kaba Systemen läuft das alles über eine Zentrale. Hier werden Ausweise ausgestellt, registriert und überwacht. Hier werden bei Verlust neue Ausweise ausgestellt und alte gesperrt. Zentral, schnell, effizient und sicher.

Dabei ist es egal, ob die Sicherheitskomponenten Online oder Offline, das heißt verkabelt oder nicht verkabelt sind. Wird einem Ausweis über das zentrale Management die Zutrittsberechtigung entzogen, so kommt der Inhaber dieses Ausweises auch nicht mehr durch eine unverkabelte, sprich Offline-Türe. Egal, wer sich wo im Unternehmen bewegt, die Zentrale weiß Bescheid und ist mit Sicherheit informiert.

Komplette Sicherheitslösungen Neben dem in diesem Artikel beschriebenen System und den Produkten zur Identifizierung und Registrierung sowie zum zentralem Berechtigungsmanagement bietet Kaba als Systemspezialist weitere umfassende Lösungen im Bereich Food Defense zur Zertifizierung nach der IFS Food V6.

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Hierzu gehören: • Elektronische Schließsysteme und Kartenleser • Zutrittskontroll-Lösungen • Drehsperren und Drehkreuze • Sicherheits-Karusselltüren und Sensorschleusen • Ein umfassendes Serviceangebot. Mehr darüber lesen Sie in den nächsten Ausgaben des Kaba Ratgebers Food Defense oder unter kaba.de/fooddefense

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VerBraUCher

Qualität und Sicherheit

Wenn der Verbraucher das Vertrauen verliert Verunreinigte Lebensmittel sind immer für eine Schlagzeile gut. Gift in der Marmelade oder mit Fäkalkeimen kontaminierte Getränkedosen. Der Verbraucher schüttelt sich und überlegt beim nächsten Einkauf ganz genau, was er in seinen Warenkorb packt. Den Schaden hat die Lebensmittelindustrie. Vergiftete Lebensmittel aufgetaucht: die Polizei warnt die Bürger vor vergiftetem Brotaufstrich, der in mehreren Lebensmittelgeschäften gefunden wurde. Kunden, die in den betreffenden Geschäften Brotaufstrich gekauft haben, sollen diesen bei der Polizei abgeben. Solche und ähnliche Nachrichten sind mittlerweile fast alltäglich. So alltäglich, dass sich 78 Prozent aller Deutschen Gedanken darüber machen, ob die Nahrung, die sie zu sich nehmen, ihrer Gesundheit zuträglich ist oder ihr im Gegenteil schadet. Das jedenfalls geht aus einer Verbraucherstudie hervor, die

„Unternehmen, die am Lebensmittelmarkt bestehen wollen, müssen das Vertrauen ihrer Kunden täglich neu erwerben. Mit Qualität und mit Prozessen, die die Sicherheit der Lebensmittel gewährleisten. Denn der Verbraucher hat ein gutes Gedächtnis.“ das Institut Fresenius in Auftrag gegeben hat. Dabei geht es nicht immer um vorsätzliche Vergiftung, sondern auch um die ganz allgemeine Belastung der Lebensmittel mit Schadund Giftstoffen. Allerdings wird hier spektakulären Erpressungsversuchen mit vergifteten Lebensmitteln eine besondere Aufmerksamkeit zuteil.

Der Kauf wird verweigert Unternehmen, die solchen Angriffen ausgesetzt sind, stehen vor einem Problem. Und es sind beileibe keine Einzelfälle. Große Konzerne trifft es durchschnittlich 10- bis 12-mal pro Jahr. Was macht der Verbraucher, der einem Lebensmittel ja nicht ansehen kann, ob es kontaminiert ist oder nicht? Er tut das naheliegende und meidet Produkte von Unternehmen, die in diesem Zusammenhang öfter in den Schlagzeilen standen. Ob es jetzt ein Getränkehersteller ist, der Opfer einer Erpressung wurde, bei der Dosen mit Fäkalkeimen verunreinigt *

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werden sollten oder ein Hersteller von Babynahrung, dem mit Kontaminierung seiner Produkte gedroht wurde, die Unternehmen verfolgen in solchen Fällen eine äußerst restriktive Informationspolitik. Der Grund ist einleuchtend: Imageschaden und damit einhergehender Umsatzverlust.

