Raumakustische Lรถsungen
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Raumakustik ist ähnlich dem Licht auf subtile und sehr eindringliche Weise für das Wohlbefinden der Menschen im Raum verantwortlich. Architekten, Innenraumgestalter und Designer tun gut daran, sich mit individuellen Klangqualitäten der Räume genauso auseinander zu setzen wie mit bauphysikalischen Normwerten. Denn bewusstes Hören beeinflusst die Atmosphäre im Raum in gleicher Weise wie bewusstes Sehen. Ästhetik hat nicht nur eine optische Qualität; auch Klangqualität verfügt über ästhetische Gestaltungsgrundsätze. Planer von Räumen sollten sich die ästhetische Gestaltungskompetenz vom Klang der Räume nicht streitig machen lassen. Besonders bei der Entwicklung von Arbeitsräumen stehen heute physikalische Rechenwerte und genormte Vorschriften paritätisch neben raumakustischer Anmutung und individueller wahrnehmungspsychologischer Bedeutung. Die Atmosphäre im Büro, die Motivation und Identifikation der Menschen fordert und fördert, basiert zu großen Teilen auf einem glaubwürdigen Klang- und Lichtklima, das über einen hohen Anteil an Selbstregulation verfügt. Eine gute Raumakustik im Büro ist stets synästhetischer Ausdruck von Bauelementen, integrierter Technik und Einrichtung; und führt damit die Disziplinen zusammen. Prof. Dipl.-Ing. Rudolf Schricker
ÄSTHETIK UND AKUSTIK
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Raumakustik für Visionäre.
Garantierte Planungs- und Ausführungssicherheit.
Das nächste Bürogebäude wird von Ihnen mitentwickelt. Damit Sie Ihr Gesamtkonzept konsequent umsetzen können, gilt es eine Vielzahl pragmatischer Anforderungen elegant zu integrieren. Dazu gehören z. B. unterschiedliche Nutzungsarten von Räumen und die damit verbundene schalltechnische Ausstattung. In den Mittelpunkt Ihrer Überlegungen sollten dabei stets die architektonischen Gestaltungsmöglichkeiten gestellt werden.
Ob Errichtung oder Nutzungsänderung: Diese vielfältigen Lösungen halten Ihnen bei der Entwurfs- und Ausführungsplanung den Rücken frei. Denn sie orientieren sich an den Empfehlungen der AE 124 und AE 101.
Hier zeigen die raumakustischen Einrichtungslösungen von Kinnarps ihre Qualitäten. Sie optimieren Raum und Akustik – und zwar am Möbel, im Möbel oder im möbelnahen Umfeld. Dabei passen sie sich der Architektur an, nicht umgekehrt!
Ihre gestalterische Freiheit bleibt gewahrt. Neubauten werden in zunehmendem Maße mit schallharten Flächen in der Fassade, den Decken, dem Boden und den innen liegenden Wänden ausgeführt. Nun kommen die raumakustischen Lösungen von Samas zum Einsatz und ermöglichen es, großzügig mit offenen Strukturen oder glatten Flächen zu arbeiten. Ästhetik und akustische Qualität schließen sich somit nicht aus. Da Standardlösungen sich nicht immer mit Ihren Gestaltungsvorstellungen vereinbaren lassen, bietet Kinnarps auch raumakustische Individualisierungsmöglichkeiten, die sich in den unterschiedlichsten Materialien und Designs realisieren lassen.
Aber Kinnarps bietet Ihnen nicht nur Möbel, sondern auch ganzheitliches Know-how, auf das Sie schon während des Planungsprozesses zurückgreifen können. Auf Wunsch unterstützen wir Sie natürlich bei der Anordnung der Nutzungsbereiche, z. B. durch Erstellung eines Feinbelegungsplans. Nach unseren Analysen im Vorfeld erhalten Sie dann eine Ergebnisauswertung und einen Maßnahmen- bzw. Empfehlungskatalog für die optimale raumakustische Gestaltung. So oder so: Sie können sich ganz auf den kreativen Part konzentrieren.
Individuell einfach, einfach individuell. Mit den raumakustischen Lösungen von Kinnarps lässt sich die Akustik auch variabel regulieren – so wie es an manchen Arbeitsplätzen beim Licht und der Klimaanlage der Fall ist. Beispiel: Durch das Sichtschutz- und Schalldämpfungssystem dyno hat jeder Mitarbeiter individuelle Konfigurationsmöglichkeiten.
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SCHALL UND LÄRM IM SCHNELLDURCHLAUF
Luftschall: Mit 1.200 km/h ins Ohr.
