Die Haut zu Markte tragen
Die Haut zu Markte tragen
Afrikas „Big Five“
Diplomarbeit zum Abschluss des Studiums an der kunstschule wien Als Afrikas „Big Five“ werden, abgeleitet aus der Großwildjagd, Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard bezeichnet. Wilderei, anthropogene Veränderungen des spezifischen Habitats und nachhaltige Klimaveränderungen haben in die Populationen der „Big Five“ und auch anderer Tierarten des Kontinents massiv eingegriffen. Die 1949 etablierte IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) beobachtet seitdem in Zusammenarbeit mit lokalen und internationalen Interessensgruppen die Entwicklung der Tierpopulationen. Sie listet diese je nach Bestand in sieben Kategorien von LC (Least Concerned), NT (Near Threatened), VU (Vulnerable), EN (Endangered), CR (Critically Endangered), EW (Extinct in the Wild ) und EX (Extinct) auf. Die IUCN veröffentlicht auch die sogenannte „Red List“ der bedrohten Tierarten. Schon in prähistorischer Zeit zu Ende des Paläolithikums haben vergleichbare tiefgreifende klimatische Veränderungen in Nordafrika dazu geführt, dass in diesen Gebieten die damals dort noch lebenden „Big Five“ zusammen mit einem Großteil der Fauna verschwunden sind. Felsmalereien und Felsritzungen, die sich in den Gebirgen und Wüstengebieten der Maghrebstaaten sowie der Sahara finden, geben Zeugnis von der reichhaltigen Tierwelt, die einst in diesen Bereichen beheimatet war. Die Arbeit „Afrikas Big Five – Die Haut zu Markte tragen“ möchte einen zeit- und kunstgeschichtlichen Bogen über diese fast 10 000 Jahre spannen. Im narrativen Teil versucht sie zu analysieren und darzustellen, welche Auswirkungen die kontinuierlichen Eingriffe in die Tierpopulationen durch Wilderei und Habitatveränderungen in der Vergangenheit bereits gezeigt haben und welche wohl auch in Zukunft zu erwarten sind. Ein kurzer Abriss zum Thema „Das Tier in der Kunst“ rundet und schließt die textliche Betrachtung ab. Die künstlerische Umsetzung des Themas in der Form von gemalten Hautstrukturen der „Big Five“ steht allegorisch für den Ausdruck „Die Haut zu Markte tragen“. Die Huf- und Pfotenabdrücke versinnbildlichen die Vergänglichkeit der Lebewesen, denn auch von längst ausgestorbenen Sauriern finden sich heute noch versteinerte Fußspuren. Bernhard Cociancig Wien, im Juni 2018
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Editorial Bilder wie diese schockieren, gehen unter die Haut: die Verfolgung und brutale Tötung von Tieren durch Wilderer, um hochpreisige Teile ihrer Beute auf illegalen Handelswegen verhökern zu können; qualvolles, massenweise elendes Sterben durch Verhungern ganzer Tierherden als Folge von klimatischen Veränderungen. Obwohl diese Missstände durch internationale Institutionen seit Langem aufgezeigt und angeprangert werden, ist wenig bis nichts dagegen geschehen – im Gegenteil: Der weltweite Handel mit Elfenbein blüht, wobei sich die USA hinter China als die größten Abnehmer herausgestellt haben. Großbritannien hat trotz wachsendem Druck noch immer kein generelles Verbot für Elfenbeinhandel erlassen. Jede Stunde werden deswegen etwa drei Elefanten auf grausame Weise getötet 1 und die Elefantenpopulation hat sich innerhalb von zehn Jahren durch Wildern halbiert 2, 7 . Zumeist wird nur das Elfenbein abgetrennt, seltener dient das Fleisch als „Bushmeat“ zur Proteinversorgung - und allzu oft lassen Wilderer die Kadaver zum Verrotten zurück. Das Horn des Rhinozeros gilt in China trotz nachgewiesener medizinischer Nutzlosigkeit nach wie vor als Heilmittel und lässt sich zu Höchstpreisen vermarkten. Das unter der Schirmherrschaft der Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora (CITES) geschlossene Washingtoner Artenschutzübereinkommen war zwar ein gut gemeinter und richtiger Weg. Inzwischen stellt es sich aber in vielen Fällen als recht zahnloser Versuch heraus, diesem kriminellen Handel einen Riegel vorzuschieben. Die IUCN nimmt sich weltweit ökologischer Themen des Arten- und Umweltschutzes von Flora und Fauna an und erstellt unter anderem die so genannte „Rote Liste“ der vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten. Plakativ für die generelle Bedrohung der gesamten afrikanischen Tierwelt möchte ich die „Big Five“ (Elefant, Nashorn, Kaffernbüffel, Löwe und Leopard) in meiner Arbeit präsentieren. Wie Felsbilder bezeugen, waren sie und auch andere Tiere aus der afrikanischen Fauna lange vor unserer Zeitrechnung in Nordafrika beheimatet. Die Spezies verloren jedoch ihre Lebensräume durch klimatische Veränderungen, denn Savannen und Urwälder entwickelten sich zu Wüsten. Heute zeichnet sich eine vergleichbare Situation ab: Die wildlebenden Tiere Afrikas stehen in ständiger und scharfer Konkurrenz zur schnell anwachsenden Bevölkerung, deren Landwirtschaft und Industrie. Denn für beide Gruppen geht es essenziell nur um die eine Ressource: das Wasser.
Vor etwa 10 000 Jahren, etwa zu Ende des Paläolithikums, fanden die Bewohner Nordafrikas das heute vorwiegend aride Gebiet in einer völlig anderen Form vor: Regenwälder, grüne Savannen und reichlich Wasser bildeten ein ideales Habitat nicht nur für sie, sondern auch für die damals darin lebenden Tiere. Felsbilder aus dieser Zeit zeugen davon, dass die „Big Five“ zusammen mit vielen anderen Wildtieren eine artenreiche Fauna darstellten. Die Frage, welche Umstände zur Versteppung und letztlich zur Bildung der Wüsten in Nordafrika geführt haben, ist bis heute nicht restlos geklärt. Fest steht jedoch, dass das Habitat für die dort lebenden Tiere nachhaltig zerstört wurde. Der damit entstandene Revierdruck verursachte eine Verschiebung ihrer Lebensräume nach Süden in die zentral- und südafrikanischen Regionen. Später datierbare Felsbilder zeugen nicht nur von dem Auftreten der betroffenen Tierarten, sondern auch von deren beginnender Domestizierung und einer nachfolgenden Weidenutzung. Diese Felsbilder, deren Bedeutung dank einer 1931/32 durchgeführten Expedition und dabei vorgenommener systematischer Katalogisierung erstmals erkannt wurde, stellen die ersten bekannten künstlerischen Bearbeitungen des Themas „Tier in der bildenden Kunst“ dar. Wenn auch die damalige Interpretation und zeitliche Einordnung inzwischen durch neue Erkenntnisse und Untersuchungsmethoden verfeinert und verbessert wurden 6, sind die von Leo Frobenius 3, 4, 5 aufgestellten grundlegenden Überlegungen und Theorien noch heute weitgehend gültig. Seit die Wildbestände in Afrika systematisch kontrolliert und analysiert werden, manifestiert sich trotz eingeleiteter Schutzmaßnahmen ein Rückgang fast aller Tierarten in weiten Teilen des Kontinents. Wilderei und Habitatverlust scheinen schwer oder nicht mehr aufzuhalten zu sein – die Tiere tragen ihre Haut zu Markte, im wahrsten Sinne des Wortes. Werden unsere Kinder und Enkel die letzten Generationen sein, die diese Tiere noch in freier Wildbahn erleben dürfen? Oder werden – wie schon von den Sauriern – nur noch ihre Fußspuren als Zeugnis zurückbleiben?
