Informationsbrief Dezember 2011

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Aus dem Inhalt

Neues aus Kirche und Welt Aus Lehre und Verkündigung Gedanken zum Christfest Die »Stille Nacht« Die Ehe nach der Heiligen Schrift in Wort und Tat Gottes Wie christlich kann die Politik sein? – Wie politisch darf die K ­ irche sein? Aus Kirche und Gesellschaft Aus der Bekenntnisbewegung InfoSpezial – thematisch geordnet Buchrezension Paul Gerhardt: Geistliche Lieder

ISSN 1618-8306

Dezember 2011 Nr.  269

Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium«


kurz+bündig Personen Neuer Inspektor bei Chrischona: Wieland Müller

Einer der größten Gemeinschaftsverbände Deutschlands, das Chrischona-Gemeinschaftswerk (69 Gemeinden, 6300 Mitglieder und ständige Besucher), bekommt zum 1. Januar 2012 einen neuen Inspektor, was auch einen Generationenwechsel bedeutet. Wieland Müller (Foto, 42) folgt auf Rainer Geiss (64), der seit 1997 amtiert und in den Ruhestand tritt. Müller wurde mit 94 von 97 Stimmen gewählt. Er war von 1995 bis 1997 Prediger in Butzbach bei Gießen, danach überregionaler Jugendreferent und seit 2002 Jugendpastor in Johannesburg (Südafrika). Hamburg: Wieder Bischöfin

Die Sprengel Hamburg und Lübeck der NordelbischLutherischen Kirche haben nach dem Rücktritt von Maria Jepsen im Juli 2010 seit November wieder eine Bischöfin, Kirsten Fehrs (Foto, 49), die seit 2006 Pröpstin des Kirchenkreises Hamburg-Ost und Hauptpastorin an St. Jacobi war. Sie wurde im vierten Wahlgang gewählt, nachdem die Mitbewerberin, Petra Bahr (Berlin, Kulturbeauftragte 2

der EKD), nach dem dritten Wahlgang auf eine Kandidatur verzichtet hatte. Es gab nur diese zwei Kandidatinnen, keinen Kandidaten. Manzke EKD-Beauftragter bei Polizei

Neuer Beauftragter der EKD für die Bundespolizei ist der schaumburg-lippische Landesbischof Karl-Hinrich Manzke (53, Bückeburg), der Nachfolger von Eduard Berger wird. Berger war früher Bischof von Pommern, dann Beauftragter der evangelischen Kirche beim Freistaat Sachsen und hatte diesen Posten von 1999 bis 2011 inne. Margot Käßmann mit neuen Ämtern

Der ehemaligen Bischöfin von Hannover und ExEKD-Ratsvorsitzenden (von beiden Posten trat sie zurück), Margot Käßmann, wachsen anscheinend die Posten und Pöstchen nur so zu: Sie soll Botschafterin für das Reformationsjubiläum im Jahr 2017 werden und diese Tätigkeit im kommenden Frühjahr antreten. Wie der Ratsvorsitzende der EKD, Präses Nikolaus Schneider bekannt gab, wurde die Entscheidung, Käßmann als Botschafterin zu berufen, vom Rat der EKD einstimmig

getroffen. Außerdem wurde Frau Käßmann in die Jury des Bestattungen.de-Awards berufen. Diese Jury bewertet schönste Friedhöfe, Grabsteine und Särge. Fano Sibisi †

Der langjährige internationale Vorsitzende von »Christen für die Wahrheit« (Christians for Truth, CFT), Fano Sibisi ist nach einer etwa e­ lfjährigen Muskelkrankheit, die ihn für Jahre ans Bett fesselte, im ­Alter von erst Anfang 50 ­bereits im vergangenen Sommer verstorben. Akademie Tutzing: Udo Hahn neuer Direktor

Als neuer Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing (am Starnberger See in Oberbayern) wurde der bisherige Pressesprecher der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und Leiter des Referats »Medien und Publizistik« im Kirchenamt der EKD, Udo Hahn (Foto, 49) eingeführt. Der fränkische Theologe und Publizist, der auch einige Jahre Redakteur beim »Rheinischen Merkur« (Bonn) war, gilt evangelikalen Positionen gegenüber zumindest aufgeschlossen, wenn nicht nahe stehend. DEA: neuer Vorsitzender

Neuer Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA) wird Michael Diener

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(49, Kassel). Damit wird erstmals ein Gnadauer Präses Vorsitzender der DEA. Der bisherige Vorsitzende Jürgen Werth (60, Wetzlar), im Hauptamt Vorstandsvorsitzender von ERF Medien (früher Evangeliumsrundfunk), wird den Vorsitz Ende 2011 nach fünf Jahren abgeben, um sich ganz auf seine Rundfunkarbeit konzentrieren zu können. Diener wurde am 23. September in Bad Blankenburg (Thüringen) mit 30 Ja-Stimmen und einer Nein-Stimme gewählt. Bevor Diener Präses des Gnadauer Verbandes wurde, war er in der Protestantischen Kirche der Pfalz tätig: von 1996 bis 2005 als Pfarrer an der Pirmasenser Johanneskirche, anschließend als Dekan und Pfarrer an der dortigen Lutherkirche. Auch der bisherige stellvertretende Allianzvorsitzende, der Generalsekretär des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, Theo Schneider (Kassel), gibt sein Amt mit Dienstbeginn Dieners auf. Damit soll verhindert werden, dass zwei »Gnadauer« an der Spitze der DEA stehen. Für ihn steht noch kein Nachfolger fest. Vatikan-Berater kritisiert Bundespräsidenten

Wegen seiner Rede anlässlich des Staatsbesuchs Papst Benedikts XVI. hat Vatikan-Berater Informationsbrief 269

Wilhelm Imkamp Bundespräsident Christian Wulff kritisiert. Wulff, der katholisch, aber auch geschieden und wieder verheiratet ist, ist nach katholischem Kirchenrecht von der Kommunion ausgeschlossen, hatte gefragt, wie barmherzig die Kirche mit Brüchen in der Lebensgeschichte von Menschen umgehe. Imkamp nannte dies eine »gewisse Grenzüberschreitung«.

kurz+bündig

Personen +++ Kirchen +++ Glauben +++ »Modernes Leben«

Mission 50 Jahre Bibelladen Tel-Aviv

Bei der Israel-Konferenz des Evangeliumsdienstes für Israel (edi, Ostfildern-Kemnat bei Stuttgart) im vergangenen Sommer in Leinfelden-Echterdingen (bei Stuttgart), berichtete der langjährige Leiter des

Die gute Meldung Plus bei »Brot für die Welt« und CBM

»Brot für die Welt« hat im Vorjahr 62,1 Millionen Euro an Spenden erhalten. 2009 waren es 54,7 Millionen. Ebenfalls auf einen Rekord kann die Christoffel-Blindenmission (CBM) verweisen: erstmals hat sie 25 Millionen Menschen in einem Jahr geholfen, 1,6 Millionen mehr als 2009. Ein Rekordergebnis auch bei den Spenden: 42,84 Millionen Euro, sieben Prozent mehr als 2009. Von öffentlichen Geldgebern wie EU und Bundesentwicklungsministerium gab es 4,1 Millionen.

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kurz+bündig Bibelladens in Tel Aviv, Andy Ball, dass der Bibelladen im Juni sein 50-jähriges Jubiläum feiern konnte. Seit gut zwei Jahren sind Mitarbeiter der Israelischen Bibelgesellschaft und Gemeindeglieder nun auch immer wieder in einem Team zur Evangelisation unterwegs. Außerdem wurde eine Stelle für Essensausgabe eröffnet, da der Magen vieler Menschen in Israel leer sei, auch bei vielen Kindern. So werden etwa 500 Familien ernährt. 10. Weltkonferenz der ­Seemannsmission: Angst vor Piraten nimmt zu

August im Hamburg stattfand und an der 200 Delegierte aus 49 Ländern teilnahmen. 60 Jahre Vereinigte Deutsche Missionshilfe

Seit 50 Jahren besteht eine der größten Missionen Deutschlands: die Vereinigte Deutsche Missionshilfe (VDM, Sitz in Bassum bei Bremen, Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen). Zurzeit arbeiten in ihrem Auftrag 235 Missionare in 35 Ländern aller fünf Kontinente in geistlichen, sozial-diakonischen und die Entwicklung fördernden Projekten.

Gesellschaft Unabhängigkeit wichtiger als Familie

Die Gefahr der Piraterie wächst und versetzt die rund 1,2 Millionen Seeleute in Angst. Im ersten Halbjahr 2011 stieg die Zahl der Piratenangriffe auf Handelsschiffe am Horn von Afrika um über 60 Prozent auf 163; 69 Mal wurden im vergangenen Jahr deutsche Schiffe angegriffen. Um verängstigte Seeleute kümmern sich die Seemannsmissionen, die 526 Stationen weltweit unterhalten (die deutsche Seemannsmission hat 16 Stationen im In- und 17 im Ausland). Das wurde bei der Weltkonferenz der Seemannsmissionen bekannt, die Mitte 4

Für viele Bundesbürger ist die Angst vor dem Verlust der eigenen Freiheit der Hauptgrund für die niedrige Geburtenrate in Deutschland. 60 Prozent meinen, der Wunsch nach Freiheit und Unabhängigkeit sei das größte Hindernis für eine Familien­ gründung. Auf Platz zwei wird die Sorge vor finanziellen Mehrbelastungen (59 Prozent) genannt. Die Geburtenrate in Deutschland liegt bei 1,36 Kindern pro Frau, was im europäischen Vergleich der schlechteste Wert ist.

hat dem Freiburger Verein »Helfer für Gottes kostbare Kinder« die so genannte Gehsteigberatung vor einer Einrichtung von Pro Familia untersagt und damit eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts Freiburg bestätigt. Damit dürfen Schwangere vor einer Beratungsstelle nicht von Abtreibungsgegnern angesprochen werden, da eine gezielte Ansprache das Persönlichkeitsrecht verletze. Drastischer Geburtenrückgang in den letzten Jahren

Seit der Wiedervereinigung werden in Deutschland weniger Babys geboren. 2009 kamen regional bis zu 72 Prozent weniger Kinder zur Welt als 1990. Im Bundesdurchschnitt brach die Geburtenzahl im Vergleichszeitraum um 26 Prozent ein.

Bedenkliche Entwicklung: Ein Drittel aller Neugeborenen unehelich

Noch nie sind in Deutschland so viele Kinder unehelich zur Welt gekommen wie 2010: Jedes dritte Neugeborene hatte Eltern ohne Trauschein, insgesamt 225 000. In den vergan-

Gehsteigberatung Schwangerer unzulässig

Der Verwaltungsgerichtshof (VGH) Baden-Württemberg Dezember 2011

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Personen +++ Kirchen +++ Glauben +++ »Modernes Leben« genen 20 Jahren hat sich die Anzahl mehr als verdoppelt. Mehr als 60 Prozent der Babys in den neuen Bundesländern haben unverheiratete Eltern. Dabei liegt Deutschland sogar noch knapp unter dem EUDurchschnitt von knapp 38 Prozent. Spendenverhalten

Obwohl 2009 ein Krisenjahr war, spendeten die Deutschen etwa 5,3 Milliarden Euro. Rund 40 Prozent spendeten für wohltätige Zwecke, im Durchschnitt etwa 200 Euro. Frauen spenden häufiger als Männer, Westdeutsche öfter als Ostdeutsche, Ältere mehr als Jüngere.

Brautpaare immer älter

Das Statistische Bundesamt meldete, bei ihrer ersten Hochzeit seien Braut und Bräutigam durchschnittlich deutlich älter als noch vor einigen Jahren. Das Durchschnittsalter bei der ersten Eheschließung lag 2009 bei Männern bei 33 Jahren, bei Frauen bei 30; 1991 bei Männern noch bei 29, bei Frauen bei 26.

Kirche in Deutschland 90 Jahre Hensoltshöher Gemeinschaftsverband

Sein 90-jähriges Bestehen konnte der Hensoltshöher Gemeinschaftsverband in Gunzenhausen (Mittelfranken) begehen, der aus einem geistlichen Aufbruch vor rund 100 Jahren hervorging, an dem Hensolts-

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höher Diakonissen maßgeblich beteiligt waren. Zurzeit umfasst der Gemeinschaftsverband 65 örtliche Gemeinschaften, die etwa 5 000 Personen erreichen. Altpietisten: Spenden stark eingebrochen

Einen Spendenrückgang um etwa zehn Prozent gegenüber den Vorjahren hat der Altpietistische Gemeinschaftsverband (Stuttgart) in diesem Jahr zu verkraften, wie einem Brief »an die Besucher der Gemeinschaften und Veranstaltungen der Apis« zu entnehmen ist, der vom Vorstand Ende August verbreitet wurde.

Erstmals: Begegnung von FeG mit Pfingstlern

Die Leitung des 440 Gemeinden umfassenden Bundes Freier evangelischer Gemeinden (FeG) hat erstmals in ihrer Zentrale mit den Spitzen des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden Gespräche geführt. Präses Ansgar Hörsting unterstrich, beide Bünde seien stark evangelistisch tätig. Vor allem ging es darum, dass beide ihre Gemeinden noch stärker für Bürger ausländischer Herkunft öffnen; 263 der 759 Pfingstgemeinden sind internationale Gemeinden. Ebenfalls traf sich die Leitung der FeG mit einer Delegation der westfälischen Kirche unter Leitung von Präses Alfred Buss (Bielefeld). Beide Seiten betonten das gute Miteinander zwischen Mitgliedern von Landes- und Freikirchen an vielen Orten.

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Art freikirchliche Bekenntnisbewegung

Weil in den einstens als bibeltreu angetretenen Freikirchen in Deutschland immer mehr der Zeitgeist einziehe, hat sich eine Gruppe von Pastoren und Verlegern zum Netzwerk »Evangelium 21« zusammengeschlossen und will damit als eine Art Bekenntnisbewegung einen Gegenakzent setzen. Sie wenden sich gegen das Vordringen der Frauenordination und den stärker werdenden Einfluss liberaler und historisch-kritischer Theologie an den Ausbildungsstätten. »Evangelium 21« unterhält enge Kontakte zu ähnlichen Bewegungen in den USA.

Kirche weltweit Schottische Nationalkirche erlaubt Ordination Homo­sexueller

Die reformierte schottische Nationalkirche erlaubt die Ordination Homosexueller. Bei der Generalsversammlung stimmte eine Mehrheit dafür. 40 000 kündigten ihren Austritt aus der Kirche an.

Amerikanische Anglikaner werden römisch-katholisch

Rund 100 anglikanische Geistliche und etwa 1 000 »Laien« in den USA wollen sich der römisch-katholischen Kirche anschließen. Leiter des sich im Aufbau befindlichen katholischen Personalordinariats ist der frühere anglikanische Bischof Keith Newton. 5


Die »Bruderschaft des Heiligsten Sakraments« (1862 gegründet, um das katholische Element in der anglikanischen Kirche zu fördern) will dieses Personalordinariat ehemaliger Anglikaner mit einer Million Pfund (1,11 Millionen Euro) fördern, da diese sich selbst finanzieren müsse.

Diakonie Mehr Frauen in Führungs­ positionen in der Diakonie

Die Diakonie in Württemberg will innerhalb der nächsten zehn Jahre einen Mindestanteil von 40 Prozent der Führungspositionen mit Frauen besetzen. Diese freiwillige Selbstverpflichtung für die Gremien, Organe und Leitungsstellen hat die Mitgliederversammlung mit großer Mehrheit beschlossen. Angesichts des Anteils weiblicher Beschäftigter in der Diakonie von rund 70 Prozent bezeichnete dies der Vorstandsvorsitzende Dieter Kaufmann als dringend notwendig.

Islam Islamischer Religionsunterricht an kirchlicher Schule

Drei Schulen in evangelischer Trägerschaft haben im neuen Schuljahr in Norddeutschland ihren Betrieb aufgenommen: Wunstdorf (bei Hannover), Gifhorn und Gülzow (Schleswig-Holstein). Dabei wird an der von Wunstdorf, die die erste integrierte Gesamtschule (IGG) in landeskirchlicher Trägerschaft ist, nach Angaben des zuständigen Superintendenten der interreligiöse Dialog gepflegt und soll ab dem 1. Februar 2012 auch islamischer Religionsunterricht stattfinden.

