1873 - Das K&Ö Magazin

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INSPIRIERT SEIT 1873

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Österreichische Post AG | FZ 17Z041173 F | Kastner & Öhler AG, Sackstraße 7 – 13, 8010 Graz

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E D I T O R I A L

F O T O — A L B E R T H A N D L E R

LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER!

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unserem Service begleiten möchten. Uns freut Ihre Begeisterung und wie sehr Sie interessiert, was es bei Kastner & Öhler gibt, was bei uns los ist. Es ist schön, dass Sie vorbeischauen, einkaufen, probieren, gustieren, Freunde treffen, sich beraten lassen, Events besuchen, einfach dabei sind. In Graz, in unseren Filialen, aber auch online oder auf unseren Social-Media-Kanälen. Der Modedesigner Michael Kors sagte einmal: „Wahre Mode schert sich nicht um Regeln. Es geht um Ihre Sicht der Dinge, Ihre Inspiration und darum, wie Sie diese Dinge nehmen und Ihren eigenen Stil kreieren – einen, der zu Ihrem Leben passt.“ Das ist ein Motto, dem wir uns voll und ganz verschrieben haben: Es soll passen. Dafür sind unsere Einkäufer in der ganzen Welt der Mode und des Designs unterwegs, um die größtmögliche Vielfalt für Sie zusammenzutragen. Für alles, was Sie sich in Ihrem Leben vornehmen.

as haben Sie vor? Im Urlaub? Nach dem Büro? Auf Geschäftsreise oder am Wochenende? Gehen Sie lieber in die Berge? Besuchen Sie flirrende Metropolen oder entspannen Sie am Strand? Treiben Sie Sport, lieben Sie Kunst oder widmen Sie sich einem ausgefallenen Hobby? Wie Sie vielleicht schon vermuten, es geht um Vielfalt. Das ist, was wir heute leben. Uns prägt kein Entweder-Oder, wir leben einen aufregenden, bunten Mix, kombinieren Altes mit Neuem, experimentieren mit Erfahrungen, Wissen, Ideen und Trends. Und das ist, was auch wir bei Kastner und Öhler Ihnen zeigen wollen in der neuen Ausgabe von „1873“ voller Frühling, Sommer, Marken und Mode. Weil wir es als Unternehmen wertschätzen so viele verschiedene Kunden zu haben, die wir für uns begeistern können. Die sich in unserem Angebot wiederfinden und deren Vielseitigkeit wir widerspiegeln und mit

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O N L I N E

Machen Sie es sich gemütlich. Blättern Sie in unserem Magazin. Finden Sie Gefallen an den neuesten Looks. Shoppen Sie auf www.kastner-oehler.at/1873 — und wir schicken Ihnen, was Ihr Herz erfreut. N E W

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Shopper von Tommy Hilfiger um € 89,90, Minibag von Furla um € 250,–, Korb von Coccinelle um € 325,–, Kleid von La Fée Maraboutée € 139,99.

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FOTO — PILAR SCHACHER

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Schnappen Sie sich Ihre Lieblingsstücke für viele schöne Anlässe. Wir haben den Sommer, den Urlaub und alle Trends im Online-Shop.

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Ein Hauch Südfrankreich für Ihren Kleiderschrank! Taschen aus Bast und Stroh versprühen französischen Chic und Urlaubsflair. Und passen zum romantischen Kleid genauso gut wie zu Jeans und T-Shirt. Mehr Taschen fürs Urlaubsgefühl www.1873.at/korbtaschen

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INSPIRIEREN LASSEN

www.kastner-oehler.at

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Haben Sie sich in die Korbtasche verliebt? Oder haben Sie romantische Gefühle für das Blumenkleid auf Seite 74? Beides finden Sie online, wo Sie unser Magazin auch durchblättern können:

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www.1873.at

EINKAUFEN

Hier gelten keine Öffnungszeiten. Wir haben für Sie Neuigkeiten aus der Welt von Mode, Beauty und Home. Wann immer und so oft Sie wollen.

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F O T O S — P I L A R S C H A C H E R , B E I G E S T E L L T

SHOP THE MAGAZINE


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Werde Teil unserer FashionCommunity und folge uns auf Instagram und Facebook. Dort stellen wir dir regelmäßig Trends, Styles und Must-haves vor. Und wir informieren dich über unsere Specials und Events. Bleib dran!

#genauwasdulikest

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Du likest dein neues Outfit? Du likest dein neues Kleid? Du likest Fashion? Dann folge uns auf Instagram und zeige uns deinen neuesten Lieblingslook unter #genauwasdulikest. Inspiriere unsere Community, verpasse nie wieder einen Sale oder das neueste Gewinnspiel. Mit ein bisschen Glück gewinnst du exklusive Shoppingbudgets, Gutscheine, Tickets für unsere Mode-Events oder eine unserer K&Ö-It-Bags, die wir Monat für Monat an echte Stylingqueens verlosen.

Du findest uns auf KastnerOehler

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Wählen Sie bequem von zu Hause aus, bestellen Sie online, kommen Sie in Ihre Wunschfiliale zum Probieren und sparen Sie: Ab einem Bestellwert von € 100,– schenken wir Ihnen € 10,–. Der Betrag wird beim Bezahlen in der Filiale abgezogen. Und so geht es: risikolos online bestellen und in die Wunschfiliale liefern lassen • vor Ort probieren und Top-Beratung genießen • keine Versandkosten • nur bezahlen, was wirklich passt •

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B LU M E N R E I G E N D I ES E F LO R A L E N P R I N TS M AC H E N E I N FAC H G U T E L AU N E .

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A N D E N ST R A N D DER SOMMER KANN NICHT WARTEN. WIR PACKEN SCHON MAL DIE SCHÖNSTEN OUTFITS EIN.

TREND 58 LET’S PLAY COOL

C O O L C L ASS I C S KLASSIKER SIND DIE BASIS FÜR ALLE TRENDS. KOMBINIERFREUDIG, LANGLEBIG UND IN NEUEN FARBEN BESONDERS SCHÖN.

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Wir interpretieren Klassiker neu und kombinieren sie mit sportlichen Teilen und neuen Farben. Corinna von Bassewitz über minimalen Aufwand für maximalen Style.

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BOTANICAL GARDEN

NEW LOOK 14

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KORBTASCHEN, SNEAKERS, SONNENBRILLEN

Wir präsentieren Ihnen alles, was das Herz für einen aufregenden Modesommer begehrt.

Blumenprints breiten sich überall aus. Auf Hemden, Hosen, Kleidern. STRANDGUT

Mit Stil in den Urlaub. Outfits für den Strand, die Bar, den Beach Club.

BEAUTY 9 2 KNALLFARBEN

SAGAN VIENNA

Das Wiener Taschenlabel zu Gast bei K&Ö im Designmonat.

Machen Sie sich schöne Augen, erröten Sie in Pink und funkeln Sie mit nagelneuer Farbe! Der Sommer wird bunt!

46 REISEFERTIG

Wie Mann die Welt bereist: mit neuen Anzugstoffen, bügelfreien Hemden und Gepäckstücken, die garantiert nicht verloren gehen.

1 0 0 ACHT PARFUMS MIT LAVENDEL

52 SO FEMININ, SO MODERN

Der feine Duft der Provence verleiht Parfums entspannte Eleganz.

1 0 2 AB MIT DEM BART

Autor Michael Pech unternimmt einen Streifzug durch die Geschichte des Hosenanzugs.

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Männerpflege für die Nassrasur. Mit diesen Tipps gelingt das erfrischende Morgenritual.

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F O T O S — R A P H A E L J U S T, F R A U K E F I S C H E R , P H I L I P P H O R A K , B E I G E S T E L L T   M O D E L S C O V E R — R O M A N A B @ E X I T M O D E L S , C H R I S T O P H L @ W I E N E R M O D E L S

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G E SC H M AC KS KO M P O N I ST Z U B ESU C H I N D E R SA Z I A N I ST U B’ N . WO H AU B E N KO C H H A R A L D I R K A E I N G E N U SSS P I E L I N V I E R A KT E N I N SZ E N I E RT.

N AT U R P U R M I T L E I N E N N AT Ü R L I C H ES WO H N G E F Ü H L N E U E N T D EC K E N . W I R B EG E B E N U N S AU F D I E S P U R E N D ES E D L E N N AT U R M AT E R I A LS.

HOME 1 0 6 DER KÜCHENMAGIER

Als jüngster Drei-Hauben-Koch der Welt bleibt Harald Irka in der Saziani Stub’n ganz entspannt. Alexander Rinnerhofer hat den Mozart der Kochkunst in seinem Reich in Straden besucht und vier Rezepte mitgebracht.

I M P R E S S U M Medieninhaber — Kastner & Öhler Mode GmbH  Konzeption und Verlag — ALBA Verlags GmbH, www.albacommunications.at Geschäftsführung — Reinhold Gmeinbauer, Angela Kindermann, Alexandra Seyer-Gmeinbauer Gesamtverantwortung — Reinhold Gmeinbauer Chefredakteurin — Natascha Hochenegg Chefin vom Dienst — Julia Schmid Textchefin — Marie-Theres Stremnitzer Redaktion — Natascha Hochenegg (Mode), Sophie Kaspar (Beauty) Autoren — Corinna von Bassewitz, Nina Glatzel, Michael Pech, Alexander Rinnerhofer, Marie-Theres Stremnitzer Fotoredaktion — Patricia Weisskirchner Fotografen — Klaus Andorfer, Frauke Fischer, Peter Garmusch, Albert Handler, Philipp Horak, Vrinda Jelinek, Raphael Just, Pilar Schacher, Patricia Weisskirchner Lithografie — Mario Rott Lektorat — Romana Gillesberger Produktion — Clemens Niederhammer Anzeigen — Angela Kindermann, Reinhold Gmeinbauer, Gernot Zerza Magazindesign und Grafik — brand-unit.com Kreativdirektion — Albert Handler Artdirektion — Sabine Kunzmann Druck — NP Druck, 3100 St. Pölten

114 ZAUBERHAFTES LEINEN

Wir tauchen in die Welt des edlen Naturmaterials ein. K&Ö-Einkäuferin Pamela Pausch besucht das Textilzentrum Haslach und lässt sich die jahrhundertealte Kultivierung des Flachs und die aufwendige Herstellung von Leinen erklären.

120 STILECHT AUFSCHNEIDEN

Berkel – von der Aufschnittmaschine zum Designobjekt.

INHOUSE 124 PERSONAL SHOPPING

Wie Sie mit Mode-Expertin Katrin Lotschak Hubmer in unserer Lounge Ihren Stil perfektionieren.

126 BEGEGNUNGEN

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K&Ö-Vorstand Martin Wäg trifft Red Bull-Rennsportchef Helmut Marko: über Graz, Krach in der Formel 1 und Bauchentscheidungen beim Kunstsammeln.

13 0 EVENTS

Was war im Herbst und was kommt im Frühling 2019. Seit 1887 „online" – Kastner & Öhler gründet den ersten Postversandhandel der österreichischungarischen Monarchie.

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INSPIRIERT SEIT 1873

INSPIRIERT SEIT 1873

C OV E R Fotos von Peter Garmusch

Sie — Overall von Diane von Fürstenberg um € 751,– , Sandalen von Bali-Bali um € 74,99. Er — Anzug von Joop um € 549,– , T-Shirt von Selected Homme um € 19,99.

134 GEWINNSPIEL

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Österreichische Post AG | FZ 17Z041173 F | Kastner & Öhler AG, Sackstraße 7 – 13, 8010 Graz

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Machen Sie mit! Gewinnen Sie eine handgefertigte Muscheltasche des französischen Labels Jamin Puech.

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SO SCHÖN UGLY

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Ugly Sneakers heißt der aktuellste Trend, allerdings: Hässlich sind diese Sneakers ganz und gar nicht. In grellen Farben und ultraleichten Materialien verleihen sie jedem Outfit die richtige Prise Coolness.

Overall von Susumu Ai um € 380,–, Sneakers von Ghoud um € 238,–.

Von links nach rechts — Sneaker von Tommy Hilfiger um € 129,90 , Sneaker von Adidas um € 99,95 , Sneaker von Liu Jo um € 169,– , Sneaker von Guess um € 115,– .

Finden Sie Ihre Lieblingssneakers auf www.1873.at/sneakers

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www.richandroyal.de


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STRIPES SIND DIE STARS

F O T O — PAT R I C I A W E I S S K I R C H N E R   M O D E L S — R E B E C C A @ S T E L L A M O D E L S , K R I S T I N A C & S O P H I A K @ E X I T M O D E L S

Schon lange gehören Marinestreifen zur Sommergarderobe. Aber heuer legen sie sich längs und quer, haben aufregende Farben und werden munter kombiniert. Sommer-frischer gehtʼs nicht.

Links: Pullover von HUGO um € 119,–, Rock von White Label um € 179,95. Mitte: Top von Lanius um € 89,–, Hose von Summum um € 139,95. Rechts: Oberteil um € 49,90 und Rock um € 89,90, beides von Armedangels.

Gehen Sie auf Streifzug auf www.1873.at/stripes

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THE LIPSTICK

The Art of SILK

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@ sensaibeauty

Mehr Volumen. Tag für Tag.


MODELS — ROMANA B @ EXIT MODELS, CHRISTOPH LEITNER @ WIENER MODELS

Hemd von Twenty Six Peers um € 119,95, Hose von Oui um € 129,95 .

LEINEN LOS! Sie lassen am liebsten NATÜRLICHE FASERN an Ihre Haut? Dann greifen Sie zu LEINEN. Aber bringen Sie ein wenig Geduld mit, denn gut gepflegtes Leinen wird immer schöner, je länger und öfter es in Gebrauch ist. von

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Sakko um € 449,–, Hemd um € 129,95, beides von Hugo Boss.

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einen ist eines der ältesten Kulturgüter der Welt. Schon um 5000 v. Chr. hüllten sich die Ägypter in Leinentücher. Sie wussten, warum: Man schwitzt darin nicht. Vom feinsten Leinenjacquard für edle Blusen bis zum robusten Leinenköper für luftige Sommerhosen lässt sich das Garn in unterschiedlichen Arten und Stärken verweben. So wandlungsfähig und unkompliziert wie die Flachspflanze selbst, erregt schönes Leinen nicht nur Aufmerksamkeit, es verlangt auch nach ihr – und zwar bei der Pflege.

Gewonnen wird die Naturfaser mit mechanischen Methoden, und da Flachs bei Schädlingen kaum Interesse hervorruft, erfolgt auch sein Anbau weitgehend chemie- und pestizidfrei. Das Geheimnis, weshalb sich die Flachsfaser sehr lange trocken anfühlt, liegt im Hohlraum in ihrem Inneren, wo sie sehr viel Feuchtigkeit speichern kann. Deshalb klebt sie nicht am Körper, lädt sich statisch nicht auf und vermittelt, auch optisch, einen luftigen, natürlichen Tragekomfort. Für seine Qualität, Feinheit und Langlebigkeit wertgeschätzt, hält

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Leinen mit EDELKNITTER und feinem SCHIMMER verleiht seinem Träger lässigen CHARME.

Sakko um € 429,95, Hose um € 279,95 und Hemd um € 229,95, alles von Luisa Cerano.

LUFTIG, kühlend und elegant — Leinen auf nackter Haut ist ein GENUSS.  T-Shirt um € 89,95 und Hose um € 159,95, beides von Drykorn.

Worauf Leinen sehr empfindlich reagiert, ist Schleudern und maschinelles Trocknen. Das knickt die Fasern und zerstört ihre Substanz. Besser ist es, Leinen in viel Wasser, mit wenig Waschgut und nicht gefaltet zu waschen, es nicht zu schleudern, sondern nass aufzuhängen und austropfen zu lassen. Im Anschluss kann man es, am besten noch feucht, heiß bügeln, was ihm einen seidigen Glanz verleiht. Dunkles Leinen sollte auf links gebügelt werden. Oder man macht sich den Charme des Edelknitters, an dem sich das sommerliche Licht unterschiedlich bricht, für ein natürlich elegantes Outfit zunutze.

Leinen nicht nur in der Mode, sondern auch in der gehobenen Tisch- und Wohnkultur wieder vermehrt Einzug. Vor dem ersten Tragen oder dem ersten Gebrauch sollte Leinen einmal über Nacht in Wasser eingelegt werden, damit die Faser aufquillt. Erst dann wird sie richtig saugfähig. Ein Effekt, der sich auch einstellt, wenn man Leinen öfter wäscht, aber es dauert eben entsprechend länger. Und Textilien sind grundsätzlich angenehmer, wenn sie saugfähiger sind. Einzige Ausnahme: Tischtücher, bei denen bewusst das Eindringen von Wasser vermieden werden soll. Auf einem hochwertigen Leinentischtuch steht ein Wassertropfen lang und lässt sich einfach wegwischen.

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FÜR DIE STRASSE GEWAPPNET

FOTO — PETER GARMUSCH

Philippe Models Schuhikonen sind im Metropolitan Museum of Art in New York ausgestellt. Wir finden, sie gehören an die Füße. Deswegen dürfen Sie die Pariser Kult-Sneakers mit dem Wappen bei uns nicht nur ansehen, sondern auch anziehen.

von unten nach oben — Sneaker um € 280,– ,  Sneaker um € 265,–, Sneaker um € 280,–, Sneaker um € 265,–, alle von Philippe Model.

Finden Sie Ihre Kult-Sneakers auf www.1873.at/philippemodel

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1  Gilet um € 149,95 und Hose um € 169,95, beides von Drykorn, Hemd von Profuomo um € 59,95, Fliege von HUGO um € 39,95, Hosenträger von Profuomo um € 49,95.   2  Hemd von Joop um € 119,95, Chino Bermuda von Drykorn um € 89,95, Fliege von HUGO um € 39,95, Hosenträger von Profuomo um € 49,95.   3  Leinenhemd von Xacus um € 129,95, Hose von Cinque um € 139,95, Hosenträger von Profuomo um € 19,95, Fliege von Ego um € 24,99.

FOTOS — PILAR SCHACHER  MODEL — GERHARD FREIDL @ WIENER MODELS

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AUF DIESE CHARMEURE FLIEGEN WIR

Manchmal sind es die kleinen Dinge, die zählen. Wie unsere Lieblings-Accessoires der kommenden Saison: Fliege und Hosenträger, am besten miteinander kombiniert. Sie verleihen sommerlichen Hemden dandyhaften Charme und viel Stil – mit einem Augenzwinkern.

