Rosenkranz - Gebetsbüchlein - Blick ins Buch

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Kirche in Not/Ostpriesterhilfe • Kerk in Nood/Oostpriesterhulp • Aid to the Church in Need • Aide à l’Eglise en Détresse • Aiuto alla Chiesa che Soffre • Ayuda a la Iglesia Necesitada • Ayuda a la Iglesia que Sufre • Ajuda à Igreja que Sofre • Pomoc Koßcio…owi w Potrzebie

DER ROSENKRANZ Freude • Licht • Schmerz • Glorie


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Nehmt aufs Neue den Rosenkranz mit Vertrauen in eure Hände! Johannes Paul II.


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DER ROSENKRANZ 20 Geheimnisse Freude • Licht • Schmerz • Glorie Text: P. Joaquín Alliende-Luco

Kirche in Not/Ostpriesterhilfe


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Zu diesem Büchlein „Duc in altum“- diese Worte Jesu sind der Leitspruch der Kirche, da sie mit vertrauensvollem und festem Schritt ins dritte Jahrtausend hineingeht. Das Leitwort stammt von Papst Johannes Paul II. Nun hat er uns den heiligen Rosenkranz in neuem Licht gezeigt und ihn uns als überaus wertvolles Mittel an die Hand gegeben, das uns beim „Hinausfahren auf die Hohe See“ hilft. Mit der Hinzufügung der fünf lichtreichen Geheimnisse hat der Heilige Vater unser Gebetsleben bereichert. „Kirche in Not/Ostpriesterhilfe“ ist eine Vereinigung päpstlichen Rechts. Als solche ist sie bestrebt, den richtungsweisenden Worten des Heiligen Vaters zu folgen und mitzuwirken, dass die notwendigen Mittel vorhanden sind, um seine Anregungen in die Praxis umzusetzen. Das hat uns bewogen, dieses im Rosenkranzjahr entstandene Büchlein allen Gläubigen zur Verfügung zu stellen. Schon immer ist der Rosenkranz eine den Wohltätern und Freunden von „Kirche in Not/Ostpriesterhilfe“ liebe Gebetsform gewesen. Der Gründer, Pater Werenfried van Straaten, empfahl das Rosenkranzgebet als eine konkrete Antwort auf die Bitte der Heiligsten Jungfrau in Fatima. 5


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Diese Seiten wollen nun ein Dienst für alle sein, die mit Maria auf dem Weg Jesu zum Haus des Vaters pilgern möchten. Möge der Heilige Geist uns in der Wahrheit und der Liebe einen und uns senden, die Freude des Evangeliums zu verkünden. P. Joaquín Alliende-Luco, Schönstatt-Pater Internationaler Geistlicher Assistent Kirche in Not/Ostpriesterhilfe Königstein, 20. Januar 2003

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Aus dem Apostolischen Schreiben Papst Johannes Pauls II.

Rosarium Virginis Mariae 1. Der Rosenkranz der Jungfrau Maria (Rosarium Virginis Mariae) hat sich allmählich im zweiten Jahrtausend unter dem Wehen des Geistes Gottes entwickelt. Tatsächlich ist der Rosenkranz, wenn auch von seinem marianischen Erscheinungsbild her charakterisiert, ein zutiefst christologisches Gebet. In der Nüchternheit seiner Teile vereinigt er in sich die Tiefe der ganzen Frohen Botschaft, für die er gleichsam eine Kurzfassung ist. Mit dem Rosenkranz geht das christliche Volk in die Schule Mariens, um sich in die Betrachtung der Schönheit des Antlitzes Christi und in die Erfahrung der Tiefe seiner Liebe einführen zu lassen. 3. Den Rosenkranz beten ist tatsächlich nichts anderes, als mit Maria das Antlitz Christi zu betrachten. Um dieser Einladung eine noch größere Bedeutung zu geben ... wünsche ich, dass dieses Gebet im Laufe dieses Jahres in den verschiedenen christlichen Gemeinschaften besonders angeboten und geschätzt wird. Deshalb erkläre ich den Zeitraum vom Oktober dieses Jahres bis zum Oktober 2003 zum Jahr des Rosenkranzes. 6. Um der Neubelebung des Rosenkranzgebetes größere Aktualität beizumessen, sind hier einige geschichtliche Umstände anzufügen. Als erster sei die Notwendigkeit genannt, Gott inständig um das Geschenk des Friedens zu bitten. Dieselbe Dringlichkeit an Einsatz und Gebet tritt an einem anderen kritischen Punkt unserer Zeit hervor, 7