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Aus Lehre und Verkü mm Man kann vieles entbehren in der Welt, aber die Bibel nicht, denn ohne die Bibel, Gottes Wort, muss die arme Seele verhungern.m Christian Jensen

mm Auftrag und Vollmacht der wahren Kirche aber bestehen darin, die frohe Botschaft von der Rettung aus dem Gericht durch den Glauben an Jesus Christus zu verkündigen. Reinhard Slenczka mm Die Schrift redet von der Christenheit ganz einfältig und nur auf eine Weise, für die man zwei andere in Brauch gebracht hat. Die erste Weise nach der Schrift ist, dass die Christenheit eine Versammlung aller Christgläubigen auf Erden heißt, wie wir im Glauben beten: »Ich glaube an den heiligen Geist, eine Gemeinschaft der Heiligen.« Diese Gemeinde oder Sammlung heißt (die Versammlung) aller derer, die im rechten Glauben, in der Hoffnung der Liebe leben, so dass das Wesen, Leben und die Natur der Christenheit nicht eine leibliche Versammlung, sondern eine Versammlung der Herzen in einem Glauben sei, wie Paulus Epheser 4,5 sagt: »Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe.« Martin Luther mm Wer das Wort Gottes liest, mit dem redet auch der heilige Geist … Des heiligen Geistes Reden ist sein Schreiben und Versiegeln. Wenn der heilige Geist redet, die Feder in der Hand hat und die Buchstaben ins Herz drückt, dann werden die Menschen gar anders und ein solcher ist gewiss; denn es ist ihm in sein Herz geschrieben und gedruckt, er trägt ein Pfand, einen Ring und ein Petschaft [Siegelstempel], dass er keine Zweifel habe. Dezember 2011

Martin Luther

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ndigung mm Um der Rettung der Menschen Willen steht die Kirche unter dem Gebot, das apostolische Wort und damit das Merkmal der Apostolizität ungetrübt in ihrer Mitte zu bewahren. Im Gehorsam gegen dieses vornehmste ekklesiologische Gebot muss sie die falsche Lehre verwerfen. Im Gehorsam gegen dieses Gebot muss sie die Gewährung der Kirchengemeinschaft dort versagen, wo eine Übereinstimmung über den Inhalt des Wortes, das als die apostolische Botschaft zu verkündigen ist, und über die diesem Wort gemäße Sakramentsspendung nicht hergestellt werden kann. Peter Brunner

mm Ich bin würdig gewesen, dass mich Gott mein Schöpfer, aus Nichts geschaffen hat und in meiner Mutter Leib gebildet.m Ich bin würdig gewesen, dass mich Gott durch seines eingebornen Sohnes Tod erlöst hat.m Ich bin würdig erachtet, dass der Heilige Geist mich über Christus, Gottes Sohn, belehrt hat und Lust und Liebe zum Evangelium in mein Herz gegeben hat.m Ich bin würdig erachtet, dass ich durch göttlichen Beistand in so viel Anfechtung, Gefahr und Widerstand erhalten werde gegen Satan und die Welt.m Ich bin für würdig erachtet, dass mir Gott bei ewiger Ungnade nachdrücklich geboten hat, durch Christus an keinem dieser Punkte und an seiner Gnade und an seinem Vaterherzen irgendwie zu zweifeln.m Darum will ich, Herr, Deiner Werke gedenken und betrachten die Geschäfte Deiner Hände. Martin Luther Informationsbrief 269

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mm Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern auf ihn verlassen. Dietrich Bonhoeffer mm Die Bibel kann man nicht einfach lesen wie andere Bücher. Man muss bereit sein, sie wirklich zu fragen. Nur so erschließt sie sich. Nur wenn wir die letzte Antwort von ihr erwarten, gibt sie sie uns. Das liegt eben daran, dass in der Bibel Gott zu uns redet. Und über Gott kann man eben nicht so einfach von sich aus nachdenken, sondern man muss ihn fragen. Nur wenn wir ihn suchen, antwortet er … Seit ich gelernt habe, die Bibel so zu lesen – und das ist noch gar nicht so lange her – wird sie mir täglich wunderbarer. Ich lese morgens und abends darin, oft auch noch über Tag, und jeden Tag nehme ich mir einen Text, den ich für die ganze Woche habe, vor und versuche mich ganz in ihn zu versenken, um ihn wirklich zu hören. Ich weiß, dass ich ohne das nicht mehr richtig leben könnte. Dietrich Bonhoeffer

mm Lasst euch nicht irren durch ödes Geschwätz unseliger Toren, es ist nicht der Staat, nicht die Schule, nicht irgendetwas anderes des Lebens Fundament, sondern das Haus ist es. Nicht die Regenten regieren das Land, nicht die Lehrer bilden das Leben, sondern Hausväter und Hausmütter tun es, nicht das öffentliche Leben in einem Lande ist die Hauptsache, sondern das häusliche Leben ist die Wurzel von allem, und je nachdem die Wurzel gestaltet ist, gestaltet sich das andere. Jeremias Gotthelf

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Gedanken zum Christfest Gert Kelter erstehung und Himmelfahrt Christi wäre ohne Weihnachten, ohne die Christgeburt, nur ein Man traut es der Reformation, die sich vielfach inszeniertes Spektakel geblieben, wie man es in auch gegen religiöses Volksbrauchtum wandte, der Antike von so manchem Gott behauptete. weil es die zentralen Aussagen des Evangeliums Aber der Gott Israels und Vater Jesu Christi ist verdunkelte oder verstellte, kaum zu, dass sie wahrhaft Mensch geworden. Seine Auferstehung auch die Kraft hatte, neues Volksbrauchtum her- ist der Anfang der Auferweckung des Menschenvorzubringen. geschlechtes aus allen, die an Christus glauben. Aber es ist so: Ohne Martin Luther gäbe es Luther regte also an, die Sitte des Schenkens heute den Brauch, am mit dem »Christkind« und Heiligen Abend Geschen- mm »... und fanden das Kindlein nicht mit dem Heiligen Nike zu machen, vor allem mit Maria, seiner Mutter, und kolaus in Verbindung zu die Kinder zu beschenken bringen, sondern in Erinund das »Christkind«, den fielen nieder und beteten es an nerung an die Gaben, die als Kind Mensch geworde- und taten ihre Schätze auf und die drei Weisen dem neunen ewigen Gott zu feiern, Kind darbrachschenkten ihm Gold, Weihrauch geborenen nicht. Wie kam das? ten, den Kindern schon das Matthäus 2,11 Christuskind als den »lieLange Zeit war es üb- und Myrrhe.« lich, den Kindern am ben Gott« lieb und wert zu 6. Dezember, dem Tag des Nikolaus, Geschen- machen. Ihm selbst hatte man Christus seit früke zu machen. Er galt aufgrund der ihn umran- hester Kindheit als den strengen und furchtbakenden Legenden als Freund der Kinder. Luther ren Richter vermittelt und er war erst durch das war Pädagoge genug, um zu erkennen, dass das, Studium der Heiligen Schrift zu der Erkenntnis was man den Kindern frühzeitig lieb macht, die- des liebenden, gnädigen und barmherzigen Gotse auch prägen wird. Luther ging es darum, das tes gelangt. Im Kind aber ist der Mensch ganz Staunen über das Wunder der Menschwerdung hilflos, ganz und gar ohne Macht. Das göttliche Gottes in die Herzen der Menschen zu pflan- Kind ist die Verkörperung des Gottes, der sich zen. Es gibt kein größeres Wunder des Glau- ganz hingibt. bens: Gott nimmt unser Fleisch und Blut an, der Heute ist es wieder nötig geworden, den wahre Gott wird wahrer Mensch, geboren aus Menschen deutlich zu machen, dass das Kind in der Jungfrau Maria und liegt als Kind in einer der Krippe und der Mann am Kreuz ein und derKrippe. »Ich kenne keinen anderen Gott«, sag- selbe Jesus Christus ist. Und dass dieser Christus te Luther einmal, »als den, der an seiner Mutter der Herr des Himmels und der Erde ist, der eine Zitzen saugt«. Nur so konnte Gott unser Leben und wahre Gott, der auch wiederkommen wird leben, unsere Schmerzen erleiden, unsere Sünde zum Gericht. »Wir sollen Gott fürchten und lietragen und stellvertretend für das Menschenge- ben ...«, so beginnt Luther seine Erklärungen zu schlecht unseren Tod sterben. Nicht mit einem den Zehn Geboten im Kleinen Katechismus. Die Scheinleib, nicht als Gott, der für eine Zeit »un- Liebe zum Kind in der Krippe und die Ehrfurcht ter den Menschen wandelt«, sondern als wahrer vor dem allmächtigen Gott gehören zusamMensch, der doch wahrer Gott bleibt. Die Auf- men. Das Staunen vor der Selbsterniedrigung des Heiligen und Ewigen und die Erkenntnis, dass dies zu meiner Rettung und Erlösung von Sünde, Tod und Teufel notwendig, meine Not wendend war, dürfen nicht auseinandergerissen werden. Luther selbst hat diese beiden Aspekte in einem seiner Weihnachtslieder (EG 23,3) so zusammengebracht: »Den aller Weltkreis nie beschloss, der liegt in Marien Schoß; er ist ein Gert Kelter Kindlein worden klein, der alle Ding erhält alDie Anschrift des Autors W lein. Kyrieleis.« finden Sie auf Seite 30

Das »lutherische« Christkind

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Die »Stille Nacht« Karl Dienst »Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging …« Dieser Befehl hat Auswirkungen bis heute! Es begab sich 1818. Der Hilfsprediger Joseph Franz Mohr übernahm die neu errichtete Pfarrei Oberndorf bei Salzburg. Was sollte er zum Heiligen Abend sagen? Zahlreiche Zuhörer, die kaum zuhörten! Soll er ihnen die alten Worte einfach vorlesen? Sollte er ihnen nicht lieber eine geharnischte Bußpredigt halten, wie es bis heute nicht nur manche Pfarrer, sondern auch Kultur-, Sozial- und Zivilisationskritiker tun? Aber da sitzen in der Kirche auch Kinder, ratlose und trostsuchende, Menschen, die tatsächlich noch etwas vom Gottesdienst erwarten. Aus solchen Überlegungen und Gefühlen entstand wohl das Lied »Stille Nacht«, das bis heute das Weihnachtslied Nummer 1 ist. Zu den schlichten, volkstümlich gefügten Wendungen schrieb der Schulmeister Franz Xaver Gruber aus Arnsdorf die Melodie. Da die Orgel in der Kirche defekt war, sang der Dichter die erste Stimme zur Gitarre und der Komponist die zweite Stimme als Bass. Ein Schülerchor, ad hoc zusammengestellt, fiel in die Wiederholungen der Schlusszeile ein. Das ganze ist ein Beispiel weihnachtlicher Heimatkunst in einem abseits liegenden Dorf.

Karl Dienst Die Anschrift des Autors finden Sie auf Seite 30 Informationsbrief 269

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Dennoch: Dieses zarte Gebilde kam schnell ins Rampenlicht. Die Zillertaler Sänger nahmen dieses Gitarrenlied aus Oberndorf in ihr Programm auf. Schon 1831 wurde »Stille Nacht« zur Christmette in Leipzig gesungen. 1851 ließ König Friedrich Wilhelm IV. das Lied vom Berliner Domchor aufführen. So bekam es Weltgeltung und wurde in viele Sprachen übersetzt. Für viele Menschen ist es zum Inbegriff von Weihnachten geworden. Dennoch verschwand das Lied aus unserem Evangelischen Kirchengesangbuch (EKG), zumindest aus dem Stammteil! Man hatte nach dem Ersten Weltkrieg nicht mehr viel für das so genannte Geistliche Volkslied des 19. Jahrhunderts übrig, fiel doch bei diesem Liedtyp die Abgrenzung gegen das Kirchenlied auf der einen und das religiös gefärbte Volkslied auf der anderen Seite schwer. Auch die früher erprobte Lösung, Lieder, die zwar volkstümlich und geliebt, aber theologisch nicht linientreu und kirchlich nicht gruppenkonform waren, in den Anhang zu verbannen, lehnte man ausdrücklich ab. Erst die späteren Beihefte brachten »Stille Nacht« als Versuch eines Andachtsliedes in einer säkularen Umwelt wieder offiziell zum Vorschein, auch wenn das Lied nicht nur in Familien- und Vereinsfeiern »überwintert« hatte. Wichtig ist freilich, alle sechs Strophen zu bedenken, von denen die Volksseele im Laufe von unzähligen Weihnachtsfeiern liturgischer und außerliturgischer Art eine nicht gerade glückliche Auswahl getroffen hat. Wir gehen nach der ursprünglichen Reihenfolge vor. Diese lautet: 1. Stille Nacht! Heilige Nacht! Alles schläft, einsam wacht nur das traute, heilige Paar. Holder Knab im lockigen Haar, schlafe in himmlischer Ruh! 9


2. Stille Nacht! Heilige Nacht! Gottes Sohn, o wie lacht Lieb aus deinem göttlichen Mund, da uns schlägt die rettende Stund, Jesus in deiner Geburt! 3. Stille Nacht! Heilige Nacht! Die der Welt Heil gebracht, aus des Himmels goldenen Höhn uns der Gnaden Fülle lässt sehn Jesum in Menschengestalt. 4. Stille Nacht! Heilige Nacht! Wo sich heut alle Macht väterlicher Liebe ergoss und als Bruder huldvoll umschloss Jesus die Völker der Welt. 5. Stille Nacht! Heilige Nacht! Lange schon uns bedacht, als der Herr vom Grimme befreit in der Väter urgrauer Zeit aller Welt Schonung verhieß. 6. Stille Nacht! Heilige Nacht! Hirten erst kund gemacht, durch der Engel Alleluja tönt es laut bei Ferne und Nah: Jesus, der Retter ist da! »Lobpreis der Heiligen Nacht«

In allen Strophen wird zunächst die Nacht angeredet, erklingt ein Lobpreis der Christnacht: »O wahrhaft selige Nacht, die Himmel und Erde versöhnt, die Gott und Menschen wieder verbindet.« So bekennt, so jubelt die Christenheit in aller Welt und zu allen Zeiten. »Stille Nacht! Heilige Nacht!« – nach diesem Lobpreis schildert jede Strophe jeweils eine bestimmte Seite des göttlichen Heilswirkens in Christus und lässt in der letzten Zeile dessen Größe verspüren. In den Strophen 2, 3, 4 und 6 erscheint der Name »Jesus« als leuchtender Höhepunkt. Das »Christ, in deiner Geburt!« heißt ursprünglich: »Jesus, in deiner Geburt!« Also: Die Strophen sagen jeweils die Zeit des Kirchenjahres an: Es ist Weihnachten! Sie führen dann zum Wirken Gottes in seinem Sohn, der aller Zeiten Herr ist. Jede Strophe ist so ein kleines Meisterwerk der Glaubensverkündigung, eine volkstümliche Predigt! Volkstümliche Meditation

Die erste Strophe ist so etwas wie ein Krippenspiel-Lied. Die viel kritisierten Ausdrücke wie »trautes, heiliges Paar« und »holder Knabe im lockigen Haar« sind nicht einfach Kitsch. Jo10

seph Franz Mohr hat hier Tiroler Krippen vor Augen. Da hat das Krippenkind lockiges Haar! So stellt man sich diesen Jesus vor. Das »Muster« gibt Psalm 45,3 ab: »Du bist der schönste unter den Menschenkindern, holdselig sind deine Lippen; darum segnet dich Gott ewiglich.« Mit diesem Psalmwort denkt man über dieses Kind in der Krippe nach. Gottes Sohn – er muss schön sein, auch wenn es beim Propheten Jesaja Kapitel 53 heißt: »Er war der Allerverachtetste und Unwerteste.« Dennoch: Der Glaube redet dieses Kind in der Krippe mit dem Hoheitstitel an, der Jesus im Neuen Testament gehört: »Gottes Sohn« (Strophe 2). Das ist das zusammenfassende Glaubensbekenntnis der Kirche über Jesus. Und auf dieses Glaubensbekenntnis antwortet die Gemeinde: »Holdselig sind deine Lippen!« Oder, in der Sprache des Liedes: »O wie lacht Lieb aus deinem göttlichen Mund.« Es sind Lippen, die Gottes Erbarmen ausrichten, Gottes Ja zu uns. Wer so spricht, dem gebührt Huldigung und Anbetung. Denn: Gottes Sohn ist, aus Liebe zu uns, Mensch geworden. Seine Geburt ist für uns die »rettende Stunde«, das »Euch ist heute der Heiland geboren«. Es ist der Anbruch der Ewigkeit in der Zeit. Heil in Menschengestalt

Da ist von der »Gnadenfülle« (Strophe 3) die Rede, die in diesem Jesus in der Welt sichtbar ist: »Stille Nacht! Heilige Nacht! Die der Welt Heil gebracht, aus des Himmels goldenen Höhn uns der Gnaden Fülle lässt sehn. Jesum in Menschengestalt.« »Heil« – das ist ein Schlüsselwort der Bibel. Das Wort »Gnadenfülle« nimmt aus dem ersten Kapitel des Johannesevangeliums: »Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit«, auf. Gleich darauf heißt es: »Und von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.« Uns lehrhaft erscheinende Ausdrücke werden hier im Stil eines Bekenntnisliedes verarbeitet. Gott wird mit »des Himmels goldenen Höhn« metaphorisch umschrieben. »Wahrer Gott und wahrer Mensch« – um dieses Geheimnis geht es. Jesus ist mehr als ein guter Mensch, mehr als ein Vorbild für ein tugendhaftes Leben. An Kindes Statt

