KÄNGURU November 2018

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GRÜNES

EIN LEBEN OHNE MÜLL WIE ES OLGA UND IHRE FAMILIE SCHAFFEN, NACHHALTIG ZU LEBEN

Fotos: Annika Eliane Krause

Von Annika Eliane Krause

Kaufen, konsumieren, wegwerfen: Egal ob Lebensmittel, Kosmetikprodukte oder Kleidung – so gut wie alles, was wir kaufen, produziert Müll oder wird selbst zu welchem. Im Jahr 2016 wurden laut statistischem Bundesamt 411,5 Tonnen Abfall in Deutschland produziert. Durchschnittlich verursacht ein Deutscher jährlich 220,5 Kilo Verpackungsmüll, wovon 24,9 Kilo aus Kunststoff bestehen (Umweltbundesamt). Seit der Entwicklung von Plastik in den frühen Fünfzigerjahren hat die Menschheit nach einer Hochrechnung weltweit etwa 8,3 Milliarden Tonnen des Materials produziert, was dem Gewicht von einer Milliarde Elefanten entspricht.

Plastikproduktion weiter wie bisher, wird es 2050 mehr Plastik als Fisch in den Ozeanen geben, das erklärte die Ellen-MacArthur-Stiftung beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Das besonders Schlimme an Plastik ist: Die völlige Zersetzung kann bis zu 450 Jahre dauern. Wenn wir heute barfuß einen Strandspaziergang machen, haben wir neben Sandkörnern auch viele feine Plastikteilchen unter den Füßen.

Extrem viel Plastikmüll Durch die Mülltrennung in unserer Wohnung leisten wir zwar unseren persönlichen Beitrag zum Recyceln, allerdings wurden im Jahr 2015 nur etwa neun Prozent des Plastikmülls wiederverwertet und zwölf Prozent verbrannt. Die restlichen 79 Prozent befinden sich in der Umwelt oder auf Deponien. Jedes Jahr gelangen rund acht Millionen Tonnen Plastikmüll in unsere Ozeane, das entspricht einer LKW-Ladung pro Minute. Im Nordpazifik gibt es einen Müllstrudel, der inzwischen so groß ist wie ganz Zentraleuropa. Geht die

Olga und Gregor mit ihrem Sohn


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