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Kultur. Florian Birklbauer und sein Weg an der Bruckner-Universität zum Jazz-Organisten. Seite

Florian Birklbauer hat Jazz-Orgel an der Bruckner Privatuniversität Linz studiert

Orgel einmal anders

Er trägt Silberketten und ein T-Shirt. Auf den ersten Blick würde man nicht glauben, dass Florian Birklbauer Organist ist. Aber als Erster hat er an der Bruckner Uni JazzOrgel studiert. Nebenbei macht er Karriere als Rapper.

ELISABETH MÜLLEDER

Der 24-Jährige aus Hofkirchen im Traunkreis spielte von Anfang an am liebsten moderne Lieder auf der Orgel. Ursprünglich begann er mit fünf Jahren Klavier zu spielen, wurde dann aber bei Schulgottesdiensten häufig für die Orgel eingeteilt. Das Instrument faszinierte ihn, denn „es gibt so viel mehr Klänge und Möglichkeiten als auf dem Klavier“, erzählt er. Klassische Orgel an der Bruckneruni begann er zu studieren, weil er Musik machen wollte. Florian bemerkte aber schnell, dass die Klassik nicht das war, womit er sich auf Dauer wohlfühlen würde. Dank eines kreativen Professors wurde für ihn die Richtung Jazz-Orgel kreiert, die er dann zwei Jahre lang neben seinem normalen Studium als Schwerpunkt studierte. Als Abschluss seines Bachelorstudiums gab er gemeinsam mit dem Schlagzeuger Jonas Kocnik das erste Jazz-Orgelkonzert an der Bruckneruni.

Eigenes Ding machen. Jazz-Orgel sei ein ganz eigenes „Spiel-Feeling“, erzählt er, und auch das Studium sei anders. Es ginge weniger um Leistung, sondern mehr um Kreativität, den eigenen Stil zu finden und „eigene Sachen zu machen, die sonst niemand macht“. Das habe ihn inspiriert. Anspruchsvoll sei das Studium aber trotzdem. Es gibt zwar weniger Prüfungen, dafür muss permanent geübt werden.

Für einen guten Zweck. Seine ersten Orgelkonzerte waren Benefizkonzerte, meistens für den Orden „Königin der Apostel“. Dieser kümmert sich um arme und blinde Kinder in Indien. Hier spielte Florian jährlich gemeinsam mit dem Trompeter Isaac Knapp, mit dem er schon auf Tournee war. Aber auch in der Kirche spielt Florian Birklbauer noch, lässt aber selbst hier immer Jazz und moderne Töne einfließen. Denn „Kirche kann modern, lebhaft, kreativ und offen sein“. Das haben ihm seine Eltern, die beide Theologie studiert hatten, mit auf den Weg gegeben und das hört man auch in der Musik, die er spielt.

Vielfältige Musik. Nun möchte Florian seine Karriere als Musiker starten. Er ist bereits in einem Start-up-Tonstudio tätig, wo er mit Hip-Hop-Künstler/innen zusammenarbeitet. Außerdem rappt er selbst. Egal ob Hip-Hop, Jazz oder Klassik, es geht um dasselbe: „Du stehst vor Menschen und versuchst, einen Funken zum Überspringen zu bringen“, erzählt Florian. Bei der einen Richtung stehe er zwar im Anzug vor einem Publikum mit einem Altersdurchschnitt von 40 bis 50 Jahren, bei der anderen in Hip-Hop-Klamotten vor 20-Jährigen. Aber „es ist dasselbe Prinzip und wenn es super funktioniert, ist es das beste Gefühl“. «

Florian Birklbauer

spielt moderne JazzKlänge auf der Orgel, rappt und ist auch zum Orgellehrer ausgebildet. KIZ/EM Egal ob klassisch oder modern: Florian Birklbauer kann beides.

PRIVAT

KULTURLAND

n Filmfestival „Der neue

Heimatfilm“ in Freistadt.

Noch bis 28. August findet das Filmfestival Freistadt statt. Bereits zum 35. Mal werden hier spannende neue Filme gezeigt, die sich mit Heimat, Beheimatung, Herkunft, Integration, Krieg und Frieden beschäftigen. Jedes Jahr wird der Fokus auf Länder und Regionen gelegt, die in der Berichterstattung und in der Filmwelt zu wenig Aufmerksamkeit bekommen, erklärt dazu das Veranstalterteam rund um Wolfgang Steininger.