Stilsicher mit diesen Accessoires: www.1873.at/charmeur

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Weil man wichtige Entscheidungen besser nicht online trifft.

Stefan Bardel Privat- und Geschäftskunden

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W I E N E R G E F L EC H T D ETA I LV E R L I E BT Z W I SC H E N G E F L EC H T U N D G E F LO C H T E N E M . DAS W I E D E R E N T D EC KT E T R E N D - M AT E R I A L I ST DAS M A R K E N Z E I C H E N VO N SAGA N V I E N N A .

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NEUE WIENER

MODERNE

DAS TASCHENLABEL SAGAN VIENNA SETZT ALTBEWÄHRTE MATERIALIEN IN ZEITGENÖSSISCHEN KONTEXT. GRÜNDER TANJA BRADARIC UND TARO OHMAE NEHMEN DABEI STARKEN BEZUG AUF IHRE WAHLHEIMAT WIEN. von

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„ Louis Vuitton hat sein Monogramm, wir das WIENER GEFLECHT. “ S A G A N

Crossbody Bag von Sagan Vienna um € 485,–.

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ie ist die quirlige Kroatin, die am Strand von Split aufgewachsen ist. Er ist der zurückhaltende Japaner, der Sneakers sammelt und eine Leidenschaft für Tennis hat. Zusammen sind Tanja Bradaric und Taro Ohmae das Label Sagan Vienna. Österreichs erfolgreichster Exportartikel, wenn es um einprägsame Taschen geht. Ihre Shopper und Crossbody Bags verkaufen sich bis nach Australien und Japan. Erfolgsrezept ist der freche Materialmix, den das Duo für seine Entwürfe wählt. 2012 entdeckten Sagan Vienna das Wiener Geflecht für sich, später experimentierten sie auch mit anderen Materialien wie österreichischen Lodenstoffen oder rumänischem Vintage-Leinen. Das Flechtwerk aber machten sie zu ihrem Markenzeichen. Eine Kindheitserinnerung Ohmaes entfachte die Leidenschaft für das Material: „Meine Großmutter in Osaka besaß einen Marcel Breuer-Stuhl, der von Thonet hergestellt wurde. Er knarrte, wenn man sich daraufsetzte.“ Ohmae dachte zunächst, der Sessel sei asiatischen Ursprungs, „weil er ein atmungsaktives Geflecht hatte. In Japan ist die Luft immer feucht“. Als er nach Wien zum Studieren an die Universität für angewandte Kunst kam, wurde er eines Besseren belehrt.

„Wir sind ohne Businessplan gestartet und haben das anfangs eher als Projekt gesehen“, erzählen die Designer. Taschen produzierten sie vorerst nur für Stylingzwecke für ihre 2012 gegründete Modelinie Bradaric Ohmae. Eine Freundin, die Industrial Design studierte, empfahl ihnen eine Fabrik, die das erste Taschenmodell professionell umsetzte. „Dann haben wir immer mehr Modelle ausprobiert und gemerkt, dass sie Aufmerksamkeit bekommen“, erinnert sich Bradaric. Handgeknüpfte Lederseile, die als Schultergurt dienen, werden als charakteristisches Designelement eingesetzt. Immer mehr verschiebt sich der Fokus der öffentlichen Wahrnehmung auf Accessoires. 2016 nehmen Bradaric Ohmae die Märkte Australien, Taiwan und Korea in Angriff. Zu dieser Zeit sind sie bereits in Japan erfolgreich. Und benennen sich in Sagan Vienna um. „Alle Geschäftspartner waren erleichtert, weil der Name viel einfacher auszusprechen ist“, erzählt das Duo. Sagan ist Japanisch und bedeutet „die linke Seite des Flusses“. Bradaric und Ohmae verbinden den Begriff mit Paris: „Rive Gauche, die linke Seite der Seine, wo die Künstler angesiedelt waren.“ Wo die Kultur zu Hause war und nicht der Mainstream.

Vienna Crossbody Bag von Sagan Vienna um € 490,–.

Tra ditionen recyc eln

„Unsere Taschen können ein großes Publikum ansprechen, sind aber nichts, was man jeden Tag sieht“, konstatieren Sagan. Taschen mit lässigem Chic, die als Statement-Pieces fungieren. Entspannte Eleganz mit durchdachtem Design. „Familiar done differently“ – so der Slogan der Marke. „Wir möchten Altbewährtes zeitgenössisch übersetzen und für die Jugend spannend machen“, erklären die Designer. So entstand ihr Faible für das Material Horn, das sie als Taschenverschlüsse und -henkel recyceln. Und so entstand auch ihre Leidenschaft für das Wiener Geflecht, das sie in neuen Kontext bringen wollten: „Weil wir in Wien leben und einen emotionalen Bezug dazu haben.“

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Erste Sc hritte mit Ta sc hen


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„ Meine Großmutter in OSAKA besaß einen MARCEL BREUER-STUHL, der von THONET hergestellt wurde. Er knarrte, wenn man sich daraufsetzte. “ T A R O

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Wi ene r Ge f le cht im Tre nd

Produktion in Europa

2012 waren sie damit absolute Vorreiter. Mittlerweile ist das Wiener Geflecht immer stärker im Trend. „Das Bewusstsein für das Material ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen“, beobachtet auch Bradaric. Vor allem auf Messen wie der Pariser Maison&Objet sieht man das Wiener Geflecht: bei Betten und Sideboards, Aufbewahrungsdosen und Tabletts. Sogar die spanische Textilkette Zara verwendete das Material für ihre Taschen. Ein Schelm, der dabei an Copycats denkt. Sagan halten dennoch an ihrem Markenzeichen fest: „Louis Vuitton hat sein Monogramm, wir das Wiener Geflecht.“ Mit neuen Farben und verbesserten Formen erfinden Sagan ihre Taschen kontinuierlich neu. Wichtig ist dem Label dabei auch die Namensgebung. „Wir nennen sie Vienna Crossbody und Vienna Shopper Bag – nach unserer derzeitigen Heimatstadt.“

Produziert wird in Manufakturen in Spanien und Belgrad. Italienisches Kalbsleder in Topqualität liefert ein Hersteller, der auch Tom Ford und Valentino ausstattet. Kleine Handarbeiten und das Design übernehmen Sagan Vienna in Wien selbst. Die Rollenverteilung abseits des Designs ist dabei eindeutig. Bradaric kümmert sich um organisatorische Fragen und um die Kommunikation mit den Fabriken. Ohmae ist eher für technische Aspekte zuständig. „Wie kommt der Henkel auf Tasche?“, ist beispielsweise eine seiner Aufgabenstellungen. Unterschiedliche ästhetische Zugänge haben die beiden meist nicht. Dass sie aus gegensätzlichen Kulturkreisen kommen, fällt nicht ins Gewicht. „Unser ganzes Leben ist ein Mix und Match, auf jeder Ebene“, lachen sie, „wir sind Junge und Mädchen, aus Asien und Europa, sprechen Deutsch und

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Gwyneth Bag von Sagan Vienna um € 315,–.

Englisch, alle unsere Freunde sind international.“ Es sei also völlig natürlich, Dinge zusammenzuwürfeln – nicht nur bei den Materialien. „Das ist in unserem Unterbewusstsein verankert“, sagen sie, „und weniger eine philosophische Frage als eine praktische.“ Ta nja Bra da ric und Ta ro Ohm ae

2007 wechselt der Japaner Taro Ohmae nach einer abgeschlossenen Ausbildung am Bunka Fashion College in Tokio an die Universität für angewandte Kunst in Wien. Die Kroatin Tanja Bradaric steht da kurz vor ihrem Abschluss und braucht Hilfe bei der Diplomkollektion. Schnell ist klar, dass sie sich gut verstehen und miteinander arbeiten können. Zeitgleich gehen die beiden 2008 nach Paris, um bei Chloé und Balenciaga Praktika zu absolvieren. Eine Zeit, die vor allem das Bewusstsein für Qualitätsprodukte schärft. Die wichtigste Erkenntnis, die sie aus dieser Zeit mitnehmen: „Jeder kann Erfolg haben, wenn er seiner Linie treu bleibt.“ 2012 wagen Bradaric und Ohmae die eigene Labelgründung. Bradaric Ohmae entsteht zunächst als reine Modemarke. 2016 wird sie in Sagan Vienna umbenannt.

SAGAN VIENNA BEI KASTNER & ÖHLER Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Kastner & Öhler? Wir sind viel international unterwegs, fliegen nach Paris und Tokio und verkaufen in Wien bei den Österreichischen Werkstätten und im Imperial Shop Vienna. Weil aber nicht jeder in die Hauptstadt zum Shoppen kommt, wollten wir etwas in den Bundesländern machen. Graz hat mit Kastner & Öhler ein wunderschönes Kaufhaus, das österreichischen Designern im Rahmen des Designmonats Graz eine Plattform bietet. Wir hatten davon gehört und kontaktierten Kastner & Öhler. Schnell stellte sich heraus, dass sie uns auch schon auf der Liste hatten.

Welche Kleidung passt perfekt zu euren Taschen? Jeder kombiniert unsere Stücke anders. Wir empfehlen ein schlichtes Outfit, bei dem unsere Taschen als Eyecatcher fungieren. Wir lieben einfache, hochqualitative Kleidung, etwa aus Kaschmir oder Merinowolle im Winter, die bequem ist und einen entspannten Arbeitsalltag zulässt. Wir mögen Klassik mit einem Twist, und eher nichts, das schreit. Wie seht ihr das Modebewusstsein der Österreicher? Die Österreicher trauen sich auf jeden Fall mehr als noch vor zehn oder 15 Jahren. Die Jugend ist stark von der Kunstund Sneakerszene beeinflusst. Aber auch von Musikern wie Yung Hurn oder Dorian Concept, die eine bestimmte Uniform vorgeben.

Welche Taschen habt ihr für die Kooperation ausgesucht? Wir werden eine Mischung aus Klassikern und neuen Modellen zeigen. Crossbody und Bucket Bags, die unsere Bestseller sind, und dann noch ein paar Überraschungen. Jedenfalls mit dabei sind auch unsere Modelle mit Hornverschlüssen und -henkeln, die man vielleicht schon vom Store der Hornmanufaktur Petz in der Murgasse kennt.

Was sind eure Zukunftspläne? Wir planen eine Taschenkollektion für Männer. Weil diese aber eine gewisse Vorbereitungszeit braucht, muss man sich bis zum Sommer gedulden.

Was macht das Material Horn spannend? Anfang 2018 lernten wir Thomas Petz kennen, der die 1862 gegründete Hornmanufaktur Petz von seinem Großvater übernommen hatte. Wir lieben das Material wegen seiner Vielseitigkeit und Individualität. Und es ist nachhaltig, weil es ein Nebenprodukt der Nahrungsmittelindustrie ist. Alles, womit wir arbeiten, begleitet uns länger als eine Saison. Es braucht Zeit, um ein Material kennenzulernen, um zu sehen, was man damit machen kann. Nach und nach entstehen dann mehr Ideen.

Im Rahmen des Designmonats sind Sagan Vienna den ganzen Mai über mit ihren Taschen zu Gast in der Suite von Kastner & Öhler in Graz. Treffen Sie dort die beiden Designer beim Meet & Greet am 18. Mai 2019 um 11:00 Uhr auch einmal ganz persönlich.

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www.brax.com

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Es ist die Visitenkarte des Mannes von Welt: das Gilet. Es bringt einen Hauch Eleganz und Understatement zurück. Ob pur oder im Dreiteiler, in Kombination mit Sneakers und T-Shirt – das Gilet spricht für sich!

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1  Gilet von CG um € 139,95, Poloshirt von Fred Perry um € 110,–, Hose von Alberto um € 119,95.   2  Sakko um € 229,95 und Gilet um € 139,95, beides von Cinque, T-Shirt von Selected Homme um € 19,99.   3  Sakko um € 279,95, Gilet um € 149,95, Hose um € 169,95, alles von Drykorn, T-Shirt von Selected Homme um € 19,99.

Mehr Stylingtipps auf www.1873.at/gilet

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F O T O S — PAT R I C I A W E I S S K I R C H N E R   M O D E L — C H R I S T O P H L E I T N E R @ W I E N E R M O D E L S

DANDYS UND GENTLEMEN



DA GEHT DIE SONNE AUF

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Sommer, Sonne, Sonnenbrille! Faye Dunaway hat es vorgemacht — oversized in transparenten Knallfarben. Glamourös und sexy zugleich, schützen Sie Ihre Augen, ohne sie zu verstecken. Bei diesem Trend bleibt auch ein kesser Augenaufschlag nicht unbemerkt.

Sonnenbrillen von € 320,– bis € 360,–, alle von Dior.

Mehr transparente Sonnenbrillen auf www.1873.at/sonnenbrillen

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TOTALE TRANSPARENZ

F O T O — P A T R I C I A W E I S S K I R C H N E R   M O D E L S F— O TRO E SB E—C CNAA M @ ES T N EALCLHAN M AM OD E  E L S , K R I S T I N A C & S O P H I A K @ E X I T M O D E L S

Mit diesen Taschen stellen Sie Ihren modischen Durchblick unter Beweis! Ob in Leder eingefasst, in subtilem Rauchgrau oder aufregenden Knallfarben, ob sportlich-schick oder (fast) klassisch-elegant: Seien Sie transparent!

Von links nach rechts — Shopper um € 295,– und Crossbody Bag um € 325,– , beide von Michael Kors, Shopper von Replay um € 129,95, Minibag von Replay um € 119,95, Shopper von Tommy Hilfiger um € 139,90. Alle Badeanzüge von Love Stories um € 150,–, € 140,– und € 140,–.

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Taschen in transparenter Hülle und Fülle auf www.1873.at/transparentbags


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EINFACH

KLEIDSAM

F O T O — R A P HA E L J U S T   M O D E L S — M I L E NA KO R E N @ W I E N E R M O D E L S , L AU R A H @ E L E NA M O D E L S

Die fließenden Kleider und lockeren Tuniken von Devotion sind nicht nur für den viel zu kurzen Urlaub in Griechenland perfekt. Sie ziehen auch in der Stadt, kombiniert mit Jeans und Leggings, alle Blicke auf sich.

D E VOT I O N — N EU BEI K AST NER & ÖHLER

Stimmen Sie sich auf den Sommer ein. Kastner & Öhler bringt das griechische Label Devotion nach Österreich.

Minikleid und Midikleid, je um € 199,– , beide von Devotion.

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geborenen und öffentlich nicht in Erscheinung tretenden Designerin schmeicheln jeder Figur. Devotion huldigt mit seiner Mode dem neuen Urlaubslifestyle, bei dem auch am Strand Wert auf Stil gelegt wird. Mit den bunten Stickmustern auf strahlendem Weiß, den gewebten Stoffen im Ethnolook kann man sich überall sehen lassen. Am Strand, in der Bar, abends im Restaurant – und erst recht nach dem Urlaub bei Freunden im Café.

tickereien und Webmuster nach antiken Vorbildern auf Vasen und Mosaiken. Lange Kleider und kurze Tuniken mit glockigen Ärmeln, Bommeln und Volants. Die griechische Designerin Athina Parnasa lässt sich von der Mode der Antike inspirieren, vom Peplos und Chiton, und kombiniert sie mit den folkloristischen Mustern Südosteuropas und Anklängen aus der griechischen Architektur zum unbeschwerten Look der Bohemiens. Die betont femininen Schnitte der 1967 in Athen

Finden Sie Ihre Lieblingskleider auf www.1873.at/devotion

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DURCH DIE GRÜNE BRILLE Grün gedacht, aber bunt gemacht. Das junge spanische Label Parafina produziert aus PET-Flaschen, Autoreifen und Aludosen farbenfrohe Sonnenbrillen. Auch Bambus und Korkstöpsel eignen sich als trendige Brillengestelle. Und als Statement sowieso.

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1  Sonnenbrille aus Aluminium um € 59,95 .  2  Sonnenbrille aus PET-Flaschen um € 39,95 .  3  Sonnenbrille aus Eco Rubber um € 49,95 .  4  Sonnenbrille aus Bambus um € 49,95 .  5  Sonnenbrille aus Kork um € 49,95 . Alle von Parafina.

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hat, und relativ bald auch Promis wie die spanische Sängerin Ana Guerra oder Formel-1-Pilot Fernando Alonso. Er könnte die Brillen aus Eco-Rubber oder Eco-Silicone sogar unter seinem Helm tragen: Sie sind biegsam, leicht und wasserfest. Fünf Prozent des Umsatzes investiert Parafina in den Schulbesuch, in Essen und medizinische Versorgung von Volksschulkindern in der Nähe von Asunción, Paraguay. Co-Gründer Soria hat dort bereits lange vor der Entstehung des Labels seine Sommer als freiwilliger Helfer verbracht und wohl seinen Blick für Verantwortung und Nachhaltigkeit geschärft. Und dem verpasst er mit Parafina nun den passenden Brillenrahmen.

rei PET-Flaschen oder zwei Aludosen ergeben je eine Sonnenbrille. Ein Autoreifen ist gleich fünf Sonnenbrillen. Das bekommen die beiden Parafina-Gründer Alfonso de Luján und Samuel Soria aus ihren „Rohstoffen“ heraus. „See beyond trash“ lautet das Motto des 2014 gegründeten Labels, das in Madrid ausschließlich auf Recycling- oder nachwachsende Materialien setzt: 158.984 PET-Flaschen, 98.640 Hartpolyethylen-Verpackungen, 78.938 Aludosen wurden 2018 verarbeitet. Kreativdirektor de Luján ist für die Kollektionen der nachhaltigen Brillen mit dem Hauch Vintage verantwortlich. Die beiden Spanier wollten ein Unternehmen gründen, bei dem es um soziale Verantwortung, Umweltverträglichkeit und Design gleichermaßen gehen sollte. Dass daraus Sonnenbrillen entstehen würden, war gar nicht von Anfang an klar. Doch passt gerade dieses Accessoire zum rebellischen unternehmerischen Ansatz besonders gut. Das entdeckten zunächst die Einwohner von Madrid, wo das Designstudio seinen Sitz

Finden Sie Ihren Favoriten auf www.1873.at/parafina

PA R A F I N A B E I K A S T N E R & Ö H L E R

Neu in allen Filialen. Probieren Sie sich durch die farbenfrohen Sonnenbrillen mit kratzfesten, polarisierten Gläsern und finden Sie Ihren persönlichen Favoriten.