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Literaturverweise finden sich am Ende der Broschüre
Elefant
Nashorn
Büffel
Hautstruktur - Ölmalerei, Boden Rötel/Siena Trockenpigment (fixiert) auf Leinen, 120 x 90 cm (2018) Fußspuren - Druck in Mokulito-Technik auf Leinen, 40 x 90 cm (2018)
Hautstruktur - Mischtechnik, Boden Umbra Trockenpigment (fixiert) auf Leinen, 120 x 90 cm (2018) Fußspuren - Druck in Mokulito-Technik auf Leinen, 40 x 90 cm (2018)
Fellstruktur - Ölmalerei, Boden Rötel/Ocker Trockenpigment (fixiert) auf Leinen, 120 x 90 cm (2018) Hufspuren - Druck in Mokulito-Technik auf Leinen, 40 x 90 cm (2018)
Haut, Fell, Hufe und Pfoten In der künstlerischen Umsetzung des Themas habe ich die Haut- und Fellstrukturen der „Big Five“ im malerischen Prozess möglichst authentisch wiedergegeben, ohne jedoch jedes einzelne Haar, jede einzelne Hautfalte darzustellen. Dazu waren zahlreiche Material- und Auftragstests erforderlich, letztlich fiel die Entscheidung (mit Ausnahme des Nashorns) auf die Verwendung von Ölfarben. Sie erlauben nach dem Auftrag auf einen hautfarbenen Acryluntergrund die Einbringung einer optisch und haptisch zufriedenstellenden Struktur, um die Häute und Felle der dargestellten Tiere wiederzugeben. Eine besondere Herausforderung war die Darstellung der Haut des Nashorns, die unregelmäßig-erdig aufgerissen ist. Es ist jedoch gelungen, diese irreguläre Struktur durch eine Mischung von Acrylfarbe mit Kaffeesud zu erzielen. Das Acryl-Wasserverhältnis, die KaffeesudMenge und Schichtdicke sind wichtige Einflussfaktoren, die während des Trockenvorganges die Entstehung und Größe der Risse maßgeblich beeinflussen. Die Verwendung von trocken eingeriebenen und danach fixierten Erdpigmenten (Ocker, Siena, Rötel und Umbra) soll die Erdigkeit der Böden reflektieren, auf denen die Tiere leben.
Löwe
Leopard
Fellstruktur - Ölmalerei, Boden Siena/Ocker Trockenpigment (fixiert) auf Leinen, 120 x 90 cm (2018) Pfotenspuren - Druck in Mokulito-Technik auf Leinen, 40 x 90 cm (2018)
Fellstruktur - Ölmalerei, Boden Ocker Trockenpigment (fixiert) auf Leinen, 120 x 90 cm (2018) Pfotenspuren - Druck in Mokulito-Technik auf Leinen, 40 x 90 cm (2018)
Die Tierspuren der „Big Five“ wurden unter Verwendung von Latex-Stempeln, hergestellt aus Positiv-NegativAbdrucken der Tiere, im Mokulito-Verfahren auf Leinen gedruckt. Dieses Verfahren ist ähnlich der Lithografie, man verwendet jedoch Sperrholz anstelle der Lithosteine. Diese Technik wurde vom japanischen Grafiker Seishi Ozaku entwickelt, ist jedoch (noch) relativ unbekannt und Mokulito-Drucke sind daher nicht oft zu finden. Aus diesem Grunde waren auch hier zahlreiche Versuche notwendig, um letztendlich zu einem zufriedenstellenden Ergebnis zu gelangen. Außerdem lag die Schwierigkeit in der Verwendung von Leinen als Druckmedium, da die Drucke auf Keilrahmen aufgespannt wurden. Da das Leinen jedoch bei dem sehr nass auszuführenden Druckprozess recht ausgiebig schrumpft, stellte diese Eigenschaft eine weitere Herausforderung dar.
Afrikanischer Elefant (Loxodonta africana)
Zahlreiche afrikaweite Zählungen in den letzten Jahren (Great Elephant Census – GEC, durchgeführt und finanziert durch dutzende NGOs wie Elephants Without Borders – EWB, IUCN, WWF) bestätigen die erschreckende Tatsache, dass die Elefantenpopulationen zwischen 2007 und 2014 um über 140 000 Tiere, das sind etwa 30% des Gesamtbestandes 8, abgenommen haben – damit werden sie sich nicht mehr aus eigener Kraft erholen können. Vorrangiger Grund für diese Abnahme ist weiterhin die Wilderei. Das trifft selbst für die Schutzzonen und Parks zu, die jedoch aufgrund ihrer Weitläufigkeit nicht genügend kontrolliert werden können und/oder in Ländern liegen, deren Regierungen durch prekäre politische Zustände und allgegenwärtige Korruption nicht an einer Kontrolle gelegen ist. Das Interesse der Wilderer betrifft hauptsächlich das Elfenbein, das Fleisch der Tiere wird nur selten oder gar nicht der Proteinversorgung der Bevölkerung zugeführt, Kadaver werden zumeist der Verrottung preisgegeben 9.
nach einer Ratifizierung auch dementsprechende nationale Gesetze erlassen. Staaten wie zum Beispiel Großbritannien haben zwar das Abkommen unterzeichnet, aber bislang keine solchen nationalen Gesetze erlassen – und damit verliert das CITES-Abkommen die notwendige Breitenwirkung.
