Verlagspostamt 1150 WIEN – P.B.B. – GZ02Z031986M
02/2013
ZEITSCHRIFT VON KLIMABÜNDNIS ÖSTERREICH
Foto: Ulrike Eidenberger
sanft mobil unterwegs • •
In Bewegung Klimabündnis-Konferenz in Hartberg Klimabündnis-Erfolg am Rio Negro
... S. ... S.
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In Bewegung bleiben Die KilometerRADLn-Gemeinde Glück auf zwei Rädern Tempo 100 statt Essen im Tank Attraktive Regionalbahnen
... S. 7 ... S. 11 ... S. 13 ... S. 14
klimaintro
Foto: Elisabeth Mondl
DIE PERFEKTE VERBINDUNG RAD – BAHN – E-MOBILITÄT
Neu im Klimabündnis:
Soeben ist die Klimastaffel 2013 zu Ende gegangen. Zum 13. Mal waren wir klimafreundlich von Klimabündnis-Gemeinde zu Klimabündnis-Gemeinde unterwegs. Dieses Jahr von Mäder in Vorarlberg bis Langenzersdorf in Niederösterreich. Und wieder konnten wir zeigen, wie sanfte Mobilität aussieht.Die Kombination aus Rad, Bahn und E-Mobilität macht es möglich. Besonders freut es mich, dass unser Konzept auch über die Grenzen hinaus Anklang findet. In Tschechien wurde die Klimastaffel genauso geplant und umgesetzt wie bei uns. Einen Blick in die mögliche Zukunft konnte ich bei der internationalen Jahreskonferenz des Klimabündnis in Den Haag werfen. Da steht uns noch ein ordentlicher Evolutionsschritt bevor. In der 500.000 EinwohnerInnen-Stadt, die gleichzeitig Hollands Regierungssitz ist, werden 50% des Personennahverkehrs mit dem Rad zurückgelegt. Die Bahnhöfe haben weit über 1.000 Radabstellplätze, Radhighways führen direkt unter dem Bahnhof durch. Dass nicht alles Gold ist, was glänzt, wird aber im Bereich der erneuerbaren Energien klar. Holland kann mit einem Anteil von nur 4% (!) erneuerbarer Energien am gesamten Stromverbrauch Österreich mit einem Anteil von etwas über 60% nicht das Wasser reichen. Die Energiewende ist in Österreich schon eingeleitet. Für die Mobilitätswende müssen wir noch mehr Aufmerksamkeit und Bewusstsein schaffen. Dafür wird das Klimabündnis auch heuer wieder mit der Europäischen Mobilitätswoche und dem Autofreien Tag sorgen. Von 16. bis 22. September ist sanfte Mobilität wieder in aller Munde. Im letzten Jahr haben 552 Gemeinden mitgemacht – so viele wie noch nie. Die Mobilitätswoche startet am 16. September mit dem österreichweiten Regionalbahntag und der Regionalbahntagung in Perg, Oberösterreich. Diese Ausgabe der Klimabündnis-Zeitschrift steht daher ganz im Zeichen der sanften Mobilität. Mit Porträts über Gemeinden, Betriebe und Bildungseinrichtungen, die die Mobilitätswende schon eingeleitet haben.
Eva Zuser, ausgebildete Sozialpädagogin und Volkswirtin, arbeitet seit Juni bei Klimabündnis Niederösterreich bei „KilometerRADLn“ und dem Klimawandel-Anpassungsprojekt „Mostviertel. Fit in die Klimazukunft“ mit. Magdalena Perschl, gelernte Umweltsystemwissenschafterin mit Schwerpunkt Nachhaltigkeitsmanagement, ist nach einem Klimabündnis-Praktikum 2012 seit März Projektmitarbeiterin bei Klimabündnis Salzburg.
Neues Vorstandsmitglied bei Klima-Bündnis Europa: Rainer Handlfinger, seit 2010 Bürgermeister in der niederösterreichischen Klimabündnis-Gemeinde Ober-Grafendorf (NÖ), ist seit Mai des Jahres Vorstandsmitglied im Klima-Bündnis Europa. Der gelernte Telekommunikations- und Medienfachmann ist seit 2011 auch im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie (AEE) Niederösterreich.
Willkommen im Klimabündnis! Gemeinden:
• Oberösterreich: Pfaffing. • Tirol: Silz. Bildungseinrichtungen:
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Niederösterreich: Kindergärten: Anemonensee/Wr. Neustadt, Großweikersdorf, Payerbach, Wieselburg I. Schulen: VS Bgm. Hans Barwitzius/Wr. Neustadt, VS I Guntramsdorf-Hauptstraße, VS Russbach, HS Zöbern. Oberösterreich: Kindergärten: Arbing, Gallneukirchen, Gaspoltshofen. Schulen: VS Feldkirchen a.d. Donau, HS Schärding, NMS Gallneukirchen 1+2. Horte: Hort II der NMS Attnang-Puchheim. Salzburg: Waldspielgruppe Bachhäusl (Niedernsill). Steiermark: Kindergärten: Seckau, Schirmitz (Kapfenberg). Tirol: Kindergarten neggurb (Landeck).
