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„Ein Krokodil taucht ab und ich hinterher“
„Stuart Horten. Acht Münzen und eine magische Werkstatt“
Weil Pauls Freund, das Krokodil, im Klo runtergespült wurde, beschließt Paul, ihm in die Kanalisation zu folgen und ihn zu retten ...
Stuart macht sich auf die Suche nach der Zauberwerkstatt seines Großonkels. Kann er die Rätsel auf seinem Weg lösen?
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EINE SCHULTAFEL, EIN PULT UND JEDE MENGE BÜCHER: dazu noch ein Fotograf, eine Visagistin und ein Assistent. Das alles brauchte das „Dein SPIEGEL“-Team für das Treffen mit Schauspieler Elyas M’Barek. Die Kinderreporter Malin und Alex staunten, wie viel Aufwand hinter einem Artikel und einem Fotoshooting steckt. Für Interviewpartner Elyas M’Barek hingegen war das Alltag. Die Titelgeschichte lest ihr ab Seite 18.
KOMM‘ ZUM STAUNEN!
AUFWENDIG WAR AUCH DER TERMIN MIT DEM POLITIKER SIGMAR GABRIEL – ABER AUS EINEM ANDEREN GRUND: Wer gleichzeitig als SPDParteichef, Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister arbeitet, hat sehr wenig Zeit für andere Dinge. Dreimal musste Gabriel die InterviewVerabredung absagen, weil ihm etwas dazwischengekommen war. Umso glücklicher waren Redakteurin Miriam Olbrisch und die Kinderreporter Diana und Konstantin, als sie schließlich doch im Ministerium bei Herrn Gabriel saßen – das Gespräch mit dem Politiker lest ihr auf Seite 10.
TITELBILD: FOTO DIRK BRUNIECKI, FOTOS UNTEN [M.]: ALEXANDROS AVRAMIDIS, OLYMPIA NAGEL-CALAND
Besser als ein Autogramm: Kinderreporter Konstantin bat Minister Sigmar Gabriel um ein Selfie. Bitte lächeln!
WOLLT IHR AUCH MAL EIN INTERVIEW FÜHREN? BEWERBT EUCH BEI UNS ALS KINDERREPORTER. In die Bewerbung gehören eure vollständigen Kontaktdaten, Telefonnummer und, ganz wichtig, euer Geburtsdatum. Schreibt dazu einen kleinen Text, in dem ihr uns ein bisschen über euch und eure Interessen erzählt. Wer könnte ein spannender Interviewpartner sein – und warum? Schickt eure Bewerbung an deinspiegel@spiegel.de. Oder sendet sie an „Dein SPIEGEL“, Ericusspitze 1, 20457 Hamburg. AN DIESELBEN ADRESSEN KÖNNT IHR AUCH SCHREIBEN, WENN IHR EURE MEINUNG ZUM HEFT LOSWERDEN WOLLT. Oder ihr besucht uns auf facebook.com/deinspiegel. Unseren YouTube-Kanal findet ihr unter youtube.com/deinspiegelchannel.
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VIEL SPASS BEIM LESEN! Euer „Dein SPIEGEL“-Team Das nächste Heft erscheint am Dienstag, dem 15. September. Dein SPIEGEL 09 | 2015
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www.universum-bremen.de
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DIRK BRUNIECKI; ILLUSTRATIONEN SEITE 5: DANIEL MÜLLER/ ILLUMUELLER.CH (M.); FERDINAND LUTZ (U.)
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Das Klassenzimmer ist nicht echt, der Star schon: Die Kinderreporter trafen Elyas M’Barek zum Interview
6 GLOBUS
Nachrichten aus aller Welt 10 MINISTER, VIZEKANZLER, SPD-CHEF Sigmar Gabriel hat drei wichtige Jobs. Den Kinderreportern erzählt er, wie er alles unter einen Hut kriegt 12 KATZE KAUFEN: AB 16 JAHRE Ein Konto eröffnen, wählen gehen, allein zu Hause bleiben – ab wann darf man das eigentlich? 16 EURE TEXTE Leben mit der Finanzkrise: Adriani, 9, aus Griechenland beschreibt, wie sich ihr Alltag verändert hat
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18 TITEL: LEHRER AUF DER LEINWAND
30 GRÜN IST GESUND
„Ich war ein Streber“, sagt der Schauspieler Elyas M’Barek im Gespräch mit den Kinderreportern / Im Kino startet „Fack ju Göhte 2“/ Vier Kinder erzählen ihr witzigstes Klassenfahrt-Erlebnis 24 ZU HAUSE IM WAISENHEIM Die Mutter von James, 13, aus dem afrikanischen Land Kenia starb an einer tückischen Krankheit: an Aids 26 TAUSENDMAL GESEHEN Es gibt Fotos, die kennt fast jeder: Sie wurden millionenfach in Zeitungen und auf Postkarten gedruckt
Lange diskutierten Politiker darüber, ob eine Ampel auf der Verpackung anzeigen soll, wie viel Zucker, Fett und Salz in unserem Essen steckt – und dann wurde doch nichts draus. Warum nicht? 34 KNALLBUNTER TREND Minicruiser sind kleine Skateboards, die derzeit durch ganz Deutschland rollen. Was ist so toll an ihnen? 36 RÄTSELKNACKER
Dieser merkwürdige Sport heißt Jugger
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Zu fettig, zu süß: Was steckt in unserem Essen?
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3-D-Technik: Ein Minimensch zum Ausdrucken
38 NEWS 40 SCHICHT AUF SCHICHT
Mit 3-D-Druckern kann man so ziemlich alles ausdrucken: Spielzeug, Ersatzteile für Maschinen und neuerdings sogar Fleisch 44 AMEISEN, FERNGESTEUERT Ein Pilz dringt in den Körper von Insekten ein und verändert ihr Verhalten. Klingt nach Horrorfilm, ist aber Wirklichkeit 47 LESERBRIEFE / WITZE
Zu jung, um im Internet einzukaufen?
48 KULTURTIPPS 50 SERIE: TRAUMBERUF SCHRIFTSTELLER
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Finn-Ole Heinrich schreibt Bücher für Kinder und Erwachsene – im Zug, im Büro und manchmal sogar im Garten WIE SIEHT’S HIER DENN AUS? Der Schweizer Künstler Ursus Wehrli räumt einen Blumenstrauß auf STEHT EIN SCHWEIN IM MUSEUM Bemalt, tätowiert, ausgestellt: Dürfen lebendige Tiere Kunstwerke sein? BESTSELLER COMIC EIN PROMI UND SEINE WELT Die Sängerin Sarah Connor QUERBEET
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Gerettet: Orang-Utans in Indonesien
V. O. L. N. U. R.: ULLSTEIN BILD; F1ONLINE (2); BLICKWINKEL; PHILIPP SZYZA; ANIMAL.PRESS; TWINKIND
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68 MEINUNG
Sollen Kinder gefährliche Sportarten machen? 70 SCHLACHTFELD AUF DEM SPORTPLATZ Beim Jugger kämpfen Kinder mit Schaumstoffwaffen gegeneinander. Ist das brutal? Überhaupt nicht 73 AUFLÖSUNG / IMPRESSUM 74 FERDINAND
Lara kommt in eine neue Schule – und Q-R-T fürchtet, dass sie dann keine Zeit mehr für gemeinsame Abenteuer hat. Tja, falsch gedacht.
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» HUMOR
GEGEN NAZIS DEUTSCHLAND Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen, werden mit vielen anderen zusammen in Zelten und Containern untergebracht. Manche Menschen stört es, dass Flüchtlingsunterkünfte in ihrer Nähe sind. Sie beschimpfen die Fremden und protestieren dagegen, dass Deutschland Menschen aus anderen Ländern aufnimmt. In Freital in Sachsen waren viele Bewohner gegen die Flüchtlinge. Die Künstlergruppe „Dies Irae“ („Tag des Zorns“) hat deshalb
Plakate in der Stadt aufgehängt, auf denen sie die neuen Mitbewohner willkommen heißt und gegen rassistische Menschen stichelt. Mit Sprüchen wie „Hirn einschalten, Rassismus ausschalten“ und „Der Fuchs ist schlau und stellt sich dumm. Der Nazi macht es andersrum“ protestiert die Gruppe gegen Ausländerfeindlichkeit. Und zeigt den Flüchtlingen mit einem Plakat vor einer Unterkunft: „Refugees welcome“ – Englisch für „Flüchtlinge sind herzlich willkommen“.
Der britische Tierpfleger Alistair Keen, 36, über einen mühsamen Schwimmunterricht. Die meisten Pinguine haben ein bisschen Angst vor dem Wasser, aber Charlotte ist extrem ängstlich. Auf dem Foto sieht man, wie ich ihr das Schwimmen beibringe. Bei Königspinguinen übernehmen normalerweise die Mütter diesen Job. Sie zeigen ihren Jungen, wie sie ins Wasser kommen und wie sie schwimmen. Aber Charlotte wurde in dem Zoo geboren, in dem ich als Tierpfleger arbeite. Wir nehmen den Eltern die Eier weg und brüten sie in Brutkästen aus. Königspinguine legen nur einmal im Jahr ein Ei, und wir wollen alles dafür tun, dass die Küken dann auch schlüpfen. Der Zoo Birdland Park and Gardens in Cheltenham hat die einzige Aufzuchtstation für Pinguine in ganz England – und es gibt nur selten Nachwuchs. Das letzte Küken vor Charlotte ist vor sieben Jahren geschlüpft. Damit ich Charlotte und den anderen Königspinguinen Sachen beibringen kann, pfeife ich und rufe sie bei ihren Namen. Mittlerweile erkennen sie mich an meiner Stimme. Charlotte ist sicher der widerwilligste Königspinguin, mit dem ich jemals gearbeitet habe. Es hat eine ganze Woche gedauert, bis sie allein ins Wasser ging. Damit ich sie unter Wasser sehen konnte, musste ich eine Taucherbrille aufsetzen. So konnte ich kontrollieren, ob sie unter Wasser alles richtig macht, also die Augen offen hat und die Luft anhält. Die Taucherbrille sollte mich außerdem vor Charlottes Schnabel schützen. Ich hatte Angst, dass sie mir ins Auge pikt.
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NÄHEN FÜR EINEN GUTEN ZWECK USA Xavier weiß, wie es ist, mit fast nichts zu leben. Deshalb möchte der Zehnjährige aus Arizona jetzt anderen Kindern helfen, denen es ähnlich geht: Er näht Kleidung für die, die kein Zuhause haben. Xavier hat mit seiner Familie fünf Jahre lang in Notunterkünften für Obdachlose gelebt. Mittlerweile geht es ihm und seiner Familie besser, sie haben ein Haus und genug Essen und Kleidung. Als Xavier seiner Mutter beim Nähen zusah,
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wollte er das auch lernen. Zuerst hat er Stoffe und andere Materialien von seinem Taschengeld gekauft. Dann richtete seine Mutter eine Facebook-Seite ein. Seitdem bekommt Xavier jede Menge Spenden, sogar eine eigene Nähmaschine hat er inzwischen. Damit näht er jetzt fast jeden Tag und gibt die Kleidung an Organisationen, die Obdachlosen helfen. Sein erstes selbst genähtes Kleidungsstück war ein Rock für ein kleines Mädchen.
Keine Angst, Charlotte! Pfleger Alistair und der Königspinguin beim Schwimmunterricht. DIES IRAE / FACEBOOK (O. L.); HGM-PRESS (O. R.); ELLIOTTCLOTHESFORCHARITY / FACEBOOK (U.)
SCHLECHTES VORBILD WELTWEIT Wenn Kinder zu viel an ihrem Smartphone herumspielen, sind Eltern leicht genervt. Umgekehrt gilt das aber auch: Die Hälfte der 8- bis 13-Jährigen findet, ihre Eltern würden zu oft auf ihr Handy schauen. Eines von drei Kindern fühlt sich unwichtig, wenn Mama oder Papa vom Smartphone abgelenkt wird. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter 6000 Menschen in neun verschiedenen Ländern. Die Internetsicherheitsfirma AVG hat untersucht, wie Mobilgeräte das Familienleben beeinflussen. Die Hälfte der Eltern gibt sogar zu, dass sie sich zu viel mit ihrem Smartphone beschäftigt – und damit ein schlechtes Vorbild für die Kinder ist.
Dein SPIEGEL 09 | 2015
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KATZE SPECKT AB USA Vor drei Jahren wurde der Kater Skinny berühmt – damals als wohl dickste Katze der Welt. Er wog 18 Kilogramm. Das ist mehr, als zwei gesunde Katzen zusammen wiegen. Er lebte auf der Straße, wo er sich von allem ernährte, was er fand. Und er fand eindeutig zu viel. Skinny konnte kaum noch laufen, und sein Fell wurde zottelig, weil er sich nicht mehr putzen
konnte. Ein Tierheim in Dallas suchte deshalb nach einem Zuhause für den Kater. Seine neue Besitzerin ist Tierärztin und verordnete Skinny eine Diät und viel Bewegung. Das hat geholfen. Skinny wiegt nur noch 8,6 Kilogramm – völlig normal für einen Kater. Jetzt passt auch sein Name wieder: „Skinny“ ist das englische Wort für „dünn“.
JANA HIPP / HEAL VETERINARY HOSPITAL & PET REHABILITATION / AP (L. M.); HEAL VETERINARY HOSPITAL / YOUTUBE (O. M.); HGM-PRESS (O. R.)
RICHARDSON ANIMAL SERVICES / AP / DPA (O. L.)
Ran an den Speck: Dank Diät und viel Bewegung hat Skinny abgenommen.
KONZEPT UND BILD / VISUM
DEUTSCHLAND Die Hälfte aller zehnjährigen Kinder in Deutschland kann nicht richtig schwimmen. Das hat die DLRG herausgefunden, die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft. Der Grund: Immer weniger Kinder haben Schwimmunterricht in der Schule. Denn es schließen immer mehr kleine Schwimmbäder. Oder sie werden zu Spaßbädern umgebaut. Dann steht Rutschen im Vordergrund, aber nicht das Ablegen einer Schwimmprüfung – etwa des „Freischwimmers“. Dieses Abzeichen ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Die meisten Kinder haben gerade mal das „Seepferdchen“. DLRG-Präsident Klaus Wilkens findet: Das reicht nicht. Er wünscht sich, dass alle Kinder in Deutschland sicher im Wasser sind: „Nicht richtig schwimmen zu können ist gefährlich. Das Risiko, bei einem Badeunfall zu ertrinken, ist dann besonders hoch.“
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BAUMSCHULE CHINA Frische Luft tut gut. In der Pause oder nachmittags zu Hause kann man sich ordentlich austoben. Aber lernen unter freiem Himmel? Das klappt selten. Eine Schule in China will das jetzt ändern. Die Schüler mussten vor den Sommerferien einen schweren Test schreiben, der zwei Tage dauerte. Damit die Schüler nicht den ganzen Tag in einem stickigen Klassenzimmer sitzen, wurden Tische und Stühle in einem Wald neben der Schule aufgestellt. Die Ruhe und die frische Luft sollten den Schülern helfen, sich zu entspannen und nicht so aufgeregt zu sein. Ein Vorteil für den Lehrer ist auch, dass im Wald viel mehr Platz ist und die Schüler nicht eng zusammensitzen. Schielen, was der Nachbar schreibt? Das geht nicht mehr.
MOHAMMAD BERNO / AP / PICTURE ALLIANCE / DPA (L.); SPACE IMAGING / REUTERS (R.)
Irans Präsident Hassan Rohani (links) vor dem Kernkraftwerk Buschehr.
EINE SORGE WENIGER
IRAN Im vorigen Monat ist die Welt ein kleines bisschen sicherer geworden – jedenfalls glauben das viele Politiker weltweit. Das kam so: Jahrelang hat das Land Iran Atomanlagen gebaut, die angeblich ausschließlich friedlichen Zwecken dienten. Das wäre kein Problem, die meisten anderen Staaten der Welt vermuteten jedoch, dass Iran in den Anlagen heimlich die Elemente für eine Atombombe herstellt – und das wäre wirklich gefährlich für den Frieden in der Welt. Seit vielen Jahren haben deshalb wichtige Staaten wie Deutschland, China, Russland, Frankreich, Großbritannien und die USA mit Iran verhandelt. Nun gibt es eine Einigung: Iran darf Atomkraft nutzen, aber nur für friedliche Zwecke. Und die anderen Staaten dürfen Kontrolleure schicken. Die passen auf, dass Iran wirklich forscht – und nicht doch heimlich eine Bombe baut.
