THE BETTER REPORT 2016 - Deutch

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THE BETTERREPORT

FALLSTUDIE UMWELTORGANISATION „ZERO“ STELLT UM AUF REINE MATERIALIEN

Für mehr Effizienz bei der Beschaffung

„Wir stellen keine komplizierten, sondern komfortable Möbel her.“ Embrace – Preisgekröntes nachhaltiges Design!


MEHR FRISCHLUFT

Woher wissen wir, dass etwas gefährlich ist, wenn es wir es nicht sehen können? Durch die Minimierung des Gehalts von Lösungsmitteln (VOC) in der Raumluft leisten wir einen Beitrag für eine bessere Umwelt und damit auch für eine bessere Qualität der Luft, die wir täglich am Arbeitsplatz einatmen.

EINE STÄRKERE MARKE Ein inspirierender, ergonomischer und gesunder Arbeitsplatz stärkt die Kundenmarke. Dies vereinfacht die Bindung bestehender bzw. Anziehung neuer Talente.


KINNARPS THE BETTER REPORT 2016

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WIR HELFEN DEN MENSCHEN DABEI, L ÄNGER GESÜNDER ZU LEBEN „Wenn unsere Kunden erkennen, dass wir Verantwortung übernehmen und hinter dem stehen, was wir tun, entstehen langfristige Kunden- und Geschäftsbeziehungen.“ Mit diesem Satz fasst CEO Per-Arne Andersson das vergangene Jahr mit dem Schwerpunkt auf Mensch und Umwelt zusammen. Wie wirkt sich Kinnarps’ Nachhaltigkeitsinitiative aus? „Making life better at work – das Leben am Arbeitsplatz besser gestalten ist unser Versprechen gegenüber unseren Kunden. Mit inklusivem Design und reinen Materialien schaffen wir ergonomische, funktionale und kreative Arbeitsumfelder. Der Kunde erhält engagierte, produktive Mitarbeiter, die aktiv zum Aufbau eines erfolgreichen Unternehmens beitragen. Viele Unternehmen sprechen von ihren Mitarbeitern als ihre wichtigste Ressource. Mit unserer Hilfe können Sie von dieser Ressource profitieren – und positive Effekte erzielen. Um dieses Versprechen erfüllen zu können, müssen wir bei uns selbst beginnen. Wir müssen sicher­stellen, dass sich unsere Mitarbeiter am Arbeitsplatz wohlfühlen. Beim Aufbau unserer neuen Produktionslinie in Kinnarp war klar, dass wir in ein gutes Arbeitsumfeld mit angenehmen Materialien investieren würden. Unsere neuen Lkw bieten das Neueste in Bezug auf Fahrerergonomie: z. B. Kühl- und Warmhaltefächer für Lebensmittel und vieles mehr, was man sonst eher in einem Büro erwarten würde. Wenn unsere Fahrer und Monteure gut gelaunt und aufgeweckt beim Kunden ankommen und ihre Arbeit gut verrichten, löst dies eine Kettenreaktion aus: die positive Stimmung wirkt quasi ansteckend. Daher ist unser Mitarbeiter-­ Index so wichtig. Er ist 2015 erneut

gestiegen und hat 67 von 100 erreicht. Dies ist schon nah an unserem strategischen Ziel und Beleg dafür, dass wir den richtigen Ansatz verfolgen. Wir helfen den Menschen, länger gesünder zu leben. Dies ist die beste Nachhaltigkeitsarbeit, die man machen kann.“ Für was steht die Kinnarps-­ Unternehmenskultur? „Ein sparsamer Umgang mit Ressourcen – nicht im Sinne von Geiz, sondern eines Bewusstseins für den Wert der Dinge – war schon immer typisch für Kinnarps. Es geht nicht darum, schneller zu sein, sondern die Dinge geschickter und intelligenter anzugehen, zum Beispiel mit neuen Technologien und Materialien. Probleme sollten an der Wurzel gepackt werden, also dort, wo sie entstehen. Anstatt um das Problem herum zu arbeiten oder es mit einer Gegenmaßnahme zu lösen, beginnen wir neu und machen es richtig. Diese Denkweise hat große Auswirkung auf unsere Nachhaltigkeitsinitiative – sie bringt frischen Wind und neue Energie ins Spiel. Die Einführung von THE BETTER EFFECT hatte auch intern eine große Bedeutung. Es half uns dabei, in Worte zu fassen, was der ‚Kinnarps-Geist’ eigentlich ist und warum wir tun, was wir tun.“ Was wollen und erwarten die Kunden? „Immer mehr Kunden legen Nachhaltigkeitsziele fest und sind besser darin geworden, ihre Ziele

zu formalisieren.“ Zum Beispiel wird bei Auftragsvergaben immer häufiger nach dem FSC®-Siegel gefragt. Im Lauf des Jahres wurde ersichtlich, dass eines von Europas größten Transportunternehmen bei der Auftragsvergabe die FSC-­ Kennzeichnung zur Pflicht machen wird. Wenn ein derart großer Akteur diese Position einnimmt, bleibt das nicht folgenlos ... Auch wir werden zunehmend gefragt, ob wir bei der Katalogisierung, Modernisierung und Wiederaufarbeitung von Komponenten bestehender Möbel behilflich sein können. Dies sind Dienstleistungen, die nach unserer Auffassung in Zukunft eine große Bedeutung erlangen, daher haben wir sie das ganze Jahr kontinuierlich weiterentwickelt.“

Gab es weitere Veränderungen, die sich zusätzlich ausgewirkt haben? „Wir setzen unsere Bemühungen zur Reduzierung der CO2-Emissionen fort. In diesem Jahr lag die Reduzierung bei nicht weniger als 7 %. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass wir den Transport effizienter gestaltet haben. Wir haben etwa zwanzig neue Lkw angeschafft, die mit Diesel mit Tallölbeimischung betrieben werden. Auch die Zahl unserer Reisen konnten wir verringern – statt zu Besprechungen zu fahren oder gar zu fliegen, finden die Treffen verstärkt per Videound Webkonferenzen statt. Dies ist nicht nur gut für die Umwelt, auch unsere Mitarbeiter profitieren durch wertvolle Zeitersparnis, die Ihnen hoffentlich bei der eigenen Arbeits- und Lebensplanung zugute kommt.“

„WE MAKE LIFE BETTER AT WORK. FÜR UNSERE KUNDEN, MIT­ ARBEITER UND LIEFERANTEN.“ Per-Arne Andersson, CEO Kinnarps


ACTIVITY-BASED WORKING Next OfficeTM ist unser Konzept für das aktivitätsbasierte Büro. Flexible Möbel und Umgebungen, die eine Personalisierung des Arbeitsplatzes ermöglichen. Das Ergebnis: Mehr Energie und Zusammenarbeit in der Arbeit und Platzeinsparung im Büro!

EIN BESSERER ARBEITSTAG IST AUSLÖSER EINER KETTENREAKTION


INHALT

EINFACHERE BESCHAFFUNG Indem wir die führenden Zertifikationsnormen FSC ®, Möbelfakta, NF Environnement und GS erfüllen, erleichtern wir auch unseren Kunden die Beschaffungs- und Nachhaltigkeitsarbeit.

3 KINNARPS CEO

über THE BETTER EFFECT 2015

4 MAKING LIFE BETTER AT WORK Die treibende Kraft hinter unserer Nachhaltigkeitsinitiative 6 TEILEN HAT WIRKUNG

Tomas Ekström und Johanna Ljunggren fassen die Arbeit eines Jahres zusammen

9 INKLUSIVES DESIGN FÜR ALLE

UND REINE MATERIALIEN So haben wir THE BETTER EFFECT entwickelt

10 WIR STELLEN KEINE KOMPLIZIERTEN,

SONDERN KOMFORTABLE MÖBEL HER. Produktentwickler Arne Ekbom über inklusives Design (für Alle)

12 ALLES BEGINNT BEIM ROHMATERIAL

Reine Materialien, Schlüsselinformationen

14 DIE WELT EMPFÄNGT NACHHALTIGES DESIGN MIT OFFENEN ARMEN Embrace. Preisgekröntes Design reiner Materialien

16 EINE WERTSCHÖPFUNGSKETTE, DIE IN IHRER BRANCHE EINZIGARTIG IST Unsere Wertschöpfungskette, Schlüsselinformationen

20 EIN „BETTER EFFECT“

IN DER BESCHAFFUNG Tipps für alle, die die Anforderungen festlegen wollen

Bei Making life better at work geht es darum, das versteckte Potenzial in Allem zu erkennen – Ihr eigenes, das Ihrer Organisation und der Welt um Sie herum. Dies ist der Auslöser einer Kettenreaktion. Wir schaffen Arbeitsumfelder, die Gesundheit, Wohlbefinden und Produktivität fördern. Reine Materialien und inklusives skandinavisches Qualitätsdesign sind ein guter Anfang. Wenn wir Sie und Ihre Organisation dabei unterstützen, gute Arbeit zu leisten, tun wir dies gleichzeitig auch für die Gesellschaft, die Wälder und die Atmosphäre. Wir übernehmen Verantwortung für die gesamte Lieferkette – von den Rohmaterialien und Geschäftsbeziehungen bis hin zur Art und Weise, wie wir unsere Produkte entwerfen und herstellen. Zusammen finden wir Lösungen mit der bestmöglichen Wirkung. Wenn Sie sich für Kinnarps entscheiden, werden Sie zu einem wesentlichen Teil der Kettenreaktion. Die Entscheidung für Qualitätslösungen, die von Handwerkskunst, Zusammenarbeit und Ergonomie geprägt sind, bedeutet auch, sich für ein gesünderes, zufriedeneres und damit produktiveres Team zu entscheiden. Es steht auch für ein erfolgreicheres und nachhaltigeres Unternehmen. Letztlich ist all dies auf THE BETTER EFFECT zurückzuführen!

22 FALLSTUDIE: ZERO Die norwegische Umweltorganisation entscheidet sich für Kinnarps

25 WIEDERVERWENDEN

Unser Wirken bei Wiederverwendung, Modernisierung und Materialkreisläufen 26 MEILENSTEINE Unsere Nachhaltigkeitshistorie 27 NACHHALTIGKEITSBERICHT 2015 Entwicklung und Schlüsselinformationen Kinnarps 2016 Weitere Informationen über Kinnarps und unsere Nachhaltigkeitsinitiative finden Sie auf unserer Website www.kinnarps.com/THEBETTEREFFECT


TEILEN HAT WIRKUNG

EINE SOGAR NOCH GRÖSSERE WIRKUNG! ALLES ZU „THE BETTER EFFECT“ finden Sie auf www.kinnarps.de Dort finden Sie auch den Film „THE BETTER EFFECT“ sowie weitere Informationen zu unserer Nachhaltigkeitsinitiative und unserem Verhaltenskodex.

Tomas Ekström, Director Corporate Sustainability und Johanna Ljunggren, Sustainability Manager, sind zuständig für unsere Nachhaltigkeitsinitiative.


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Die Gerüchteküche brodelt! Für unsere Nachhaltigkeitsinitiative und THE BETTER EFFECT war 2015 ein fliegender Start. Laut Ljunggren und Ekström war die oberste Priorität die Mitteilung der Botschaft – intern und extern.

Was hatte den größten Effekt im vergangenen Jahr? Johanna: 2015 haben wir richtig angefangen, THE BETTER EFFECT zu kommunizieren! Intern und extern. Wir haben viele unserer Büros und Showrooms besucht sowie mit Mitarbeitern und Kunden über die Kinnarps-Nachhaltigkeitsinitiative gesprochen. Dabei haben wir begeisterte Vertragskunden des privaten und öffentlichen Sektors über THE BETTER EFFECT informiert. Wir haben zusammen mit Designerin Inga Sempé eine weitere sehr erfolgreiche Kundenveranstaltung organisiert, bei der wir Design und Nachhaltigkeit auf natürliche und leicht verständliche Weise verknüpft haben. Wir folgten auch einer Einladung von FSC® in Finnland, um uns über unsere umfangreichen Erfahrungen in diesem Bereich auszutauschen – unter den Teilnehmern befanden sich auch Unternehmen, die eine Zertifizierung erwägen und andere, die ihre Nachhaltigkeits­ initiative weiter ausbauen wollen. Wir haben unseren Nachhaltig­ keitsbericht ‚The Better Report’ erstmals vorgestellt und haben auch über unsere Nachhaltigkeitsinitiative im Netz, in den sozialen Medien und in einem neuen Unternehmensfilm gesprochen. The Better Report ist ein wichtiges Strategie-Werkzeug unserer Nachhaltigkeitsinitiative. Dies wird auch dadurch unterstrichen, dass wir den Bericht sowohl für Mitarbeiter als auch Kunden verwenden können. Mit dem Bericht können wir systematisch an Verbesserungen arbeiten, denn er zeigt uns auf, was wir tatsächlich erreicht haben. Aber auch, wo wir uns noch verbessern können. Für unsere Glaubwürdigkeit ist dies von unermesslichem Wert! Neu in diesem Jahr ist unser Entschluss, ‚The Better Report’ nicht mehr als Druckversion, sondern nur noch in digitaler Form bereit zustellen. Zum Wohle der Umwelt. Tomas: Wir sind stolz darauf, dass THE BETTER EFFECT sich unter den Mitarbeitern so stark und schnell

verbreitet hat. Es ist bemerkenswert, dass die Botschaft so gut aufgenommen wurde. Neulich traf ich einen unser Liefermonteure, der anmerkte, dass „wir bei Kinnarps im Umweltschutz so gut sind“. Ich denke, dass aktuell so viel passiert, verdanken wir der vorangegangenen langfristigen Arbeit – zum Beispiel verwenden wir seit langem Decken beim Verpacken und als Schutz in unseren LKW – aber auch dem Umstand, dass wir das ganze Jahr über hart daran gearbeitet haben, die Mitarbeiter zu informieren und motivieren. Um ein besseres Verständnis für unsere Nachhaltigkeitsinitiative zu schaffen, haben wir ein Schulungsprogramm zum Thema THE BETTER EFFECT erstellt. Diese Schulung wird allen Mitarbeiter des Unternehmens als E-Learning angeboten. Die Rückmeldungen zur Schulung sind sehr positiv ausgefallen. Bisher haben mehr als 1.500 der 2.700 Mitarbeiter der Group an der Schulung teilgenommen. Ist Kinnarps ein guter Arbeitgeber? Johanna: Ja! Ein Beleg dafür ist zum Beispiel das Audit, das einer unserer Kunden für unsere Arbeit im Bereich CSR und unsere Lieferantenkette vorgenommen hat. Das Audit wurde gemäß SMETA (Sedex Members Ethical Trade Audit) durchgeführt und wir haben dieses – durchaus anspruchsvolle – Audit mit Bravour bestanden! Letztes Jahr entstand auch über den Europäischen Betriebsrat eine Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften im Unternehmen, um die Informations- und Beratungsmöglichkeiten für Mitarbeiter zu verbessern. Der Schwerpunkt lag auf den Lieferanten, oder? Tomas: Wir haben 2015 unseren neuen Verhaltenskodex eingeführt und einen Aktionsplan für die Bewertung der Lieferanten geliefert – mit Bewertungskriterien, wie z. B. Umwelteinfluss, Verwendung reiner Materialien, Arbeitsbedingungen, etc. Wir haben viel Arbeit in die