X www.filmfestivalfreistadt.at

n Kirchen-Abo beim Brucknerfest. Seit einigen Jahren gibt es beim Internationalen Brucknerfest ein „4-KirchenAbonnement“. Das Abo umfasst Konzerte, die in der Pfarrkirche Ansfelden, im Alten Dom, im Mariendom und in der Stiftsbasilika St. Florian stattfinden. Am So., 4. September, zum 198. Geburtstag Bruckners, bringt das casalQuartett gemeinsam mit dem Ausnahmebratschisten Nils Mönkemeyer Streichquintette von Anton Bruckner und Heinrich Kaminski in Bruckners Heimatort Ansfelden zu Gehör. Am So., 18. September gibt der Tenebrae Choir ein Chorkonzert im Alten Dom. Er präsentiert Werke von Anton Bruckner, Heinrich Kaminski, Paul Hindemith, György Ligeti und Arvo Pärt. Am Fr., 30. September folgt mit „Bruckner im Mariendom“ ein Chor- und Orchesterkonzert unter der Leitung von Eugene Tzigane mit dem Prager Philharmonischen Chor und der Prager Philharmonie. Den Abschluss bilden am Di., 11. Oktober – Bruckners Todestag – Markus Poschner und das Bruckner Orchester Linz in der Stiftsbasilika St. Florian mit Werken von Bruckner und Schnittke. Fahrkarten für Shuttlebusse sind im Ticketpreis bereits inkludiert.

Professjubiläen der Salvatorianerinnen

Wien. Am 14. August feierte in Wien die Salvatorianerin Sr. Wilbirg Heumel (im Bild 3. von links) aus der Stadtpfarre Linz ihr 65-jähriges Professjubiläum. Auf dem Foto (von links) ist sie mit Provinzleiterin Sr. Patricia Erber SDS sowie Sr. Imelda Burger aus Niederösterreich und Sr. Irmtraud Forster aus Vorarlberg zu sehen, die 65-jähriges bzw. 70-jähriges Professjubiläum feierten. SALVATORIANERINNEN

DANK

n 100. Geburtstag. Die Hallstätterin Franziska Zimmermann, längjährige ehrenamtliche Mitarbeiterin der katholischen Pfarre Hallstatt, feierte am 18. August ihren 100. Geburtstag. Franziska Zimmermann besuchte die achtjährige Volksschule in Hallstatt und arbeitete in den elterlichen Betrieben auf dem Marktplatz in der Gemischtwarenhandlung und in der Frühstückspension Haus Sarstein. 1940 heiratete sie Josef Zimmermann, mit dem sie im Jahr 2000 die Diamantene Hochzeit feiern konnte. Ihrer Ehe entstammten drei Kinder, Ruth, Jörg und Martin, eine Enkelin (Alice) und zwei Urenkel. Der Verlust von Martin und Ruth waren für sie schwere Schicksalsschläge, die sie mit viel Lebenskraft meisterte. „Bewundernswert war ihre immer positive und freudige Einstellung zum Leben bis zum heutigen Tag“, beschreiben sie Weggefährten aus der Pfarre. Dies drückte sich auch in ihrer langjährigen Mitgliedschaft im Kirchenchor, der Goldhaubengruppe, dem Pfarrgemeinderat, im Sozialkreis und ihrem steten Willen zum Erlernen neuer Fertigkeiten aus. Unter anderem waren ihre handgefertigten Filzpatschen nicht nur in Hallstatt ein begehrter Artikel. Mit viel Herzblut betrieb sie in ihrem Haus auch über viele Jahre eine Privatzimmervermietung mit vielen Stammgästen.

Als Gratulanten

stellten sich Pfarrer Richard Czurylo (links) und Bischof Manfred Scheuer bei Franziska Zimmermann

Marienschwestern feierten Professjubiläen

Linz. Am 13. August 2022 beging die Kongregation der Marienschwestern vom Karmel die Professjubiläen von neun Mitschwestern. Den Festgottesdienst in der Karmelitenkirche in Linz feierte P. Paul Weingartner OCD mit den Schwestern und ihren Gästen. Stehend von links: Sr. M. Angelia Angermayr aus Kallham (60 Jahre Professjubiläum), Sr. M. Clementine Honeder aus Windhaag bei Perg (40 Jahre), Sr. M. Gabriele Fesl aus Pfarrkirchen/ Mühlkreis (50 Jahre), Sr. M. Susanne Eibensteiner aus Akoven (50 Jahre), Sr. M. Martina Schrattenecker aus Lohnsburg (60 Jahre). Sitzend von links: Sr. M. Adelinde Perndorfer aus Hartkirchen (60 Jahre), Sr. M. Perpetua Steinmann aus Diersbach (65 Jahre), Sr. M. Agatha Roidinger aus Micheldorf (65 Jahre). Nicht auf dem Bild: Sr. M. Johanna Baptista Pöllhuber aus Frauenstein (60 Jah-

