Konzept
2013
Idee und Gestaltung: Katharina Wetzig
01
Einleitung
02
Konzept
03
Ergebnis
04
CD Manual
05
Fazit
01
Einleitung
01 Thema In Deutschland leben 7.5 Millionen funktionale Analphabeten. Menschen, die nicht in dem Maße lesen und schreiben können, wie es unser gesellschaftliches Leben erfordert. Damit zählen mehr als 14 Prozent der Erwerbsfähigen zu den sogenannten funktionalen Analphabeten. Als funktionaler Analphabetismus wird die Unfähigkeit bezeichnet, die Schrift im Alltag so zu gebrauchen, wie es im sozialen Kontext als selbstverständlich angesehen wird. Funktionale Analphabeten sind Menschen, die zwar Buchstaben erkennen und durchaus in der Lage sind, ihren Namen und ein paar Wörter zu schreiben, jedoch verstehen sie den Sinn eines etwas längeren Textes entweder gar nicht oder nicht schnell und mühelos genug, um praktischen Nutzen daraus zu ziehen.
Eine klare Grenze zwischen „verstehen“ und „nicht verstehen“ existiert dabei nicht. Millionen von ihnen scheitern schon an Sätzen, 300.000 Menschen sogar schon an einzelnen Wörtern. Damit sind hierzulande doppelt so viele Menschen vom funktionalen Analphabetismus betroffen als bislang angenommen. Aufgabe Wie können wir als Gestalter Kommunikation, Informationen, öffentliche Räume und Produkte gestalten, um diese Menschen teilhaben zu lassen? Das ist die Frage, mit der wir uns im Kurs „Nr. 17, bitte“ ( Editorial Design, Modul 16/17/18 ) beschäftigten und zum Ziel setzten möglich viele Lösungsansätze zu entwickel.
02
Konzept
Die Aufgabe etwas zu entwickeln was funktionalen Analphabeten ihren Alltag erleichtert, entpuppte sich als sehr große Herausforderung. Da wir alle keine Pädagogen sind, ist es sehr schwer sich in Situationen und Emotionen die ein Analphabet durchmacht hineinzuversetzen. Daher war es eine Herausforderung für Menschen etwas zu entwickelt was ihren Alltag erleichtert, wenn man sich nicht einmal in die Situationen hineinversetzten kann.
Damit die Analphabeten nicht gezwungen sind viel Text lesen zu müssen, besteht meine App lediglich aus Symbolen die heutzutage jeder kennt und zu verstehen weiß. Das macht die App benutzerfreundlich.
Nachdem ich mich mit einigen Problemen die ich einigermaßen nachvollziehen konnte auseinandergesetzt habe, entwickelte ich mehrere Ideen um den Betroffenen eine gewisse Last im Alltag abzunehmen.
Die App basiert auf einem Code System. Das bedeutet, ich habe einen individuellen Code gestaltet mit einem hohen Wiedererkennungswert, damit er in Erinnerung bleibt und von den Nutzern immer wieder erkannt wird. Wenn die Nutzer die App anwenden, kann Ihnen der Alltag insofern erleichtert werden, dass wenn z.B: auf Speisekarten oder Busfahrplänen der Code mit integriert wurde und der Nutzer diesen Code scannt wird beispielsweise die Speisekarte vorgelesen.
Die endgültige Idee ist an den heutigen Alltag und die heutigen Menschen angelehnt. Fast jeder besitzt heutzutage ein Smartphone, weshalb ich auf die Idee kam eine App für Analphabeten zu entwickeln.
Der Analphabet muss sich nicht outen, und bleibt somit anonym. Er muss sich weder nach dem nächsten Bus oder Gleis erkundigen, und muss auch keine Überraschungen im Restaurant gefasst machen.
02 im Restaurant mehr erwarten. Das unwohle Gefühl wird beseitigt welches sich im Alltag immer wieder wiederholt hat. Er bekommt durch die App mehr Selbstsicherheit, da er sich selbst weiterhelfen kann und weniger auf andere Mitmenschen angewiesen ist.