Nicht schweigen, sondern handeln In den USA, wo diese Thematik schon länger aktuell ist, genießt der Schutz von Lebensmitteln hohe Priorität. Die Amerikaner gehen davon aus, dass Lebensmittelkontamination grundsätzlich jeden Menschen gefährden kann und dass umfangreiche Präventionsmaßnahmen daher alternativlos sind. Dies ist auch der Grund dafür, dass das Kapitel 6 der neuen IFS Food V6, das sich mit diesem Thema beschäftigt, von der nordamerikanischen Arbeitsgruppe des IFS entwickelt wurde. Die hier aufgeführten Werkzeuge und Maßnahmen waren zum Teil bereits in den Vorgängerversionen enthalten. Wirklich neu ist, dass diese Maßnahmen jetzt zwingend vorgeschrieben sind. Aufgrund der Brisanz des Themas muss der Produktschutz in der Hierarchie von Lebensmittelbetrieben ganz oben angesiedelt sein. Der Food Defense-Verantwortliche muss entweder Mitglied im Führungskreis sein oder zumindest Zugang zur obersten Leitung haben. Darüber hinaus müssen die Food Defense-Aktivitäten eines Unternehmens von Mitarbeitern auf allen Ebenen getragen werden. Unabdingbar sind auch jährliche Gefahrenanalysen und Risikobewertungen, die genauso bei Änderungen im Betrieb mit Einfluss auf Produktion und Lagerung jeweils erneut durchgeführt werden müssen. Unternehmen, die am Lebensmittelmarkt bestehen wollen, müssen das Vertrauen ihrer Kunden täglich neu erwerben. Mit Qualität und mit Prozessen, die die Sicherheit der Lebensmittel gewährleisten. Denn der Verbraucher hat ein gutes Gedächtnis.

SGS Institut Fresenius Verbraucherstudie 2010

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VerBraUCher

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PraXiSBeriCht

Südzucker AG

Nicht nur süß, sondern auch sicher. Dank Zutrittskontrolle

© Südzucker

Fast alle kennen sie, die Marktführerin im Zuckerbereich in Europa, die Südzucker AG. Im traditionellen Zuckerbereich ist die Südzucker Gruppe weltweit die Nummer eins mit 29 Zuckerfabriken und drei Raffinerien. Aber Südzucker ist weit mehr als nur Zucker. Mit seinen weiteren Segmenten Spezialitäten, CropEnergies und Frucht ist Südzucker eines der führenden Unternehmen der Ernährungsindustrie.

Kentaur FTS-E02 hohe Drehkreuze für die Zugangskontrolle für Sicherheits- und öffentliche Bereiche

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Zur Unternehmenssteuerung setzt Südzucker ein SAPSystem ein. Auch für die Zeiterfassung gibt es seit langem ein elektronisches System, das allerdings in die Jahre gekommen war. „Wir wollten ein modernes System für die Zeiterfassung und die Betriebsdatenerfassung kombiniert mit Zutrittskontrolle, das mit einem Medium bedient wird, und gut in unser SAP-System integriert werden kann“, erläutert Frank Trinks, der Projektleiter bei Südzucker. Die Entscheidung fiel am Ende für Kaba. „Kaba war der einzige, der alles aus einer Hand anbieten konnte“, erklärt Frank Trinks. „Die Kaba Produkte sind abwärtskompatibel und investionssicher.

Der Hersteller kann uns die weltweite Einführung und den Support gewährleisten.“ Für das Unternehmen war die Einführung einer effizienten Zutrittskontrolle sehr wichtig. So hat der Gesetzgeber an chemische Fabriken besondere Anforderungen. So muss zum Beispiel in Notfällen, bei Bränden oder Unfällen, klar sein, wer sich alles auf dem Werksgelände befindet. Einen zusätzlichen Anstoß gab der geforderte Produktschutz, den die neue Version 6 des International Featured-Standard Food (IFS Food V6) verlangte. Der IFS Food Standard ist ein anerkannter Standard für die Auditierung von Lebens-