re). MARIENSCHWESTERN

GEBURTSTAG & WEIHEJUBILÄEN

n Am 27. August 2022 feiert P. Hubert Bony OCSO, Superior im Stift Engelszell, das 50-JahrJubiläum seiner Priesterweihe.

n Am 28. August 2022 begeht Jakob Tauber, em. Ständiger Diakon, wohnhaft in Schönau, das 40-Jahr-Jubiläum seiner Diakonweihe.

n Am 29. August 2022 feiern zwei Prämonstratenser Chorherren von Schlägl ihr 50-JahrJubiläum der Priesterweihe: KonsRMag. Martin Felhofer OPraem, em. Abt, Kurat in St. Peter am Wimberg und St. Veit im Mühlkreis, sowie KonsR Adalbert Haudum OPraem, Prämonstratenser Chorherr von Schlägl, Militärsuperior in Ruhe, Benefiziat am Maria-Trost-Berg in Rohrbach.

n Am 29. August 2022 wird KonsR Gerhard Schwarz CanReg, Augustiner Chorherr von St. Florian, Pfarrer in Wallern an der Trattnach, 80 Jahre alt. Er wurde in Freistadt geboren und empfing 1968 die Priesterweihe. Nach Seelsorgsposten in Windhaag bei Freistadt, Katsdorf, Regau und St. Oswald bei Freistadt ist er seit 1976 Pfarrer in Wallern an der Trattnach. Von 1993 bis 2005 war Gerhard Schwarz zusätzlich Pfarrprovisor von Krenglbach.

Martin Felhofer,

emeritierter Abt von Schlägl

PRIVAT

Jungfrauenweihe

Zu „Jungfrauenweihe“ und „Unverständliche Entscheidung“ in Ausgabe 33: Herzlichen Dank für diese klare Stellungnahme (im Leitartikel, Anm.), die uns aus dem Herzen spricht. Hoffentlich kommen diese Worte auch bei den Verantwortlichen an. Das Bild, das die Kirche hier abgibt, ist nicht nur ungünstig, sondern vielmehr sehr irritierend – im wahrsten Sinne des Wortes „aus der Zeit gefallen“. Stellungnahmen wie Ihre geben uns trotz allem Hoffnung für die Zukunft der Kirche und zeigen ein Bild der Kirche, wie wir es uns wünschen würden (z. B. Weiheamt für Frauen).

FRANZ UND HELGA STÖGMÜLLER,

PER E-MAIL

Wenn sich eine Frau für die „lebenslange“ Jungfrauenschaft entscheidet, ist das sehr wohl ihre Privatsache. Nicht aber, wenn sie dieses Vorhaben mit medialem Getöse und zahlreicher kirchlicher Prominenz (lt. Standard.at) veredelt und sich die ausnehmend hübsche, junge Frau kameragerecht zur immerwährenden „Jungfrau“ zelebrieren lässt. (...) Die Amtskirche wurde benützt, sie lief in das offene Messer des Showbusiness. Die „körperlose“ Kirche hat mit dem Sein, dem wir als Erdgebundene unterliegen, immer ihre Not gehabt. Ihr Maß der Liebe war die Anzahl der Kinder in einer Ehe und nicht das Klima, unter dem Leben ablief. Die Leidensgeschichte der jüngeren Geistlichen ist alarmierend. Viele von ihnen halten die Einsamkeit nicht mehr aus. Sie predigen in leeren Kirchen, während das Leben sich draußen abspielt. (...) Nicht nur die Jüngeren arrangieren sich, führen wider den Zölibat ein Doppelleben. Die Alten leben mit ihren redlich erworbenen geistlichen Titeln, haben sich damit wohl oder übel abgefunden. Sie haben es geschafft, den Versuchungen mit Ach und Weh zu überstehen, nun sollen es auch die Jungen (mit Gottes Hilfe) erdulden. Die katholische Kirche zelebriert sich selbst, sie leidet unter fehlender Menschlichkeit. Diese Kirche hat keine Zukunft.