Andererseits greifen Elefanten durch ihren hohen Wasser- und Futterbedarf signifikant in die Vegetation ihrer Lebensräume ein, wodurch nicht nur Baumbestände, sondern auch die Landwirtschaft erheblich belastet werden. Überweidung durch Elefanten und zyklische Klimaänderungen können vormals fruchtbare Gebiete innerhalb relativ kurzer Zeit zu Steppen und nachfolgend zu Wüsten werden lassen. Durch einen solchen Habitatverlust ist der Elefant bereits rund 600 CE infolge fortschreitender Desertifikation seit zirka 1 500 Jahren aus dem nördlichen Afrika verschwunden 10, 14. Durch den zu erwartenden Bevölkerungszuwachs in Afrika ist es absehbar, dass es um die wichtige Ressource Wasser steigende Konkurrenz und damit Konflikte geben wird 11, 12, 13 – sowohl für Mensch als auch Tier. Die IUCN stuft das Vorkommen von Elefanten in Afrika als VU - Vulnerable (angegriffen) ein. Um die Elefantenpopulationen Afrikas zu schützen, hat die internationale Gemeinschaft 1989 den Afrikanischen Elefanten im Anhang I des Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) aufgenommen. Damit soll jeglicher internationale, kommerzielle Handel mit Elfenbein und anderen Elefantenprodukten verboten werden. Der Beitritt einzelner Staaten zu diesem Abkommen ist freiwillig, jedoch wird der Inhalt der Verträge erst dann bindend, wenn die jeweiligen Regierungen
Abbildung linke Seite Elefantenherde Tiefdruck von manuell gravierter Alu-Platte mit Chine-collé, 20 x 30 cm (2017)
Nashorn
Diceros Bicornis (Schwarzes Nashorn) Ceratotherium simum (Weißes Nashorn) In Afrika sind zwei Nashornarten endemisch: das schwarze und das weiße Nashorn, wobei die Bezeichnung „weiß“ ein Übersetzungsfehler aus dem Holländischen ist, das dieser Spezies mit „Wijd mond rhino“ = Weitmaul-Nashorn den Namen gegeben hat – im Unterschied zum Spitzmaul-Nashorn, das mit seiner greiffähigen, fingerförmigen Oberlippe (ähnlich wie beim Elefanten) einer anderen Spezies angehört. Trotz ihrer sehr ähnlichen Farbe bestehen jedoch Unterschiede in dem bevorzugten Habitat, dem Körperbau, dem Temperament und dem Gewicht der beiden Nashorn-Spezies. Nashörner sehen zwar recht plump aus, können sich aber sehr schnell und bis zu 55 km/h bewegen. Sie sehen schlecht, können aber sehr gut hören und riechen 15. Die Haut von Nashörnern sieht wie ein Panzer aus und ist auch an mehreren Stellen, speziell an den Schultern, sehr dick und bildet damit einen Schutz gegen Verletzungen. Andererseits sind Nashörner recht empfindlich gegen starke Sonneneinstrahlung, können sogar Sonnenbrände erleiden und wälzen sich daher im Schlamm, der nach der Austrocknung eine Schutzschicht bildet. Die sich in der Haut festsetzenden Parasiten werden durch den Gelboder Rotschnabel-Madenhacker (Buphagus africanus oder Buphagus erythrorhynchus), der mit Nashörnern in Symbiose zusammenlebt, ausgepickt. Immobilisierung und Aussiedlung von Nashörnern aus zunehmend bewohnten Gebieten zur Vermeidung von Kollisionen zwischen Mensch und Tier hat wesentlich zur Erhaltung der Nashorn-Populationen beigetragen 16. Dagegen scheint sich neben der Hornverwendung in der Traditionellen Chinesischen Medizin und für die Griffe der Krummdolche des mittleren Ostens neuerdings die Verwendung als (nachweislich unwirksame) Krebs-Medizin festzusetzen – dabei besteht das Horn lediglich aus Keratin, dem gleichen Material wie Haare und Fingernägel. Neue Methoden, forensische DNA-Analysen in der Rückverfolgung von Wilddiebstählen und illegalen Verkäufen einzusetzen, haben bereits zu einigen (aber noch zu wenigen) Festnahmen geführt 17. Weitere Versuche zur Imprägnierung des Horns mit Färbemitteln und/oder Chemikalien, die für das Tier unschädlich, für Menschen jedoch toxisch sind, verlaufen nicht sehr erfolgversprechend, da es den Wilderern und Händlern letztlich egal ist, ob Tausende Kilometer entfernte Menschen dadurch geschädigt werden könnten 18.
Während die IUCN das weiße Nashorn bei einem Bestand von rund 20 000 (2010) Tieren als NT - Near Threatened (bedroht) einordnet, ist das schwarze Nashorn CR - Critically Endangered (stark gefährdet), da es davon (2010) nur noch weniger als 5 000 Exemplare gab 19, 20. Beide Nashorn-Arten existieren auf dem Kontinent seit dem Spät-Miozän (vor 6 Millionen Jahren), allerdings hat sich die Zahl seit 1960 von etwa 850 000 durch rücksichtslose Bejagung und Habitatverlust um 98% auf die nun genannten Zahlen verringert. Und sie wird sich wohl weiter durch Wilderei verringern 21, da der offiziell genehmigte Verkauf von Rhino-Horn durch die CITES-Bestrebungen progressiv eingeschränkt wird. Dadurch entstand alleine in Südafrika im Jahre 2015 ein Einkommensverlust von 25 Millionen US-Dollar. Folglich verringert sich der Schutz durch Polizei und Park-Ranger und der illegale Hornverkauf steigt an, da das bis zu 4 kg schwere Horn über 100 000 USD auf dem Schwarzmarkt einbringen kann. Rhino-Horn wächst nach, wenn es 10 Zentimeter über der Wurzel abgeschnitten wird – mit dieser Methode versuchen viele Parks ihre Nashorn-Bestände zu schützten. Allerdings töten Wilderer diese Tiere trotzdem, um in Zukunft keine Zeit mehr mit der Verfolgung solcher (für sie wertloser) Tiere zu verschwenden. Die IUCN berichtet über zunehmende Wilderei von rund 1 400 Nashörnern pro Jahr, wodurch die Population über drei Generationen um 30% abgenommen hat 22.