Weiter­entwicklung unserer Lieferanten investiert. Johanna: Ein wichtiger Bestandteil dessen ist die Risikobeurteilung. Wir führen Risikobeurteilungen unserer Lieferanten durch und haben die Risikobeurteilung um die Kriterien Materialien, Prozesse und Länder erweitert. Wenn sich aus der Beurteilung ein erhöhtes Risiko ergibt, dass unsere Anforderungen nicht erfüllt werden, führen wir Vor-OrtAudits des Lieferanten durch. Dies kann darin bestehen, dass wir um weitere Informationen bitten, zum Beispiel Details zu Abläufen oder Nachweis von Zertifikaten oder wir führen eine Begehung des Lieferantenstandorts durch. Uns ist es wichtig, einen guten Lieferanten nicht allein aufgrund seiner Geschäftstätigkeit in einer bestimmten Branche oder in einem bestimmten Gebiet zu kündigen. Alle Lieferanten, die wertschöpfend zu THE BETTER EFFECT beitragen können, sollten Gelegenheit haben, uns zu beliefern.

„2015 HABEN WIR RICHTIG ANGEFANGEN, THE BETTER EFFECT ZU KOMMUNIZIEREN!“

Wo gibt es Potenzial für Verbesserungen bei Kinnarps? Johanna: Lieferantenbewertung, soziale Verantwortung und die Arbeitsumgebung in der Lieferantenkette sowie Risikobeurteilung und regelmäßige Audits sind Elemente, mit denen wir in Zukunft intensiv arbeiten werden. Wir werden auch weiterhin an unseren Projekten zu Materialkreisläufen arbeiten. Das heißt konkret die Reduzierung des Anteils neuer Materialien im Produktionszyklus z.B. durch Recycling alter Materialien und Lösungen zur Wiederverwendung bzw. Weiterverwertung von Möbeln. Tomas: Auch unsere CO2-Emissionen werden wir weiter senken. Der neue Bürodrehstuhl Capella ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie wir Emissionen in der Produktion und beim Transport reduzieren können, indem wir weniger Materialien verwenden. Eine Energieumfrage ist ebenfalls vorgesehen, mit der wir

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MAKING LIFE BETTER AT WORK

„WIR TEILEN. IMMER. DIES IST EINER DER GRUNDWERTE VON KINNARPS. WIR TEILEN UNSER WISSEN UND UNSEREN EIGENEN ERFOLG. DER WICHTIGSTE KUMULATIVE EFFEKT BESTEHT DARIN, DASS WIR MIT UNSERER NACHHALTIGKEITSINITIATIVE ZU EINER BESSEREN UMWELT FÜR UNSERE KUNDEN UND MITARBEITER BEITRAGEN.“ Energieeinsparpotenziale in unserem Werken identifizieren wollen. Eine Energieumfrage kann über die Identifikation von Energieeinsparungen zu unserem Ziel der CO2-Emissionenreduzierung beitragen. Angestrebt wird eine Reduzierung um 20 Prozent bis zum Jahr 2020. Alles ist in bester Ordnung– wir müssen nur noch loslegen. Bei welchen externen Kooperationen hat Kinnarps 2015 mitgewirkt? Tomas: Wir haben unser FSC®-­ Engagement fortgesetzt und darüber hinaus beschlossen, unsere Mitglied­ schaft im GFTN (Global Forest &

Trade Network) zu verlängern. GFTN ist das Unternehmensnetzwerk des WWF für verantwortungsvolle Forstwirtschaft. Wir sind der Überzeugung, dass es wichtig ist, nachhaltige Forstwirtschaft zu unterstützen und mit unserer Mitgliedschaft beziehen wir diesbezüglich eine klare Position. Parallel zu unseren Projekten zu Materialkreisläufen und Wiederverwendung nehmen wir auch weiterhin an der Kooperation „Circular business innovation for regional furniture flows“ (dt. „Unternehmensinnovationsprogramm für regionale Möbelkreisläufe“) teil. Ich wurde 2015 zum Vorsitzenden

des FEMB (European Federation of Office Furniture), dem Dachverband der Europäischen Büromöbelhersteller ernannt, der unter anderem eine neue Nachhaltigkeitsnorm für Büromöbel entwickelt hat. Diese Norm kommt 2016 international zur Anwendung. Erfreulich ist, dass darin ein besonderer Schwerpunkt auf reine Materialien gelegt wurde. Wie wirkt sich dies auf die Kunden aus? Tomas: Wir teilen. Immer. Dies ist einer der Grundwerte von Kinnarps. Wir teilen unser Wissen und unseren eigenen Erfolg. Der wichtigste kumu-

lative Effekt besteht darin, dass wir mit unserer Nachhaltigkeitsinitiative zu einer besseren Umwelt für unsere Kunden und Mitarbeiter beitragen. Dies tun wir durch unsere Möbel mit inklusivem und ergonomischem Design, das für jeden geeignet ist. Aber auch, indem wir nur reine Materialien verwenden und den Einsatz von schädlichen Substanzen vermeiden. Die Ergebnisse sind eine bessere Gesundheit sowie mehr Energie und Kreativität am Arbeitsplatz. Wir sind überzeugt davon, dass THE BETTER EFFECT die Produktivität auch auf Kundenseite steigert. Johanna: Mit THE BETTER EFFECT können wir die Kunden dabei unterstützen, ihre eigene Nachhaltigkeitsinitiative mit weniger Aufwand und mehr Effektivität zu verfolgen. The Better Report – mit klaren und ungeschönten Fakten – wird eine wichtige Grundlage für Entscheidungen in Zusammenhang bei Beschaffungen bzw. Auftragsvergaben werden. Unsere Arbeit im Rahmen der Weiterentwicklung unserer eigenen Lieferanten ist auch für die Wertschöpfungsketten und Nachhaltigkeitsinitiativen der Kunden von Bedeutung. Unser unternehmensinternes Knowhow und unsere Tools haben für den Dialog mit Kunden und in Zusammenhang mit dem Vertrieb einen hohen Stellenwert. Zusammen mit dem Kunden, unserem Analyse-Tool und dem Next OfficeTM-Konzept von Kinnarps können wir ermitteln, welche Funktionen im aktivitätsbasierten Arbeitsumfeld benötigt werden. Bei der Ausarbeitung von Inneneinrichtungslösungen werden auch die kundenspezifischen Bedürfnisse und Nachhaltigkeitsanforderungen zugrunde gelegt. Die Entwicklung und Herstellung von äußerst langlebigen und wiederaufarbeitbaren bzw. wiederverwendbaren Möbeln ist eine weitere neue Möglichkeit, dem Kunden einen Mehrwert zu bieten. Natürlich bedeutet THE BETTER EFFECT auch, dass sich Wohlbefinden und Leistung unserer Mitarbeiter verbessert haben, was sich in einem noch besseren Kundenservice niederschlägt.


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INKLUSIVES DESIGN FÜR ALLE UND REINE MATERIALIEN „Garbage in. Garbage out.“ (sinngem.: Wo nur Unsinn rein kommt, kann nur Unsinn rauskommen.). Das haben Sie schon oft gehört. Meist von IT-Experten ... aber diese Redewendung trifft auch auf andere Lebensbereiche zu! Was wir an Nahrung zu uns nehmen, wirkt sich auf unsere Gesundheit, Stimmung und unseren Energiehaushalt aus. Dasselbe gilt am Arbeitsplatz. Wenn Ihre Mitarbeiter von Anfang an die richtigen Bedingungen haben, ist der sich daraus ergebende positive Effekt erheblich größer! Wir sind Marktführer im Bereich Arbeitsumfelder und Inneneinrichtungslösungen für öffentliche Umgebungen. Unsere Aufgabe ist die Entwicklung neuer, intelligenter Lösungen, die für positive Energie am Arbeitsplatz des Kunden sorgen. Aus diesem Grund bauen wir THE BETTER EFFECT auf zwei effizienzsteigernden Säulen auf: Inklusives Design für alle und reine Materialien.

INKLUSIVES DESIGN

Inklusives Design baut auf der Erkenntnis auf, dass jeder Mensch anders ist. Daher kreieren wir flexible ganzheitliche Lösungen, die sich einfach an ihre individuelle Art und Gewohnheiten anpassen lassen. Statt vom Standard auszugehen, legen wir die Extreme zugrunde. Dies ist insbesondere in Szenarien wichtig, wo sich Organisationen in einer Dynamik ständiger Veränderungen befinden. In den neuen aktivitätsbasierten Büros wechseln die Mitarbeiter häufig bzw. regelmäßig den Arbeitsplatz. Viele Komponenten von Bürotischen und Bürodrehstühlen müssen schnell und unkompliziert angepasst werden.

REINE MATERIALIEN

Reine Materialien bilden das Fundament unserer Wertschöpfungskette und betreffen alle Elemente eines Produktlebenszyklus – von den Rohmaterialien und Geschäftsbeziehungen bis hin zur Art und Weise,

wie wir unsere Möbel und Lösungen entwerfen und herstellen. Wir verwenden, wo wir können, Materialien aus verantwortungsvoller Produktion! Das heißt, die Materialien müssen unter sozial verträglichen Bedingungen (faire Arbeitsbedingungen, Vergütungen, Versicherungen, etc.) hergestellt werden. Unser Verhaltenskodex basiert auf den zehn Prinzipien aus den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsbedingungen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung der UN Global Compact, einer UNO-Initiative. Reine Materialien sind für gesunde und produktive Arbeitsumfelder eine Notwendigkeit. Immer mehr Bauträger und Immobilienentwickler wollen für ihre Gebäude eine Nachhhaltigkeitszertifizierung, wie zum Beispiel von LEED & BREEAM. Dabei werden die Anforderungen auf die Qualität der Raumluft im Gebäude und auf die Menge der von den Inneneinrichtungselementen abgegebenen Schadstoffe ausgerichtet – und Möbel spielen dabei eine wichtige Rolle. Laut einer Studie des US-amerikanischen NIEHS (National Institute of Environmental Health Sciences, dt. Nationales Institut für Umweltwissenschaften) ist die kognitive Leistung und Entscheidungsfähigkeit von Mitarbeitern in umweltzertifizierten Gebäuden besser, was auf die geringere VOC-Emission und den niedrigeren CO2-Gehalt dieser gesünderen Gebäude zurückzuführen ist.

Wir erhalten Unterstützung für einen ArbeitstischStandard mit höherem Inklusionspotenzial. Lange Zeit galt es als unnötig, Tische auf unter 67 cm Höhe absenken zu können, allerdings wurde dadurch die Hälfte der weiblichen europäischen Bevölkerung nicht berücksichtigt.

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INKLUSIVES DESIGN

WIR STELLEN KEINE KOMPLIZIERTEN, SONDERN KOMFORTABLE MÖBEL HER

Inklusives Design bedeutet, dass sich der Arbeitsplatz an den Menschen anpasst (bzw. angepasst wird) und nicht umgekehrt. „Wir stellen keine komplizierten Möbel her. Sondern komfortable Möbel – für Menschen“, so Produktentwickler Arne Ekbom. Mit über dreißig Jahren Erfahrung in unserer Entwicklungsabteilung weiß er so ziemlich alles über die Bandbreite der menschlichen Vielfalt. „Die Menschen verschiedener Kulturen sitzen auch unterschiedlich. Selbst auf regionaler Ebene können die Unterschiede erheblich sein. Nehmen Sie zum Beispiel die Niederländer. Sie stellen in Europa die Bevölkerung mit den größten Menschen – aber auch den kleinsten! Viele Generationen von Einwanderern haben die (genetischen) Extreme begünstigt. Das sind unter anderem die Dinge, die man beim Entwerfen eines Bürodrehstuhls wissen muss“, erklärt Ekbom, der sich auf Sitzmöbel spezialisiert hat. Das zugrunde liegende Prinzip verlangt, dass alle Bürodrehstühle flexibel sein und über Einstellmöglichkeiten für Gewicht, Körpergröße, Geschlecht etc. verfügen müssen. Die Höhenmaße von Unter- und Oberschenkeln, Rücken etc. sind ungleichmäßig über die Gesamtkörpergröße verteilt. Auch der Körperschwerpunkt befindet sich nicht genau in der Mitte zwischen Ober- und Unterkörper. Aus diesen Gründen muss die Stuhlhöhe anpassbar sein. Dies gilt gleichermaßen für die Tiefe und Neigung der Sitzfläche sowie für die Höhe von Rückenlehne und Nackenstütze. Und das vermutlich Wichtigste von Allem: Der Widerstand der Neigefunktion muss an den Benutzer anpassbar sein, damit der Stuhl die optimale Unterstützung bietet. Ein Bürodrehstuhl ist eines der komplexesten Produkte, die zu entwickeln Sie sich vornehmen können.