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Betriebe:
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Oberösterreich: Aigner GmbH, S&S Steinhuber GmbH, (beide Gunskirchen), Pfarre Neuhofen im Innkreis, HTR Rosenblattl GmbH (Thalheim), Bauhof und Freibad der Gemeinde Schärding, Volkshilfe Arbeitswelt GmbH (Glimpfingerstraße, Wienerstraße, Hessenplatz und Avenariusweg in Linz). Niederösterreich: SOLAR4YOU Consulting Ges.m.b.H. (Mödling), raymann kraft der sonne – photovoltaikanlagen gmbh (Deutsch Wagram). Steiermark: Compuritas – Ökologisch und sozial nachhaltige IT (Graz).
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Ihr PETER MOLNAR
Geschäftsführer Klimabündnis Österreich Medieninhaber, Herausgeber, Verleger: Klimabündnis Österreich, Hütteldorfer Straße 63-65/Top 9-10, A-1150 Wien, T: 015815881, E: office@klimabuendnis.at • Redaktion: Emil Benesch, Brigitte Drabeck, Friedrich Hofer, Hannes Höller, Johann Kandler, Christian Salmhofer, Anna Schwerzler, Robert Stögner, Andreas Strasser, Sonja Wöhrenschimmel-Wahl • Autorinnen: Peter Czermak, Maria Hawle, Katharina Munk, Martina Nagl • Graphik & Layout: Andreas Strasser • Anzeigen: Anita Zrounek • Druck: Druckhaus Schiner, mit Druckfarben auf Basis nachwachsender Rohstoffe • Papier: Desistar, aus 100% Altstoffen • Erscheinungsweise: viermal jährlich • Offenlegung laut §25 Mediengesetz: Die Zeitschrift klimabündnis dient der Information aller PartnerInnen, MitarbeiterInnen der beigetretenen Gebietskörperschaften, der tragenden Organisationen, der miteingebundenen Initiativen und Gruppen sowie allgemein an den Themen Klimaschutz, Umwelt- und Entwicklungspolitik Interessierter. © Wien 2013 für alle Beiträge bei Klimabündnis Österreich. gedruckt nach der Richtlinie des Österreichischen Umweltzeichens „schadstoffarme Druckerzeugnisse“ Druckhaus Schiner Krems • UW 714
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In Österreich haben sich alle Bundesländer, über 940 Städte und Gemeinden, über 780 Betriebe und rund 370 Schulen und Bildungseinrichtungen dem Klimabündnis angeschlossen. Europaweit sind es 1.660 Gemeinden. Unser Titelfoto stammt von Frau Ulrike Eidenberger. Es wurde beim Fotowettbewerb SPASS AM RAD von der Initiative FahrRad OÖ und Tipps aus über 400 Einsendungen zum Siegerfoto gekürt. Gratulation! http://ooe.radlobby.at
Fotos: Werner Jaeger, privat, Thomas Zeller
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klimabündnis
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Klimaforscher Mojib Latif sprach bei seinem Vortrag von einem Experiment mit ungewissem Ausgang, das wir gerade mit unserer Erde durchführen.
2012 sammelten die Kinder der VS Eggendorf 1.663 Klimameilen – Bürgermeister Thomas Pollak (Mitte, hinten) gratulierte.
Jahreskonferenz 2013
Klimameilen-Kampagne
Fachvorträge, Vernetzung und Erfahrungsaustausch standen im Mittelpunkt des 22. Treffens der Klimabündnis-Familie.
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Fotos: Klimabündnis Österreich, Nicole Romijn
ertreterInnen von KlimabündnisGemeinden, -Betrieben und -Schulen aus ganz Österreich trafen sich Ende Mai im Schloss Hartberg zur Klimabündnis-Jahreskonferenz 2013. Nach einem Vernetzungstreffen der AbsolventInnen der Klimabündnis-Lehrgänge ließen die beiden Klimaforscher Gottfried Kirchengast und Mojib Latif in ihren Vorträgen keine Zweifel an der Dringlichkeit von Klimaschutzmaßnahmen aufkommen.