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»ICH TRAUE MIR ZU,
BUNDESKANZLER ZU SEIN«
Sigmar Gabriel, 55, ist Deutschlands Wirtschaftsminister, Vizekanzler und Chef der SPD. Mit Diana, 14, und Konstantin, 13, sprach er darüber, wie er all diese Aufgaben unter einen Hut bekommt und ob er immer mit Angela Merkel einer Meinung ist. Dein SPIEGEL: Herr Gabriel, Sie haben drei wichtige Jobs: Minister, Vizekanzler, SPD-Chef. Wie schaffen Sie das überhaupt? Sigmar Gabriel: Das frage ich mich auch manchmal. Meine Arbeitstage sind echt lang: 12, 14, gelegentlich sogar 16 Stunden. Aber ich habe mir das ja selbst ausgesucht. Da darf ich mich nicht beklagen. Bekommen Sie auch drei Gehälter? Nein. Trotzdem bin ich mit meinem Gehalt zufrieden. Welche Aufgabe macht Ihnen am meisten Spaß? Was mir am meisten am Herzen liegt, ist meine Rolle als SPD-Vorsitzender. Die SPD ist über 150 Jahre alt und die älteste demokratische Partei Europas. Mitglieder meiner Partei sind immer wieder unterdrückt worden, weil sie sich für
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Demokratie und Menschenrechte eingesetzt haben. Der Vorsitzende dieser Partei sein zu dürfen ist für mich eine große Ehre. SPD und Union regieren ja gemeinsam. Wie einigen Sie sich, wenn Sie unterschiedlicher Meinung sind wie bei der Maut oder dem Mindestlohn? Wir reden miteinander – so lange, bis wir uns einig sind. Das ist nicht immer einfach, aber bislang hat das ganz gut geklappt. Vieles besprechen Angela Merkel und ich auch unter vier Augen. Sie sind Vizekanzler. Heißt das, Sie dürfen nur bestimmen, wenn Angela Merkel im Urlaub ist? Nein. Das ist das Tolle an einer Koalition, an einer gemeinsamen Regierung aus zwei oder mehr Parteien: Niemand darf ganz allein bestimmen, auch Angela Merkel
nicht. Wir müssen uns immer einigen. Wenn es für die Regierung gut läuft, bekommt Angela Merkel aber allein das Lob. Ärgert Sie das? Um ganz ehrlich zu sein: Klar ärgert einen das manchmal. Aber ich bin ja nicht in die Politik gegangen, um Lob zu bekommen, sondern um die Welt zu verändern – manchmal auch nur im ganz Kleinen. Möchten Sie auch Bundeskanzler werden? Der Frage muss ich ausweichen. Denn wer bei der Wahl 2017 kandidiert, wird nicht 2015 entschieden. Wir haben ja nicht mal die Hälfte der Amtszeit geschafft. Wenn man jetzt schon sagt, wer kandidiert, beschäftigt sich die Öffentlichkeit nur noch damit. Das wäre doch unfair: Die Bürger haben uns ja nicht dafür
Diana und Konstantin kommen beide aus Berlin. Nach den Ferien
CHRISTIAN THIEL (O.); MICHAEL KAPPELER / DPA (U.)
kommt Diana in die neunte Klasse des Canisius-Kollegs. In ihrer Freizeit spielt sie Geige und möchte mal Biologie oder Medizin studieren. Konstantin besucht die achte Klasse der Paul-Natorp-Oberschule. Er mag Fußball und übt jeden Tag Trompete. Berufswunsch: Sportjournalist.
gewählt, dass wir zwei Jahre lang Wahlkampf machen, sondern damit wir vier Jahre ordentlich regieren. Grundsätzlich denke ich aber: Jeder Vorsitzende einer großen Partei muss sich das zutrauen. Sie sind auch Wirtschaftsminister. Können Sie per Gesetz befehlen, dass es mehr Arbeitsplätze gibt? Nein, die Unternehmen müssen Arbeitsplätze selbst schaffen. Aber wir können Gesetze so gestalten, dass Firmen leichter erfolgreich sein können. Wie das? Wir sorgen beispielsweise für eine gute Ausbildung. Wenn die Schulen und Universitäten gut sind, hilft das natürlich auch den Unternehmen. Denn kein Chef kann erfolgreich sein, wenn er nicht gut ausgebildete Mitarbeiter hat. Außerdem fördern wir
den technischen Fortschritt, damit deutsche Unternehmen ihre Produkte auch im Ausland gut verkaufen können. Denn das sichert natürlich Arbeitsplätze hier bei uns. Können Sie uns sagen, welchen Beruf wir wählen sollen, damit wir später einen sicheren Job haben und ein gutes Gehalt bekommen? Mein Tipp: Nicht auf die Tipps von anderen hören. Ich wollte früher gern Chemie studieren. Das hat mir
in der Schule viel Spaß gemacht. Damals haben aber alle zu mir gesagt: Chemiker gibt es viele – werd lieber Lehrer. Die sind gesucht. Als ich fertig war mit meinem Lehramtsstudium, hat aber plötzlich niemand mehr Lehrer gesucht. Dafür Chemiker. An eurer Stelle würde ich das machen, woran ihr Spaß habt. Denn dann ist man auch gut darin. Als Politiker reisen Sie ja auch viel. Bringen Sie Ihrer dreijährigen Tochter immer tolle Andenken mit? Ich versuche es zumindest, doch oft sind die Reisen dafür zu kurz. Neulich war ich aber in Iran, da habe ich auf dem Basar eine kleine Handtasche für sie gekauft. Da steckt sie jetzt immer ihre Spielzeugpferdchen rein.
Als Wirtschaftsminister muss Sigmar Gabriel oft ins Ausland reisen. Vom Basar im iranischen Isfahan brachte er seiner Tochter eine kleine Tasche mit.
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AB WANN Wählen gehen?
Kinder haben weniger Rechte als Erwachsene. Aber das bedeutet nicht, dass sie immer und überall ihre Eltern fragen müssen. Was genau dürfen Kinder ab welchem Alter selbst entscheiden?
Bei Wahlen haben Kinder nichts zu sagen. Für die wichtigen Bundestagswahlen muss man 18 Jahre alt sein. Anders ist das bei Landtags- oder Bürgermeisterwahlen. Da darf man in einigen Bundesländern schon ab 16 abstimmen. Wer jünger ist, kann zwar eine Meinung haben, aber keine Stimme abgeben. Das wird sich in nächster Zeit wohl auch nicht ändern.
Geld verdienen? Bis zum 13. Geburtstag dürfen Kinder anderen für Geld nur ein bisschen helfen: Rasen mähen beim Nachbarn oder mal die Blumen gießen. Danach darf man dann zwei Stunden am Tag arbeiten – wenn die Eltern das erlauben und die Arbeit nicht zu schwer ist. Babysitten zum Beispiel oder im Supermarkt Ware in die Regale räumen. Verboten ist es, vor der Schule oder nach 18 Uhr zu arbeiten. Übrigens: Zu Hause im Haushalt helfen zählt nicht als (verbotene) Kinderarbeit.
Und selbst gewählt werden? In einigen Gemeinden gibt es Kinderund Jugendbeiräte. Dort können sich alle ab 12 und bis 26 Jahre wählen lassen – und dann zu wichtigen Themen ihre Meinung sagen. Politiker müssen sich daran aber nicht halten. In den Bundestag können nur Erwachsene gewählt werden. Bundespräsident darf man sogar erst ab 40 werden.
Die Religion aussuchen? Wenn Eltern auf einmal nicht mehr als Muslime, sondern als Christen leben möchten (oder andersrum), müssen Kinder mitwechseln – wenn die Eltern das wollen. Ab dem zwölften Geburtstag dürfen Eltern ihre Kinder nicht mehr gegen deren Willen in einem neuen Glauben erziehen. Ab 14 Jahre kann man sich für eine andere Religion entscheiden oder auch dafür, aus der Kirche auszutreten.
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DARF ICH ...? Etwas im Internet bestellen? Die Eltern müssen einverstanden sein. Wenn ein Kind einfach so bestellt, können die Eltern entweder nachträglich zustimmen – oder ablehnen. Das wird erst mit dem 18. Geburtstag anders. Ab diesem Alter gelten Menschen in Deutschland als voll geschäftsfähig.
Allein fliegen? Das hängt von der Fluggesellschaft ab. Wer ganz allein reisen will, muss bei den meisten Fluggesellschaften mindestens 12 Jahre alt sein, manchmal auch 14. Für jüngere Kinder müssen Eltern entweder eine Betreuung buchen oder ein erwachsenes Geschwisterkind mitreisen lassen.
Mit dem Taschengeld machen, was ich will? Ab sieben Jahren gelten Kinder als beschränkt geschäftsfähig. Das heißt auch, dass sie vom Taschengeld manche Dinge ohne Erlaubnis der Eltern kaufen können. Lakritzschnecken zum Beispiel, eine CD oder ein Kuscheltier.
Ein Haustier kaufen? Nach dem Tierschutzgesetz brauchen Kinder unter 16 Jahren die Erlaubnis der Eltern, wenn Geht nur mit Unterschrift der Eltern. sie beispielsweise MeerschweinManche Schüler-Sparkonten gibt es chen, Ratten, Hunde oder Katab fünf Jahren, viele Konten können zen kaufen. Wer jünger ist, darf aber erst für Kinder ab sieben Jahren nur Fische und andere kalteröffnet werden. Ab dann gibt es blütige Tiere allein kaufen. Aber auch erst eine Karte, und man darf egal, wie alt man ist: Gegen den Willen der Familie sollte man ohne Eltern Geld abheben. kein Haustier anschaffen.
ILLUSTRATIONEN: DANIEL MÜLLER / ILLUMUELLER.CH
Ein Konto eröffnen?
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Mir Ohrlöcher stechen lassen? Ohne Erlaubnis der Eltern gibt es erst ab 18 Jahren Löcher in die Ohren. In vielen Geschäften muss bei Kindern unter 16 ein Elternteil dabei sein.
Eltern bestimmen bis zum 18. Geburtstag den Wohnort ihrer Kinder. Ausziehen dürfen Jugendliche also nur, wenn die Eltern einverstanden sind. Ein Sonderfall ist, wenn es so viel Streit zu Hause gibt, dass die Kinder ausziehen müssen oder wollen. Dann geht das immer – aber das muss ein Richter entscheiden. Die Kinder kommen zu einer Pflegefamilie oder in ein Heim.
Allein ins Kino? Kinder unter sechs Jahren dürfen allein überhaupt nicht ins Kino. Und ab dann steht die Antwort auf den Filmplakaten: „FSK ab 12 freigegeben“ zum Beispiel. Dann darf man den Film sehen, wenn man zwölf ist. Aber hier gibt es eine besondere Regelung: Kinder ab sechs dürfen die Filme ab zwölf auch sehen, wenn Eltern sie begleiten. Und dann ist noch wichtig, wann der Film endet. Für Allein-Gucker bis 13 Jahre muss die Vorstellung um 20 Uhr vorbei sein.
Im Auto vorn sitzen? Zwei Möglichkeiten: Entweder man ist mindestens 1,50 Meter groß oder zwölf Jahre alt.
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Allein zu Hause bleiben? Da gibt es keine Regel – das entscheiden die Eltern. Eltern haben eine Aufsichtspflicht. Was das genau bedeutet, ist nicht festgelegt. Im Gesetz heißt es, dass die Eltern auf ihre Kinder aufpassen müssen und dabei berücksichtigen, was ihre Kinder schon können und was nicht. Sie müssen also selbst entscheiden.
Richtig Ärger bekommen? Kinder ab 14 Jahre können vor Gericht gestellt werden. Da entscheidet dann ein Jugendrichter über die Strafe. Hat man etwas sehr Schlimmes gemacht, kann man sogar in ein Gefängnis für Jugendliche kommen. Wer unter 14 Jahre alt ist und Mist baut, kann dafür vor einem Strafgericht nicht zur Verantwortung gezogen werden. Richtig Ärger kann es aber trotzdem geben. Die Polizei entscheidet, ob sie sich an die Eltern wendet. Und dann wird geguckt, ob diese nicht gut genug auf ihr Kind aufgepasst haben. Manchmal wird auch das Jugendamt eingeschaltet. Und dass wütende Eltern auch ganz schön Ärger machen, ist ja klar. Alexandra Schulz
ILLUSTRATIONEN: DANIEL MÜLLER / ILLUMUELLER.CH
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Von zu Hause ausziehen?
die Finsternis
VER EIDIGE die Welt
KÄMPFE
um dein Leben
Die Leseprobe ist schon weg? Du findest sie auch unter www.cbj-verlag.de/pax
Ab 10 Jahren, 160 Seiten | € 12,99 [D] / € 13,40 [A] / CHF 17,90 (UVP)
Merkwürdige, gefährliche Dinge passieren in dem kleinen Städtchen Mariefred. Seit undenkbar langer Zeit beherbergt der idyllische Ort tief unter der Erde eine magische Bibliothek. Wie ein Magnet zieht sie gute, aber auch finstere Kräfte an. Die bedrohen nicht nur die Stadt – sondern die ganze Welt …
DIE NEUE SERIE!
VER REIBE
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MEIN LAND IST IN DER
ALEXANDROS AVRAMIDIS
mmer freitags gibt’s einen Euro Taschengeld. Das hatten meine Eltern und ich eigentlich abgemacht. Aber so regelmäßig bekomme ich kein Geld mehr, das können wir uns nicht leisten. Der Grund dafür ist die Schuldenkrise in meiner Heimat. Wie es zur Schuldenkrise kam, weiß ich nicht genau. Das ist ja auch so kompliziert, dass es sogar viele Erwachsene nicht verstehen. Aber ich weiß, was es für meine Familie bedeutet, dass es Griechenland schlecht geht. Mein Taschengeld ist das kleinste Problem, darauf kann ich verzichten. Meine Mama hat ihren Arbeitsplatz verloren, sie war Buchhalterin. Firmen müssen sparen oder gehen pleite, deswegen verlieren viele Menschen ihre Arbeit. Dann hat Mama als Verkäuferin ausgeholfen – und auch diesen Job verloren. Jetzt arbeitet sie als Putzfrau, aber das bringt kaum Geld. Zum Glück hat mein Papa noch eine Arbeit. Doch er verdient viel weniger als früher. Sein Gehalt wurde immer mehr gekürzt in den vergangenen Jahren. Wir gehen nicht mehr in Restaurants oder Cafés. Nur vor ein paar Wochen haben wir eine Ausnahme gemacht, als meine Eltern beim Referendum abgestimmt hatten. Wir saßen in einem Café, meine Eltern tranken einen Ouzo und ich einen Orangensaft. Alles zusammen hat 3,50 Euro gekostet. Mehr war nicht drin. Ich versuche, meine Eltern zu unterstützen. Richtig jobben darf ich natürlich noch nicht, aber voriges Jahr habe ich für Nachbarn Weihnachtslieder gesungen und 40 Euro verdient. Davon haben wir uns ein schönes Weihnachtsessen gekauft. Geld für Spielzeug haben wir nicht. Mir ist das egal, ich möchte sowieso keine gekauften Sachen haben. Spielzeug aus dem Laden ist teuer und geht schnell kaputt. Ich bastle mir lieber selbst welches. Ich habe in den letzten Monaten ein Puppenhaus gebaut. Gerade ist es fertig geworden. Es ist aus Karton, und für die Fenster hat meine Mama mir Tüllstoff gegeben. Eine Urlaubsreise können wir uns nicht leisten. Aber das ist mir nicht wichtig, ich habe auch zu Hause eine tolle Zeit. Die Gegend, in der wir wohnen, gilt zwar als arm. Aber ich liebe sie! Ich würde sie für nichts in der Welt eintauschen. Es gibt
KRISE Adriani, 9, lebt in Thessaloniki, in Griechenland. Hier erzählt sie, wie sich ihr Leben in den letzten Jahren verändert hat.
Adriani vor ihrer Grundschule. Es sind Sommerferien, die Schule hat geschlossen. Adriani kann daher ausschlafen.
Zu Hause (oben) hat Adriani sich ein Puppenhaus gebastelt (rechts). Um Spielzeug zu kaufen, fehlt ihr und Mama Mary das Geld (unten).
hier viele Bäume, Blumen, bunte Häuser, und ich habe tolle Freunde in der Nachbarschaft. Die Freunde, die ein bisschen älter und größer sind als ich, schenken mir ihre Klamotten, wenn sie nicht mehr reinpassen. Ich mache das Gleiche mit meinen Sachen und jüngeren Freunden. Wir halten hier zusammen. Jetzt in den Sommerferien spielen wir nachmittags am liebsten im Park, Verstecken zum Beispiel. Oder wir fahren ans Meer: Wir nehmen den Bus 71 und sind 40 Minuten später in Agia Triada. Das Meer ist dort türkisblau und der Sand ganz weich. Da verbringen wir den Tag, und abends gegen 23 Uhr essen wir daheim. Für deutsche Verhältnisse ist das wohl spät. Aber hier ist es im Sommer so heiß, dass es auch für uns Kinder ganz normal ist, sehr lange aufzubleiben. Vor ein Uhr nachts gehe ich um diese Jahreszeit nicht ins Bett. Aber ich stehe auch nicht vor elf Uhr auf – schließlich habe ich Ferien. Wirklich traurig wäre ich darüber, wenn ich mit dem Englischunterricht aufhören müsste. Letztes Jahr habe ich viele Stunden verpasst, weil meine Eltern sie nicht mehr bezahlen konnten. In Griechenland ist Englisch zwar – wie in Deutschland auch – ein normales Schulfach, aber da lernt man kaum etwas. Es ist üblich, dass man zusätzlich Privatstunden nimmt. Das machen nicht nur Kinder aus reichen Familien. Englisch macht mir viel Spaß, ich habe richtig gute Noten. Ich würde sehr gern weitermachen. Ich hoffe, dass es Griechenland bald wieder besser geht. Und natürlich meiner Familie. Aber mein Papa fürchtet sogar, dass sein Gehalt noch weiter gekürzt wird. Ich wünsche mir sehr, dass meine Eltern sich nicht so viel sorgen müssen und wieder sichere Arbeitsplätze haben. Für mich selbst habe ich eigentlich keine Wünsche – obwohl, nein, das stimmt nicht. Ich wünsche mir, dass ich mal Astrophysikerin werde. Ich mag die Sterne und Planeten. Deswegen möchte ich auch gut Englisch können – das braucht man dafür. Dein SPIEGEL 09 | 2015
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DIRK BRUNIECKI
STR
18 Dein SPIEGEL 09 | 2015
EIN
EBER«
Schauspieler Elyas M’Barek ist der beliebteste Lehrer Deutschlands. Auf der Leinwand. Mit den Kinderreportern Malin und Alexander, beide 11, sprach er über seine echte Schulzeit.
Dein SPIEGEL: Du bist dreimal sitzengeblieben. Wie bekommt man das denn hin?
Elyas M’Barek: Indem man die Hausaufgaben nicht macht, nicht lernt, nicht aufpasst und frech ist. Indem man sich total verweigert. Dann geht das ganz schnell. Du warst sogar auf einem katholischen Internat. Haben deine Eltern dich da zur Strafe hingeschickt? Nee, die haben mich gefragt, ob ich gern aufs Internat möchte, weil ich zu der Zeit so frech war. Ich dachte: „Super Idee. Das ist wie Schullandheim.“ War es leider nicht. Wie hast du am Ende doch dein Abitur geschafft? Ich habe gemerkt, dass es nicht schlecht sein kann, Abitur zu haben. Außerdem hätte ich gar nicht gewusst, was ich ohne Schulabschluss machen soll. Dann fing ich an, wie blöd zu lernen. Wann kam die Einsicht? In den letzten zwei Schuljahren. Da wurde ich dann ein richtig guter Schüler. Ein Streber? Ehrlich gesagt, ja. Ich war echt ein Streber. Dein Lieblingsfach? Gegen Ende der Schulzeit war das Mathe. Ausgerechnet – da hatte ich früher miese Noten. Aber wenn man das einmal gecheckt hat, ist es wie Rätsellösen. Und das macht doch Spaß. Vornesitzer oder Hintensitzer? Wer vorne sitzt, wird die ganze Zeit beobachtet. Hinten ist auch nicht gut, weil: sofort verdächtig. Deswegen geb ich den Tipp: immer in der Mitte sitzen, das ist am unauffälligsten. Wie sieht’s mit Abgucken und Spicken aus? Verrätst du uns deine besten Tricks? Ich war ein ganz schlechter Abgucker und Spicker. Wenn ich es versucht habe, wurde ich immer sofort erwischt. Dann hab ich eine Sechs bekommen und einen Verweis. Davon habe ich so einige gesammelt. Habt ihr schon mal einen Verweis kassiert? Malin: Ja, ich. Wofür?