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nämlich dem der Familie, der Keimzelle der Gesellschaft, die immer mehr durch zersetzende Kräfte auf ideologischem oder praktischem Niveau bedroht ist. Solche Einflüsse lassen um die Zukunft dieser fundamentalen und unverzichtbaren Institution für sie selbst sowie für die gesamte Gesellschaft fürchten. 12. Gerade aus der Erfahrung Marias ist der Rosenkranz ein ausgesprochen kontemplatives Gebet. Seiner Natur nach verlangt das Rosenkranzgebet einen ruhigen Rhythmus und ein besinnliches Verweilen, was dem Betenden die Betrachtung der Geheimnisse im Leben des Herrn erleichtert und diese gleichsam mit dem Herzen derjenigen schauen lässt, die dem Herrn am nächsten stand. So werden sich ihm die unergründlichen Reichtümer dieser Geheimnisse erschließen. 19. Damit sich der Rosenkranz in einem umfassenderen Sinne des Wortes »Kompendium des Evangeliums« nennen kann, ist es sinnvoll, die Betrachtung auch auf einige besonders bedeutende Momente des öffentlichen Lebens Jesu zu lenken (lichtreiche Geheimnisse). Diese lassen sich nach dem Gedächtnis der Inkarnation und des verborgenen Lebens Christi (freudenreiche Geheimnisse) einordnen und vor der Betrachtung seines Erleidens der Passion (schmerzhafte Geheimnisse), auf die der Triumph der Auferstehung (glorreiche Geheimnisse) folgt. Ohne irgendeinem wesentlichen Aspekt des traditionellen Aufbaus dieses Gebetes Abbruch tun zu wollen, ist die Einbeziehung neuer Geheimnisse dazu bestimmt, dass der Rosenkranz mit einem erneuten Interesse an der christlichen Spiritualität gelebt werden kann und so eine wirkliche Einführung in die Tiefen des 8


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Herzens Jesu, den Urgrund der Freude und des Lichtes, des Leidens und der Verherrlichung wird. 21. ... Im Bemühen, der christlichen Gemeinde fünf bedeutungsvolle Momente dieser Lebensphase Jesu – ,,lichtreiche“ Geheimnisse – aufzuzeigen, erachte ich, dass diese entsprechend ausgemacht werden können: 1. seine Taufe im Jordan, 2. seine Selbstoffenbarung bei der Hochzeit zu Kana, 3. seine Verkündigung des Reiches Gottes mit dem Ruf zur Umkehr, 4. seine Verklärung und schließlich 5. die Einsetzung der Eucharistie, der sakramentale Ausdruck des Ostergeheimnisses. Jedes dieser Geheimnisse ist Offenbarung des Reiches, das in der Person Jesu Christi schon eingetroffen ist. Die Taufe im Jordan ist ganz besonders ein Geheimnis des Lichtes. Während Jesus Christus, der Unschuldige, der sich für uns zur ,,Sünde“ macht (vgl. 2 Kor 5, 21), in die Wasser des Flusses hinabsteigt, öffnet sich der Himmel und der Vater proklamiert ihn als seinen geliebten Sohn (vgl. Mt 3, 17 par.). Der Geist lässt sich auf ihm nieder und überträgt ihm die erwartete Mission. Der Beginn der Zeichen Christi in Kana (vgl. Joh 2, 112) ist Geheimnis des Lichtes, wo er das Wasser in Wein verwandelt und auf die Fürsprache Marias hin, der Ersten aller Glaubenden, das Herz der Jünger für den Glauben öffnet. Geheimnis des Lichtes ist die Predigt, mit der Jesus das Kommen des Reiches Gottes ankündigt und zur Bekehrung aufruft (vgl. Mk 1, 15), indem er denen die Sünden nachlässt, die sich ihm mit demütigem Vertrauen nähern (vgl. Mk 2, 3-13; Lk 7, 47-48). Dies ist 9