Abbildung linke Seite Nashornherde Tiefdruck von manuell gravierter Alu-Platte mit Chine-collé, 20 x 30 cm (2018)
Afrikanischer Büffel (Syncerus caffer)
Altbüffel (Bubalus Antiquus oder auch Syncerus Antiquus 23, 24) werden häufig auf Felszeichnungen dargestellt und können 4 laut Frobenius: Hadschra Maktuba, p.45 ff „… entschieden als eine im wesentlichen diluviale Spezies angesprochen werden; er ist für das jüngere Quartär durch häufige Fossilfunde belegt und dürfte, auf Nordafrika beschränkt, diese Periode kaum überdauert haben.“ Andere Quellen verorten das Auftreten des Altbüffels etwas exakter zu Ende des Plio-Pleistozän im Quartär entsprechend dem Zeitraum zwischen 10 000 – 8 000 Jahren BCE. Die Abschmelzung der bis dahin bestehenden Eismassen und die Klimaerwärmung stellten gute Bedingungen für Flora und Fauna, später auch für die Besiedelung durch Jäger und Sammler dar. Unsicherheiten über die Abstammung des heutigen afrikanischen Büffels, seine etwaige Verbindung zum (und den Verbleib des) Altbüffels (Bubalus Antiquus) sowie die Verwandtschaft mit anderen Boviden (speziell dem asiatischen Wasserbüffel) bleiben jedoch bestehen.
Der Afrikanische Büffel wird von der IUCN als einziger der „Big Five“ als LC - Least Concerned (nicht bedroht) 29 eingestuft. Trotz einer Gesamtpopulation von fast einer Million Tiere, die größtenteils in geschützten Reservaten leben, gilt der Büffel jedoch in einigen Staaten Afrikas (Gambia, Guinea, Eritrea) als ausgestorben. Die Gefährdung des Büffels besteht jedoch weiterhin durch anthropogene Elemente, wie epidemisch auftretende, eingeschleppte Rinderpest, Habitatverlust und lokaler Jagddruck zur Proteinversorgung der Menschen.
Die Abstammung der heute lebenden Form des Afrikanischen Büffels dürfte jedoch mit ziemlicher Sicherheit nicht auf die auf Felsbildern dargestellten urgeschichtliche Büffelform zurückzuführen sein. Enge Verwandtschaften mit dem wildlebenden asiatischen Wasserbüffel sowie anderen domestizierten Rinderformen sind ebenfalls nicht nachweisbar, obwohl die auf den Felszeichnungen dargestellten, ringförmigen Auswülstungen auf den Hörnern der Altbüffel sich heute auf Wasserbüffeln, nicht aber auf den Hörnern des afrikanischen Büffels wiederfinden. Dies erscheint paradox und gibt Anlass zu fortlaufenden wissenschaftlichen Debatten und Untersuchungen 25, 26, 27. Bevorzugtes Habitat des heute auf dem Kontinent lebenden Büffels kann unterschiedliche Bereiche umfassen - bis hin zu gebirgigen 4 000 Metern. Zwingend ist jedoch das Vorkommen von reichlich freien Flächen mit ausreichend Äsung, Wasser und auch Schlamm, in dem sich die Tiere zur Fellpflege suhlen. Parasiten werden auch von den Gelb- oder RotschnabelMadenhackern (Buphagus africanus oder Buphagus erythrorhynchus) entfernt. Allerdings bevorzugen diese Vögel Insekten, die bereits mit Blut vollgesogen sind was das symbiotische Verhältnis etwas einseitig zugunsten der Vögel erscheinen lässt 28. Das Sozialverhalten der Büffel ist gut ausgeprägt, verwundete oder attackierte Tiere werden von der Herde aktiv unterstützt, wobei sie oft „Wagenburgen“ bilden, in denen die Kälber, Jungtiere, schwache oder verletzte Tiere in der Mitte geschützt stehen.
Abbildung linke Seite Afrikanische Büffelherde Tiefdruck von manuell gravierter Alu-Platte mit Chine-collé, 20 x 30 cm (2018)
Löwe (Panthera leo) Ab etwa 250 000 BCE, dem späten Pleistozän, waren Löwen nach dem Menschen die global am weitesten verbreiteten Säugetiere. Sie bewohnten neben Gebieten in Afrika und Asien auch Nord- und Westeuropa sowie Teile Amerikas. Zu Ende des Pleistozäns und mit dem Einsetzen der letzten Eiszeit um 10 000 BCE starben die Löwen in Europa aus. Sie gehören zu den historisch am häufigsten abgebildeten Lebewesen auf Bildern, Münzen und Statuen und finden sich oft auf prähistorischen Felszeichnungen in Frankreich und Nordafrika 30. Löwen haben seit historischen Zeiten und bis heute eine zentrale Stellung in Zoos und Tiergehegen. Obwohl sie Kraft, Tapferkeit und Edelmut symbolisieren, wurden sie oft in ungeeignet kleinen Gehegen gehalten - wohl auch, um die Dominanz des Menschen über das Tier zu unterstreichen. Löwen waren ursprünglich in ganz Afrika mit Ausnahme der Zentralsahara und der Regenwälder, im südöstlichen Europa auf der Balkanhalbinsel, im Nahen Osten und im südwestlichen Asien verbreitet. Heute leben sie in Afrika nur noch südlich der Sahara, in Asien lediglich noch im Gir Forest National Park. Löwen kamen in Nordafrika bis in das 19. Jahrhundert vor – sie sind anpassungsfähig, brauchen im Gegensatz zu anderen Tieren nur wenig und sporadisch Wasser – sie können sich sogar mit der Körperflüssigkeit ihrer Beute oder mit wasserhaltigen Pflanzen begnügen 31. In steigendem Maße werden Vergiftungen durch ausgelegte Köder registriert, wodurch domestizierte Haustierherden vor Angriffen geschützt werden sollen. Auch Wilderei, die vor allem mit billigen und unterschiedslos fangenden Drahtschlingen ausgeführt wird, setzen den Beständen zu 32. Paradoxerweise hilft die Trophäenjagd, Populationen zu stabilisieren, da sich bei nachhaltigem Wild-Management ein günstiges Geschlechterverhältnis einstellen lässt. Löwen sind die einzigen Tiere aus der Familie der Katzenartigen (Feloidea), bei denen die männlichen Tiere eine Mähne tragen. Die Größe und Farbe der Mähne bestimmt oft auch ihre Rangordnung und Dominanz in Löwenrudeln. Sie jagen in Gruppen, in denen es so scheint, als seien einzelnen Tieren gewisse Rollen zugewiesen. Die meiste Jagdarbeit wird jedoch den Löwinnen überlassen. Sie zeigt sich stark fokussiert auf Tierarten, die in ihrem Revierbereich vorkommen und ist eine Optimierung von Kraftaufwand ver-
sus Beutegröße 33. Beim Verzehr der Beute gibt es eine strenge Rangordnung, rudelfremde Löwen werden dabei aber nicht zugelassen. Oft (und in bestimmten Gebieten häufiger) jagen Löwen die Beute den im selben Gebiet lebenden Hyänen ab. Ihr Beuteschema schließt Menschen normalerweise nicht ein obwohl Ausnahmen berichtet worden sind, die hauptsächlich auf Revierverletzungen begründet sein dürften. Schätzungen der IUCN für die afrikanische Löwenpopulation belaufen sich eher auf 20 000 als 30 000 Tiere. In drei Löwen-Generationen (entspricht etwa 70 Jahren) hat sich die Gesamtanzahl um 43% verringert, wobei signifikante Ungleichgewichte der Populationsentwicklung in verschiedenen Gebieten des Kontinents beobachtet wurden. Im afrikaweiten Durchschnitt stellt IUCN Löwen in ihrer „Red List“ als VU - Vulnerable (angegriffen) 34 ein, stellt aber gleichzeitig fest, dass eine Einstufung EN - Endangered (gefährdet) in vielen Gebieten vor allem Westafrikas bei einer Populationsabnahme über 50% mehr als gerechtfertigt wäre. Im Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES sind die asiatischen Löwen im Anhang I gelistet. Jeder internationale kommerzielle Handel mit den Tieren oder deren Produkten ist somit verboten. Hauptgründe der Bedrohungen sind die Abnahme der Beutetiere, wahllose Verfolgung zum Schutz von Mensch und Weidetieren sowie Habitatverlust. Außerdem taucht eine neue Bedrohung durch den nachweislich wirkungslosen Einsatz von Löwenknochen und anderer Körperteile in der Traditionellen Chinesischen Medizin auf 35. In Game Reserves gehaltene Löwenrudel werden vermehrt durch Fehlen finanzieller Mittel nicht mehr richtig und ausreichend mit Futter versorgt.