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Dein SPIEGEL 09 | 2015
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Malin: In der Grundschule habe ich mit einem Freund Süßigkeiten geAlex kommt klaut, die für ein Fest nach den Sommerferien in die 6. Klasse des bestimmt waren. Da Otfried-Preußler-Gymnasiums gab’s einen Verweis.
selbst noch Schüler war, spielte er im Film Elyas M’Barek ist einer der beliebtesten „Mädchen, Mädchen“ eine kleine NebenSchauspieler Deutschlands. Seine Mutter kommt aus Österreich, sein Vater aus Tune- rolle. Berühmt wurde er jedoch erst später: sien. Er wurde in München geboren und hat Der Regisseur Bora Dağtekin gab ihm 2006 zwei jüngere Brüder. M’Barek kann Deutsch eine Rolle in „Türkisch für Anfänger“. In der mit österreichischem und mit bayerischem Fernsehserie wurden Vorurteile über DeutAkzent sprechen, Arabisch aber nicht. Als er sche und Türken veralbert. M’Barek spielte
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gab immer ein paar Leute, die nicht so beliebt waren und vielleicht mal verarscht wurden, aber richtig gemobbt wurde nie. Nervt es dich, berühmt zu sein und den ganzen Tag Selfies mit Fans machen zu müssen? Manchmal. Wenn ich es eilig habe oder einfach allein sein möchte. Es fällt mir schwer, „heute nicht“ zu sagen. Ich will keinen enttäuschen.
den dreisten Teenager Cem. 2012 wurde die Serie fürs Kino verfilmt. Ein Jahr später spielte M’Barek den Bankräuber und Lehrer Zeki Müller in „Fack ju Göhte“. Die Schulkomödie ist einer der erfolgreichsten Filme Deutschlands überhaupt: Mehr als sieben Millionen Zuschauer sahen sie im Kino.
DIRK BRUNIECKI (O.); HARDY SPITZ / ARD (U.)
in Pullach. Am liebsten mag
Boah, das ist aber er dort den Englischunterauch streng … richt. In seiner Freizeit macht Erinnerst du dich noch, er viel Sport: Tennis, Handball, Ski. Cello spielt Alex was über dich im Zeugauch – sogar im nis stand? „Elyas ist … Orchester. … vorlaut und will immer das letzte Wort haben.“ Das ist heute noch so. Ihr stellt mir eine Frage, ich antworte. Mein Wort ist immer das letzte. Es hat sich nichts geändert, haha. Wenn du Lehrer wärst, was würdest du deinen Schülern vermitteln? Dass man nie aufgeben darf. Auch wenn man schlechte Noten hat. Es ist immer noch möglich, Stoff nachzuholen, zu lernen. Ich bin das beste Beispiel: Ich hatte lange Zeit schlechte Noten, vor allem in Mathe. Am Ende war ich super. Als Lehrer muss man Schüler motivieren – und nicht einfach nur schlechte Noten verteilen und sie bestrafen. Das klingt, als wäre der Job eine Berufsalternative für dich. Nein! Dann hätte ich ja wieder mit Hausaufgaben zu tun. Die mochte ich als Schüler schon nicht. In deinen Filmen spielst du meist den Wie finden deine ehemaligen Lehrer harten Typen mit Herz. Keine Angst, „Fack ju Göhte“? darauf festgelegt zu werden? Mein alter Klassenlehrer, den ich sehr gern mochte, hat sich mal Das war nicht in allen Filmen so. gemeldet. Ihm gefiel der Film. Sagte Nur bei „Türkisch für Anfänger“ er zumindest. und bei „Fack ju Göhte“. Aber genau das sind deine größten Im Film sind die Schüler ganz schön Erfolge. gemein zueinander. Wurdest du in der Das hält mich nicht davon ab, in Schulzeit gemobbt? Gott sei Dank nicht. Ich war immer Zukunft auch andere Rollen zu auf Schulen, wo es das nicht gab. Es spielen.
Malin besucht in Hamburg das Gymnasium Blankenese und kommt in die 6. Klasse. An der Schule ist ihr Lieblingsfach Theater. Malins großes Hobby ist Turnen. Sie trainiert fünfmal in der Woche und war sogar schon bei den deutschen Meisterschaften.
Kannst du dich überhaupt noch frei bewegen?
Du hast 2,3 Millionen Fans bei Facebook. Sind das alles Mädchen?
Das kommt drauf an. In der Fußgängerzone sollte ich mich momentan besser nicht aufhalten. Heute bin ich mit dem Rad unterwegs. Da falle ich nicht so schnell auf.
Die Mehrheit ist weiblich, deutsch, zwischen vierzehn und Anfang zwanzig. Es gibt bei Facebook eine richtige Statistik, wo ich das sehen kann. Wie findest du es, wenn weibliche Fans dich anschmachten und deinetwegen in Ohnmacht fallen? In Ohnmacht gefallen ist vor mir noch niemand. Zum Glück. Und das Anschmachten machen die vielleicht daheim vor dem Poster, das bekomme ich weniger mit. Bei Facebook schon. Du antwortest doch auf die Kommentare.
Aber das ist auch schnell geschrieben, Herzchen, Herzchen, Smiley. Ich nehme das nicht so ernst. Und ich finde: Es gibt durchaus Schlimmeres. Wann warst du das erste Mal so richtig verknallt? Mit sechs oder sieben in der Grundschule. Hast du’s ihr gesagt? Nein, das hätte ich mich nie getraut. Als ich klein war, war ich schüchtern. Hast du selbst schon mal einen „Willst du mit mir gehen? Kreuze an: Ja, nein, vielleicht“-Zettel geschrieben? Nee, aber ab und zu habe ich welche bekommen. Ich habe immer „vielleicht“ angekreuzt“.
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ZEKI MÜLLER IS BÄCK!
CONSTANTIN FILM
Klassenfahrt. Die Schuldirektorin will das Frech, zänkisch, respektlos – die Ansehen der Goethe-Gesamtschule Klasse 10b der Goethe-Gesamtschule ist eine echte Strafe für jeden verbessern – internationale Reisen sind dafür perfekt geeignet. Lehrer. Nur Herr Müller kommt mit ihr Nichts liegt Müller ferner, als mit seinen zurecht. Aber eigentlich ist der gar kein echter Lehrer. Eigentlich ist er ein Ganove „Schwachmaten“ auf internationale Klassenfahrt zu gehen. Doch dann stellt sich und zu seinem Lehrer-Job nur durch ein heraus, dass ein Rest der Beute aus Missverständnis gekommen. seiner Zeit als Ganove auf dem Weg nach Der Kinofilm „Fack ju Göhte“ erzählte die Geschichte vom falschen Lehrer, der echt Thailand ist. In einem Spendencontainer. Müller will seine Beute zurück, und da gut bei seinen Schülern ankommt – und mindestens genauso ein Flegel ist wie sie. gibt es natürlich nur eine Lösung: ab nach Thailand! Er meldet sich freiwillig als Das machte den Film auch so lustig. Vor zwei Jahren sahen ihn so viele Leute im Betreuer der Reise und fliegt mit seiner Kino, dass der Regisseur Bora Dağtekin Klasse in das exotische Land. Selbstsich bald an die Planung für einen zweiverständlich machen die unterbelichteten ten Teil machte. Problemschüler jede Menge Unfug in Nun also muss Zeki Müller, gespielt von Thailand … Elyas M’Barek, die wohl größte HerausAm 10. September kommt „Fack ju forderung eines Lehrers meistern: eine Göhte 2“ in die Kinos.
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Auf Klassenfahrt In „Fack ju Göhte 2“ fährt die 10b nach Thailand. So exotisch sind Klassenfahrt-Ziele im echten Leben selten. Aber das heißt nicht, dass die Erlebnisse weniger aufregend sind. Hier erzählen vier Kinder von ihrer Klassenreise. „Auf der Klassenfahrt in der Vierten spielten wir abends Flaschendrehen. Marco war in mich verliebt, und dann musste er mich küssen! Aber nicht vor allen anderen, wir haben uns dafür im Schrank versteckt. Das war mein allererster Kuss. Danach haben wir uns beide minutenlang den Mund ausgespült und die Lippen dick eingecremt.“ Sonja, 11, aus Rostock
„Wenn man nach St. Peter-Ording fährt, macht man natürlich eine Wattwanderung, denn der Ort liegt an der Nordsee. Um auf dem matschigen Meeresboden laufen zu können, zieht man am besten Gummistiefel an. Blöd nur, wenn ein Vakuum unter den Stiefeln entsteht. Das ist mir passiert. Meine Schuhe saugten sich bombenfest. Ich kam nicht von der Stelle. Ruckeln und Ziehen der Erwachsenen halfen nicht. Meine Lehrerin hob mich kurzerhand aus den Schuhen. Ich musste barfuß heim. Ob die Flut die Stiefel dann weggespült hat, weiß ich nicht. Vielleicht kleben sie ja noch immer da.“ Lina, 11, aus Hamburg
„Am letzten Tag unserer Reise war Abschlussparty. Ich wollte meinen Freunden beim Vorbereiten helfen. Dadurch habe ich meine eigentliche Aufgabe verpasst: den blöden Küchendienst. Zur Strafe musste ich auf mein Zimmer und hundertmal „Ich darf den Küchendienst nicht schwänzen“ aufschreiben. Ich war gerade fertig, als ich hörte, wie die Eingangstür vom Schlafgebäude abgeschlossen wurde. Ich war eingesperrt! Meine Lehrerin hatte mich vergessen, und ich habe das tolle Fest komplett verpasst. Ich hatte mich so darauf gefreut.“ Clemens, 12, aus Stuttgart Dein SPIEGEL 09 | 2015
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ILLUSTRATION: LYNN DOHRMANN
Im zweiten Teil von „Fack ju Göhte“ fährt der angebliche Lehrer mit seiner Chaotentruppe 10b auf internationale Klassenfahrt.
„Ich wohne in Kairo, der Hauptstadt Ägyptens. Deshalb ging meine Klassenreise nach Luxor, zu den Grabstätten der alten Pharaonen. Das Highlight war die Karnak-Tempelanlage, das ist die größte Ägyptens. Das weiß ich mit Sicherheit – da ich mich dort verlaufen habe. In der Mittagshitze war das lange Herumirren ziemlich anstrengend. Als meine Lehrer mich wiedergefunden haben, waren sie zwar sauer, aber auch froh, dass mir nichts passiert war.“ Atef, 12, aus Kairo
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ames weiß nicht, wie es sich anfühlt, morgens von seiner Mutter geweckt zu werden. Wie es ist, mit ihr über nicht gemachte Hausaufgaben zu streiten. Er wurde auch noch nie von ihr ausgeschimpft, weil er nicht aufgeräumt oder zu lange draußen gespielt hat. James, 13 Jahre alt, hat keine Ahnung, wie es ist, eine Mutter zu haben. Seine Mutter starb, als er noch ein Baby war. Alles, was James über sie weiß, haben Verwandte ihm erzählt. Seinen Vater kennt er nicht. Er finde das aber nicht schlimm, meint James. Irgendwie sei es ja schon immer so gewesen. „Ich bin nicht unglücklich“, sagt er. Und außerdem: „Den anderen geht es ja genauso.“
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James wohnt im „Mothers’ Mercy Home“, einem Kinderheim am Rande Nairobis, der Hauptstadt Kenias. „Die anderen“, das sind 114 Jungen und Mädchen, die zusammen mit James im Heim leben. Sie alle sind aus demselben Grund hier, sie teilen dasselbe Schicksal: Sie haben ihre Eltern durch eine heimtückische, unheilbare Krankheit verloren – durch Aids. Aids wird von einem Virus hervorgerufen. Die Krankheit schwächt das Immunsystem eines Menschen, also den körpereigenen Schutzschild gegen Krankheitserreger. Selbst eine stinknormale Erkältung kann für einen Menschen, der das Virus in sich trägt, tödlich enden. Das Virus kann man zum Beispiel bei einer Blutübertragung bekommen,
wenn das Spenderblut mit den Viren verunreinigt ist. Oder durch Geschlechtsverkehr, wenn der Partner sich früher mal angesteckt hat. In Deutschland ist Aids eher selten. In Kenia aber tragen sechs von hundert Menschen das Virus in sich, insgesamt etwa 1,6 Millionen. Wer angesteckt ist, wird zwar nicht sofort krank – aber er kann das Virus an andere weitergeben. Für den Kampf gegen Aids haben die Regierung und Hilfsorganisationen in Kenia im Jahr 2012 rund 650 Millionen Euro ausgegeben: Sie haben Sozialarbeiter in Schulen und Gemeinden geschickt, die den Menschen von den Gefahren der Krankheit berichten. Sie haben Bluttests für Millionen Menschen bezahlt – denn wer nicht weiß, dass er krank ist, steckt viel-
MIRIAM OLBRISCH / DEIN SPIEGEL (5); KATJA SCHERER (2); DPA (O. L.)
MAMA STARB AN AIDS
James, 13, aus Kenia in Ostafrika verlor seine Mutter durch eine tückische Krankheit: Aids. In einem Waisenheim hat er ein neues Zuhause gefunden.
leicht versehentlich andere an. Genützt hat das allerdings wenig. Die Zahl der Menschen, die sich angesteckt haben, ist in den vergangenen fünf Jahren sogar gestiegen. Gleichzeitig gibt es auch immer mehr Kinder wie James, die ihre Eltern durch die Krankheit verloren haben. Paula Karanja, Leiterin des Kinderheims, spürt das jeden Tag. „Immer wieder müssen wir Kinder ablehnen – wir platzen aus allen Nähten“, sagt Karanja. Mit Spendengeldern – unter anderem aus Deutschland – möchte Paula Karanja das
Heim vergrößern, damit mehr Kinder dort ein Zuhause finden. James weiß, dass er Glück gehabt hat, einen Platz bekommen zu haben. Dass jeder im Heim mithelfen muss, damit die zwölf Angestellten den Alltag mit 115 Kindern bewältigen können, stört ihn nicht. James wäscht seine Unterwäsche und Socken selbst, fegt täglich sein Zimmer durch. Außerdem hat er alle paar Tage Küchendienst. „Zeit zum Spielen bleibt aber trotzdem“, versichert er. James teilt sich ein freundliches, helles Zimmer mit drei anderen Jungen. Die Wände sind blau gestrichen, gezeichnete Zebras und Giraffen schauen auf die Kinder herab. Sein bester Freund Florent schläft direkt im Bett unter James. Sie machen zusammen Hausaufgaben. Danach
kicken die Jungen einen schmutzigen Fußball über den Innenhof. Und: James geht in die Schule, was für Kinder in Kenia nicht selbstverständlich ist. Die Kosten für Schuluniformen und Bücher übernimmt das Heim. „Ich lerne gern“, sagt James. Er träumt davon, später einmal Pilot zu werden. „Dafür strenge ich mich an.“ In den Sommerferien, als die Schule geschlossen hatte, war James für vier Wochen bei seinem Onkel, seiner Tante und seinen Cousins. Es sei schön gewesen, sie zu sehen, sagt James. Schließlich komme das nur sehr selten vor – aber am Ende sei er froh gewesen, dass er wieder zurück ins Heim durfte, sagt James. „Das ist jetzt meine Familie.“ Miriam Olbrisch
Alltag im Kinderheim bei Nairobi: Die jüngsten Bewohner sind 3, die ältesten 17 Jahre alt. Küchendienst (ganz links) gehört zum Tagesablauf dazu. Nach der Schule haben die Kinder Freizeit – zum Beispiel zum Schaukeln (rechts). Leiterin Paula Karanja (links) würde gern noch viel mehr Waisen aufnehmen.
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DIE WELT IM BLICK:
BERÜHMTE FOTOS Es gibt Bilder, die kennt man auf der ganzen Welt. Sie wurden auf den Titelseiten wichtiger Zeitungen gedruckt oder in Büchern veröffentlicht, oft gibt es sie auch als Poster und Postkarten. Wir zeigen euch einige der bekanntesten Fotos.
NASA / AFP
Als die Astronauten der Mission „Apollo 8“ an Heiligabend 1968 aus dem Fenster schauten, sahen sie die Erde hinter dem Mond hervorkommen. Normalerweise wurde damals mit Schwarz-Weiß-Filmen fotografiert. Aber für dieses Bild griffen die Raumfahrer zu einem Farbfilm. Dieses Foto ist so berühmt geworden, weil es etwas Vertrautes in einer ungewöhnlichen Umgebung zeigt. Die Erde geht über dem Mond auf – das kennen Erdbewohner nur umgekehrt. Dieser Ausblick veränderte die Sicht der Menschen auf ihren Heimatplaneten. Bis dahin hatte man noch nie so deutlich gesehen, dass die Erde nur ein Himmelskörper unter vielen ist.
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STEVE MCCURRY / MAGNUM PHOTOS / AGENTUR FOCUS
EMORY KRISTOF
Sharbat Gula hatte schon viel Schlimmes erlebt, als dieses Foto gemacht wurde. Sie musste mit etwa zwölf Jahren vor dem Krieg in Afghanistan fliehen. Sharbat hat wunderschöne Augen, aber sie blickt so ernst. Sie wirkt nicht kindlich. Das hat viele Menschen berührt. Es scheint so, als würde sie den Betrachter direkt anschauen. Das Foto wurde zum Symbol für die schrecklichen Dinge, die im Krieg passieren. Der Fotograf reiste Jahre später noch einmal nach Afghanistan. Er traf Sharbat in einem Dorf, wo sie mit ihrer Familie lebte. Dass ihr Foto berühmt geworden ist, hatte sie gar nicht mitbekommen.
Das Wrack der gesunkenen „Titanic“ musste erst mal gefunden werden, bevor Fotos davon gemacht werden konnten. Dafür wurden mehrere Roboterkameras auf einem ferngesteuerten Unterwasserfahrzeug angebracht. Die konnten unter Wasser nach der „Titanic“ suchen. 1985 wurde das berühmteste Schiffswrack der Welt im Nordatlantik entdeckt. Aus vielen einzelnen Bildern konnten Wissenschaftler dann die ersten Fotos zusammensetzen. Die „Titanic“ war 1912 mit einem Eisberg zusammengestoßen und gesunken.
MATTY ZIMMERMAN / AP
Dass Marilyn Monroes Rock hochweht, war geplant. Das Foto entstand bei den Dreharbeiten zu dem Film „Das verflixte 7. Jahr“. Die Schauspielerin stellte sich dafür auf das Gitter eines Lüftungsschachts der New Yorker U-Bahn. Als das Bild 1954 gemacht wurde, war es noch fast ein Skandal, so viel Bein zu zeigen. Wahrscheinlich wurde das Foto deshalb so berühmt – und weil Marilyn Monroe darauf so fröhlich aussieht. Es wurde dann als Werbebild für den Film verwendet. Dein SPIEGEL 09 | 2015
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STUART FRANKLIN / MAGNUM / AGENTUR FOCUS
Ganz friedlich scheint der 18 Wochen alte Embryo am Daumen zu lutschen. Um im Innern des Körpers fotografieren zu können, wurden spezielle Linsen an langen dünnen Geräten befestigt. 1965 entstanden so die ersten Farbfotos von ungeborenen Babys. Allerdings waren die meisten Kinder leider schon gestorben.