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der Beginn des Dienstes des Erbarmens, den er bis zum Ende der Welt auszuüben fortfährt, besonders durch das Sakrament der Versöhnung, das er seiner Kirche anvertraut hat (vgl. Joh 20, 22-23). Geheimnis des Lichtes schlechthin ist die Verklärung, die sich nach der Überlieferung auf dem Berg Tabor ereignet hat. Auf dem Antlitz Christi erstrahlt göttliche Glorie, während der Gottvater ihn vor den verzückten Aposteln beglaubigt, damit sie »auf ihn hören« (vgl. Lk 9, 35 par.) und sich darauf einstellen, mit ihm auch die schmerzvollen Augenblicke seiner Passion zu leben, um mit ihm zur Freude der Auferstehung und zu einem im Heiligen Geist verklärten Leben zu gelangen. Geheimnis des Lichtes ist schließlich die Einsetzung der Eucharistie, in der Christus sich mit seinem Leib und seinem Blut unter den Gestalten von Brot und Wein zur Speise gibt und so der Menschheit seine Liebe »bis zur Vollendung« erweist (Joh 13, 1), zum Heil derselben er sich im Opfer darbringt. Die Nennung des Rosenkranzgeheimnisses 29. Die Nennung des jeweiligen Rosenkranzgesätzes, die möglicherweise mit der Betrachtung einer bildlichen Darstellung seines Inhaltes einhergehen kann, gleicht dem Öffnen einer Szene, auf die sich die Aufmerksamkeit konzentriert. 30. Um der Meditation eine biblische Grundlage und größere Tiefe zu geben, ist es sinnvoll, dass der Ansage des Rosenkranzgesätzes die Verkündigung eines passenden Bibelabschnittes folgt. Dieser kann je nach den Umständen mehr oder weniger ausgedehnt sein. 10


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31. Das Hören und die Meditation nähren sich von der Stille. Es ist angemessen, nach der Ankündigung des Rosenkranzgeheimnisses und nach der Wortverkündigung eine Zeit lang innezuhalten und den Blick auf das zu betrachtende Gesätzchen zu richten, bevor das hörbare Beten ansetzt. 32. Nach dem Hören des Wortes und der Besinnung auf das Geheimnis erhebt sich naturgemäß die Seele zum Vater. Jesus führt uns in jedem einzelnen seiner Mysterien zum Vater, auf den er beständig hingewendet ist, weil er an seinem ,,Herzen“ ruht (vgl. Joh 1, 18). 33. Die zehn Ave Maria. Dieser Teil ist der umfangreichste des Rosenkranzes und macht ihn im Gesamt zu einem marianischen Gebet par excellence. Gerade im Licht des recht verstandenen Ave Maria lässt sich jedoch mit Klarheit feststellen, dass der marianische Charakter dem christologischen nicht nur nicht entgegensteht, sondern – im Gegenteil – ihn unterstreicht und hervorhebt. 34. Die trinitarische Doxologie ist der Zielpunkt der christlichen Kontemplation. Christus ist tatsächlich der Weg, der uns im Geist zum Vater führt. 36. Das gebräuchliche Hilfsmittel für das Rosenkranzgebet ist die Perlenschnur. Diesbezüglich ist erstens festzuhalten, dass der Rosenkranz auf das Kreuz hin zusammenläuft, das somit den Weg des Gebetes selbst eröffnet und abschließt. In Christus finden Leben und Gebet der Gläubigen ihren Mittelpunkt. Alles geht von ihm aus, alles strebt zu ihm hin, alles führt durch ihn im Heiligen Geist zum Vater. 11