Dieses Kind in der Krippe will nicht nur in unserem Herzen wohnen, wie es z. B. mystische Frömmigkeit zur Sprache bringt. Für unser Lied umfängt Jesus als »Bruder« liebevoll alle Völker (Strophe 4). Weihnachten hat es also mit der Dezember 2011

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sehen – eher von der katholischen Krippenbetrachtung her geprägt ist (Martin Rößler), das sich aber bald seinen Platz in den Herzen aller Christen und auch vieler Nichtchristen erobert hat. »Stille Nacht« gehört zu jenen Liedern, die in einer verweltlichten, kirchenkritischen, ja kirchenfernen Zeit und Umwelt bei mannigfachen Gelegenheiten, meist außerhalb und neben der Kirche, entstanden sind und die versuchen, unter diesen Bedingungen das Evangelium auszurichten. Da ist dieses »O du fröhliche« von Johannes Heilsgeschichte Der Textdichter Joseph Mohr (unten) Daniel Falk (1816), das urBeim Kommen Jesu und der Komponist Franz Gruber sprünglich ein Andachtslied geht es nicht um eine Zu- auf einem Denkmal in Oberndorf. für Unkirchliche aus dem pofallslaune Gottes: »Lange litisch-sozialen Notstand ist. schon uns bedacht, als der Nicht die normalen GottesHerr vom Grimm befreit in der Väter urgrauer dienstbesucher, sondern Seuchenkranke, Bettler Zeit aller Welt Schonung verhieß« (Strophe 5) und Diebe, Waisen und Heimatlose, Landstrei– so singt es Joseph Franz Mohr. »Stille Nacht« cher und Entwurzelte haben dieses Lied nach ist ein Heilsgeschichtslied! Gott ist für uns der Melodie eines sizilianischen Schifferliedes schon längst am Werk. Jetzt wird es deutlich. zuerst gesungen. Der Retter ist da! Neben dieser sozialen Anstaltsarbeit als Quellgrund des Weihnachtsliedes als »GeistliDer Retter ist da ches Volkslied« steht die volkstümliche ChristDie letzte Strophe (Strophe 6), heute in der nachtfeier von »Stille Nacht«. Daneben steht Regel die Strophe 2, beginnt nochmals mit aber genauso der musikalische Salon der geder Nacht von Bethlehem. Sie knüpft an die bildeten Oberschicht, der uns in Liedern wie Engelsbotschaft und den Engelsgesang an. In »Herbei, o ihr Gläubigen« und »Tochter Zion, dichterischer Freiheit steht für das »Gloria« das freue dich!« begegnet, in dem das Ineinander »Alleluja« der Engel. Das Ganze schreitet fort von Kulturtradition und Gebildetenfrömmigzum Jubel unserer Feier der Christnacht: »Hir- keit gepflegt wurde. ten erst kundgemacht durch der Engel Alleluja. Freilich: Manches ist bei diesen Liedern theoTönt es laut bey Ferne und Nah: Jesus der Ret- logisch verdünnt; manches stimmt mit unserem ter ist da!« so lautet der Text dieses Erzählliedes Wirklichkeitsempfinden nicht mehr überein. ursprünglich. Die Weihnachtsgeschichte wird Das Kind in der Krippe wird schnell undeutlich, hier kurz und bündig zusammengefasst. Heils- verschwommen, vielfach deutbar. Die Jahresgeschichte und Heilige Nacht verbinden sich zu zeit, der Baum, die Glocke und die Geschenke einem großartigen Schlussakkord. werden in manchen Weihnachtsliedern über»Stille Nacht«: Es ist ein Andachtslied der mächtig. Aber nur hier? Trotz aller UmdeutunJesus-Frömmigkeit, das – vom Ursprung her ge- gen gilt bis heute: »Jesus, der Retter ist da!« W ganzen Welt zu tun: »Wo sich heut alle Macht väterlicher Lieb ergoss. Und als Bruder huldvoll umschloss Jesus die Völker der Welt!« Biblische Bezüge sind hier – neben der Weihnachtsgeschichte – die Geschichte der Weisen aus dem Morgenland. Dass wir Gott »Vater« nennen dürfen, das verdanken wir dem Gottessohn, der unser Bruder geworden ist. Von ihm sagt Paulus im 4. Kapitel des Galaterbriefes: »Da die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn.«

Predigt am 24. Dezember 1987 in der Paul-Gerhardt-Gemeinde zu Darmstadt. Zuerst veröffentlicht in: Karl Dienst, Geschichte und Geschichten. ­Bildung in der Predigt, Herausgeber: Evangelische Kirche in Hessen und Nassau – Schulische und Außerschulische Bildung, S. 57–60. Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Autors.

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Die Ehe nach der Heiligen Schrift in Wort und Tat Gottes Reinhard Slenczka

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on der Ehe, das heißt von der Tatsache, dass ein Mann und eine Frau nach Gottes Willen füreinander geschaffen und bestimmt sind, ist am Anfang und Ende der Bibel die Rede. In 1.Mose 1,27 heißt es: »Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib.« Im hebräischen Urtext steht nicht »Mann und Weib«, sondern »männlich und weiblich«, und das ist für unser Thema schon außerordentlich wichtig. Denn in der Erschaffung durch Gott stehen sich Mann und Frau nicht gegenüber, sondern sie sind gemeinsam der Mensch, aber mit verschiedenen Eigenschaften, die zusammengehören. Ob Mann oder Frau, beide zusammen sind von Gott zu seinem Bild und Gleichnis geschaffen. Deshalb gibt es von Anfang an und unaufhebbar eine selbstverständliche Gleichheit von Würde und Rechten bei aller Verschiedenheit der Eigenschaften, der Gaben und der Aufgaben. In dem Konkurrenzkampf um Gleichberechtigung ist das wichtig und hilfreich. Derselbe Sachverhalt zeigt sich in anderer Weise in 1.Mose 2,18–24. Adam, der von Gott

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zuerst erschaffen wird, ist erst dann vollständig, nachdem die Gehilfin für ihn geschaffen ist. Gott nimmt Eva von Adam; sie ist also nicht etwas anderes, als er ist. Und er schafft sie für Adam, der ohne die Frau allein und hilflos wäre. In unseren Sprachen können wir nur schwer wiedergeben, was im Hebräischen möglich ist, wenn das Wort für Mann, »isch«, auf die Frau, Eva, angewendet wird, indem einfach die weibliche Endung angehängt wird: »ischah«/»Männin«. Das hat einen sehr tiefen Sinn. Denn von der Erschaffung des Menschen durch Gott gilt, dass Mann und Frau von Gott füreinander geschaffen sind. Das ist die große Wohltat von Gottes Schöpfung. Aber oft genug verachten und verderben wir die Wohltaten des Schöpfers. Wie am Anfang der Bibel davon die Rede ist, dass Mann und Frau nach Gottes Willen füreinander geschaffen und bestimmt sind, so ist auch am Ende der Bibel in der Offenbarung des Johannes wiederum davon die Rede. Denn die Heilsgeschichte läuft durch alle Wirren der Endzeit auf das himmlische Freudenmahl zu, und das ist ein Hochzeitsmahl: »Selig sind, die zum Hochzeitsmahl des Lammes geladen sind« (Offenbarung 19,9). Freilich ist diese Einladung zum Hochzeitsmahl mit einer auswählenden Entscheidung verbunden; sie besteht in der Berufung durch Gott und in der Erwartung der Wiederkunft Christi. In dieser Erwartung der Wiederkunft Christi aber geht die christliche Gemeinde in dem Geist ihrer Zugehörigkeit zu Christus, durch den sie von ihm erwählt und für ihn bestimmt ist, als Braut ihrem BräutiDezember 2011

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gam entgegen, den sie freudig, oft genug auch Untreue und im Ungehorsam der Menschen schmerzlich erwartet: »Und der Geist und die durchhält und zu ihrem Ziel kommt. Braut sprechen: Komm!« (Offenbarung 22,17) Wenn sich so unsere Lebenswirklichkeit in Von hier aus erinnern wir uns rückblickend den Heiligen Schriften spiegelt, ohne dass es daran, wie im Alten Bund zum Beispiel beim etwas Neues gäbe, muss aber auf zwei Dinge Propheten Hosea an dem Beispiel von Verlo- hingewiesen werden, die sich nicht darin finden: bung und Ehe (Hosea 1–3) das Bundesverhält1. Nirgends in den Heiligen Schriften findet nis zwischen Gott und seinem Volk anschaulich sich der Ausdruck »Sexualität«. Zwar ist immer gemacht wird, und zwar gerade dort, wo dieser wieder vom »Begehren« oder vom »Trieb« und Bund der Treue Gottes eindeutig durch die Un- von »Leidenschaften« die Rede, jedoch kann treue der Menschen gebrochen wird. Dass der sich dies auf die verschiedensten Dinge bezieTreuebund Gottes sich auch im Treuebruch sei- hen, keineswegs nur auf den Geschlechtstrieb. nes Volkes durchhält, bildet gewissermaßen die Sexualität jedoch ist ein Begriff, der vor allem Verbindungslinie zwischen Anfang und Ende. durch die Freudsche Psychoanalyse in Umlauf Wo der Bruch von Treue und Vertrauen unter gesetzt worden ist, und damit wird eine AnlaMenschen die von Gott gewollte Zusammen- ge des Menschen, aber ebenso von Tieren, begehörigkeit von Mann und Frau immer wieder zeichnet, die beherrschend ist und die befriedigt zu­tiefst gefährdet, ja zerstört, sollten wir von oder sublimiert werden muss, damit der Mensch vornherein bedenken, was es heißt, dass Gottes ein zufriedenes und glückliches Leben führen Treue sich auch in der Treulosigkeit des von kann. So ist Sexualität und alles, was damit zuihm erwählten Volkes durchhält. In dieser Wei- sammenhängt, zu einer selbständigen Größe se umgreift das Wort Gottes, schon rein äußer- geworden, die als Macht herrscht und entsprelich erkennbar, die eheliche Gemeinschaft von chenden Dienst zur Befriedigung fordert. Sie Mann und Frau vom Anfang der Schöpfung bis trägt alle Kennzeichen einer religiösen Größe. zum Ende der Zeit. In den Heiligen Schriften hingegen ist das, was Dazwischen stehen, ohne dass wir das hier im von uns heute als eigenständige Größe aufgeEinzelnen aufzuführen brauchen, viele Beispiele fasst wird, immer in die persönliche Beziehung von menschlichem Gehorsam und Ungehorsam. eingeordnet, und das beschränkt sich nicht auf Aus dem ganzen weiten Gebiet der Beziehung den Vollzug, sondern umfasst im weiten Sinn von Mann und Frau gibt es wohl nichts, was die Beziehung und Lebensgemeinschaft von nicht in der Bibel zu finden wäre und was also Mann und Frau. auch nicht in der Heilsgeschichte vorkäme. Da2. Aber auch das Wort »Ehe« findet sich in vids Ehebruch mit Bathseba (2.Samuel 11–12) den biblischen Schriften nur ein einziges Mal, ist dafür ebenso ein Beispiel wie die Perikope nämlich Hebräer 13,4. Daraus folgt jedoch nicht von Jesus und der Ehebrecherin eine Beliebigkeit der Form, son(Johannes 8,1–11). dern, wie der Grundtext 1.Mose mm Das Wort »Ehe« Zu erinnern ist auch an die 2,18–24 zeigt, die lebensumFrauen im Stammbaum Jesu findet sich in den bib- fassende schöpfungsmäßige Be(Matthäus 1,2–17): Thamar, die lischen Schriften nur stimmung von Mann und Frau ihren Schwiegervater Juda als füreinander. Daher findet sich ein einziges Mal. Prostituierte einfängt, um den in den Heiligen Schriften auch Nachwuchs zu bekommen, auf nicht so etwas wie ein »Eheideden sie Anspruch hat und durch den Gott die al« oder eine Idylle von Ehe, nicht einmal im Geschichte seines Heils wirken will (1.Mose »Hohenlied«. Das Vorbild der Ehe ist vielmehr 38). Rahab, eine Frau nicht nur zweifelhaften der Bund Gottes mit seinem Volk und die GeRufs, sondern zweifelhaften Gewerbes (Josua meinschaft Christi mit seiner Kirche (Epheser 2), die den Weg ins verheißene Land öffnet. 5,21–33). Das deutsche Wort Ehe, althochRut, die fremdstämmige Moabiterin, die in die deutsch »ewe«, heißt ursprünglich Bund, und Heilsgemeinschaft aufgenommen wird (Rut 4). so wurde auch das Alte und Neue Testament Schließlich die nicht mit Namen genannte und als Alte beziehungsweise Neue Ewe bezeichnet. nur am weiblichen Genus erkennbare »aus der Auch diesen Grundzug sollten wir von vornherdes Uria«, also Bathseba, mit der David nicht ein bedenken und festhalten, denn Idealvorstelnur Ehebruch beging, sondern deren Mann er lungen positiver oder negativer Art wirken sich umbringen ließ. Dieser Stammbaum Jesu ist in oft belastend und zerstörend aus. Der Bund aller Kürze die Darstellung der Geschichte des Gottes aber mit seinem Volk ist genau das, was göttlichen Heilsgeschehens und damit die Dar- den Menschen in seinem Leben trägt, ihm hilft, stellung der Treue Gottes, die sich auch in der ihn zurückruft und erneuert. Informationsbrief 269

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Gebot Gottes zum Schutz der Ehe Das Gebot Gottes zum Schutz der Ehe ist eindeutig und es findet sich so im Alten wie im Neuen Testament: »Du sollst nicht ehebrechen« (2.Mose 20,14; 5.Mose 5,18; Römer 13,9; Jakobus 2,11; Lukas 18,20). In der Bergpredigt Jesu wird uns gezeigt, dass dieses Gebot nicht erst die Tat betrifft, sondern bereits das Begehren: »Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, sie zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen« (Matthäus 5,28). Im hebräischen wie im griechischen Text besteht das sechste Gebot nur aus einer Negation »nicht« und einem Verb im Imperativ, das jedoch nicht die Ehe bezeichnet, sondern den Akt der Kopulation. Verboten wird also von Gott die Beliebigkeit und Willkür im Geschlechtsverkehr. Infolgedessen geht es hier nicht allein um den Schutz der Ehe als Gut, sondern um das Verbot jeder Promiskuität. Wie alle Gebote Gottes hat auch dieses eine ganz praktische Bedeutung für gesundheitliche Fragen, für Erziehung und Versorgung von Kindern sowie zur Achtung und zum Schutz von Frauen. Dies alles betrifft den Bestand und das Wohlergehen einer menschlichen Gesellschaft, und es ist nicht überraschend, dass auf die Übertretung des sechsten Gebots (3.Mose 20,10; 5.Mose 22,22–24 und Johannes 8,3–11) die Todesstrafe durch Steinigung steht. Diese schreckliche Strafe ist nach ihrem Ursprung nichts anderes als der rechtlich geordnete Volkszorn, wie er sich auch heute noch entladen kann (vgl. dazu Stefan Hirzel, Die Strafe der Steinigung [1909], [Libelli CCVIII] Darmstadt1967). Das ist auch bei so genannten »Beziehungskonflikten« immer wieder zu beobachten, wenn verletzte Treue sich rächt. Aber noch etwas ist zu bedenken mit Hinweis auf 1.Korinther 6,16ff. Paulus warnt hier die Gemeinde vor dem Umgang mit Prostituierten. Die biblische Begründung für diese Warnung ist: »Oder wisst ihr nicht: Wer sich an die Hure hängt, der ist ein Leib mit ihr? Denn die Schrift sagt: ›Die zwei werden ein Fleisch sein‹ (1.Mose 2,24). Wer aber dem Herrn anhängt, der ist ein Geist mit ihm.« Von der Schöpfungsordnung her wird damit deutlich gemacht, dass der Geschlechtsverkehr ehekonstituierend ist. Im rechten Verständnis des sechsten Gebots gibt es daher genau genommen überhaupt keine voroder außerehelichen Beziehungen, sondern der Geschlechtsverkehr begründet nach der Schöpfungsordnung und nach dem Gebot Gottes eine jede weitere Beziehung ausschließende Bindung zwi­schen einem Mann und einer Frau. Das ist die in der Erschaffung des Menschen zum Bild 14