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mittelherstellern und deshalb wichtig für Südzucker. Das Unternehmen war auch bereits für die Version 5 zertifiziert. Denn eine IFS-Zertifizierung bietet eine Reihe von Vorteilen für Unternehmen, die Wert auf Qualität, Lebensmittelsicherheit und Kundenzufriedenheit legen. Eine wesentliche Neuerung der Version 6 betrifft den Schutz der Lebensmittelkette vor terroristischen Akten. So erarbeitete Südzucker gemeinsam mit Kaba ein umfassendes Sicherheitskonzept für seine Produktionswerke. Ziel war es, alle als sicherheitskritisch bewerteten Bereiche adäquat zu schützen und alle relevanten Zugänge zu kontrollieren, um unbefugtes Eindringen zu verhindern. Das neue Kaba System wird schrittweise an den 32 europäischen Zuckerstandorten des Konzerns eingeführt. In der Zutrittskontrolle war vom Betriebsrat eine strikte Trennung von Zeit- und Zutrittsdaten gefordert worden. Kaba konnte dies gewährleisten, denn es werden zwei Systeme

Unternehmensprofil Südzucker AG Weltweit tätiger deutscher Ernährungskonzern

• Segmente Zucker, Spezialitäten, CropEnergies und Frucht • 17.900 Mitarbeiter • 7,9 Mrd. EUR Jahresumsatz • 4,9 Mio. Tonnen Zuckerproduktion • Marktführer im Zuckerbereich in Europa • Mitglied im MDAX® • Gründungsjahr: 1926 • Rechtsform: Aktiengesellschaft • Hauptaktionär: Rübenanbauer, die über die Süddeutsche Zuckerrübenver wertungs-Genossenschaft eG (SZVG) einen Anteil von 52 % am Kapital halten.

Dabei handelt es sich hauptsächlich um die sogenannten „weißen Bereiche“, in denen produziert wird. Das gesamte Berechtigungsmanagement übernimmt dabei Kaba exos. Jedem Mitarbeiter ist ein zeitabhängiges Berechtigungsprofil zugeordnet, je nachdem welche Bereiche er betreten darf. Seine Rechte sind auf seinem Mitarbeiterausweis gespeichert. Mit dieser umfassenden Absicherung erhielt Südzucker auch die gewünschte IFS 6 Zertifizierung. „Dank der Zutrittskontrolle sind wir zertifiziert, stellen unsere Produkte sicher her und schützen sie vor Kontamination“, freut sich Projektleiter Frank Trinks. Die Lösung funktioniert reibungslos und wird derzeit schrittweise auf alle zehn deutschen Standorte übertragen. Danach folgt der weltweite Roll-out.

„Dank der Kaba Zutrittskontrolle sind wir IFS Food V6 zertifiziert.“ dafür eingesetzt, für die Zeiterfassung B-COMM ERP und für die Zutrittskontrolle Kaba exos. Zunächst erfolgte eine komplette Arealabsicherung durch einen Zaun und gesicherte Zugänge zum Gelände. Dafür sorgen Vereinzelungsanlagen wie Drehkreuze und Drehsperren. Bestimmte Mitarbeiter und Lieferanten dürfen auch aufs Gelände fahren. Über eine Weitbereichslösung werden Fahrer und Fahrzeug über größere Distanzen sicher identifiziert. Besucher melden sich beim Pförtner und erhalten dort einen Besucherausweis. Sie werden in der Besucherverwaltung registriert, als Stammbesucher können sie ihren Ausweis auch für bestimmte Zeit behalten. Verlässt der Besucher das Gelände wieder durch die Ausfahrtschranke, muss er den Ausweis an einem Kartenschluckautomaten einwerfen. Befristete Besucherausweise, ungültige und gesperrte Ausweise werden hier einbehalten, berechtigte wieder ausgegeben. Die Zugänge zu den Gebäuden und zu sensitiven Bereichen im Inneren sind mit Online-Lesern abgesichert.