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Anliegen des Heiligen Vaters zum Rosenkranzgebet 39. Gerne anempfehle ich der Wirksamkeit dieses Gebetes – wie ich eingangs erwähnt habe – die Bitte um den Frieden in der Welt und die Anliegen der Familien. 40. Die Probleme, die die Bühne der Welt zu Beginn dieses neuen Jahrtausends zeigt, bringen uns auf den Gedanken, dass nur ein Eingriff von oben auf eine weniger dunkle Zukunft hoffen lässt. Seiner Natur nach ist der Rosenkranz auf den Frieden ausgerichtet. Dies ergibt sich aus der Tatsache, dass dieses Gebet in der Betrachtung Christi des Fürsten des Friedens besteht, der »unser Friede« ist (Eph 2, 14). 41. ... der Rosenkranz ist auch und schon immer das Gebet der Familie und für die Familie. Früher war dieses Gebet den christlichen Familien besonders teuer und hat sicherlich die Eintracht unter ihren Gliedern gefördert. Dieses kostbare Erbe darf nicht verlustig gehen. Es tut Not, zum Beten in der Familie und zum Gebet für die Familien zurückzukehren, indem gerade von dieser Gebetsform Gebrauch gemacht wird. Eine Familie, die vereint betet, bleibt eins. Die Familie, die zusammen den Rosenkranz betet, gibt ein wenig das Klima des Heimes von Nazaret wieder: sie stellt Jesus in den Mittelpunkt, sie teilt mit ihm Freud und Schmerz, sie legt Bedürfnisse und Vorhaben in seine Hände, von ihm schöpft sie Hoffnung und Kraft für den Lebensweg. 42. Es ist auch schön und fruchtbar, diesem Gebet die Jahre des Wachstums der Kinder anzuvertrauen. Das 12


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Rosenkranzgebet für die Kinder, und noch wichtiger mit den Kindern, – wobei sie vom zartesten Alter an zu dieser täglichen Atempause des ,,betenden Innehaltens“ in der Familie erzogen werden – ist sicher nicht die Patentlösung für jedes Problem, aber es ist eine geistliche Hilfe, die nicht unterschätzt werden darf. Der Rosenkranz – ein Schatz, der wiederentdeckt werden muss 43. Liebe Brüder und Schwestern! Ein Gebet, das so einfach und gleichzeitig so reich ist, verdient es wirklich, von der christlichen Gemeinschaft neu entdeckt zu werden. Dieser Aufruf darf nicht ungehört bleiben! »O Rosenkranz, gesegnet von Maria, süße Kette, die uns an Gott bindet, Band der Liebe, das uns mit den Engeln vereint, Turm des Heiles gegen die Angriffe der Hölle, sicherer Hafen im allgemeinen Schiffbruch, dich lassen wir nie mehr los. Du, unsere Stärke in der Stunde des Todes. Dir gilt der letzte Kuss unseres Lebens, wenn wir sterben. Der letzte Gruß unserer Lippen sei dein holder Name, o Königin des Rosenkranzes von Pompeji! O gute Mutter, du Zuflucht der Sünder, erhabene Trösterin der Betrübten, sei überall gepriesen, heute und immer im Himmel und auf Erden!« Aus dem Vatikan, am 16. Oktober des Jahres 2002, dem Beginn des fünfundzwanzigsten Jahres meines Pontifikates.

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Erstes freudenreiches Geheimnis ... den du, o Jungfrau, vom Heiligen Geist empfangen hast Wort Gottes (vgl. Lk 1, 26-38) Der Engel Gabriel wurde von Gott zu einer Jungfrau gesandt, ihr Name war Maria. Der Engel sagte zu ihr: Sei gegrüßt, du bist voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über diese Anrede. Da sprach der Engel: Fürchte dich nicht; du wirst einen Sohn gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Maria fragte: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn. Wir betrachten Der himmlische Vater will einen Neubeginn seiner Geschichte der Liebe mit dem Menschen. Er gibt nicht einfach einen Befehl. Um den Neuen Bund zu schließen, erbittet er das freie „Ja“ einer jungen Frau. Als ohne Erbschuld Empfangene ist Maria ganz Offenheit und Fügsamkeit für Gott. In kindlicher Freiheit fragt sie und erhält Antwort. Der Sohn Gottes wird einer von uns, in allem uns gleich, außer der Sünde. Maria wagt den Sprung bedingungslosen Glaubens: „Mir geschehe, wie du gesagt hast“. Wir beten Heiliger Geist, lehre uns stets wachsam für den Willen des Vaters zu sein. Gib uns die Kraft, wie Maria hochherzig unser „Ja“ zu sagen. Segne alle jungen Menschen, damit sie ihr Herz dem Evangelium Jesu öffnen. Uns alle aber führe auf den Weg hin zum Vater. Amen. 14