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Anleger- & Eigentumswohnungen Grazerfeldstraße 7 Ca. 36 - 81 m² | Erstbezug Fertigstellung 2019

Bauherrenmodell coming soon Vormerkung möglich: 0316/38 49 09-40

Gesellschaft für Stadterneuerung u. Assanierung m.b.H. Leechgasse 29, 8010 Graz, T: 0316/38 49 09-40, W: www.wegraz.at


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ZARTE FRÜHLINGSGEFÜHLE

Ein Hauch Nude bestickt mit unzähligen Blüten, feinste Spitze auf sanften Rosétönen, leichte Stoffe in pastellfarbenem Himmelblau. So verführerisch und unbeschwert zeigt sich der Frühling auf unserer Haut. Wer kann da schon widerstehen?

2 3 1  Top um € 39,95 und Panty um € 24,95. 2  Triangel-BH um € 49,95. 3  Triangel-BH um € 39,95 und Slip um € 24,95. Alles von Mey Dessous.

Mehr verführerische Spitze auf www.1873.at/lingerie

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Genau was du likest.

Im Online Shop www.kastner-oehler.at


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FÜR DEN SOMMER EINCHECKEN

Sakko? Check! Hemd? Check! Hose? Check! Karos mischen auch den Sommer kräftig auf und machen sich überall breit. Die Muster dürfen miteinander kombiniert werden. Je mehr, desto besser wird’s. Das macht den Trend zum individuellen Style mit Stil.

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1  Sakko von CG um € 279,95, T-Shirt von Selected Homme um € 19,99, Hose von Drykorn um € 169,–. 2  Hose von Brax um € 119,95.   3  Sakko von CG um € 269,95.   4  Hose von Brax um € 119,95. 5  Hemd von Fred Perry um € 94,95.   6  Hose von Drykorn um € 169,–.

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Illustration: Tom Lohner

Die Krone und ich.

Graz mit der Krone erfahren Die vom Grazer KĂźnstler Tom Lohner gestaltete Krone-Kunst-Bim zeigt Ihnen neue, Ăźberraschende Details der Landeshauptstadt und aus anderen Teilen der Steiermark. Steigen Sie ein und erfahren Sie Graz! Mehr auf krone.at/bim


Koffer in Weiß von Samsonite um € 440,– , Rucksack in Olive von Porsche Design um € 199,– , Koffer in Dunkelgrau um € 349,– und Koffer in Rot um € 399,–, beide von Porsche Design, Rucksack in Grau von Salzen um € 199,– .

REISEFERTIG Weltgewandtheit darf man ruhig zur Schau stellen. Mit schönem REISEGEPÄCK, praktischen REISEBEGLEITERN und stilvoller GARDEROBE. Wir zeigen Ihnen, wie es geht. von

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Jerseysakko von Emporio Armani um € 329,–, Poloshirt von Drykorn um € 129,–, Hose von Boss um € 159,–.

A L L RO U N D E R G E M U ST E RT E P O LO H E M D E N S I N D BU S I N ESS - U N D F R E I Z E I T TAU G L I C H . U N D D ES H A L B D I E P E R F E KT E N R E I S E B EG L E I T E R.

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er Gentleman von Welt organisiert sich selbst, wählt sein Gepäck mit Bedacht, beschränkt sich auf das Nötigste und ist trotzdem auf alle Eventualitäten vorbereitet. Denn bei aller guten Planung verreist man ja schließlich auch, um etwas zu erleben – und zwar spontan. Schon die Auswahl des richtigen Gepäckstücks ist die halbe Miete. Für einen Kurztrip wählt Mann am besten den Weekender, lässig über die Schulter geschwungen, passt dieser Begleiter in jede Gepäckablage. Als transportables Büro greift Er zu einem schicken, kompakten Rucksack wie etwa jenem schlicht-grauen von Salzen, in dem sich alles auf einen Griff verstauen und auch wieder herausholen lässt. Mit „Mini

Office“-Funktionen im Frontfach, einer Secret Pocket für Schlüssel und Geldbörse und einem Trolley-Sleeve für die bequeme Montage am Teleskopgriff eines Koffers. Gepä c k mit St a r tvor teil

Der Koffer darf mittlerweile auch gern einmal in einer auffälligen Knallfarbe statt in Schwarz oder Grau gewählt werden. In elegantem Rot oder Weiß, wie bei den Modellen von Porsche Design und Samsonite, sticht er aus der Masse am Förderband heraus und bringt bei der Ankunft einen klaren Startvorteil für den Weg zum Flughafentransfer. Wer keine Lust hat, sich für seinen Trip eine eigene Packliste zusammenzustellen, wird

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Sakko um € 349,– und Hose um € 169,–, beides von Boss, T-Shirt von Selected Homme um € 19,99.

KEEP IT SIMPLE M A N C H M A L DA R F M A N ES AU C H L EG E R E R N E H M E N . M I T E I N E M SC H L I C H T E N W E I SS E N T-S H I RT U N T E R D E M SA K KO.

Hemden sind durchaus businesstauglich. Und sie passen perfekt zu Jerseysakkos. Wollen Sie auf Hemden nicht verzichten, so greifen Sie zu Non-Iron-Hemden, sie werden notfalls im Duschdampf im Handumdrehen glatt. Dankbare Reisebegleiter sind oft aus Nylonstoffen, etwa Blousons aus Microfaser oder dünne Steppjacken. Und im Sommer versprechen Stoffe mit Crinkle-Effekt, also erwünschtem Knittern, besonders luftige Teile mit hohem Tragekomfort. Die Knittertechnik kommt gerne bei Leinen, Seide oder Baumwollstoffen zum Einsatz. Diese Stücke wirken locker und dennoch raffiniert und selbstbewusst. Dazu passen Sneakers in klassischem Weiß für – fast – jeden Anlass.

übrigens im Internet fündig. Dort gibt es fertige Listen als praktische Inspirationshilfen für jede Art von Urlaub – zum Individualisieren und Downloaden. Schichte n und ro lle n

Gepackt wird in Schichten und zusammengerollt statt zusammengelegt in Stapeln. Und wer besonderen Wert auf knitterfreie Kleidung legt, ohne den Bügelservice bemühen zu wollen, kann Heikles in weißes Seidenpapier einschlagen. Das verhindert die Faltenbildung durch Reibung. Nützen Sie beim Packen Zwischenräume für Socken, Unterwäsche, Ladekabel und setzen Sie auf unkomplizierte Mode: Poloshirts statt

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Crinkle-Sakko von Drykorn um € 299,–, Non-IronHemd von Profuomo um € 59,95, Hose von Boss um € 159,–, Sneakers von Adidas um € 94,95, Rucksack von Porsche Design um € 199,–.

Mehr Tipps zu den neuen Anzugtrends aus Jersey und Knitterstoffen auf: www.1873.at/reisefertig


MEHR COOLE MODE von oben nach unten — Rucksack um € 1.025,–, Rucksack um € 950,–, Sneakers um € 595,–, alles von MCM.

Jung, urban, am Puls der ZEIT. Ständig auf Achse, aber ohne Stress. Geht es nach dem deutschen Label MCM, sieht die Mode der ZUKUNFT so aus: unisex, modular, multifunktional. Denn globale Nomaden lassen sich nicht einschränken und bevorzugen praktisches DESIGN. 50

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„ MCM ist eine IKONE für Style, Modernität und Handwerkskunst des 21. JAHRHUNDERTS. “ D I R K

Hut von MCM um € 275,– .

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Lederjacke von MCM um € 1.925,–.

Luxus neu und kre a tiv defini e r t

2018 konnte der deutsche Designer Dirk Schönberger als Global Creative Officer für das Unternehmen gewonnen werden. Womit sich die Marke einer weiteren Verjüngungskur unterziehen dürfte. Der gebürtige Kölner war zuvor acht Jahre lang für Adidas tätig, wo er das ein wenig eingeschlafene Erbe des Sportlabels gewagt interpretierte und gewann: Unter seiner Ägide entstanden einige der begehrtesten Sneakermodelle und die Zusammenarbeit mit Designern wie Yohji Yamamoto, Raf Simons und Musikern wie Pharrell Williams und Kanye West geriet zum Triumph. Mit welchen Coups Schönberger für MCM aufwartet, darf mit Spannung erwartet werden, die erste Kollektion soll es im Frühjahr/Sommer 2020 geben. Die neuen Taschen mit den übergroßen Schriftzügen und Hightech-Materialien sind wohl als erster Vorgeschmack auf die weiterhin verfolgte Ausrichtung des Lifestyle-Labels unter dem Arbeitstitel „New School Luxury“ zu werten. Dabei geht es um Gesundheit, Freizeit und Kreativität als neue Synonyme für Luxus.

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uturistische Materialien, eine große Affinität zu Musik, Kunst, Reisen und Technologie zeichnen die deutsche Edelmarke MCM aus. Schrill und rebellisch präsentiert sich die neue Taschenkollektion unter dem Titel „Ready for Take-off “. Abzuheben, ob sich selbst von anderen oder mehrmals im Jahr mit dem Flugzeug, ist dabei einerlei, beides prägt die Millennials und deren Einfluss auf die Gesellschaft: sich als globale Nomaden durch Zeit, Raum und Jobs zu bewegen, ohne sich von Grenzen oder Konventionen einschränken zu lassen. Für diesen Zeitgeist wie geschaffen, darf der moderne Reisende die farbenfrohen Gepäckstücke der Frühjahrskollektion als Begleiter lässig auf die leichte Schulter nehmen. 1976 von Michael Cromer als Modern Creation München gegründet, arbeitete sich MCM mit Koffern aus plastifiziertem Leinen mit dem markanten, von Cromer selbst erdachten Logo recht schnell zum Erfolg vor. Zunächst durch Mundpropaganda in der deutschen Promiszene, dann im internationalen Jetset: Mithilfe keines Geringeren als Sammy Davis Jr., der die Marke bei einem Besuch in München entdeckte. Und damit war auch der Weg zu Kreativen und Künstlern aus aller Welt als Kunden eingeschlagen. Ende der Nullerjahre räumte das Label mit dem Vorurteil auf, dass praktische Rucksäcke und Luxus unvereinbar wären: MCM brachte Unisex-Rucksäcke auf den Markt, in denen sich Laptops und Smartphones sinnvoll verstauen ließen. Gerade bei jungen Käufern schlugen diese Rucksäcke ein und sind seither fester Bestandteil des Sortiments.

Logo-T-Shirt von MCM um € 250,– .

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Von Sneakers bis Ready-to-Wear: Klassisches Design mit futuristischen Materialien zeichnet das deutsche Travel-Label aus. Wir zeigen Ihnen, was die Lifestyle-Marke alles kann.

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Mehr Trends und Accessoires auf www.1873.at/mcm


Hose um € 229,– und Blazer um € 399,–, beides von Hugo Boss.


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Die MÄDELS haben jetzt die HOSEN an Ein KLASSIKER erfindet sich neu — so COOL waren HOSENANZÜGE noch nie! Farbenfroh und verspielt setzen sie ein starkes Zeichen für starke Frauen. M I C H A E L

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Leger bis Bu s i n e s s iese Liebeserklärung war ihrer Zeit weit voraus. Sie trug sich Heute steht frau im Hosenzu im Paris der Jahranzug mit beiden Beinen fest im Leben. Egal ob zum festlichen hundertwende. Die Anlass, im Business oder beim leBelle Époque steuerte auf ihren Hose um € 279,– und Blazer um € 429,–, Höhepunkt zu, in den Cafés und beides von Marc Cain Collection. geren Hangout mit Freunden – Bistros knallten Champagnerkorder Hosenanzug ist mit dabei. Aber wie schon damals ist er auch heute noch viel mehr als ken und so ausgelassen damals auch gefeiert wurde, die Damen bloß eine Modeerscheinung. Er ist ein Statement für die Frau, hatten schwer an ihrer Mode zu tragen. An der Tagesordnung steht für Emanzipation, Gleichberechtigung und vor allem für waren Korsetts, darüber Kleider aus unzähligen edlen Stoffweibliche Stärke. Der Unterschied zu anno dazumal: Der Holagen – helle, zarte Farben, Spitze und Strass. Wunderschön, aber aufwendig. Mehrmals täglich wurden die Kleider gesenanzug macht gerade so viel Spaß wie noch nie. Es lebe die modische Unabhängigkeit! wechselt, ohne Hilfe war das meist nicht möglich. So sieht es auch „Gossip Girl“-Darstellerin und ModeAll das wollte der junge Modedesigner Paul Poiret seiner schwangeren Frau Denise nicht zumuten. Also befreite er sie Ikone Blake Lively: „Wenn eine Frau einen Anzug trägt, warum aus der engen Kleidung und entwarf ihr ein hübsches Hänge- darf der dann nicht geknöpft sein oder ohne Shirt oder mit Kette? Oder eben sexy mit Krawatte? Alles ist erlaubt.“ Wie kleid, dem er später Hosenbeine annähte. Der Vorläufer des sehr die Schauspielerin auf diesen Look steht, demonstriert ersten Hosenanzugs war entstanden, noch ehe die Gesellsie inzwischen regelmäßig und zeigt so ganz nebenbei auch schaft dafür bereit war. Aber was zählt schon die Meinung andie schier endlosen Varianten, in denen sich das Trendobjekt derer, wenn man verliebt ist?

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„ Mir kam das damals gar nicht revolutionär vor, sondern längst ÜBERFÄLLIG. Schon als Kind hatte ich das Gefühl, ein ANRECHT AUF HOSEN zu besitzen. “ J I L

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alten Anzug vom Papa aus dem Kleiderschrank gemopst und ein wenig aufgepeppt. Katie Holmes tanzte mit so einem Teil erst jüngst in New York an: Unter dem grauen Oversize-Blazer trug sie augenscheinlich absolut gar nichts, dafür zierten buschige Federn die Säume der Ärmel und Hosenbeine. Lady Gaga verzichtete sogar darauf. „Ich habe Kleid um Kleid anprobiert, ein enges Korsett, einen Schuh nach dem anderen, dazu Diamanten, eine Feder, Tausende von Perlen und die schönsten Seidenstoffe der Welt. Bis mir ganz schlecht wurde“, sagte die Sängerin und Schauspielerin, als sie im vergangenen Oktober auf der „Elle Women“-Gala zum Erstaunen aller im schlichten, übergroßen Anzug erschien. Ein Auftritt mit einer Botschaft, die um die Welt gehen sollte: „Dieses Outfit ist ein Akt der Freiheit, sich der Norm zu widersetzen. Mit dem Anzug habe ich mir die Macht zurückgeholt. Heute habe ich die Hosen an.“ Starke Worte einer starken Frau, Applaus von Frauen und Männern.

S K A N DA LÖS S E XY M A R L E N E D I ET R I C H I N H O C H S I TZ E N D E N M Ä N N E R H OS E N , AU SSTA F F I E RT M I T D E M Z I E R R AT D E R M AC H T: SC H U LT E R P O LST E R U N D SC H L I PS.

ausführen lässt: bunte Karos und oversized, puderrosa mit Krawatte, elegantes Weiß mit Palazzo-Hose oder, ganz „old school“, schwarze Hose mit Frack.

Vorkä mpferin Ma rlene Dietr i c h

Ji l Sand e rs Marke nze iche n

Das war nicht immer so. In den 1960er-Jahren wurde etwa der damals berühmten Sängerin Esther Ofarim der Zutritt zur Bar des Hamburger Atlantic-Hotels verwehrt, weil sie

Auch wenn der Hosenanzug derzeit so in ist wie ein Mini in den 1960er-Jahren, ganz neu ist er natürlich nicht. Die deutsche Designerin Jil Sander präsentierte 1973 bereits bei ihrer ersten Kollektion unter eigenem Namen luxuriöse Hosenanzüge, die zu ihrem Markenzeichen werden sollten. „Mir kam das damals gar nicht revolutionär vor, sondern längst überfällig“, erinnert sie sich später. „Schon als Kind hatte ich das Gefühl, ein Anrecht auf Hosen zu besitzen. Mir leuchtete nicht ein, dass Lehrer mir freundlicher begegneten, wenn ich einen Rock trug. Als ich dann selbst anfing, Hosen und Anzüge zu entwerfen, war das die Konsequenz eines langjährigen Bedürfnisses.“ Ein zeitloses Objekt also, dem wir durchaus verzeihen, dass es uns im Rausch der 1980er-Jahre mit seltsam geschnittenen Blazern und Schulterpolstern zu erschrecken versuchte. Da passte sogar das toupierte Haar gut ins Bild. Ein GesamtFauxpas sozusagen. Das ist heute ganz anders. Der coole Zweiteiler bietet unzählige Kombinationsmöglichkeiten und ist die perfekte Basis für einen ganz persönlichen Look. Statt auf Klassik trifft der Hosenanzug auf bunte Farben, unkonventionelle Schnitte und kreative Styling-Möglichkeiten. Vor allem Oversize gilt in diesem Jahr als das Nonplusultra. Das darf dann ruhig so aussehen, als hätte man den guten

T H E L A DY I S A T R A M P M A R L E N E- H OS E U N D P L AT E AU SC H U H E — L I Z A M I N N E L L I S BÜ H N E N P R ÄS E N Z V E R DA N KT S I C H N I C H T Z U L ETZ T D E M H OS E N A N Z U G.

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„ Wenig NADELSTREIF, alles in einem Ton, zum Beispiel mit Rollkragen darunter — dahin geht der TREND. “ L I L I A N A

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Dabei machen genau die unterschiedlichen Styling-Möglichkeiten den Reiz aus: weite Hosen mit dem passenden Blazer, ein schlichtes T-Shirt, ein weites Hemd oder ein Spitzen-Top. Passt! Und bei den Schuhen? Ankle Boots gehen genauso zu Wide-Leg-Pants wie eben auch Sneakers oder Pumps. Von seriös bis sexy ist alles drin in dieser modischen Wundertüte.