Videobotschaften und Ehrung
Ein Höhepunkt der Konferenz waren die beiden aufrüttelnden Videobotschaften aus dem Amazonas-Regenwald von FOIRN-Präsidentin Almerinda Ramos und Bischof Erwin Kräutler, die beide die Wichtigkeit der Klimabündnis-Partnerschaft zum Schutz der Regenwälder hervorhoben. Die Auszeichnung steirischer Klimabündnis-Jubiläumsgemeinden durch LTAbg. Wolfgang Böhmer, Günter
Liebel vom Lebensministerium und Klimabündnis-Geschäftsführer Peter Molnar bildete den Abschluss des 1. Konferenztages.
Erfolgreiche Projekte
Motivierende Berichte über bereits erfolgreich umgesetzte Projekte lieferten die Bürgermeister Rainer Handlfinger aus Ober-Grafendorf und Dietmar Ruggenthaler aus Virgen zu Beginn von Tag 2. Eine Podiumsdiskussion zum Klimaschutzgesetz, Workshops zu aktuellen Klimaschutzthemen und eine Exkursion zum Ökopark Hartberg rundeten die Klimabündnis-Jahreskonferenz 2013 ab, die durch die tolle Organisation der Stadtgemeinde Hartberg und die vielen musikalischen Einlagen von Kindern und Jugendlichen aus Hartberg in positiver Erinnerung bleibt. FRIEDRICH HOFER
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andeln statt verhandeln“ lautet das Motto der Klimameilen-Kampagne 2013. Kinder und Jugendliche sammeln für jeden Weg, der klimaschonend zu Fuß, mit Roller, Rad, Bus oder Bahn zurückgelegt wird, eine Klimameile. In Österreich unterstützt das Lebensministerium die Kampagne des Klimabündnis. Die Klimameilen werden auch heuer wieder bei der UN-Klimakonferenz im November in Warschau präsentiert und übergeben. 200 Bildungseinrichtungen mit 20.000 Kindern und Jugendlichen machen in Österreich heuer bereits mit. So auch die Volksschule Eggendorf in Niederösterreich. Die Kinder bastelten Füße, befestigten sie auf Holzstäben und stellten sie entlang des Schulweges auf. Die Kampagne wurde im Beisein des Bürgermeisters eröffnet. Mit Straßenkreiden durften die Kinder jeden Tag am Schulweg Füße aufmalen und so auf sich aufmerksam machen. Auch die Eltern verzichteten vermehrt auf das Auto. So konnten die Kinder 1.663 plus 50 zusätzliche Klimameilen sammeln. Zum Nachmachen empfohlen! MARIA HAWLE
info!
www.klimameilen. at
infos | fotos | vorträge! www.klimabuendnis.at/jahreskonferenz
Klimabündnis-Lehrgänge Wo fängt man beim Klimaschutz an? Welche Maßnahmen setzt man auf kommunaler Ebene? Was machen andere und wie kann man seine Gemeinde auf zukünftige Herausforderungen vorbereiten? Immer mehr GemeindevertreterInnen nutzen die Klimabündnis-Lehrgänge, um Antworten auf diese und ähnliche Fragen zu bekommen. 19 Kommunale Bodenschutzbeauftragte wurden in Bad Eisenkappel (Kärnten) ausgezeichnet, 20 Kommunale Mobilitätsbe-
auftragte in Linz. Erstmals angeboten wurde zudem der von Klimabündnis und BEAM 21 organisierte Lehrgang „Urbaner Klimaschutz“. Auch hier war die Nachfrage groß: 21 AbsolventInnen schlossen als Urbane Klimaschutzbeauftragte ab. Österreichweit hat das Klimabündnis mittlerweile über 300 Personen in insgesamt vier Lehrgängen ausgebildet. HANNES HÖLLER www.klimabuendnis.at/lehrgaenge
Anita Magnes (Grazer Energieagentur) absolvierte den 1. Urbanen Klimaschutzlehrgang.
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Klimabündnis-Erfolg: 8.000 km2 Regenwald geschützt Am Tag der Indigenen (19. April) hat die brasilianische Regierung drei indigene Schutzgebiete anerkannt. Das größte, Cué-Cué-Maribatanas, mit 8.000 km2 liegt in der Klimabündnis-Partnerregion am Oberen Rio Negro. Insgesamt erlangten die Indigenen mit österreichischer Unterstützung Landrechte für 122.000 km2. Das ist eine Fläche, die eineinhalb Mal so groß wie Österreich ist. Durch die Partnerschaft werden auch der Ausbau des indigenen Schulwesens, die Stärkung der Kultur und die traditionelle nachhaltige Bewirtschaftung des Regenwaldes gefördert. „Die einheimische Bevölkerung zu stärken ist die beste Form, den Regenwald langfristig zu schützen“, ist Johann Kandler, Amazonasexperte im Klimabündnis, überzeugt. Das bestätigt auch eine aktuelle Studie im Fachmagazin „Proceedings of the National Academy of Sciences“. Am besten wird der Regenwald dort geschützt, wo die Landrechte indigenen Völkern übertragen wurden. BRIGITTE DRABECK
In regionalen Treffen werden Lösungen in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Wirtschaft, Ernährungs- und Energiesouveränität gesucht, um der Abwanderung vorzubeugen.