und Gleichnis Gottes, männlich und weiblich, begründete Voraussetzung, die durch das Gebot Gottes geschützt wird und die daher auch die Seinsgrundlage für jede Sitten- und Rechtsordnung der Ehe sein muss. Die Gebote Gottes gelten für alle Menschen, allerdings gilt auch für alle Menschen seit Adam und Eva jene Frage, die von der Schlange als Versuchung gestellt wird: »Ja, sollte Gott gesagt haben ...« (1.Mose 3,1). Gegen Verbote pflegen wir uns als Menschen zu wehren, und das geschieht immer unter dem misstrauischen Verdacht, dass uns etwas Gutes und Schönes vorenthalten wird. Das ist bei dem sechsten Gebot nicht anders als bei allen anderen Geboten. Zumal wenn die Bande der Ehe sich lockern, wenn vor- und außereheliche Beziehungen zur verbreiteten Regel im Verhalten wird, dann mag die Frage aufkommen, ob ein solches Verbot »Du sollst nicht ehebrechen« überhaupt noch zeitgemäß ist und ob man das noch fordern und einhalten kann. Die öffentliche Meinung und dann auch die weltliche Gesetzgebung pflegen solchen Forderungen zu folgen. Eheähnliche Verhältnisse werden üblich, Ehescheidung und Wiederheirat Geschiedener sind nach dem bürgerlichen Recht möglich. Die christliche Gemeinde und ihre Glieder müssen sich fragen lassen, ob sie die Forderung des göttlichen Gebots überhaupt noch verständlich machen und einhalten können. In dieser Situation gibt es viele Anfechtungen in den Familien, auch in Pfarrhäusern und in der Gemeinde. Nun sind das allerdings keineswegs erst Erscheinungen der neuzeitlichen Gesellschaft. Gerade in den Zeiten, in denen die christliche Gemeinde eine verfolgte Minderheit gewesen ist, hat sie im Gegensatz, und auch unter dem Widerspruch der Gesellschaft an den Geboten festgehalten, ja, sie hat in wichtigen Entscheidungen auch auf die Notwendigkeit hingewiesen, dem Gebot Gottes und nicht den Forderungen der Zeit zu folgen. Dafür ein paar Beispiele: Im 2. Jahrhundert schreibt der Bischof Ignatius von Antiochien an seinen Mitbischof Polykarp von Smyrna, dass eine Ehe in der christlichen Gemeinde mit Zustimmung des Bischofs geschlossen werden solle, damit sie »nach dem Herrn und nicht nach dem Trieb sei. Alles aber soll zur Ehre Gottes geschehen« (IgnPol V, 2, vgl. Hermann J. Vogt, Die Ehe ein Sakrament? Hinweise für eine Antwort aus der frühen Kirche, Theologische Quartalsschrift 168, 1988, S. 16–23). Oder im Diognetbrief, ebenfalls aus dem 2. Jahrhundert stammend, lesen wir: »Die Christen unterscheiden sich weder nach dem Land, noch durch die Sprache, noch durch die Dezember 2011

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Lebensweisen von den übrigen Menschen … lich eingeführt wurde. An die Stelle der »KonZwar bewohnen sie eigene Heimatländer, sind sensehe«, die auf dem Einverständnis zwischen aber doch Beisassen. Zwar haben sie an allem Mann und Frau oder zwischen den Familien beals Bürger Anteil, leiden aber wie Fremdlinge. ruhte, trat nun die öffentliche rechtliche VereinJegliche Fremde ist ihnen Heimat, und jede barung, die vor dem Priester geschlossen wurde. Heimat ist Fremde. Wie alle übrigen heiraten Ein anderes Beispiel für die christliche Gesie, bekommen Kinder, doch sie machen keine staltung des Eherechts ist die Abschaffung des Abtreibung. In der Tischgemeinschaft sind sie Konkubinats im 4. Jahrhundert. Der Konkugastfrei, nicht aber im Bett. Sie existieren im binat war im römischen Recht nach dem unter Fleisch, leben aber nicht nach dem Fleisch. Sie Kaiser Augustus erlassenen Gesetz »lex Julia et wandeln auf Erden, sind aber Bürger des Him- Poppaea« eine Ehe auf Zeit und unter dem sozimels. Sie gehorchen alen Stand. Damit sollten den geltenden Geset- mm Die katholische Kirche legte Frauen, die mit Männern zen, doch mit ihrem 1563 auf dem Konzil von Trient die ein voreheliches VerhältLebenswandel übernis eingingen, sozial abtreffen sie die Gesetze. Bedingungen für die Gültigkeit des gesichert werden, und Sie lieben alle, werden Eheschlusses fest. zum anderen sollte die aber von allen verfolgt. Möglichkeit geschaffen Sie werden verkannt und verurteilt, ja getötet, werden, dass junge Männer, wenn sie eine entaber sie werden lebendig gemacht. Sie sind arm, sprechende soziale Stellung erreicht hatten, sich doch machen sie viele reich … Um es einfach standesgemäß verehelichen konnten. zu sagen: Wie im Leib die Seele, so sind in der Die christliche Gemeinde jedoch hat im 4. Welt die Christen. Die Seele (als Lebenskraft) ist und 5. Jahrhundert nach manchen heftigen inausgestreut über alle Glieder des Leibes, ebenso ternen Auseinandersetzungen festgehalten, dass die Christen über alle Stätten der Welt … Die es eine Ehe auf Zeit und unter Stand nach dem Christen leben in der Welt, doch sie sind nicht Gebot Gottes nicht geben könne und dass inaus der Welt« (Diognetbrief V, 1–5). folgedessen ein Konkubinat – wörtlich: ein BeiIn der Geschichte gibt es eine ganze Reihe schlafverhältnis – als volle Ehe anzusehen sei und von Beispielen, dass von der staatlichen Obrig- eine weitere Ehe ausschließt (Weitere kirchenkeit der Kirche und ihren Dienern die Verant- und rechtsgeschichtliche Informationen: Art. wortung für Eherecht und -ordnung übertragen Konkubinat in: Realencyklopädie für protestanwurde, wo sich den Bestand der Gesellschaft tische Theologie und Kirche, 10, 745–747; Art. bedrohende Zerfallserscheinungen zeigen. Ein Concubinat in: Dictionnaire d’archélogie chréBeispiel dafür ist die 89. Novelle Kaiser Leons tienee et de liturgie III, II, c 2494ff.). Dies war VI., des Weisen (886–912), mit der im Jahre entscheidend bei der Aufnahme in die Gemein893 die priesterliche Segnung zur Bedingung für de sowie für die Zulassung zum Abendmahl. die Gültigkeit einer Ehe erklärt wurde (Gabriele Bis in die Neuzeit hinein hat sich erhalten, Lachner, Die Kirchen und die Wiederheirat Ge- dass von den Pfarrern die Aufgaben des Standesschiedener, BÖT 21, München 1991, S. 117). beamten übernommen wurden, um Geburten Im Reformationsjahrhundert sind von staatli- zu registrieren, Ehen zu schließen und Sterbecher wie von kirchlicher Seite verschiedene Ver- fälle zu registrieren. In Deutschland ist die Zivilsuche unternommen worden, den schlimmen trauung nach bürgerlichem Recht 1875 eingeMissständen zu wehren, die aus dem verbreite- führt worden. In Lettland ist nach 1989 wieder ten Zerfall von Sitten- und Rechtsordnung in eingeführt worden, dass Ehen nicht nur zivilder Ehe entstanden waren. Frauen, die mit ih- rechtlich, sondern rechtsgültig auch vor einem ren Kindern von den Männern verlassen waren, ordinierten Pfarrer geschlossen werden können. wurden für Städte, Dörfer und Familien zu einer Dies sind Beispiele für die wichtige Verantgroßen sozialen Last, wenn sie versorgt werden wortung, die von der christlichen Gemeinde mussten. In vielen Fällen war die Ehe rechtlich nach den Geboten Gottes in einer Gesellschaft nicht nachweisbar, und die Männer hatten sich wahrzunehmen sind. Das reicht vom Zeugnis in einfach ihrer Verantwortung entzogen. In die- Verkündigung, Unterweisung und Vorbild bis ser Situation wurde zum Beispiel von Pfalzgraf hin zur Gestaltung der Sitten- und RechtsordW Friedrich, dem Kurfürsten, 1563 eine »Christli- nung. che Eheordnung« erlassen (UB Heidelberg, Palatin I, 2). Ein Jahr später folgte das Dekret »Ta- © Copyright Freimund-Verlag. Abdruck mit freundlicher Genehmides Verlags. Aus: Reinhard Slenczka, Neues und Altes, Bd. 2, metsi« des Trienter Konzils, mit dem ebenfalls gung Ausgewählte Aufsätze, Vorträge und Gutachten; hg. von A. I. Herzog, die Formpflicht für die Eheschließung verbind- Neuendettelsau, 1999, S. 200–206. Informationsbrief 269

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Wie christlich kann die ­Politik sein? –– Wie politisch darf die ­Kirche sein? Rainer Mayer

Das biblische Evangelium als ­Quelle oder gegen den Glauben entscheiden. Im Mitund Nachvollzug der gemeinschaftlich festgeder Freiheit und die Demokratie Die Antwort auf die Titelfrage sei vorweggenommen: »Christliche Politik« im engeren Sinne gibt es nicht, sehr wohl gibt es jedoch christliche Verantwortung in Gesellschaft und Staat sowie für Gesellschaft und Staat. Man kann es nicht oft genug sagen: Das Christentum ist, wenn man es recht im biblischen Sinne versteht, eine Freiheits- und Entscheidungsreligion. Ein Vergleich mit anderen Religionen, insbesondere mit dem Islam, kann diese Tatsache deutlich machen: Nach islamischer Lehre ist jeder Mensch eigentlich ein Muslim, denn Adam, der Urvater aller Menschen, von dem der Koran zu berichten weiß, war Muslim und sogar der erste »Prophet«. Alle Menschen, die nicht Muslime sind, gelten insofern als defizitär. Ihnen fehlt der rechte Glaube zum vollen Menschsein. Deshalb kann man nach islamischem Recht nur zum Islam hin konvertieren. Wer hingegen vom Islam weg zu einer anderen Religion übertritt, verliert ein wesentliches Merkmal seines Menschseins und damit mindestens teilweise seine Persönlichkeitsrechte. Deshalb kann nach der Scharia für einen solchen »Abfall« Strafe bis hin zur Todesstrafe verhängt werden. Aus dieser Sicht folgt: Ein neu geborenes Kind, dessen Vater Muslim ist (die Mutter spielt in diesem Rechtssystem nicht die entscheidende Rolle), ist von Anfang an ebenfalls ein Muslim. Es muss sich nicht für

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legten und vorgeschriebenen Riten drückt sich im mündigen Alter der Glaubensvollzug aus. Selbst nicht praktizierende, säkularisierte oder gar atheistische Muslime bleiben ihr Leben lang Muslime und verstehen sich in der Regel auch als solche. Man kann nämlich aus dem Islam nicht austreten, wie man etwa aus der Kirche austreten kann. So etwas ist im Islam-System nicht vorgesehen. Anders in der Bibel: »Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn ...« (1.Mose 1,27). Schon diese Aussage ist für einen Muslim eine Gotteslästerung, weil Gott so hoch erhaben ist, dass er dem Menschlichen nicht so nahe gerückt werden darf! Mit der Gottebenbildlichkeit hat Gott den Menschen in die Freiheit gesetzt. Das Gebot der Freiheit lautet: »Von allen Bäumen im Garten darfst du essen; nur von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen, von dem darfst du nicht essen ...« (1.Mose 2,16 f.). Somit hat der Mensch die freie Entscheidung, ob er dem Gebot folgen will oder nicht. Es ist ein Gebot der Freiheit, weil in der paradiesischen Vollkommenheit alles erlaubt ist; nur eine einzige Schranke bleibt, der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Doch es folgte der Sündenfall, weil der Mensch der satanischen Versuchung »ihr werdet sein wie Gott ...« (1.Mose 3,5a) nicht widerstand. Damit nahm der Mensch die Bestimmung dessen, »was gut und böse ist«, gott-los in die eigene Hand, in die autonome Selbstverfügung (1.Mose 3,5b). Unter diesem Verhängnis stehen alle »Adamskinder« von Geburt an. Daher wird kein Mensch als Christ geboren. Vielmehr gibt es nur die Entscheidung hin zum Glauben im Verlauf eines Menschenlebens oder die Absage an den Glauben. Sogar die Säuglingstaufe gibt dem Ausdruck. Denn so sehr man die sakrale Bedeutung der Taufe auch werten mag: Beim Vollzug der Säuglingstaufe versprechen Eltern und PaDezember 2011

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ten, das Kind in der Weise zu unterrichten und Minderheitenprobleme (vgl. die Situation von zu erziehen, dass es sich, wenn es mündig ist, Christen in islamischen Ländern). Eine gelinzum bewussten Glauben entscheiden kann oder gende Demokratie setzt eine gebildete, inforeben dagegen. mierte Bevölkerung voraus, die den genannten Was hat das alles mit Demokratie zu tun? Grundlagen mehrheitlich zustimmt. Man kann Nun, sehr viel! Der Begriff »Demokratie« deshalb das Modell westlicher Demokratie, die stammt zwar aus der antiken Polis (dem grie- sich aus den genannten Quellen speist, anderen chischen Stadtrecht, etwa in Athen), doch ab- Kulturen, die diese Voraussetzungen nicht teistimmen durften dort nur die freien Bürger, len, nicht aufzwingen. Ein solcher Versuch wird Männer mit Bürgerrecht, nicht etwa Fremde, scheitern, wie es derzeit z. B. im Irak, Pakistan Frauen und Sklaven. Das moderne Demokratie- und Afghanistan zu sehen ist. Es gilt das viel verständnis beruht hingegen auf den Menschen- zitierte Wort des früheren Bundesverfassungsrechten, wie sie aus der aufgeklärten abendlän- richters Ernst-Wolfgang Böckenförde, dass der dischen jüdisch-christlichen freiheitlich-demokratische Tradition hervorgegangen mm Eine gelingende DemoRechtsstaat von Voraussetsind. Das spiegelt sich z. B. kratie setzt eine gebildete, zungen lebt, die er selbst in der amerikanischen Unnicht schaffen kann. Das informierte Bevölkerung abhängigkeitserklärung von heißt andererseits, dass eine 1776. Dort heißt es: »Die- voraus, die den genannten Demokratie, wie die unsere, se Wahrheiten halten wir Grundlagen mehrheitlich verfallen wird, wenn die gefür selbstverständlich: dass nannten Quellen versiegen. alle Menschen gleich ge- zustimmt. Man kann desDie Zeiterscheinungen weischaffen sind, dass sie von halb das Modell westlicher sen in diese Richtung. ihrem Schöpfer mit gewis- Demokratie, die sich aus den sen, unveränderlichen RechStaat und Kirche in ten ausgestattet sind; dass genannten Quellen speist, dazu Leben, Freiheit und anderen Kulturen, die diese biblischer Sicht das Streben nach Glück ge- Voraussetzungen nicht teiFür das in den Gotteshören; dass zur Sicherung bund berufene auserwählte dieser Rechte Regierungen len, nicht aufzwingen. Volk, das alttestamentliche unter den Menschen eingesetzt werden, die ihre rechtmäßige Macht aus Israel, gab es keine grundsätzliche Trennung der Zustimmung der Regierten herleiten; dass, zwischen Glaubensleben und politischen Strukwenn immer eine Regierung sich als diesen Zie- turen. Die Weisungen Gottes, die in der Tora len abträglich erweist, es das Recht des Volkes Ausdruck fanden, galten für das ganze Leben. ist, sie zu ändern oder abzuschaffen und eine Da konnte kein »geistlicher« von einem »weltneue Regierung einzusetzen ...« Demnach ist lichen« Bereich getrennt werden. Das ganze eine staatliche Ordnung mit Regierungen nötig Volk sollte heilig sein, das heißt: »für Gott aus(also keine Anarchie; vgl. Römer 13), diese aber gesondert«. Doch von Anfang an gab es zwei sind in einer Demokratie nur auf Zeit eingesetzt verschiedene Ämter, zunächst personifiziert in und von der Zustimmung des Volkes abhängig Mose und seinem Bruder Aaron. Beide standen (Wahlen). Die Regierungen haben ihrerseits (so in engster Beziehung zu Gott. Mose übte neben auch z. B. laut dem deutschen Grundgesetz) die seinem Prophetentum das Amt aus, das GottesMenschenwürde, die Freiheit der Persönlich- volk politisch zu führen, während der Priester keit, das Recht des Einzelnen auf Leben und Aaron ausschließlich für den Kult zuständig war. Nach der Sesshaftwerdung Israels in Kanaan, körperliche Unversehrtheit, die Gleichheit vor dem Gesetz, die freie Meinungsäußerung sowie der Richterzeit und dem Übergangskönig Saul, die Glaubens- und Bekenntnisfreiheit zu schüt- begann mit David die staatliche Epoche Israels. zen. Freiheit bedeutet hier nicht bloße Willkür, Von nun an unterschieden sich mit Königtum nach der jeder machen kann, was ihm beliebt und Priestertum »weltliches« und »geistliches« (nicht »Freiheit von ...«), sondern Mitverant- Amt noch deutlicher. Nach wie vor hatten beide wortung für die Gemeinschaft (also »Freiheit zu Ämter dasselbe Ziel, nämlich nach dem Willen Gottes zu leben, den Bund zu bewahren und ...«). Was aber geschieht bei einer Bevölkerung, das Volk entsprechend zu leiten. Im Neuen Testament schließt der Gottesdie solche Voraussetzungen nicht bejaht? Gewiss ist Demokratie im beschriebenen freiheitli- bund alle Menschen ein, die an Jesus Christus chen Sinne dann schlecht möglich! Es entstehen glauben. Nun kommen Angehörige aus HeiInformationsbrief 269