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Von Sa mt bis Sa tin

H O C H Z E I T I M L E S M O K I N G -JAC K E T T B I A N CA JAG G E R H E I R AT ET E 197 1 M I C K JAG G E R I M W E I SS E N L E S M O K I N G -JAC K ET T VO N Y V ES SA I N T L AU R E N T. B E I M I C K B L I E B S I E N I C H T, B E I M H OS E N A N Z U G SC H O N .

einen Hosenanzug trug. 1970 löste die deutsche Politikerin Lenelotte von Bothmer einen Skandal aus, weil sie es wagte, als erste Frau im Bundestag Anzug zu tragen. Dabei hatten sie alle eine prominente Vorkämpferin: Marlene Dietrich. In ihrem 1930 erschienen Kinofilm „Marokko“ singt sie in Männerkleidung. Ein Aufschrei unter den Leuten, ein neuer Stil für die Dietrich, die sich auch privat immer öfter im grauen Herrenanzug blicken ließ. Die Zeitschrift „Wiener Mode“ schrieb damals: „Wir haben uns zwar schon an den Anblick sonntäglicher Touristinnen oder Wintersportlerinnen gewöhnt, wollen aber nicht darüber hinwegkommen, dass sich die Kurven gereifter Weiblichkeit keineswegs anmutvoll in die Beschränktheit des dreiteiligen Herrenanzugs fügen.“ Gute Mode setzt sich am Ende aber immer durch und der Rest ist bekanntlich Geschichte: Noch heute kennt man die Marlene-Hose als eine weite Hose, häufig aus Tweed oder Wollstoff, mit geradem Bein, einem breiten Umschlag am Saum und einer Bügelfalte. Zeitlos elegant. Was damals – noch als Männerhose – aufregte, zählt heute zum guten Ton, selbst bei den höchsten Anlässen. Als Emma Thompson vergangenen Sommer von der Queen zur Dame geadelt wurde, trat die Schauspielerin im Buckingham Palast im blauen Hosenanzug auf und – Achtung Schrecksekunde – in Sneakers.

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„Man sieht darin immer gut gekleidet aus“, sagt auch Liliana Klein, Gründerin der „Fashion Check-in“-Events und Mode-Expertin. „Wenig Nadelstreif, alles in einem Ton, zum Beispiel mit Rollkragen darunter – dahin geht der Trend“, meint die Wienerin. Und: Ein gut geschnittener Hosenanzug passt zu jeder Figur. Der Schnitt ist dabei jedoch ausschlaggebend und auch der richtige Sitz des Blazers ist besonders wichtig. Wer groß ist, greift zu Oversize mit fließendem Stoff, die Zierlichen zu schmal geschnittenen Modellen. Bei den Stoffen tauchen immer wieder zwei alte Bekannte auf: Samt und Cord. Vor allem Cord zeigt sich dabei nicht mehr nur im altmodischen Cognac-Ton, sondern kommt modern in hellen Farben daher – von hellgelben Tuxedos über rote Power Suits bis hin zu lindgrünen Modellen. Je wärmer es draußen wird, desto leichter werden auch die Stoffe. Hochwertige Seide und Satin umhüllen die Beine auch in diesem Jahr wieder stilvoll. Der große Yves Saint Laurent übrigens hätte an dieser bunten Mischung seine helle Freude gehabt. Als der Modeschöpfer im Jahr 1966 den bis heute legendären „Le Smoking“ für Frauen in seiner Kollektion präsentierte, galt in Paris noch eine kuriose Regelung – Frauen durften im Büro gar keine Hosen tragen. Die Regelung beruhte auf einem Gesetz aus dem Jahr 1799: Während der Französischen Revolution war es Frauen nur mit einer offiziellen Ausnahmeerlaubnis erlaubt, sich wie Männer anzuziehen – außer sie waren zu Pferd oder auf dem Fahrrad unterwegs. Catherine Deneuve fand sich 1967 als erste Kundin für „Le Smoking“ ein, Liza Minnelli und Bianca Jagger folgten. Zu ihrer Hochzeit mit Mick Jagger im Jahr 1971 trug Bianca das Modell in Weiß und setzte mit ihrem Auftritt ein besonderes Statement. „Coco Chanel gab den Frauen Freiheit, Saint Laurent gab ihnen die Power“, heißt es in der Modewelt. Doch das stimmt nicht mehr ganz so: Die Power haben die Frauen heute selbst – sie sind es nämlich, die die Hosen anhaben.

Tipps zum Tragen und Stylen: www.1873.at/hosenanzug


www.dorisstreich.de


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TREND

Wir haben für Sie die neuesten Trends ausgewählt. Wir zeigen Ihnen coole Klassiker und kraftvolle Blumenmuster. Und wir nehmen Sie mit zum Foto-Shooting nach Tunesien. An den Strand. Mit lässigen Outfits für die schönste Zeit im Jahr. 57



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LET’S PLAY COOL

AUCH KLASSIKER GEHEN MIT DER ZEIT UND ERWEITERN IHR REPERTOIRE. IN SATTEN FARBEN UND PRINTS IN UNGEWOHNTEN GRÖSSEN ODER TÖNEN WERDEN SIE NEU INTERPRETIERT. UND KOMBINIERT MIT SPORTLICHEN TEILEN, BEKOMMEN SIE JETZT EINEN MODERN-COOLEN LOOK.

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Linke Seite — Links: Trenchcoat um € 399,– und Hose um € 159,–, beides von Drykorn, T-Shirt von Tommy Hilfiger um € 29,90. Mitte: Blazer von Drykorn um € 299,95, Jumpsuit von Lanius um € 199,90. Rechts: Kleid von Burberry um € 1.590,– * . * online nicht verfügbar

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Links: Hemd von La Fée Maraboutée um € 89,99, Hose von Weekend by Max Mara um € 209,–, Tasche von Burberry um € 790,– * . Rechts: Jacke von Pepe Jeans um € 99,95, Rock von Only um € 59,99. * online nicht verfügbar


Diese Seite — Anzug von Joop um € 549,–, Polo von Drykorn um € 79,95, Hose von Hype um € 39,99. Rechte Seite — Links: Parka von LangerChen um € 179,–, Blazer um € 249,– und Hose um € 149,–, beides von Tommy Hilfiger. Rechts: Trenchcoat von Only um € 59,99, Sweater von CK Jeans um € 109,90, Hose von Burberry um € 590,– * . * online nicht verfügbar

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Linke Seite — Er: Poloshirt von Nudie Jeans um € 89,95, Hose von Drykorn um € 129,–. Sie: Kleid von La Fée Maraboutée um € 149,–. Diese Seite — Parka von Luisa Cerano um € 399,95, Bluse von Hugo Boss um € 229,–, Hose von Max Mara Studio um € 209,–.

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Links: Trenchcoat um € 199,90 und Tuch um € 39,90, beides von Guess, T-Shirt von Oui um € 19,95, Hose von Only um € 39,99. Mitte: Pullover um € 249,– und Rock um € 199,–, beides von Hugo Boss, Parka von Lanius um € 199,–. Rechts: Kleid von Hugo Boss um € 499,–.


Er: Poloshirt von Emporio Armani um € 165,–, Uhr von Omega um € 4.400,–. Sie: Weste um € 99,95 und T-Shirt um € 39,95, beides von Rich & Royal, Uhr von Omega um € 4.500,–. Beide Uhren von Juwelier — Uhren Weikhard.

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MINIMAL? OPTIMAL! Wir feiern den Purismus de luxe! Denn mit nur wenigen coolen Classics sind Sie top ausgerüstet! Plädoyer für einen minimalistischen Lifestyle.

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ines vorweg: Dieser Text zielt nicht darauf ab, Ihnen mit erhobenem Zeigefinger den Spaß am Shoppen zu verderben. Im Gegenteil. Gehen Sie los und kaufen Sie! Kaufen Sie die Dinge, die zur Grundausstattung einer zeitgemäßen Garderobe gehören – coole Klassiker, simple Basics, denn sie sind die Basis eines modernen Styles. Folgen Sie dem geflügelten Wort „weniger ist mehr“, setzen Sie auf gute Qualität und zeitloses Design. Klassiker sind die Bühne für aktuelle Trends und nehmen Ihnen das Gefühl, mit jeder aufkommenden Mode gleich Ihre ganze Garderobe erneuern zu müssen.

Washed, Destroyed Look – ach, die Liste ginge endlos weiter. Mein Kleiderschrank hatte ein geradezu unmoralisches Maß an Sättigung erlangt, und ich vor lauter Casual Shopping meinen eigenen Stil eingebüßt, meinen Sinn fürs Wesentliche; ich hatte mein komplettes modisches Wertesystem – „think basic“ – über Bord geworfen. Morgens brauchte ich jetzt eine Stunde statt wie früher fünf Minuten, bis ich aus dem Wust an Klamotten ein akzeptables Outfit zusammengestellt hatte. Ich war gereizt, überreizt, überfordert.

E in Hauch Bling -Bling

Ich verordnete mir einen „Wardrobe Detox“. Und rief meine Freundinnen an: „Kommt vorbei. Bedient euch. Alles muss raus.“ Was blieb? Glückliche Frauen und ein (fast) leerer Kasten. Was kam? Der Beginn meiner sorgsam kuratierten Capsule-Garderobe. Behalten habe ich ein kleines Schwarzes von Chanel, das ich vor Jahren in einem Secondhand-Laden in Paris gekauft hatte, mein Vintage-Abendkleid – schwarz mit goldenen Epauletten – aus den 1970er-Jahren von Givenchy, ein Erbstück meiner Mutter, ebenso den Burberry-Trench und meine (schwarze!) Lederjacke von Blauer. Aus meiner Erfahrung heraus kann ich Ihnen nur raten: Machen Sie eine Liste, auf der alles steht, was für Ihren persönlichen Look wichtig ist, bevor Sie Ihren Capsule-Kleiderschrank zusammenstellen. Und hier noch zwei Tipps für jede Basics-Garderobe: Kaufen Sie 1.) nur hochwertige Sachen und 2.) Dinge in Farben, die man mühelos miteinander kombinieren kann. Die It-Farbe des nächsten Sommers ist Beige. Das kommt den ungeübten Capsule-Garderobiers entgegen. Beige Kleidung gehört seit jeher auf jede Basic-Liste, weil sie a) mit allem funktioniert und b) nie aus der Mode gerät. Beim Sommer2019-Beige finden sich Töne wie „Contemporary Oatmeal“ oder „Stony Ground“ und diese paaren sich mit wirklich allem, immer und bei jeder Gelegenheit. Eine beigefarbene Zigaretten-Hose steht auf meiner Liste für meinen Day-andthe-City-Look. Oder wahlweise ein weiter, über Knie langer

Klassiker sind, wenn Sie möchten, auch ein Trend, und er hat sogar einen Namen: die Capsule-Garderobe. Diese beschränkt sich auf plus minus 30 Kleidungsstücke, mit denen man tagsüber im Büro, abends auf der Cocktailparty, am Wochenende bei Freunden auf dem Land modisch punkten kann; die Teile lassen sich unendlich kombinieren und mit ein, zwei Accessoires immer wieder komplett neu interpretieren. „Stil“, sagte der große Designer Tom Ford einmal, „hat nichts mit Mode zu tun. Stil bedeutet den Mut, sich zur eigenen Persönlichkeit zu bekennen.“ Ich zum Beispiel gehöre seit jeher zu den Women in Black. Ein paar wenige schwarze Teile, easy zu kombinieren, mit einem Hauch Bling-Bling – das spiegelte meine Persönlichkeit immer perfekt wider. Bis ich mich eines Tages darin verlor, die neuesten Teile aller 16 Kollektionen meines Lieblingsdesigners zu shoppen. Und trotzdem vor dem Schrank feststellen musste, dass nichts passte. Es fehlte die solide Basis. Etwas, auf dem ich aufbauen konnte. Und so stand ich vor nicht allzu langer Zeit da und sah: eine Katastrophe. Berge an Schals, die ich nie getragen habe, merkwürdige Kleider, von denen ich vergessen hatte, dass ich sie besaß, Frustkäufe in Farben, die meiner Haut einen teigigen Unterton verleihen, gefühlte 700 Hosen, davon Jeans in Regular Fit, Slim Fit, Loose Fit, Baggy und Bootcut, Stone

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Sakko um € 339,– und Hose um € 219,–, beides von Essentiel Antwerp, Pulli von Oui um € 109,95.

Basic s f ür Ihre Tre nd s

des Jahres von Pantone!) mit schwarzen Spitzendetails (Trend!) anschaffen und dazu mit Nieten verzierte Biker-Boots tragen. Sie tunen den Look auf abwechslungsreich und auch mal gewagt und sind – wie ein Slipdress – nie aus der Mode. Ein luftig gehäkelter Sommermantel als Trendteil darüber oder meine Lederjacke, falls es kühl ist – ein supercooler Look und fotogen genug für Instagram. Für Menschen, die gerne und viel reisen, ist die Basic-Garderobe ideal. Teile in Schwarz, Weiß, Grau und Beige lassen sich hervorragend kombinieren. Für einen längeren Business-Trip reichen also 1 Hose, 2 T-Shirts, 1 Bluse, 1 Rock und – à la Heilbrunner – 1 Paar Turnschuhe, die heutzutage sogar bürotauglich sind. All das passt ins Handgepäck und bedeutet: keine Wartezeit am Band nach der Landung und nie wieder verlorenes Gepäck. Wenn Sie sich also auf coole Klassiker beschränken, wird nicht nur das Reisen komfortabler, Sie befreien sich auch vom strengen Diktat der Trendmacher. Sie müssen nicht mehr schrille neonfarbene Neopren-Kleider anziehen, nur weil das als der letzte Schrei gilt. Und das Beste: Sie behalten den Überblick. Sie entscheiden, was für Sie in dieser Saison Trend ist. Sie sind Ihr eigener Modeschöpfer!

Was auch zur neuen Basic-Uniform gehören sollte: Slim Fit-Jeans, Stone Washed oder weiß, dazu ein schmal geschnittenes Langarm-Shirt mit Rundhalsausschnitt. Schmal streckt übrigens optisch und ist deshalb auch die Silhouette, die Sie tragen sollten, wenn Sie nicht 1,80 Meter groß sind. Und noch ein Must-have: das Slipdress. Ich werde mir eines aus Seide und in einem zarten Korallenton („Living Coral“ ist die Farbe

Rechte Seite — Links: Kleid von Weekend by Max Mara um € 399,–. Mitte: Sakko um € 489,– und Gilet um € 239,–, beides von Emporio Armani, T-Shirt von Selected Homme um € 19,99, Hose von Drykorn um € 149,–. Rechts: Kleid von Hugo Boss um € 349,–.

Rock mit hoher Taille in „Stony Ground“ für die Dachterrassen-Party. Ich werde Rock oder Hose mit weißen AdidasSneakers kombinieren und einem weißen T-Shirt, dem Evergreen schlechthin. Auch schön dazu: ein schlichtes weißes Männerhemd, schmal geschnitten mit extralangen Ärmeln. Wenn ich Lust habe, trage ich eine selbstaufgefädelte Blumenkette für den Hippie-Touch, der weiter ein Trend-Thema sein wird, und kombiniere statt Turnschuhen schwarze, flache Ankle Boots dazu. Schuhe – ein wichtiges Thema. Elementar sind Ankle Boots, Brogues, Loafers (beides Klassiker) und besagte weiße Sneakers, die von der deutschen Stilikone und Bloggerin Veronika Heilbrunner salonfähig gemacht wurden und seit bestimmt zwei Jahren auf der Klassikerliste stehen. Sie trägt sie immer noch, auch zum bodenlangen Abendkleid. Die zweite gute Nachricht nach dem Beige-Trend: Die Schuhe für den Sommer bleiben flach. Sie können also die Vorjahrsmodelle behalten, oder den aktuellen Hybrid aus flachen Schlappen und vorne-eckigen Ballerina-Schuhen kaufen, bei denen das Leder den Fuß teilweise verdeckt, manchmal auch den Knöchel.

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BOTANICAL GARDEN OB WILDE DSCHUNGELPRINTS ODER ZARTE STREUBLÜTEN — BLUMENMUSTER BLÜHEN AUF. AM LIEBSTEN ÜBERALL, AUF HAUCHDÜNNEN FLATTERKLEIDERN UND ELEGANTEN SCHLAGHOSEN. UND IM LÄSSIGEN TOTAL-LOOK AUCH FÜR ECHTE MÄNNER. von

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Kleid von Pepe um € 79,95, Hose von SelfPortrait um € 259,–.


Kleid von Diane von Fürstenberg um € 751,–.


T-Shirt um € 49,95 und Hemd um € 89,95, beides von Tigha.


Hemd von Drykorn um € 99,95, Shorts von Hype um € 44,99.


Kleid von Closed um € 299,–.


Kaftankleid von La Fée Maraboutée um € 179,–.


Langarmkleid um € 169,– und Kurzarmkleid (darunter getragen) um € 169,–, beide von French Connection.


Hemd um € 79,95 und Hose um € 49,95, beides von Pepe.


Kleid von Weekend by Max Mara um € 289,–.


STRAND GUT von

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Fo t o g ra f i e r t w u r d e i n Ha m m a m e t/Tu n e s i e n . V i e l e n D a n k a n d a s t u n e s i s c h e F re m d e n v e rk e h r s a m t i n Ö s t e r re i c h .

Relaxte Tage am Strand und durchtanzte Nächte. Mit EASY BASICS, eleganter BEACHWEAR und aufregenden Kleidern passt der SOMMER in einen Handkoffer. Und dann geht’s auf zu den schönsten Urlaubsdestinationen. Wir haben die PERFEKTE GARDEROBE dafür.


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M O D E L S — M I L E N A K O R E N @ W I E N E R M O D E L S , L A U R A H @ E L E N A M O D E L S , C A O I M H I N O ’ B R I E N @ I Z A I O M A N A G E M E N T

Links: Kleid von Weekend by Max Mara um € 349,– . Mitte: Kleid von La Fée Maraboutée um € 149,–. Rechts: Sakko von Drykorn um € 279,95, T-Shirt von Tigha um € 39,95, Shorts von Joop um € 79,95 .

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Kleid von Calvin Klein um € 129,90, Bikinioberteil von Marc O’Polo um € 79,95.

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Sie: Weste von Max Mara Studio um € 209,–, Tank Top um € 79,95 und Jeans um € 179,95, beides von Drykorn. Er: Hemd von Joop um € 89,95, Chinos von Mac um € 99,95, Sakko (über ihren Schultern) von CG um € 229,95.