„Vergleichen Sie es mit der Automobilindustrie. Abgesehen von der Herstellung des Autos selbst sind die grundlegenden Prinzipien dieselben. Aber im Fall von Bürodrehstühlen können erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Lösungen bestehen. Für den Benutzer ist jeder Stuhl eine neue Erfahrung. Es ist mehr als nur Hinsetzen und „loslegen“. Daher ist es so wichtig, dass wir dabei alles richtig machen. Und dass der Stuhl nicht kompliziert wird. Ein entscheidender Faktor für uns war es, eigene Ressourcen für die Entwicklung unserer eigenen Plattform zu haben“, erinnert sich Ekbom.

ZWEI KOMFORTABLE MÖGLICHKEITEN DES AKTIVEN SITZENS

Die Plattform wurde in den frühen 1990er Jahren vom Kinnarps-­ eigenen Entwicklungsteam entworfen. Wir haben unsere Arbeit damit begonnen, jede Menge Informationen von Ergonomen, Physiotherapeuten und Benutzern zu sammeln. In enger Zusammenarbeit mit dem Industriedesigner Björn Alge wurden die klassischen Kinnarps-Stühle 6000 und 8000 entworfen. Im Grunde handelte es sich dabei um den gleichen Stuhl, allerdings mit unterschiedlichen Mechanismen bzw. der Neigefunktion. Der 6000 funktionierte mit FreeFloatTM, einem Mechanismus, der zu einem sehr aktiven Sitzen führt.

„MIT UNSEREN BÜRODREH­ STÜHLEN WIRD DER KÖRPER DIE GANZE ZEIT AUF NATÜRLICHE WEISE STIMULIERT.“


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„Ergonomen sagen gern, die beste Sitzposition ist die nächste. Sitz und Rückenlehne folgen den Bewegungen des Körpers vollständig unabhängig voneinander. So wird der Körper die ganze Zeit auf natürliche Weise stimuliert. Dies war für damalige Verhältnisse eine bedeutende Innovation, doch heutzutage ist es Branchenstandard.“ Der 8000 verfügte über SynchroneTM, einem Mechanismus für Benutzer, die dem „Herumschweben“ nicht viel abgewinnen konnten, aber dennoch aktiv sitzen wollten. „Dies war unsere eigene Variante der ‚Synchronmechanik’, bei der Sitz und Rückenlehne ihren jeweiligen Bewegungen wechselseitig folgen. Es gab bereits Systeme mit Synchronmechanik auf dem Markt, aber die Kunden hatten immer das Gefühl des ‚Nach-Hinten-Fallens’ wie bei einem Zahnarztstuhl. Bei unserer Version hingegen fielen die Bewegungen geringer aus. Der Benutzer spürt

kaum die Streckung des Hüftgelenks, die durch die Neigebewegung ausgelöst wird, erfährt aber dennoch eine sichere und gesunde Abwechslung seiner Sitzweise.“ Bei der Einführung 1993 gab es bereits 52 Versionen des 6000 und des 8000, mit zwei Mechanismen, zwei Sitzflächen und vier Rückenlehnen sowie Nackenstützen und einige unterschiedliche Armlehnen. So konnte jeder die perfekte Kombination für sich finden.

DIE SITZ-PLATTFORM WAR EIN ERFOLG

„Bisher haben wir mit dieser Plattform fast vier Millionen Bürodrehstühle verkauft und sind heute der größte Anbieter in Europa. Das Prinzip ist immer noch dasselbe.“ „Der Kunde soll darauf vertrauen können, dass er eine langfristige und nachhaltige Investition getätigt hat. Wenn der Stuhl nach langer Nutzungsdauer repariert oder

VERGESSEN SIE DIE BEDIENUNGSANLEITUNG! Die Einstellhebel des Capella ermöglichen eine intuitive Positionierung und Handhabung. Das Design wurde in Zusammenarbeit mit Frau Professor Anna-Lisa Osvalder von der Chalmers University of Technology in Göteborg entwickelt.

erneuert werden muss, sind Ersatzteilbeschaffung und Austausch ganz einfach. Wir unterstützen die Kunden dabei, Ressourcen zu schonen und Müll durch Wegwerfen zu vermeiden.“ Parallel sind Ekbom und seine Kollegen weiter mit der Entwicklung von Bürodrehstühlen beschäftigt, um mit der Entwicklung des Arbeitslebens Schritt zu halten. Das Internet hat vieles verändert. Plötzlich können wir arbeiten, wann und wo wir wollen. Der Bedarf an traditionellen individuellen Arbeitsplätzen sinkt. Stattdessen teilen sich Mitarbeiter einige Bürotische und einige wechseln ihren Arbeitsplatz sogar mehrmals am Tag. „Im aktivitätsbasierten Büro ist intuitives Design besonders wichtig. Ein Stuhl muss einfach zu verstellen bzw. an den Einzelnen anpassbar sein. Daher haben wir in diesem Jahr einen völlig neuen Stuhl herausgebracht, der für das

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aktivitätsbasierte Büro entwickelt wurde: Capella. Entworfen von Johan Larsvall und Nils Löventorn von Idesign, mit einem neuen Mechanismus, den wir FreeMotionR nennen. Auch hier ist die Idee, ein aktives Sitzen mit so wenig Einstellungen wie möglich zu erreichen. Unter anderem verfügt der Stuhl über eine Funktion mit Mikrobewegungen, die der Tendenz des Stillsitzen entgegenwirken.“ Die einzige Frage dabei lautet: Wo soll das alles hinführen? Werden wir so mobil, dass Stühle überflüssig werden? „Oh nein, das auf keinen Fall!“ zeigt sich Ekbom amüsiert. „Wir werden immer einen Stuhl zum Sitzen haben wollen. Menschen sind von Natur aus faul.“ „Früher oder später stellt jeder seine Füße auf das Fußkreuz. Also haben wir Bereiche entworfen, die abwechslungsreiches Sitzen fördern – ohne Kratzer zu hinterlassen.“


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REINE MATERIALIEN

ALLES BEGINNT BEIM ROH­ MATERIAL Holz, Metall, Kunststoff, Textilien, elektronische Bauteile und Chemikalien sind die Rohstoffe, die in unseren Möbelkomponenten am häufigsten Verwendung finden. Sie haben – jeweils unterschiedliche – Auswirkungen auf die drei Umweltbereiche, auf die wir den Fokus legen: Klima, biologische Diversität und Chemikalien. Daher ist unser Ziel, die Produktion zu verbessern und die Verwendung dieser Rohstoffe (durch Reduzierung) zu optimieren. Wir verwenden weitestgehend Recycling­materialien. Wir stellen auch sicher, dass unsere eigenen Produkte effektiv recycelt werden können.

92% HOLZ AUS VERANTWORTUNGSVOLLER BZW. ZERTIFIZIERTER FORSTWIRTSCHAFT (FSC ®, FSC CW, PEFC)

60–90% RECYCLINGANTEIL DES VERWENDETEN ALUMINIUMS.

HOLZ

METALL

Das in unseren Produkten verwendete Holz stammt stets aus FSC®-zertifizierter Forstwirtschaft oder einer Quelle, die von uns entsprechend geprüft wurde. Unser Ziel sieht vor, dass bis 2020 das gesamte verwendete Holz FSC-zertifiziert ist. Das Angebot für zertifiziertes Holz ist inzwischen größer, doch für unseren Bedarf immer noch nicht ausreichend. Daher haben wir 2015 zusammen mit GFTN (Global Forest & Trade Network), dem Unternehmensnetzwerk des WWF für verantwortungsvolle Forstwirtschaft, einen Aktionsplan ins Leben gerufen (siehe www.panda.org/gftn). Dieser sieht Ziele für die Beschaffung FSC-zertifizierten Holzes bis 2018, die Kommunikation des FSC-Siegels und eine Risikobeurteilung dieser Holzrohstoffquellen vor. Mehr über FSC-zertifizierte Möbel erfahren Sie auf Seite 15.

Wir bevorzugen Gussaluminium, da bei diesem Verfahren ein höherer Recyclinganteil möglich ist. Für die Oberflächenbehandlung ziehen wir die Pulverbeschichtung vor, da dieses in sich abgeschlossene Verfahren nur eine geringe Umwelt­ auswirkung hat. Bei Schrauben, Metallteilen und Zubehörteilen, die sehr strapazierfähig sein müssen, ist der Einsatz von Chrom gerechtfertigt, da es die Lebensspanne verlängert. In diesen Fällen verwenden wir dreiwertiges Chrom, da es weniger gesundheits- und umweltschädlich ist als sechs­wertiges Chrom. Im Jahr 2015 haben wir recyceltes Aluminium eingeführt, das bei unserem Bürodrehstuhl Capella Verwendung findet. Dieses Material ist 100 % recycelbar. Magnesium ist auch leichter als Aluminium und hat gute Festigkeitseigenschaften.

DER EFFEKT Weniger Entwaldung und verantwortungsvolle Forstwirtschaft sind für die Verlangsamung der globalen Erwärmung unerlässlich. Indem wir unseren Kunden Produkte mit FSC-Siegel anbieten, tragen wir zur verantwortungsvollen Nutzung der Wälder unseres Planeten und zur Erreichung der weltweiten Klimaziele bei.

DER EFFEKT Mit dem Einsatz recycelter Materialien reduzieren wir die Verwendung neuer Rohstoffe. Durch verbesserte Lackrezepturen mindern wir die Auswirkungen auf die Umwelt und tragen zu einem gesünderen Arbeitsplatz bei.


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2 von 3 TEXTILIEN IN UNSEREM SORTIMENT SIND MIT DEM EUROPÄISCHEN UMWELTZEICHEN ODER MIT DEM OEKO-TEX®-STANDARD ZERTIFIZIERT.

2008 WIR HABEN BEGONNEN, UNSERE EIGENEN POLSTER HERZUSTELLEN.

TEXTILIEN

KUNSTSTOFF

Unser Angebot umfasst strapazierfähige Naturmaterialien wie Hanf, recycelte Jute und Wolle. Wir verwenden auch recycelte Synthetikmaterialien, wie zum Beispiel Xtreme Plus, das aus recyceltem Polyester besteht. Zwei von drei Stoffen haben die Zertifizierung des Oeko-Tex®-Standards oder des europäischen Umweltzeichens. Alle Lederarten wurden pflanzlich gegerbt. Wir haben 2015 auch am Innovationsprojekt „Establishing locally-cultivated textiles in Sweden“ (dt. Textilien aus regionalem Anbau in Schweden) teilgenommen. Das Ziel dieses Projekts ist der Aufbau einer nachhaltigen Produktion von Textilfasern aus Rohholz oder von recycelten Textilien aus biologischer Herkunft. Im Rahmen der bevorstehenden Aktualisierung unseres Textiliensortiments prüfen wir auch die Möglichkeiten, unser Angebot der Recyclingtextilien zu erweitern. Mehr dazu erfahren Sie auf Seite 31.

Kunststoff ist bei fast allen unseren Sitzmöbeln Bestandteil der Polsterung. Daher haben wir in unserem Werk in Skillingaryd in eine eigene Druckguss-Anlage investiert. Denn so können wir selbst den Prozess steuern: Wir haben zum Beispiel das schädliche Isocyanat TDI durch die weniger schädliche Chemikalie MDI ausgetauscht. Recycelter Kunststoff wird nicht immer in der Produktion eingesetzt, da er weniger haltbar und nur begrenzt verfügbar ist. Wir verwenden dennoch recycelten Kunststoff, nämlich in bestimmten Komponenten, wie zum Beispiel in Abdeckungen. Darüber hinaus haben wir jedoch auch andere Wege gefunden, recycelten Kunststoff einzusetzen, und zwar in Form unseres Materials Re:fill, das intern entwickelt wurde und aus recyceltem PET besteht. Mehr zu Re:fill erfahren Sie auf Seite 31. Alle unsere Kunststoffkomponenten tragen eine Typenkennzeichnung, um das spätere Recycling zu erleichtern.

DER EFFEKT Wir arbeiten aktiv an der (Weiter-)Entwicklung unserer Anforderungen. Auf diese Weise fördern wir den schrittweisen Ausstieg aus der Verwendung ungeeigneter Chemikalien in der Textilbranche und gleichzeitig wird der Chemikalienanteil in unseren Produkten und an den Arbeitsplätzen unserer Kunden reduziert. Mit den von uns eingeführten Anforderungen haben wir zum Beispiel zu effizienteren Aufbereitungsanlagen in der Textilindustrie beigetragen.