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denvölkern hinzu. Gott, der Vater, und Jesus gung des 82. Psalms schrieb) dass sie »Gottes Christus herrschen über die ganze Welt, auch Reich mehrt, den Himmel füllt mit Heiligen, die über die Heidenvölker. Doch Glieder des Got- Hölle plündert, den Teufel beraubt, dem Tode tesbundes sind nicht alle Menschen – wie es im wehrt, der Sünde trotzt ...« Während der Staat Alten Testament ganz Israel war – sondern nur nicht um seinen göttlichen Auftrag weiß, und die, die an Jesus Christus glauben. Weltreich quasi »blind« handelt, wissen die Christen um und Gottesreich sind nun noch deutlicher un- Gottes Willen für Kirche und Staat. Die neun terschieden, nämlich als folgenden Gebote des Staat und Kirche. Dekalogs hängen nämVon hierher erlich wie eine Tür in der schließt sich, was neuAngel alle am ersten Getestamentlich über den bot: »Ich bin der Herr, Staat gesagt wird: Der dein Gott, [der dich aus Staat ist eine Ordnungsder Sklaverei unter Sünmacht unter den Völde, Tod und Teufel erkern, aber seine Aufgalöst hat] du sollst keine be bleibt klar begrenzt. anderen Götter haben Er darf sich nicht in den neben mir.« Die »erste Bereich einmischen, Tafel« der Zehn Geboder allein Gott zusteht, te (keine anderen Götnämlich in den Bereich ter haben, den Namen des Glaubens. Der staatGottes nicht missbrauliche Auftrag ist auf die chen, den siebten Tag äußere Ordnung bezu heiligen) richtet sich grenzt, Frieden zu wahin erster Linie an die ren, Recht zu schaffen, glaubende Gemeinde. Zerstörung abzuwehIn einem tieferen ren, und die MöglichSinn allerdings kann keit offen zu halten, dass die »zweite Tafel« nicht das Evangelium ver- Die Aufgabe des Staates ist, Leben zu schütohne die erste gehalten kündigt werden kann. zen, Frieden zu wahren und eine Ordnung werden. Der lebendige Die Verkündigung des zu schaffen, durch die das moralisch Gute Glaube ist nämlich VoEvangeliums wiederum gefördert, das Böse hingegen eingedämmt raussetzung dafür, dass ist Aufgabe der Kirche. und notfalls bestraft wird. die Gebote als Gebote Sie hat keinen staatlider Freiheit verstanden chen Auftrag. In diesem Sinne ist Jesu Wort vor und gelebt werden können. Anderenfalls werPilatus zu verstehen: »Mein Reich ist nicht von den sie von den Menschen auf die Dauer als dieser Welt« (Johannes 18,36). fremdes, unerträgliches Gesetz empfunden und Die Aufgabe des Staates ist, Leben zu schüt- umzudeuten oder zu umgehen versucht. zen, Frieden zu wahren und eine Ordnung zu Der lebendige Glaube ist also die Quelle auch schaffen, durch die das moralisch Gute geför- für eine gelingende Alltagsmoral. Im Bild gedert, das Böse hingegen eingedämmt und not- sprochen: Der Glaube (»erste Tafel« der Gebofalls bestraft wird (vgl. Römer 13,4). In die- te) ist die feuerflüssige Lava, durch welche das sem Sinne ist die Obrigkeit »Gottes Dienerin« erstarrte und verwitternde Gestein moralischer (ebd.). Es geht um die Welterhaltung bis zur Tradition, nämlich die zwischenmenschliche Wiederkunft Jesu Christi. Das ist ein wichtiges, Ethik (»zweite Tafel« der Gebote) stets erneuert aber äußerliches Werk, für welches die »zweite wird. Aus diesen Zusammenhängen ergibt sich Tafel« der Zehn Gebote maßgeblich ist: Nicht die Aufgabe der Christen in Gesellschaft und töten, nicht ehebrechen, nicht stehlen, kein Politik. falsch Zeugnis geben, der Habgier absagen. LuEine Tendenz des unverwandelten menschther sagte, dass der Dekalog (die Zehn Gebote) lichen Herzens und der natürlichen Religiosität »auf’s Rathaus« gehört. Denn auch Nichtchris- besteht allerdings darin, die Aufgaben von Staat ten können die zweite Tafel der Zehn Gebote und Kirche zu vermengen. Eine Kirche jedoch, im Sinne äußerer Gerechtigkeit halten. die staatlichen Auftrag und politische Macht Die Aufgabe der Kirche hingegen ist, dass sie an sich reißt oder sich blind gesellschaftlichen Gottes Wort verkündigt und (entsprechend dem Trends anpasst, verweltlicht und verliert ihre Amt des Predigers, wie Luther in seiner Ausle- Verheißung. Umgekehrt entartet ein Staat zur 18

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Diktatur, der Weltanschauung und Glauben der Bürger bestimmen will. So heißt es in der Barmer Theologischen Erklärung von 1934, als der Hitler-Staat in die Belange der Kirche eingreifen wollte: »Wir verwerfen die falsche Lehre, als solle und könne der Staat über seinen besonderen Auftrag hinaus die einzige und totale Ordnung des menschlichen Lebens werden und also auch die Bestimmung der Kirche erfüllen. Wir verwerfen die falsche Lehre, als solle und könne sich die Kirche über ihren besonderen Auftrag hinaus staatliche Art, staatliche Aufgaben und staatliche Würde aneignen und damit selbst zu einem Organ des Staates werden« (Barmen V). So steht der Staat nach biblischer Sicht in der Spannung zwischen positiver Ordnungsmacht einerseits, die das Gute fördert und das Böse eindämmt (gemäß Römer 13) und andererseits dem Tier aus dem Abgrund (gemäß Offenbarung 13), das die Gerechten verfolgt, Gott lästert, Menschen knechtet und seine tödliche Tyrannei errichtet. Einen Vorgeschmack dieser endzeitlichen Perversion des Staates boten und bieten totalitäre Systeme wie Nationalsozialismus oder kommunistische Staaten, die in ihrer christusfeindlichen Haltung pseudo-religiöse Züge annahmen. Vielfach wird die Vermischung von Religion und Politik sichtbar an dem Personenkult, der den politischen bzw. religiösen Führern dargebracht wird.

Christen als Salz der Erde und Licht der Welt Aus der Trennung von Staat und Kirche folgt nicht, dass beide nichts mit einander zu tun haben. Ein Staat, der die Verkündigung des Wortes Gottes behindert oder gar bekämpft, beschädigt seine eigenen Grundlagen. Für die Christen gibt es zwei Irrwege: Der eine ist, sich zu isolieren, sich aus der Welt zurückzuziehen, nur das eigene Seelenheil zu suchen und die »verlorene Welt« ihrem Schicksal zu überlassen. Auf dem anderen Irrweg geben Christen sich so in die Welt hinein, dass sie ihr Ureigenes verlieren, ihren Auftrag vergessen und selbst verweltlichen; dieser zweite Irrweg bildet heutzutage zweifellos die größere Gefahr. Christen sind gemäß Jesu Abschiedsgebet »in der Welt«, obwohl sie andererseits nicht »von der Welt« sind (vgl. Johannes 17,15). Im Bild gesprochen: Der Christ gehört in die Welt wie das Schiff ins Wasser, aber das Wasser gehört nicht ins Schiff, das Weltliche nicht ins Innere des Christen. Luther fährt in seinem zitierten Wort (Auslegung von Psalm 82) über die Aufgabe der Informationsbrief 269

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Kirche bzw. eines Predigers fort: »... danach unterrichtet und tröstet er die Welt, einen jeglichen in seinem Stande, hält Frieden und Einigkeit, zieht ein fein junges Volk auf und pflanzt allerlei Tugend im Volk ...« Das also wäre die »politische« Aufgabe der Kirche, eine Aufgabe »nebenbei«, für die »linke Hand«, durch welche auch für Nichtchristen die ethischen Folgen des christlichen Glaubens erkennbar und fruchtbar werden. Ganz in diesem Sinne hat ein nicht genannter Verfasser geschrieben: »Die Grundlagen für eine freie Gesellschaft liegen in Charakter, Anschauung und Lebensführung, die von der Gnade Gottes geprägt und verändert wurden. Um wirklichen Frieden und Wohlstand zu erlangen, muss sich eine Gesellschaft zusammensetzen aus aufrichtigen Bürgern, die nicht stehlen, aus fleißigen Menschen, die bereit sind, auch hart zu arbeiten, und die produktiv sind, aus einfühlsamen Familien, die sich um ihre Nachbarn kümmern, und aus verantwortungsbewussten Arbeitern, die ihre Pflicht erfüllen, und Führungskräften, die treue Verwalter öffentlicher Ressourcen sind. Völker können nur stark sein, wenn sie starke Familien haben« (Herold seines Kommens, Juni 1995, S. 6). Christen gehören in die Welt, indem sie Verantwortung nicht nur für die kirchliche, sondern auch für die bürgerliche Gemeinde übernehmen. Doch stets ist zu beachten: Wo vom Glauben her politisch Stellung genommen wird, geschieht ein Überschritt in eine andere Dimension. Alles andere ist Schwärmerei, so z. B. wenn Pfarrer im Talar politisch demonstrieren. Deshalb gibt es auch nicht »christliche Staaten« in dem Sinne, wie es »islamische Staaten« gibt. Bonhoeffer hat geschrieben: »Die Kirche kann zwar nicht eine konkrete irdische Ordnung, die aus dem Glauben an Jesus Christus notwendig folgt, verkündigen, aber sie kann und muss jeder konkreten Ordnung, die ein Ärgernis für den Glauben an Jesus Christus bedeutet, entgegentreten und dadurch mindestens negativ die Grenze abstecken für eine Ordnung, innerhalb derer Jesus Christus geglaubt und Gehorsam geleistet werden kann. Diese Grenzen sind in allgemeinster Form im Dekalog gegeben, in concreto werden sie immer neu bezeichnet werden müssen« (Werke Bd. 9, Ethik, S. 362). Dieser Grundgedanke sei an einem Beispiel veranschaulicht: Schwangerschaftsabbruch ist Sünde. Der Staat kann sie zwar gesetzlich verbieten, aber er kann die Einhaltung nicht lückenlos überwachen, wenn er nicht zum Polizeistaat ausarten will. In der Bevölkerung geschieht Schwangerschaftsabbruch immer häufiger. Soll 19


Schwangerschaftsabbruch ist Sünde. Der Staat kann sie zwar gesetzlich verbieten, aber er kann die Einhaltung nicht lückenlos überwachen, wenn er nicht zum Polizeistaat ausarten will. In der Bevölkerung geschieht Schwangerschaftsabbruch immer häufiger. Soll der Staat deshalb Schwangerschaftsabbruch erlauben? Gewiss nicht, denn der Staat hat eine andere Aufgabe als nur »Notar von Mehrheitsmeinungen« zu sein. der Staat deshalb Schwangerschaftsabbruch erlauben? Gewiss nicht, denn der Staat hat eine andere Aufgabe als nur »Notar von Mehrheitsmeinungen« zu sein. Allerdings gehen die heutigen Entwicklungen in diese Richtung. Was sollen Christen tun? Sie wissen, dass man Nichtgläubige weder zum Glauben noch zu der aus dem Glauben folgenden Ethik zwingen darf. Doch die Grenze ist klar. Der Staat sollte auf keinen Fall Schwangerschaftsabbruch fördern, was derzeit dadurch geschieht, dass die öffentlichen Kassen weithin die Kosten übernehmen. Im Übrigen bleibt für Christen der Weg der Ermahnung, der Verkündigung des göttlichen Gebotes und des Vorbildes. Somit gibt es eine doppelte christliche Verantwortung im Bereich des Politischen: Gesetze und Verhaltensweisen, die den Glauben an Jesus Christus offensichtlich hindern, müssen mit der Autorität des Wortes Gottes für verwerflich erklärt werden. Als Alternative kann ein Vorschlag zur Neuordnung dagegen gestellt werden; dies jedoch nicht mit der Autorität des Wortes Gottes, sondern nur im Sinne eines Rates christlicher Fachleute (vgl. Bonhoeffer, Ethik, S. 363 f.). Jeder Einzelne wirkt durch sein Vorbild, ebenso die Gemeinde. Die missionarische Ver20

kündigung ruft zur Umkehr. In einer parlamentarischen Demokratie ist es zusätzlich von Bedeutung, dass entschiedene Christen bereit sind, politische Ämter zu übernehmen. Doch eine christliche Partei im engeren Sinne kann es nicht geben. Die Reduktion auf ein »christliches Menschenbild« hilft nicht weiter, denn eingangs wurde gezeigt, dass das Menschenbild nicht vom Gottesverständnis und vom Glauben gelöst werden kann. Die Epoche des »christlichen Abendlandes« ist vorüber. Man sollte ihr auch nicht allzu sehr nachtrauern. Denn das Mittelalter war gekennzeichnet vom Kampf zwischen Papst und Kaiser, von Übergriffen der Kirche in den staatlichen Bereich und umgekehrt. Das führte zu Verfälschungen des christlichen Glaubens. Der moderne Rechtsstaat ist »gottloser« als das autoritäre »Gottesgnadentum«, aber gerade dadurch korrigieren sich politische Fehldeutungen des Evangeliums. Sofern der liberale Staat die Verkündigung des Evangeliums ermöglicht und sich selbst von Weltanschauungszwängen frei hält, ist er »frömmer« als es die religiöse Staatsideologie früherer Zeiten war. Wie gesagt, in dieser Situation ist ein offenes Staatswesen, in dem sich viele bekennende Dezember 2011

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Christen in Politik und Gesellschaft zum Wohl aller Menschen einsetzen und sich verantwortlich an den öffentlichen Aufgaben beteiligen, das anzustrebende Ideal. Gegenwärtig reißen jedoch in Staat und Gesellschaft nicht nur viele bisher noch tragende christliche Traditionen und damit verbundene ethische Haltungen ab, sondern Staat und Gesellschaft befinden sich in einer Phase der Re-Ideologisierung. Dieser Prozess vollzieht sich schleichend, zunächst kaum wahrnehmbar. Eine grundsätzliche Änderung fällt nicht immer sofort auf. Als Hitler am 30. Januar 1933 an die Macht kam, hatte sich am folgenden Tag nichts sichtbar geändert: Die Morgenzeitung lag im Briefkasten wie eh und je, der Milchmann läutete wie bisher, der Bäcker brachte frische Brötchen wie immer. Wieso sollte ein sein Frühstück genießender Bürger beunruhigt sein? Noch verführerischer ist, dass der Prozess der ideologischen Unterwanderung in unseren Tagen nicht nur im harmlosen Gewand geschieht, sondern darüber hinaus sogar im Namen hoher Ideale proklamiert wird: in Gestalt des Guten, des Sozialen, der Toleranz. Ob Lebenspartnerschaftsgesetz, Anti-Diskriminierung, Gender Mainstreaming, Multikulturalismus – das alles erscheint als gut und gerecht. Zweifellos sind Toleranz und Gleichberechtigung etwas Gutes! Man muss schon genauer hinsehen, um zu erkennen, dass mit den beschriebenen hohen Worten etwas ganz anderes angestrebt wird als diese Werte, nämlich eine grundsätzliche Abkehr von den moralischen Grundlagen unseres Gemeinwesens und eine radikale Gesellschaftsveränderung. Was Dietrich Bonhoeffer im Widerstand gegen den Nationalsozialismus feststellte, wird in der heutigen Situation neu aktuell: »Die große Maskerade des Bösen hat alle ethischen Begriffe durcheinander gewirbelt. Dass das Böse in der Gestalt des Lichts, der Wohltat, des geschichtlich Notwendigen, des sozial Gerechten erscheint, ist für den aus unserer ethischen Begriffswelt Kommenden schlechthin verwirrend; für den Christen, der aus der Bibel lebt, ist es gerade die Bestätigung der abgründigen Bosheit des Bösen.« Es geht im heutigen Prozess der ideologischen Unterwanderung um die Auflösung jeglicher Struktur, einschließlich der sozialen. Denn nur die völlige Ungebundenheit gibt dem postmodernen Menschen »jene totale Autonomie, die ihm seine unbegrenzte Selbstverwirklichung und Befriedigung ermöglicht, auf die er Anspruch zu haben meint« (Klaus Bockmühl). Die heutige Situation der Christen in Staat Informationsbrief 269