Abbildung linke Seite Löwenrudel Tiefdruck von manuell gravierter Alu-Platte mit Chine-collé, 20 x 30 cm (2017)
Leopard
(Panthera pardus) In prähistorischer Zeit kamen Leoparden auch in Mitteleuropa vor, sie starben aber bereits am Ende der letzten Eiszeit aus. Kleine, lokale Restpopulationen von Leoparden existieren noch im Kaukasus, auf der Arabischen Halbinsel (Oman), im Iran und in Turkmenistan sowie in Anatolien und Palästina. Ein Erhalt dieser Populationen erscheint jedoch - nicht zuletzt aufgrund von kriegerischen Auseinandersetzungen in einigen dieser Gebiete höchst unwahrscheinlich. Unter den Katzen zählen Leoparden zu den geschicktesten Kletterern, sie können im Unterschied zu den meisten anderen Katzen sogar kopfüber abwärts klettern. Die seitlich verlagerten Schulterblätter und die langen, hakenartigen Krallen unterstützen das Erklimmen von Bäumen und steilen Felsen, wobei sie auf diese Weise auch Beute in Sicherheit bringen können, die das Doppelte ihres eigenen Körpergewichts beträgt. Leoparden verfügen über ein enormes Sprungvermögen und sind gute Schwimmer 36, 37. Ihr verborgenes Verhalten, sowie die vorwiegend nächtliche Jagdaktivität, dürften auch der Grund sein, warum der Leopard nur sehr selten auf prähistorischen Felsbildern abgebildet wurde. Diese Grosskatzen sind in Afrika (und auch Asien) geographisch zwar weit verbreitet, im Vergleich zu historischen Beständen jedoch stark dezimiert. Aufgrund ihres verborgenen Verhaltens, der hohen Habitat-Toleranz und Anpassungsfähigkeit sind sie nicht nur schwer numerisch zu erfassen, die Populationen sind außerdem räumlich weit versprengt. Hauptgründe für die Bedrohungen der Leoparden sind zunehmende menschliche Besiedlung, Ackerbau und Fragmentierung des Lebensraumes, der zwischen 2007 und 2016 von 21 auf 8 Millionen km2 (eine Reduktion von 62%) abgenommen hat. Auch der Jagddruck besteht in steigendem Maße: nicht zuletzt durch die Verwendung der Felle für religiöse, rituelle Zwecke – so werden jährlich etwa 4 500-7 000 Leoparden geschossen, um alleine den Bedarf an Fellen für die Anhänger der Nazareth Baptist Shembe Church 38 zu befriedigen (Guy Balme, Programme Director for African Leopard conservation group „Panthera“, unpub. data) 39. Die Bestandschätzung der Leoparden Afrikas beläuft sich zwischen 250 000 bis 700 000 – diese großen Unterschiede sind ein Indiz für die Schwierigkeit einer einigermaßen exakten Erfassung der Populationen 40. Die IUCN kategorisiert Leoparden auf ihrer „Red List“ als VU - Vulnerable (angegriffen), da die
Leoparden-Populationen in allen Bereichen instabil und abnehmend sind. Dazu kommt, dass Leoparden im Gegensatz zu Löwen selbst in Schutzgebieten nur sehr schwer überwacht und/oder ihre Lebensräume kaum durch Schutzgebiete begrenzt werden können. Der Handel mit Leoparden und dessen Produkten ist unter CITES Anhang I des Washingtoner Artenabkommens verboten, beziehungsweise (2017 41) auf 1 720 Tiere aus 11 Ländern des Sub-Sahara-Afrika beschränkt, obwohl einige dieser Länder die offizielle (Trophäen) Jagd auf Leoparden inzwischen aus Artenschutzgründen gänzlich verboten haben. Die Bedrohung des Leoparden besteht vorwiegend durch die Reduktion von Beutetieren. Die Population von denjenigen Huftieren, die Leoparden als Beute bevorzugen, hat durch kommerzialisierten „Bushmeat“-Handel zwischen 1970 und 2005 in 78 geschützten Gebieten West-, Ost- und Südafrikas um fast 60% abgenommen (Craigie et al. 2010 42)). Es steht daher zu befürchten, dass die Leopardenbestände auch zukünftig parallel zur Reduktion der in ihr Beuteschema fallenden Huftiere abnehmen werden. Bis 2050 wird die Bevölkerung Afrikas von zirka 1,2 Milliarden auf mehr als 2,5 Milliarden angewachsen sein (UN 2013, UNICEF 2017, Population Reference Bureau PRB 43). Das wird einen flächenmäßigen Anstieg kultivierten Bodens um etwa 50 Millionen Hektar (ungefähr +21 %, Alexandratos and Bruinsma, 2012 44) notwendig machen. Damit ist anzunehmen, dass sich die Bestände der Leoparden und natürlich auch anderer Wildtiere weiter vermindern werden.