DER EFFEKT Wir haben 2015 die Anforderung eingeführt, dass alle Kunststoffkomponenten frei von dem Weichmacher Bisphenol A sein müssen. Diese Substanz stört aufgrund ihrer hormonähnlichen Struktur den menschlichen Hormonhaushalt und wird häufig in Blutproben gefunden. Damit tragen wir unseren Teil dazu bei, den Kontakt der Bevölkerung mit dieser Substanz zu reduzieren.

2008 WIR HABEN UMFANGREICHE ANFORDERUNGEN FÜR DIE BESCHAFFUNG EINGEFÜHRT.

ELEKTRONISCHE BAUTEILE Elektronische Bauteile enthalten Metalle und Chemikalien, die bei den Prozessen Gewinnung, Produktion, Verwendung und Endverarbeitung Umwelt- und Gesundheitsprobleme hervorrufen können. Die Metallgewinnung hat oft große Auswirkungen auf die Umwelt und es besteht das Risiko, dass während der Verwendung Chemikalien freigesetzt werden. Alle Lieferanten müssen die EU-Richtlinie RoHS erfüllen und alle Produkte müssen die CE-Kennzeichnung tragen. Diese Auflagen verbieten den Einsatz von Blei, Quecksilber, Cadmium und sechswertigem Chrom sowie die Flammschutzmittel PDD und PBDE in elektronischen Produkten. DER EFFEKT 2015 haben wir die Anforderung eingeführt, dass sog. „Konfliktmineralien“, d. h. seltene Minerale bzw. Edelmetalle aus Krisen­gebieten, die zur Finanzierung bewaffneter Auseinander­ setzungen gehandelt werden, nicht in elektronischen Bauteilen verwendet werden dürfen. Mit dieser Maßnahme wollen wir sicherstellen, dass wir keine elektronischen Bauteile verwenden, die Zinn, Tantal, Wolfram oder Gold ent­ halten, die illegal abgebaut wurden oder deren Gewinnung Konflikte finanziert.

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16% WENIGER LÖSUNGSMITTELVERBRAUCH SEIT 2012.

CHEMIKALIEN Unsere Produkte enthalten keine Substanzen der REACHKandidaten­liste. Wir vermeiden allgemein die Verwendung von Flammschutz­ mitteln; bromierte oder polybromathaltige Flammschutzmittel sind vollständig ausgeschlossen. Stattdessen verwenden wir Materialien mit natürlichem Brandschutz, wie z. B. Wolle oder Polyester mit flammenhemmender Faserstruktur. Formaldehyd kommt in vielen verschiedenen Produkten im Alltag vor und ist auch Bestandteil des Klebers in unseren Spanplatten. Alle unsere Spanplatten erfüllen die E1-Anforderungen, d. h., sie haben nur äußerst geringe Emissionen. Viele unserer Spanplatten, auch die furnierten, unterschreiten sogar die E1-Werte um die Hälfte oder mehr. Aus denselben Gründen arbeiten wir auch konstant an der Verringerung der Lösungsmittel (VOC) in unseren Produkten. DER EFFEKT Im letzten Jahr haben wir die Verwendung von Lösungsmitteln (VOC) um nicht weniger als 30 % reduziert. Damit tragen wir zu einer besseren Raumluft und damit zu einem gesteigerten Wohl­ befinden der Menschen und einer Verbesserung ihrer Leistungen bei.


Der Embrace ist ein Beispiel dafür, wie wir in unserer Arbeit mit unseren Produktfamilien auf nachhaltige Weise Arbeitsumfelder einrichten.

DIE BEGRÜNDUNG DER JURY „ ... Die Kombination aus Recycling- und Spanplattenmaterial lässt die Nachhaltigkeit klar erkennen.“ iF Design Award „ Die Formgebung des Stuhls inspiriert mit organisch-fließenden Linien, einer einfachen, klaren Erscheinung und einer Materialästhetik, die sich aus der Kombination natürlicher Materialien ergibt.“ Red Dot Award


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DIE WELT EMPFÄNGT NACHHALTIGES DESIGN MIT OFFENEN ARMEN Der Embrace ist ein Stuhl, der seinem Namen voll und ganz gerecht wird. Das englische „embrace“ steht für „umarmen“ bzw. „mit offenen Armen empfangen“ und genau das ist es, was der Stuhl bietet: Eine warme und herzliche Umarmung. Freundlich zu Menschen und freundlich zur Umwelt – und dies in einem preisgekrönten Design! Zusammen mit Brodbeck Design haben wir eine komplette Stuhlfamilie ins Leben gerufen, deren tragendes Element die Nachhaltigkeit ist. Embrace wurde für aktivitäts­ basierte Büros entworfen, wo die Mitarbeiter auf viele verschiedene Weisen zusammen – aber auch allein – arbeiten. Dies lieferte uns die Motivation, einen Stuhl zu entwerfen, der nicht nur ein klassischer Stuhl für Meetings oder ein Bürodrehstuhl ist, sondern irgendetwas dazwischen. Also etwas, das gleichermaßen für Besprechungsräume und Konferenzen, aber auch für Kantinen geeignet ist. Mit seinen weichen Linien, dem warmen Holz und den Stoff­ elementen ist der Embrace einfach unwiderstehlich einladend. „Das Design soll das Gleichgewicht zwischen Aktivität und Regeneration in einer entspannten Position fördern“ erläutert Designer Stefan Brodbeck. Im Wesentlichen erhält der Kunde einen Stuhl mit vielen Anwendungsmöglichkeiten. Weniger Möbel mit mehr Funktionen ermöglichen effektivere Investi­ tionen bei geringeren Umwelt­ auswirkungen.

FSC®-KENNZEICHNUNG

Die gesamte Embrace-Familie ist FSC-zertifiziert. Die Kennzeichnung umfasst alle Materialien, aus denen Stühle und Barstühle gefertigt sind: Walnuss, Eiche, Buche und Birke. Lediglich die Modelle mit gepolsterter Rückenlehne sind davon ausgeschlossen. Der Grund dafür ist, dass die gepolsterten Rückenlehnen mit einen stabilisierenden Kern aus Recyclingpappe ausgestattet sind – ein Material, dass zwar umweltfreundlich, jedoch nicht FSC-zertifziert ist. FSC ist eine weltweite Initiative, die auf wirtschaftliche, soziale

und umwelttechnische Aspekte der Forstwirtschaft ausgerichtet ist. Da Holz einer unserer Hauptrohstoffe ist, erachten wir es als besonders wichtig, uns an der Entwicklung einer verantwortungsvollen Forstwirtschaft, im Sinne einer Stärkung der biologischen Diversität und Reduzierung des Chemikalieneinsatzes, zu beteiligen. Aus diesem Grund haben wir auch bei der Entwicklung des schwedischen FSC-Standards eine aktive Rolle gespielt. Bei FSC werden auch die sozialen Bedingungen der Menschen berücksichtigt, die im und vom Wald leben. Studien haben ergeben, dass die Arbeitsumfelder in FSC-­ zertifizierten Wäldern besser sind als in herkömmlich bewirtschafteten Wäldern. Laut einer Untersuchung des WWF ist FSC auch das Wald-Zertifizierungssystem mit der höchsten Glaubwürdigkeit. Wo auch immer es möglich ist, entscheiden wir uns bei unseren Produkten für FSC-zertifiziertes Holz. Wenn dies aufgrund beschränkter Verfügbarkeit nicht möglich ist, überprüfen wir die Herkunft des Materials. Das richtige Polster(material) kann aus unserem umfangreichen Standard-Stoffangebot ausgewählt werden. Zwei von drei Stoffen haben entweder die Zertifizierung des Oeko-Tex®-Standards oder des europäischen Umweltzeichens. Damit bieten sich viele Möglich­ keiten für eine sorgfältige Auswahl nachhaltiger Stoffe.

EINE FAMILIE FÜRS LEBEN Der Embrace ist ein Beispiel dafür, wie wir in unserer Arbeit mit unseren Produktfamilien auf

nachhaltige Weise Arbeitsumfelder einrichten. Indem wir ganze Möbelsortimente mit verschiedenen Funktionen in einem gemeinsamen Design anbieten, erhält der Kunde durch die vielen Kombinationsmöglichkeiten eines funktionellen und einheitlichen Arbeitsumfelds Gelegenheit, Abwechslung und kreativen Ausdruck einzubringen.

Mit einem Design, das für Einfachheit und Nachhaltigkeit steht, erhält der Kunde einen Stuhl, der seine Werte ästhetisch ausdrückt. Die Reinheit der Idee wird durch die vielen Designauszeichnungen bestätigt, die der Embrace im letzten Jahr gewonnen hat, darunter einige der weltweit renommiertesten: IF Award, Red Dot Award, Green Good Design Award und die Bronzemedaille des Deutschen Designer Clubs.

Die Armlehne ist als Zusatzoption verfügbar und lässt sich ganz einfach ersetzen. Alle Materialien können einfach getrennt werden, dies erleichtert die Wiederverwertung.


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WERTSCHÖPFUNGSKETTE

EINE WERT­SCHÖPF­UNGS­ KETTE, DIE IN IHRER BRANCHE EINZIGARTIG IST

ROH­MATERIALIEN DESIGN INITIATIVE Von der Entwurfs­ phase an gestalten wir das Produkt nach ergonomischen Kriterien und gemäß eines Designs, das jeden berücksichtigt. Wir schaffen flexible Produkte, die individuell an die Menschen angepasst werden können, die sie verwenden. Wir entwerfen Möbel, die lange halten, aber auch später erweiterbar sind, um das Produkt im Lauf der Zeit immer wieder modernisieren und individuell anpassen zu können. Wir sorgen dafür, dass die Komponenten unserer Produkte für ein problemloses Recycling einfach zu trennen sind. Wir setzen hohe Standards für die Materialien, mit denen unsere Produkte hergestellt werden, um eine geringe Umweltbelastung zu gewährleisten.

50%

RECYCLINGMATERIAL (STOFFABFÄLLE UND PETKUNSTSTOFF) IN UNSEREM RE:FILL-MATERIAL

DER EFFEKT Mit ergonomisch optimierten und an verschiedene Benutzer und Arbeitssituationen anpassbaren Produkten kreieren wir inklusive Arbeitsumfelder, in denen sich jeder wohlfühlen kann. Produkte mit langer Lebensdauer müssen seltener ersetzt werden und haben somit einen geringeren Umwelteinfluss.

INITIATIVE Mit „Kinnarps Evaluation System“ haben wir ein Tool entwickelt, um systematisch Informationen zur Umweltleistung der von uns beschafften Materialien einzuholen und zu verwalten. Dies ermöglicht uns eine bessere Kontrolle der Bestandteile unserer Produkte. Wir verwenden entweder zertifiziertes Holz, für das wir eine Risikobeurteilung vorgenommen oder dessen Quelle wir verifiziert haben. Viele unserer Stoffe sind bezüglich ihrer Umwelteigen­ schaften zertifiziert. Wir verwenden weitestgehend Recyclingmetall unter Berücksichtigung der Verfügbarkeit und der Qualitätsanforderungen. Wir stellen auch unsere eigenen Polster in unserem Werk in Skillingaryd her, wodurch wir die vollständige Kontrolle über das Material haben.

92%

AUS VERANTWORTUNGSVOLLER BEWIRTSCHAFTUNG

DER EFFEKT Aus reinen Materialien hergestellte Produkte tragen zu einer besseren Raumluftqualität, nachhaltiger Waldwirtschaft und einer bewussteren, sparsameren Verwendung der weltweiten Ressourcen bei. Dadurch werden wir Teil der nachhaltigen Lieferantenkette des Kunden. Unsere Kunden können darauf vertrauen, dass ihre Möbel aus reinen Materialien bestehen, welche die strengsten Normen erfüllen.


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Wo andere nur einen Stuhl oder Tisch sehen, sehen wir Hunderte von Möglichkeiten für Veränderungen. Mit dieser Sichtweise konnten wir eine Wertschöpfungskette schaffen, die in der Branche einzigartig ist. Eine Wertschöpfungskette, wo Nachhaltigkeit und Kundennutzen die klar erkennbaren Antriebskräfte hinter dem gesamten Prozess sind. Schritt für Schritt erzeugen wir eine positive Kettenreaktion.

PRODUKTION INITIATIVE Wir vermeiden umwelt- und gesundheitsschädliche Substanzen in all unseren Produk­ tionsprozessen und wählen alternative Lösungen, wo immer dies möglich ist. Wir wurden auch durch ein Ethik-Audit, SMETA, geprüft und haben ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Dies zeigt, dass wir hohe Anforderungen bezüglich unserer sozialen Verantwortung stellen. Wir haben ein Hinweisgebersystem eingeführt, so dass Mitarbeiter Probleme mitteilen können. Wir verlangen darüber hinaus auch von unseren Lieferanten die Einhaltung unseres Verhaltenskodex. Dass dieser auch tatsächlich eingehalten wird, stellen wir durch Vor-Ort- Nachprüfungen von HochrisikoLieferanten sicher.

98%

DER HOCHRISIKOLIEFERANTEN WURDEN IM RAHMEN EINES AUDITS ÜBERPRÜFT.

DER EFFEKT Wir übernehmen die Verantwortung, die Gewährleistung zu geben, dass unsere Produkte in der gesamten Kette fair und verantwortungsvoll produziert werden. Dadurch werden wir auch Teil der nachhaltigen Lieferantenkette des Kunden. Durch die Vermeidung unnötiger Chemikalien in der Herstellung unserer Produkte schaffen wir nicht nur für unsere eigenen, sondern auch für die Mitarbeiter des Kunden gesündere Arbeitsumfelder.