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und Gesellschaft ähnelt einerseits jener der Urgemeinde, andererseits unterscheidet sie sich von dieser. Die Ähnlichkeit besteht in der Minderheitensituation in einem oftmals feindlichen Umfeld. Doch auch heute können bekennende Christen in einer zerfallenden Kultur – wie die Urgemeinde – Leuchtturmfunktion ausüben. Es gilt das Wort des Apostels Paulus: »Tut alles ohne Murren und ohne Zweifel, damit ihr ohne Tadel und lauter seid, Gottes Kinder, ohne Makel mitten unter einem verdorbenen und verkehrten Geschlecht, unter dem ihr scheint als Lichter in der Welt, dadurch dass ihr festhaltet am Wort des Lebens« (Philipper 2,15f.). Und in 1.Timotheus 2,1–4 heißt es: »So ermahne ich nun zuallererst, Bitten, Gebete, Fürbitten, Danksagungen darzubringen für alle Menschen, für Könige und alle, die in obrigkeitlicher Stellung sind, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Frömmigkeit und Ehrbarkeit. Dies ist gut und angenehm vor Gott, unserm Heiland, der will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.« Auf diese Weise wirkt die christliche Gemeinde als »Salz der Erde« und »Licht der Welt« (Matthäus 5,13f.). Der Unterschied zur Situation der Urgemeinde besteht darin, dass heutzutage – trotz aller Einschränkungen – immer noch demokratische Mitwirkungsmöglichkeiten in Staat und Gesellschaft bestehen, die es damals nicht gab. Die biblische Sichtweise »entmythologisiert« den Staat. Er soll dem Wohl der Menschen dienen, kann aber nicht das Heil der Welt schaffen. Als »Zwischengröße« hat er nur den Auftrag, an der Welterhaltung Gottes teilzunehmen, bis das Reich Gottes kommt. Die Aufgaben und Möglichkeiten des Staates sind nüchtern zu sehen. Ein wahrhaft demokratischer Staat ist bescheiden in seiner Selbsteinschätzung und entspricht damit am ehesten der biblischen Sicht. Er benötigt jedoch die Mitwirkung seiner Bürger. Und gerade dann, wenn gute Ordnungen zu zerfallen drohen, ist die Verantwortung jedes einzelnen Christen gefragt. Einzelne Verfehlungen jedenfalls entheben den Staat noch nicht seines grundsätzlichen Auftrags, als Ordnungsmacht zur Welterhaltung beizutragen und die Evangeliumsverkündigung zu ermöglichen. Erst wenn sich weltweit Anarchismus und Totalitarismus durchsetzen und die dem Chaos wehrende (Staats-)Macht hinweggenommen wird (2.Thessalonicher 2,7), endet die Mitverantwortung der Christen. Dann tritt der Antichrist auf den Plan. Dann aber steht auch Jesus Christus, der wiederkommende Herr, der W Sieger, vor der Tür. 21


Aus Kirche und Gesellschaft Kontroverse in römisch-katholischer Kirche zum Umgang mit ­wiederverheirateten Geschiedenen Wenige Tage vor dem Besuch von Papst Benedikt XVI. in seinem Heimatland (22. bis 25. September 2011), ist in der römischkatholischen Kirche ein Riss zutage getreten, der offenbar bis in die oberen Spitzen der Kircheninstitution reicht. Was war geschehen? In einem Interview mit der (liberalen) Wochenzeitung »Zeit« hatte der Freiburger Erzbischof und Vorsitzende der Bischofskonferenz, Robert Zollitsch ein heißes Eisen angefasst und sich da­ ran zumindest bei manchen auch seiner Kollegen die Finger verbrannt. Er hatte nämlich geäußert, er hoffe darauf, noch zu seinen Lebzeiten (!) werde die römisch-katholische Kirche Fortschritte im Umgang mit Geschiedenen machen. Als Beispiel verwies Zollitsch auf Bundespräsident Christian Wulff (Foto). Der Katholik ist zivilrechtlich geschieden, aber inzwischen in zweiter Ehe mit einer evangelischen Frau verheiratet. Nach den geltenden Regeln ist er vom Kommunionsempfang ausgeschlossen, da seine erste Ehe nach gültigem katholischem Recht noch weiter besteht. Laut Zollitsch ist Wulff jedoch »ein Katholik, der seinen Glauben lebt und darunter leidet, wie die Situation ist«. Die Kirche stehe generell vor der Frage, wie sie mit solchen umgehe, deren Leben in wichtigen Dingen unglücklich verlaufen sei. »Das ist eine Frage der Barmherzigkeit, und darüber werden wir in nächster Zeit intensiv sprechen.« Dem widersprachen in aller Deutlichkeit der Apostolische Nuntius, Jean-Claude Perisset: »Die Lehre der Kirche ist klar und mit einer Veränderung nicht zu rechnen«, so der Botschafter des Papstes in Berlin; ebenso der Kölner Kardinal Joachim Meißner: Zollitsch habe sein Interview als Freiburger Erzbischof gegeben, nicht aber als Vorsitzender der Bischofskonferenz. Die Unauflöslichkeit der Ehe 22

sei keine Marotte der Kirche, sondern mache »die große Würde und Schönheit und vielleicht auch die Last der Ehe aus, weil die Hingabe Christi an die Welt, an die Menschen, an die Kirche unkündbar ist«. Diese Unaufkündbarkeit gelte für alle Stände und für alle Repräsentanten der Gesellschaft. Unterstützer fand Zollitsch in einzelnen Kirchenrechtlern, etwa dem emeritierten Münsteraner Kirchenjuristen Klaus Lüdicke, der erklärte, schon heute sei es in Deutschland der Normalfall, Gläubigen, die in einer neuen Ehe lebten, die Kommunion nicht zu verweigern, und das sollte die Kirche auch amtlich akzeptieren. Er verwies auch darauf, dass die Ostkirchen unter bestimmten Voraussetzungen eine Zweitehe akzeptierten. Zumindest der landeskirchliche Protestantismus traut so gut wie alle Geschiedenen. Verweigert auch mal ein Pfarrer die Trauung, dann führt diese ein Kollege bestimmt gerne durch. Dabei wurde die Trauung Geschiedener einstens nur als Ausnahme erlaubt, wie es etwa in der Einführung zum Kirchenbuch »Die kirchliche Trauung« der Evangelischen Landeskirche in Württemberg in der Ausgabe von 1985, die im November 1983 von der Landessynode beschlossen wurde, heißt: »Die kirchliche Trauung [Geschiedener] wird in der Regel nicht gewährt, wenn ein geschiedener Ehegatte wieder heiratet. In seelsorgerlich begründeten Fällen kann sie auf Wunsch beider Brautleute vom Dekanatamt genehmigt werden« (S. 13). Wahrscheinlich war schon damals die Trauung Geschiedener zum Normalfall geworden. An dem ganzen aber zeigt sich, wie der Gang zumeist ist. Was als Ausnahmefall gedacht ist, wird schnell zum Normalfall; die Ausnahme wird zur Regel und der Regelfall zum Ausnahmefall. Und zudem: Wenn über ein Thema mit der Gewichtigkeit zumindest im landeskirchlichen Protestantismus offenkundig vollständiger Konsens zugunsten Wiedertrauung Geschiedener herrscht, von ein paar »Exoten« in der Pfarrerschaft einmal abgesehen und dazu kein Dissens mehr aufbricht, so dass es bis hinauf in die Kirchenspitzen kontrovers behandelt wird, so ist das auch nicht unbedingt ein Zeichen dessen kirchlich-theologischer Qualität, viel eher von Degeneration. (Quellen der Nachricht: Südwestpresse vom 3. September 2011, S. 1, nach kna/epd; Kirchenbuch für die Evangelische Landeskirche in Württemberg, Zweiter Teil: Sakramente und Amtshandlungen, Teilband Die kirchliche Trauung, Stuttgart 1985, Quell Verlag)

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Katholische Kirche: Wiederheirat Geschiedener kann Kündigungsgrund sein Grundsätzlich können katholische Arbeitgeber Beschäftigte kündigen, wenn diese nach einer Ehescheidung wieder heiraten oder gegen die Glaubenslehre verstoßen, so ein Urteil des Bundesarbeitsgerichts. Aber sie müssen sorgfältig zwischen den Grundrechten der Kirchen und den Freiheitsrechten der Arbeitnehmer abwägen. Deshalb hoben im konkreten Fall die obersten Arbeitsrichter die Kündigung eines Chefarztes in einem katholischen Krankenhaus in Düsseldorf auf. In diesem Fall habe das Interesse des Klägers im Fortbestand seines Arbeitsverhältnisses überwogen.

interessant. Man gewinnt den Eindruck, alle, die irgendwie dem inzwischen breiten Strom dessen, was »Evangelikalismus« genannt wird, zugezählt werden, sind eingeladen. Wenn dies zutrifft, dann ist es eigentlich nicht einmal mehr verwunderlich, dass etwa Personen aus Kirchenleitungen ebenso eingeladen sind wie solche, die vollkommen ablehnend gegenüber verfassten Großkirchen, ja selbst gegenüber etablierten Freikirche sind, dass in dieser Liste Anticharismatiker (auch der Vorsitzende der Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« wurde eingeladen, will aber nicht teilnehmen) zusammen mit »Vollblutpfingstlern« stehen. So mag es denn auch, wenn dies beachtet wird, kaum mehr überraschen und verwundern, wenn auch Reinhard Bonnke zu den Eingeladenen zählt.

(Quelle der Nachricht: Südwestpresse vom 8. September 2011, S. 1, nach dpa)

(Quellen der Nachricht: Einladeliste Allianzforum 2012; ACP Information 2/2011, September bis November 2011, S. 18)

DEA lädt den Pfingstler Reinhard Bonnke zu einer Begegnung ein

Baden: AB-Verein warnt in einer Erklärung Landeskirche vor Ab­rücken von Bibel und Bekenntnis

Geht die Deutsche Evangelische Allianz (DEA) noch weiter auf Vertreter der Pfingstbewegung zu? Dieser Eindruck kann entstehen, da der Vorstand der DEA den Evangelisten Dr. h. c. Reinhard Bonnke am 27./28. März 2012 im Rahmen des »Allianzforum 2012« zu einer Begegnung mit dem Arbeitstitel »Gemeinde Jesu zukunftsfähig gestalten« in die Zentrale der DEA nach Bad Blankenburg eingeladen hat. Bonnke ist Mitglied der Pfingstkirche, die weltweit 570 Millionen Mitglieder hat und am schnellsten von allen Kirchen wächst. Seine nachdenklich klingende These: »Ich werde in der ganzen Welt wie ein normaler Mensch behandelt, nicht aber in meinem Heimatland«, dürfte nach dieser Einladung durch die DEA der Vergangenheit angehören. Zu bedenken ist aber auch, dass vor gerade mal gut einhundert Jahren führende Männer aus Gemeinschafts- und Allianzbewegung 1909 die »Berliner Erklärung« verfasst haben, mit der sie sich in aller Entschiedenheit von der Pfingstbewegung distanziert haben und sich von solchen Vertretern getrennt haben. Jürgen Werth, Vorsitzender der DEA und des Evangeliumsrundfunks (erf), hat schon 2010 Bonnke zum Sitz des erf nach Wetzlar zu einem Informationsaustausch eingeladen. Die Liste derjenigen, die zu diesem Allianzforum eingeladen sind, ist allerdings lang: 236 Personen werden genannt. Und sie liest sich Informationsbrief 269

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Der Evangelische Verein für Innere Mission Augsburgischen Bekenntnisses, die größte Laienbewegung innerhalb der badischen Landeskirche (AB-Verein, 23 Bezirke, an 250 Orten vertreten; er erreicht mit Gemeinschafts-, Jugend-, Frauenstunden, Hauskreisen und Got­ tesdiensten etwa 4 500 Menschen) macht besorgniserregende Tendenzen in der Landeskirche aus. In einer Erklärung, die auf dem Hintergrund des neuen EKD-weit geltenden, vereinheitlichten Pfarrerdienstgesetzes entstanden ist, in dem von »familiärem Zusammenleben« im Pfarrhaus auch im Hinblick auf Gleichgeschlechtliche die Rede ist, heißt es: »In der Kirche weicht man dogmatisch und ethisch immer mehr von Schrift und Bekenntnis ab.« Es bestehe »die Gefahr, dass die Botschaft der Heiligen Schrift den derzeitig geltenden Überzeugungen angepasst wird«. Die badische Synode hatte festgelegt und damit die letzte Entscheidung der Kirchenleitung zugeschoben und zugestanden, dass der Oberkirchenrat nach einer sorgfältigen Einzelfallprüfung schwulen Pfarrern und lesbischen Pfarrerinnen gestatten kann, mit ihrem Partner bzw. ihrer Partnerin im Pfarrhaus zusammenzuleben (vgl. dazu Informationsbrief Nr. 266, Juni 2011, S. 45f.). Der pietistische Verband vertritt jedoch zu Recht die Auffassung, praktizierte Homosexualität sei Sünde. Weiter führt der AB-Verein an, zum Auftrag, die Schöpfung zu bewahren, gehöre auch das Eintreten für Bewahrung von Ehe und Familie. »Wir bezweifeln, dass dies gelingen kann, wenn 23


Pfarrer und Pfarrerinnen ihr Leben nicht entsprechend gestalten«, heißt es in der Erklärung. Der Verband befürchtet, »dass unsere Überzeugung in der Sache früher oder später diskriminiert wird«. Zu einem Auszug aus der Landeskirche ruft der Verband indes gerade nicht auf; er will vielmehr seine Ansichten innerhalb der Landeskirche vertreten. Die Gemeindeglieder, die »in der Bindung an ihr Gewissen« zu einer anderen Entscheidung kommen, finden in den örtlichen Gemeinschaften weiterhin eine geistliche Heimat. (Quelle der Nachricht: ideaSpektrum 35/2011, 31. August 2011, S. 31, Südwest)

Tritt Rowan Williams bald zurück? Über den vorzeitigen Rücktritt des Oberhauptes der anglikanischen Weltgemeinschaft und der »Kirche von England«, Erzbischof Rowan Williams wird spekuliert. Allem Anschein nach will der seit Mitte 2002 amtierende Primas im kommenden Jahr abtreten, wahrscheinlich nach dem 60-jährigen Thronjubiläum von Königin Elisabeth II. im Juni 2012. Danach wolle Williams seine akademische Laufbahn am Trinity College in Cambridge als Theologie-

professor fortsetzen. Der 61-Jährige, der erste Nichtengländer als Oberhaupt der anglikanischen Weltgemeinschaft, könnte sein kirchliches Leitungsamt bis zum 70. Lebensjahr ausüben. Über die Gründe für diesen eventuell bevorstehenden Rücktritt wird spekuliert. Der Bischof von London, Richard Chartres, habe sich dafür ausgesprochen, dass Williams einem anderen eine Chance gebe. Als Nachfolger werden dem aus Uganda stammenden Bischof von York, Christopher Coxworth (62) gute Chancen gegeben aber auch dem Bischof von Bradford, Nick Baines (52). Baines wird als »Kontrast« zu Williams gesehen, der aufgrund seines I­ ntellekts und auch wegen seiner persönlichen Frömmigkeit geachtet sei, aber Probleme habe, seine Botschaft verständlich zu vermitteln. Die »Kirche von England« und die anglikanische Weltgemeinschaft sind seit Jahren zunehmenden internen Spannungen ausgesetzt. Es geht dabei um eine mögliche Wahl von Frauen zum Bischofsamt sowie um den Umgang mit homosexuellen Geistlichen. Die Bischofsweihe von Frauen stellt die Kirche vor eine Zerreißprobe. (Quelle der Nachricht: Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 39/2011, 25. September 2011, S. 13)

Aus der Bekenntnisbewegung Dank für langjährige Mitarbeit, Treue und Standfestigkeit