B-Web 90 01 Erfassungseinheit für Zutrittskontrolle

Kerberos TPB-E02 Drehsperren für die Zugangskontrolle für Sicherheits- und öffentliche Bereiche

B-web 93 40 Zeiterfassungsterminal

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INTERVIEW

Kaba im Gespräch mit Heinz Lorse

„Sichere Prozesse sind die Voraussetzung für Profitabilität“ Vorschriften und Normen sind das eine, der betriebliche Alltag das andere. Heinz Lorse, ehemaliger Leiter der Betriebssicherheit der Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG war viele Jahre verantwortlich für den sicheren Betriebsablauf. In seiner jetzigen Rolle als Berater der JanUS GmbH stand er uns Rede und Antwort zu unseren Fragen rund um das Thema IFS Food und Food Defense in der praktischen Umsetzung. Kaba: Herr Lorse, welche Rolle spielen Standards wie der IFS Food V6 für Unternehmen in der Lebensmittelindustrie? Heinz Lorse: Eine erfolgreiche Zertifizierung fördert im Außenverhältnis positiv die Wahrnehmung des Unternehmens und seiner Produkte und somit auch die Kundenbindung durch gesteigertes Vertrauen. Niemand konsumiert freiwillig, worauf er nicht vertraut. Besonders Nahrungsund Genussmittel stehen im besonderen Augenmerk des Kunden. Aber auch im Innenverhältnis bringt eine solche Zertifizierung massive Vorteile: Sie fördert die Produktionssicherheit, reduziert Ausfallzeiten und damit Kosten und über stabile Produktionskosten freut sich das Ergebnis.

„Sicher ist, wenn das Unternehmen funktioniert.“ Kaba: In der Lebensmittelherstellung gibt es unterschiedlichste Normen und Standards. Welche halten Sie aus Sicht eines „Praktikers“ für relevant? Heinz Lorse: Insbesondere „relevante“ Normen sind IFS Food Version 6, sowie die ISO 22000, je nach strategischer Ausrichtung des Unternehmens. Normen und Standards als Selbstzweck, nein danke. Darum ist es ratsam, mit den Märkten ins Gespräch zu kommen und die auf die Kundenbedürfnisse abgestimmte Norm zu finden. In diesem Zusammenhang sollte auch auf AEO hingewiesen werden. Aber das ist ja eigentlich schon ein „Muss“ für jeden Betrieb, der sich mit Zollabwicklung beschäftigt.

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Kaba: Welche Rolle spielt dabei der IFS Food? Heinz Lorse: Die Norm IFS Food Version 6 ist ein konsequenter Sprung nach vorne. Sie weist den Weg zu einem erfolgreichen Produktschutz. Dieser muss im unbedingten Fokus der Bemühungen, insbesondere von Markenartikelunternehmen, stehen. Betriebe, die den Produktschutz vernachlässigen, werden durch Medien und Konsumenten gnadenlos abgestraft! Und auch für Mitbewerber ist ein öffentlichkeitswirksamer „Crash“ eine Steilvorlage, die das betroffene Unternehmen selbst nicht so schnell vergessen wird. Warum also den Mehrwert der Norm nicht nutzen?

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INTERVIEW

Kaba: Wie grenzt sich der IFS Food vom Thema HACCP oder von anderen Normen und Richtlinen ab? Heinz Lorse: IFS Food ist ein geschlossenes System. IFS Food und HACCP sind unverzichtbare Seiten einer Medaille und haben ein gemeinsames Ziel: Produktschutz und Prozesssicherheit. Gut, dass die Norm diesen Anspruch endlich so eindeutig fordert. Kaba: Welche Auswirkungen hat der IFS Food V6 auf die Sicherheitskonzepte der Hersteller? Heinz Lorse: Haben Hersteller heute wirklich funktionierende Sicherheitskonzepte, ich meine im ganzheitlichen Sinne verstanden? Was ist Sicherheit überhaupt? Bei diesem Begriff verweisen Fachkollegen häufig auf die extern besetzte Pforte. Nein! Sicherheit ist, wenn das Unternehmen funktioniert. Nur wenn der Kunde die gewünschte Top-Qualität erhält, ist er bereit, das Produkt zu kaufen und den geforderten Preis zu zahlen. Mein Sicherheitsverständnis ist dann erfüllt, wenn das Unternehmen „läuft“: Sicher – belastbar – verfügbar – transparent – qualitätsbewusst – kostenreduzierend. Kaba: Beim Begriff Food Defense hat man sofort terroristische Aktionen vor Augen? Wie hoch ist diese Gefahr? Heinz Lorse: Terroristische und kriminelle Angriffe bilden glücklicherweise die Ausnahme. Die Gefahren für den Produktschutz gehen nach meiner Erfahrung zuerst eher von alltäglichen Vorkommnissen aus, die durch Unterlassungen und Fahrlässigkeiten ausgelöst werden. Ein Beispiel dafür ist der ungesteuerte Aufenthalt von fremden Personen im Betrieb. Kaba: Welches sind die kritischen Vorfälle, mit denen Sie sich als Leiter der Betriebssicherheit beschäftigen mussten? Heinz Lorse: Diese Frage wird mir häufig gestellt. Um es direkt zu sagen, es gab keine „bösartigen“ Vorkommnisse, Null. Die Grundlage für diesen Erfolg war die Einführung eines integralen, auf die Anforderungen des Unternehmens abgestimmten, Berechtigungs- und Prozessmanagements.