Das Klimabündnis bewegt Ein Besuch am Rio Negro anlässlich 20 Jahre Partnerschaft zeigt Ergebnisse und neue Herausforderungen.
A
us der Maloca, dem traditionellen Versammlungshaus der Völker am Rio Negro dringen Walzerklänge. MitarbeiterInnen der FOIRN legen lachend den Donauwalzer auf. Die Maloca tanzt. Zu Walzer und Baniwa Musik. Wie kam es dazu? Seit 20 Jahren sind Gemeinden und Länder in Österreich mit den Völkern am Rio Negro in einer Partnerschaft – dem Klimabündnis – verbunden. Im März trafen sich VertreterInnen der beteiligten Organisationen Klimabündnis und Horizont 3000 sowie FOIRN und ISA erstmals am Rio Negro, um sich gemeinsam ein Bild zu machen. Welche Bedeutung das Klimabündnis für die Völker am Rio Negro hat, sahen wir vom ersten Tag an.
Beim Empfang zu Ehren der Delegation aus Österreich waren neben dem gesamten aktuellen FOIRN-Direktorium auch die höchsten RepräsentantInnen der indigenen Bewegung der letzten 20 Jahre anwesend. Pedro Garcia, Maximiliano Menezes, André Baniwa, Domingos Barreto, Orlando Baré, Abrahão, Cecilia und Irineu. Viele sind noch von Delegationsreisen durch Österreich bekannt. Der Tenor der Wortmeldungen: „Was uns bei Schwierigkeiten den Rücken gestärkt hat, war die österreichische Partnerschaft“, wie es Max formulierte. „Wo wären wir heute, wenn es sie nicht gäbe“, gab Abrahão zu bedenken. Mit den Worten „ich hoffe, dass sie nie zu Ende geht,“ betonte André Baniwa den Wert der Zusammenarbeit.
Zum ersten Mal besucht ein Geschäftsführer des Klimabündnis unsere PartnerInnen am Rio Negro und erhält von den Kindern einen Federschmuck.
Der Dank gilt den KlimabündnisGemeinden, den Ländern und der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. Sie haben die indigene Bewegung vor Ort entscheidend gestärkt und wunderbare gemeinsame Erfolge ermöglicht. Beim Besuch des Stützpunkts der FOIRN in São Gabriel da Cachoeira konnten wir uns davon überzeugen. Hier wird in eigenen Referaten für die Anliegen indigener Frauen und Jugendlicher sowie für indigene Bildung gearbeitet. Hier entstehen in der Kommunikationsabteilung Beiträge für Radiosendungen, für den Internetauftritt der FOIRN und elektronische Newsletter.
Dank der Mitglieder
■ 1998 erhält die FOIRN – Dachverband der indigenen Völker am Rio Negro – Landrechte für den Oberen Rio Negro. Über die Jahre folgen weitere Gebiete. Gesamtfläche: 114.000 km2. ■ Am 19. April 2013 erhält die FOIRN Landrechte für weitere 8.000 km2. Mit insgesamt 122.000 km2 ist damit Lebensraum für Indigene und Regenwald von der eineinhalbfachen Größe Österreichs geschützt.
Grafik: Andreas Strasser • Fotos: Brigitte Drabeck, Johann Kandler, Laise Diniz (ISA)
20 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit im Bündnis - mit Zuversicht in die Zukunft.
Fotos: Camila Barra (ISA),, Johann Kandler, Brigitte Drabeck
Mehrere Stunden täglich hält Ana Paula Menezes Kontakt mit rund 70 Dörfern der Region. Da Telefon und Internet über Satelliten laufen und daher teuer sind, kommen für die Kommunikation in der Region nach wie vor Funkgeräte zum Einsatz. Der Aufbau des Netzes von Funkstationen ist im Rahmen der Klimabündnis-Partnerschaft begonnen worden. Es leistet bis heute wertvolle Dienste.
Neue Projekte, Chili der Baniwa
Wo wir hinkamen, wurde scharf gegessen. Männer wie Frauen greifen gerne zu Chili, um sich die Fischsuppe oder den Eintopf aus Wild zu würzen. Ein scharfer Genuss, in den mittlerweile auch die Gäste im Restaurant des Ausnahmekochs Alex Atala am anderen Ende Brasiliens, in São Paulo, kommen. Diese ungewöhnliche Kooperation ist ein Ergebnis des Projektes Pimenta Baniwa. Frauen bringen die auf ihren Feldern im Regenwald geernteten Chilischoten in die Casa de Pimenta. Dort werden sie getrocknet, gerieben, abgemischt und das Chili-Pulver in kleine Gläser gefüllt. Das in der Region entwickelte Projekt schafft Einkommensmöglichkeiten in den Dörfern und trägt die Botschaft indigener Kultur in die Welt. Auf der Reise sahen wir, dass auch Energie ein Thema ist. In manchen Dörfern wird abends für zwei Stunden ein mit Benzin betriebener Generator angeworfen, um Strom zu erzeugen. Benzin ist teuer, wie es ersetzt werden könnte, beschäftigt die Menschen auch am Rio Negro.
