Martin Baltscheit • Ireneu José S. Oliveira
Mar tin B altsc heit • Ire neu José S. O livei ra
Martin Baltscheit • Ireneu José S. Oliveira
Eric merkt sich gerne Zahlen. Er wiegt genau 28 Kilo und 250 Gramm. Seine Haare sind durchschnittlich 9 Zentimeter lang und er hat 7 Löcher im Kopf: 2 für die Augen, 2 in der Nase, 2 Löcher zum Hören, rechts und links, und 1 Loch in der Mitte. Da kommen die Zahlen raus, zum Beispiel diese hier: 37
37 Grad ist die menschliche Körpertemperatur. Auch bei Eric. Bis gestern. Da kam die lästige Feuerdrachenfliege² und ist in eines von Erics sieben Löchern geflogen.
² (Feuerdrachenfliege: lat. FEUDRAFLILIUS: Zwei Millimeter hoch, einen Millimeter breit, 0,5 Millimeter tief, hochgradig ansteckend und sehr heiß, circa 220 Grad).
Jetzt muss Eric niesen. Er hat Schnupfen. Eine richtige Erkältung. Um 8 Uhr beträgt seine Körpertemperatur 38 Grad. Eric bleibt heute im Bett und zählt die Tiere seiner Sammlung: Ein Löwe, zwei Gazellen, ein Salamander, drei Pinguine, ein Wal. Um 9 Uhr beträgt die Temperatur 39 Grad. Um 10 Uhr schon 40! Ein Chamäleon, zwei Schildkröten, drei Krokodile, eine Schlange, eine Grille, ein Skorpion. Um 10. 30 Uhr steht das Thermometer bei
41, 6752!
Kein Zweifel. Eric hat den gemeinen Feuerdrachenfliegenschnupfen. Immer wenn er niest, brennt das Taschentuch. Immer wenn er furzt, kokelt er ein Loch ins Laken. Die Mutter setzt ihn in die Badewanne.
Das Wasser verdampft sofort.
Ein Arzt untersucht Eric, aber nur zusammen mit der Feuerwehr. Der Doktor sagt: „Es tut mir Leid, da kann man nichts machen.“
Eric ist verloren. Er hat über
65 Grad jetzt.
Sie bringen ihn auf ein Schiff und werfen ihn ins Wasser. Der Ocean verdampft sofort. Eric-die-Flamme, 204 Grad sitzt auf dem Trockenen.
Das Meer wird eine WĂźste. Ăœberall liegen Schiffe. Manche schon hundert Jahre lang.
Da ist eine untergegangene Stadt. Da ist ein Brunnen! Ein winziger Wal ruft nach Hilfe.
„Wasser! Wasser! Wasser!“ Eric verliert das Gleichgewicht und stürzt in den Brunnen. 22 Kilometer, 384 Meter, 4 Zentimeter tief.
Bis zum Mittelpunkt der Erde.
Auf dem brennenden Erdkern sitzen eine Lözelle, zwei Galöwen, ein Salaguin, der Wal, eine Krokokröte, vier Schlangeons, zwei Grimäleons und ein Schildion. Zusammengerechnet haben sie eine Temperatur von
10412 Grad.
Erics letzter SchweiĂ&#x;tropfen tropft von der Stirn und verpufft.
Eric verbrennt. Eric-die-Asche hebt ab und schwebt hinauf.
Hoch in den Wolken sieht er auf die Welt. Das Meer ist immer noch weg, die Leute fallen hinein und wundern sich. Der schwarze Eric winkt ihnen zu, aber sie winken nicht zurück. Sie halten ihn für eine ziemlich große Feuerdrachenfliege und verstecken sich.
Über dem Nordpol wird es kühler. Eric landet. Schön eisig hier. Eric legt sich auf einen alten Hundeschlitten. Hier ist niemand. Eric ist sehr müde. Er hat immer noch über
800 Grad.
Unter ihm schmilzt das Eis vom Pol. Wie hübsch das gluckert, denkt Eric und schläft ein.
Das geschmolzene Wasser f체llt die Meere wieder. Es ist mehr Wasser als man gebrauchen kann. Das Meer schwappt 체ber Land. Es klettert die Wiesen und Strassen hinauf, in die St채dte hinein, bis hoch in die zweite Etage der H채user.
Zum Glück treibt Eric mit seinem Schlitten direkt in sein Kinderzimmer. Da steht ein Wal und legt seine Hand auf Erics Stirn und sagt: „Die kalten Wickel wirken.“ Eric hat Wickel um die Waden, um die Beine und um den Kopf. Er fühlt sich wie ein Rollmops. Die Mutter macht das Fenster auf. Die Temperatur fällt auf 642 Grad. Die Mutter macht die Tür auf. Die Temperatur fällt auf 340 Grad. Eric bekommt kalte Milch zu trinken. 121. Es gibt neue Wickel. 69. Eric sieht sich um, der Wal ist weg. Seine Mutter lächelt. Eric sieht hinaus, es regnet. Die Temperatur sinkt. 37. Die Temperatur bleibt stabil.
Am nächsten morgen verschwindet die lästige Feuerdrachenfliege aus einem von Erics sieben Löchern und sucht sich ein neues Opfer. Da oben am Himmel, da ist was helles, rundes. Da fliegt sie hin.
Ein Jahr sp채ter muss die Sonne niesen. In Afrika bekommt ein M채dchen Sonnenbrand davon.
Hi, hi, hi, hi ...