Dietrich Eizenhöfer

Wilhelm Hesemann

Nach langjähriger Mitgliedschaft in der Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« haben sich Wilhelm Hesemann und Dietrich Eizenhöfer aus der Verantwortung im Vorstand (Geschäftsführender Ausschuss) zurückgezogen. Mit dem Ausscheiden von Wilhelm Hese24

mann verliert das Gremium auch seinen zweiten Vorsitzenden. Beide Männer waren treue Mitarbeiter in der Bekenntnisbewegung. Das laute Wesen unserer Tage war ihnen stets unangenehm. Sie waren aber keine Leisetreter, wenn es galt, für die unverbrüchliche Geltung des Wortes die Stimme zu erheben und dem Evangelium von Jesus Christus in den Gemeinden Raum zu schaffen. Mir selbst waren Wilhelm Hesemann und Dietrich Eizenhöfer Stützen und Helfer, auf die auch in Krisen Verlass war. Den Lesern des Informationsbriefs sind beide durch ihre Beiträge bekannt geworden. Die besondere Aufmerksamkeit Hesemanns galt den Biographien jener Männer in der Kirchengeschichte, die sich als treue Zeugen des Evangeliums in schwerer Zeit bewährt haben. Wilhelm Hesemann und Dietrich Eizenhöfer gehören zu ihnen. Sie sind bei den »Stillen im Lande« zu finden, die den Lärm meiden und ohne viel Aufhebens ihrem Herrn folgen und suchen, sein Dezember 2011

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Telefonseelsorge vermehrt gefragt Im Jahr 2010 haben sich, wie es im Jahresbericht der Telefonseelsorge Saar heißt, fast 20 000 an diese Seelsorgeeinrichtung gewandt. Die von evangelischer und katholischer Kirche gemeinsam betriebene Einrichtung ist mit 74 ehrenamtlichen Mitarbeitern besetzt. Dem evangelischen Leiter, Pfarrer Volker Bier (Saarbrücken) zufolge, ist in den letzten Jahren ein kontinuierlicher Anstieg der Zahl der Anrufer zu verzeichnen. Seinen Angaben zufolge ist besonders die Zunahme psychischer Krankheiten besorgniserregend. »Menschen mit solchen

Diagnosen sind in einer Dauerkrise und möchten am Telefon etwas von ihrer schweren Last ablegen. Das sind heute 24 Prozent der Anrufer, im Unterschied von 16 vor acht Jahren«, so der Telefonseelsorger. Oft seien Mitarbeiter der Telefonseelsorge deren einzige Ansprechpartner. Viele der Anrufer leiden auch unter Einsamkeit, etwa 34 Prozent lebten allein. Zudem geht es laut Bier um Mobbing und andere Probleme am Arbeitsplatz, sowie der Sehnsucht nach intakter Familie. Aufgabe des Mitarbeiters sei es, die Not des Anrufers auszuhalten und diesen ein Stück auf seinem Lebensweg zu begleiten. »Die Ehrenamtlichen sind immer wieder großen Belastungen ausgesetzt. Bei der Seelsorge müssen sie ihre eigenen Grenzen kennen und dürfen zugleich darauf hoffen, dass die Heilung des Kranken von Gott kommt«, so Pfarrer Bier. Die Entwicklung in anderen Gegenden dürfte eine vergleichbare sein. (Quelle der Nachricht: ideaSpektrum 35/2011, 31. August 2011, S. 33, West)

Werk zu treiben. Der Vorstand und der Bundesarbeitskreis danken den beiden Brüdern für ihre jahrelange Mitarbeit, für ihre Treue und Standfestigkeit auch in den schweren Augenblicken der Bewegung. Wir wünschen ihnen, zusammen mit ihren Frauen, einen erträglichen und gesegneten Lebensabend. Hansfrieder Hellenschmidt

Was gibt es zu verhandeln? Der Informationsdienst der Evangelischen Allianz (idea) hat bekannte Personen aus evangelischen Kirchen anlässlich des Staatsbesuches von Papst Benedikt XVI. um persönliche Stellungnahmen gebeten, unter anderem auch den Vorsitzenden der Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium«, Pfarrer Hansfrieder Hellenschmidt. Im Folgenden wird seine Stellungnahme dokumentiert: Der Ruf nach Einheit und gemeinsamer Eucharistie war laut geworden. Vor dem Papst standen Vertreter, die in ihren Kirchen die Leugnung der Heilsnotwendigkeit des Sühnetodes Christi dulden. Das Begehren der Eucharistie und die Missachtung des Sühnetodes Christi stehen aber Informationsbrief 269

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Staatsbesuch von Papst Benedikt XVI. im Widerspruch zueinander. Fällt niemandem solche Ungereimtheit auf? Auch ist die Trauung und Segnung Homosexueller für Rom unannehmbar. Kann es da wundern, dass vom Papst die große Geste ausgeblieben ist? Andererseits: Wie soll aus evangelischer Sicht Einheit gelingen, solange das römische Dogma von der Heilsnotwendigkeit des Papstes und der katholischen Kirche gilt? Was gibt es hier zu verhandeln? Oder haben wir uns schon so daran gewöhnt, Schrift und Bekenntnis zu unterlaufen, weil die Glaubensinhalte beliebig geworden sind? (Quelle: ideaSpektrum 39/2011, 28. September2011, S. 17)

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Bibelfreizeit der Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« im Christlichen Gästehaus »Bergfrieden« in Oberstdorf in der Pfingstwoche vom 26. Mai bis 2. Juni 2012 mit Pfarrer Hansfrieder Hellenschmidt »Christus, der Vollender der Heilsgeschichte Gottes« Eine Unruhe sondergleichen geht durch die Welt. Die Menschen sehen und sind hilflos wach. Sie können die Ereignisse nicht mehr deuten. Kriege, Dürre, Natur- und Hungerkatastrophen – sie muten nicht minder apokalyptisch an wie der zügellose Kapitalismus und die Gier, die alles Leben verbrennt. Und jedermann spürt, dass das, was da geschieht, mit den Kategorien einer wissenschaftlichen Betrachtung der Geschichte nicht mehr zu fassen ist. Die Frage nach dem Sinn der Geschichte steht im Raum – oder ist alles Geschehen ein sinnloser Zufall? Die Gemeinde Jesu Christi ist nicht ohne Antwort. Gott hat ihr zum Trost mit dem prophetischen Wort Einsicht und Verständnis gegeben. Wie ein Wächter steht die Prophetie Alten und Neuen Testaments in der Wirrnis der Zeit. Sie macht offenbar, dass in allen geschichtlichen Ereignissen Gottes Wille waltet. Christus wird die Heilsgeschichte Gottes vollenden.

Unterkunft und Verpflegung: Zweibettzimmer – je nach Ausstattung (Balkon, Dusche/Bad, WC), Lage und Größe 48,50 bis 52 Euro Einbettzimmer – je nach Ausstattung (Balkon, Dusche/Bad, WC), Lage und Größe 43 bis 55 Euro Diese Preise verstehen sich pro Person und enthalten Übernachtung, vier Mahlzeiten und die Mehrwertsteuer. Die ortsübliche Kurtaxe in Höhe von derzeit 2,60 Euro pro Tag kommt noch hinzu. Preise für Kinder können beim Sekretariat der Bekennt­nisbewegung nachgefragt werden. Studierende und Auszubildende zahlen den halben Preis. Arbeitslosen wird ein Nachlass gewährt. Tagungsgebühren: 10 Euro für die gesamte Freizeit Anmeldeschluss: 11. Mai 2012 Weitere Informationen und Anmeldung unter www.keinanderesevangelium.de oder beim Sekretariat der Bekenntnisbewegung. Adresse siehe Seite 31.

Bitte abtrennen und in frankiertem Briefumschlag einsenden an das Sekretariat der Bekenntnisbewegung (Adresse siehe Seite 31). Anmeldung auch übers Internet: www.keinanderesevangelium.de/Veranstaltungen-Kongresse-Freizeiten

Anmeldung Hiermit melde ich mich zur Bibelfreizeit vom 26. Mai bis 2. Juni 2012 im Christlichen Gästehaus »Bergfrieden« in Oberstdorf an:

Name und Vorname

Telefon/E-Mail

Straße

Postleitzahl und Ort

Personenzahl

Unterkunftswunsch

Ort/Datum 26

Unterschrift Dezember 2011

Informationsbrief 269


InfoSpezial

Übersicht lieferbarer Titel in Kurzfassung, ab sofort auch als pdf-Datei per E-Mail

Diese Sonderdrucke bestellen Sie bitte auf Spendenbasis im Sekretariat der Bekenntnisbewegung, 88524 Uttenweiler, Jakob-von-Stein-Straße 5, Telefon (07374) 92 05 42, Fax 92 05 43, E-Mail: Bekenntnisbewegung@t-online.de Das Erscheinungsjahr der jeweiligen InfoSpezial ist nach dem Autorennamen aufgeführt.

Bibel/Übersetzungen Nr. 38: Vom Geheimnis der Bibel (Bergmann – 2003) Nr. 60: Der Name Gottes (Mayer – 2005) Nr. 72: Neue Bibelübersetzun­ gen unter der Lupe (Felber, Rothen, Wick – 2005) Nr. 73: Zuverlässigkeit vor leichter Verständlichkeit (Felber, Hafner, Rothen, Wick – 2005) Nr. 82: Christus der verborgene wahre Messias (Leiner – 2006) Nr. 84: Die heilige Schrift (Slenczka – 2006)

Nr. 93: Kritische Anmerkung zur »Bibel in gerechter Sprache«. Die Anbetung der Weiblichkeit Gottes und das Bilderverbot (Slenczka – 2007)

Nr. 48: Ist die evangelische Kirche noch Kirche des Evange­ liums? (Hellenschmidt – 2003)

Nr. 158: Eintracht und Zwietracht in der Kirche (Slenczka – 2011)

Nr. 61: Wir brauchen verbindli­ che Lehre (Zschuppe – 2005)

Predigten/Andachten/ Gebete

Nr. 62: Kriterien für den rech­ ten Gottesdienst (Kelter – 2005) Nr. 64: Warum glauben wir an den dreieinigen Gott? (Leiner – 2005) Nr. 65: Was heißt an Gott, den Schöpfer, glauben? (Leiner – 2005) Nr. 78: Auseinandersetzung um die Lehre von der Endzeit (Rominger – 2005) Nr. 95: Kirche wohin? Die Gemeinde Jesu Christi und die Kirche (Hellenschmidt – 2007) Nr. 96: Was heißt Kirche? (Leiner – 2007)

Nr. 109: Kreuz und Auferste­hung Jesu Christi (Künneth – 2008)

Nr. 98: Impulspapier der EKD – Kirche der Freiheit (Mayer – 2007)

Nr. 110: Welche Bedeutung hat das Gesetz Gottes für uns Christen? (Leiner – 2008)

Nr. 105: Die Kirche und die Religionen (Hartenstein – 2010)

Nr. 116: Zorn Gottes (Hellenschmidt – 2009)

Nr. 107: Das geistig-ideologi­ sche Umfeld des Christentums (Leiner – 2008)

Nr. 117: Der Glaube an den Auferstandenen (Michel – 2009) Nr. 129: Übersicht über Bibel­ übersetzungen (Felber – 2010) Nr. 133: Was ist Wahrheit? (Hellenschmidt – 2010)

Ekklesiologie/Kirche Nr. 5: Am Ende Maria (Hamel – 2000)

Nr. 128: Abfall von den Grundlagen christlicher Ge­ meinschaft im Protestantismus (Slenczka – 2010) Nr. 134: Wie kann man heute noch Jesu versöhnendes Leiden und Sterben verkündigen? (Mayer – 2010) Nr. 138: »Gesellschaft« kontra »Gemeinschaft der Heiligen« (Dienst – 2011)

Nr. 9: Thesen zur Taufe (Hellenschmidt – 2000) Nr. 20: Lobpreisgottesdienst (Eisen – 2002) Nr. 42: Mystik als Frömmigkeit (Dienst – 2003) Informationsbrief 269

Nr. 115: Kennzeichen schwärmerischer Frömmigkeit (Mayer – 2009)

Nr. 142: Bestens geschützt und doch laufend gebrochen. Das Beichtgeheimnis (Rominger – 2011)

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Nr. 27: Predigt über 2.Korin­ ther 13,13 (Leiner – 2002) Nr. 53: Verkündigung zwischen Auftrag und Flucht. Jona 1–4 (Naujokat – 2003) Nr. 92: Das Apostolische Glau­ bensbekenntnis in Predigten ausgelegt (Buchrucker – 2007) Nr. 101: Paul Gerhardt – Chorä­ le. Liedpredigten (Leiner – 2007) Nr. 111: Predigt zum Israel­ sonntag. Römer 11,25–36 (Leiner – 2008) Nr. 122: Das Gebet (Buchrucker – 2009) Nr. 135: Predigt über 1.Korin­ ther 2,1–5 (Leiner – 2010) Nr. 137: Die Rechtfertigung des Sünders im Zeichen biblischer Anthropologie. Zwei Predigten. Römer 3 und 14 (Leiner – 2011) Nr. 139: Nun freut euch, lieben Christen g’mein. Liedpredigt (Leiner – 2011) Nr. 145: Fallt in die gewaltige Hand Gottes. Predigt zu 1.Petrus 5,5c–11 (Kandler – 2011) Nr. 146: Im Licht Jesu Chris­ ti. Predigt zu Epheser 5,8b–14 (Kandler – 2011) Nr. 147: Danken und Vergessen. Themapredigt (Naujokat – 2011) Nr. 148: Glaubensleben in der Nachfolge Jesu. Themapredigt (Naujokat – 2011) Nr. 149: Predigt zu Jesaja 58,1–9a (Stücklen – 2011) Nr. 150: Ich aber und mein Haus wollen dem Herrn dienen. Predigt zu Josua 24,15c (Stücklen – 2011)

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Nr. 151: Gott ist Liebe – wie passen Leid und Verdammnis dazu? Predigt zu 1.Johannes 4,16b (Horwitz – 2011) Nr. 152: Das Tun Gottes durchbricht unser Denkschema. Predigt zu Jona 4,1–11 (Horwitz – 2011) Nr. 153: Jenseits von Eden. Predigt zu 1.Mose 3 (Lachenmann – 2011)

(Naujokat – 2009)

verehrung (Leiner – 2003)

Nr. 118: Sterben in Würde (Mayer – 2009)

Nr. 45: Luther – Zölibat, Ehe und Familie (Leiner – 2003)

Nr. 127: Eines Vaters letzte Worte an seinen Sohn (Naujokat – 2009)

Nr. 46: Luther und die Bibel (Leiner – 2003)

Nr. 130: Ein Wort an die Gemeinde Jesu Christi. Orientierung in wirrer Zeit (Mayer – 2010)

Nr. 52: Luthers Christusglaube (Leiner – 2003) Nr. 69: Luthers Theologie für Nichttheologen (Leiner – 2005)

Nr. 154: Nichts als das Wort. Predigt zu Johannes 4,45–54 (Hellenschmidt – 2011)

Biographien

Nr. 155: Sermon von der rechten Unterscheidung von Gesetz und Evangelium. Predigt zu Galater 2,16.19.20 (Volk – 2011)

Nr. 86: Glaube im Widerstand – Bonhoeffer zum 100. Geburtstag (Leiner – 2006)

Nr. 156: Die Reformation – der Jahrtausendirrtum? Predigt zu Römer 3,21–28 (Tscharnkte – 2011) Nr. 157: Warum lässt Gott das zu? Predigt zu Galater 6,7f. (Tscharntke – 2011) Nr. 159: Predigt zu Lukas 11,1–3 (Buchrucker – 2011) Nr. 160: Predigt zu 2.Korinther 3,12–18 und 4,6 (Buchrucker – 2011)

Nr. 10: Wider die Psychohäresie in der Seel­sorge. Kongress 4.–5. Februar 2000, Gießen (2000) Nr. 15: Seelsorge unter Gesetz und Evangelium (Slenczka – 2001) Nr. 16: Glauben, Wissen und Seelsorge (Hoffmann – 2001) Nr. 26: Charismatische Seelsorge nach Ignis (Antholzer – 2002) Nr. 113: In Christi Hand, ob wir leben oder sterben (Hellenschmidt – 2008) Nr. 114: Die dramatische Be­ grenzung: Alles hat seine Zeit

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Evangelisation/ Mission

Nr. 94: Melanchthon als Theologe und Pädagoge (Rominger – 2007)

Nr. 2: Wie sollen wir das ­Evangelium ver­kündigen? (Ernst – 2000)

Nr. 120: Das politische Testament Dietrich Bonhoeffers (Mayer – 2009)

Nr. 141: Von Lausanne nach Kapstadt (Rominger – 2011)

Nr. 121: Paul Gerhardt und Anna Maria Gerhardt (Hesemann/Rominger – 2009)

Ethik

Nr. 124: Zum 70. Todestag von Pfarrer Paul Schneider (Martin – 2009)

Nr. 1: Ist Sterben doch ganz anders? (Möckel – 2000)

