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Prof. Andreas Büsch

20.04.2015

Familie - Medien – Bildung. Die Botschaft von Papst Franziskus als Impuls

Medienstudientag der ÖBK Wien, 20.04.2015 Prof. Andreas Büsch Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz

„Darstellen, was Familie ist“ Privilegierter Raum der Begegnung in ungeschuldeter Liebe

Medien

Familie Prof. Andreas Büsch - Medienstudientag ÖBK 20.04.2015

Familie - Medien - Bildung

Bildung 2

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Die Implikationen der Botschaft 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.

Kirchlicher Medienbegriff Familie als Sozialisationsinstanz Menschliches Bedürfnis nach Kommunikation Kommunikation = Sich-Mitteilen und In-Beziehung-Stehen Familie als Lernort religiöser Kommunikation „Man kann nicht nicht kommunizieren“ Kommunikation braucht Offenheit (Mediale) Kommunikation steht unter ethischem Anspruch: Vergebung, Inklusion … 9. Medien sind ambivalent 10.Kommunikation braucht Sinn / Bedeutung Prof. Andreas Büsch - Medienstudientag ÖBK 20.04.2015

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1. Medienbegriffe Bezugswissenschaft

Philosophie

Kommunikationswissenschaft

Medienbegriff

Materielle, sinnlich wahrnehmbare Zeichen(träger)

Technische Medien; Massenmedien

Abgeleitete Aufgabe der Medienpäd.

Ästhetische Medienerziehung; Bildung; praktische Wahrnehmungs- Medienarbeit erziehung

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Familie - Medien - Bildung

Pädagogik

(Kath.) Theologie

Hilfsmittel im Lehr-/ LernProzess

Soziale Kommunikationsmittel

Intentionale Medienverwendung; Mediendidaktik

Befähigung zu aktiver sozialer Kommunikation (mit analogen und digitalen Medien); wechselseitige Adaption von Kirche und Medien in exemplarischen Feldern

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1. Soziale Kommunikationsmittel • Negative Bewertung von Medien: „Inter multiples“ (1485) • Wechsel mit Pius XII. und Johannes XXIII. • Inter mirifica (1964) – Communio et progressio (1971) – Aetatis novae (1992)

• Nicht Selbstzweck, sondern normative Aufladung: auf Kommunikation hin • Bezug zur sozialen Welt wie zur Welt der Dinge (Habermas) • Menschen als Beziehungswesen • Gestaltung (Fortschritt) des Gemeinwesens als Ziel Prof. Andreas Büsch - Medienstudientag ÖBK 20.04.2015

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• Kommunikation als menschliches Grundbedürfnis, sich mitzuteilen • Begegnung; Freude am Anderen • Kommunikation als „Entdeckung und Bildung von Nähe“

Familie - Medien - Bildung

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2. „Man kann nicht nicht kommunizieren“

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2. „Man kann nicht nicht kommunizieren“

• Kommunikation braucht Offenheit über uns selbst hinaus • Kommunikation braucht Sinn und Bedeutung Prof. Andreas Büsch - Medienstudientag ÖBK 20.04.2015

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• Verstehen ohne Worte • (ABER: Nähe als Bedingung der Stille)

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3. Familie als Lernort • … für Werte und Normen = Sozialisationsinstanz • … für eigene Begrenztheit und Bedarf an Vergebung

• … für Kommunikation unter ethischem Anspruch • … für gelingende Inklusion und intergenerationelle Beziehung (Diversität als Chance) Prof. Andreas Büsch - Medienstudientag ÖBK 20.04.2015

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3. Familie als Lernort

• • • •

… … … …

für Spracherwerb und Kommunikation für religiöse Kommunikation (Gebet) für Offenheit auf Andere hin (über Familie hinaus) für kompetenten Umgang mit (ambivalenten) Medien

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Zur kritischen Diskussion 1. Die Grenzen der Analogie: Direkte vs. mediale vs. Social Media-Kommunikation 2. Familie: Idealbild oder Wirklichkeit 3. Publizistik oder Medienbildung?

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Familie - Medien - Bildung

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1. Grenzen der Analogie Kriterium

face-to-face

(Massen-)Medien

raum-zeitliche Nähe

unbedingte Voraussetzung

keine Voraussetzung

keine Voraussetzung

Mobilität

Notwendig

nur wenn Medium nicht verfügbar

Ermöglicht Mobilität (anytime /anywhere)

Reproduzierbarkeit Gering

Digitale Medien / Social Media

Ja, aber von Sender und Empfänger theoretisch unbegrenzt ➝ keine Einmaligkeit mehr ggf. nicht kontrollierbar Getrennte Systeme (technisch nicht zwei getrennte Systeme zwingend gleiche Basis) Unmittelbar, aber indirekt bestenfalls indirekt (zeitgleich, aber räumlich getrennt)

situativer Kontext

Identisch

„Interaktivität“ / Feedback

direkt

Inhalts- / Beziehungsaspekt

Können z.T. in entsprechenden sind untrennbare Je nach System Formen ausgedrückt werden Seiten einer Nachricht unterschiedliche semantische Möglichkeiten (Funktionsäquivalente) Je nach Dienst sehr hoch: One to One to one (few) One to many many / Many to one / One to one / Many to many Binär (Freund/Nicht-Freund) Differenziert Ggf. unklar

Reichweite Beziehungsstatus

(Büsch 2014, 133f) 11

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2. Die heil(ig)e Familie? • Anspruch und Wirklichkeit: Familie als (brüchiges) Idealbild • Patchwork-Familien • Alleinerziehende • Multi-Problem-Familien (SPFH) • „Regenbogen-Familien“

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Melker Altar von Jörg Breu dem Älteren, 1502

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3. Publizistik oder Bildung? • Familie als Gegenstand der Publizistik oder • Familie als Lernort - Erziehung - Bildung - Sozialisation - Medienaneignung - Kommunikation © Kzenon - Fotolia.com

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Danke … für Ihre Zeit und Aufmerksamkeit!

andreas.buesch@kh-mz.de Prof. Andreas Büsch - Medienstudientag ÖBK 20.04.2015

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