Lärm ist nicht gleich Lärm.
Wir schenken ihm Tag für Tag Gehör. Mal kommt er aus dem Radiolautsprecher, mal klimpert er auf der PC-Tastatur, mal rattert er aus dem Kopierer: Schall. Aber was genau ist Schall? Einfach gesagt: Luft, Wasser, Stahl oder ein anderes elastisches Medium, das in mechanische Schwingungen versetzt wird.
Ist leiser Schall gut? Ist lauter Schall schlecht? Das hängt von jedem einzelnen Menschen ab. Denn Lärm ist subjektiv.
Die Lautstärke, mit der diese Schwingungen auf das Ohr treffen, wird durch den Schallpegel in dB(A) erfasst. Die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde bezeichnet man als Frequenz. Die Schallgeschwindigkeit hängt vom Ausbreitungsmedium ab: In der Luft beträgt sie z. B. 340 m/s, in Glas mehr als das Zehnfache.
An einem reißenden Gebirgsbach und in einem betriebsamen Gruppenbüro misst man vielleicht den gleichen Schallpegel. Trotzdem wird der eine als idyllisch bzw. der andere als stressig empfunden. Und die Geräusche in einer lauten Maschinenhalle stören nicht, weil man sie dort erwartet – ganz im Gegensatz zu einem lauten Telefonat in einem ruhigen Gruppenbüro.
Durchschnittliche Lautstärke bürotypischer Geräusche db(A) 70 60 50 40 30 20 10 0
Laserdrucker (Leerlauf) 42 db(A)
Computer (Leerlauf)
Computer (Plattenzugriff)
45 db(A)
50 db(A)
Kopierer (Leerlauf)
55 db(A)
Laserdrucker (Druckbetrieb)
Computer (Tastatureingabe)
sprechende Person (Telefon)
58 db(A)
60 db(A)
65 db(A)
Kopierer (Druckbetrieb)
67 db(A)
Telefon (Klingeln)
70 db(A)
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Wann hört sich ein Raum gut an? Was wir persönlich als angenehm wahrnehmen, kann also in Wirklichkeit ziemlich laut sein. Objektiv steht aber fest, dass eine dauerhafte Belastung die Leistung beeinträchtigt und zu gesundheitlichen Störungen führt, z. B. zu Gehörschäden. Wie komfortabel nun ein Büro unter akustischen Gesichtspunkten erlebt wird, hängt vor allem von zwei Faktoren ab.
2. Das Nutzungsprofil Anhand der Nachhallzeit allein lässt sich raumakustischer Komfort nicht festmachen. Ergänzend muss die Frage beantwortet werden: Wie soll der Raum genutzt werden und wie gut soll man Sprache von anderen Arbeitsplätzen verstehen können? Die Wirksamkeit von raumakustischen Maßnahmen lässt sich also nur anhand der jeweiligen Büroumgebung bestimmen.
1. Die Nachhallzeit Die Nachhallzeit eines Raumes wird als die Zeit definiert, in der die Schallenergie nach Abschalten der Schallquelle um 60 dB(A) abfällt. Berechnen lässt sie sich mit der Sabine’schen Formel. Die Sabine’sche Formel
T = 0,163V A
Nutzungsprofil und Nachhallzeit T = Nachhallzeit V = Raumvolumen, A = Äquivalente Absorptionsfläche
Zu lange Nachhallzeiten haben einen erhöhten Lärmpegel und eine schlechtere Sprachverständlichkeit zur Folge.
Raumnutzung
Nachhallzeit 250 - 4000 Hz
Computerraum
0,4 - 0,6 sec.
Call Center
0,5 - 0,6 sec.
Bibliothek
0,5 - 0,7 sec.
Einzelbüro
0,5 - 0,8 sec.
Gruppenbüro
0,5 - 0,8 sec.
Verwaltungsbüro
0,5 - 0,8 sec.
Werkstatt
0,5 - 0,8 sec.
Korridor
0,5 - 1,0 sec.
Cafeteria
0,6 - 0,8 sec.
Klassenzimmer
0,6 - 0,8 sec.
Konferenzraum
0,6 - 1,0 sec.
Konzertsaal
1,5 - 2,2 sec.
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MENSCH – BEWEGUNG – RAUM
Arbeiten streng nach Vorschrift?
Lärm braucht kein Mensch.