VERTRIEB INITIATIVE In Bezug auf die Frage, was ein gutes Arbeitsumfeld ausmacht, können wir auf langjährige Erfahrung und fundiertes Fachwissen zurückgreifen. Zusammen mit dem Kunden und dem Next OfficeTM-Analyse-Tool von Kinnarps können wir für jeden Kunden eine aktivitätsbasierte Lösung finden, die seinen spezifischen Bedürf­ nissen entspricht. Viele unserer Händler sind ISO-zertifiziert und arbeiten systematisch an der Verbesserung der Qualität und der Reduzierung des Umwelteinflusses. Ein Beispiel dafür ist die Umstellung auf energieeffiziente Be­leuchtung in vielen unserer Ausstellungsräume.

34%

DER KUNDEN DENKEN, DASS KINNARPS IM BEREICH NACH­ HALTIGE ENTWICKLUNG FÜHREND IST

DER EFFEKT Jeder Arbeitsplatz ist einzigartig. Mit den Bedürfnissen der Organisation und der Mitarbeiter als Ausgangspunkt entwerfen wir die ideale Lösung für Ihren Arbeits­ platz. Mit unserem Knowhow können wir zu einem inspirierenden und flexiblen Arbeitsumfeld beitragen, wo die Mitarbeiter kreativer und produk­tiver werden, weil sie sich heimisch fühlen.


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WERTSCHÖPFUNGSKETTE

VERTRIEB INITIATIVE Wir verfügen über unser eigenes optimiertes Transport­ system. Die Produkte werden wie Puzzleteile geladen, dies ermöglicht eine sehr hohe Auslastung von über 90 %! Anstatt Einwegver­packungen benutzen wir Decken, um unsere Produkte einzupacken – die Decken nehmen wir nach der Lieferung wieder mit und können sie wiederverwenden. Dies spart uns und den Kunden jeden Tag 6,5 Tonnen Verpackungsmaterial. Auf dem Rückweg zu unseren Standorten nutzen wir die Lkw für den Transport von Materialien von unseren Lieferanten. Wir haben in neue, umweltfreundlichere Fahrzeuge investiert, die fast alle mit Diesel mit Tallölbeimischung fahren, damit wir unsere Auswirkungen auf das Klima so gering wie möglich halten Wir haben auch Versuche mit Biodiesel (RME) durchgeführt, doch fielen die Ergebnisse leider nicht zufrieden­ stellend aus. Daher prüfen wir alternativ die Möglichkeit, Biodiesel eines anderen Typs zu verwenden.

DER EFFEKT Wir ermöglichen Ihnen einen klimafreundlichen Transport mit kompetentem Service und Sie müssen sich nicht mit Verpackungsmüll beschäftigen.

18%

WENIGER KOHLENSTOFFDIOXIDEMISSIONEN SEIT 2013.

WIEDERVERWENDUNG


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VERWENDUNG INITIATIVE Wir entwerfen inklusive Designlösungen für Inneneinrichtungen auf Grundlage der wahren Bedürfnisse der Menschen. Mit dem Next OfficeTM-Konzept von Kinnarps erhalten die Mitarbeiter Gelegenheit, zwischen mehreren ergonomisch korrekten Umfeldern zu wechseln, die für verschiedene Arbeitsaufgaben positiv wirken und inspirierend sind. Mit dem gezielten Einsatz von Schallabsorbern können wir Umgebungen mit angenehmer Akustik schaffen, die zu geringeren Stresspegeln und erhöhtem Wohlbefinden am Arbeitsplatz beitragen. Anhand akustischer Daten können wir die Schalleigenschaften der einzelnen Produkte vergleichen. Wir stellen hohe Anforderungen an unsere Materialien und vermeiden unnötige Chemikalien für eine bessere Raumluftqualität.

89%

ZUFRIEDENE UND WIEDER­ KOMMENDE KUNDEN, VON DENEN UNS 78 % FREUNDEN WEITEREMPFEHLEN WÜRDEN.

DER EFFEKT Zufriedene Mitarbeiter, die sich wohlfühlen, leisten bessere Arbeit. Wir schaffen flexible Lösungen für viele unter­schiedliche Bedürfnisse, so dass jedem die Bedingungen ermöglicht werden, die nötig sind, um produktiv und kreativ zu sein. Mit reinen Materialien und guter Ergonomie sorgen wir dafür, dass es ein gesunder und erfolg­ reicher Arbeitstag wird. Unser Ziel ist es, Büros mit Wohlbefinden statt mit Möbeln auszustatten.

INITIATIVE Als wir vor zehn Jahren unseren Kunden eine Recyclingstelle für ihre alten Möbel angeboten haben, war der Markt dafür noch nicht bereit. Heut sieht die Situation anders aus, die Nachfrage steigt. Als Teil des Vertrags mit dem Kunden können wir eine Bestandsaufnahme der Möbel des Kunden anbieten. Dabei werden die Möbel bestimmt, die für die neue Inneneinrichtung wiederverwendet werden können. Bestimmte Produkte lassen sich problemlos modernisieren oder wiederaufarbeiten – zum Beispiel durch den Austausch von Tischplatten, Stuhlsitzflächen oder Sofa­ polsterungen. Für die Produkte, die nicht wiederverwendet oder erneuert werden können, bieten wir eine verantwortungsvolle Entsorgung mit Material­trennung und Recycling an.

DER EFFEKT Gute Möbel sollten ihr Dasein nicht im Müll beenden. Durch Wiederverwendung, Wiederaufarbeitung oder Erneuerung eines Produkts verlängern wir dessen Lebensdauer. Dies schont Ressourcen – unsere, die der Kunden und der Natur.

96%

UNSERER RESTMATERIALIEN GEHEN ENTWEDER IN DAS MATERIALRECYCLING ODER IN DIE ENERGIEERZEUGUNG.


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FÜNF TIPPS FÜR EINEN BETTER EFFECT IN IHRER BESCHAFFUNG Stellen Sie Forderungen! Davon profitieren Sie und die Umwelt. Mit einem durchdachten und gut aufgestellten Beschaffungsprozess trägt Ihre Organisation zu einer nachhaltigeren Gesellschaft bei. Ihre Mitarbeiter erhalten ein gutes Arbeitsumfeld und die sich daraus ergebende positive Kettenreaktion beeinflusst wiederum andere positiv – und auch die Umwelt! Sie stellen Forderungen an sich und Ihre Organisation. Und an uns. Wir wiederum stellen Forderungen an uns und unsere Lieferanten. In der Gemeinschaft entsteht ein Effekt!


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1 WIE LAUTEN IHRE WICHTIGSTEN FRAGEN? Beginnen Sie damit, die Fragen zu identifizieren, die für Ihre eigene Nachhaltigkeitsinitiative von Bedeutung sind. Welche Veränderung/en hätte/n die größte/n Auswirkung/en? Es ist schwierig, direkt von Null auf Hundert zu gehen. Es ist einfacher, zu Ergebnissen zu kommen, wenn Sie den Schwerpunkt auf einige zentrale (Schlüssel-)Fragen legen. Es ist besser, wenige spezifische Fragen zu stellen, die Sie wirklich verstehen und dabei sicherzustellen, dass Sie auch nach dokumentierten Belegen und Nachprüfungen bzw. Folgemaßnahmen fragen.

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ENTSCHEIDEN SIE SICH FÜR FSC® Wenn wir die weltweiten Ziele des Klimaabkommens und die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung erreichen wollen, müssen die Wälder eine entscheidende Rolle dabei spielen. Legen Sie also Anforderungen für Rohholz aus verantwortungsvollen Quellen fest. Die FSC®-Kennzeichnung ist eine Drittpartei-Zertifizierung, die gewährleistet, dass das Rohholz durch eine unabhängige Drittpartei geprüft wurde. Verlangen Sie von Lieferanten die zertifizierte Rückverfolgbarkeit gemäß FSC Chain of Custody (Produktkettenzertifizierung des FSC), das heißt, ein System für die Handhabung und Trennung gekennzeichneter Rohstoffe. Eine Rückverfolgbarkeits-Zertifizierung bedeutet jedoch nicht, dass jedes Holz die FSC-Kennzeichnung trägt. Daher möchten wir zur aktiven Entscheidung für FSC-Produkte ermutigen. Denn nur dann können Sie absolut sicher sein, dass das Holz immer aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammt.

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VERLANGEN SIE SOZIALE VERANTWORTUNG IN DER LIEFERKETTE

VERLANGEN SIE REINE MATERIALIEN!

Fordern Sie von Ihren Lieferanten die Einführung sozialer Standards in deren eigenen Lieferketten. Und auch die Erstellung eines Verhaltenskodex für Lieferanten. Stellen Sie sicher, dass der Kodex auf internationalen Prinzipien aufgebaut ist, wie z. B. die der UNO-­ Initiative UN Global Compact, und dass darin auch das Arbeitsumfeld berücksichtigt ist. Lediglich einen Verhaltenskodex (auf dem Papier) zu haben, reicht nicht aus – verlangen Sie auch, dass der Lieferant ein System der regelmäßigen Bewertung seiner Lieferkette etabliert hat und diese einer Risikobeurteilung unterzieht. Stellen Sie Fragen und bitten Sie um Informationen zu Arbeitsmethoden, Risikobeurteilungen und den Ergebnissen der Audits. Wir begrüßen stets aus Audits abgeleitete Folgemaßnahmen vor Ort. Die schwedische Kennzeichnung Möbelfakta legt Anforderungen für die Erstellung von Standards, Risikobeurteilung und für Folgemaßnahmen im Bereich soziale Verantwortung in der Lieferkette fest. Somit ist es offensichtlich, dass sich der Lieferant aktiv für soziale Verantwortung engagiert.

Wir sind umgeben von unzähligen schädlichen Substanzen, abgegeben von verschiedenen Produkten – doch woher wissen wir, dass etwas gefährlich ist, wenn es unsichtbar bleibt? Die Geschichte zeigt, dass wir nicht vorsichtig genug sein können. Machen Sie klar, dass Produkte keine Materialien oder Substanzen enthalten müssen, die sich negativ auf die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter auswirken können. Allein schon durch das Weglassen von Flammschutzmitteln, Formal­ dehyden und Lösungsmitteln erreichen Sie viel! Legen Sie Anforderungen für Umwelt­standards fest, die auch den Chemikalien­ anteil einbeziehen (Möbelfakte und NF Environment).

KENNZEICHNUNGEN Um der Gesetzgebung immer einen Schritt voraus zu sein, stellen wir sicher, dass unsere neuen Produkte die Anforderungen der folgenden Umweltsiegel erfüllen: FSC®, Möbelfakta, NF Environnement und GS.

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5 EU -EMPFEHLUNGEN BEACHTEN Die EU hat ein neues Instrument für die Beschaffung von Büromöbeln der öffentlichen Hand entwickelt. Der Vorschlag tritt 2016 in Kraft und ist eine gute Ausgangsbasis für die Einführung von Anforderungen an Ihre Lieferanten. Das Interessante daran ist, dass der Vorschlag auch Richtlinien für die Wiederaufarbeitung und Wiederverwendung bestehender Möbel und die Beschaffung neuer Möbel enthält. Diese sind so eindeutig, dass der Benutzer dieses Instruments, d. h. die beschaffende Stelle, dazu ermutigt wird, vorrangig die Wiederverwendung der alten Möbel zu erwägen, bevor neue angeschafft werden. Verlangen Sie also von Lieferanten ein System für Wiederverwendung und Wiederaufarbeitung.

FSC ® Kennzeichnung für verantwortungsvolle Forstwirtschaft. Es steht für eine umweltgerechte, sozial verantwortliche und wirtschaftlich sinnvolle Nutzung ® der weltweiten Wälder. FSC-C010544, www.fsc.org MÖBELFAKTA  Eine schwedische Möbelmarke mit klarem Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit. Die Kennzeichnung umfasst Produktstandards im Bereich Qualität und Umwelt, einschließlich Lieferanten­ standards für soziale Verantwortung. NF ENVIRONNEMENT  Das einzige offizielle Umweltsiegel für Möbel in Frankreich. Die Kennzeichnung umfasst Produktstandards im Bereich Qualität und Umwelt, einschließlich Lieferantenstandards für soziale Verantwortung. GS (GEPRÜFTE SICHERHEIT)  Ein deutsches Qualitätssiegel für Möbel, das europäische Rechtsanforderungen in Bezug auf Sicherheit und in bestimmten Fällen auch strengere Anforderungen als die gesetzlichen vorgibt.