Kaba: Wie sah Ihre Strategie aus, um das Gefahrenpotenzial zu minimieren? Heinz Lorse: Es bestand die Forderung, den möglichst reibungsfreien Ablauf des Unternehmens mittels betriebswirtschaftlich sinnvoller und intelligenter Lösungen sicher zu stellen. An diesem Anspruch habe ich meine Strategie ausgerichtet. Zuerst wurden die Anforderungen des Unternehmens unter Einbeziehung der Mitarbeiter beschrieben. Die erfolgreiche Zusammenführung von Mitarbeitern und Prozessen schaffte dann sichere Prozessketten. Es ist der Verdienst der Norm, diesen Anspruch im Nachhinein formalisiert zu haben.

Heinz LorSe im portrait

Kontakt: lorse@primus-mag.com

Werdegang • Industriekaufmann • Studium der Wirtschaftswissenschaften • langjährige verantwortliche Führungskraft in der Getränkeindustrie für die Bereiche Finanz- und Rechnungs- wesen, Restrukturierung, Unternehmenssicherung • bis zum Wechsel in die Altersteilzeit verantwortlich für Betriebssicherheit (Safety & Security) Beratertätigkeit, besondere Fachkenntnisse • Internationale Anforderungen an die Unternehmenssicherung • Prozessmanagement und Unternehmensführung • Ganzheitliche Lösungen Betriebssicherheit • Referententätigkeiten und Publikationen • Redakteur des Online-Wirtschaftsmagazins „Primus-Inter-Pares“ (www.primus-mag.com) Besondere Interessen • Nachhaltige Management- und Strategieansätze für den Mit telstand im Hinblick auf die Auswirkungen der Globalisierung • Profitabel wachsen – die strategische Herausforderung für die deutsche Industrie!

Kaba: Wie lange haben Sie benötigt, um die Prozesse an die Anforderungen des IFS Food anzupassen? Heinz Lorse: Ich habe die Prozesse nicht an IFS angepasst. Die unternehmerischen Prozesse müssen an die Anforderungen der Kunden und des Marktes angepasst werden und zugleich den rechtlichen Erfordernissen entsprechen. Dies ist eine kontinuierliche Entwicklung. Wenn das gelingt, wird zugleich die Norm erfüllt. Das ist der Weg. Die Dauer hängt von so vielen Faktoren ab, dass eine pauschale Antwort schwierig ist. Einige Jahre dauert es schon.