Passend dazu werden im Fernsehen TV Spots laufen, welche die Aufmerksamkeit der Betroffenen erlangen sollen. Auf sämtlichen Homepages die das Thema Analphabetismus ansprechen, werden ebenfalls die Tv Spots online zur Verfügung gestellt, sowie ein kostenloser download Link zur App.
Wie kommt die App an den Benutzer? Wie erkennen die Benutzer den Code? Alphabetisierungskurs Alphabetisierungs-Website Flyer TV-Spot Hauptsächlich soll die App durch den Analphabetisierungskurs an die Betroffenen gelangen. Dort kann ein Kursleiter bei Bedarf jedem alles in Ruhe erklären und helfen falls es Fragen gibt. Zusätzlich dazu werden an passenden Orten an denen diese Kurse stattfinden Flyer mit einer benutzerfreundlichen Anleitung ohne Text verteilt.
Der Code stellt sich aus der Form des Logos dar. Diese Form hat einen wiedererkennungswert und hebt sich somit von den üblichen Codes, die man kennt ab. Wenn der Benutzer also einmal diesen Code kennt, kann er ihn direkt erkennen, wenn er ihm im Alltag begegnet.
03
Ergebnis
03
Koobz Logo. Scan Code. Koobz App Icon.
03
AppStore Werbung. App und Tv Spot beim Bundesverband Alphabetisierung.
03
1. Start Screen. 2-4. Erkl채rung der App durch Bilder und durch Ton bei Bedarf.
03
5. Scan Screen. Der Code wird gescannt. 6. Sound Screen. Die Information wird vorgelesen.
Koobz Flyer mit einer Nonverbalen Erkl채rung auf der R체ckseite. Koobz Give Aways f체r die Schreibkurse.
03
04
CD Manual
Logo
Farben
C: 100 M: 0 Y: 0 K: 6
C: 0 M: 0 Y: 0 K: 100
C: 0 M: 0 Y: 0 K: 0
04 Fonts Champagne & Limousines Regular ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ abcdefghjiklmnopqrstuvwxyz 0123456789 !Ҥ$%&/()=?,.
Champagne & Limousines Bold Italic ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ abcdefghjiklmnopqrstuvwxyz 0123456789 !Ҥ$%&/()=?,.
Helvetica LT Std Roman ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ abcdefghjiklmnopqrstuvwxyz 0123456789 !Ҥ$%&/()=?,.
05
Fazit
05 Der Editorial Design Kurs bot mir eine gute Möglichkeit, durch das Thema Funktionaler Analphabetismus die Probleme zu sehen die ganze 7.5 Millionen Menschen in Deutschland haben. Durch diesen Kurs wurde man an ein Thema herangeführt, mit dem man sich wahrscheinlich sonst niemals beschäftigt hätte. So habe ich etwa ansatzweise gelernt, wie viele Probleme Betroffene in ihrem Leben meistern müssen, weil man es überall wo man sich hinbegibt mit Schrift zutun hat und man einfach nicht darum herum kommt. Wie kreativ Analphabeten werden können um sich nicht zu erkennen zu geben und was für außergewöhnliche Systeme sie sich für bestimmte Alltagssituationen zusammensetzen. Auch habe ich gelernt, dass es unterschiedliche Blickwinkel zu Wörtern und Texten gibt. Jede Person sieht es anders. Sei es der Blickwinkel eines Analphabeten der sehr wenig mit Schrift anfangen kann,
oder aber sie ihm sogar viele Probleme bereitet, wie zum Beispiel bei Ämter und deren Dokumenten oder Fahrscheinautomaten. Als gegenbeispiel der Blick eines Gestalters, der sich bei Texten sogar mit Serifen, Strichdicken oder Zeilenabständen auseinandersetzt. Dieser Kurs ermöglichte es mir Einblicke in die Lebenswelt der Funktionalen Analphabeten zu erlangen. Ich bin dankbar für diese neuen Erkenntnisse und Erfahrungen.