HERBERT KAAR, PER E-MAIL

Ich wünsche Frau Lang ein gutes, sinnerfülltes Leben. Es ist irritierend, dass eine seltsame und medial aufgebauschte Zeremonie mit prunkvollem Rahmenprogramm in Kirchengebäuden stattfindet. Es überrascht, dass 16 Amtsträger aus „nah und fern“ Zeit hatten, an diesem Spektakel teilzunehmen. Manche Medien haben darüber „begierig“ berichtet. Als Mitglied der Katholischen Kirche freue ich mich, wenn in Zukunft wieder lebensnahe, wichtige Aktivitäten im Blickfeld stehen.

PETER SCHAUMBERGER, PER E-MAIL

In gewisser Weise haben Sie ja recht mit ihrem Leitartikel und ich bin auch bei Ihnen, dass die Kirche in Bezug auf Frauen sehr großen Nachholbedarf (wenigstens zum Diakonat könnte man Frauen allgemein zulassen ...) hat, aber dass diese junge Frau sich zur ewigen Jungfrau hat weihen lassen, finde ich sehr wohl mutig und hoffentlich auch inspirierend für heutige junge Menschen, sprich Frauen! Dass die Sache ziemlich aufgeblasen und medial vermarktet worden ist, ist leider ein herber Beigeschmack in dieser Angelegenheit. Aber ich möchte nochmals betonen, dass ich trotz allem dem Weiheakt im Salzburger Dom sehr positiv gegenüber stehe. In Stille sich mit Christus zu vermählen, wäre aber noch „perfekter“ und auch glaubhafter gewesen.

MAG. KARL WENGER, PER E-MAIL

Ich zitiere unseren Herrn Erzbischof Franz Lackner: „Berufungen, Weihen und Gelöbnisse gehören zur DNA der Kirche und sind keineswegs Relikte aus einer Mottenkiste des Mittelalters.“ –Dürfen wir mit dieser Aussage nun die längst überfällige Weihe von berufenen Frauen zu Priesterinnen erwarten, oder handelt es sich hier doch nur um ein leichtsinniges „Eigentor“?

HANS MAYER, MOLLN

Ein herzliches Danke dem Chefredakteur Heinz Niederleitner für seinen hervorragenden und präzise auf den Punkt gebrachten Leitartikel „Unverständliche Entscheidung“. Dann hatte ich einen Traum: Ich las in einer neuen Bibel-Einheitsübersetzung die korrekte Übersetzung von Jes 7,14 aus dem hebräischen Text: „Seht, eine junge Frau hat ein Kind empfangen.“ Und ich las ein Schreiben des Vatikans, in dem Homosexualität nicht mehr verurteilt wird – so wie sie schon im Alten Testament tausende Jahre zuvor nicht verurteilt wurde. Und ich besuchte einen Gottesdienst, in dem die Gemeinde mit mir im Glaubensbekenntnis betete: „geboren von der jungen Frau Maria.“ Und dann wachte ich auf, konnte mich aber nicht mehr erinnern, in welchem Jahrtausend ich gewesen bin.

DI DR. GERHARD HUBMER,

MARCHTRENK

Jungfrauenweihe? Weshalb nur „halbe“ Christus-Nachfolge (Ehelosigkeit)? Warum nicht Ganz-Hingabe an Jesus im Orden (mit Armut und Gehorsam)? Ich habe Bewunderung und Dank für jede Ordensschwester und jeden Ordensbruder.

PFARR. EM. DR. KARL H. SALESNY

SDB, WIEN

Matrozinium

Maria Himmelfahrt ist das Patroziniumsfest etlicher Kirchen. Meiner Meinung nach müsste das Fest Matroziniumsfest heißen: Von maskulin auf feminin gehört es umgenannt.

CHRISTINE GIERLINGER, HASLACH

Ukraine

zum Frieden. Danke für seine klaren Worte. Hervorheben möchte ich die Zeile über gerechten Frieden: „Frieden hat etwas mit Gerechtigkeit zu tun, ein ungerechter Friede ist kein Friede.“ Denn viele relativieren die Verbrechen Putins mit dem Argument, auch andere Staaten, insbesondere die USA, hätten ähnliche Verbrechen begangen. Als Christ halte ich dagegen: Eine Sünde bleibt eine Sünde, auch wenn es viele Sünder gibt.