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Ich bin die Magd des Herrn


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Zweites freudenreiches Geheimnis … den du, o Jungfrau, zu Elisabet getragen hast Wort Gottes (vgl. Lk 1, 39-55) Maria machte sich auf den Weg ins Bergland. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet. Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Erfüllt vom Heiligen Geist rief sie mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Selig ist die, die geglaubt hat! Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn, denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Heilig ist sein Name, er erhöht die Niedrigen und denkt an sein Erbarmen. Wir betrachten Nachdem der Sohn Gottes in Maria Fleisch angenommen hat, hätte sie verweilen und das unermessliche Geschenk auskosten können. Doch eilends bricht sie auf zum Dienst an ihrer Verwandten Elisabet, der Mutter des Täufers. Zwei Kinder im Mutterschoß begegnen sich, zwei gotterfüllte Frauen umarmen sich. Maria trägt Christus. Im Magnifikat, ihrem Lied der Dankbarkeit, prophezeit sie den Erlöser, der den Armen und Kleinen beistehen wird. Wir beten Jesus, deine Gegenwart bewegt, erfreut und schützt jedes ungeborene Leben. Mache uns bewusst, dass jeder Mensch vom Beginn seiner Existenz an Kind Gottes ist und du sein Bruder bist. Schenke uns die Dienstbereitschaft Marias und segne alle Mütter, die ein Kind erwarten. Amen. 16


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Du bist gesegnet unter den Frauen


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Drittes freudenreiches Geheimnis ... den du, o Jungfrau, zu Betlehem geboren hast Wort Gottes (vgl. Lk 2, 7-12) Maria gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war. In der Gegend lagerten Hirten. Der Engel des Herrn trat zu ihnen und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr, der Engel aber sagte: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll. Heute ist euch der Retter geboren, Christus, der Herr. Das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt in einer Krippe liegt. Wir betrachten Der eingeborene Sohn des Vaters, der unendliche Gott wird Mensch aus Maria. Er kommt nicht als mächtiger König. Er wählt weder die Hauptstadt eines Reiches noch einen Palast. Nicht einmal in der Herberge findet er Platz. Er kann noch nicht sprechen. Doch er ist das lebendige Wort des Vaters, das sichtbare Argument seiner barmherzigen Liebe. Gott ist Kind geworden, keiner kann ihn fürchten. Arme Hirten sind die Ersten, die er ruft. Er ist die große Freude des Vaters für unsere Welt. Wir beten Vater im Himmel, Millionen Obdachlose und Flüchtlinge aus Kriegs- und Katastrophengebieten haben in dieser Nacht keinen Platz in der Herberge. Viele Kinder kommen in menschenunwürdigen Behausungen zur Welt. In ihnen lebt der arme Jesus. Zeige uns Wege, wie wir sie im Frieden von Betlehem aufnehmen können. Amen. 18


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Der Retter ist uns geboren


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Viertes freudenreiches Geheimnis ... den du, o Jungfrau, im Tempel aufgeopfert hast Wort Gottes (vgl. Lk 2, 22-35) Dann kam der Tag der Reinigung. Sie brachten das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn zu weihen. Dort lebte damals ein Mann namens Simeon, der gerecht und fromm war. Er wurde vom Geist in den Tempel geführt. Als die Eltern Jesus hereinbrachten, nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott: Nun lässt du, Herr, deinen Knecht in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das die Völker erleuchtet. Und er sagte zu Maria: Dieser wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird. Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen. Wir betrachten Die Heilige Familie unterzieht sich der vom Gesetz für einen erstgeborenen Sohn vorgeschriebenen Reinigung. Im Tempel werden Jesus, Maria und Josef vom greisen Simeon und der Witwe Hanna empfangen. Beide lebten aus dem Glauben Israels und erwarteten voll Sehnsucht den Messias. In Jesus erkennt Simeon den Retter. Er lobt Gott und prophezeit den leidvollen Weg Jesu und seiner Mutter. Von der ersten Stunde an wird Maria mit dem Erlösungswerk ihres Sohnes verbunden. Wir beten Heiliger Josef, du gerechter Mann, erflehe allen alten Menschen die Gnade, Jesus von Angesicht zu Angesicht schauen zu dürfen. Allen Eheleuten, die um ihren Partner trauern, erbitte die Gnade, wie Hanna in der tröstlichen Gegenwart des Herrn zu leben. Amen. 20


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Sie brachten das Kind, um es dem Herrn zu weihen


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