Abbildung linke Seite Leopard Tiefdruck von manuell gravierter Alu-Platte mit Chine-collé, 20 x 30 cm (2018)
deten Kohlematerialien (und nur diese sind durch die C14-Methode datierbar) ja auch bereits von früheren Deponien stammen könnten. Die Darstellungen in der Chauvet-Höhle umfassen neben den jagdbaren Tieren wie Bisons, Hirsche und Wildpferde auch Höhlenlöwen und Bären, die nicht so recht in das damalige Beuteschema des Menschen passen wollen – sie dürften wohl aus rituellen, kultischen Gründen abgebildet worden sein, um Macht über das Tier zu gewinnen, dadurch die Gefahr für die Jäger zu nehmen und somit ihre Überlebenschancen günstig zu beeinflussen. Jedenfalls findet sich das Tier hier als das, was es ist: ein integraler Teil der täglichen Wirklichkeit des Menschen, mit der er umzugehen hat – entweder in der Beziehung als menschlicher Jäger zur tierischen Beute oder in der bedrohlichen Umkehrung als Beute für das Tier. Wie auch immer die Interpretationen sein mögen, fest steht jedoch, dass mit dem Abbilden die Bedeutung des Tieres für den Menschen dokumentiert und sie damit untrennbarer Bestandteil des menschlichen Lebens wurde. Von der Existenz prähistorischer Felskunst in Afrika wurde schon Mitte des 19. Jahrhunderts und lange vor der Entdeckung der spanischen und französischen Höhlenmalereien zum Beispiel von Heinrich Barth und Gerhard Rohlfs berichtet. Leo Frobenius 3, 4, 5 katalogisierte und dokumentierte diese Werke jedoch erstmals in wissenschaftlich-systematisch geordneter Form im Laufe seiner Expeditionen und Forschungsreisen. Felsritzung Elefant – Tadrart-Akakus (Libyen) – Foto © Bernhard Cociancig
Das Tier
Wann, wie, warum, wo und von wem kommt es ins Bild? Tiere und Tierdarstellungen in der Kunst Von jeher waren Tier und Mensch durch die Verbindung und Überschneidung ihrer jeweiligen Lebensräume eng miteinander verbunden. In Form von Darstellungen manifestiert sich diese Symbiose im Laufe der Entwicklungen der Menschheitsgeschichte wohl erstmalig durch erst 1994 entdeckte Felszeichnungen in den südfranzösischen Höhlen im Ardèche-Tal etwa 200 Kilometer nordwestlich von Marseille. Obwohl die Felszeichnungen von Lascaux, Altamira und anderer Höhlen Frankreichs und Spaniens früher entdeckt wurden, dürften es sich bei den Kohle- und Ocker-Malereien in den nach dem Entdecker Chauvet benannten Höhlen um die wohl älteste Felskunst menschlichen Ursprungs handeln, die auf zirka 35 000 BCE datiert wurden. Eine genaue Datierung von Höhlenkunst ist trotz Verwendung modernster forensischer Methoden nach wie vor umstritten, da die verwen-
Die folgenden kunsthistorischen Betrachtungen der Rolle des Tieres in der Kunst sind nur grob, bruchstückhaft und in keiner Weise, weder geografisch noch chronologisch, vollständig – sie sind hier aufgeführt, um die zeitliche Lücke zwischen der betrachteten Felskunst des Paläolithikums und der Gegenwart nicht allzu sehr klaffen zu lassen. Aus dem dargestellten Inhalt der paläolithischen Felsbilder Afrikas geht hervor, dass diese Zeitperiode in zwei Abschnitte geteilt werden kann: In einen Zeitabschnitt, in dem die Menschen noch Jäger und Sammler waren; und in einen darauf folgenden Zeitabschnitt, in dem sie sesshaft wurden, Ackerbau und Viehzucht betrieben. Die Bedeutung und damit auch bildliche Darstellung einiger Tiere wie Pferd, Rind, Schaf, Hund, später auch Kamel verschiebt sich ab etwa 7 000 BCE von reiner Beute hin zur ihren domestizierten Formen. Die antike Kunst Mesopotamiens (ab 10 000 bis 600 BCE) der Sumerer, Babylonier und Assyrer schließt wohl ziemlich direkt an die Jäger-SammlerPhase der Menschheit an und erlebt ihre Zeit höchster Vollendung von etwa 4 000 bis 600 BC, als die Perser die Gebiete des Zweistromlandes zwischen Euphrat und Tigris besetzten. Etwas später, aber in Phasen auch parallel, entwickelt sich die altägyptische Kunst. Die Künstler beider Kulturen beob-
achteten und kannten die Tiere sehr gut und arbeiteten ihre physischen Details in ihren Arbeiten sehr exakt und präzise heraus 45. Bei der Darstellung von Tieren in der ägyptischen Kunst (ca. 3 000 BCE bis 30 CE) spielen Mythologie, Symbolismus und Götzenverehrung eine übergeordnete Rolle. Die als Statuen, Halbreliefs, Wandmalereien oder Papyruszeichnungen ausgeführten Werke sind oft auch Mischwesen zwischen Tier und Mensch, die je nach der Tier-Mensch-Kombination entweder als Gottheiten verehrt und angebetet wurden (zum Beispiel Löwe - Sphinx, Falke - Horus) oder aber als Sinnbilder für Dämonen galten – vielleicht eine frühe Form des Anthropomorphismus? Katzen, Hunde, Schlangen, Krokodile und andere Tiere wurden nicht nur zu ihren Lebzeiten als höhere Wesen verehrt und abgebildet, sondern nach ihrem Tod auch mumifiziert und oft mit allen Ritualen bestattet. Sowohl in der mesopotamischen als auch in der ägyptischen Kunst treten Tiere allerdings auch in einer ungewöhnlichen, aber interessanten Form auf, die wohl am ehesten Fabeln zuzuschreiben ist: Ein auf zwei Beinen laufender Fuchs bewacht eine Rehherde, eine Katze hütet eine Schar Gänse, ein Affe spielt Flöte und ein Krokodil auf einer Harfe – ähnliche Sujets tauchen etwa ab dem Mittelalter vermehrt in Illustrationen auf. In (fast) allen Kulturen und Kulturepochen nehmen Löwen und ihre Darstellungen besondere Plätze ein: beginnend mit den schon erwähnten Fels- und Höhlenbildern des Paläolithikums, als Gottheiten oder Torwächter in der mesopotamischen, ägyptischen und persischen Kunst zum Beispiel Löwentore in Hattuša, Babylon und Ninive, als Sphinx in Gizeh, im Kampf mit dem Stier in Persepolis. In der altgriechischen (hellenistischen) Kunst und Kultur 46 wurden Tiere (oder genauer gesagt, deren Existenz) als integraler Bestandteil des täglichen Lebens gesehen. Darstellungen von Tieren fanden sich auf Münzen, Vasen, Gebrauchsgegenständen, als Miniaturen und Skulpturen, als Mosaike und Malereien. Pferde, Echsen, Igel, Skorpione, Schlangen, Hasen, Eulen die Griechen unterteilten Tiere nach ihren Gegensätzen: wild und zahm, nützlich und nutzlos, hilfreich und gefährlich, heimisch oder exotisch, im oder außerhalb des Hauses oder des Wassers lebend, hellenisch oder barbarisch (fremd). Eine vorherrschende Typologie wurde nicht durchgehend verwendet, wodurch sich selbst bei einfach erscheinenden Unterscheidungen wie etwa „wild“ und „zahm“ oft widersprüchliche Interpretationen und Zuordnungen ergaben. Pferde und Elefanten wurden importiert und neben den heimi-