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INTERVIEW

Kaba: Ist Sicherheit nur ein technisches Thema oder betrifft es auch die Mitarbeiter? Heinz Lorse: Sicherheit geht ALLE an, auch das Unternehmen in seiner Gesamtheit. Es sind die Menschen in der Organisation, die entweder mitmachen oder sich verweigern. Das hat viel mit Betriebsklima, Werten und Unternehmenskultur zu tun. Das gilt auch für fremde Personen im Betrieb, die unbedingt eingebunden werden müssen. Kaba: Wer im Unternehmen war an Sicherheitsprojekten beteiligt? Heinz Lorse: Nochmals, Sicherheit geht alle an! Wäre es alleine mein Thema gewesen, wäre das Projekt nicht gelungen. Mein Beitrag war die Strategie, das Projektmanagement, die Einführung und Weiterentwicklung des Systems Kaba exos 9300 zu einem ganzheitlichen, weit umfassenden strategischen Prozesssteuerungssystem. Es ist gelungen, sowohl Betriebsrat als auch Geschäftsführung in dieses Projekt als Partner einzubinden. Kaba: Und nach welcher Zeit haben sich dann die ersten Ergebnisse eingestellt? Heinz Lorse: Positive Ergebnisse waren sofort spür- und sichtbar. Bei einer ganzheitlichen Betrachtung ist ein ROI* < 1 Jahr realistisch. Gut, das kann man rechnen. Wichtiger ist die von eigenen und fremden Mitarbeitern eingeleitete Haltungsänderung. Regeln werden beachtet - Prozesse werden sicher, und beides wird von den Mitarbeitern als positiv wahrgenommen. Kaba: Was sagen die Sozialpartner zur Einführung von Zugangssystemen? Heinz Lorse: Die Sozialpartner sind unverzichtbare Akteure. Wer auf deren Einbindung verzichtet, lässt viel Mehrwert links liegen. Es wurden einvernehmliche Lösungen erreicht, die sowohl den Bedürfnissen des Unternehmens als auch den Mitarbeitern entsprechen. Verhandlungen über Betriebsvereinbarungen können zu einem einvernehmlichen Ergebnis geführt werden. Warum auch nicht?

Kaba: So eine Zertifizierung ist ja mit Initial- aber sicher auch mit laufenden Kosten verbunden. Wie rechnet sich so eine Investition? Heinz Lorse: Fragen wir uns an dieser Stelle einmal, was ein Tag verhinderter Produktionsausfall oder gar eine verhinderte Rückrufaktion mit den damit verbundenen immateriellen Schäden an Mehrwert bringt? Sichere Prozesse verhindern solche Szenarien, reduzieren Kosten und wirken sich positiv auf das Ergebnis des Unternehmens aus. Das Hinterfragen von Abläufen, das Reengineering, Erkennen und Beseitigen von Schwachstellen, darauf kommt es an. Es geht um Prozesssicherheit! Kaba: Welche Kriterien waren für Sie besonders wichtig, als Sie sich einen Partner für die Umsetzung der Sicherheitsmaßnahmen entschieden haben? Heinz Lorse: Sie stellen die Frage nach den Gründen der Entscheidung für das System Kaba exos 9300. Was braucht das Unternehmen? Das war die Frage, die uns angeleitet hat. Zunächst haben wir ein Pflichtenheft erstellt, in dessen Fokus die Frage stand, welche Beiträge für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu leisten sind. Dafür benötigten wir ein integriertes Zugangsmanagementsystem, das mehr zu bieten hat als Zutrittskontrolle. Die wichtigen Anforderungen: betriebswirtschaftlich ausgerichtet, Zeitwirtschaft, Card Link-Funktionalität, Berechtigungs- und Zugangsmanagement, flexibel, intuitiv bedienbar, einfach und verständlich … Sicherheit einschließlich! Auf der Suche nach diesem ganzheitlichen Ansatz hat Kaba den höchsten Deckungsgrad erzielt. Kaba: Wie sind Ihre Erfahrungen mit den Systemen, Produkten und Dienstleistungen von Kaba, die Sie für Ihre Sicherheitskonzepte eingesetzt haben? Was hat Sie besonders überzeugt? Heinz Lorse: Kaba exos 9300, im ganzheitlichen Sinne konfiguriert, hat meinen Anspruch uneingeschränkt erfüllt. Das System ist klar gegliedert und intuitiv bedienbar. Eine Einweisung reichte aus. Die Hardware ist robust und industrietauglich, die elektronischen Komponenten unempfindlich. Ausfälle gab es so gut wie keine. Die eigentliche Akzeptanz erlangte das System durch die Fähigkeit, sehr unterschiedliche Anforderungen abzubilden, ohne jedoch das Zugangsrad neu erfinden zu müssen. Sozusagen ein Maßanzug von der Stange, der von den Menschen verstanden wird. Ganz wichtig war die Möglichkeit der Einbindung aller mechanischen Komponenten, wenn es nur einen Blick auf die Rechte geben darf. Ich würde den Weg mit Kaba sofort wieder gehen wollen.