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FALLSTUDIE

ZERO HAT AUF REINE MATERIALIEN UMGESTELLT Die Mitarbeiter der Umweltstiftung ZERO (Zero Emission Resource Organisation, dt. Organisation für emissionsfreie Rohstoffe) lassen Worten Taten folgen. Beim Umzug in neue Büroräume in Oslo stand funktionale, nachhaltige Inneneinrichtung ganz oben mit auf der Prioritätenliste. Sie haben die Möglichkeit auch genutzt, um den alten Öl-Heizkessel loszuwerden ... „ZERO ist eine unabhängige Non-Profit-Umweltstiftung, die das Klima als wichtigsten Umweltaspekt ansieht. Wir arbeiten an der Entwicklung emissionsfreier Lösungen und gegen Investitionen, die zu höheren Emissionen bei­ tragen“, erklärt Hege Horsberg, Leiter des Marketings bei Zero. „Unser Ziel ist es, einen schnellen und praktikablen Übergang von einem klimaschädlichen Betrieb auf emissionsfreie Lösungen zu ermöglichen. In anderen Worten: eine grüne Umstellung. Zum Beispiel ist die Vorstellung einer emissionsfreien Transportbranche voll und ganz realisierbar. Mit einer solchen Umstellung wären wir in der Lage, die Erderwärmung zu stoppen.“

INTENSIVE ARBEITSTAGE

Dieses Bestreben ist auch am ZERO-Standort erkennbar. Das Thema Nachhaltigkeit stand ganz oben mit auf der Agenda, als das Unternehmen seine neuen Büroräume ausgestattet hat. Die neuen Räumlichkeiten mussten renoviert werden und der Eigentümer der Immobilie entwickelte vor dem Umzug eine Lösung für die Inneneinrichtung. Jedoch entschied sich ZERO dafür, Kinnarps um eine zweite Meinung zu bitten. „Zu diesem Zeitpunkt hatten wir keine Anforderungen für eine

aktivitätsbasierte Lösung formuliert“, erinnert sich Hege Horsberg. „Wir wollten lediglich ein Büro, das so funktional wie möglich ist und sich für unsere individuellen Arbeitsmethoden eignet, die aus Projektarbeit und Meetings in großem Umfang bestehen.“ Kinnarps hat deswegen eine umfassende Arbeitsplatzanalyse durchgeführt, bei der die Arbeits­ tage und Bedürfnisse der Mit­ arbeiter bis ins Detail erfasst wurden. Alle Mitarbeiter wurden gebeten, Fragen zu ihren Arbeitsaufgaben und Bedürfnissen zu beantworten. „Dadurch wurde mehr als klar, dass wir einen flexiblen Arbeitsplatz brauchten, der die Bedürfnisse abdeckt, die während intensiver Arbeitstage entstehen. Diese Tage sind durch sehr viel gemeinsame Arbeit sowie zahlreiche interne und externe Meetings geprägt.“

EMISSIONSARME PRODUKTE SIND GUT FÜR DIE GESUNDHEIT. SIE UNTERSTÜTZEN ABER AUCH GERIN­ GERE BELÜFTUNGS­ ANFORDERUNGEN – WODURCH WIEDERUM DER ENERGIE­ VERBRAUCH SINKT.

MEHR ENERGIE

Auf Basis der Analyse entwarf Kinnarps eine neue, aktivitätsbasierte Lösung. Ein zum Teil offenes Großraumbüro, das in zwei große Bereiche unterteilt ist. Einer der Bereiche ist der aktive Bereich, das Herzstück der Unternehmenstätigkeit. Mitarbeiter lassen sich hier nieder, wenn ihre Aufgaben weniger Konzentration

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Die B체ros von ZERO sind in zwei unterschiedliche Bereiche unterteilt. Der aktive Bereich ist f체r Besprechungen und Kommunikation eingerichtet. Mitarbeiter lassen sich hier nieder, wenn ihre Aufgaben weniger Konzentration erfordern oder wenn sie mit Kollegen zusammenarbeiten wollen. Die Inneneinrichtung wurde mit Materialien und Farben konzipiert, die die Identit채t des Unternehmens widerspiegeln.

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FALLSTUDIE

erfordern oder wenn sie mit Kollegen zusammenarbeiten wollen. Der andere Bereich ist ruhiger und wurde für konzentriertes Arbeiten eingerichtet. „Das aktivitätsbasierte Büro hat Platz für mehr Besprechungsräume gelassen, als ursprünglich im Plan vorgesehen war. Wir stellten fest, dass wir Flächen effizienter nutzen. Die Untersuchungen von Kinnarps zeigen, dass nur 50 % der Arbeitsplätze in einem Büro immer genutzt werden – und in unserem Fall traf dies sehr wohl zu. Durch Entfernung der festen Arbeitsplätze, die die Hälfte der Zeit unbenutzt blieben, haben wir sowohl Platz für zusätzliche Besprechungsräume als auch für zwei Büro-Cubes geschaffen, die nach Bedarf genutzt werden können. Da die Lösung auch die Mitarbeiter motiviert, sich täglich oder mehrmals täglich einen neuen Arbeitsplatz in unterschiedlichen Aktivitätszonen zu wählen, haben wir damit begonnen, stärker funktionsübergreifend zu arbeiten. Wir können besser zusammenarbeiten und kommunizieren. Gleichzeitig hat auch das Wohlbefinden zugenommen“, so Horsberg. „Für uns war es äußerst wichtig, eine Büro-Lösung zu erhalten, die zu einer besseren Gesundheit, Kreativität und Energie zwischen den Mitarbeitern beiträgt. Aus

diesem Grund haben wir auch zu einem frühen Zeitpunkt die Mittel zur Seite gelegt, die wir brauchten, um alle Mitarbeiter in den Prozess mit einzubeziehen.“

EMISSIONSARME MATERIALIEN

Zu den hohen Ansprüchen von ZERO gehörten natürlich auch die Möbel von Kinnarps. „Wir sind ein Unternehmen für die Umwelt. Deswegen ist es selbstverständlich wichtig für uns, dass die Möbel die hohen Standards in allen Bereichen rund um Nachhaltigkeit erfüllen. Das ist wichtig für unsere Glaubwürdigkeit. Wir müssen ganz klar den Anforderungen gerecht werden, die wir an andere stellen.“ Wir haben auf Basis der Haupttätigkeitsbereiche von ZERO Materialien priorisiert, die zum Großteil zertifiziert und erneuerbar sind. Die Produkte sollten zu einem großen Anteil aus recycelten Materialien bestehen und leicht sein, damit Emissionen im Zusammenhang mit dem Transport reduziert werden. Wir wollten darüber hinaus Produkte von hoher Qualität – nicht hinsichtlich des Materials, sondern auch aus rein ästhetischer Sicht. „Produkte mit geringen Emissionen sind aus verschiedenen Gründen wichtig. Produkte mit

geringen Emissionen sind besser für die Gesundheit, sie unterstützen aber auch geringere Belüftungs­ anforderungen – wodurch wiederum der Energieverbrauch sinkt.“ Jedoch war bei der Innen­ einrichtung noch nicht Schluss – Sie haben auch die Gelegenheit ergriffen, den Eigentümer der Immobilie zusätzlich etwas unter Druck zu setzen. „Wir nahmen unsere größte Emissionsquelle ins Visier und im Zuge dessen wurde der Ölkessel in dem Gebäude durch eine erneuerbare Lösung ersetzt.“

STELLEN SIE ANSPRÜCHE!

Wie würde ZERO gern die zukünftige Entwicklung des Nachhaltig­ keits­angebots von Kinnarps sehen? „Finden Sie in jedem Bereich alternative Lösungen ohne fossile Brennstoffe! Unser Eindruck ist, dass Kinnarps sehr viel bei den eigenen Fertigungsstätten getan hat und dass sie gut darin sind, die Umweltfolgen zu überwachen, die mit den Lebenszyklen der Produkte in Verbindung stehen. In dieser Situation ist der nächste Schritt, herauszufinden, was man zu dem größeren Gesamtbild beitragen kann, um die Entwicklung von besseren Energie- und Klimalösungen zu unterstützen. Dafür tritt man bei der Geschäftsabwicklung mit Lieferanten am besten als

Intelligente schallabsorbierende Lösungen in Form einer Telefonzelle machen es einfacher, einen Anruf anzunehmen, ohne dabei Kollegen zu stören. Der andere Bereich dieses Büros ist für konzentriertes Arbeiten eingerichtet und außerdem mit flexiblen Aufbewahrungs­ möglichkeiten ausgestattet.

anspruchsvoller Kunde auf. Zum Beispiel könnte man in so einem Fall Möbelkomponenten anfordern, die aus rohölfreiem Bio­ kunststoff bestehen. Sie können die Lieferanten auch dazu anregen, die eigene Produktion energieeffizienter zu gestalten, oder ihre eigene Energie mit Hilfe von Solarzellen zu erzeugen.“ „In Bezug auf den Transport verfügt Kinnarps bereits über eine hohe Auslastungseffizienz und plant optimale Transportlösungen. Wir haben daher eine kleine Herausforderung für Sie: Streben Sie nach einem Transport, der 100 Prozent frei von fossilen Brennstoffen ist! Entweder durch Biodiesel - und ich weiß, dass Sie hier schon einen Anfang gemacht haben - oder mit der Hilfe von elektrisch angetriebenen Lkw. Dann werden Sie zu einem Bestandteil beim Aufbau eines Marktes für neue Lösungen, nach denen wir bei ZERO streben. Das ist etwas viel Größeres, als eigene Ziele zu verfolgen.“


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KÖNNEN WIR IRGENDETWAS DAVON NUTZEN? Diese Frage bekommen wir immer häufiger zu hören. Unsere Kunden wollen ihre Mittel einfach wirtschaftlicher einsetzen. Deswegen haben wir unsere Arbeit auf den Gebieten Wiederverwendung und Materialkreisläufe intensiviert. Diese Initiative wird darüber hinaus von der Vorlage neuer Kriterien für die Beschaffung von Büromöbeln durch die EU im Jahr 2016 angetrieben. Die Kriterien, die in Form eines Leitfadens für die Standards im öffentlichen Beschaffungswesen präsentiert werden, nehmen die folgenden grundlegenden Fragen als Ausgangspunkt: Muss Ihre Organisation wirklich neue Büromöbel anschaffen? Oder können Sie die Möbel wiederauf­ arbeiten bzw. wiederverwenden? Als einer der größten europäischen Lieferanten für Inneneinrichtungs-Lösungen würden wir gern ein Geschäftsmodell anbieten, das die Kundenansprüche bezüglich Katalogisierung, Wieder­ aufarbeitung und Modernisierung kostengünstig erfüllt. Wir müssen uns auch auf das Recycling überschüssiger Möbelstücke einrichten. Schon heute bieten wir Ersatz­teile wie Sitze, Rückwände

und Ersatzteile für unsere Büro­ drehstühle an. Neupolsterung und Neulackierung sind weitere Maßnahmen, die einen großen Unterschied ausmachen. Wir bieten ebenfalls verstärkt neue Tischplatten für vorhandene höhenverstellbare Arbeitstische an. In aktivitätsbasierten Büros nehmen die traditionellen großen Tischplatten zu viel Platz ein. Mit neuen, kleineren Tischplatten kann der Kunde das neue aktivitäts­ basierte Büro Realität werden lassen, ohne in motorbetriebene Rahmen investieren zu müssen. Gleichzeitig kann er den Vorteil topaktueller, neuer Materialien bei der Inneneinrichtung genießen.

Development) zum Ende. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Umweltsekretariat der Region Västra Götaland und dem Industrial Development Center (Zentrum für Industrielle Entwicklung) durchgeführt. Das Projekt war eine Pilotstudie, welche die Wiederverwendung von Möbeln untersuchte. Unter anderem fanden wir in Zusammenarbeit mit Kunden heraus, welche Qualitätsstufe bei Möbeln für eine Wiederverwendung akzeptabel ist; Muss ein Tisch zum Beispiel frei von Schäden sein oder sind Kratzer in Ordnung? Dies hat uns ein Verständnis dafür vermittelt, wie und in welchem Umfang wir Produkte wiederverwenden können.

„NACHHALTIGE INDUSTRIELLE ENTWICKLUNG“

Schon sehr früh haben wir zusammen mit Victoria Swedish ICT AB

2015 kam das Projekt „Nachhaltige Industrielle Entwicklung“ (Sustainable Industrial

MATERAILKREISLÄUFE

Der Holzstuhl Chip, ein durchgehend erfolgreiches Modell aus dem Produktangebot von Kinnarps, bekam durch unterschiedliche Farblackierungen einen neuen Look.

an dem Projekt „Circular business innovation for regional furniture flows“ (dt. „Unternehmens­ innovations­programm für regionale Möbelkreisläufe“) teilgenommen. Im Rahmen dieses Projekts untersuchen wir, wie Unternehmen Arbeitsplätze, Rentabilität und eine wettbewerbsfähige Produktion durch Nachhaltigkeit und Verringerung des Ressourcen­ verbrauchs schaffen können. 2015 ging das Projekt in eine zweite Phase, in der wir mit unseren Kunden zusammengearbeitet haben, um mögliche Geschäftsmodelle und Angebote auf der Basis von Wiederverwendung, Modernisierung und Wiederauf­ arbeitung voneinander abzugrenzen.


MEILENSTEINE Von Anfang an lag unser Fokus darauf, Lösungen mit dem bestmöglichen Effekt und den kleinst­ möglichen Umweltauswirkungen zu finden. 1942  Ein altes Motorrad wird in der Fabrik sowohl zu einem Anhänger bzw. zu einer Maschine umgebaut. Von Anfang an war es notwendig, die Ressourcen zu nutzen, die verfügbar waren.

1952  Im Rahmen einiger Projekte beginnt eine Zusammenarbeit mit Ergonomen unserer Kunden. Seither haben wir diese Zusammenarbeit weiterentwickelt und Ergonomie ist heute ein natürlicher Bestandteil der Produktionsentwicklung.

1959  Einführung eines speziellen Transportsystems – heute wird dadurch eine

hohe Auslastungseffizienz in beide Richtungen erreicht; Es werden Decken statt Einwegverpackungen verwendet.

1977  Die Herstellung von Briketts aus Abfällen wird eingeführt. Seit 1982 wurden diese Briketts auch für das Heizen von Gebäuden in Teilen der Stadt Kinnarp eingesetzt.

1980  UV-Farben ersetzen Lösungsmittel.

1989  Beginn der Herstellung höhenverstellbarer Bürotische.

1997  Die ersten Umweltberichte werden veröffentlicht.

1997  Kinnarps erhält eine Umweltzertifizierung gemäß ISO 14001.

1997  Kinnarps bietet Kunden einen Recycling-Service für deren alte Möbel an. 2002  Kinnarps erhält die FSC®-Zertifizierung; das erste Produkt mit

FSC-Kennzeichnung kommt 2004 auf den Markt. 2013 werden die ersten Produkte standardmäßig gekennzeichnet.