RUDOLF DANNINGER, GUTAU

Glaubwürdigkeit

Zu „Merk-Würdig“ in Ausgabe 33: In der KirchenZeitung war in der Rubrik „Merk-Würdig“ der Satz zu lesen: „Die Glaubwürdigkeit der Predigt ist nur erreichbar, wenn der Prediger mit seiner ganzen Überzeugung hinter dem Wort steht, das er spricht.“ In Anlehnung an diese Sentenz könnte man auch sagen: „Glaubwürdigkeit des Gebets ist nur erreichbar, wenn der Betende mit seiner ganzen Überzeugung hinter dem Wort steht, das er spricht“ – und nicht, dass er nach der Bitte „Unser tägliches Brot gib uns heute“ heimgeht und wieder einmal nicht mehr ganz frische, aber noch genießbare Lebensmittel in den Mistkübel wirft. Oder wenn er gedankenlos-mechanisch „... wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“ hersagt, aber unversöhnlich bleibt und seinen Nachbarn oder sonstigen Mitmenschen weiterhin heruntermacht und feindselig behandelt. Dann nämlich wird das Gebet zur sinn- und wertlosen Phrasendrescherei. Es ist halt „a bisserl a“ Unterschied zwischen Beten und Plappern ...

FRANZ PICHLER,

PERG

DENKMAL

Wie reisen wir?

Sommerzeit bedeutet für viele auch: Reisezeit! Egal ob bei der Wahl des Verkehrsmittels oder der Destination, die Österreicher/ innen haben einige klare Vorlieben.

ELISABETH MÜLLEDER Reisen bedeutet auch, sich neu auszurichten. PDPICS/PIXABAY

Das Lieblingsverkehrsmittel der österreichischen Bevölkerung bleibt nach wie vor der Pkw, gefolgt von Zug und Flugzeug. Nur in den Sommermonaten überholt das Flugzeug den Zug bei den meistverwendeten Beförderungsmitteln. Das Flugzeug hat aber von allen Verkehrsmitteln die schädlichste Klimawirkung, pro Kilometer wird beim Fliegen sieben Mal mehr CO2 ausgestoßen als bei einer Zugreise. Außerdem gibt ein Flug von hier in die USA doppelt so viele Schadstoffe ab wie ein Mensch in Nepal in einem ganzen Jahr. Für alle, die beim Reisen deshalb lieber auf dem Boden bleiben, gibt es schon ein eigenes Wort: terran. Es beschreibt das klimafreundliche Reisen auf dem Boden. Aber egal ob auf dem Boden oder in der Luft, die meisten Österreicher/ innen reisen entweder, um Verwandte oder Bekannte im Ausland zu besuchen oder um einen Aktivurlaub zu erleben. Gleichrangig auf Platz drei der Reisemotive stehen ein Erholungsurlaub sowie ein Kultururlaub.

Machen Sie mit! Was ist die liebste Urlaubsdestination der Österreicher/innen?

Einsendungen bis 4. September 2022 an:

KirchenZeitung, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz; E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at Lösung von Ausgabe 32: Papier

Oben und unten

Ich mag gotische Kirchen. Die Gotik zieht den Blick nach oben. „Näher, mein Gott, zu dir“ fällt mir da immer ein, gleich nach dem „Wow!“, wenn ich so eine Kirche betrete. Die Raumwirkung lässt mich verweilen und oft interessiert mich dann nur noch der Blick nach oben und gar nicht mehr, was auf Augenhöhe zu sehen ist. So kann ich mich einlassen, Herz und Seele werden weit. Der Horizont ist offen. So offen wie der Blick aufs Meer. In alten Kirchen liebe ich auch den Blick auf den Boden. Besonders, wenn man sieht, dass hier schon viele Menschen vor mir über die Steine gegangen sind. Die abgenutzten Stellen erinnern daran, dass hier über viele Jahrhunderte hinweg Menschen ihre Sorgen und Nöte vor Gott getragen haben. All ihre Hoffnungen haben sie an diesem Ort in Gottes Hände, in diesen offenen Horizont gelegt. Mich fokussiert der Blick nach oben und nach unten auf das Wesentliche, das Dazwischen wird unwichtiger. Die Expedition „Digitaler Humanismus“ im Stift Wilhering (siehe Seite 3) macht sich genau diese Kraft kirchlicher Räume zunutze. Das Experiment möge gelingen.

ANDREA MAYER-EDOLOEYI AME@KIRCHENZEITUNG.AT

DOMSPATZ MERK-WÜRDIG

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