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Links: Windbreaker von LangerChen um € 139,–, Bikini von Burberry um € 250,– *, Halstuch von Drykorn um € 49,95. Rechts: Windbreaker von LangerChen um € 199,–, Badeanzug von Burberry um € 320,– *. * online nicht verfügbar

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Links: Carmenbluse von Guess um € 79,90, Hose von Marc O’Polo um € 129,95. Mitte: Hemd von Tommy Hilfiger um € 99,90, Jeans von Levi’s um € 89,95. Rechts: T-Shirt von Only um € 16,99, Jeans von Mac um € 94,95.

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Er: Pullover von Boss Casual um € 139,–, Jeans von Levi’s um € 89,95. Sie: Lurextop von SelfPortrait um € 269,–, Jeans von Only um € 39,99.

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Links: Hemdblusenkleid von La Fée Maraboutée um € 119,–, Hose von Mos Mosh um € 99,–. Mitte: Hemd von Scotch & Soda um € 79,95, Chinos von Selected Homme um € 59,95. Rechts: Kleid von Self-Portrait um € 359,–.

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LA BADIRA —

SO LEUCHTEND WIE DER MOND

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a Badira ist das luxuriöseste Hotel in Hammamet. Allein schon seine beeindruckende Lage über dem Mittelmeer und die 130 Suiten, welche alle über ein atemberaubendes Panorama verfügen, machen aus diesem Hotel ein echtes Juwel. Die weißen Terrassen entfalten sich entlang der zwei schimmernden Außenpools und des goldenen Sandstrands. Als einziges Mitglied des renommierten Hotel-Labels The Leading Hotels of the World in Tunesien, besticht La Badira durch ein außergewöhnliches Konzept. La Badira (Arabisch für „so leuchtend wie der Mond“) setzt alles auf das Licht- und Schattenspiel, welches einst Künstler wie Paul Klee, Jean Cocteau und August Macke inspirierte. Sie entdeckten Hammamet schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts und prägten den Ort, der bis heute zu den beliebtesten Reisezielen weltweit zählt. La Badira bietet seinen Gästen nicht nur 120 Junior-Suiten mit Blick aufs Meer, sondern auch 10 einzigartige Suiten, die jeweils 160 m2 groß und einem Künstler gewidmet sind und alle über einen Privatpool mit Blick auf das Mittelmeer verfügen. Der Spa by Clarins von La Badira ist der erste und bisweilen einzige Wellnessbereich der berühmten französischen

Kosmetikmarke in Tunesien. Beeindruckend ist das Indoor/Outdoorpool mit uneingeschränktem Ausblick zwischen Himmel und Meer. Neben mehreren Behandlungsräumen, Massagekabinen und einem Nagelstudio, kann man jederzeit das moderne Fitnesscenter, mit oder ohne Personal Trainer, nützen. Gesunde Ernährung ist die Aufgabe des französischen Küchenchefs Sébastien Bontour. Er überrascht seine Gäste im Restaurant „Adra“ mit originellen Rezepten aus der tunesischen Küche. Eine lockere Atmosphäre und leichte mediterrane Spezialitäten bietet das Restaurant „Kamilah“ am Pool. Für den Hunger zwischendurch, gibt es Snacks und erfrischende Cocktails an drei verschiedenen Bars. I N S P I R AT I O N E N U N D E R L E B N I SS E Wie einst Reisende, Abenteurer und Künstler zu Beginn des 20. Jahrhunderts, sollen sich die Gäste im La Badira wie zu Hause fühlen. Dazu gehört, Hammamet und die nähere Umgebung zu erkunden. Ob eine Bootsfahrt mit Picknick in eine einsame Bucht, eine Weinverkostung auf der Halbinsel Cap Bon, eine Kräuterwanderung im Hinterland oder eine Radtour, originelle und maßgeschneiderte Ausflüge können je nach Lust und Laune an der Rezeption gebucht werden. Anreise: Linienflug 3 x wöchentlich ab Wien nach Tunis – www.tunisair.com

www.labadira.com

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F O T O — PAT R I C I A W E I S S K I R C H N E R   M O D E L — P E T R A H @ S T E L L A M O D E L S

BEAUTY

Mit knalligen Farben und südfranzösischem Lavendelduft stimmen wir Sie auf einen anregenden Sommer ein. Finden Sie Ihre Lieblingstöne, nehmen Sie sich Zeit für sich in der Kastner & Öhler-Beautywelt. 91


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40,95.   2   Minimalist Whipped Powder Blush 02 von Shiseido um € 39,95.   3   Pot Rouge for Lips & Cheeks 02 von Bobbi Brown um € 32,95 .   4   L’Orchidée Blush Highlighter von Sisley um € 84,95.   5   Blush Duo 02 von Dr. Hauschka um € 19,50. 1   Blush Subtil 032 von Lancôme um €

Auffallen mit guter Laune ist erwünscht. Von PINK über GELB bis GRÜN — bunt und schrill. Machen Sie es wie der Frühling. Setzen Sie FARBAKZENTE! Auf Augen, Wangen, Lippen. Und bringen Sie Ihre Nägel in REGENBOGENFARBEN zum Glänzen. 93


1   Perfect Color Lipstick 898 von Artdeco um € 11,95 *.   2   Joli Rouge 701 von Clarins um € 25,95.   3   Lipstick 04 von Dr. Hauschka um € 19,50.   4   Luxe Liquid Lip High Shine 08 von Bobbi Brown um € 37,95.   5   Pop Splash

Lipgloss 13 von Clinique um € 23,95. * online nicht verfügbar

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ORANGE, das leuchtet wie ein Sonnenuntergang. SHOCKING PINK, das Vogue-Lady Diana Vreeland einst als das Marineblau Indiens bezeichnet hat. Und das feurige ROT eines Mohnblumenfeldes — für Lippen, die „SOMMER“ sagen. 94

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1   Hypnose Palette Doll Eyes D03 von Lancôme um € 52,95. 2   5 Couleurs 357 von Dior um € 58,95 *. 3   Couture Palette 09 von Yves Saint Laurent um € 56,95.

* online nicht verfügbar

Schattierungen in HIMMELBLAU. Das tiefe TÜRKIS des Meeres. Fruchtig-frische Töne von ERDBEERE bis PFIRSICH. Schimmernd bis deckend aufgetragen, umrahmen sie Ihre Augen und bringen sie zum STRAHLEN. 97


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1   Le Vernis 506 von Chanel um € 25,95 *.   2   La Laque Couture 96 von Yves Saint Laurent um € 25,95.   3   Art Couture Nail Lacquer 747 von Artdeco um € 8,95 *.   4   Addict Lacquer Plump Nr. 538 von Dior um € 36,95 *.   5   Nagellack 23 von OPI um € 16,– *.

* online nicht verfügbar

Intensives SONNENGELB oder lieber KAMELIENPINK? Warum nicht beides? Kombinieren Sie freches ORANGE oder softes PFIRSICH mit kräftigem TÜRKIS. Spielen Sie mit Farbkontrasten. Nägel dürfen auffallen und verleihen Ihrem Styling einen temperamentvollen AUSDRUCK. 98

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Noch mehr Farben auf www.1873.at/knallfarben


Der Duft der PROVENCE

Das besonders edle Öl des echten LAVENDELS wirkt ausgleichend, zugleich aber auch anregend. Der unverkennbare DUFT aus dem französischen Süden verleiht einem Parfum entspannte ELEGANZ.

1   Legend Spirit, EdT von Montblanc, 100 ml um € 75,95 . Frischer Männerduft mit Bergamotte und Lavendel.

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2   Halfeti, EdP von Penhaligon’s, 100 ml um € 206,95 . Damen- und Herrenduft mit Kreuzkümmel, türkischer Rose und Lavendel. 3   Mon Guerlain, EdT von Guerlain, 100 ml um € 111,95 . Impulsive Mischung aus Carla-Lavendel und Jasmin.

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4   Colonia, EdC Spray von Acqua di Parma, 100 ml um € 115,95 . 1916 erstmals kreiert: ein Klassiker für Damen und Herren mit dem Duft sizilianischer Limetten und englischem Lavendel. 5   Tuscany per Uomo, EdT von Aramis, 100 ml um € 83,95 . Der Duft der Toskana mit einem Hauch Lavendel. 6   Lavendes Bourbon, EdP von Maison Lancôme, 100 ml um € 196,95 . Provenzalischer Lavendel, abgerundet mit femininer Vanille. 7   Lemon Sorbet, EdT von Etro, 100 ml um € 115,95 . Spritziger Mix aus Zitrusaromen. 8   Code A-List Homme, EdT von Armani, 75 ml um € 83,95 (100 ml um € 111,93). Orientalisch-holziger Duft in limitierter Auflage.

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Mehr Exklusives aus der K&Ö-Duftwelt: www.1873.at/lavendel


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AB MIT DEM BART

Schönheitsrituale für den Mann? Oh ja! Denn eine ordentlich zelebrierte Nassrasur ist der perfekte Start in einen guten Tag.

1   Gentle Men’s Care, Rasiergel von Tabac, 200 ml um € 6,95 (100 ml um € 3,48).   2   Mousse de Rasage von Biotherm Homme, 200 ml um € 21,95 (100 ml um € 10,98).   3   Huile de Rasage von Clarins Men, 30 ml um € 34,95 (100 ml um €116,50). 4   Shave Cream Blue Eagle von Kiehl’s, 150 ml um € 18,95 (100 ml um € 12,63).   5   Rasierpinsel GalalithHorn von Golddachs um € 39,95 . 6   Rasierseifenschale inklusive Seife von L’Occitane um € 35,– .

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Prozent der Männer schwören auf Nassrasur. Ob Gel, Öl, Schaum oder Creme – die Zutaten für das morgendliche Frischegefühl sind so vielfältig wie die individuellen Vorlieben beim Bartritual. Für die Verträglichkeit der klassischen Rasur spielen die Qualität der Produkte und ein paar kleine Tricks eine große Rolle: Reinigen Sie Ihr Gesicht gründlich, bevor Sie die Klinge ansetzen. Wichtig ist, dass die Haut gut angefeuchtet ist, damit sich

die Barthaare präzise entfernen lassen. Haben Sie besonders empfindliche Haut, sollte nicht zu viel Druck auf den Rasierer ausgeübt werden und die Klinge in Wuchsrichtung gleiten. Tragen Sie Ihr Lieblingsprodukt am besten mit einem Echthaarpinsel auf und beenden Sie die Rasur mit einem wohlduftenden After Shave – und einer kussweichen Männerwange steht nichts (mehr) im Wege.

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GESUNDES HAAR

PERFEKT GESTYLT DANK DYSON Kennen Sie auch das tagtägliche Drama: Man verzweifelt allmorgendlich vor dem Badezimmerspiegel aufgrund der brüchigen, zu Spliss neigenden oder zu wenig glänzenden Haarpracht? Und dann ist das Haar noch nicht mal gestylt. Wenn ja, gibt es einen Lichtblick — DIE DYSON HAIRCARE-GERÄTE!

DYSON SUPERSONIC Haartrockner der Zukunft

Dyson hat den klassischen Haartrockner komplett neu überdacht – Ergebnis nach langjähriger Entwicklung ist der Dyson Supersonic. Er trocknet die Haare schnell und präzise, schützt sie gleichzeitig dank sensorgesteuerter Wärmeregulierung vor Schädigungen und verleiht dem Haar einen natürlichen Glanz. Der Dyson Supersonic misst mittels Sensoren zwanzigmal in der Sekunde die Temperatur des Luftstroms, der auf die Haare trifft und reguliert sich selbst, sodass die Haare niemals zu heiß und dadurch beschädigt werden. Schon nach kurzer Zeit fühlt sich das Haar gesünder an. Dank des kompakten Designs passt der Motor perfekt in den Griff des Geräts und muss nicht wie bei den meisten herkömmlichen Modellen im Kopf untergebracht werden. Dies führt neben einer ausbalancierten Gewichtsverteilung auch zum neuartigen und extravaganten Design des Supersonic. Außerdem ist er megaleise im Vergleich zu herkömmlichen Föhns und man kann sich nebenbei bestens unterhalten.

DYSON AIRWRAP

Unterschiedlichste Styles ganz einfach und ohne extreme Hitze Haare trocknen ist nur eine Seite der Medaille – Styling die andere! Der Dyson Airwrap ist ein innovatives HairstylingTool, dazu designt, Haare zu locken, zu wellen, zu formen oder zu glätten. Das Geheimnis: Der Coandă-Effekt, ein aerodynamisches Phänomen, sorgt dafür, dass sich dein Haar rund um die Locken- bzw. Bürstenaufsätze legt - und dort auch bleibt. Das Ergebnis sind wunderschöne, bouncy Curls, lockere Wellen oder perfekt geformte Haare wie nach einem professionellen Blowout. Im Gegensatz zu anderen Styling-Geräten, die mit extremer Hitze arbeiten, kann der Dyson Airwrap Haarstyler gleichzeitig stylen und trocknen und ermöglicht somit das Styling der Haare auch schon in feuchtem Zustand. Wie der Dyson Supersonic Haartrockner verfügt auch der Dyson Airwrap Haarstyler über eine intelligente Temperatur-Regulierung. So wird das Haar keiner extremen Hitze ausgesetzt. Mehr Infos unter www.dyson.at


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Zu Besuch bei Harald Irka. Wir blicken dem jüngsten Drei-Hauben-Koch der Welt über die Schulter. Und wiederentdeckt für Bett und Tafel — die fast vergessene Kunst der Leinenweberei.

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KO C H T, W I E M OZ A RT KO M P O N I E RT. H A R A L D I R K A B ES I TZ T D I E AU SS E RG E WÖ H N L I C H E FÄ H I G K E I T, A RO M E N U N D Z U TAT E N I N T U I T I V Z U E I N A N D E R F I N D E N Z U L ASS E N . U N D V E RS ETZ T DA M I T GÄST E U N D GAU M E N I N STAU N E N .


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VOM ZAUBERLEHRLING ZUM KÜCHENMAGIER

ES WAR EIN ZUFALL, DASS ER HIER VOR ZEHN JAHREN GELANDET IST. IN DER „SAZIANI STUB’N“ IM SÜDOSTSTEIRISCHEN STRADEN. AUS DEM ZUFALL WURDEN DREI HAUBEN. DIE HOLTE SICH HARALD IRKA IM ALTER VON 21 JAHREN. ZU BESUCH BEI EINEM AUSNAHMETALENT. von

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„ Ich mache meine Arbeit GERNE, und das ist alles. Wenn es dem GAST schmeckt, bin ich ZUFRIEDEN. “ H A R A L D

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s klingt fast wie die Vorlage für ein kitschiges Hollywood-Movie: Ein junger Mann besucht eine Hotelfachschule und weiß nach dem Abschluss nicht so genau, was er eigentlich machen will. Die Eltern wollen ihn zur Matura überreden, doch der Sohn hat andere Pläne und bewirbt sich – als Koch. Kurze Zeit später ist er ein Superstar. Diese Story stammt aus der Lebensfeder von Harald Irka. Gleich nach seiner letzten Prüfung an der Fachschule in Linz bewarb sich der damals 17-Jährige also bei einigen Restaurants als Koch. Ein Bewerbungsschreiben landete im südoststeirischen Vulkanland, im Postkasten von Anna und Albert Neumeister, den Eigentümern der legendären „Saziani Stub’n“. „Die Familie Neumeister war die erste, die auf mein Schreiben reagiert hat. Und genau deshalb bin ich hier“, lacht Irka. Das war vor zehn Jahren. Damals schwang noch der Kanadier Nikolaas Sillem das Küchenzepter inmitten der südoststeirischen Weinberge. Und das auf besondere Art und Weise: Während andere Jungköche zunächst wochenlang Erdäpfel schälen und Zwiebeln schneiden müssen, ehe sie so richtig zu kochen anfangen dürfen, stellte Sillem den jungen Irka gleich an den Herd – und weihte ihn obendrein in alle Küchengeheimnisse ein. „Ich habe vom ersten Tag an so richtig Gas geben dürfen und war von Anfang an bei allen Prozessen mit dabei“, erzählt dieser heute rückblickend und dankbar. Ergänzend dazu schmökerte er immer wieder in diversen Profikochbüchern, um sich schön langsam, aber sicher das Handwerk anzueignen.