Immer mehr Unternehmen setzen auf Verdichtung durch Flächenoptimierung. Die Beschäftigung mit betriebsgesundheitlichen Themen rückt dabei leider oft in den Hintergrund. Wie ist es etwa um die Raumakustik bestellt? Raumakustische Lösungen von Kinnarps bieten auf die relevanten Fragen eine kompetente Antwort! Denn sie erfüllen alle wichtigen Anforderungen, z. B. die EURichtlinien „Lärm“, die Arbeitsstättenverordnung, das Arbeitsschutzgesetz, die AE 124 und die AE 101.
Lärm nervt und macht aggressiv, er ermüdet und verursacht Stress. Kurz: Lärm ist überflüssig. Er mindert die geistige Leistungsfähigkeit, weil das Gehirn durch die Informationsverarbeitung des Lärms für die Bewältigung anderer Aufgaben blockiert wird. In jedem Büro treten zwangsläufig Stör- und Umgebungsgeräusche auf. Dort wo Menschen arbeiten, ist es nicht immer möglich, einen Arbeitsplatz akustisch komplett zu isolieren. Mit den raumakustischen Lösungen von Kinnarps lässt sich der störende Lärm auf ein akzeptables, dem Tätigkeitsprofil angepasstes Maß reduzieren.
Flächennutzung 1970-1980
Flächennutzung heute
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Eine gesunde Portion Leistung. Die Investition für Standard-Büromöbel beträgt in der Regel gerade einmal 2 % der Gesamtbetriebskosten. Dieser Anteil wird sich auch durch eine sinnvolle, raumakustische Einrichtung nicht merklich erhöhen. Im Gegenzug erhöht sich aber nachweislich die Produktivität und Konzentration der Mitarbeiter, so dass eine punktuelle Leistungssteigerung bis zu 25% möglich ist. Weniger Lärm sorgt für weniger Fehlerquoten und Ausfallzeiten. Außerdem fühlen sich die Mitarbeiter ausgeglichener im Berufsund Privatleben.
+ 113%
Fehlerhäufgkeit
0,50 0,40
+ 66,6%
0,30 0,20 0,10 0,00
Ausgangsbasis 100% Ruhe
30-40 dB(A)
50-60 dB(A)
Erhöhung der Bearbeitungszeiten in Abhängigkeit vom Geräuschpegel Bearbeitungszeit (Minuten)
Fehlerhäufigkeit bei Sachbearbeiter-Tätigkeiten in Abhängkeit vom Geräuschpegel
4,25 4,00 + 10%
3,75 3,50 3,25 3,00
Ausgangsbasis 100% 36 dB(A)
Quelle: Arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse Nr. 101 • Lärmbeurteilung – Büro-Arbeitsplätze • BAuA, Dortmund 1996
42-68 dB(A)
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DIE OFFICE-KONZEPTE
Auf das lärmarme Büro eingerichtet. Früher haben fest installierte Möbel den Arbeitsprozess strukturiert. Aber die traditionellen Büroraumformen sind heute überholt. Die zunehmende Verdichtung durch Flächenoptimierung führt dabei auch zu stärkerer Lärmbelastung und erfordert eine konsequente schalltechnische Planung. Die Einrichtungslösungen von Kinnarps erfüllen alle raumakustischen Kriterien und passen sich den verschiedenen Arbeitskonzepten an: Mobile Office-Konzept
Cubical Office-Konzept
Jeder Mitarbeiter schafft sich den Arbeitsplatz, den er gerade braucht – mit flexiblen Trennwänden, verstellbaren Tischen und mobilen Shuttles für Unterlagen und Privates.
Hochgradig standardisierte Arbeitsplätze im Gruppen- oder Großraumbüro – aber mit Privatsphäre. Sowohl Konzentration als auch Kommunikation sind jederzeit möglich.
Modular Office-Konzept
Classic Office-Konzept
Je nach Aufgabenstellung wechseln die Mitarbeiter den Arbeitsplatz – zum Beispiel aus der Meetingzone in die Denkzelle und dann in den Clubraum.
Jeder Mitarbeiter hat seinen festen Arbeitsplatz – ergonomisch abgestimmt, hierarchisch gegliedert und zum Repräsentieren bestens geeignet.
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Der Beurteilungspegel. Die Arbeitsstättenverordnung sieht vor, dass der Schallpegel so niedrig zu halten ist, wie es nach Art des Betriebes möglich ist. Da aber an einem Arbeitstag unterschiedliche Schallpegel auftreten, wurde der sogenannte Beurteilungspegel gesetzlich festgelegt. Dabei handelt es sich um den Durchschnittswert, der über einen längeren Zeitraum gemessen wird.