ARTHUR SASSE / DPA
LENNART NILSSON / ALBERT BONNIERS
Dieser Mann in Peking war sehr mutig. Er stellte sich heranrollenden Panzern in den Weg. Am Tag zuvor hatte die chinesische Armee Proteste der Bürger mit Gewalt beendet. Die Panzer hielten kurz vor dem Mann an und versuchten, um ihn herumzufahren. Er stellte sich wieder vor sie und wollte sogar mit dem Fahrer sprechen. Dann wurde er von anderen Menschen weggezogen. Das war 1989. Was mit ihm passiert ist, weiß man bis heute nicht. Das Foto wurde zum Symbol für den Wunsch nach Freiheit und Frieden.
Albert Einstein wollte in Ruhe seinen 72. Geburtstag feiern. Der berühmte Physiker war genervt von den vielen Journalisten und Fotografen und streckte ihnen die Zunge heraus. Das Foto gefiel ihm so gut, dass er es später als Karte an seine Freunde verschickte.
NICK UT / AP
Margot Klingsporn hat schon viele Tausend Fotos gesehen. Als Chefin der Bildagentur „Focus“ arbeitet sie mit Fotografen aus der ganzen Welt zusammen. Sie erklärt, warum manche Fotos berühmt werden und andere nicht.
Kurz nachdem er dieses Foto gemacht hatte, brachte der Fotograf das nackte, weinende Mädchen ins Krankenhaus. Es war schwer verletzt. In dem asiatischen Land Vietnam herrschte 1972 ein Krieg. Das Dorf des Mädchens war aus der Luft mit Bomben angegriffen worden. Das Bild zählt zu den berühmtesten Fotos des 20. Jahrhunderts. Es zeigt, wie schrecklich der Krieg ist. Das Mädchen hat übrigens überlebt und sich später für Frieden in der Welt eingesetzt.
MICHAEL NICHOLS / NATIONAL GEOGRAPHIC
Die britische Schimpansenforscherin Jane Goodall begann ihre Arbeit vor über 50 Jahren in der Wildnis Afrikas. Das Foto zeigt die besondere Beziehung, die sie von Anfang an zu den Menschenaffen hatte. Weil die Tiere ihr vertrauten, konnte sie viel über sie herausfinden. Eine wichtige Beobachtung war, dass Schimpansen Werkzeuge bauen und benutzen, um an Futter zu kommen. Bis dahin hatten Wissenschaftler gedacht, das würden nur Menschen machen.
ULLSTEIN BILD
Diese Bauarbeiter essen ganz in Ruhe ihr Pausenbrot – mehr als 200 Meter hoch auf einem Stahlträger über New York.
Der Fotograf hat sie darum gebeten, denn mit dem Foto wurde 1932 Werbung für das neue Rockefeller Center gemacht. Das Motiv wird seitdem immer wieder auf Postkarten und Poster gedruckt.
Was macht ein richtig gutes Bild aus? Es muss Gefühle wecken, zum Beispiel traurig machen oder froh. Und es muss gut aufgebaut sein. Der Ausschnitt muss also stimmen. Das Wichtige muss im Zentrum stehen – aber nicht ganz in der Mitte, sondern leicht daneben. Das nennt man „Goldener Schnitt“. Warum werden manche Fotos berühmt? Wenn ein Foto etwas zeigt, was man so noch nie gesehen hat, ist das toll. Das kann ein ungewöhnliches Motiv sein, wie die Erde vom Weltraum aus gesehen. Die meisten bekannten Fotos lösen starke Gefühle aus. Und warum werden andere tolle Fotos nicht berühmt? Viele Fotos gehen in der Masse der Bilder unter. Jeder von uns sieht jeden Tag unglaublich viele Bilder, zum Beispiel bei Facebook und Instagram. Das sind so viele, dass man die meisten wieder vergisst. Welches Bild Ihrer Agentur wurde am häufigsten abgedruckt? Das zeigt ein Bakterium, das Magenentzündungen auslöst. Es ist ein völlig unspannendes Bild – wurde aber viele hundert Mal veröffentlicht, als bekannt wurde, dass Magenentzündungen nicht nur durch Stress ausgelöst werden, sondern auch durch Bakterien. Was verdienen Fotografen mit ihren Bildern? Bilder von ganz berühmten Fotografen gibt es erst ab 5000 Euro. Aber für die meisten Fotografen ist es sehr schwer geworden: Es gibt einfach zu viele. Jeder, der eine Kamera hat, kann Fotos verkaufen. Was macht eigentlich eine Bildagentur? Sie wählt aus und bietet Magazinen und Zeitungen die besten Fotos der Fotografen an. Wenn ich Bilder sehe, die gut in „Dein SPIEGEL“ passen, schicke ich sie an die zuständige Bildredakteurin. Außerdem stellen wir Fotos in unsere Datenbank und beschriften sie, damit sie gut gefunden werden. Wir schreiben rein, wo die Fotos aufgenommen wurden und was darauf zu sehen ist. Und wir kümmern uns um die Bezahlung. Dein SPIEGEL 09 | 2015
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HEIKE OLLERTZ
WARUM WERDEN FOTOS BERÜHMT?
Zu fettig, zu süß, zu salzig: Fertigpizza, Schoki, aber auch Müsliriegel, die viel Zucker enthalten, würden in die rote Gruppe einsortiert. Apfelschorle, Fruchtquark und Frischkäse erreichen mittlere Werte. Gemüse, Haferflocken und viele Fischsorten gehören in die grüne Gruppe.
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DER STREIT UM EINE AMPEL Rot bedeutet: „Finger weg! Das ist ungesund.“ Grün sagt: „Gut für dich.“ Eine Lebensmittelampel auf Verpackungen hätte viele Vorteile. In Deutschland gibt es sie trotzdem (noch) nicht.
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eder weiß, dass zu viel Fett, Zucker und Salz ungesund sind. Trotzdem kaufen die Menschen große Mengen an Fertigprodukten, die sehr viel davon enthalten. Oft wissen die Käufer gar nicht, was in der Tiefkühlpizza, dem Schokoriegel oder der Limo alles drinsteckt. In Deutschland sind aber immer mehr Menschen zu dick und werden krank. Gesundheitsexperten meinen deshalb, die Leute sollten sich besser ernähren. Vor ein paar Jahren haben mehrere Politiker in ganz Europa überlegt, eine sogenannte Lebensmittelampel einzuführen. Die Ampelfarben sollen vorn auf der Verpackung zeigen, wie viel Fett, Zucker und Salz ein Produkt enthält. Anhand der Farben soll der Käufer im Supermarkt auf einen Blick erkennen können, ob der Wert zu hoch (rot), mittel (gelb) oder unbedenklich niedrig (grün) ist. In Großbritannien gibt es die Lebensmittelampel schon. Deutsche Politiker haben sehr viel darüber diskutiert, und
schließlich wurde sie nicht eingeführt. Krankenkassen und Verbraucherschützer waren dafür, aber vor allem die Lebensmittelindustrie war dagegen – also die Hersteller von Fertigprodukten. Klar, denn die würden wahrscheinlich weniger verdienen, wenn auf ihren Lebensmitteln rote Punkte prangen. Manon Struck-Pacyna vom Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde vertritt die deutsche Lebensmittelwirtschaft und sagt: „Drei Farben können den Wert eines Lebensmittels nicht darstellen.“ Sie meint, die Lebensmittelampel könnte die Käufer verwirren. Viele Produkte müssten nämlich gleichzeitig mit rot, gelb und grün gekennzeichnet werden. Wenn etwas nur wenig Zucker enthält, könnte es dafür einen grünen Punkt geben. Und wenn zu viel Salz drin ist, müsste noch ein roter daneben. Andreas Winkler von der Verbraucherschutzorganisation „foodwatch“ hält die Ampel hingegen für nötig: „Jeder soll beim Einkaufen sofort erkennen können, wie viel Salz, Zucker und Fett ein Lebensmittel enthält. Die Lebensmittelampel zeigt das gut erkennbar auf der Vorderseite.“ Dein SPIEGEL 09 | 2015
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Fett, Salz, Eiweißen, Fettsäuren und die Kalorienzahl. Aber nicht, wie viel der Mensch davon eigentlich braucht. Und eben nur klein gedruckt und meistens auf der Rückseite. Auf zahlreichen Lebensmitteln gibt es diese Tabelle heute schon. Aber wie viele Menschen daraufgucken, weiß niemand.
ROTE, GELBE, GRÜNE WOCHE
„Die Idee für das Experiment kam uns, als wir zu Hause darüber sprachen, was eigentlich in unserem Essen drinsteckt – und dass wir das oft gar nicht so genau wissen. Wir haben uns deshalb die Tabellen für die Lebensmittelampel aus dem Netz gesucht und die Grenzwerte für Fett und Zucker angeschaut. Drei Wochen lang wollten meine Mutter und ich ganz genau darauf achten, was auf den Tisch kommt: in der ersten Woche nur Dinge, die auf der Ampel rote Werte bekommen. In der zweiten Woche gelbe Mahlzeiten und in der dritten grüne. Los ging es mit der roten Woche, der ungesündesten. Zuerst habe ich mich gefreut: Zum Frühstück gab es Toast mit einer dicken Nutellaschicht, zum Mittagessen Pizza und zum Abendessen Pommes und dazu ein großes Glas Cola. Großartig. So etwas würden meine Eltern sonst nie erlauben. Doch so richtig gut fühlte ich mich nicht. Das Essen lag wie ein Stein im Magen. Und nach zwei Stunden hatte ich wieder Hunger. Also: ab zum Süßigkeitenregal. Normalerweise würde ich einen Apfel essen. Aber Obst war in der roten Woche verboten. Eine Überraschung: Als ich Popcorn essen wollte, merkte ich:
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„Das reicht nicht aus“, meint Andreas Winkler. „Zum Beispiel bei den Cornflakes braucht man ewig, um den Zuckergehalt herauszufinden. Wenn dann auf der Vorderseite auch noch ,Für einen gesunden Start in den Tag‘ steht, greifen die meisten zu den viel zu süßen Sachen.“ Assata Frauhammer
Im Internet kann man nachsehen, welche Lebensmittel als gut, okay oder schlecht gelten. Farina, 11, aus Brühl bei Köln und ihre Mutter haben drei Wochen lang ausprobiert, wie es ist, wenn man nur gesunde, halbwegs gesunde oder ungesunde Nahrung isst.
Popcorn ist gar nicht so schlimm. Ich musste es für die gelbe Woche aufheben. Die gelbe Woche war für mich die normalste. Müsli zum Frühstück – das ist wegen des vielen Zuckers nämlich gar nicht so gesund –, abends Nudeln mit Tomatensoße oder Hähnchencurry. So ähnlich esse ich normalerweise auch. Am schwierigsten fand ich die grüne Woche. Denn da durfte ich nahezu kein Fett und keinen Zucker mehr zu mir nehmen. Im Klartext: Es gibt fast nur Gemüse. Und noch nicht mal alle Gemüsesorten sind erlaubt: Avocados zum Beispiel sind ziemlich fettig. Ich habe in dieser Woche nicht in der Schule gegessen, sondern zu Hause Salat geschnippelt. Wenn man sich so gesund ernährt, fühlt man sich sicher super, dachte ich. Tatsächlich hatte ich fast immer Hunger, sogar wenn ich Unmengen Grünzeug futterte. Einmal habe ich geschummelt und mir ein ziemlich „gelbes“ Vollkornbrot gemacht. Insgesamt muss ich sagen: Es braucht sehr viel Zeit, wenn man immer rausfinden will, was genau im Essen steckt. Eine Ampel auf der Packung würde das auf jeden Fall erleichtern.“
S. 30/31: S. BROWN / THE FOOD PASSIONATES / CORBIS (H.); O.: PHOTOLIBRARY / GETTY IMAGES; SCIENCE PHOTO LIBRARY / VARIO IMAGES; F1ONLINE (2); BLICKWINKEL; M.: T. MOURAD / THE FOOD PASSIONATES / CORBIS; A. VOSSBERG / VISUM; FOODCOLLECTION; F. HAMMOND / STOCKFOOD; K. ARRAS / STOCKFOOD; U.: CHROMORANGE / VARIO IMAGES; M. RUCKSZIO / ZOONAR.COM; WESTEND61 / IMAGO; F1ONLINE (2)
Gewonnen hat – vorerst – die Industrie. Die Politiker haben zwar eine Kennzeichnung für Lebensmittel eingeführt, aber die ist deutlich komplizierter. Ab Dezember 2016 ist auf allen Verpackungen eine Nährwerttabelle Pflicht. Sie zeigt den Anteil von Kohlenhydraten, Zucker,
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TREND AUF VIER ROLLEN Sie sind klein, bunt und in diesem Sommer in unzähligen Straßen, Parks und Plätzen zu sehen: Minicruiser. Warum sind die so beliebt?
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Die Freunde Johan, Jone und Joram teilen nicht nur den Anfangsbuchstaben, sondern auch das Hobby.
OLYMPIA NAGEL-CALAND / DEIN SPIEGEL; RIDGE SKATEBOARDS (R. U.)
as Geräusch kommt näher: „Chrrr“, erst ganz leise, dann immer lauter. Kunststoffrollen auf Asphalt. Man muss sich gar nicht umdrehen, um zu wissen, was da von hinten herangezischt kommt: ein Minicruiser, ein kleines, buntes Skateboard aus Plastik. Manchmal werden die Bretter auch „Penny Board“ oder „Ridge Board“ genannt. Das sind allerdings Markennamen – so, wie wenn man „Tempo“ sagt und „Papiertaschentuch“ meint. Natürlich ist Skaten kein neuer Trend. Noch nicht mal Minicruiser sind wirklich neu. „Mein erstes Board war ein Minicruiser“, sagt Titus Dittmann, Deutschlands bekanntester Skate-Experte, der immerhin schon 66 Jahre alt ist. Die kleinen Boards sind eher ein wiederbelebter Trend. Gerade mal einen halben Meter sind sie lang – lang genug, dass zwei Kinderfüße gerade so draufpassen. „Minicruiser sind die Antwort auf Longboards, die schon etwas länger wieder in Mode sind und eher von Älteren gefahren werden“, sagt Titus Dittmann. „Junge Leute wollen gern etwas Eigenes haben und sich abgrenzen.“ Im Vergleich zu früher haben Lenny die Hersteller den kleinen Boards allerdings größere und
Minicruiser gibt es in allen möglichen Farben, mit Muster oder ohne. Manche leuchten sogar.
»WIR FAHREN MINICRUISER« Jone, 8: „Meine Mama hat mir das Board gekauft. Ich hatte vorher schon andere Skateboards, aber ich mag das kleine am liebsten, weil man es so gut lenken kann.“
Joram, 9: „Ich habe das ,Penny Board‘ zu Weihnachten bekommen. Am liebsten fahre ich mit meinen beiden Freunden Jone und Johan – das macht am meisten Spaß. Ich habe außerdem noch ein Longboard, ich mag Abwechslung.“
Lucy, 7: „Ich skate schon seit etwa zwei Jahren, meistens nach der Schule mit meinen Freundinnen. Außer dem Minicruiser habe ich noch ein Waveboard – aber das fährt oft nicht in die Richtung, in die ich möchte.“
Lenny, 12: „Ich finde Minicruiser praktischer als Skateboards, weil man sie besser in die Schule mitnehmen kann. Und sie fahren auch schneller. Mit einem richtigen Skateboard zu fahren macht ein bisschen mehr Spaß, aber mittlerweile kann ich auch mit dem Minicruiser ein paar Tricks.“
weichere Rollen verpasst – das macht das Fahren angenehmer, stabiler und damit auch sicherer. Eine kluge Entwicklung. Denn so können die Firmen ihre Produkte an zwei neue Zielgruppen verkaufen: Anfänger und jüngere Kinder. Bis vor einigen Jahren war Skaten in Deutschland eher was für Profis. Sportliche Jugendliche wagten sich mit ihren Boards in die Halfpipe, zeigten einen spektakulären Trick nach dem anderen. Anfänger und eher Mitteltalentierte übten zu Hause, im Hof, wo Lucy es nicht so viele Zuschauer gab – und viele ließen es nach den ersten Versuchen wieder bleiben. Neuerdings ist Skaten wieder etwas für alle. „Longboards und Minicruiser eignen sich weniger für Tricks, sondern für diejenigen, die sich mit dem Brett vor allem fortbewegen wollen: zur Schule oder zu Freunden“, sagt Titus Dittmann. Dass Rollbretter in Deutschland so plötzlich wieder beliebt wurden, liege an YouTube, glaubt die Hamburger Trendforscherin Antje Schünemann. Vor einigen Monaten fuhren bekannte deutsche YouTuber wie Simon Unge oder Dner auf ihren Boards einmal quer durch Deutschland. Lässig war das, Millionen Fans verfolgten die Tour im Internet. Kurz zuvor waren außerdem Minicruiser in den USA wieder in Mode gekommen – auch das konnten sich Jugendliche auf der ganzen Welt in unzähligen Blog-Einträgen, Instagram-Posts und Videos anschauen. Früher breiteten sich Trends von Großstädten in die ländlichen Gegenden aus. „Heute, wo jeder im Internet mitbekommt, was angesagt ist, hebt sich diese Entwicklung auf“, sagt Schünemann. Das führt dazu, dass Trends schneller groß werden – und auch schneller wieder verschwinden. Und noch etwas spricht für die Minicruiser: Im Vergleich zu Longboards oder anderen Skateboards sind die kleinen Bretter recht erschwinglich. Ein durchschnittliches Modell kostet zwischen 50 und 80 Euro, die günstigsten Modelle gibt es sogar schon ab etwa 20 Euro. „Das macht das Ausprobieren leichter“, sagt Schünemann. Heißt: Wer nach dem Sommer keine Lust mehr aufs Skaten hat und das Board in der hintersten Zimmerecke vergräbt, hat nicht ganz so ein schlechtes Gewissen. Es sind ja nicht seine kompletten Ersparnisse dafür draufgegangen. Miriam Olbrisch Dein SPIEGEL 09 | 2015
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UMRISS In der Maschine ist der Umriss eines Kontinents enthalten (ausgeschnitten aus buntem Papier). Um welchen handelt es sich? Achtung: Er kann gedreht sein.
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WANDERUNG Du wanderst auf dem direkten, kürzesten Weg von einem Berggipfel zum nächsten. Wie heißt der Punkt, an dem der Steinbock steht?
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REDEWENDUNG In der Maschine hat sich eine Redewendung versteckt. Findest du sie?