Bildung begeistert
Von großem Engagement können wir auf dem Gebiet der Bildung berichten. In der Schule Pamaali, 50 km von der Grenze zu Venezuela entfernt, erlebten wir, was indigene Bildung bedeutet. Um in ihren Genuss zu kommen, nehmen SchülerInnen eine bis zu sechstägige Anreise per Boot auf sich. In der Schule im Regenwald lernen sie den Bau von Booten aus Baumstämmen oder von Fallen zur Jagd von Vögeln sowie die eigenen indigenen Mythologien und Sprachen und die sorgsame Verwendung hunderter Pflanzen und Tiere des Regenwaldes. Sie ernten, fangen Fisch, jagen und kochen täglich für die ganze Schule. Und sie lernen Portugiesisch, Mathematik sowie den Umgang mit Computern und Blogs. Ziel indigener Bildung ist es, auf das Leben in zwei unterschiedlichen Welten vorzubereiten. Wir sind von diesem Bildungsansatz beeindruckt und zugleich besorgt, als wir erfahren, dass die finanzielle Unterstützung seitens anderer Geldgeber für die Schule in Pamaali auslaufen wird. Beim Abschiedsfest mit Walzerklängen fürs Klimabündnis gab es Gelegenheit zum Gespräch mit einem Arzt, der aus seinem Alltag erzählte. Er ist der einzige zivile Arzt für eine Region, die eineinhalb Mal so groß wie Österreich ist. Ein Beispiel, das ahnen lässt, wie sehr sich die Menschen am Rio Negro jegliche Fortschritte auch im Brasilien von heute mit langem Atem erkämpfen müssen. Die Klimabündnis-Partnerschaft stärkt da den Rücken, sie bewegt und hat Zukunft. Die Klimabündnis-Mitglieder haben guten Grund, stolz zu sein. EMIL BENESCH
info!
www.vamos-actnow.eu/de www.klimabuendnis.at
... wird er am Rio Xingu durch den Bau des weltweit drittgrößten Staudamms zerstört.
Stimmen aus dem Regenwald „Klimabündnis wirkt, weiter so!“ So der Tenor der Videobotschaften von FOIRN-Präsidentin Alme-rinda und Bischof Erwin Kräutler zur Klimabündnis-Jahreskonferenz in Hartberg. Die Sorge um den Regenwald und das Überleben der Indigenen sieht man Kräutler bei seinem Bericht über den Bau des weltweit drittgrößten Wasserkraftwerks Belo Monte in seiner Diözese am Xingu an. Mit der Aussage „Regenwaldzerstörung beeinträchtigt das Klima und das betrifft uns alle“ erinnert er an eines der Kernanliegen bei der Klimabündnisgründung. Sein Rat: erneuerbare Energie, verantwortungsvoller Konsum und Einbeziehung der Jugend, denn sie repräsentiert die Zukunft, die schon begonnen hat. Am Amazonas fordert er einen Rodungsstopp und die Anerkennung der Schutzgebiete für indigene Völker, die den Regenwald nachweislich am besten erhalten. Damit bestätigt der Bischof die Bedeutung der 20-jährigen Klimabündnis-Partnerschaft mit den indigenen Völkern am Rio Negro. Authentisch, kurz und bündig die Botschaft von Almerinda, Präsidentin der FOIRN: Ohne die verlässliche Unterstützung aus Österreich zur institutionellen Stärkung und Umsetzung verschiedenster Projekte gäbe es viele Fortschritte in den Bereichen Kultur, Bildung, Kommunikation und wirtschaftliche Alternativen nicht. Die FOIRN erkämpfte sich Respekt. Was vor 20 Jahren noch undenkbar war, ist heute Realität, u.a. die Anerkennung von über 122.000 km2 als indigenes Land – eines der größten zusammenhängenden Regenwaldschutzgebiete des Amazonas! Ihr Dank ergeht an alle, die dazu beigetragen haben. JOHANN KANDLER Die Videobotschaften sind abrufbar unter
www.youtube.com/watch?v=RZLd5CFXdW8
Foto: iArchiv Klimabündnis Österreich, Brigitte Drabeck, Johann Kandler
Zwei Welten prallen am Amazonas aufeinander: Während am Rio Negro die indigenen Völker den Regenwald – ihren Lebensraum – erhalten …
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Wichtig sind im Chocó vor allem Projekte für Jugendliche und Frauen.