2007  Ein Programm für den Zuschnitt optimiert die Nutzung von Textil-Ressourcen.

2008  In-House-Fertigung von Polstern und Einführung von Re:fill bei unseren Produkten.

2009  Verhaltenskodex für Lieferanten wird eingeführt, Aktualisierung im Jahr 2014.

2011  Über Kinnarps’ Next Office™ bieten wir aktivitätsbasierte Büroräume an.

2014  Neuauflage alter Produkte in Form neuer Produkte.

2015  Veröffentlichung des ersten Nachhaltigkeitsberichts „The Better Report“.


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KINNARPS THE BETTER REPORT 2016

SCHLÜSSELZAHLEN Falls nicht anders angegeben, umfasst der Bericht die gesamte Unternehmensgruppe, einschließlich unserer Fertigungsstätten in Schweden und Deutschland sowie unserer Vertriebsstellen. RESSOURCENOPTIMIERUNG DURCH AUSLASTUNGSSEFFIZIENZ BEI UNSEREN EIGENEN FAHRZEUGEN* * Firmeneigener Transport von Kinnarps. ANALYSE UND NACHVERFOLGUNG Sorgfältige Lieferplanung und Verpackung basierend auf den Lieferbestellungen ermöglichen uns, eine konsistent hohe Auslastungseffizienz aufrecht zu erhalten. Da wir Decken und Kartonagen als Verpackungsmaterial zusammen mit einer gut durchdachten Verpackungstechnik verwenden, können wir Produkte auch sehr dicht packen und somit größere Mengen pro Fahrzeug laden. Wir verwenden außerdem unsere eigene Transportabteilung, um nach einer Auslieferung auf dem Rückweg Material von unseren Lieferanten zu

unseren Fertigungsstätten zu bringen. Dieser Transportbereich ist während des Jahres gewachsen. Bis zu einem gewissen Maß führen wir auch Transporte für andere Betriebe in unserer Region durch. Durch diese Zusammenarbeit tragen wir gemeinsam zur Verringerung der Emissionen bei. Wir betrachten die Auslastungseffizienz für den Ausgangstransport als optimal. Daher konzentrieren wir uns stärker auf die Erhöhung der Auslastungseffizienz bei Eingangstransporten. Unter anderem werden wir ein System einführen, das die Planung und Effizienz erleichtert.

90% AUSLASTUNGSEFFIZIENZ, 2015

RESSOURCENOPTIMIERUNG DURCH VERWENDUNG VON TEXTILIEN* * Produktion in Skillingaryd. ANALYSE UND NACHVERFOLGUNG Unsere Materialnutzung beim Zuschneiden von Stoff ist hoch – etwa 80 % in den letzten Jahren. Dies wird durch ein vollautomatisches Optimierungsprogramm erreicht. Die Faktoren, die den Nutzungsgrad am meisten beeinflussen, sind die Form des Produkts, d. h. die Schnittmuster, und die tägliche Mischung verschiedener Produkte. Maschinen und Programme für Materialoptimierung befinden sich in konstanter Entwicklung und wir beobachten den Markt,

um sicherzustellen, dass wir über die effektivsten Anlagen verfügen. Das größte Verbesserungspotenzial liegt in der Art und Weise, was wir mit den Abfällen machen, die nicht vermeidbar sind. Heute werden Abfälle zum Recycling abtransportiert oder in unserem intern entwickeltem Re:fill wiederverwendet. Re:fill wird heute in Schallabsorbern genutzt und wir arbeiten stetig daran, neue Produkte zu entwickeln, bei denen Abfälle verarbeitet werden können.

100 (%) 80 60 40 20

81

81

81

2013

2014

2015

RESSOURCENOPTIMIERUNG DURCH VERWENDUNG VON FURNIER* * Produktion in Kinnarp.

ANALYSE UND NACHVERFOLGUNG Das Aufbringen eines Furniers ist ein Handwerk, das sehr viel Fachwissen und -kompetenz erfordert. Im Laufe des Jahres haben wir ein Projekt durchgeführt, um die Verwendung von Furnieren zu erhöhen und dadurch Abfallmengen an unserem Fertigungsstandort in Kinnarp zu verringern. Es wurde eine neue Anlage installiert und wir haben das Verfahren zum Auftragen des Furniers geändert: von sogenanntem

gestürzten zu geschobenem Furnier. Dank dieser guten Arbeitsmethode ist die Verwendung von Buche und Eiche deutlich angestiegen. Das vorherige System erforderte sehr viel Zeit und Arbeit, um einen hohen Nutzungsgrad aufrecht zu erhalten. Das neue System hat die Arbeit einfacher gemacht und uns bleibt Zeit und Energie, um uns auf weitere Maßnahmen zu konzentrieren. Die Bemühungen, die wir für 2016 planen, zielen in erster Linie auf die Erhöhung des Nutzungsgrades für Eichenfurnier ab.

EICHE

BUCHE

BIRKE

100 (%) 80 60 100 40 20

71,0

63,4 49,2 31,8

2014

46,0

2015

63,0


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NACHHALTIGKEITSBERICHT 2015

FAKTEN ZUR UMWELTARBEIT VON KINNARPS* * 2.267 Interviews, durchgeführt in Belgien, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Norwegen, Polen, Schweden, der Schweiz und im Vereinigten Königreich. ANALYSE UND NACHVERFOLGUNG Die Untersuchungen zeigen, dass viele unserer Kunden Kinnarps als einen der führenden Anbieter umweltfreundlicher Lösungen ansehen. Trotzdem sagt die Hälfte aller Befragten, dass sie keine Kenntnis über die Umweltarbeit von Kinnarps haben. Das zeigt, dass wir unsere Botschaft noch effektiver vermitteln müssen. 2015 war das erste Jahr, in dem wir ernsthaft damit begonnen haben, unsere Arbeit in Sachen Nachhaltigkeit zu kommunizieren und die Details der Auswirkungen genauer zu erklären. Wir haben die Botschaft das Jahr über sowohl extern als auch intern vermittelt. Zum Beispiel durch Teilnahme an unterschiedlichen

Veranstaltungen, bei denen wir unser Wissen geteilt haben. Wir haben diesen Gedanken auch intern in Form von Schulungen und Informationen kommuniziert. Das Wissen und Engagement unserer Mitarbeiter rund um diese Themen ist für uns grundlegend, um erfolgreich Nachhaltigkeitsarbeit betreiben zu können. Wir werden daher weiterhin über unseren Werdegang in Sachen Nachhaltigkeit berichten und die Auswirkungen auf unsere Arbeit hervorheben.

41% 90% 2013

ZIEL 2017

ZIEL Bis 2017 90 % unserer bestehenden und potenziellen Kunden über unsere Nachhaltigkeitsarbeit aufklären.

KUNDENUMFRAGE: NET PROMOTER SCORE* * Eine Kennzahl (Promotorenüberhang) für Märkte in Belgien, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Norwegen, Polen, Schweden, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich. ANALYSE UND NACHVERFOLGUNG Die Umfrage zur Kundenzufrieden­ heit bei Kinnarps (basierend auf 1.179 Befragungen) zeigt, dass unsere Kunden sowohl zufrieden als auch treu sind. Die jährliche Umfrage ergibt für uns einen Net Promoter Score von 25. Dies kann als sehr gutes Ergebnis angesehen werden. Zum Vergleich: ein NPS über 0 wird als gut angesehen und ein NPS zwischen 0 und 10 ist normal. Sehr erfolgreiche Unternehmen haben einen NPS von über 50. Auch für Kinnarps

ist dies das langfristige Ziel. Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir regionale Aktionspläne aufgestellt, bei denen wir an Verbesserungen auf Basis des erhaltenen Feedback arbeiten. Das Ergebnis wird über eine zentral ausgeglichene Scorecard nachverfolgt. Wir führen auch tiefergehende Analysen der Kundenumfrage durch, um mehr darüber herauszufinden, wie wir die Kundenzufriedenheit weiter verbessern können. ZIEL NPS von 50 bis 2020.

KRITIK 0 1

2

3

4

5

6

BOTSCHAFTER 8 9

PASSIV 7

NPS = % BOTSCHAFTER – % KRITIK 0

0

25

-50

+50

50

-50

NPS

-100

NPS

+100

-100

+100 ZIEL 2020

2015

EMISSIONEN IN KOHLENDIOXIDÄQUIVALENTEN (TONNEN)* * Produktion in Kinnarp, Jönköping, Skillingaryd und Worms. Seit 2014 auch ISO-zertifizierte Vertriebsbüros in Schweden, Norwegen, dem Vereinigten Königreich und Frankreich. Laut Greenhouse Gas Protocol Ziel 1 und 2. www.ghgprotocol.org ANALYSE UND NACHVERFOLGUNG Indem wir den Transport effizienter gemacht haben und durch Investition in neue Euro-6-Lkw mit geringerem Kraftstoffverbrauch haben wir unsere Emissionen seit 2014 um 7 % senken können. Die neuen Fahrzeuge haben darüber hinaus ein fortschrittliches Fahrerassistenzsystem, das die optimale Geschwindigkeit mit Hilfe von GPS berechnet. An den Produktionsstandorten werden regelmäßig Meetings zur Energieeffizienz abgehalten. Eines der Ergebnisse dieser Treffen waren neue Investitionen in energieeffiziente Technologie an unserem Standort in Kinnarp. Intel-

ligente Steuersysteme und weniger UV-Röhren für die UV-Lackierung haben ebenfalls Energieeinspar­ ungen ergeben. Wir haben außerdem auf energieeffiziente LED-­ Beleuchtungen in der Produktion und an unseren Vertriebsstandorten umgestellt. Wir werden auch eine Energieprüfung in unseren Fabriken durchführen, um Energiesparmöglichkeiten zu identifizieren und zu priorisieren. Im Jahr 2016 werden zusätzlich weitere neue Lkw in Betrieb genommen. ZIEL Reduzierung der Emissionen um 20 % bis 2020 im Vergleich zu 2014.

20.000 (TONNEN) 17.500 15.000 12.500 10.000

15.568

13.749

12.777

10.999

2013

2014

2015

ZIEL 2020


29

KINNARPS THE BETTER REPORT 2016

ANTEIL AN ZERTIFIZIERTEM ROHHOLZ VOM GESAMTEN BESCHAFFTEN ROHHOLZ* * Rohholz in Kinnarp, Skillingaryd und Worms. ANALYSE UND NACHVERFOLGUNG Die Fertigungsstätte in Kinnarp ist seit 2002 zertifiziert. Im Jahr 2015 wurde auch der Fertigungsstandort in Skillingaryd in Übereinstimmung mit dem Rückverfolgbarkeitsstandard von FSC® zertifiziert. Die Statistiken für den Anteil von zertifiziertem Rohholz enthalten nun auch die drei Fabriken in Kinnarp, Skillingaryd und Worms. In Deutschland ist die Verfügbarkeit von Rohmaterial gemäß PEFC-Zertifizierungssystem am höchsten, während wir bei der schwedischen Produktion eine höhere Verfügbarkeit von FSC-zertifizierten Rohmaterialien haben. Insgesamt haben wir einen hohen Anteil an Rohmaterialien aus verantwortungsvollen oder kontrollierten Quellen, mit nicht weniger als 92 % mit den Zertifizierungen FSC®, FSC

CW oder PEFC. Für den Fall, dass nicht zertifizierte Rohmaterialien eingesetzt werden, prüfen wir die Quelle selbst und führen eine Risikobeurteilung durch. Während des Jahres haben wir ein System für das systematische Sammeln und Aktualisieren von Informationen zu den Quellen und Baumarten als Basis für unsere Risikobeurteilung geschaffen. Wir beobachten ein gesteigertes Bewusstsein für verantwortliche Forstwirtschaft in der Branche. Wir glauben, dass wir in der Lage sind, den Anteil an Holz aus FSC-zertifizierten Wäldern zu steigern, da die Verfügbarkeit wächst.

FSC

100 (%)

85

92

38

47

FSC CW

PEFC

100

80 60

100 40 20

ZIEL Herkunft des bis 2020 unter der Marke Kinnarps ge- und verkauften Rohholz vollständig aus FSC-­ zertifizierten Wäldern.

20

20

27

25

2014

2015

ZIEL 2020

VERBRAUCH VON LÖSUNGSMITTELN (VOC) IN TONNEN* * Produktion in Kinnarp, Skillingaryd und Worms (Minden für 2012). ANALYSE UND NACHVERFOLGUNG Unser Ziel für 2020 wurde bereits erreicht und übertroffen. Die Verwendung von Lösungsmitteln ist seit dem Basisjahr 2012 um mehr als 40 % und 2014-2015 um nicht weniger als 30 % gesunken. Technische Änderungen am Fertigungsstandort in Worms haben es möglich gemacht, die Verwendung von Lösungsmitteln an dem Standort um zwei Drittel zu verringern. Ein Reinigungsmittel, das zu 100 % aus Lösungs­mitteln besteht, wurde durch ein Mittel mit einem Lösungsmittelanteil von nur 19 % ersetzt. Es sind außerdem schon Arbeiten im Gang, um einen lösungsmittelbasierten Klebstoff am Fertigungsstandort in Skillingaryd abzuschaffen und ihn mit einem Klebstoff auf Wasserbasis ohne Lösungs-

mittel zu ersetzen. Da wir in Kinnarp unterschiedliche Farben für die Lackierung verwenden, müssen die Anlagen öfter gereinigt werden. Dabei haben wir allein schon durch Verringerung der Verdünnermenge, die für jeden Reinigungsprozess verwendet wird, eine Verbesserung erreichen können. Das Ziel für die Verbesserung ist, eine Verringerung auf 30 % zu erreichen. Obwohl wir eine geringe Lösungsmittelverwendung erreicht haben, glauben wir daran, dass wir weitere Verbesserungen schaffen können und setzen uns daher ein neues Ziel.