* ROI - Return of Invest

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INTERVIEW

Kaba: Was empfehlen Sie aus Ihrer praktischen Erfahrung heraus und in ihrer jetzigen Rolle als Berater der JANUS GmbH, Unternehmen die sich erstmals zertifizieren lassen? Heinz Lorse: Ein solches Unterfangen gelingt nicht von Jetzt auf Gleich. Aus diesem Grunde empfehle ich die Einbindung eines praxiserfahrenen Beraters, ohne Eigenwerbung machen zu wollen. Dieser stimmt die Ziele ab, moderiert zwischen den Sozialpartnern und eingebundenen Akteuren, zeigt das Portfolio auf und unterstützt bei den Vorbereitungen auf die Zertifizierung. Im Mittelpunkt müssen jedoch der Aufbau einer langfristig ausgerichteten

„Sicherheit geht alle im Unternehmen etwas an.“ Sicherheitsarchitektur und damit das profitable Wachstum des Unternehmens stehen. Wichtiger als die Norm ist hierbei das Verständnis von Prozesssicherheit als Kern für alle Abläufe im Unternehmen. Kaba: Herr Lorse, wir danken Ihnen für das Gespräch und die interessanten Ausführungen.

JANUS Consulting Über uns: Wir sind ein international aufgestelltes Team von Spezialisten für die Schaffung sicherer Unternehmensprozesse

Unsere Aufgabe: Wir unterstützen Unternehmen bei der erfolgreichen Einführung und Optimierung strategischer Sicherheitsprozesse.

Unser Ziel: Profitables Wachstum unserer Kunden durch integrierte und belastbare Prozessketten

Wir optimieren bestehende Strukturen durch innovative Lösungen im Rahmen eines betriebswirtschaftlichen Gesamtprozesses.

Unternehmenssicherheit neu betrachet:

Sichere Prozesse bilden die Grundlage profitablen Wachstums

Unsere Dienstleistungen im Einzelnen: Präventiv: · Integrierte Prozess- und Riskoanalyse · Ganzheitliche Sicherheitsbetrachtung · Feststellung und Einführung branchenbezogener Sicherheitsanforderungen · Einführung von Wissens- und Informationsschutzkonzepten · Erarbeitung von Maßnahmen zur Erhöhung von Transport- und Logistiksicherheit · Schulung von Mitarbeitern · Konzeption von Defense Plänen Reaktiv: · Moderation von Konfliktfällen zwischen Sozialpartnern bei der Einführung von Sicherheitssystemen · Notfall- und Krisenmanagement · Sicherheitsworkshops

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Initiativ: · Identifizierung und Implementierung strategischer Unternehmensprozesse · Optimierung und ressortübergreifende Strukturierung · Unterstützung bei der Konzeption von Betriebsvereinbarungen · Sicherstellung der Einhaltung von Datenschutzbestimmungen Aktiv: · Integration vorhandener Sicherheitsgewerke in betriebsinterne Abläufe · Aufbau und Einführung von Sicherheitslösungen · Konzeption und Optimierung von Zugangsund Berechtigungsmanagementsystemen · Unterstützung bei In- oder Outsourcingprojekten

JANUS Consulting GmbH Carl-Zeiss-Str. 41 D- 63322 Rödermark Tel.: + 49- (0) 60 74-72 93 45 - 0 Fax: + 49- (0) 60 74-72 93 45 - 67 kontakt@janusconsulting.de www.janusconsulting.de

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KABA lÖSUngen

Sicherheitsanlagen für Zutrittslösungen • Arealabsicherung • Zufahrtskontrolle • Zutrittskontrolle zum Schutz von Eingangsbereich, Produktion und Versand

Identifizierung und Registrierung der Mitarbeiter, Besucher und externer Dienstleister • Besucher- / Fremdfirmen- / Lieferanten- / Ladepersonalverwaltung • Berechtigungsmanagement für Mitarbeiter • Parkplatzverwaltung

Zentrales Berechtigungsmanagement • Verwaltung von Zutrittslesern, Digitalzylindern und mechanischer Schließanlage in einem System • Mitarbeiter- Fremdfirmen-, Besucherverwaltung • Ausweismedienerstellung und -verwaltung