Erfolge der Kooperation: Kleinbauern werden unterstützt, ihre Coca-Pflanzungen zu roden und auf biologischen Anbau von Kakao und Zucker umzusteigen.
Bericht aus dem Chocó Trotz andauernden Bürgerkriegs gibt es Erfolge für das Partnerschaftsprojekt von Klimabündnis Vorarlberg.
Seit 1993 besteht die Partnerschaft der Vorarlberger Klimabündnis-Gemeinden mit der Region Chocó in Kolumbien. Die trotz des andauernden Bürgerkrieges erzielten Erfolge zeigen Möglichkeiten der Unterstützung für einen Prozess der Selbstbestimmung auf. Die Erforschung und Bewusstmachung des traditionellen Wissens, aber auch die Ausbildung in neuen Methoden und Handlungsformen sichern das Überleben im angestammten Lebensraum im Regenwald.
I
m Chocó konzentrieren sich alle Probleme Lateinamerikas auf eine Region: Landraub, Vertreibung von KleinbäuerInnen, Drogenhandel, Entwurzelung indianischer Kulturen, Raubbau an Bodenschätzen und an der Natur, bewaffnete Konflikte ... Der Druck von allen Seiten und die ständig präsente Gewalt erklären eine Reihe von Problemen wie Hunger durch Nahrungsmangel in einer der reichsten Naturlandschaften der Erde, Heimatlosigkeit, Krankheiten usw. Gleichzeitig war auch immer wieder eine Zähigkeit und Vitalität zu erleben, die erstaunlich ist. Mit der indigenen Gemeinde Bellavista (15 Familien) wurde an der Verbesserung ihrer Lebensbedingungen gearbeitet. Ein Musik-Tanzprojekt der Jugend von San José startete erfolgreich. Mit Krediten werden BauerInnen dabei unterstützt, ihre Coca-Pflanzungen zu roden und auf Alternativprodukte umzusteigen. Für Jugendliche, die eine landwirtschaftliche Ausbildung absolvieren, wird eine neue Unterkunftsmöglichkeit geschaffen, um ihnen Perspektiven zu bieten und sie vor Drogengeschäften, Zwangsrekrutierungen usw. zu schützen. 120 BäuerInnen werden beim biologischen Anbau von Kakao und Zucker unterstützt. Die Bildungsinitiative des Ordens „Misio-
neras de la Madre Laura“, die Führungskräfte für die Gemeinden ausbildet, wird gefördert. Die Schule für ökologischen Landbau ist sehr erfolgreich. Der Aufbau von Biolandbau in den indigenen Gemeinden zur Ernährungssicherung gestaltet sich durch den andauernden Bürgerkrieg jedoch sehr schwierig. Die Situation in Lateinamerika hat auch mit uns zu tun. Unser Schwerpunkt liegt zunächst auf Veränderungen hier in Europa. Das Engagement in Kolumbien und am Amazonas hilft, globale Zusammenhänge zu verdeutlichen. Dadurch entsteht auch eine Solidarität mit den indigenen Völkern, die mitten in ihrem angestammten Lebensraum von Vertreibung und Ausrottung bedroht sind. Unsere südamerikanischen Partner leisten gute Arbeit unter äußerst schwierigen Bedingungen. Strukturelle Reformen rücken in dieser Konfliktsituation oft in den Hintergrund und die Linderung aktueller Not steht im Zentrum unserer Arbeit. STEFAN ALTON *)
info! www.klimabuendnis.at/vorarlberg *) Ende des Jahres 2012 übernahm Stefan Alton die Funktion des Koordinators der Projekte im Chocó in Kolumbien für Klimabündnis Vorarlberg. Seine erste Reise ins Projektgebiet fand im Februar statt um Gespräche mit den Beteiligten zu führen und die Einzelprojekte kennen zu lernen.
Fotos: Stefan Alton • Grafik: Andreas Strasser
Autonomieprojekt Chocó
klimakommunal
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So kennt man Martin Hackl in Muckendorf-Wipfing: in der Radlerdress gemeinsam mit seinen Söhnen Martin jun. (l.) und Benedikt.
Die KilometerRADLn-Gemeinde Halbzeit beim RADLand-Wettbewerb des Klimabündnis Niederösterreich – wieder vorne dabei: Muckendorf-Wipfing.
M
it dem Bus in 10 Minuten nach Tulln. Mit der Franz-Josefs-Bahn in 22 Minuten nach Klosterneuburg und in 36 Minuten nach Wien. Auf den Punkt gebracht: Muckendorf-Wipfing ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut an die nächsten Ballungsräume angebunden. Das Auto kann da kaum mithalten. Aber es gibt ja auch noch das Fahrrad.