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KOMPASS Ein Abenteurer geht erst fünf Kilometer nach Norden, dann fünf Kilometer nach Osten und schließlich fünf Kilometer nach Süden und kommt genau an dem Ort heraus, an dem er gestartet ist. Wo befindet er sich?
JAN VON HOLLEBEN
LÖSUNGSWORT: 12
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FLAGGENKUNDE
QUIZ
Wie viele Länder grenzen an Deutschland?
Finde die drei Flaggen in der Maschine. Zu welchen Ländern gehören sie?
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9 —‣ M 10 —‣ N
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Was hat nichts mit Vulkanismus zu tun? Fumarolen —‣ T Magma —‣ R Stalagmiten —‣ S pyroklastischer Strom —‣ U 13
Auf welchem Kontinent leben die meisten Menschen? Europa —‣ O Afrika —‣ P
Asien —‣ M Amerika —‣ N 19
TEEKESSELCHEN Ich bin der Bewohner eines Landes und ein warmes Kleidungsstück.
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Ich bin ein großes Stück und ein deutscher Berg.
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GRENZE Zwei mit verschiedenen Farben gestreifte Pfähle markieren die Grenze zwischen Deutschland und einem Nachbarland. Um welches Land handelt es sich?
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EINE SCHUBKARRE SÜSSES
Solche Helden kommen in Computerspielen selten vor: Der schlaue Achim sitzt im Rollstuhl, Muskelpaket Jan bewegt sich auffallend langsam, und die kleine Mai vermag zwar hoch zu springen, hat aber große Leseprobleme. Und Melissa ist blind. Miese Gangster haben ihren Blindenhund namens Tofu entführt und verlangen Lösegeld. Die vier „Unstoppables“ (zu Deutsch: Unaufhaltsamen) ziehen nun gemeinsam los, um das arme Tier zu befreien. Dabei sind sie aber immer wieder aufeinander angewiesen. Jan schleift schwere Felsbrocken aus dem Weg und schleppt Achim samt Rollstuhl scheinbar unüberwindbare Stufen hoch. Der wiederum lädt andere hinten auf seinen Rolli, und selbst Melissa bewirkt mit ihrem Blindenstock Überraschendes. Um in diesem Abenteuer voranzukommen, musst du immer wieder die Rollen tauschen und dich in die verschiedenen Charaktere hineinversetzen. Das Spiel wurde von der Stiftung Cerebral kostenlos herausgegeben, um Kinder auf Menschen mit Beeinträchtigungen aufmerksam zu machen. „The Unstoppables“. App für iOS und Android; kostenlos.
Dieses Bild schickte die Sonde vom anderen Ende des Sonnensystems zur Erde: So sieht Pluto aus.
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STIFTUNG CEREBRAL (O. L. + M. L.); NASA / JHUAPL / SWRI / REUTERS (U. L.); NASA / JHUAPL / SWR / DPA (U. R.)
HELDEN MIT HANDICAP
Die kleinen Äffchen sind auf dem Weg in die Schule. Ein Pfleger auf der Insel Borneo, Indonesien, kutschiert die kleinen OrangUtans in einer Schubkarre von ihrem Nachtquartier in einer Pflegestation zum Unterricht. Die kleinen Äffchen haben Schlimmes erlebt: Sie wurden von Privatleuten im Käfig als Haustier gehalten – obwohl das verboten ist. In der Dschungelschule sollen sie lernen, sich wieder wie ganz normale Affen in freier Wildbahn zu verhalten. Auf dem Stundenplan stehen zum Beispiel: Klettern und Spielen.
PLANET GEBLITZT
Wenn Forschungssonden quengeln könnten, dann hätte die Weltraumbehörde Nasa ganz schön was zu hören bekommen: „Sind wir bald da? Mir ist langweilig.“ Mehr als neun Jahre lang war die kleine Sonde „New Horizons“ unterwegs – jetzt endlich hat sie ihr Ziel erreicht: Pluto, am äußeren Ende unseres Sonnensystems. Die Forscher hatten „New Horizons“ im Januar 2006 ins All geschossen. Damals war Pluto noch der neunte Planet unseres Sonnensystems. Inzwischen nennt man Pluto nur noch Zwergplanet, weil er so viel kleiner ist als die Erde oder der Mars. Im Juli schickte die Forschungssonde die ersten Bilder an die Nasa. Sie ist so weit von der Erde entfernt, dass es viereinhalb Stunden dauert, bis ein Signal die Forscher erreicht. Bisher gab es von Pluto nur unscharfe Aufnahmen, nun aber sind Details der eisigen Landschaft zu erkennen: Nebel, Berge und Täler. Sogar ein Gletscher, der wie ein Herz aussieht. Was für ein liebevoller Gruß aus dem Weltall.
ANIMAL.PRESS (L.); URSUS WEHRLI / KEIN&ABER AG ZÜRICH - BERLIN (O. R.); PASIEKA / SCIENCE PHOTO LIBRARY / PICTURE ALLIANCE / DPA (U.)
DAS KLEINE
MAKRORÄTSEL
Was erkennt ihr auf diesem Bild? Es ist ein vergrößerter Ausschnitt eines Fotos, das sich irgendwo in diesem Heft befindet. Nur wo? Wenn ihr es entdeckt habt, schickt eine E-Mail an: deinspiegel@spiegel.de Schreibt uns, auf welcher Seite das Originalfoto steht und was darauf zu sehen ist. Bitte gebt euren Namen, eure Anschrift und euer Alter an. Unter allen Einsendern mit der richtigen Lösung verlosen wir ein Frühstücksbrettchen mit unserem Comic-Helden „Ferdinand“. Einsendeschluss ist Freitag, der 11. September. Wer gewonnen hat, erfahrt ihr in Heft 11. Der Preis aus Heft 7, das Comicbuch „Ferdinand 3“ von Flix und Ruthe, geht an Lukas, 12, aus Bad Tölz. Das Gewinnerbild stand auf Seite 30 und zeigte das T-Shirt des Jungen Haval, der mit seinen Eltern aus Syrien geflohen war.
IMPFEN GEGEN DAS TÖDLICHE VIRUS
So sieht das EbolaVirus unter dem Mikroskop aus.
Im vergangenen Jahr wütete ein schreckliches Virus in Westafrika: Ebola. Mehr als 11 000 Menschen sind bislang daran gestorben. Das Schlimme: Bisher war es fast unmöglich, sich vor der Krankheit zu schützen. Wer Kontakt zu einer infizierten Person hatte, steckte sich sehr leicht an. Doch nun gibt es Hoffnung: Wissenschaftler haben einen Impfstoff entwickelt und ihn im afrikanischen Land Guinea getestet – mit Erfolg. Dort waren im Frühjahr dieses Jahres
noch neue Ebola-Erkrankungen gemeldet worden. Die Wissenschaftler impften mehrere Tausend Menschen. Keiner von ihnen steckte sich an – obwohl es in ihrer Familie und in ihrem Bekanntenkreis Ebola-Fälle gegeben hatte. Eine gute Nachricht! Bis der Impfstoff auf den Markt kommt, wird es aber wohl noch eine Weile dauern. Mediziner müssen noch weitere Tests machen, um die Wirksamkeit zu bestätigen und Nebenwirkungen zu erforschen. Dein SPIEGEL 09 | 2015
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SPIEGEL ONLINE (S. 40); VELLEMAN (S. 41)
Selfie in 3-D: Es gibt Firmen, bei denen man sich selbst als Figur ausdrucken lassen kann. Das kostet aber eine Menge Geld.
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Zahnbürste vergessen? Einfach eine neue produzieren. Mit einem 3-D-Drucker wäre das möglich. Die Geräte können bereits sehr viel. Aber noch ist die Technik ziemlich teuer.
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in eigenes Denkmal haben, den eigenen Körper zum Anschauen und Drumherumlaufen – diese Ehre bekamen bisher nur große Persönlichkeiten: tapfere Krieger, mächtige Herrscher, bedeutende Schriftsteller oder Wissenschaftler, die etwas Tolles herausgefunden haben. Seit Neuestem können auch ganz normale Menschen Statuen von sich anfertigen lassen – ohne dass sie etwas Besonderes geleistet haben müssen. Möglich wird das durch eine der wichtigsten Erfindungen der vergangenen Jahre: 3-D-Drucker. Wie das genau funktioniert? Man geht zum Beispiel in das Fotostudio von Vladimir Puhalac von der Firma Doob Group in Düsseldorf. Rund ist es und sehr hell beleuchtet. Überall sind Kameras: Links, rechts, sogar von oben blickt eine Linse auf den Besucher herab. Drückt der Fotograf auf einen Knopf, knipsen alle Kameras gleichzeitig. Aus die-
Solche Geräte kann man sich auch zu Hause hinstellen. Der Plastikfaden oben wird geschmolzen und tropft aus der Düse. So entsteht ein neues Objekt.
Wie funktioniert ein 3-D-Drucker? Das zeigt ein Video in unserer „Dein SPIEGEL“-App. Ihr bekommt die App im Google Play Store und bei iTunes.
sen Fotos bastelt ein Computer ein dreidimensionales Modell und leitet die Daten weiter an einen 3-DDrucker. Und der druckt dann die Mensch-Kopie aus, Schicht für Schicht für Schicht. Das Ergebnis: eine Figur, die man in die Hand nehmen, ins Regal oder in den Garten stellen kann. Ganz lebensecht und bunt. Möglich ist alles, so klein wie ein Playmobil-Männchen oder so groß wie ein Skateboard. Wenn man das Wort „drucken“ hört, denkt man eigentlich an Papier. Auf die Idee, Gegenstände zu drucken, kam der Erfinder Chuck Hull im Jahr 1983. Wenn beispielsweise ein neues Auto entworfen wird, braucht man erst einmal Zeichnungen und Modelle davon. Das dauert lange und ist teuer. Wäre es nicht toll, dachte Hull, wenn man das alles auf dem Computer entwerfen und dann einfach ausdrucken könnte? Heute ist diese Idee Wirklichkeit: Immer mehr Firmen
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»ICH WÜRDE EIN GEDRUCKTES
STEAK
Hier haben Forscher ein Ohr aus Zellen gedruckt und gleich eine Antenne eingebaut.
PROBIEREN« Adrian Bowyer, 63, gehört zu denen, die zum ersten Mal 3-D-Drucker für jedermann entwickelt haben. Außerdem erfand er einen Drucker, der fast alle seine Bestandteile selbst drucken kann. Dein SPIEGEL: Herr Bowyer, könnten Kinder ihr Lieblingsspielzeug mit einem 3-D-Drucker kopieren?
Adrian Bowyer: Kommt drauf an, was es ist. Elektronische Spielzeuge nicht. Auch weiche Sachen sind derzeit noch ein Problem, etwa Kuscheltiere. Aber wenn das Spielzeug aus Plastik ist und man es auseinandernehmen kann, dann geht es: Man würde die Teile einzeln scannen, kopieren und die Kopien zusammensetzen. Dafür braucht man natürlich auch einen 3-D-Scanner, der kostet etwa 400 Euro. Was ist so toll an 3-D-Druck? 3-D-Drucker schaffen Sachen, die man auf keine andere Weise produzieren kann. Keine andere Technologie kann zum Beispiel einen Gegenstand herstellen, der sich innen in einem anderen Objekt befindet. Und mit den neuen Geräten, die gerade auf den Markt kommen, kann man sogar Dinge aus verschiedenen Materialien drucken. Wird man irgendwann alles drucken können? Fast alles. Mein Kollege Jordan Miller hat sogar Blutgefäße nachgebildet. Andere Forscher experimentieren mit Fleisch. Gedrucktes Fleisch? Würden Sie das essen? Was ein Steak lecker macht, ist auch das Fett darin. Der Drucker müsste also Fett drucken können. Das würde ich zumindest probieren.
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War ja klar: Natürlich kam jemand auf die blöde Idee, Einzelteile für eine Pistole auszudrucken.
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Gute Idee: Wenn ein Kind, das eine Prothese tragen muss, wächst, druckt man ihm einfach eine neue aus.
V. O. L. N. U. R.: FRANK WOJCIECHOWSKI; DIVERGENT / REX SHUTTERSTOCK / ACTION PRESS; MACIEJ FROLOW / THE IMAGE BANK / GETTY IMAGES; PREMBIENT;
benutzen Hulls Erfindung, um Werkzeug, Ersatzteile oder Modelle herzustellen. 3-D-Druck funktioniert mit allen möglichen Materialien, die erst formbar sind und dann hart werden: zum Beispiel Plastik, Metall oder Keramik. Die Menschenfiguren sind aus einer Mischung aus Gips und Kunststoff. In der Medizin sind 3-D-Drucker mittlerweile unverzichtbar. „Mit unserer Software werden auch Prothesen für Menschen gedruckt, die
Verletzungen im Gesicht haben“, sagt Vladimir Puhalac, der Mann aus dem Düsseldorfer Statuenstudio. Ein weiteres Beispiel: Schienen für Kinder mit spastischen Lähmungen, die ihre Beine nicht richtig kontrollieren können. „Früher hat man Gipsabdrücke gemacht, von Hand eine Schiene gebaut und dann so lange verbessert, bis es passte“, sagt Puhalac. „Heute scannen wir das Bein und drucken die passende Schiene.“
Die Karosserie von diesem Flitzer wurde ausgedruckt. Sie besteht aus superleichtem Material.
Zahn verloren? In Zukunft gibt es vielleicht Ersatz aus dem Drucker.
EINEN LEGOSTEIN AUSDRUCKEN
Ob das eine gute Idee ist? Eine US-amerikanische Firma will das Horn von Nashörnern künstlich herstellen und in China verkaufen.
So funktioniert ein 3-D-Drucker, der mit dem sogenannten Schmelzschichtverfahren arbeitet.
2 In einer Heizdüse – das ist
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1 Am Computer entsteht ein dreidimensionales Modell des Legosteins. Wenn man auf „Drucken“ klickt, schickt der Computer einen Druckauftrag an den 3-D-Drucker.
eine Art heißer Trichter – wird ein Draht aus Kunststoff geschmolzen. Der flüssige Kunststoff fließt unten aus der Heizdüse hinaus auf eine Arbeitsplatte. Dort soll der Legostein draufgedruckt werden.
3 Die Düse bewegt sich nun über die Arbeitsplatte, vor und zurück, nach links und nach rechts, bis die erste Schicht fertig ist. Sie ist etwa 0,25 Millimeter dick. 4 Dann bewegt sich die Platte ein klitzekleines Stückchen (nämlich genau diese 0,25 Millimeter) nach unten, damit die Düse die zweite Schicht auftragen kann. 5 So wächst der Legostein Schicht für Schicht. PICTURE ALLIANCE / DPA; EXCLUSIVEPIX MEDIA / ACTION PRESS; ANNIE KATZ / PHOTOGRAPHER'S CHOICE / GETTY IMAGES
Forscher wollen sogar versuchen, menschliche Organe zu drucken. Wenn das gelingt, könnte die Technik vielen Menschen das Leben retten. Experten schätzen aber, dass das noch viele Jahre dauern wird. Auch Spielzeugfirmen experimentieren mit den neuen Druckern. Die Figuren von Vladimir Puhalac sind da erst der Anfang – und bisher noch recht zerbrechlich und teuer: Die kleinsten kosten 99 Euro, große viele Hundert Euro. Bald aber, glaubt
DAS HORN AUS DEM 3-D-DRUCKER Viele Menschen in Asien glauben, dass Hörner von Nashörnern gut für die Gesundheit seien. Das ist zwar Blödsinn, aber trotzdem werden die Tiere von Wilderern gejagt – im vergangenen Jahr starben deshalb mehr als 1200 Nashörner. Ihr Horn ist teurer als Gold. Das künstlich hergestellte Horn aus den USA soll von echtem Horn nicht zu unterscheiden sein. Die wichtigste Zutat ist Keratin. Daraus bestehen auch echte Nashorn-Hörner (und übrigens auch menschliche Fingernägel). Die Firma stellt ein Pulver her und baut mit einem 3-D-Drucker daraus ein Horn nach. Das soll dann viel, viel billiger verkauft werden – damit würde sich das Jagen und Töten der seltenen Tiere nicht mehr lohnen. Klingt nach einer guten Idee, hat aber auch Nachteile: Der eigentliche Grund für die Wilderei ist ja der Aberglaube, dass geriebenes Nashorn-Horn gesund macht. Das nachgemachte Horn lässt die Menschen in Asien aber weiter an diesen Unsinn glauben.
Puhalac, werde es stabile Figuren für deutlich weniger Geld geben. Und er denkt noch weiter: Irgendwann, sagt er, würden 3-D-Drucker und -Scanner so günstig sein, dass jeder diese Geräte zu Hause haben könne. Dann könne man sich scannen und in digitale Spiele einbauen: „Wäre doch toll, wenn man im nächsten ,Fifa‘-Spiel selbst auf dem Platz steht.“ Ein guter Plan: Man könnte sich am Ende ausdrucken – als deutscher Meister. Frank Patalong Dein SPIEGEL 09 | 2015
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Das klingt wie aus einem Gruselfilm: Winzige Lebewesen setzen sich in anderen Tieren fest und verändern deren Verhalten – die Opfer sind dann wie ferngesteuert.
ZOMBIES IM TIERREICH
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Gruselkabinett Es gibt viele Arten parasitärer Pilze. Diese Fotos zeigen einige ihrer Opfer: 1 Das hier war mal eine Motte. Jetzt ist sie ein Pilzbeet 2 Hier hat der Pilz eine Heuschrecke überwuchert 3 Ameise von oben, mit zwei langen Pilz-Fruchtkörpern 4 Falter mit Pilzbefall 5 Spinne mit Pilzbelag
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PATRICK LANDMANN / SCIENCE PHOTO LIBRARY / AGENTUR FOCUS (L.); MORLEY READ / SCIENCE PHOTO LIBRARY / AGENTUR FOCUS (1); ALAMY / MAURITIUS IMAGES (2); MARK MOFFETT / MINDEN PICTURES (3); F1ONLINE (4); PAUL BERTNER / VISUALS UNLIMITED / CORBIS (5)
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in seltsames Wesen krallt sich da an der Pflanze auf dem großen Bild fest. Was ist das? Eine Ameise mit einem gigantischen Fühler? Nein, ein Fühler ist das nicht. Auch kein anderes Körperteil der Ameise. Es ist ein Pilz, der aus dem Kopf des Insekts wuchert. Der Pilz hat eine grausame Vermehrungsstrategie: Er dringt in den Körper von Ameisen ein und verändert ihr Verhalten. Er zwingt sie, eine Pflanze emporzuklettern – weit, weit hinauf. Ganz oben beißt die Ameise sich fest, der Pilz bricht aus ihrem Kopf hervor, wuchert zu einem langen Fruchtkörper und stößt schließlich seine Sporen ab. Von hoch oben verteilt der Wind sie besonders gut. Das ist günstig für die Verbreitung des Pilzes. Die Ameise ist zu diesem Zeitpunkt längst tot.