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KABA lÖSUngen

Schutz sicherheitskritischer Bereiche • Zutrittskontrolle mit Identifikationslesern • Zutrittskontrolle mit Digitalzylindern und digitalen Beschlägen • Zutrittskontrolle mit Schließzylindern und Schlüsseln • Ausweise, Schlüsselanhänger, RFID-Schlüssel

Sichere Schließanlage • Hochwertige Schließzylinder und Schlüssel • Verschiedenfarbige Schlüsselköpfe für bessere Organisationsübersicht • Schutz vor unerlaubtem Kopieren (Patentschutz)

Kaba Lösungen

Sicherheitssysteme für alle Fälle Service und Wartung • Regelmäßige Wartung der sicherheitstechnischen Anlagen im Sinne der Lebensmittelverordnungen • Service vor Ort • Hotline

Ohne entsprechende Schutzvorkehrungen besitzt ein Firmengelände inklusive der Firmengebäude immer neuralgische Angriffspunkte, an denen Unbefugte sich Zutritt oder Zugriff verschaffen können. Ein durchgängiges Sicherheitskonzept wirkt diesen Angriffsversuchen entgegen. Bei der Umsetzung des IFS Food Konzeptes in Bezug auf die Sicherungsmaßnahmen eines Firmengeländes, der Firmengebäude sowie verschiedener Bereiche und Räume und bei der Aufdeckung eventueller Schwachstellen, sollte das für den Produktschutz verantwortliche Team zum Beispiel die hier dargestellten Punkte prüfen. Mehr Informationen unter kaba.de/fooddefense

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InFoCorner

Offizielle IFS Food Zertifizierungsstellen in Deutschland AGRIZERT GmbH 53119 Bonn www.agrizert.de

DEKRA Certification GmbH 70565 Stuttgart www.dekra-certification.com

IFTA AG 13089 Berlin www.ifta-ag.de

LACON GmbH 77654 Offenburg www.lacon-institut.com

TÜV Nord Cert GmbH 33609 Bielefeld www.tuev-nord.de

ARS PROBATA GmbH 10367 Berlin www.ars-probata.de

DNV Zertifizierung und Umweltgutachter GmbH Germany 45329 Essen www.dnv.de/zertifizierung

Institut Dr. Erdmann Zertifizierungsstelle GmbH 33378 Rheda-Wiedenbrück www.erdmann-zertstelle.de

QAL GmbH 85256 Vierkirchen qal-gmbh.de

TÜV Rheinland Cert GmbH 51105 Köln www.tuv.com

SGS Institut Fresenius GmbH 65232 Taunusstein www.institut-fresenius.de/ifs

TÜV SÜD Management Service GmbH München www.tuev-sued.de

auditpartner GmbH 25336 Elmshorn www.auditpartner.de BSI Group Deutschland GmbH 60314 Frankfurt www.bsigroup.de Bureau Veritas Certification Germany GmbH 21079 Hamburg www.certification.bureauveritas.de

DQS-UL Food Safety Solutions GmbH 60433 Frankfurt/Main www.dqs.de GISTA Zert GmbH 31319 Sehnde www.gistazert.de

Intertek Certification GmbH 41199 Mönchengladbach www.intertek.de LRQA Deutschland GmbH 50823 Köln www.LRQA.de

SGS-International Certification Services GmbH 20459 Hamburg www.sgs.com

INCA GmbH Witzenhausen www.inca.eu

Zum Nachlesen IFS Logistic Standard: Sicherheit der Lebensmittel auf dem Weg vom Hersteller zum Handel

IFS Food 6 kompakt und verständlich

Autor: Susanne Lange Verlag: Behr’s

Autor: Matthias Lehrke Verlag: Lehrke

ISBN-10: 3899473663 ISBN-13: 978-3899473667

ISBN-10: 3940513091 ISBN-13: 978-3940513090

Impressum Kaba | Ratgeber Food Defense Ausgabe 1

Herausgeber Kaba GmbH Philipp-Reis-Straße 14 D-63303 Dreieich Telefon: +49 6103 9907-237 Telefax: +49 6103 9907-133 E-Mail: marketing.de@kaba.com Internet: www.kaba.de

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Chefredaktion Uwe Eisele (V.i.s.d.P.)

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