Martin Hackl zeigt, wie das in der Praxis funktioniert. Der Techniker nutzt sein zweirädriges Fitnesscenter für die tägliche Fahrt zur Arbeit von MuckendorfWipfing nach Wien. „Je nachdem, wo ich fahre, brauche ich unterschiedlich lang. Auf der Bundesstraße bin ich meist sogar schneller als mit dem Auto. Gemütlicher ist es am DonauRadweg. Dieser hat auch den Vorteil, dass man problemlos auf die Bahn umsteigen kann“, beschreibt Hackl seine Fahrtstrecken. Hackl kommt so auf viele – sehr viele – Radkilometer. Darüber freut sich die ganze Gemeinde. Denn Muckendorf-Wipfing macht beim RADLandWettbewerb des Klimabündnis Niederösterreich mit. Und mischt auch heuer wieder vorne mit.
Fotos: Gemeinde Muckendorf-Wipfing • Hackl.
KilometerRADLn
Zur Gemeinde Name: Muckendorf-Wipfing Bundesland: Niederösterreich Bezirk: Tulln Lage: Muckendorf-Wipfing liegt im
östlichen Tullnerfeld am Südufer der Donau. Die Fläche der Gemeinde umfasst 6,27 km2. EinwohnerInnen: 1.329 Klimabündnis-Gemeinde: seit 2009 Bürgermeister: Hermann Grüssinger
KilometerRADLn läuft von Anfang April bis Ende August. Mitmachen können alle NiederösterreicherInnen. „Ziel ist es, dass mehr Alltagswege mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Immerhin ein Drittel der NiederösterreicherInnen ist bereits täglich oder mehrmals wöchentlich mit dem Rad unterwegs. Mit dem Wettbewerb wollen wir diesen Trend verstärken. Wir bieten drei Wertungsklassen: Einzelpersonen, GemeinFortsetzung Seite 8
Hermann Grüssinger Bürgermeister der Gemeinde Muckendorf-Wipfing Ihre Gemeinde ist öffentlich sehr gut angebunden an Tulln und Wien. Da werden Baugründe begehrt sein? Stimmt. Wir sind die am viertstärksten gewachsene Gemeinde im vergangenen Jahrzehnt in ganz Niederösterreich. Vor 15 Jahren hatten wir noch 860 EinwohnerInnen, mittlerweile stehen wir bei fast 1.400. Neue Baugründe bedeuten meist auch Zersiedelung. Auch bei Ihnen? Nein. Dafür sorgt einerseits die Lage. Wir sind begrenzt durch die Donau und die Bahnlinie. Andererseits setzen wir bei der Raumplanung auch ganz gezielte Maßnahmen. Wir haben bei einem Wohngebiet geschlossene Bauweise vorgeschrieben und eine OstWest-Ausrichtung eingeführt. Das und der Solarkataster, den wir erstellt haben, sollen dazu beitragen, dass weniger Energieeinsatz notwendig ist. Man muss aber ehrlich dazu sagen, dass wir viele BauwerberInnen noch überzeugen müssen. Was sind die nächsten Projekte? Wir bauen gerade sowohl das Feuerwehrhaus als auch das Gemeindeamt (Foto links) neu. Bei beiden Projekten haben wir uns die Energiekennzahl 12 als Ziel gesetzt. Das schaffen auch nicht viele Gemeinden in Niederösterreich.