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Doch ganz ohne Talent gelingt dieser Akt wohl kaum. Wer also hat’s ihm in die Wiege gelegt? „Keine Ahnung. Ich bin der Erste in der Familie, der den Weg in die Gastronomie gegangen ist. Von meiner Mutter und meiner Großmutter hab ich mir das eine oder andere abgeschaut, aber das war’s schon“, schmunzelt der junge Koch, der im Urlaub trotz fehlender Familienkochkenntnisse gerne heim nach Oberösterreich fährt. Koc hen ist etwa s ga nz Normal e s

Jedenfalls kam es, wie es eben kam: Der kanadische Küchenchef verließ Straden im Jahr 2011, Irka blieb und übernahm 2012 die Chefhaube. Dann ging alles Schlag auf Schlag. Der damals 20-Jährige überraschte mit seinem außergewöhnlichen Können die geschlossene Kritikerwelt und schaffte auf Anhieb sensationelle zwei Hauben im Gourmetführer GaultMillau. Ein Jahr später gelang dem Linzer dann die absolute Sensation: Mit nur 21 Jahren machte er den großen Sprung nach vorne und holte sich den Titel „Jüngster Drei-HaubenKoch der Welt“. Ein Megaerfolg, der wohl so manchen anderen Küchenmeister in ungesunde Selbstbewusstseins-Dimensionen abheben hätte lassen. Nicht so Harald Irka. Der Erfolg ist weder der Familie Neumeister noch Irka zu Kopf gestiegen. „Das ist uns passiert. Wir haben eigentlich nicht damit gerechnet, so schnell von null auf hundert zu kommen. Als ich das Restaurant übernommen habe, wurde ich von den Neumeisters gefragt, ob wir uns von Gourmetführern bewerten lassen sollen oder besser nicht“, erzählt Irka. Gut, dass sich der 27-Jährige

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damals mutig dafür entschieden hat. Die Gourmets waren aufgrund der Haubenflut aktiviert und strömten motiviert ins Restaurant. Ohne aber den Shootingstar aus der Fassung zu bringen, der blieb der Rolle seines Lebensdrehbuchs treu. „Ich habe weitergemacht wie zuvor. Der Hype war sicher eine Bestätigung unserer Arbeit, aber deshalb habe ich doch nicht anders gekocht als zuvor“, sagt Irka, für den Kochen übrigens etwas ganz Normales ist. Von wegen außergewöhnlich. Er sei weder ein großer Künstler noch einer, der das Kochen zur wichtigsten Sache erhebe. Sein geerdeter Zugang: „Ich mache meine Arbeit gerne und das ist alles. Wenn es dem Gast schmeckt, bin ich zufrieden.“ Bescheiden ist er, aber wie. Auch wenn es einmal nicht um seine Meisterleistungen in der Küche, sondern um ihn ganz persönlich geht. „Ich bin eher der langweilige Typ. Emotionale Ausreißer sind nicht so mein Ding“, sagt er betont gelassen. I n d e r Ruhe lie g t d ie Kraf t

Trotz seines Erfolgs und seiner inneren Ruhe hat er eines noch nicht geschafft – in Straden so richtig anzukommen und sich daheim zu fühlen. „Es ist bei uns hier schon sehr ruhig. Vor allem im Winter ist Straden eine echte Herausforderung. Da ist gar nichts los. Nach der Arbeit gehe ich nach Hause, schau mir vielleicht noch ein paar Minuten eines Films an und gehe schlafen.“ Wenn sich einer der besten Köche des Landes also selbst als langweilig bezeichnet, dann soll das schon etwas heißen. Man stelle sich bloß vor, dass er einmal so richtig aus sich herausgehen würde. Was dann? Die vierte Haube? So ganz emotionslos wäre diese für Irka dann aber wohl doch nicht. Eine tolle Sache wäre das, freilich. Aber, und schon relativiert er: „Verbiegen werde ich mich dafür nicht. Ich koche weiter wie bisher. Wenn das nicht reicht, dann kann ich auch nichts machen.“

Kein Hummer, kein Kavia r, keine la uten Töne

Für seine Fans reicht’s allemal, die kommen vor allem aus Österreich, Deutschland und der Schweiz ins verschlafene Straden, um Harald Irkas Menüs genießen zu können. Ein Gast kommt immer wieder aus Australien angeflogen. Kein Wunder, denn die Art, wie der junge Starkoch die Gerichte auf die Teller zaubert, ist einfach magisch. „Sous-vide“, das derzeit absolut angesagte langsame Garen im Vakuumbeutel, braucht er nicht und dem ganzen Molekular-Wahnsinn kann er ebenso nichts abgewinnen. „Ich koche ganz normal“, untertreibt Irka. Auch sündteure Produkte wie Wagyu-Beef, Hummer oder Kaviar von diversen Störarten, mit denen sich so mancher Gourmet-Tempel schmückt, hält er für unnötig. Ebenso entbehrlich sind für ihn laute Töne in der Küche. Hier in Straden wird nicht gebrüllt, und es fliegen auch keine Kochtöpfe. „In der Ruhe liegt die Kraft“, gibt Irka vor, und seine junge Küchenmannschaft weiß das zu schätzen. Die Zeiten diktatorischer Küchenchefs gehören eindeutig der Vergangenheit an. „Dir würde heute jeder gute Mitarbeiter sofort davonlaufen, wenn der Ton nicht passt“, sagt Irka. Kann den Linzer irgendetwas aus der Ruhe bringen? Nach längerer Denkpause fällt ihm nicht wirklich etwas dazu ein. Dann doch. Die Musik von Billy Joel. Den findet er super. Zum einzigen Europakonzert des amerikanischen Superstars würde er gerne am 22. Juni nach London reisen, um im Wembley Stadium einmal so richtig abzurocken. Ob sein Kochstil mit dem Sound von Joel vergleichbar sei, verneint der bescheidene Kochkünstler umgehend, der sei eher als puristisch zu bezeichnen. Also reduziert auf das Wesentliche. Die wahre Kunst ist es wohl, aus einfachen und vor allem wenigen Zutaten das perfekte Gaumenspiel zuzubereiten. Und das kann der Mann.

Z AU B E R H A F T E G E R I C H T E I M E N TZ Ü C K E N D E N ST R A D E N F I N D ET H A R A L D I R K A I M E I N K L A N G M I T D E R N AT U R A L L ES, WAS E R B R AU C H T, U M „GA N Z N O R M A L Z U KO C H E N “. SO WO H L K L I N G E N D W I E WO H LSC H M EC K E N D S I N D D I E N A M E N D E R Z U TAT E N U N D R E Z E PT E .

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BIERRETTICH . FORELLE . BÄRLAUCH . KREN

Leinen-Tischdecke von Lovely Linen um € 87,99. Leinen-Serviette von Lovely Linen um € 8,99. Sauvignon Blanc-Glas von Riedel um € 22,45 . Fischbesteck, 12-teilig von Berndorf um € 64,90. Suppenteller von Serax um € 26,90.

Sie möchten wissen, wie Harald Irka seine FORELLE räuchert und Bierrettich mit Verjus, Honig und Mirin mariniert? Das Rezept finden Sie auf www.1873.at/forelle

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KALBSBRIES . SONNENBLUME . KAMILLE . RAPS

Leinen-Tischdecke von Lovely Linen um € 87,99. Leinen-Serviette von Lovely Linen um € 8,99. Sauvignon Blanc-Glas von Schott Zwiesel um € 9,50 . Besteck-Set, 30-teilig von Berndorf um € 1.299,–. Schale von Serax um € 27,99.

Kamillentee à la Harald Irka passt perfekt zu KALBSBRIES. Aber was macht er mit der Sonnenblume? 111

Das Rezept finden Sie auf www.1873.at/kalbsbries


MILCHLAMM . PFEFFERMINZE . KARTOFFEL . SAUERRAHM

Leinen-Tischdecke von Lovely Linen um € 87,99. Leinen-Serviette von Lovely Linen um € 8,99. Chianti-Glas von Artner um € 6,99 . Besteck-Set, 30-teilig von WMF um € 479,–. Gourmetteller von Räder um € 27,50.

Das MILCHLAMM auf zartem Püree und Basilikum-Hollandaise möchten Sie auch einmal kredenzen? Das Rezept finden Sie auf www.1873.at/milchlamm

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HIMBEERE . AMARANT . ROSE

Leinen-Tischdecke von Lovely Linen um € 87,99. Leinen-Serviette von Lovely Linen um € 8,99. Viognier-/Chardonnay-Glas von Riedel um € 24,50 . Besteck-Set, 30-teilig von Berndorf um € 465,–. Teller von ASA Selection um € 13,90.

Lassen Sie sich HIMBEERE, Amarantcreme und RosenwasserTapioka auf der Zunge zergehen. 11 3

Das Rezept finden Sie auf www.1873.at/himbeere



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DIE KRAFT DER LANGEN FASER

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Wir schätzen ihn sehr. Den LEINENSTOFF, seine feine Qualität, seine NATÜRLICHKEIT und Langlebigkeit, den Zauber, der ihm innewohnt. Beim Besuch im Textilmuseum Haslach haben wir uns seine GESCHICHTE näherbringen lassen.

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„ LEINEN kann man bleichen, indem man es dem SONNEN- oder MONDLICHT aussetzt. “ C H R I S T I N A

Hardware, sondern es fehlt nun auch das Know-how“, erklärt Christina Leitner, wissenschaftliche Leiterin des Textilen Zentrums Haslach. Sie meinen, die spinnen? Man hätte nicht alles über einen Kamm scheren sollen? Ja, offenbar hatte man sich im Fortschrittsglauben verhaspelt und heute haben wir die Scherereien. Wie tief die Leinenweberei und Flachsgewinnung in unserer Kultur verankert sind, zeigen viele Redewendungen sehr deutlich. Wir benutzen sie häufig, während wir beinahe vergessen haben, woher sie eigentlich stammen.

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Vom Ra ufen, Brec heln und Hech e l n

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Die blau blühende, etwa meterhohe Flachspflanze überzog einst die Mühlviertler Hügel und Äcker wie ein Teppich. Günstig mit dem Fuhrwerk je eine Tagesreise von Passau, Linz und Krumau in Böhmen entfernt, spielte der Ort Haslach schon im 13. Jahrhundert eine besondere Rolle. Hier kamen die Händler zusammen, kauften auf den Wochen- und Jahrmärkten bei den Bauern und Flachshändlern der Umgebung ein. Das malerisch gelegene Haslach war das textile Fenster zur Welt. Der gehandelte Stoff war für seine Produzenten sehr wertvoll, denn „wenn ich ein Material selbst anbaue und in vielen anstrengenden Arbeitsschritten gewinne, ist der Bezug zum Kleidungsstück automatisch ein ganz anderer“, stellt Leitner fest. „Und so entwickelten sich um den Flachs Bräuche, Lieder, Feste. Er war Statussymbol. Das weiße Leinen ist in seiner kulturgeschichtlichen Bedeutung auch immer für Reinheit, für Licht gestanden, da man es wunderbar bleichen kann, wenn man es dem Sonnen- oder Mond-

ein Naturmaterial ist robuster und vielseitiger als Leinen, seine Gewinnung ist aufwendig, die Weberei eine hochkomplexe Angelegenheit, dabei gilt diese als eines der ältesten Kulturgüter der Menschheit. Auch in Österreich war die Leinenerzeugung über Jahrhunderte integraler Bestandteil des bäuerlichen Lebens. Aber es dauerte nur wenige Jahrzehnte der Industrialisierung und des Siegeszugs der leichter zu verarbeitenden Baumwolle, bis das Leinen plötzlich als rückständig und altvaterisch galt. Man störte sich an der unregelmäßigen Optik. Der individuelle Charakter des Leinens mit seiner unübertroffenen Haptik und Wandlungsfähigkeit musste der perfekten, gleichmäßigen Glätte des Baumwollfadens weichen. Durch die Öko-Bewegung, die in den 1990er-Jahren einsetzte, begann jedoch die wohlverdiente Rückbesinnung auf das Leinen und heute hat das Material selbst in den Kollektionen großer Marken wieder Einzug gehalten. Wir decken unsere Tische vermehrt damit, schätzen die atmungsaktiven und kühlenden Eigenschaften einer Leinenbettwäsche und erfreuen uns daran, wie spannend sich das Licht an den Knittern und den Webmustern des Stoffes bricht. Denn das verleiht unseren Wohnräumen elegante Natürlichkeit. Und gibt uns das Gefühl von Entschleunigung. In der kurzen Zeitspanne, als Leinen nicht mehr gefragt war, drohten jedoch Jahrhunderte des Wissens um die Kultivierung zu versinken. Die meisten Betriebe wurden geschlossen, das Saatgut verschwand und bis auf ein paar Museumsobjekte wurde alles entsorgt. „Und das betraf nicht nur die

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D UA L E S SYST E M I N D E N LO C H K A RT E N ST EC K E N D I E I N FO R M AT I O N E N F Ü R DAS M U ST E R. S I E S I N D Ü B E R SC H N Ü R E M I T D E N SC H Ä F T E N V E R BU N D E N , D I E D I E K ET T FÄ D E N J E W E I LS H E B E N O D E R S E N K E N .

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EC H T E KOST BA R K E I T C H R I ST I N A L E I T N E R ( L I N KS ) Z E I GT K& Ö - E I N K ÄU F E R I N PA M E L A PAU SC H D I E I N V I E L E N , KÖ R P E R L I C H A N ST R E N G E N D E N A R B E I TSSC H R I T T E N G E WO N N E N E N FAS E R ZÖ P F E .

licht aussetzt.“ Dann wird sein Grau-Beige strahlend weiß. Das ist der Zauber, der dem Leinen innewohnt: Es kann das Licht speichern. Verg e sse ne We r t anlag e

Aus den Samen der genügsamen Pflanze wurde Leinöl gewonnen, aus den Stängeln die längste Naturfaser, die es gibt. Sie reicht bis in die Wurzeln hinab, weshalb man sie einst raufte, also mitsamt der Wurzel ausriss. Danach stellten die Bauern den Flachs büschelweise zum Trocknen auf. Um die Samenkapseln vom Rest der Pflanze zu trennen, zogen sie diese über den Riffelkamm. Die Samen kamen in die Ölmühle. Die Stängel wurden erneut auf dem Feld ausgelegt, vom Tau immer wieder angefeuchtet, wodurch sich das Pektin, das die Fasern zwischen Stroh und Holzkern ver-

klebt, löste. Danach wurden die Büschel auf offenem Feuer getrocknet. Richtig dürr konnte man sie besser brecheln, „indem man stundenlang mit einem mehrere Kilo schweren Holzarm, dem Brechel, auf die Stängel eingeschlagen hat“, erklärt Leitner. Dadurch konnten sie geknackt, das Stroh geöffnet werden. Von den Kindern bis zu den Großeltern waren alle gemeinsam an verschiedenen Geräten im Einsatz. Wenn der letzte Staub von der Flachsfaser abgefallen war, blieb ein ziemlich verworrenes Faserknäuel übrig, das an Rosshaar erinnerte und nach Stroh, nach Sommer duftete. Es musste gehechelt, also mit Metallkämmen gekämmt und dann zu kunstvollen Faserzöpfen zusammengedreht werden. Diese kamen zur Aufbewahrung in große Truhen und waren eine Art Wertanlage, denn der soziale Status wurde über das Leinen verhandelt. „Eine körperlich sehr anstrengende, aber für die Gemeinschaft sehr wichtige Zeit“, sagt Leitner.

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B LOSS N I C H T V E R H AS P E L N D I E BU N T E N FA D E N S P U L E N F Ü R DAS SC H I F FC H E N WA RT E N AU F I H R E N E I N SATZ . M I T D E M SC H W U N G R A D ( B I L D U N T E N ) W E R D E N D I E F L AC H S FAS E R N VO M ST RO H B E F R E I T.

In den kalten Wintermonaten wurden die Faserzöpfe in den bäuerlichen Stuben versponnen und dann zu Stoff gewebt – und mit hinein gelangten Geschichten, Legenden, Traditionen und das Können vieler Generationen. „Auch heute noch rufen Leute aus der Umgebung bei uns an, weil sie so eine Truhe mit hunderten dieser Flachszöpfe darin finden“, erzählt Leitner. „Wenn man sich vergegenwärtigt, wie viel Zeit und Arbeit dahintersteckt, um sie zu gewinnen – das war so kostbar, dass sie oft ein Leben lang nicht angegriffen worden sind. Natürlich konnte damals niemand damit rechnen, dass diese Zöpfe eines Tages nicht mehr gefragt sein würden.“ Auch wie fein jemand spinnen konnte, war ein wichtiges Kriterium. Die Fasern wurden früher auf Handspindeln versponnen, ab dem 15. Jahrhundert auf dem Flügelspinnrad, bei dem mit dem Fuß das Rad in Schwung gebracht wird, das den Drall auf die Fasern überträgt. Wer das schafft, hat übrigens „den Dreh raus“. „Im Prinzip ist Spinnen nichts anderes, als parallel liegende Fasern unter Zug miteinander zu verdrehen“, zeigt Leitner. Und den reißfesten Faden auf Spulen zu wickeln. Von der vollen Spule kam das Garn auf die sogenannte Haspel. Eine zylinderförmige Vorrichtung, auf der es in Strängen sorgfältig aufgewickelt wurde, um es in großen Mengen zu färben oder zu waschen. Sie ahnen es vermutlich schon, wie es zum „Verhaspeln“ kommt?

tieren ablegte. Ein großer Aufwand, „weil man mit einer ganzen Schar Fäden arbeitet, von denen alle gleich lang sein und die gleiche Spannung haben müssen“, erklärt Leitner: 20 bis 30 Meter lange Kettfäden für ebenso lange Stoffbahnen. Denn die kniffligste Arbeit beim Weben ist das Einrichten des Webstuhls, also das Einziehen jedes einzelnen der mehreren Hundert Kettfäden in die Schäfte und Litzen. Mittels dieser werden die Fäden gehoben und gesenkt, damit das Schiffchen mit dem Schussfaden durchschießen kann. Da ist gute Vorbereitung alles: Reißt einer der Kettfäden oder gerät in die falsche Litze, dann hat man echte „Scherereien“. „Bei komplexen Mustern und Maschinen steht man zu zweit drei, vier Tage, um den Webstuhl einzurichten“, so Leitner. Aber die Mühe lohnt sich. „Die Motivik beim gewebten Stoff hat eine ganz andere Tiefe als bei einem bedruckten Stoff. Da steckt ganz schön viel Hirnschmalz dahinter, das System auszuklügeln“, sagt Leitner. Der Prozess des Webens hat etwas sehr Mathematisches. Weshalb es sogar die Theorie gibt, dass sich die Mathematik aus der Weberei entwickelt habe, nämlich „über das jahrtausendelange Werken der Frauen am Webstuhl, die gerade von ungerade unterschieden und Teilbarkeiten bei den Kettfäden entwickelt haben“, sagt Leitner. „Deshalb ist man der Meinung, dass sich aus dieser angewandten erst später die Mathematik in ihrer abstrakten Form entwickelt hat.“ Der Weber, nein, ursprünglich die Weberin, musste das Muster immer mitdenken und verschiedene Trittbretter betätigen, die mit den Schäften verbunden waren, durch die die Kettfäden liefen. Mit den Füßen hob oder senkte sie Schuss für Schuss die Kette und

„ Die MOTIVIK bei gewebten Stoffen hat eine ganz andere TIEFE als bei einem bedruckten Stoff. “ C H R I S T I N A

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Gut in Schuss

Vor dem Weben musste man sich überlegen, in welcher Farbfolge und Dichte die Kettfäden im Stoff sein sollten, bevor man sie zunächst auf dem sogenannten Schärbaum zum Sor-

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Wir nehmen den weltumspannenden Leinenfaden für Sie wieder auf. Finden Sie in unserer Home-Abteilung alles für ein stimmungsvolles, natürliches Wohngefühl. Bettwäsche in vielen Farben von Lovely Linen um € 278,– .

langsam entstanden Muster und Stoff. Hat man keine Scherereien und geht es beim Weben schön voran, ist man „gut in Schuss“. Tatsächlich war das Weben über Jahrtausende Frauensache. Und so betrachtet ist die Mathematik gar eine weibliche Errungenschaft. Heute wird die Handweberei von vielen, die sich ihr widmen, noch aufgrund eines weiteren Aspekts vermehrt geschätzt und deswegen als Hobby betrieben. Sie hat nämlich neben dem rationalen Zugang auch eine ganz meditative Seite, zeigt Leitner am historischen Webstuhl vor: „Denn beim Weben muss man in einen Rhythmus mit Händen, Füßen und Atem kommen.“

musste der Weber zuvor in die Lochkarte programmieren“, zeigt Leitner. Deswegen heißen Stoffe mit freien, komplexen Webmustern Jacquard-Stoffe. Wenn Sie das nächste Mal an Ihrem schön gedeckten Tisch sitzen und das schimmernde Leinenmuster Ihres Tischtuchs betrachten, versuchen Sie diesem doch auf den Grund zu gehen – aber verlieren Sie dabei nicht den Faden!