Beurteilungspegel über einen Arbeitstag
dB(A) 70 65 60 55 50 45 40 8
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Zeit
Der Weg zum lärmarmen Büro. Für die raumakustische Beurteilung ist immer das Gesamtkonzept wichtig. Denn jede Büroumgebung ist anders. Grundsätzlich gilt es, zwei Bereiche zu analysieren: 1. Schalldämmung Gibt es eine Lärmübertragung zwischen benachbarten Räumen? Dringt der Lärm von der Straße nach innen? 2. Schalldämpfung Wie sind die akustischen Verhältnisse innerhalb eines Raumes? Gibt es genügend Absorptionsflächen? Werden verschiedene raumakustische Elemente kombiniert, um eine Absorption über den ganzen Frequenzbereich zu erreichen? Lässt sich die Einrichtung günstiger anordnen? Kann man leisere Geräte verwenden? Die Lösungen von Kinnarps weisen Ihnen sicher den Weg zum lärmarmen Büro. Wählen Sie raumakustisch wirksamen Modelle aus unseren Programmen dyno (Stellwände) und Ordemo (Regale und Schränke). Oder entscheiden Sie sich für akustische Individuallösungen.
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ORDEMO
Varianten
1
2
4
5
3
1 Dreht端r f端r Schrankelemente 2 Sichtr端ckwand stoffbezogen 3 Querschnitt stoffbezogene Sichtr端ckwand 4 Akustik-Rollladen 5 Querschnitt Akustik-Rollladen
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Das Regal- und Schranksystem mit Schallabsorption. Das flexible Baukastensystem Ordemo ist ein extrem belastbares Schranksystem in Korpus-Bauweise für die konsequente Raumnutzung vom Boden bis zur Decke. Es bietet Ihnen Lösungen für alle Anforderungen. Die Einzelelemente sind nebeneinander aufbaubar und übereinander stapelbar, als Vorwand oder als raumteilende Schrankwand. Wählen Sie unter verschiedenen akustisch wirksamen Materialien aus Holz, Plexiglas oder Kunststoff für die Fronten und Holz, Stoff oder gelochte Metallplatten für die Rückwände.
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DYNO
Die Stellwand mit Schalldämpfung. Ob für Einzelarbeitsplätze oder im Service-Center: dyno passt sich allen Arbeitssituationen an. Die modular aufgebauten Stellwände entsprechen den verschiedensten Anforderungen. Neuartige Akustik-Beplankungen ermöglichen ruhiges und konzentriertes Arbeiten in angenehmer Atmosphäre bei gleichzeitiger Offenheit für das ganze Team. Weiterhin gehören Sicht- und Schallschutz, flexible Verbindungen, Anschlüsse zur Telekommunikation und Elektrifizierung, praktische Kabelführung, beidseitig austauschbare Beplankungsebenen und variable Ablageflächen zum Systemumfang von dyno. Prüfzeugnisse der Klassifizierungen A-, B-, C- und D-Akustik liegen vor.
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Varianten
1
2
3
4
5
6
7
8
9
1 Quadra 10/40 2 ProAkustik 3 Wabenplatte 4 Plexiglas 5 Stoffbezug 6 Querschnitt C-Akustik 7 Akustik-Lochblech 8 Microsorberfolie 9 Akustik-Schott
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AKUSTIK-STUDIO WORMS
Varianten
1
2
3
1-2 Akustisch wirksame, drehbare Deckenelemente 3 Elektrisch hรถhenverstellbare, viergeteilte Decke
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Raumakustik live erleben. Unser Know-how auf dem Gebiet der Raumakustik können Sie nicht nur nachlesen, sondern auch live erleben – bei einem Besuch im einzigartigen Kinnarps Akustik-Studio in Worms. Das Akustik-Studio ermöglicht praxisorientierte Planung: Büroraumgestaltung lässt sich hier gewerkeübergreifend simulieren und damit optimieren. Dabei führt die Wandlungsfähigkeit der Einzelkomponenten zur gewünschten Raumsituation, die sich von vier Einzelräumen bis hin zum Gruppenbüro mit 14 Arbeitsplätzen realistisch darstellen lässt. Vereinbaren Sie einen Termin im Kinnarps Akustik-Studio und überzeugen Sie sich im direkten Vergleich von den unterschiedlichen akustischen Raumqualitäten.
Raumakustische Lösungen
Technische Verbesserungen, Modelländerungen, Irrtümer und Druckfehler vorbehalten.
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Kinnarps Samas GmbH Mainzer Straße 183 67547 Worms T +49 6241 4003 - 0 F +49 6241 4003 - 1366 E info.kinnarps.samas@samas.biz I www.kinnarps.de