5 Diese Geschichte klingt nach einem gruseligen Science-Fiction-Film. Pilze, die Ameisen zu Zombies machen – das kann sich nur ein HorrorAutor ausdenken. Doch den Pilz gibt es wirklich. Er heißt Ophiocordyceps, er ist ein Neuroparasit. Parasiten leben auf Kosten anderer Lebewesen. Sie sind Schmarotzer, die sich zum Beispiel vom Blut ihres Wirts ernähren – wie die Stechmücke – oder ihre Eier in fremde Nester legen – wie der Kuckuck. Neuroparasiten sind besonders heimtückisch: Sie dringen in den Körper anderer Lebewesen ein und beeinflussen deren Nervensystem. Damit verändern sie das Verhalten ihrer Opfer. Das betroffene Tier verhält sich nicht mehr normal – sondern so, wie es für den Parasiten gut ist.
Die Juwelwespe ist so ein Parasit. Sie lebt in tropischen Gebieten der Erde. Ihr Körper schimmert blaugrün metallisch, die Beine sind rot – sie ist hübsch anzusehen. Aber sie bringt es fertig, Kakerlaken zu Geiseln zu machen. Immerhin sind ihre Opfer gut zweimal so groß wie sie selbst. Die Juwelwespe jagt die Schabe, sticht sie gezielt in die Brust. Durch ein Gift ist das Tier für wenige Minuten gelähmt – Zeit genug für den zweiten, entscheidenden Stich. Die Wespe spritzt Gift in jene Teile des Kakerlaken-Gehirns, die für das Flüchten zuständig sind. Sie scheint genau zu wissen, wohin sie stechen muss, arbeitet präzise wie ein Chirurg. Das Gift macht die Kakerlake willenlos. Sie lebt, aber sie verliert jeglichen eigenen Antrieb. Die Juwelwespe packt die Schabe Dein SPIEGEL 09 | 2015
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Fieser Mitbewohner: Der Saitenwurm schlängelt sich unter Wasser aus seinem Wirtstier.
an einem ihrer Fühler, zerrt sie in eine dunkle Nisthöhle, klebt ein Ei ans Bein des Tiers und verschließt den Nesteingang. Nach wenigen Tagen schlüpft aus dem Ei die Wespenlarve und ernährt sich von den Körperflüssigkeiten des wehrlosen Wirtstiers. Die Juwelwespe hat aus der Kakerlake eine lebende Snackbar für ihren Nachwuchs gemacht. Spannend ist: Neuroparasiten müssen nicht schlau sein. Sie müssen nicht einmal ein Gehirn haben, um ihre Opfer zu steuern. Es sind oft die ganz Kleinen – Bakterien, Pilze, Würmer –, die ihre Wirtstiere in Zombies verwandeln. Der Saitenwurm ist ein bis zwei Millimeter dick und sieht aus wie ein unscheinbarer Faden. Er besitzt einen Bohrapparat, mit dem er in sein Wirtstier eindringt, zum Beispiel eine Heuschrecke. Dort lebt er, und wenn die Zeit gekommen ist, sich fortzupflanzen, zwingt er die Heuschrecke ins Wasser. Eigentlich würde die sich davon fernhalten, denn sie kann nicht schwimmen. Aber der Wurm hat ihr Nervensystem verändert. Sie springt sogar ins Wasser. Hier schießt der Wurm aus ihrem Hinterleib, denn nur im Wasser findet er einen Partner zur Fortpflanzung. Die Heuschrecke stirbt. Das klingt alles so gruselig, dass man sich schütteln möchte. Aber für Forscher sind Neuroparasiten spannend. David Hughes ist Biologe und will wissen: Wie funktioniert das mit der Kontrolle? Schließlich hecken die Neuroparasiten keinen Plan aus. Das können sie gar nicht, denn sie haben kein Bewusstsein. Hughes sagt: „Vieles von dem, was wie Intelligenz aussieht, ist nur ein chemischer Prozess.“ Wie das genau abläuft, ist hoch kompliziert. Hughes: „Jeder Neuroparasit ist anders. Es gibt noch sehr viel zu erforschen.“ Neuroparasiten bringen aber nicht nur Unheil. Manche erzeugen auch Stoffe, die in der modernen Medizin gebraucht werden. So etwa eine Sorte der Pilze, die Insekten befallen und durch ihre Haut wachsen. Cordyceps subsessilis ist die Quelle für einen sehr wichtigen Arzneistoff. Der wird bei Organtransplantationen benutzt. Die Erforschung von Neuroparasiten trägt also auch dazu bei, Leben zu erhalten. Claudia Beckschebe
WILLENLOS NACH WESPENSTICH
Die kleine Juwelwespe überwältigt ein viel größeres Insekt: eine Kakerlake. Das Gift macht die Kakerlake erst völlig wehrlos – wie auf dem Foto – und schließlich zum Sklaven der Wespe.
Die Kakerlake wird abtransportiert: Die Juwelwespe packt sie am Fühler und zerrt sie zu ihrer Nisthöhle. Für die Kakerlake ist das eine Grabkammer.
Die Juwelwespe klebt der Kakerlake ein Ei ans Bein und mauert sie in der Nisthöhle ein. Nach drei Tagen schlüpft die Wespen-Larve und ernährt sich von den Körperflüssigkeiten der Wirtskakerlake.
Ist die Larve groß genug, beißt sie ein Loch in die Kakerlake. Sie höhlt das sterbende Insekt aus, verpuppt sich und schlüpft als fertige Juwelwespe nach zwei Wochen aus dem KakerlakenKokon.
ANDREAS SCHMIDT-RHAESA (O. L.); EMANUELE BIGGI / FLPA / INTERFOTO (R.)
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In der Titelgeschichte unseres letzten Hefts haben wir viele Ideen für einen tollen Sommer vorgestellt. Elisabeth, 10, aus Hamburg hat sofort losgebastelt:
Schreibt eure Briefe oder Witze an: „Dein SPIEGEL“, Leserservice, Ericusspitze 1, 20457 Hamburg. Oder schickt eine E-Mail an: deinspiegel@spiegel.de Vergesst nicht, Alter und Wohnort anzugeben.
„Ich habe die Handyladestation gleich ausprobiert. Sie sieht echt super aus. Sie ist grün mit goldenen Herzen und meinem Namen drauf.“ Auch Ida, 12, aus Dresden hat eine Idee umgesetzt und uns davon ein Foto geschickt: „Danke für die Sommer-Tipps! Ich habe die Recyclinglautsprecher nachgebaut.“
Für einige Sommer-Ideen braucht man ein Smartphone. Von Ulrike, 10, aus Buchholz gab es dafür Kritik: „Mir ist aufgefallen, dass sich viele Artikel um Smartphones drehen. Reibt mir und allen anderen Lesern, die keines haben, doch nicht ständig unter die Nase, dass wir keines haben. Eure übrigen Sommer-Basteltipps haben mir aber gut gefallen.“ Außerdem wollten wir eure Meinung wissen: Sollen Kinder in den Ferien lernen? Dunja, 9, aus Berlin meint: „Ich muss in den Ferien nicht lernen, aber meistens mache ich es freiwillig. Denn sonst vergesse ich viele wichtige Sachen, die ich für das nächste Schuljahr noch brauchen werde.“
Zwei Vampire treffen sich nach langer Zeit. Sagt der eine: „Ich bin Vegetarier geworden.“ Fragt der andere: „Und was isst du jetzt?“ – „Blutorangen!“
Wieso haben Chirurgen immer Handschuhe an? Damit sie keine Spuren hinterlassen.
Max bekommt eine Schildkröte zum Geburtstag. Sein kleiner Bruder steht verunsichert vor dem Tier. Plötzlich sagt er: „Nimm doch mal den Deckel ab, ich will sie streicheln!“
Welche Handwerker essen am meisten? Die Maurer, die verputzen ganze Häuser!
Was ist weiß und springt im Wald herum? Ein Jumpignon.
Nils, 11, aus Edermünde meint dazu: „Ich muss in den Ferien immer ein bisschen üben. Aber ich finde schön, dass ich nichts Neues lernen muss.“ Auch Lily, 10, aus Haan hat uns geschrieben: „Ich finde, dass Kinder in den Ferien nicht lernen sollen. Denn man braucht auch mal Erholung und Freizeit für Hobbys.“
„Ich habe eine gute Nachricht für dich, Mama“, sagt Tom. Die Mutter antwortet erwartungsvoll: „Na, dann erzähl mal!“ Tom: „Du hast mir doch 5 Euro versprochen, wenn ich in Mathe eine Drei bekomme …“ Die Mutter strahlt: „Jaaaa …?!“ Da sagt Tom: „Die gute Nachricht ist, dass du Geld gespart hast!“
Der Artikel über Eltern, die ihre Kinder überwachen, hat viele von euch bewegt. Auch Ala-Addean, 14, aus Bonn: „Ich finde, dass jeder Mensch, egal wie alt oder jung, sich auch mal ungestört irgendwo aufhalten darf.“ Sophie, 10, aus Emmendingen schrieb: „Dass Kinder von ihren Eltern über Apps bewacht werden, finde ich unnötig. Kinder brauchen Freiheit.“
Ein Komma kann Leben retten: „Komm, wir essen, Opa!“ „Komm, wir essen Opa!“
Sagt die Mutter: „Iss dein Brot!“ Sagt Fritz: „Ich mag kein Brot! Warum sollte ich das essen?“ Sagt die Mutter: „Damit du stark wirst und dein täglich Brot verdienen kannst.“ Darauf Fritz: „Ich mag doch aber kein Brot!“
Berit, 12, aus Barmstedt hat diese E-Mail geschickt: „Ich würde es blöd finden, wenn jeder aus der Familie wüsste, wo ich gerade bin und was ich mache. Denn so hat man ja gar keine Privatsphäre mehr.“ Die Redaktion behält sich das Recht vor, Leserbriefe zu kürzen.
Was ist süß und schwingt sich von Ast zu Ast? Ein Tarzipan.
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GEFÄHRLICHE KUCHEN
KLICK!
Ungefähr 300 Menschen sollen zu einer neuen Erde auswandern: der „Nova Mundi“. Die Reise dorthin dauert 199 Jahre. Das ist lange. Und darum werden alle Passagiere für die Fahrt in einen Tiefschlaf versetzt. Alle? Nein, die zehnjährige Astra bestellt sich vor dem Einschlafen bei der Küchenmaschine noch schnell einen leckeren Schokoladenkeks und, weil das so gut geklappt hat, auch noch eine „perfekte Torte“. Doch mit diesem Wunsch ist die Küchenmaschine überfordert. Während alle schlafen, entwirft sie immer perfektere Torten und verbraucht so die ganze Energie des Raumschiffs. Als das Raumschiff dadurch vom Kurs abkommt, wacht Astra auf; sie muss es wieder in die richtige Position bringen – und einige andere Probleme lösen. Dieses schräge Weltraumabenteuer ist mit vielen farbigen Bildern besonders lebendig illustriert. Philip Reeve und Sarah McIntyre: „Kekse im Kosmos“. Dressler Verlag; 12,90 Euro. Ab 8 Jahre.
TAHITIFLYSHOOT / WWW.DRONESTAGR.AM (O.); SCHNEIDER-VERLAG / PICTURE ALLIANCE / DPA (U. L.); GEORGE KONIG / GETTY IMAGES (U. R.)
Vorgestellt von Birgit Eckelt von der Buchhandlung „Bücherinsel Binz“ auf Rügen.
Neue Sicht auf die Dinge: Im Pazifik schnorcheln mutige Taucher mit Haien, im brasilianischen Maringá knipst die Drohne über den Wolken, und in Limassol auf Zypernmachten Karnevalsbesucher ein Dronie, ein Selfie mit Drohne (rechts).
DOPPEL-GEBURTSTAG
Hanni und Nanni sind Zwillinge, besuchen das Internat Lindenhof, spielen Streiche, ärgern sich über Lehrer und Mitschülerinnen – und am Ende geht jedes Hanni-undNanni-Abenteuer gut aus. Irgendwie werden die Heldinnen der Buchreihe auch nicht älter – dabei ist sie jetzt genau 50 Jahre alt. 1965 erschien der erste Band der Reihe in Deutschland. Passend zum Jubiläum gibt es nun ein neues Buch: „Hanni und Nanni feiern Geburtstag“. Eigentlich kommen die Zwillinge aus Großbritannien. Dort lebte ihre Erfinderin Enid Blyton, eine der bekanntesten Kinderbuchautorinnen des 20. Jahrhunderts, und dort wurde das erste Buch schon 1941 veröffentlicht. Die Reihe war aber in Deutschland viel beliebter als in ihrem Heimatland. Deshalb schrieben deutsche Autoren weitere Bücher: Es gibt mittlerweile 36 deutsche Bände. Enid Blyton ist 1968 gestorben. Die meisten Bände hat sie also nicht mehr erlebt. Obwohl sie nur sechs „Hanni und Nanni“-Bücher selbst geschrieben hat, steht bis heute auf jedem vorn ihr Name drauf.
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Enid Blyton hat zwar nur sechs „Hanni und Nanni“-Bände geschrieben – ihr Gesamtwerk umfasst aber mehr als 750 Bücher.
AUFSCHREIBEN Beim Naturtagebuch-Wettbewerb werden Kinder in ganz Deutschland zu Forschern. Sucht euch ein Fleckchen Natur, das ihr genauer unter die Lupe nehmen wollt. Das kann ein Baum sein, ein Teich, ein Ameisenhaufen im Wald oder ein Vogelnest. Und dann Augen auf! Alle spannenden Beobachtungen und Erlebnisse sammelt ihr in einem Tagebuch. Dabei ist Kreativität gefragt: Ihr könnt fotografieren, Blumen pressen, Blätter sammeln, Gedichte schreiben – was immer euch einfällt. Man kann allein mitmachen, mit Freunden oder mit der ganzen Klasse. Einsendeschluss ist der 31. Oktober. Mehr Infos: www.naturtagebuch.de
RICARDO-MATIELLO / WWW.DRONESTAGR.AM (O. L.); FLYOVERMEDIACY / WWW.DRONESTAGR.AM (M. L.); FERNANDEZ / DISTR. BULLS (O. R.); RUTHE / DISTR. BULLS (M. R.); FARBFILMVERLEIH (U.)
Wenn Drohnen durch die Luft surren, klingt das wie eine Mischung aus Staubsauger, Rasenmäher und wütendem Bienenschwarm – nicht gerade angenehm. Doch was man mit ihnen machen kann, ist fantastisch: Mit einer an der Drohne befestigten Kamera sieht man Häuser und Landschaften aus der Vogelperspektive. Das macht großen Spaß, und deshalb werden Drohnen vor allem bei Fotografen immer beliebter. Längst gibt es Netzwerke im Internet, wo Mitglieder ihre Drohnen-Fotos hochladen und mit anderen teilen können. Eines der größten heißt Dronestagram. Das Netzwerk hat zusammen mit dem Naturmagazin „National Geographic“ einen Fotowettbewerb veranstaltet. Hier seht ihr drei der prämierten Bilder.
Die Ente mit dem Staubsauger guckt ziemlich wütend. Warum? Das war unsere Frage im letzten Heft. Viele von euch schrieben etwas wie „Hey, ich hab hier gerade erst gesaugt!“ Guter Einfall – eine ähnliche Idee hatte der Zeichner Miguel Fernandez. Der Originalspruch des Comics lautet: „Hören Sie gefälligst auf rumzukrümeln! Ich hab grad alles sauber hier!“ Am besten fanden wir aber den Spruch „Ich esse nur glutenfrei!“ von Rosa Luca, 12, aus Berlin. Dafür gibt’s den ersten Platz! Richtig gut gefiel uns auch der Spruch von Tobias, 13, aus Unterschleißheim: „Soll ich Ihnen mal altes, trockenes Brot in die Wohnung werfen?!“ Platz drei geht an Alexandra, 12, aus Hamburg: „Sie sind wie meine Kinder. Sie sehen Dreck und schmeißen ihn auf den Boden!“
Ich esse nur glutenfrei!
UND NUN EINE NEUE AUFGABE:
Der neue Comic stammt von Ruthe. Was könnte der Astronaut wohl sagen? Schickt uns eine Mail mit eurer Idee bis zum 2. September an sprechblase@spiegel.de. Schreibt Namen, Alter und Adresse dazu, sonst können wir euch den Preis nicht zuschicken. Die besten drei Sprüche werden mit je einem USB-Stick von „Dein SPIEGEL“ belohnt.
ANGUCKEN Schon wieder Sommerferien! Für die zehnjährige Vilja steht Familienurlaub an, langweilig wie immer. Doch dann wird Vilja von einer Räuberbande entführt – und die Ferien werden ganz anders als geplant. Anstatt ihren strengen Eltern auf der Geige vorzuspielen, isst Vilja bei den Räubern ohne Besteck und klaut Süßigkeiten. Im Gegenzug zeigt sie der Räuberfamilie, wie man in einem Supermarkt einkauft. „Vilja und die Räuber“ ist ein Kinofilm, der an AstridLindgren-Abenteuer wie „Michel aus Lönneberga“ oder „Ronja Räubertochter“ erinnert. Genau das Richtige an einem verregneten Sommertag. Starttermin: 3. September Dein SPIEGEL 09 | 2015
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TRAUMBERUF:SCH
F
inn wird unruhig. Er sitzt in der Mensa einer Schule und liest den Schülern aus seinem Buch vor. Und da rechts reden zwei Mädchen dazwischen, noch mal, schon wieder. „Hallo? Hört ihr zu?“, fragt Finn. Klar, wenn ein Lehrer vorn steht und jemand redet, ist das blöd. Aber Finn-Ole Heinrich ist kein Lehrer, sondern Schriftsteller. Und wenn die Schüler quatschen, macht er sich Sorgen, dass sie sein Buch nicht mögen. Deshalb wird er ein bisschen nervös. Finn will, dass den Schülern seine Geschichte gefällt, weil er sich so viel Mühe damit gegeben hat. Das Buch, aus dem er an diesem Tag vorliest, handelt von Maulina Schmitt.