Textile s Zentrum Ha sla c h

D e r e rste Co mp ute r

1805 entwickelte schließlich Jean-Marie Jacquard das Lochkartensystem, das wie ein Computer nach dem dualen System funktioniert. Ab da brauchte der Weber nur noch einen einzigen Tritt, der, anstatt das Anheben der Kette direkt auszulösen, Lochkarte für Lochkarte weitertransportierte. Nadeln tasteten die Karten ab und nur wenn sie in ein Loch trafen, wurde am Faden gezogen, der die Kette hob. „Nun erst konnten statt der bisher geometrischen und durchgehenden Muster Hirsche, Hasen oder Bäume entstehen. Diese Informationen

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Im Webereimuseum Haslach können Besucher nicht nur die historische Entwicklung der Leinengewinnung und -verarbeitung kennenlernen, sondern der Faszination für die Weberei auch selbst erliegen. Indem sie Josef Eckerstorfer beim Weben an historischen Webstühlen über die Schulter schauen, an zahlreichen Kursen oder Sommersymposien teilnehmen oder im umfassenden Musterarchiv stöbern. www.textiles-zentrum-haslach.at


FO R M VO L L E N D E T G E SC H W U N G E N D I E SC H W U N G R A D B ET R I E B E N E AU FSC H N I T T M ASC H I N E VO N B E R K E L ST E H T S E I T 120 JA H R E N F Ü R E L EGA N Z U N D P R Ä Z I S I O N . D E R D ES I G N K L ASS I K E R VO L A N O K A N N WA H LW E I S E M I T O D E R O H N E STA N D F U SS B E I K AST N E R & Ö H L E R I N D E R H O M E-A BT E I LU N G B EST E L LT W E R D E N .

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STILECHT AUFSCHNEIDEN

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Als Wilhelm van Berkel die Aufschnittmaschine erfand, schuf er einen ZEITLOSEN KLASSIKER. Nicht nur in Geschäften oder Restaurants, auch in der privaten Küche ist eine BERKEL schnell ein Hingucker.

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otterdam, 1898. Die als ikonisch gelten – und gern Zeichen der Zeit inkopiert und nicht erreicht werspirierten den als den. Vor allem die Modelle L, R Faktotum in einer und R1 aus den ersten Jahren des Fleischhauerei ange20. Jahrhunderts sind gesuchte Home Line 200 von Berkel um € 499,99 . Sammlerstücke. Die Maschinen stellten jungen Wilhelm van Bermit dem durchbrochenen Schwungrad, dem sogenannten kel. Überall dampfte, stampfte, rotierte es: Nähmaschinen, Flower Wheel, dem blumenverzierten roten Standfuß, den Schaufelraddampfer, die Räder und Walzen einer auf seinem Arbeitsweg gelegenen Druckerei. Alles wurde zunehmend silbern glänzenden Zahnrädern und Klingen gelten unter Remaschinell betrieben, alle Signale standen auf Fortschritt. staurantbesitzern, Architekten und Designern auch heute Van Berkel ist ein Tüftler, beseelt von der Idee, mittels Me- noch als Klassiker für gediegenes Wohnen und Speisen. Später wurde das durchbrochene Schwungrad aufgrund der einfachanik den perfekten Schnitt eines gelernten Fleischers zu imitieren. Seine ersten Skizzen entstehen. Eine konkave Klin- cheren Reinigung durch ein geschlossenes ersetzt. 2018, zum ge wird durch eine Kurbel in eine rotierende Bewegung ver- 120-jährigen Jubiläum, legte das Traditionsunternehmen hissetzt. Mit demselben Mechanismus wird gleichzeitig eine be- torische Modelle der handbetriebenen Schwungradmaschiwegliche Platte zur Klinge hingeschoben. Klingt so einfach nen aus jeder Ära neu auf.  wie perfekt. Und das Ergebnis? Hauchdünne Schinkenscheiben, durch die hindurch man Zeitung lesen könnte. Deshalb schwören Prosciutto-Liebhaber auf die unerreichte Schnittqualität einer Berkel. Sie veränderte nicht zuletzt auch den Genuss hochwertiger, wertvoller Lebensmittel, und BERKEL BEI K AST NER & ÖHLER zwar so, wie jene es verdient haben: nämlich bis zum Verzehr Für den Hausgebrauch zeigen wir Ihnen in unserer in Perfektion verarbeitet zu werden. Home-Abteilung gerne die elektrischen AufschnittSchon ein Jahr nach van Berkels erstem Experiment ermaschinen der Home Line 200–250. Sie zeichnen oberten mehr als hundert seiner Maschinen von Rotterdam sich durch ihre kompakten Abmessungen, ihre sichere aus zuerst den holländischen Markt, dann die Welt. Der findige Handhabung und einfache Pflege aus. Konstrukteur eröffnete Produktionsstätten in Dänemark, Auch sind sie mit ihrer reduzierten Silhouette, Schweden, Italien, Spanien, Kanada, in der Schweiz, in den in Berkelrot und Silber gehalten, sowohl schönes USA. 1924 startete van Berkel in Mailand, wo sich noch heute Designobjekt als auch langlebige Küchenmaschine der Hauptsitz der Marke befindet. für perfekte Ergebnisse. Wir beraten Sie gerne.

S c har fe r D e sig nk lassike r

Mit seiner Aufschnittmaschine revolutionierte van Berkel nicht nur den Markt, sondern schuf ein Gerät, dessen mechanische Details, dessen Funktionalität und Design auch heute

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In der Champagnerbar bei Kastner & Öhler in Graz können Sie sich die handbetriebene Schwungradmaschine, die Volano, aus der Nähe ansehen und sich einen köstlich aufgeschnittenen Prosciutto zu einem Glas Champagner servieren lassen.


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INHOUSE

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Auf den kommenden Seiten werfen wir einen Blick in die Geschichte des Kastner & Öhler-Postversands. Wir fragen Red Bull-Rennsportchef Helmut Marko, welches Auto er fährt, und wir laden Sie zu zahlreichen Events ein.

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DEN STIL PERFEKTIONIEREN

In gemütlicher Lounge-Atmosphäre neue LIEBLINGSSTÜCKE entdecken, Trends kennenlernen und ausprobieren? Beim PERSONAL SHOPPING mit Expertin KATRIN LOTSCHAK HUBMER wird Einkaufen zum persönlichen Erfolgserlebnis.

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er träumt nicht von einem Schrank, in dem perfekt auf Typ und Figur abgestimmte Outfits hängen, die lustvoll und kreativ einen stilsicheren Auftritt mit überraschenden und vielseitigen Kombinationen garantieren? Seit acht Jahren ist Personal Shopping-Expertin Katrin Lotschak Hubmer bei Kastner & Öhler Graz für Kunden da und zeigt, wie das gelingt. Männer, Frauen, Paare, Freundinnen buchen das Personal Shopping oder bekommen es als Gutschein geschenkt, manche kommen allein, andere nehmen eine Freundin oder

K R E AT I V I TÄT U N D M A R K E N K E N N T N I S K AT R I N LOTSC H A K H U B M E R H AT I N W I E N D I E M O D ESC H U L E M I C H E L B E U E R N A B SO LV I E RT. I H R E JA H R E L A N G E E R FA H RU N G G I BT S I E B E I M P E RSO N A L S H O P P I N G A N D I E KU N D E N W E I T E R.

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den Partner mit in die Lounge, wo ausgewählte Stücke auf sie warten. Hier ist genügend Platz, um es sich bei einem Glas Champagner oder einem Kaffee gemütlich zu machen und zwei Stunden lang in privatem Rahmen und in Ruhe unter fachkundiger Beratung zu probieren. „Ich habe sehr viele Stammkunden, die seit Jahren diese Art des Einkaufens schätzen“, erzählt Lotschak Hubmer. „Manche nehmen das Angebot schlicht aus Zeitgründen zweimal im Jahr in Anspruch und kaufen für die kommende Saison sehr effizient und gezielt ein.“ Andere wollen nicht immer zu den gleichen Marken greifen und Neues kennenlernen.

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„ Ich habe sehr viele STAMMKUNDEN, die seit JAHREN diese Art des Einkaufens schätzen. “ K A T R I N

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„Und das zeige ich ihnen, denn ich kann mich beim Sortiment im ganzen Haus entfalten“, erzählt die Shopping-Expertin, in deren Job Kreativität, Marken- und Menschenkenntnis gefragt sind. Mo d e f ürs Le b e n Am Tag vor dem Shopping-Termin gibt es ein kurzes Telefongespräch, in dem die Expertin Eckdaten erfährt, Größe, Kragenweite, Augen- und Haarfarbe und welchen Stil der Kunde bevorzugt. „Es kommt praktisch nicht vor, dass sich jemand nicht richtig beschreibt“, so Lotschak Hubmer. Anhand der genannten Marken oder der Lieblingsjeans weiß die Expertin, welche Schnitte, Stile bevorzugt werden. Noch mit der Stimme des Kunden im Ohr nimmt sie sich eine Stunde lang Zeit, fährt mit dem Rollständer durch das ganze Haus, um quer durch Marken und Stockwerke passende Teile auszuwählen, Gewünschtes und auch Überraschendes, Trends und Klassiker, auch mal Schuhe und Mantel dazu. Im Schrank der Lounge warten die schönen Stücke dann pünktlich zum Termin darauf, nach Herzenslust probiert und kombiniert zu werden. Manchmal wird die Lounge auch anlassbezogen bestückt, wie etwa für den bisher jüngsten Kunden, der sich für die bevorstehende Firmung beraten ließ. Nach dem Alter fragt die Expertin übrigens nie. Es spiele keine Rolle, sagt sie. Denn bei Mode gehe es um Lebenssituationen. Sei es für einen neuen Job, eine Hochzeit, nach der Geburt eines Kindes oder den Übergang in eine neue Aufgabe, Veränderungen oder schlicht die Perfektionierung eines bereits entwickelten Stils.

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Probieren lohnt sic h imme r

An Vorbehalte von Kunden bei Farben und Schnitten hält sich Lotschak Hubmer nicht immer, denn „Farben wirken je nach Material anders und auch ein V-Ausschnitt kann hoch oder tief sitzen, ein Rundhals locker oder weiter, deshalb lohnt es sich immer, es auszuprobieren.“ Zahlreiche Kunden reisen regelmäßig extra nach Graz an, um sich persönlich beraten und modisch begleiten zu lassen. „Meine älteste Kundin war 86 Jahre alt“, erzählt Lotschak Hubmer. „Ihr Sohn hat ihr den Gutschein für das Personal Shopping geschenkt.“ Das sei lebensverlängernd, meinte er. Und wahrscheinlich hat er recht, schließlich geht es darum, sich Gutes zu tun, sich wohlzufühlen in seiner Haut. Auch in seiner zweiten Haut, der Kleidung.

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PER SONAL SHOPPING BEI K AST NER & ÖHLER

Vereinbaren Sie Ihren persönlichen ShoppingTermin bei Katrin Lotschak Hubmer unter: Tel. + 43 664 / 852 76 38 oder personalshopping@kastner-oehler.at. Der Preis dafür liegt bei € 49,– pro Stunde. Ab einem Einkaufswert von € 500,– ist dieser Service kostenlos. Alle Informationen zum Personal Shopping auf www.1873.at/personalshopping


LEBEN AUF

HOCHTOUREN

HELMUT MARKO packt DREI LEBEN in eines: der Red Bull-Rennsportchef, Hotelier und Kunstsammler über richtigen Krach in der FORMEL 1, vorbildliche Frauenquote und winkende Radfahrer. Und er verrät uns, was er wirklich selber EINKAUFEN geht. a u fg e ze i c h n e t v o n   fo t o s

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„ Ich sehe das als PRIVILEG, dass ich in der GANZEN WELT herumkomme. “ H E L M U T

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elmut Marko hielt als Formel-1-Fahrer, 39 Jahre lang den Distanzrekord von Le Mans. Eine Augenverletzung beendete jäh die Karriere als aktiver Rennfahrer. Er eröffnete das Schlossberghotel, das Augarten Art Hotel und das Lendhotel in Graz, die er mit seiner Kunstsammlung ausstattete. 2005 kehrte er in die Formel 1 als Motorsportchef von Red Bull zurück. Unter seiner Ägide holte Sebastian Vettel viermal in Folge den Weltmeistertitel. Kastner & Öhler-Vorstand Martin Wäg traf den erfolgsverwöhnten Steirer zum Gespräch im Café Freiblick.

M A RT I N   WÄG :  Du

reist als Rennsportchef wahnsinnig viel. Welche ist die Lieblingsdestination im Rennzirkus? H E L M U T   M A R KO :  Weg fahre ich am liebsten von dort, wo wir gewonnen haben. Und wie lange dauert der typische Renntrip? Optimal ist: Freitag in der Früh um sechs von Graz weg und Sonntag um 23 Uhr wieder zurück. Und Übersee ist dann, je nachdem, ein paar Tage länger. Je kürzer der Aufenthalt, desto besser für den Jetlag. Barcelona ist sehr angenehm. Da wohnst du in der Stadt und fährst 20 Minuten zur Rennstrecke. Die Stadt ist toll. Ich fahre schon seit 30 Jahren hin. Mit der Olympiade (1992, Anm.) ist die ganze Stadt aufgeblüht. Von Frank Gehry der Goldene Fisch, Restaurants, lauter tolle Bauten sind entstanden, das heruntergekommene Hafenviertel ist aufgewertet worden. Es ist tragisch, dass sie bei uns die Olympiabewerbung abgedreht haben. Schade, dass die Leute es hier übersehen haben, was für eine Aufwärtsentwickung durch so ein Sportereignis entstehen kann. Wäre aus internationaler Sicht noch Aufholbedarf? Und worauf darf Graz mit Recht stolz sein? Positiv ist ganz sicher die große Altstadt als Ensemble und ihr sehr guter Zustand. In den letzten Jahren hat sich eine tolle Gastronomie entwickelt, die Vielfalt der Geschäfte, und es ist sicher. Wir hören das immer wieder von Amerikanern, die es nicht glauben können, dass man zu Fuß ins Restaurant gehen kann. Das ist für viele nicht selbstverständlich. Sauberkeit, das ist etwas, das international ganz stark gefragt ist. Wo wir hinten nachhinken sind die Öffnungszeiten und die behördlichen Verfahren. Die Bürokratie. Wir sollten weltoffener werden bei internationalen Interessenten. Wann immer ich internationale Gäste habe, machen wir einen Abstecher hier herein, auch ins Freiblick. Die spanischen Architekten, die euren Dachausbau gemacht haben, haben übrigens bei uns gewohnt. Internationale Anbindung, Direktflüge wären wichtig.

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Das ist das Kriterium, dass man internationale Firmen kriegt, Kongresse. Graz hat jetzt gesehen, dass man mehr Werbung machen muss – wegen den Grand Prix-Leuten. Die sind alle nach Wien geflogen und von dort zum Grand Prix gefahren, die wussten gar nicht, dass man nach Graz fliegen kann. Du hast in einem Interview mit dem „Kurier“ gesagt, du könntest ohne Formel 1 leben. Ohne was könntest du nicht leben? Ohne Natur. Am Plabutsch gehe ich hinaus, bin von Rehen und Wildschweinen umgeben; Natur verbunden mit der Lebendigkeit einer Stadt. Und was Graz auszeichnet, ist, dass es eine Universitätsstadt ist, das spürst du. Ich bin ja alt, aber wenn ich die jungen Leute beobachte – da lernst du was. Meine älteste Hoteldirektorin ist jetzt 32, die anderen zwei sind unter 30. Ist das auch, weil du als sehr junger Mensch im Rennzirkus eine Chance bekommen hast? Die jungen Leute müssen wissen, dass du mittendrin bist, dass das, was gemacht wird, von dir voll getragen und auch verstanden wird, du aber dann auch da bist und die Reißleine ziehst, wenn es zu weit weg geht. Man ist eine Respektsperson, aber nicht aufgrund des Alters. Außer in Japan. Dort habe ich die Hondaverhandlungen geführt und einen immensen Vorteil gehabt, weil man in Japan das Alter unglaublich respektiert. Also mit dem Bowing, dem Verbeugen – wenn ich nicht damit aufhöre, würden sie diese Verneigungen ununterbrochen weitermachen. Aber mit unseren Fahrern reden wir auf Augenhöhe. Bist du als Hotelier anders als als Rennsportchef? Klar ist das ganz was anderes. Da ist die Freundlichkeit dem Gast gegenüber, die Liebe am Service, da bin ich nur im Hintergrund. Im Rennteam bin ich relativ im Vordergrund. Die Entscheidungen müssen ja im Rahmen des Rennwochenendes getroffen werden: Verstappen hat in Monte Carlo das Auto völlig rausgehaut. Das Siegauto. Und dann startet er von der letzten Reihe und du musst ihn wieder aufbauen, dass er ins Ziel kommt, dass er wenigstens Punkte bringt. Das ist etwas Unmittelbares. Darf man sich bei dir auch ausweinen, wenn man so etwas gebaut hat? So einen Unfall? Man muss den in die Arme nehmen und schauen, dass die Kamera nicht dabei ist. Wie ist die Zusammenarbeit mit Didi Mateschitz? Das Positive ist: Er ist ein Racer. Das heißt, er geht mit. Red Bull ist in so vielen Sportarten, er weiß, dass Sieg auch mit

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den Bildschirmen gesehen. Das heißt, du kannst der beste und schnellste Pilot sein, wenn du dich mit all diesen Daten nicht beschäftigst und aus denen das Letzte herauskitzelst, wirst du keine Chance haben. Sie sind gezwungen, sich vier, fünf Stunden innerhalb eines Trainingstages mit diesen Details auseinanderzusetzen.

KU N STSA M M L E R H E L M U T M A R KO F Ü R I H N I ST KU N ST ET WAS L E B E N D I G ES. D ESW EG E N K AU F T E R A M L I E B ST E N B I L D E R U N D H Ä N GT S I E I N S E I N E H OT E LS.