Nr. 132: Rudolf Bultmann Nr. 163: Christliche Freiheit. NEU (Rominger – 2010) Themapredigt oder Meditation Nr. 143: Friedrich Wilhelm zu Galater 5,1.6.13 Raiffeisen (Rominger – 2011) (Leiner – 2011) U Nr. 144: Henry Dunant Nr. 164: Predigt zu Matthäus NE (Rominger – 2011) 20,1–16a (Reuter – 2011) Nr. 161: Jeremias Gotthelf (Rominger – 2011)

Seelsorge

Nr. 51: Luther – vom Mönch zum Reformator (Leiner – 2003)

Nr. 162: Johannes Kuhlo – NEU ­Entstehung der Posaunenarbeit (Rominger – 2011)

Martin Luther Nr. 23: Luthers Lehre von der Kirche (Leiner – 2002) Nr. 29: Luthers Auseinander­ setzung mit dem Islam (Leiner – 2002) Nr. 37: Luther und der Papst (Leiner – 2003) Nr. 39: Luther und das Heilige Abendmahl (Leiner – 2003) Nr. 41: Luther und die Marien­

Nr. 11: Faszination und Verwirrung heutiger Partnerbeziehungen (Naujokat – 2000) Nr. 17: Euthanasie, Gentechnik und Embryonenforschung (Rominger – 2001) Nr. 18: Die Unwandelbarkeit der Zehn Gebote im Wandel der Zeit (Rominger – 2001) Nr. 50: Weil es Gott gibt, ist nicht alles erlaubt! (Rominger – 2003) Nr. 58: Das Alter: Die Krone des Lebens (Naujokat – 2005) Nr. 59: Mensch von Anfang an: Zur Problematik der Abtreibung (Naujokat – 2005) Nr. 66: Das Alter ist keine Auslaufzeit (Naujokat – 2005) Nr. 67: Allein ohne Partner (Naujokat – 2005) Nr. 77: Über den Sinn »christlicher Werte« (Mayer – 2005) Nr. 87: Der letzte Feind – der Tod (Leiner – 2006)

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Informationsbrief 269


Nr. 88: Gewalt im Namen Gottes (Leiner – 2006) Nr. 104: Antiquiert oder modern – der Begriff Keusch­ heit. Charakterlicher Gewinn oder Verzicht auf Lust? (Naujokat – 2008) Nr. 119: Die Gewissensreligion (Heim – 2009) Nr. 126: Freiheit, Schuld und biologisches Schicksal (Eibach – 2009) Nr. 131: Neurotheologie – Gott ein »Hirngespinst«? (Eibach – 2010)

Nr. 140: Gleichgeschlechtliche Partnerschaften im Pfarrhaus (Mayer, Rominger – 2011)

Nr. 79: Der Buddhismus im Gegenüber zum Christentum (Leiner – 2005)

Ökumene/Ökumene der Religionen

Nr. 80: Der Weg zum Leben für Juden und Christen (Burchartz – 2006)

Nr. 6: Keine Übereinstimmung in der Rechtfertigung (Hamel – 2000) Nr. 8: Heiliges Abendmahl oder päpstliche Messe? (Volk – 2000) Nr. 13: Was ist Ökumene? (Leiner – 2001)

Nr. 136: Gender-Mainstreaming – Wer oder was ist gerecht? Zwei Aufsätze (Mayer – 2011)

Feminismus/Frauen in der Kirche Nr. 71: Frauenordination (Rominger – 2005) Nr. 89: Der Beruf der Frau (Slenczka Gisela – 2006) Nr. 123: Das Hirtenamt und die Frau (Brunner – 2009)

Homosexualität

Nr. 25: Überlegung zum ­Ver­hältnis dreier Religionen (Volk – 2002) Nr. 33: Ökumene der Religionen? (Rominger – 2003) Nr. 40: Buddhismus und ­Christentum (Leiner – 2003) Nr. 43: Kirche und Judentum (Gesellschaft für Innere und Äußere Mission – 2003) Nr. 49: Erklärungen, ab »Basis der evangelischen Allianz« 1846 bis zur »Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre« (Rominger – 2003) Nr. 63: Gemeinsames Abend­ mahl? (Leiner – 2005)

Nr. 3: Stellungnahme der Bekenntnis­bewegung zur Homosexualität (2000)

Nr. 70: Passahfest Israels und das Abendmahl Jesu (Burchartz – 2005)

Nr. 56: Im Gegenwind: Über Schwulen- und Lesbenbewe­ gung (Lachenmann – 2004)

Nr. 74: Das Papsttum – dennoch antichristlich? (Leiner – 2005)

InfoSpezial Nr. 162:

Walter Rominger: Johannes Kuhlo – Entstehung der Posaunenarbeit In seinem Aufsatz zeigt Walter Rominger nicht allein auf, welch wesentlichen Anteil der westfälische Pastor Johannes Kuhlo, der sog. »Posaunengeneral«, wie auch bereits dessen Vater Eduard an Entstehung und Entwicklung der Posaunearbeit hatten und vor allem Johannes Kuhlo diese bis weit in die Mitte des 20. Jahrhunderts nachhaltig prägte (Notation, Griffweise, Instrumentenauswahl), obwohl Johannes Kuhlo bereits 1941 im hohen Alter Informationsbrief 269

verstarb, sondern auch, wie die Posaunenbewegung mit Erweckungen vor allem im Ostwestfälischen (Heinrich Voelkening), aber auch in der Lüneburger Heide (Louis und Theodor Harms) untrennbar zusammenhängt, und ohne diese so nicht denkbar wäre. Dieser Beitrag zur Kirchen-, Frömmigkeits- und Posaunenbläsergeschichte dürfte nicht nur für Pietisten interessant sein.

InfoSpezial Nr. 163 und 164:

Auf zwei neu erschienene InfoSpezial wird hiermit empfehlend hingewiesen. Bei beiden handelt es sich um Predigten, die in einer Zeit,

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Nr. 85: Soll der Papst Sprecher der evangelischen Christenheit werden? (Hellenschmidt – 2006) Nr. 90: Rechtfertigung gestern und heute (Leiner – 2006) Nr. 99: Wider allen falschen Oekumenismus (Volk – 2007) Nr. 102: »Benediktinisches«. Vom klugen Irrtum des Papstes (Volk – 2007) Nr. 108: Synkretismus (Hartenstein – 2008) Nr. 125: Christlicher Glaube und Judentum (Leiner – 2009)

Islam Nr. 14: Gibt es eine ­abrahamitische Urreligion? (Eusebia – 2001) Nr. 21: Allah – oder der Vater Jesu Christi (Leiner – 2002) Nr. 34: Die islamische Ehe (Eusebia – 2003) Nr. 35: Wie ist das islamische Recht ent­standen? (Eusebia – 2003) Nr. 106: Christliche Anfragen an den Islam (2008)

in welcher ein Gottesdienstnotstand vorherrscht und empfehlenswerte Predigten so manches Mal Mangelware sind, ganz besonders der Lektüre der Leser des Informationsbriefes ans Herz gelegt wird. Wie sagte doch bereits vor Jahren der Mainzer Professor für Praktische Theologie, Rainer Volp so treffend: »Die Krise der Kirche ist die Krise ihres Gottesdienstes.« Recht hat er! InfoSpezial Nr. 163: Hanns Leiner, Christliche Freiheit. Thema­predigt oder Meditation zu Galater 5,1.6.13 InfoSpezial Nr. 164: Dietrich Reuter, Predigt zu Matthäus 20,1–16a

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Buchrezension Paul Gerhardt: Geistliche Lieder Nachwort von Gerhard Rödding, Stuttgart 1991, Verlag Philipp Reclam jun., 160 Seiten, 4 Euro, ISBN 978-3-15-001741-8, Reclams UniversalBibliothek Nr. 174 Mit Druckererzeugnissen aus dem Stuttgarter Reclam Verlag verbindet man zumeist kleinformatige, broschürte, preisgünstige, oft schmale Bändchen, die jedoch häufig literarisch und geistig Schwergewichtiges enthalten, etwa Klassiker der Literatur, wahre geistesgeschichtliche und literarische Perlen. Dazu gehört nicht weniger das angezeigte Büchlein mit den Geistlichen Gedichten Paul Gerhardts. Trotz abnehmender (Allgemein)Bildung, zunehmender Säkularisie­rung und Desinteresse am Christenglauben, dürfte immer noch zutreffen, was auf dem hinteren Einband vermerkt ist: »Es gibt wohl kaum Gedichte des 17. Jahrhunderts, die noch heute so bekannt sind wie einige Lieder Paul Gerhardts.« Dazu zählen: »Befiehl du deine Wege«, »Nun ruhen alle Wälder«, »Geh aus, mein Herz und suche Freud«. Das Gesamtwerk Paul Gerhardts ist verglichen

Traktate n Die Bekenntnisbewegung »Kein anderes ­Evangelium« – Entstehung, Aufgaben und Ziele n Heilsgewissheit n Vom rechten Beten n Homosexualität – Herausforderungen für Christen

(auch) mit anderen Dichtern (geistlicher Lieder, etwa Zinzendorf oder Hiller) vergleichsweise gering, seinem Inhalt nach jedoch umso gewichtiger. Ein Großteil seiner geistlichen Lieder sind in diesem Bändchen versammelt, und zwar relativ unverändert, heißt es doch in der »Editorische[n] Notiz«: »Orthographie und Interpunktion wurden behutsam dem heutigen Gebrauch angeglichen«, ansonsten bleiben die geistlichen Gedichte unverändert; so wurde etwa »die Schreibung der Gottesnamen nicht vereinheitlicht«. Bei den 26 Liedern Paul Gerhardts, die im Evangelischen Gesangbuch (Stammteil; weitere können in den Regionalteilen stehen) enthalten sind, wurden, wie ein Vergleich mit dieser Ausgabe zeigt, nicht nur Verse bei Liedern weggelassen, sondern auch Begriffe durch andere ersetzt, was durchaus auch die Aussage verändern kann. Wird manches als nicht für unsere Zeit passend betrachtet? Zur persönlichen Erbauung, Lied-Meditation, zum Auswendiglernen bisher unbekannter Paul-Gerhardt-Lieder ist diese Liedsammlung gut geeignet. Ein ausführliches Nachwort des Paul Gerhardt Kenners Gerhard Rödding bietet ein gutes Lebensbild des Dichterpfarrers. Dieses preiswerte Bändchen kann, gerade in einer geistig und vor allem geistlich dürren Zeit, nur nachdrücklich empfohlen werden. Walter Rominger n Gemeinsames Abendmahl n Die Gemeinde Jesu Christi und die Kirche n Etikettenschwindel »Einheitsübersetzung« n Gemeinsame Feier des Reformationsjubiläums 2017? n Christentum und Islam in Geschichte und Gegenwart n Der Islam im Licht des christlichen Glaubens

»Jesus lebt«-Anstecker Als »Erfinder« dieser Anstecknadel gilt einer der einst führenden Männer der Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium«, Pfarrer Paul Deitenbeck (1912–2000), zeitweise deren zweiter Vorsitzender, der zusammen mit Pastor Rudolf Bäumer den Informationsbrief verantwortete und über Jahre die

Geschäftsstelle in seinem Lüdenscheider Pfarrhaus versah. Die »Jesus lebt«-Anstecker sind beim ­Sekretariat der Bekenntnisbewegung auf Spendenbasis erhältlich. Adresse siehe Seite 31.

Mitarbeiter an diesem Heft: Professor, Professor h. c., Dr. theol. Karl Dienst Pfarrer und Oberkirchenrat i. R. Pfungstädter Straße 78 64297 Darmstadt-Eberstadt Telefon (06151) 56991 Pfarrer Hansfrieder Hellenschmidt Rötlenstraße 26 70794 Filderstadt Telefon (07158) 69569 Fax (07158) 69991 E-Mail: hans.hellenschmidt@gmx.de

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Propst Gert Kelter Carl-von-Ossietzky-Straße 31 02826 Görlitz Professor Dr. Dr. Rainer Mayer Malachitweg 3 70619 Stuttgart Telefon (0711) 442260 Fax (0711) 413098 E-Mail: dr.r.mayer@web.de

Walter Rominger Mehlbaumstraße 148 72458 Albstadt Telefon und Fax (07431) 74485 E-Mail: w.rominger@t-online.de Professor Dr. Reinhard Slenczka, D. D. Spardorfer Straße 47 91054 Erlangen E-Mail: Grslenczka@aol.com

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Informationsbrief 269


Geschäftsführender Ausschuss Vorsitzender der Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« Pfarrer Hansfrieder Hellenschmidt Rötlenstraße 26 70794 Filderstadt Telefon (07158) 6 95 69 Fax (0 71 58) 6 99 91 E-Mail: hans.hellenschmidt@gmx.de Stellvertretender Vorsitzender Pastor Jakob Tscharntke Jakob-von-Stein-Str. 5 88524 Uttenweiler Telefon (0 73 74) 920541 Fax (0 73 74) 920543 E-Mail: JakobTscharntke@t-online.de Schriftführer Walter Rominger Mehlbaumstraße 148 72458 Albstadt Telefon und Fax (0 74 31) 7 44 85 E-Mail: w.rominger@t-online.de

Weitere Mitglieder des Geschäftsführenden Ausschusses Pfarrer Johannes Frey Ofener Straße 3 28816 Stuhr Telefon (04 21) 5 22 89 10 E-Mail: johannes.frey@nord-com.net Hans Lauffer Osterstraße 25 70794 Filderstadt Telefon (0 71 58) 48 31 Fax (0 71 58) 94 78 73 E-Mail: hans.lauffer@t-online.de Gottfried Meskemper Voltastraße 26 28357 Bremen Telefon (04 21) 25 60 40 Fax (04 21) 2 05 34 56 E-Mail: Gottfried.meskemper@t-online.de

Kassenwart Gabriele Reimer Beurhausstraße 31 44137 Dortmund Telefon (0231) 5 84 46 96 Handy (0177) 2 99 77 76 Fax (0231) 5 89 36 37 E-Mail: Gabriele.Reimer@gmx.de

Neue E-Mail-Adresse von Pfarrer Hansfrieder Hellenschmidt: hans.hellenschmidt@gmx.de Mit Fragen bezüglich der Spendenbescheinigungen wenden Sie sich bitte an unseren ­Kassenwart Gabriele Reimer. Sie erreichen sie telefonisch unter (02 31) 5 84 46 96 am besten samstags. Ansonsten sprechen Sie bitte auf den Anrufbeantworter der angege­benen Rufnummer. Bankkonten Volksbank Filder e.G., (BLZ 611 616 96) Konto-Nr. 65 500 016 IBAN DE34 6116 1696 0065 5000 16 BIC (SWIFT)-Code: GENO DE S1 NHB Postgirokonto Schweiz: Postgiroamt Bern Nr. 30-195 56-2 IBAN CH21 0900 0000 3001 9556 2 BIC POFICHBEXXX

Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« Sekretariat: Jakob-von-Stein-Straße 5 88524 Uttenweiler Telefon (07374) 92 05 42 Fax (07374) 92 05 43 E-Mail: Bekenntnisbewegung @t-online.de Im Büro können Sie anrufen von Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr www.keinanderesevangelium.de

Impressum: Herausgeber und Verlag: Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« – zweimonatlich, kostenlos – Redaktion: Pfarrer Hansfrieder Hellenschmidt Satz und Layout: Grafisches Atelier Arnold, Dettingen an der Erms Druck: BasseDruck, Hagen ISSN 1618-8306 Fotos/Abb. auf Seite: 2: jesus.ch, jacobus.de, evangelisch.de 3: Ev. Gnadauer Gemeinschaftsverband, Christoffel Blindenmission 4: CTG 56.1 MC2 Bryan Weyers 4, 7, 12, 18: MEV 6, 11: Albrecht Arnold 20: BMELV 22: fu-niedersachsen.de 23: Olexander Volvyk (CfaN) 25: Telefonseelsorge, Südwestrundfunk restliche privat.

Nachsendeanträge bei der Post kommen bei der Bekenntnisbewegung nicht als Adressänderung an. Deshalb auch bei Umzügen die Adressänderung durch untenstehenden Abschnitt an das Sekretariat weitergeben. Für Neubestellung, Adressänderung und Abbestellung ausschneiden und einsenden an: Bekenntnisbewegung »Kein anderes Evangelium« Sekretariat: Jakob-von-Stein-Straße 5, 88524 Uttenweiler

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Die Veränderung der Machtverhältnisse, die Aufrichtung der Königsherrschaft des Christus wird ganz allein Gott anheim gestellt. Einer Gottestat darf man nicht nachhelfen. Man kann sie nicht einmal vorbereiten. Man kann nur in grenzenlosem Vertrauen auf Gott allein warten. Karl Heim


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