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Sie ist die Hauptfigur: ein Mädchen, dessen Mutter krank wird und dessen Eltern sich trennen. Die Idee dazu ist schon älter. „Als ich zur Schule ging, wurden viele Klassenkameraden von ihren Eltern mit dem Fahrrad oder dem Auto zur Schule gebracht“, sagt Finn. „Aber ich habe auch eine Frau gesehen, die in einem elektrischen Rollstuhl saß. Ihre Tochter stand hinten drauf – so sind die beiden zur Schule gesaust.“ Später hat Finn gedacht, dass das eine spannende Geschichte sei. „Ich habe mir überlegt, was dahinterstecken könnte. Warum sitzt die Mutter im Rollstuhl? Wie geht es den beiden damit, dass alle sie angucken? Und macht die Tochter sich Sorgen um ihre Mutter?“ Dann hat Finn überlegt,
wie die Hauptfigur sein soll: Nun hat Maulina rote Locken und zwei Schildkröten, sie wird schnell wütend und mag Kakao. Solche Kleinigkeiten sind wichtig, weil Leser dadurch die Figur besser kennenlernen. Ideen schreibt Finn in Notizbücher. Darin steht, was im Buch passiert und wie sich die Figur dadurch verändert. Finn fragt auch Leute, die sich auskennen. Zum Beispiel Ärzte, um Krankheiten zu verstehen. Manchmal probiert er Sachen aus, um sie besser beschreiben zu können. Er war zum Beispiel dabei, als jugendliche Straftäter mit einem Sozialarbeiter über ihre Taten redeten. Nach Finns Lesung stellen die Schüler Fragen: „Wie wird man Schriftsteller?“, fragt ein Junge. „Man schreibt ein Buch“, sagt Finn. Ganz so einfach ist das jedoch nicht.
CHRISTOPH EDELHOFF (L. + O. R.); BODO MARKS / PICTURE ALLIANCE / DPA (U. R.)
Finn braucht zum Arbeiten seinen Laptop. An welchem Ort er darauf schreibt, ist egal – das geht auch im Garten. Für seine Arbeit hat Finn schon Preise und Stipendien bekommen.
RIFTSTELLER Finn-Ole Heinrich, 32, denkt sich Geschichten aus und schreibt sie auf. Von ihm gibt es Bücher für Kinder und Erwachsene. Der Schriftsteller erzählt, wie der Job wirklich ist.
Zu Finns Arbeit gehört, dass er aus seinen Büchern vorliest (Foto unten) oder aus ihnen ein Theaterstück macht (Foto oben). Finn hält viele seiner Ideen in Notizbüchern fest. Aus manchen Ideen wird ein neues Buch oder ein Film. Aus anderen wird gar nichts. Auch das gehört zur Arbeit eines Schriftstellers.
BERUFSINFO
Das Schlimmste an dem Beruf? „Dass man so viel allein arbeitet. Und dass man sich blöd fühlt, wenn es nicht so gut läuft.“ Das Schönste an dem Beruf? „Ich kann einfach Quatsch machen, und das gehört zu meiner Arbeit. Im Sommer bin ich als Detektiv durch die Stadt geschlichen, um einen Film zu drehen, der bei meinem Theaterstück gezeigt wurde.“ Wie viele Schriftsteller gibt es in Deutschland? Der Verband deutscher Schriftsteller hat 3800 Mitglieder. Aber man kann natürlich auch schreiben, ohne dort Mitglied zu sein. Wie wird man Schriftsteller? An manchen Universitäten gibt es das Fach „Kreatives Schreiben“. Viele Schriftsteller haben aber was anderes oder gar nicht studiert – und trotzdem ein Buch geschrieben. Was verdient man? Das ist ganz unterschiedlich. J. K. Rowling verdient viele Millionen. Die meisten Schriftsteller bekommen aber sehr wenig Geld und haben nebenbei noch andere Jobs. Was muss man können? • Sich gut in andere hineinversetzen, zum Beispiel in die Figuren des Buchs • Sich Geschichten ausdenken • Man muss Spaß am Schreiben haben • Man braucht viel Disziplin Für wen ist das nichts? • Leute, die nicht allein sein können • Alle, die sich nicht gut konzentrieren können
JOANA LAVIE (O.); CHRISTOPH EDELHOFF (U. L.); MAJA HITIJ / PICTURE ALLIANCE / DPA (U. R.)
VORURTEILE-CHECK
schreiben. Da ist ja sonst noch niemand Finn wurde entdeckt: Er hatte eine Kurzwach“, sagt er. Gerade schreibt er ein Theageschichte vorgelesen und wurde dann terstück, ein Drehbuch und einen Roman. gefragt, ob er ein Buch schreiben wolle. „Nach dem Schreiben gibt es Frühstück. Das war großes Glück. Inzwischen gibt es Und dann mache ich ein bisschen Sport sieben Bücher von Finn. Er schreibt oft in und einen Mittagsschlaf – und am Nachmitder Bahn. Aber nicht, weil er das Rumpeln so gemütlich findet, sondern weil er so viel tag Bürokram.“ Manchmal sagen Leute, unterwegs ist. Er will, dass Menschen seine Geschichten schreiben sei gar keine richtige Arbeit, erzählt Finn. Sein Vater zum Bücher kennenlernen und kaufen. Deshalb tourt er durch Deutschland und liest vor. Er Beispiel hat lange nicht verstanden, was hält etwa hundert Lesungen im Jahr. anstrengend sein soll an dem, was Manchmal braucht er eine Pause. Im MoFinn macht. „Ich antworte ment wohnt Finn an der Nordsee, in einem dann, dass das Quatsch blauen Bauwagen im Garten. Dort ist es ist. Ich muss sehr diszisehr ruhig, und deshalb kann er sich gut pliniert sein und arbeikonzentrieren. Wenn er zu Hause arbeitet, te hart und gebe mir steht er sehr früh auf, um vier oder fünf Uhr. superviel Mühe.“ „Ich kann ganz in Ruhe ein paar Stunden Alexandra Schulz
Sich Geschichten auszudenken ist doch keine Arbeit. STIMMT NICHT: Klar, es macht Spaß. Aber nicht jede Geschichte ist gut, und man muss sehr hart arbeiten, um Erfolg zu haben. Manchmal sogar doppelt so viel wie andere, weil man Geld verdienen muss und das Buch in seiner Freizeit schreibt. Schriftsteller sitzen den ganzen Tag in einem Café und denken nach. STIMMT ETWAS: Nachdenken geht überall. Manche denken im Café nach und schreiben dort, andere im Zug, zu Hause oder in einem Büro. Schreiben kann man nicht lernen. STIMMT EIN WENIG. Ganz viel ist Handwerk, und das kann man lernen. Rechtschreibung zum Beispiel. Aber man braucht auch Talent und Ideen, um ein Buch zu schreiben. Schriftsteller haben wenig Geld. STIMMT HÄUFIG. Wer unbedingt reich werden möchte, sollte lieber etwas anderes machen. Aber es gibt Schriftsteller, die gut von ihren Büchern leben können.
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URSUS WEHRLI / KEIN&ABER AG ZÜRICH - BERLIN
„Kannst du nicht endlich mal aufräumen?“ Jedes Kind kennt diesen Satz. Der Schweizer Ursus Wehrli macht aus Aufräumen Kunst. Und zeigt bisher unveröffentlichte Werke in „Dein SPIEGEL“.
DENN AUS?
HIER
WIE SIEHT’S
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Der Künstler Ursus Wehrli hat ein merkwürdiges Hobby: Er räumt gern auf. Und dann macht er auch noch Fotos davon – sehr schöne Fotos: Seine Aufräum-Kunst hat den Schweizer berühmt gemacht. So berühmt, dass er immer wieder Post
bekommt von Menschen, die Aufräum-Vorschläge machen. Die meisten sind schwer umzusetzen. „Räumen Sie doch mal die Schweizer Berge auf“, lautete zum Beispiel ein Vorschlag. Die Idee mit dem Blumenstrauß war da schon etwas einfacher.
Sie kam vom Schweizer Floristen-Verband, dem viele Blumenhändler angehören. Der Verband schickte Wehrli gleich ein halbes Dutzend verschiedenster Blumensträuße zum Herumbasteln. „Das ganze Fotostudio duftete wie ein Blumenladen.“
IST DAS KUNST, OD Immer wieder arbeiten Künstler mit lebendigen Tieren. Ist das in Ordnung?
Arme Schweine? Diese Tiere hier sind ausgestopft – ihre Tätowierungen bekamen sie allerdings noch zu Lebzeiten. Der Künstler Wim Delvoye (links) findet das okay. Schließlich seien die Schweine betäubt gewesen.
M
ögen Schweine Tattoos? Gut möglich, dass es ihnen total egal ist, wie sie aussehen. Gut möglich aber auch, dass sie nicht gern tätowiert werden. Das tut schließlich sau-mäßig weh.
54 Dein SPIEGEL 09 | 2015
Selbst mit Betäubung: Wenn deren Wirkung nachlässt, wird das Tier die Folgen der Behandlung spüren. Dem belgischen Künstler Wim Delvoye schien das egal zu sein: Er tätowierte eine ganze Herde lebender
Schweine und stellte sie dann im Museum aus. Immer wieder werden Tiere zu Kunst: Sie werden in Museen gezeigt wie Skulpturen, bemalt wie Leinwände oder eben tätowiert. Die Frage ist:
ER TUT DAS WEH?
Nein, die Hündin „Human“ ist nicht versehentlich in einen Farbtopf gestolpert – das pinkfarbene Bein ist Absicht. Der Franzose Pierre Huyghe hat es mit Lebensmittelfarbe gefärbt. So lief „Human“ durch Ausstellungsräume auf der ganzen Welt.
VALERY HACHE / AFP, VG BILD-KUNST, BONN 2015 (O. L.); PHOTOSHOT / UPPA (U. L.); REINHARD KRAUSE / REUTERS (U. M.); JASON REDMOND / REUTERS (S. 55)
Dürfen Menschen das? Offiziell ist Kunst mit Tieren erlaubt – solange sich der Künstler an die Tierschutzgesetze des Landes hält, in dem die Ausstellung stattfindet. In Deutschland bedeutet das zum Beispiel: Das
Tier darf keine Schmerzen haben und muss sich ausreichend bewegen können. Außerdem muss es Futter und Pflege bekommen. Aber: Ist es deshalb in Ordnung? Tierschützer finden: nein, auf keinen
Fall. Immer wieder protestieren sie vor Kunsthallen und versuchen, Ausstellungen mit Tieren zu verhindern. „Mit den Tieren wollten Künstler ursprünglich Menschen erreichen, die sich eigentlich nicht für Dein SPIEGEL 09 | 2015
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nik.“ Vielmehr wollten diese Künstler die Betrachter zum Diskutieren anregen: etwa über die Frage, warum man einerseits Tiere isst und sich andererseits unwohl damit fühlt, sie als Kunstobjekte zu behandeln.
Wim Delvoye, der Schweine-Tätowierer, behauptet übrigens, genau das beabsichtigt zu haben: dass die Menschen über die Würde der Tiere nachdenken. Miriam Olbrisch
Kein Streichelzoo: Der Künstler Carsten Höller stellte zwölf Rentiere in eine Berliner Kunsthalle. Besucher konnten dort für viel Geld übernachten.
Der Chinese Cai Guo-Qiang montierte iPads auf den Panzer von Schildkröten. Die Tiere liefen auf dem Dach eines amerikanischen Museums herum. Über 6000 Menschen protestierten im Internet. Was meint ihr:
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Diese bunten Tauben flogen auf dem Markusplatz in Venedig. Ein Künstler hat sie eingefärbt – angeblich um die Tiere beliebter zu machen.
Dürfen Tiere Kunstwerke sein? Schreibt eure Meinung an: deinspiegel@spiegel.de
JOHN MACDOUGALL / AFP (O. L.); MAURICE WEISS / OSTKREUZ (O. R.); LYNN GOLDSMITH / INTERTOPICS (U. L.); JULIUS VON BISMARCK AND JULIAN CHARRIÈRE (U. M. + U. R.)
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Kunst interessieren“, erklärt Petra Lange-Berndt, Juniorprofessorin am University College London. „Es geht dabei weniger um handwerkliches Geschick des Künstlers, wie etwa eine tolle Mal- oder Zeichentech-
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TEXT UND ZEICHNUNG: FERDINAND LUTZ
Q-R-T SIEHT AUS WIE EIN KIND, IST ABER SCHON 122 JAHRE ALT. ER STAMMT VON EINEM FERNEN PLANETEN, DORT SEHEN ALLE BEWOHNER SO AUS WIE BEI UNS DIE KINDER. Q-R-T SOLL AUF DER ERDE DIE MENSCHEN BEOBACHTEN UND HERAUSFINDEN, WARUM DIE ERWACHSENEN SO MERKWÜRDIG
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SIND. IN SEINER WOHNUNG STECKEN EIN SUPERCOMPUTER UND FLUMMI, SEIN HAUSTIER. DAS KANN JEDE BELIEBIGE GESTALT ANNEHMEN. Q-R-T DARF HIER NICHT AUFFALLEN, ZUM GLÜCK HALTEN IHN DIE ERDLINGE FÜR EIN KIND – ALLERDINGS FÜR EIN ETWAS MERKWÜRDIGES.
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Drei Dinge, die mich auf die Palme bringen Wenn bei uns zu Hause alle ihre Sachen überall rumliegen lassen. Unpünktlichkeit. Und wenn jemand am Tisch ständig mit seinem Smartphone beschäftigt ist.
WELSCHER / ADOLPH PRESS
Hobbys Reiten, Trampolin springen, Verstecken spielen, mit unseren Hunden spazieren gehen, lesen und kochen.
Sarah Connor, 35, ist eine der erfolgreichsten deutschen Sängerinnen. Sie hat mehr als sieben Millionen Platten verkauft. Ihr aktuelles Album „Muttersprache“ landete sofort auf Platz eins der Charts.
In der Schule war ich … … immer sehr bemüht. Musik, Sport und Englisch waren meine Lieblingsfächer. In Mathe hatte ich zwar fast immer eine Fünf, aber ich mochte es trotzdem, denn ich hatte eine tolle Lehrerin. Mein Lieblingswitz Ich habe ein Rätsel, das Cro mir neulich gestellt hat: Rei-
che brauchen es, Arme haben es, und wenn man es isst, stirbt man*. Wann ich das letzte Mal geweint habe Als meine Tochter mir ihr selbst geschriebenes Lied zum Geburtstag vorgesungen hat. Es heißt „All die Jahre“ – und ist wunderwunderschön! Es waren also Freudentränen. Wonach ich süchtig bin Nach Musik. Wenn ich einen Lieblingssong habe, muss ich ihn den ganzen Tag hören. Manchmal wache ich nachts auf, weil ich von einem Song geträumt habe, dann muss ich ihn sofort hören, sonst kann ich nicht wieder einschlafen. Was mir mal furchtbar peinlich war Ich habe schon öfter meinen Text vergessen, aber das Schlimmste war, als mir mal auf der Bühne meine Hose gerissen ist. Da musste ich rückwärts runtergehen, damit niemand etwas bemerkt. Wen ich gern mal treffen würde Malala Yousafzai. Sie ist eine Kinderrechtsaktivistin aus Pakistan, die sogar schon den Friedensnobelpreis für ihren Mut und ihr Engagement bekommen hat. Malala setzt sich dafür ein, dass auch Mädchen in ihrem Land zur Schule gehen dürfen. * Auflösung: NICHTS
Was ich gut hingekriegt habe Ich habe dieses Jahr im Urlaub einen Tauchkurs gemacht und den braunen Parcours im Kletterpark geschafft. Bei beidem hat mir mein elfjähriger Sohn geholfen, meine Angst zu überwinden, indem er einmal vorausgetaucht und einmal vorausgeklettert ist. Danach war ich richtig stolz auf mich. Und er auch.
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64 Dein SPIEGEL 09 | 2015 Aus der „Südde utschen Zeitung “
BEAUTIFUL, POP, SPINNING ICE CREAMY, WHIRLING, EXPANDING PAINTING, 1995, DAMIEN HIRST AND SCIENCE LTD. ALL RIGHTS RESERVED, DACS 2015. IMAGE COURTESY WHITE CUBE. PHOTO: S. WHITE (A); ILLUSTRATIONEN: NIELS FLIEGNER
Dieses Bild ist auf einem Bürgerfest entstanden. Solche Bilder macht man mit einer Farbschleuder-Maschine einem rechteckigen, oben offenen Kasten: In dem Kasten befindet sich eine große Holzscheibe, auf die ein Stück Papier gelegt wurde. Die Scheibe wurde mit eine Kurbel gedreht, und dann durfte jeder Besucher Farbe daraufspritzen. Fertig. So sind an einem Tag 60 geschleuderte Bilder entstanden. Der Künstler Damien Hirst hat dieses Bild gemalt. Er hat für seine Farbschleuder-Bilder eine Bohrmaschine zu einer Kunstmaschine umgebaut. Bei einer Ausstellung durften die Besucher seine Maschine ausprobieren. Sie haben damit also sicher ganz ähnliche Werke hergestellt. Aber Damien Hirst ist sehr berühmt: Wenn er etwas macht, gilt es als Kunst. Er hat sogar schon einen Hai in Flüssigkeit eingelegt – und dafür zahlte ein Sammler mehr als neun Millionen Euro.
Beide Bilder sind schön bunt und kreisförmig. Aber nur einer der Kreise wurde von einem berühmten Künstler gemalt. Erratet ihr, welcher? Manche Leute machen etwas Blödes und landen damit in der Zeitung. Wir stellen die lustigste Meldung des Monats vor. Hier geht es um einen sehr sparsamen Sänger.
… woran merkst du, dass du älter wirst? Am Wachsen natürlich, meine Hose wird immer kleiner, und manchmal tun mir die Kniekehlen weh. Einige Freunde haben auch schon Haare im Gesicht, ich Raphael, 11, aber noch nicht. Ich merke es auch aus Helmstedt daran, dass ich nicht mehr so viel Lust habe auf Sachen, die ich früher gern gemacht habe. Ich habe früher gern Verstecken gespielt und bin um die Wette gelaufen. Stattdessen machen wir jetzt Fahrradrennen oder gehen in den Wald und bauen irgendwas. Man interessiert sich für andere Dinge.
Dass ich mehr Sachen darf, wie zum Beispiel mit dem Fahrrad in die Schule fahren. Vorher durfte ich das nur mit dem Roller. Und dass ich besser lesen kann. Früher haben mir meine Eltern vorgelesen, jetzt Magdalena, 9, lese ich gern selber Bücher. Es fällt aus Düsseldorf einfach leichter. Manchmal darf ich auch länger aufbleiben und draußen spielen. Früher war das schwieriger. Und wenn ich zehn werde, darf ich eine richtige Übernachtungsparty machen.