Niederlagen verbunden ist. Er ist relativ verständnisvoll. Aber natürlich war auch in der Phase, in der keine Erfolge waren, die Geduld enden wollend, obwohl er wusste, dass es nicht am Team, sondern am Motor lag. Weil er ein Erfolgsmensch ist. Wie gehst du mit dem Druck um? Druck gibt es ja von vielen Seiten. Aber wenn man etwas macht, wo man mit Leidenschaft dabei ist, dann ist das für mich nicht Druck. Ich sehe das als Privileg, dass ich in der ganzen Welt herumkomme. Sonst müsste ich was anderes machen. Wie schnell fährt die Formel 1 jetzt? Spitze ist je nach Strecke. Monza ist die schnellste. Die 300 km/h-Marke fällt mittlerweile bei allen Rennen. Der Durchschnitt steigt ständig an. Die Autos sind richtig sauschnell. Das merkt man erst, wenn einer irgendwo abfliegt – wie lang das Auto braucht, bis es zum Stillstand kommt. Was leider durch die Technologie, durch Turbolader und Energierückgewinnungssysteme nicht gelingt, ist der Sound, den der Zuschauer gewohnt ist. Das gehört mit zur Show. Dass du diesen brachialen Sound hast. Der geht den Leuten ab. Das Faszinierende war früher ja, dass du gehört hast: Das ist ein Ferrarimotor, ein BMW oder ein Ford. Und jetzt, dieses Turbogesäusel, das kannst du nicht unterscheiden.

Also Analyse und Taktik, eingebettet in ein Team aus Analysten und Technikern? Der Fahrer kann dann Einfluss nehmen, wenn sich etwas nicht so wie geplant entwickelt. Ein Beispiel: Verstappen kriegt in Brasilien gesagt, der rechte hintere Reifen hat fünf Grad zu viel, er soll sein Tempo reduzieren, Verstappen fährt gleich schnell weiter, aber er fährt so, dass die Temperatur von dem Reifen runtergeht. Indem er mit Kurvengeschwindigkeit, Kurveneingang, Gas die Reifenschonung herbeiführt, und er kann das, ohne dass er das Tempo drosseln muss. Von manchem Fahrer kriegst du nur eine Rückmeldung, wenn er auf der Schnurgeraden ist, sonst hörst du ihn nur schnaufen. Verstappen redet in einer 250 km/h-Kurve und gibt seine Kommentare ab. Es ist also Gott sei Dank schon immer noch der Mensch, der den Unterschied macht. Aber er muss die Nuancen, die er am Simulator fährt, auf der Rennstrecke umsetzen. Wenn er sich da nicht reindenkt und das Know-how und das Feeling hat, hat er keine Chance. Früher, als man sich reingesetzt hat und los – das gibt’s heute nicht mehr. Aber auch ein Marcel Hirscher gewinnt nicht mit einem Ski aus dem Sportgeschäft. Was für ein Auto fährst du? Ich fahre einen Aston Martin DB11, aber relativ selten, weil mir das für die Stadt zu auffällig ist – 600 PS in der Stadt brauche ich nicht. Ich fahre einen BMW für den Alltag und hie und da einen Twizy, das Elektroauto von Renault. Und das ist interessant: Jedermann ist freundlich zu dir. Selbst Radfahrer winken dich vorbei. Wenn das motorisierte Gerät Sympathie erweckt und nicht mit PS protzt, sind die Leute freundlich.

M A RT I N WÄG E N T P U P P T S I C H A LS FO R M E L-1 - FA N U N D D E N KT F Ü R E I N K AU FS M U F F E L H E L M U T M A R KO Ü B E R E I N E SO RT I M E N TS E R W E I T E RU N G H I N Z U R KU N ST N AC H .

Würdest du dem Motorsport aus heutiger Sicht noch so erliegen wie damals? Es ist eine ganz andere Zeit. Der größte Unterschied ist das Risiko. Ein Schirennfahrer lebt wesentlich gefährlicher als ein Autorennfahrer. Heutzutage ist das eine solche Datenflut ... wir konnten früher beispielsweise sagen, wenn wir das Auto rausgeschmissen haben: Das Gas ist hängengeblieben, es war der Reifen. Bevor der Fahrer heute merkt, dass am Motor was ist oder am hinteren Reifen, haben unsere Leute es schon auf

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H E L M U T M A R KO U N D M A RT I N WÄG F I N D E N : G R A Z H AT V I E L Z U B I ET E N . B E I I N T E R N AT I O N A L E N GÄST E N DA R F S I C H DAS A B E R RU H I G N O C H M E H R H E RU M S P R EC H E N .

Gibt es einen Oldtimer in deinem Leben? Nein, das hab ich aufgegeben. Weil ich kein Bastler bin. Auch in der Kunst hältst du dich lieber an die Gegenwart. Wie sammelst du Kunst? Muss es gefallen? Auch. Es muss mich ansprechen, rein aus dem Bauch heraus. Am liebsten gehe ich in Ateliers. Zu jungen Leuten. Nicht was arriviert ist und eh schon jeder hat. Und wenn sich bei einem meiner Künstler eine Weiterentwicklung ergibt, dann versuche ich das zu ergänzen, aber sonst – ohne System, ohne auf den Wert zu schauen. Es ist die Lust, etwas Neues zu entdecken? Ja. Natürlich freut es mich, wenn es für die Künstler vorangeht, aber das ist nicht das Ursprüngliche dahinter. Man taucht in eine andere Welt ein und das – ich würde nicht sagen, es lenkt ab oder es macht einen kreativ, aber es regt an. Deine Hotels sind bewohnbare Galerien. Man ist so gespannt, was einen um die nächste Ecke erwartet. Hast du Lieblingsbilder? Das ist stimmungsabhängig. Ich habe das Glück, dass ich sehr kunstaffine Mitarbeiter habe, Mitarbeiterinnen muss ich sagen, denn wir haben einen Frauenanteil von 90 Prozent. Da sind wir ein echter Vorzeigebetrieb. Ich gehe immer wieder durch und sehe mir die Werke an. Die Gäste lassen sich inspirieren und sie haben Respekt. Wir haben vielleicht drei, vier Beschädigungen, aus Unachtsamkeit, oder Kinder, die was draufkritzeln, aber ich finde, das muss ein Kunstwerk auch aushalten. Alle haben damals gesagt, das kannst du nicht machen. Aber es ist noch nie etwas passiert. Das gibt eine unglaubliche Klasse und Wertigkeit. Es ist lebendig. Und die Gäste übernehmen auch die Ver-

antwortung für die Kunstwerke. Ich finde das so irritierend im Museum, wenn du beim Kunst Betrachten ständig bewacht wirst. Das ist auch in Geschäften ein wichtiger Punkt. Wenn man unter dem Eindruck, ich darf gar nicht reingehen, ein Haus betritt. Oder du greifst einen Pullover an, weil du ihn anschauen willst und sie nehmen ihn dir quasi aus der Hand, um ihn wieder zusammenzulegen. Da muss man ein Kompliment an das Haus geben. Ihr habt ein unaufdringliches Personal, aber wenn du was willst, eine tolle fachliche Beratung. Was kaufst du gerne oder selber ein? Wenig. Bilder. Ja, Bilder kaufe ich selber. Aber Pepe Jeans, Puma, Alpha Tauri, in meinem Umfeld ist so viel, das ich ins Haus kriege. Es bleibt nicht viel übrig, was ich kaufen muss. Wenn ich einen Anzug brauche, dann gehe ich zu euch. Aber sonst bin ich nicht so modisch. Keine Ahnung, was up to date ist. Lebensmittel? Sport? Lebensmittel kaufe ich überhaupt nicht ein. Ich war einmal – es ist lang her – in einem Lebensmittelmarkt. Dieses überall Anstellen ... am meisten empört war ich, wie die 50 Cent für ein Sackerl verlangt haben, wo riesengroß die Marke draufgestanden ist. Nein, also ich gehe frühstücken in Hotels, ich gehe essen zu Mittag. Sonst wird mein Kühlschrank zum Glück aufgefüllt. Aber wenn ich schon einkaufen gehe, dann in Eggenberg auf den Bauernmarkt. Das ist authentisch.

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F O T O S — B E I G E S T E L L T

MIT REPLAY IM JEANSFIEBER Zahlreiche Events prägten den K&Ö-Modeherbst. Ein Highlight war die exklusive Präsentation der Hyperflex+ von Replay. Samt hohem Besuch.

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Model Werner Schreyer und zahlreiche Modebegeisterte feierten mit Replay-CEO Matteo Sinigaglia (rechts) auf der Afterparty im Café Freiblick.

D S H OW D E S JA H R E S

Kastner & Öhler holte die Replay Hyperflex+-Show exklusiv nach Österreich.

Mehr Fotos auf www.kastner-oehler.at/replay-fotos

ie Stimmung unter dem Dach brodelte. Tagelang liefen die Vorbereitungen für die spektakuläre Modenschau des italienischen Labels Replay, die von Kastner & Öhler nach Paris und London auch exklusiv nach Österreich geholt wurde. Mit den neuesten Jeansmodellen der Hyperflex+ im Gepäck, kam dazu eigens angereist Replay-CEO Matteo Sinigaglia, den wir in der „1873“-Herbstausgabe für eines seiner seltenen Interviews gewinnen konnten. Sinigaglia zeigte sich begeistert vom kunstvoll in Szene gesetzten Laufsteg und dem enormen Besucheransturm. Ebenfalls unter den Gästen waren K&Ö-Herbstkampagnen-Gesicht Werner Schreyer, Influencerin Natalie Kreuzmayr, die Bloggerinnen- und Modelzwillinge Des & Jen, Mr. Austria Philipp Knefz, der mit Freundin Virginia Rox nach Graz kam, und Moderatorin Cathy Zimmermann. Die Afterparty für die Modecrowd stieg im Café Freiblick.

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EVENTS IM FRÜHJAHR 2O19

Wir freuen uns auch in der kommenden Saison über zahlreiche Gelegenheiten, Sie bei unseren Events willkommen zu heißen. Schauen Sie vorbei!

LADIES GALA

Am 5. Juni 2019 in Graz.

Unsere Ladies Gala im Rahmen des beliebten Festivals „Graz erzählt“ überrascht Sie mit „Märchenhaftem Liebesglück“. Lauschen Sie den faszinierenden Geschichten und Stimmen phänomenaler Erzählkünstler aus Brasilien, den USA und Dänemark. Dazu gibt es feine Snacks beim Sektempfang, stimmungsvolle Musik aus dem Senegal und es dreht sich alles rund um das Thema Liebe.

CUSTOMIZING DAYS

Am 5. und 6. April 2019 in Graz.

Ihr Lieblingsstück wird zum Unikat. Gemeinsam mit
 einer Vielzahl von Marken machen wir Ihr Kleidungsstück unverwechselbar: Im ganzen Haus erwarten Sie Personalisierungs-Stationen. Dort setzen unsere Experten für Sie modisch individuelle Zeichen. Detaillierte Informationen finden Sie auf www.kastner-oehler.at/customizing-days

ZU GAST IN DER SUITE

Den ganzen Mai 2019 in der Suite in Graz.

Im Rahmen des Designmonats bitten wir diesmal das Wiener Taschenlabel Sagan Vienna zu uns in die Suite. Wir zeigen Ihnen die eleganten und international aufsehenerregenden Designs aus Leder und Wiener Geflecht von Tanja Bradaric und Taro Ohmae. Blättern Sie auf Seite 28, dort stellen wir Ihnen das Label vorab schon einmal vor: Und kommen Sie am 18. Mai 2019 zum Meet & Greet in die Suite und lernen Sie die beiden Designer persönlich kennen.

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SIE WÜNSCHEN?

WIR SCHICKEN’S! Auswählen, bestellen und mit der POST bekommen — wo auch immer Sie gerade zu Hause sind? Kastner & Öhler ist „ONLINE“. Nicht erst seit Erfindung des Internets. Sondern SEIT 1887. In der Wiener „Centrale“, die sich zu Beginn in der Mariahilfer Straße 97 befand, war das Drehkreuz für Kurzwaren, Weißwäsche, Miederwaren, Kombinagen, Krägen, kohlebetriebene Bügeleisen, Kappen und Hüte: für den Versand und natürlich auch für die Belieferung der Warenhäuser in Graz und Agram, dem heutigen Zagreb. Teils wurde in Wien in Eigenproduktion, teils in den Textilfabriken im nahegelegenen Böhmen erzeugt. Mit zunehmendem Erfolg stieg auch die Vielfalt der angebotenen Produkte und man verlegte sich Ende des 19. Jahrhunderts vermehrt auf ein Sortiment „gepflegter und sehr guter Waren“, schreibt Kastner. Möbel-, Vorhang-, Kleiderstoffe, Teppiche, Spitzen und Bänder konnten die Kunden als Muster anfordern und zu Hause probieren. Waren, die nicht passten, durften – das war nicht selbstverständlich – retourniert werden und das Geld wurde rückerstattet.

D E R E RST E K ATA LO G M I T G E Z E I C H N ET E N A B B I L D U N G E N U N D I M K L E I N FO R M AT G E D RU C KT, KO N N T E N KU N D E N KU R Z WA R E N U N D W E I SSWÄSC H E WÄ H L E N U N D P E R P OST B EST E L L E N .

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as Englische sucht man vergeblich, aber in vielen anderen Sprachen war „Correspondenz“ natürlich geboten. Schließlich sprachen die 40 bis 50 Millionen potenziellen Kunden der Herren Kastner & Öhler nicht nur Deutsch, sondern Ungarisch, Polnisch, Böhmisch, Serbokroatisch, Slowenisch, Rumänisch, Ruthenisch und Italienisch. Sie alle sollten dank des Innovationsgeists des Grazer Warenhauses in den Genuss heute selbstverständlicher Services kommen – und zwar mit dem ersten Postversandhandel der österreichisch-ungarischen Monarchie. Ein absolutes Novum, das ein wenig Erklärungsbedarf bei Bestellvorgang, Versand und Nachnahme erforderte. „Das Herausschneiden von Figur-Abbildungen ist ganz unnöthig. Es genügt vollkommen die Angabe der betreffenden Nummer“, steht daher im ersten Warenkatalog, den Kastner & Öhler im Jahre 1887 verschickte, zu lesen. Auch „dass man dem Kunden für zurückgegebene Waren das Geld wieder erstattete“, schreibt Albert Kastner in seinen Erinnerungen, „war für Graz neu“. So stand dem bequemen Von-zu-Hause-ausBestellen, wie wir es auch heute kennen, nichts mehr im Wege.

D E R P OST V E RSA N D 19 26 AU C H M Ö B E L GA B ES I M SO RT I M E N T. GA N Z E SC H L A FZ I M M E RAU SSTAT T U N G E N W U R D E N J E D O C H N I C H T M I T D E R P OST, SO N D E R N M I T E I G E N E N L I E F E R WAG E N Z U D E N KU N D E N G E B R AC H T.

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Retournieren ge st a ttet


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„ Für die WEITERGABE dieses Kataloges an Verwandte und Freunde sind wir stets DANKEND verbunden. “ Alle jemals aufgelegten Kataloge, zunächst kleinformatig und gezeichnet, später immer kunstvoller gestaltet und großformatig, schließlich fotografiert und farbenfroh, sind auch heute noch im hauseigenen Archiv wohlgeordnet abgelegt und zeichnen die faszinierende Entwicklung des Versandhandels nach. We r tvo lle Kund e n

Nicht erst heute, auch schon vor hundert Jahren waren Kundendaten äußerst wertvoll. Postwurfsendungen gab es zu dieser Zeit ja nicht. Kunden mussten also aktiv ihr Interesse an einem Katalog bekunden und um Zusendung ersuchen. Weshalb das Unternehmen 1924 auf Mundpropaganda setzte: „Für die Weitergabe dieses Kataloges an Verwandte und Freunde sind wir stets dankend verbunden, ebenso für die Bekanntgabe von Adressen, denen die Zusendung unseres ‚Modewarenberichtes‘ erwünscht wäre.“ Und die Zusendung war mehr als erwünscht. Der Katalog von 1924 kam nach achtjähriger kriegsbedingter Pause zum ersten Mal wieder mit der Post ins Haus. Die Monarchie und

damit der Kundenstock war von über 50 Millionen auf knapp 6,5 Millionen Einwohner reduziert worden. Die einst heimischen Produzenten und Lieferanten des Warenhauses in Böhmen, Mähren, Galizien und die Niederlassung in Zagreb befanden sich plötzlich im Ausland. Auch zwischen 1942 und 1951 musste der Postversandhandel eingestellt werden. Weshalb der Kastner & Öhler-Katalog von 1952 so etwas wie ein Zeichen des Friedens und des Aufschwungs war. Mit ihm kam ein Stückchen Alltag, Fortschritt und funktionierende Welt ins Haus. Und bald gehörte er zu den Highlights im Jahreskreis. Sehnsüchtig erwarteten Familien in den 1950er- und 60er-Jahren seine Ankunft. Zuerst blätterte ihn die Mutter durch, dann der Vater und schließlich durfte vom ältesten bis zum jüngsten Kind jedes darin seine Traumstücke markieren. Angefangen bei Damenkleidern, Herrenausstattung, Sportausrüstung, Spielwaren bis hin zu Möbeln, Radios und sogar den ersten Fernsehern konnten hier doch (fast) alle Wünsche in Erfüllung gehen. Es wurde gustiert, bestellt und mit Vorfreude ein Packerl von Kastner & Öhler erwartet. Früher so wie heute.

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SPIELEN & GEWINNEN GEWINNEN SIE mit etwas Glück diese ZAUBERHAFTE HANDTASCHE!

Reiseandenken, Inspiration, überbordende Fantasie. Das sind die Zutaten für die handgemachten Taschen des 1989 gegründeten französischen Labels Jamin Puech. an Melden Sie sich auf unserer Webseite unter www.1873.at/gewinnspiel und beantworten Sie unsere Gewinnfrage richtig. Teilnahmeschluss ist der 30. April 2019. Wir drücken Ihnen die Daumen.

An welchem Strand haben wir die Modestrecke Strandgut für Sie fotografiert?

Muscheltasche von Jamin Puech um € 450,– .

A F O T O — P I L A R S C H A C H E R

am Hammamet Beach in Tunesien

B am Bondi Beach in Australien

C am Copacabana Beach in Brasilien

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BLACK BAY


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