schen Ochsen, Eseln und Maultieren zur Verwendung in der Armee eingesetzt. Wieder andere, wie Antilopen, Gazellen, Krokodile und Löwen, wurden Ornamenten gleich als Bereicherung und Verschönerung von Gärten eingeführt oder in Tiergattern gehalten. Geopfert wurden nur Haustiere, man deutete ihr Verhalten im Orakel. Etwa 700 BCE beginnen in der hellenischen bildenden Kunst Themen aus der griechischen Mythologie zu dominieren: Zentauren, Mischwesen aus Pferd und Mensch, Löwenkörper mit Falkenköpfen – Arbeiten, die vermutlich durch den Einfluss vergleichbarer ägyptischer und mesopotamischer Darstellungen zu einer Zeit entstanden sind, als die Griechen ihre Eroberungen und Handelsbeziehungen in diese Länder ausweiteten. Halb-humane Fabelwesen wie etwa die Satyrn zeigen zunehmend ausgeprägt und detailliert menschliche Züge. Herodot (490 bis 430 BCE) berichtet über Tiere in Libyen – giftige und ungiftige Schlangen, wilde Esel, Antilopen, Gazellen, Hornschafe, Füchse, Hyänen, Schakale, Stachelschweine, Strauße, Bären – Löwen, Leoparden, Krokodile und Elefanten. In einem Werk, das Aristoteles zugeschrieben wird, werden Menschen nach ihren vergleichbar tierischen Physiognomien kategorisiert. Interessant auch die Benennung von Tieren, die nicht in Griechenland heimisch 47 waren: So wurde zum Beispiel das Krokodil als „Echse im Wasser lebend“ (krokodeilos potamios) bezeichnet. Um und nach der Zeitenwende werden die Darstellungen (insbesondere Plastiken) weitgehend zu naturgetreuen Nachbildungen verfeinert, Tiere werden oft zusammen mit Menschen (Laokoon-Gruppe) dargestellt. Die römische Kunst, anfänglich eine Assimilation zugewanderter Kulturen, entwickelte sich im Laufe ihres Bestehens, beeinflusst durch Leit- und Vorbilder (wenn nicht sogar Imitationen), aus den griechischen Kunstrichtungen Architektur, Plastik und Malerei. Die Darstellung von Tieren nahm einen breiten Raum ein. Beginnend mit dem Gründungsmythos, dass die verwaisten Zwillinge Romulus und Remus von einer Wölfin aufgezogen wurden, stellte der Wolf aber auch eine ständige Bedrohung der Schafherden dar. Die Verwendung von Arbeitstieren wie Ochsen, Eseln, Pferde und selbst Elefanten in Frieden und Krieg waren eine gewohnte Erscheinung. Schlachtvieh wurde zur Fleischversorgung herangezogen, Opfertiere in Gaben an die Götter verwendet oder in Orakeln geweissagt. Hunde, Katzen und Vögel wurden als Haustiere gehalten. Und letztlich waren es die Löwen, Tiger und Bären, die als Spektakel in den Amphitheatern Roms gegen Gladiatoren gehetzt wurden. Tiere fanden sich
in allen Bereichen des täglichen römischen Lebens. Sie waren über den gesamten Zeitraum der Existenz des römischen Reiches (750 BCE bis 640 CE) in den unterschiedlichsten Formen auf Münzen, Wandbildern, Plastiken, Stelen, Mosaiken, Friesen und Keramiken, im öffentlichen Bereich, auf Plätzen, aber öfters auch in privaten Anwesen zu finden 48. Der Löwe nimmt auch im Abendland einen frühen und festen Platz wie wohl kein anderes Tier ein: Gemeinhin als „König der Tiere“ bezeichnet, symbolisiert er traditionell Mut, Adel, Stärke, Würde und Tapferkeit. Löwen kommen als Teil eines Namens (Richard Löwenherz), als Wappentier vieler Länder Europas, Asiens und Afrikas aber auch als Sinnbild der Auferstehung an christlichen Kirchenportalen vor. Bei Verwendung des Wortes „Löwe“ als Beiname sollen sie auf die Qualitäten des Trägers hinweisen (zum Beispiel König Richard Löwenherz und Omar Muhktar, genannt „Lion of the Desert“). Die Erfindung und zunehmende Verwendung von Ölfarben im späten 13. Jahrhundert unterstützt das Erfassen von augenblicklichen Zuständen. Daher verwundert es nicht, dass diese Eigenschaften von den sinnesfreudigen Niederländern gerne angenommen und weiter entwickelt wurden: Jan und Hubert van Eyck gelingt es dadurch, die bisher in der Malerei dominanten, streng profanen Motive dahingehend aufzuweichen, dass sie auf dem Genter Flügelaltar „Die Anbetung des Lammes“ mit der Stadt Gent im Hintergrund mit einem blauen statt einem vergoldeten Himmel versehen. Die Künstler und Maler befreien sich ab dieser Zeit von dem streng religiösen Kanon, sie malen, was sie und wie sie die Dinge (und Tiere) sehen. Diese Einstellung tritt bei Albrecht Dürers Werken anfänglich vorsichtig, später aber klarer werdend zu Tage. In seiner Arbeit „Hieronymus“ stellt der Löwe zu seinen Füßen noch das Symbol und die Allegorie für die Auferstehung Christi dar. Es erscheint allerdings fraglich, ob Dürer jemals einen Löwen in natura gesehen hat, oder ob er die Darstellung von einer Katze abgeleitet hatte. Das Werk „Fledermaus“ (1522, Aquarell, Tinte) legt aber bereits die üblicherweise diesem nachtaktiven Wesen zugeordnete Allegorie des Gefährlichen und Unheimlichen ab, es stellt das Tier naturgetreu, plastisch und in seiner ganzen Komplexität dar. Ebenso Dürers Arbeit „Rhinocerus“ (1515, Holzschnitt), wobei die annähernd korrekte und lebendige Darstellung umso erstaunlicher ist, da als sicher gelten kann, dass er nie ein Nashorn zu Gesicht bekam sondern lediglich Skizzen und Beschreibungen anderer Künstler in sein Werk einfließen ließ. Ein Jahrhundert später entstand Rubens Kreidezeichnung „Löwin“ (1614). Es ist verwunderlich, dass die Abbildung eher einem Tiger gleichkommt und auch in ihren Proportionen und ihrem Ausdruck nicht einem Raubtier ent-