Ich merke es besonders an meiner Schwester, die schon 13 ist. Mädchen bekommen ihre Tage und Jungs einen Stimmbruch. Mathilda, 10, aus Außerdem stehen Mädchen Rodgau-Jügesheim irgendwann auf Jungs und umgekehrt. Aber mir geht es noch nicht so. Meine Mutter hat früher immer Klamotten für mich gekauft. Aber inzwischen schaue ich selbst, was mir gefällt, und sage, was ich haben will und was nicht. Und ich merke, dass ich andere Fernsehsendungen gucke als früher. Da habe ich noch „Teletubbies“ gesehen, aber die finde ich jetzt nicht mehr so spannend. Protokolle: Beatrix Schnippenkoetter
Warum bekommen wir Gänsehaut? Wenn wir nach einer Runde Schwimmen in nassen Badesachen im Wind stehen, stellen sich plötzlich die kleinen Härchen an den Armen oder am Rücken auf. Wir bekommen eine sogenannte Gänsehaut. Der Grund: In der Haut unter den Härchen stecken Tausende kleiner Muskeln. Ziehen sich diese Muskeln zusammen, entstehen an den Haarwurzeln kleine Hubbel, und die Haare stellen sich auf. Die Haut sieht dann aus wie die einer gerupften Gans – daher der Name. Die kleinen Härchen sind ein Überbleibsel aus der Zeit, als der Mensch noch mit dickem Fell herumlief. Wenn unsere Vorfahren froren, bekamen sie Gänsehaut, um den Körper vor Kälte zu schützen. Zwischen den Haaren des dichten Fells entstand
ein Luftpolster – und das half dabei, die Körperwärme besser zu halten. Die Gänsehaut, die man beim Anschauen von Gruselfilmen bekommen kann, führen Forscher ebenfalls auf unsere Vorfahren zurück. Denn deren Haare stellten sich auch beim Fürchten auf. So sahen sie größer und gefährlicher aus – und schlugen manch einen Feind in die Flucht. Das kann man heute noch gut bei Hunden und Katzen beobachten. Wenn die sich ärgern, stellen sie ihr Fell auf. Katzen bekommen dann auch einen ganz buschigen Schwanz. Da geht man besser auf Abstand. Bei Menschen ist das Aufstellen der Körperhaare natürlich nicht mehr so beeindruckend: Die meisten haben ja kaum noch welche.
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SOLLEN KINDER GEFÄHRL „Klar“, meint Nik Linder, der schon seit vielen Jahren ohne Atemgerät taucht. „Kinder sollen ihre Grenzen kennenlernen.“
Nicht jedes Kind hat Spaß an Fußball. Deshalb ist es doch toll, wenn Kinder ungewöhnliche Sportarten ausprobieren. Das gilt auch für vermeintlich gefährliche Sportarten: Klettern etwa oder ApnoeTauchen, also Tauchen ohne Atemgerät. Kinder brauchen Herausforderungen. Wir bieten Apnoe-Kurse ab zehn Jahren an. Es ist besser, Kinder probieren solche Sportarten mit einem Trainer aus – allein könnte es gefährlich werden. Klar kann man sich mal wehtun. Aber das ist bei jedem Sport so. Wenn etwas Schlimmes passiert, liegt das meistens daran, dass jemand sich zu viel zugemutet hat. Bei Sportarten wie Apnoe-Tauchen lernen Kinder, ihren Körper wahrzunehmen: Reicht die Luft zum Tauchen? Geht es mir gut? Sie lernen ihre Grenzen kennen und auch, diese zu überwinden. Wir fragen am Anfang, wie lange die Kinder die Luft anhalten können. Die meisten sagen 30 Sekunden. Mit der richtigen Technik schaffen sie schnell drei Minuten. Solche Erlebnisse sind super fürs Selbstbewusstsein. Klettern oder Tauchen sind Sportarten, bei denen Kinder allein etwas schaffen. Aber sie lernen auch, sich demjenigen anzuvertrauen, der sie sichert. Und es ist schön, dass Kinder, die im Fußball schlecht sind, plötzlich im Wasser zeigen, was für gute Sportler sie sind.
Nik Linder
68 Dein SPIEGEL 09 | 2015
Aaron Steinbusch, 12, Motocross
»20 METER DURCH DIE LUFT« „Wenn ich aufs Bike steige, trage ich eine ganze Menge Schutzkleidung: Helm, Genickschutz, Nasenschutz, Handschuhe, Brille, Knieprotektoren und Stiefel. Das ist auch nötig. Denn inzwischen springe ich 15 bis 20 Meter weit. Das macht riesigen Spaß – ist aber auch ein bisschen gefährlich. Im Rennen kommt es vor allem darauf an,
gute Überholmanöver zu fahren. Dafür übe ich im Moment, mich noch schräger in die Kurven zu legen und dadurch schneller zu werden. Ich würde sehr gern mal bei einem Nachtrennen mitfahren. Aber da bin ich im Moment nur als Zuschauer dabei, die Rennen sind erst ab 18. Immerhin darf ich dafür bis in die Nacht wach bleiben.“
„Klettern konnte ich bereits, bevor ich richtig laufen konnte. Als ich ein paar Wochen alt war, haben mich meine Eltern zum ersten Mal mit in eine Kletterhalle genommen. Mit etwas mehr als einem Jahr bin ich dann schon ein wenig herumgeklettert. Heute bin ich fast jedes Wochenende draußen im Fels unterwegs. Zusätzlich trainiere ich mehrmals pro Woche in der Halle. In der Sächsischen Schweiz, einem Gebirge in unserer Nähe, habe ich schon über 300 Gipfel erklommen.
ICHEN SPORT MACHEN? Simone Rohkohl von der Krankenkasse DAK hält dagegen: „Das Verletzungsrisiko ist zu hoch.“ Lara Richter, 10, Klettern
Lasse Braun, 11, Nordische Kombination
»EIN ANGSTHASE DARF MAN NICHT SEIN«
»DAS IST WIE FLIEGEN« „Wenn ich oben an der Schanze auf dem Balken sitze, bereit zum Sprung, dann denke ich schon häufig: Mach ich das jetzt wirklich? Immerhin fliege ich nach dem Absprung 70 Meter durch die Luft – und zwar ohne Netz und Fallschirm. Aber bisher habe ich noch nie abgebrochen, weil ich Angst vor dem Sprung hatte. Man braucht also schon eine ganze Menge Mut,
GERALD NOWAK (U. L.)
Beim Klettern kommt es darauf an, dass du viel Kraft hast, aber gleichzeitig auch clever bist. Du musst deine Route im Kopf planen und gute Ideen für schwierige Stellen haben. Im Moment übe ich im Training zum Beispiel meine Sprungtechnik. Denn manchmal sind die Griffe so weit voneinander entfernt, dass man springen muss, um weiterzukommen. Ein Angsthase darf man natürlich nicht sein. Und schon gar keine Höhenangst haben.“
wenn man ein guter Skispringer sein will. Ich benötige zusätzlich viel Kraft und Ausdauer, weil ich Nordische Kombination mache. Dazu gehört auch Skilanglauf. Ich trainiere viermal die Woche, mal auf der Schanze, mal in der Sporthalle. Das Gefühl, wenn man einen Sprung gut hinbekommt, ist einfach unbeschreiblich. Das ist wie Fliegen.“
Extremsport bedeutet gerade für Kinder ein sehr hohes Verletzungsrisiko. Ihre Muskeln, Knochen und Gelenke sind noch nicht so stark wie die von Erwachsenen. Hinzu kommt, dass Kinder Gefahren selbst noch nicht richtig einschätzen können. Natürlich ist es grundsätzlich gut, wenn ein Kind gern bei einem Sport dabei ist. Denn Bewegung ist gerade für Kinder sehr wichtig und muss unbedingt gefördert werden. Sport macht fit und gesund. Das Risiko darf aber nicht zu groß sein. Es kommt auf den Spaß an. Und der kommt schnell abhanden, wenn ehrgeizige Eltern ihr Kind zu gefährlichen Wettkämpfen überreden oder das Kind beim Training ständig Angst hat. Dann entsteht Druck, und der hat im Sport nichts zu suchen. Wenn ein Kind sich doch für einen Extremsport entscheidet, dann muss es dabei auf jeden Fall die richtige Schutzkleidung tragen. Ein professioneller Trainer muss das Training begleiten. Außerdem muss der Sport genau zu dem Kind, seinem Alter, seinem Können und seinem Talent passen. Es ist aber ziemlich schwierig, das richtig einzuschätzen und das Kind nicht zu überfordern. Deshalb ist es besser, wenn Kinder gemäßigtere Sportarten betreiben.
Simone Rohkohl Würdet ihr riskante Sportarten ausprobieren? Schreibt eure Meinung an: deinspiegel@spiegel.de
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T I M G A L H C S E F P M O P DER A
„Jugger“ ist eine seltsame Sportart, die an FantasyRollenspiele erinnert und in Deutschland noch recht unbekannt ist. Zu Besuch beim deutschen Meister.
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uf dem Sportplatz in Rethwisch, einem Dorf in SchleswigHolstein, sieht es aus wie auf einem dieser Wimmelbilder in den Bilderbüchern im Kindergarten: Man weiß gar nicht, wohin man zuerst schauen soll. Und selbst wenn man stundenlang daraufgeguckt hat, entdeckt man immer noch etwas Neues.
Eine Horde Jungs und eine Handvoll Mädchen toben in der Abendsonne über den Rasenplatz. Sie tragen merkwürdige Gegenstände, gebastelt aus Schaumstoff, Plastik und einer Menge grauem Klebeband. Irgendwie kämpfen alle miteinander: Manche rennen, andere knien. Alle rufen durcheinander, brüllen Kommandos, lachen. Ein Junge schwingt einen Ball
DIE REGELN Es gibt vier verschiedene Pompfen: die Langpompfe, einen langen, gepolsterten Stab, den man mit beiden Händen an einem Ende festhält; die Kette, eine Plastikkette von 3,20 Meter Länge, an deren Ende sich ein Schaumstoffball befindet; den Q-Tip, eine Stange mit zwei gepolsterten Enden, die man in der Mitte anfasst und die an ein Ohrstäbchen erinnert; und die Kurzpompfe, eine kurze, gepolsterte Stange, die man mit einer Hand hält. In der anderen Hand trägt der Spieler einen Schild, wie ein mittelalterlicher Ritter.
PHILIPP SZYZA
Beide Mannschaften haben ein sogenanntes Mal: einen kleinen runden Ring, der am Rand des Spielfelds liegt. Ziel des Spiels: das Spielgerät im Mal der Gegner zu versenken, ähnlich wie beim Fußball, Basketball, Handball oder American Football. Wird ein Spieler von einem Gegner mit der Pompfe berührt, muss er sich auf den Boden knien und etwa zehn Sekunden aussetzen.
Ein Sport für Bastelfreunde: All ihre Waffen und Spielgeräte haben die Jungen und Mädchen aus Rethwisch selbst gebaut, den Jugg, den man im Mal versenken muss, um einen Punkt zu erzielen (ganz oben), die Kette (Mitte links), den Q-Tip (Mitte rechts), die Langpompfen (unten) sowie Kurzpompfe und Schild (großes Bild links). Auf den ersten Blick sieht Jugger ziemlich brutal aus – ist es aber nicht.
an einer Kette hoch über seinem Kopf, ein anderer versteckt sich unter einem ritterhaften Schild. Und dann sind da noch diese übergroßen Ohrstäbchen. „Jugger“ heißt dieser seltsame Sport, der vor wenigen Jahren in Deutschland erfunden wurde und sich nun auch auf die Nachbarländer ausweitet. Und der eigentlich gar
nicht so wuselig und kompliziert ist, wenn man Trainer Jan Schliep glaubt. Grob erklärt funktioniert Jugger so: Jede Mannschaft besteht aus fünf Spielern. Vier tragen (harmlose) Waffen, sogenannte Pompfen. Die Pompfen sehen alle unterschiedlich aus. Ein Spieler ist der Läufer. Er muss das Spielgerät, den Jugg – eine Art Schädel aus Gummi –, im Feld des
Gegners versenken. Die Waffenträger müssen ihn dabei beschützen. Waffen, Schädel – das klingt nach Fantasy-Rollenspielen. Nach Menschen, die sich als Elfen, Zwerge oder Riesen verkleiden und im Wald spielerisch gegeneinander kämpfen. Die Ähnlichkeit ist gewollt: Jugger wurde von Rollenspielern erfunden. Mittlerweile ist eine richtige Sportart Dein SPIEGEL 09 | 2015
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mit eigener Liga und Meisterschaften daraus geworden. Waffen, Schädel – das klingt auch kriegerisch, vielleicht sogar brutal. Ist es aber überhaupt nicht, wie Trainer Jan Schliep versichert. Die Pompfen, alle übrigens mit Material aus dem Baumarkt selbst gebastelt, sind dick gepolstert. „Außerdem schlagen sich die Spieler ja nicht, man tippt den Gegner nur an“, erklärt Schliep. Verletzt habe sich in seiner Trainingsgruppe noch niemand. Dass Jugger in Deutschland bisher weitgehend unbekannt ist, findet er schade – und auch unbequem: Weil es so wenige Mannschaften gibt, müssen Jugger-Spieler zu Turnieren weit fahren. Aber die Mühe lohnt sich. Vor wenigen Wochen ist das Team aus Rethwisch in der Altersklasse „13 Jahre und jünger“ deutscher Meister geworden.
Trotzdem: Warum sollten Kinder ausgerechnet Jugger spielen – und nicht Handball, Fußball oder Hockey? Jan Schliep muss nicht lange überlegen. „Das Besondere ist, dass alle zusammen spielen können: Jungen und Mädchen, Jugendliche und jüngere Kinder.“ Denn man brauche viele unterschiedliche Spieler: Die Kleinen gehen oft gut mit dem Schild um. Wer schnell rennen kann, wird Läufer. Großgewachsene mit langen Armen haben Vorteile mit Langpompfen. Und wer ein gutes Auge hat, ist meist geschickt mit der Kette. „Auch die, die im Sportunterricht als Letzte gewählt werden, finden ihren Platz in der Mannschaft.“ Miriam Olbrisch
FRITZ, 13, LANGPOMPFE
»Als Kind habe ich mit Freunden oft mit Stöcken gekämpft. Jugger ist ein bisschen ähnlich – und echt anstrengend. Nach dem Training bin immer platt.«
THORE, 10, KETTE
»Mit meinem Q-Tip kann ich den Gegner mit beiden Enden antippen – dadurch kann ich schnell reagieren, wenn plötzlich jemand hinter mir oder neben mir auftaucht. Dass es nur wenige Mädchen gibt, stört mich nicht. Nur weil sie größer und stärker sind, haben die Jungen nicht unbedingt einen Vorteil.«
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»Ich spiele erst seit etwa einem Monat Jugger. Aber die Grundtechniken hatte ich recht schnell drauf, sodass ich schon richtig mitspielen kann. Vorher war ich beim Fußball, doch das hat mir nicht mehr so gefallen. Ich wollte einen Sport machen, den sonst kaum einer macht. Etwas Besonderes. Für die Kette habe ich mich entschieden, weil sie so lang ist – damit treffe ich auch Gegner, die etwas weiter entfernt von mir stehen.«
AARON, 11, SCHILD UND KURZPOMPFE
»Ich bin einer der kleinsten Spieler auf dem Feld. Ein Nachteil, könnte man denken. Ich sehe das nicht so. Denn ich bin schnell und kann mich gut wegducken, wenn ich angegriffen werde. Ich trage eine Kurzpompfe und einen Schild wie ein Ritter.«
PHILIPP SZYZA
LUNA, 14, Q-TIP
IMPRESSUM
OBJEKTLEITUNG Manuel Wessinghage GESCHÄFTSFÜHRUNG Thomas Hass © SPIEGEL-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG, August 2015 ISSN 1868-7334
Am Südpol führt ein Weg im Dreieck wieder zum Ausgangspunkt.
REDEWENDUNG Berge versetzen
WANDERUNG
Der Steinbock steht auf einem Sattel.
QUIZ
Neun Länder grenzen an Deutschland: Polen, Tschechien, Österreich, Schweiz, Frankreich, Luxemburg, Belgien, Niederlande, Dänemark Stalagmiten sind Kalkgewächse in Höhlen. Sie wachsen von unten nach oben.
Sattel
Auf dem asiatischen Kontinent leben die meisten Menschen, ungefähr 4,4 Milliarden.
TEEKESSELCHEN
Norweger tragen oft den Pullover gleichen Namens. Brocken heißt auch der höchste Berg im Harz.
FLAGGENKUNDE
Du kannst die Flaggen von Japan, Schweden und der Schweiz finden.
GRENZE
UMRISS Australien
Die Pfähle stehen zwischen Deutschland und Polen.
LÖSUNGSWORT:
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JAN VON HOLLEBEN
SPIEGEL-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG, Ericusspitze 1, 20457 Hamburg TELEFON (040) 3007-0, Kunden-Service (040) 3007-2700 TELEFAX (040) 3007-2246 (Verlag), -2247 (Redaktion) E-MAIL deinspiegel@spiegel.de INTERNET www.spiegel.de HERAUSGEBER Rudolf Augstein (1923 – 2002) CHEFREDAKTEUR Klaus Brinkbäumer STELLV. CHEFREDAKTEURE Susanne Beyer, Dirk Kurbjuweit, Alfred Weinzierl V. i. S. d. P. Dr. Martin Doerry REDAKTIONSLEITUNG Ansbert Kneip, Bettina Stiekel REDAKTION Antonia Bauer, Claudia Beckschebe, Miriam Olbrisch, Anne-Katrin Schade, Alexandra Schulz MITARBEIT Christoph Dallach, Holger Dambeck, Lisa Duhm, Friederike Falkenberg, Flix, Assata Frauhammer, Ferdinand Lutz, Jonas Moghib, Olympia Nagel-Caland, Frank Patalong, Ralph Ruthe, Beatrix Schnippenkoetter, Emily Sharpe, Agnes Sonntag (Ass.) CHEF VOM DIENST Katharina Lüken, Thomas Schäfer GESTALTUNG Jens Kuppi; Lynn Dohrmann, Bettina Fuhrmann, Louise Jessen Infografik Julia Saur BILDREDAKTION Petra Konopka SCHLUSSREDAKTION Gesine Block, Maika Kunze DOKUMENTATION Ulrich Booms, Michael Jürgens, Marko Scharlow, Peter Wetter, Malte Zeller TITELBILD Suze Barrett, Iris Kuhlmann PRODUKTION Maike Ahrens, Solveig Binroth, Gabriele Holona, Christiane Stauder, Petra Thormann HERSTELLUNG Iris Weber VERANTWORTLICH FÜR ANZEIGEN Norbert Facklam ANZEIGENOBJEKTLEITUNG Johannes Varvakis Gültige Anzeigenpreisliste Nr. 6 vom 1. Januar 2015 Mediaunterlagen und Tarife: Tel. (040) 3007-2493, www.spiegel-qc.de VERANTWORTLICH FÜR VERTRIEB Stefan Buhr DRUCK appl druck, Wemding
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