30

(TONNEN)

25 20 15 10

28,4

22,77

23,59

16,65

13,32

2012

2013

2014

2015

ZIEL 2020

ZIEL Senkung der Emissionen durch Lösungsmittel bis 2020 um 20 % im Vergleich zum Basisjahr 2015.

ANTEIL DES GESAMTEN RECYCLINGFÄHIGEN ABFALLS* * Produktion in Kinnarp, Jönköping, Skillingaryd und Worms. Seit 2014 auch ISO-zertifizierte Vertriebsbüros in Schweden, Norwegen, dem Vereinigten Königreich und Frankreich. ANALYSE UND NACHVERFOLGUNG Der Anteil an Abfällen für das Material-Recycling ist seit dem letzten Jahr gestiegen und wir stehen kurz davor, unser Ziel zu erreichen. Sowohl die Gesamtmenge des Abfalls als auch die Menge des Abfalls für die Energiegewinnunghat während des Jahres abgenommen. Dies ist vornehmlich unserem reduzierten Verbrauch von Briketts aus Holzabfällen für das Heizen der Fertigungsstandorte geschuldet. Die Deponie besteht vorwiegend aus Asche, die aus der Verbrennung von Briketts entsteht. Durch Wiederverwendung unserer eigenen Verpackungsmaterialien, Decken und Kartonagen verringern wir die Abfallmenge. Wir betreiben eine

sehr genaue Mülltrennung, sind aber dennoch davon überzeugt, dass wir hier noch weitere Verbesserungen erreichen können. Um Abfallmengen zu verringern, vermeidet man am besten von Anfang an die Entstehung von Abfall. Deswegen haben wir unter anderem auf eine Verpackung verzichtet, die vorher für eine Komponente von einem unserer Lieferanten verwendet wurde. Ein gutes Beispiel dafür, wie eine kleine Maß­ nahme eine große Wirkung haben kann. ZIEL Bis 2020 30 % Recyclinganteil der von uns produzierten Abfälle. Auf lange Sicht werden keine Abfälle mehr auf der Deponie landen.

MATERIAL FÜR RECYCLING

DEPONIE

MATERIAL FÜR ENERGIEGEWINNUNG

KOMPOSTIERUNG

GEFÄHRLICHE ABFÄLLE

12 1

1 5 26 68

2013

1 3 25

71

29 67

2014

2015


30

NACHHALTIGKEITSBERICHT 2015

RECYCLINGMATERIALIEN IN DER FERTIGUNG* *Beschaffung von Rohmaterial für die Fertigungsstätten ANALYSE UND NACHVERFOLGUNG Das Recycling von Materialien ist ein offensichtlicher Weg zur Einsparung von Rohstoffen und hat deswegen auch eine hohe Priorität in unserem Betrieb. Trotzdem sind die Möglichkeiten für die Verwendung von Recyclingmaterialien auf deren Verfügbarkeit beschränkt. Es ist auch nicht immer der Fall, dass die Materialien aus dem Recycling unseren hohen Qualitätsansprüchen gerecht werden. Der Anteil an recyceltem Stahl beträgt durchschnittlich rund 20 %. Aluminiumguss macht zwischen 60 % und 90 % Recyclinganteil aus, je nach Lieferant und Komponente. Im Laufe des Jahres haben wir ein vollständig neues Material eingeführt. 100 % recyceltes Magnesium.

Zwei der 32 Stoffe aus unserem Angebot enthalten Recyclingmaterialien, einer zu 14 % und der andere zu 100 %. Recycelte Stoffe sind verfügbar, erfüllen aber häufig nicht unsere hohen Qualitätsansprüche, da sie Mängel bei der Farbechtheit und Kontinuität des Farbschemas aufweisen. Diese Qualitätsaspekte sind für uns ein wichtiger Faktor für Nachhaltigkeit, da die Stoffe lange Zeit halten und gut aussehen sollen. Da die Technologie immer weiter fortschreitet, rechnen wir damit, Zugang zu noch mehr recycelten und recycelbaren Textilien zu erlangen, die unsere Qualitätsanforderungen erfüllen. Wir nehmen auch an Forschungsprojekten teil, bei denen es um die Herstellung von recycelbaren, bio-basierten Textilien geht.

20% 60–90% STAHL (2015)

ALUMINIUMGUSS (2015)

6% 20% STOFF (2015)

SPANPLATTE (2015)

ANTEIL DER GESAMTEN BESCHAFFUNG (IN SEK), BEI DEM DER VERHALTENSKODEX MIT MINDESTENS EINEM FOLGE-AUDIT ERNEUT GEPRÜFT WURDE* *Gesamte Produktpalette aus Eigenproduktion von Kinnarps. ANALYSE UND NACHVERFOLGUNG Die Risikobeurteilung von Kinnarps basiert auf internen Kennzahlen in Kombination mit Herstellungsverfahren und geografischem Standort. Audits vor Ort haben unterschiedliche Zwecke, unter anderem die Risikoklärung und die Schaffung einer Basis für die Senkung von (identifizierten) Risiken. Der Ausgangspunkt ist, dem Lieferanten die Möglichkeit zu geben, sich zu entwickeln und dann die Anforderungen von Kinnarps zu erfüllen. Wir werden weiterhin Audits bei Lieferanten durchführen, die ihre Verpflichtungen nicht erfüllen bzw. beim Risikomanagement identifiziert

wurden. Wir konzentrieren uns in unserer Arbeit auf Lieferanten von Materialien, die Teil unserer selbst gefertigten Produkte sind. Wenn wir ein hohes Risiko erkennen, wird die Einhaltung der Anforderungen durch Audits direkt am Standort des Lieferanten überprüft. Alle Lieferanten außerhalb der EU werden vorläufig als risikoreich eingestuft. Zusätzlich dazu stellen der Fertigungsprozess und die Beschaffungsmenge beeinflussende Faktoren für die Priorisierung solcher Audits dar. Nur ein kleiner Anteil der gesamten Beschaffungsmenge stammt von Lieferanten außerhalb der EU.

45% 98% ANTEIL AN DER GESAMTBESCHAFFUNG (SEK), BEI DER DER VERHALTENSKODEX DURCH MINDESTENS EIN FOLGE-AUDIT ERNEUT GEPRÜFT WURDE (2015).

ANTEIL AN DER GESAMTBESCHAFFUNG AUS HOCHRISIKOLÄNDERN (SEK), BEI DER DER VERHALTENSKODEX DURCH MINDESTENS EIN FOLGE-AUDIT ERNEUT GEPRÜFT WURDE (2015).

MITARBEITERINDEX (EI)* * Mitarbeiterbefragung für Kinnarps AB (Fertigungsorte und Zentrale) und Vertriebsstellen in 10 Ländern. ANALYSE UND NACHVERFOLGUNG Die positive Entwicklung des Mitarbeiterindex von Kinnarps setzt sich fort. Die Mitarbeiterumfrage 2015 zeigt einen Index von 67, dies ist ein Anstieg gegenüber dem Index von 64 im Vorjahr, der an sich schon ein sehr gutes Ergebnis war. Aus der diesjährigen Umfrage gingen zwei Stärken hervor: Führungsqualität und Arbeitsklima: Die Mitarbeiter bekunden ein gutes Arbeitsklima und einen starken Glauben an unsere zentralen Werte. Als nächstes werden Folgemaßnahmen und eine Auswertung der Ergebnisse

für jede Abteilung durchgeführt, um weitere Aktualisierungen und Aktionspläne zu ermöglichen. Natürlich bestehen Unterschiede zwischen den Ergebnissen der verschiedenen Arbeitsgruppen. Daher ist es äußerst wichtig, dass die Manager Unterstützung bei der Analyse der Ergebnisse der verschiedenen Unternehmen und Länder erhalten. ZIEL Alle Arbeitsgruppen haben auf einer Skala von 0 bis 100 einen positiven EI von möglichst 60 oder höher. Das strategische Ziel ist ein EI von 68.

67

68

2015

STRATEGISCHES ZIEL


KINNARPS THE BETTER REPORT 2016

BETTER EFFECT BEI TEXTILIEN Zwei von drei Stoffen aus dem Standard-Angebot von Kinnarps sind mit dem Oeko-Tex®-Siegel oder dem europäischen Umweltzeichen zertifiziert. Wir wollen allerdings mehr als das. Bei einer Reihe von Projekten ermitteln wir Möglich­ keiten, um den Anteil von Recyclingtextilien in unserer Produktion zu erhöhen. 2015 haben wir damit begonnen, die Produktpalette der Stoffe bei Kinnarps zu aktualisieren. Als Teil dieses Projekts arbeiten wir daran, noch mehr Recyclingtextilien einzubeziehen. Schon heute verwenden wir Recyclingtextilien aus Industrieabfällen. Wenn zusätzlich Recyclingtextilien aus der Verbraucherkette genutzt werden könnten, würde dies einen großen Fortschritt für unsere Nachhaltigkeitsinitiative bedeuten. Jedoch stellt dies auch eine Herausforderung dar, da wir unterschiedliche Qualitäten wie auch hohe technische und umwelttechnische Anforderungen haben. Wir hoffen, dass wir neue Abläufe und Prozesse finden, um dies möglich zu machen.

RE:FILL UND XTREME PLUS

Re:fill ist ein recyceltes Textil­ material auf Basis der Textilabfälle von Kinnarps. Das Material besteht zu 25 % aus recycelten Textil­ fasern, die aus unserem Werk in Skillingaryd stammen, zu 50 % aus Polyester-Schmelzfaser (mit Oeko-Tex-Kennzeichnung) und zu 25 % aus recyceltem PET-Kunststoff. Re:fill besitzt außerdem exzellente akustische Eigenschaften und ist Bestandteil vieler Lösungen unseres aktivitätsbasierten Büros. Störende Geräusche sind heutzutage einer der Gründe für Stress am Arbeitsplatz. Gute Akustik-­ Lösungen anzubieten, die zu einem harmonischen und effizienten

Arbeitsumfeld beitragen, ist ein wichtiger Teil unserer Wertschöpfungskette. Der Schallabsorber und Raumteiler Prim ist ein Beispiel dafür. Wir haben darüber hinaus aus Re:fill bestehende, „stumme“ Aufbewahrungsboxen für unsere Series[e]-Aufbewahrungsmodule erfunden. Ein weiteres Recyclingmaterial ist unser Stoff Xtreme Plus, welcher vollständig aus recyceltem Polyester hergestellt wird.

LOKAL HERGESTELLTE TEXTILIEN IN SCHWEDEN ETABLIEREN

Wir haben 2015 an dem Innovationsprojekt „Establishing locally-cultivated textiles in Sweden“ (dt. Textilien aus regionalem Anbau in Schweden) teilgenommen, das von Swerea IVF geleitet wird. Die Arbeit wird als Teil des strategischen Innovationsprogramms BioInnovation durchgeführt. Das Programm ist eine gemeinsame Initiative von VINNOVA, Formas und der schwedischen Energieagentur. Das Ziel ist, eine nachhaltige Produktion neuer Textilfasern aus Rohholz oder von recycelten Textilien aus biologischer Herkunft. Kinnarps nimmt mit dem Schwerpunkt Produktentwicklung an dieser Arbeit teil, um Recycling und Wiederverwendung zu ermöglichen. Unsere Hoffnung besteht darin, neue Wege für die Verwendung erneuerbarer Textilien mit geringen Umweltfolgen für unsere Produkte zu finden.

DIE AKUSTIKWÄNDE PRIM WERDEN AUS UNSEREM MATERIAL RE:FILL HERGESTELLT, DAS INTERN ENTWICKELT WURDE UND ZU 25 % AUS RECYCELTEN TEXTILIEN BESTEHT.

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RÜCKSEITE MIT BILD UND Wir unterstützen Sie bei der optimalen Nutzung der vorhandenen Ressourcen, indem wir die Möbel, die Sie weiter verwendenPLUSZEICHEN möchten, modernisieren, erneuREPARATUR UND MODERNISIERUNG

ern bzw. neu polstern. Auf diese Weise können Sie eine hohe Wirtschaftlichkeit Ihrer eigenen Ressourcen sowie die der Gesellschaft bzw. Umwelt erreichen.

REINE MATERIALIEN Das Endprodukt ist nie besser als das Rohmaterial, aus dem es hergestellt wurde. Reine Materialien sind eine Notwendigkeit für ein produktives und gesundes Arbeitsumfeld. Wir verwenden ausschließlich Materialien aus verantwortungsvoller Herstellung, die frei von unnötigen Chemikalien sind und einfach recycelt werden können.

RECYCLING Wenn Möbel nicht mehr repariert und modernisiert werden können, helfen wir beim verantwortungsvollen Recycling der Kernmaterialien.

KINNARPS MARKETING & COMMUNICATIONS /1603 | ÄNDERUNGEN DER ANGABEN VORBEHALTEN

EFFIZIENTER TRANSPORT Mit optimierten Routen, effizienten Ladetechniken und neuen Lkw mit niedrigem Kraftstoffverbrauch haben wir unsere CO2Emissionen erheblich gesenkt. Davon können wir alle profitieren.


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