spricht – und das, obwohl Rubens öfters Gelegenheit hatte, in den von ihm frequentieren Zirkeln diese (und auch andere exotische) Tiere zu sehen. Viel eher erscheint sie Rubens Ansatz zu reflektieren, in üppigen Formen Kraft dort darzustellen, wo er sie sonst beim Pferd findet. Generell entwickeln sich die Abbildungen von Tieren in sogenannten „Tierstücken“ im Europa des 16. und 17. Jahrhunderts zu einem sehr gängigen Sujet, wobei die Darstellungen am ehesten dort überzeugen, wo die Künstler den Augenblick möglichst unreflektiert einzufangen versuchen. Im 19. Jahrhundert etabliert sich die - von der Allegorie des Fabelwesens abwendende - naturgetreue Darstellung von Tieren in der Malerei als eigenständiges Genre. Ausschlaggebend sind dabei das ständig steigende Interesse des Publikums für die Naturwissenschaften sowie die Erkundung und Erforschung fremder Länder und deren Flora und Fauna. Allerdings tritt ab Mitte des 19. Jahrhunderts die bildende Kunst dabei mit der nun aufkommenden Fotografie in Konkurrenz und wird sich in der Folge von ihr abgrenzen, indem sie sich bei der Tierdarstellung verstärkt dem Aspekt des Ausdrucks und der Dynamik widmet. Als ein Beispiel dafür mögen die Arbeiten des Malers Franz Marc (1880-1916) dienen: Nicht nur, dass er mit den Stilelementen des Fauvismus, Kubismus und der abstrakten Malerei experimentierte, die sich in dieser Zeit entwickelten, war er auch Mitbegründer der Redaktionsgemeinschaft „Der Blaue Reiter“. Seine späten Werke beschäftigen sich damit, Tiere als fühlende Geschöpfe darzustellen, die Empfindungen wie Hunger, Glück und Schmerz haben. Darstellungen von Tieren in der Kunst bewegen sich sukzessive weg von zufällig erscheinender, nebensächlicher Staffage und rücken zunehmend ins Zentrum, teils als eigenständige Wesen, aber auch als Begleiter der Menschen. Max Ernst (1891-1976), Expressionist, Surrealist und Mitbegründer der Dadaismus, sieht die Beziehung Tier – Mensch und insbesondere Tier–Künstler als eine magische Verbindung, die in seinen Werken oftmals anthropomorphische Züge annimmt. Während die Künstler*innen der Klassischen Moderne noch den symbiotischen Einklang zwischen Tier und Mensch hervorzuheben versuchten, werden die Arbeiten ab der Mitte des 20. Jahrhunderts zunehmend mit kritischem Überzug versehen. Das Tier nimmt dabei (fast) immer eine hierarchische Unterordnung gegenüber dem Menschen ein, die Künstler*innen prangern in ihren Arbeiten die brutale Behandlung, Quälerei, Ausbeutung und Unterjochung an (zum Beispiel Jörg Knoefel, Valie Export).
Verwendete Abkürzungen BCE CE CITES DNA EWB GEC IUCN PRB UN UNICEF USA WWF
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Felsritzung Löwe – Wadi al Chail (Libyen) – Foto © Bernhard Cociancig
Zu Ende des 20. Jahrhundert hat das Tier in der bildenden Kunst völlig neue, bis dahin unbekannte Darstellungsformen angenommen: es wird, entweder tot oder lebendig 49, als in Formaldehyd eingelegtes Präparat (Damien Hursts Tiere und Tierteile) dargestellt oder tritt als Mitakteur in Performances (z. B. Joseph Beuys mit Koyoten, Marina Abramović auf weißem Pferd; mit Würgeschlange) auf. Auch sieht man (wieder?) Arbeiten, deren Einsatz von Tieren und Tierpräparaten sehr an den früher dominanten Symbolismus und an Allegorien erinnern (Deborah Sengl). Die rasant steigende Belastung und Bedrohung unserer Umwelt durch Klimawandel, Abgase, karzinogene Chemikalien, Radioaktivität, Biozide und Wasserkontamination werden von Künstler*innen zunehmend in ihren Arbeiten thematisiert. Galerien und Museen kuratieren und veranstalten Ausstellungen, die sich mit diesen ökologischen Problemen beschäftigen – und in Deutschland wird sogar seit über 20 Jahren der Dialog mit Künstlerinnen und Künstlern, die ihre Arbeit umweltbezogen verstehen, durch das Umweltbundesamt mit der Veranstaltungsreihe „Kunst und Umwelt“ gepflegt und gefördert 50.
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Danksagung Ich möchte an dieser Stelle den Direktorinnen und allen Lehrenden der „wiedererstandenen“ kunstschule wien herzlich für die interessante und inspirierende Zeit und ihr Engagement danken. Besonderer Dank gilt den Leiterinnen der Werkstätte Malerei und Prozess, Frau Gerlinde Thuma und Frau Barbara Höller, die mit ihren Anregungen und Vorschlägen wesentlich zum Gelingen meiner malerischen Arbeit beigetragen haben. Herrn Tom Phelan, dem Werkstattleiter für Druckgrafik, bin ich sehr verbunden für seine Begleitung, die wertvollen Hinweise und die Freundschaft, die sich bei den Druckarbeiten entwickelt hat. Und last but not least, ein ganz grosses Dankeschön an Frau Birgit Kerber, die uns im Bereich Grafik Design bei der Herstellung der zahlreichen Plakate, Flyer und Broschüren, die im Laufe der letzten drei Jahre entstanden sind, mit ihrem professionellen Rat geholfen hat. Weiterer Dank auch an: Frau Dr. Ines Kohl, die ihre Expertise als Ethnologin bei der Bezeichung der „Big Five“ in Tamahaq, den Schriftzeichen und der Sprache der Tuareg, eingebracht hat; Frau Christine zu Klampen und Brigitte Ammer für die Lektorierung dieser Arbeit; und allen Studienkolleginnen und Kollegen, die mir in den vergangenen drei Jahren nicht nur Inspiration sondern auch gute Gesellschaft waren.
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