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Lisa Bacher + Katharina Wöbe Wöber und ihr Blog http://allefahrenauf30ab.over-blog.com
Einfach Sicher Gehen • Dass zu Fuß gehen gesünder ist als Auto fahren, weiß man. Wer geht, hat mehr Zeit für Begegnungen, orientiert sich mehr an seiner Gemeinde und deren BewohnerInnen. Impulse in diese Richtung setzt Klimabündnis OÖ im Auftrag des Landes mit dem Projekt Einfach Sicher Gehen um. In den fünf den Pilotgemeinden Gaspolts-hofen, Perg, Traun, Vöcklabruck und Weibern werden Maßnahmen erarbeitet und umgesetzt, die Lust aufs Gehen machen. S.W.-W. www.klimabuendnis.at/oberoesterreich
SchülerInnen für Tempo 30 • Kathi Wöber und Lisa Bacher sind zwei Schülerinnen an der Schumpeter-BHAKHAS Wien 13, die sich im Rahmen einer Matura-Projektarbeit des Themas „Tempo 30 in Wohngebieten“ angenommen haben. In einem Blog http://allefahrenauf30ab.over-blog.com/ berichten sie über ihre Arbeit und die Vorbereitungen zu einem Promotion-Video für die Europäische Bürgerinitiative „30 kmh – macht die Straßen lebenswert!“ P.CZ. ➜ Hier unterzeichnen www.30kmh.eu
Fahrradkurse • „Unabhängig und klimafreundlich mobil“ ist das Motto der Fahrradkurse für SeniorInnen und MigrantInnen in Tirol und Südtirol. Ziel ist es, Unsicherheiten und Ängste von Menschen, die noch nie oder lange nicht mehr mit dem Rad gefahren sind, abzubauen. Mit einfachen Übungen werden unter Aufsicht ausgebildeter TrainerInnen Radfahr-Techniken geübt, kleine Reparaturen durchgeführt, Kenntnisse über das richtige Verkehrsverhalten vermittelt, EBikes getestet u.v.m. Die Kurse werden im Rahmen des Projekts „Mobilität ohne Barrieren“ von Klimabündnis Tirol und dem Ökoinstitut Südtirol/Alto Adige angeboten. K.M. www.klimabuendnis.tirol • www.mobilitaetohnebarrieren.at
Bodenschutz-Lehrgang 2013 • Die letzte
3. Radvernetzungstreffen • Im April luden
Station des Boden-Lehrgangs erreichten einige LehrgangsteilnehmerInnen mit E-Rädern. Zum Berghof Brunner in Bad Eisenkappel galt es 170 Höhenmeter zu überwinden. 21 ReferentInnen und 19 AbsolventInnen präsentierten an 4 Tagen Maßnahmen für einen verantwortungsvolleren Umgang mit unseren Böden. Der nächste Lehrgang findet 2014 statt. M.N.
Land OÖ und Klimabündnis OÖ zum Radvernetzungstreffen im Rahmen der oö. FahrRadBeratung nach Puchenau. Thema: Kosten und Finanzierung von Radverkehrsmaßnahmen. Welch positive Auswirkungen auf die Radinfrastruktur schon 50.000 Euro haben können, verdeutlichte Günther Illek von der Grazer Forschungsgesellschaft für Mobilität. In diesem Rahmen überreichten die Landesräte Hiesl, Entholzer und Anschober Gemeinden, die 2012 an der FahrRad-Beratung teilgenommen hatten, das BYPAD-Zertifikat. Robert Stögner vom Klimabündnis, der über Radverkehrsförderung auf Landes-, Bundesund EU-Ebene informierte: „Die jährlichen Radvernetzungstreffen finden großen Anklang, weil sie Gemeinden die Gelegenheit bieten, sich auszutauschen und bewährte Radverkehrsmaßnahmen von anderen zu übernehmen. Damit muss das Rad nicht immer wieder neu erfunden werden“. S.W.-W.
www.klimabuendnis.at
Mit dabei die Bürgermeister Franz J. Smrtnik (Bad Eisenkappel) und Fritz Loidl (Kaindorf) sowie LehrgangsleiterIn Martina Nagl.
www.klimabuendnis/oberoesterreich.at
Fotos: Grüne, Lisa Bacher und Katharina Wöber, Klimabündnis Tirol, Klimabündnis Österreich
klimatelegramm: News aus Ländern und Gemeinden
Beim Bahnhof wurde wegen hoher Nachfrage ein zweiter Radständer installiert. Fortsetzung von Seite 7 den und BürgermeisterInnen. Einsteigen ist jederzeit möglich und zu gewinnen gibt es auch etwas. Wir verlosen unter allen TeilnehmerInnen praktische und öffifreundliche Falträder der Kultmarke Brompton“, umreißt Nina Oezelt vom Klimabündnis NÖ das einfache Prinzip des vom Land Niederösterreich unterstützten Wettbewerbs. Muckendorf-Wipfing rührt dafür in der eigenen Bevölkerung kräftig die Werbetrommel. Verantwortlich dafür ist Gemeindemitarbeiterin Irmgard Ranharter: „Wir haben über die Gemeindezeitung und -Homepage sowie Facebook zum Mitmachen aufgerufen. Gleichzeitig haben wir zu einer gemeinsamen Donaurunde eingeladen. So kam alles ins Rollen. Seither berichten wir in jeder Ausgabe übers KilometerRADLn. Und mittlerweile sind wir eine richtig große Gruppe, die weiterhin wächst. Viele sind durch den Wettbewerb auf den Geschmack gekommen und nutzen jetzt das Rad im Alltag. Dass wir in der Gemeindewertung so weit vorne sind, liegt aber natürlich an den Arbeitsradlern – bei uns radeln viele längere Strecken zur Arbeit. So wie eben unser Führender, Martin Hackl.“ Der kann das nur unterstreichen und ergänzen: „Am KilometerRADLn gefällt mir
Fotos: Gemeinde Muckendorf-Wipfing
Pilotgemeinde-Vöcklabruck: „Test-Gehen“ auch mit Augenmerk auf Barrierefreiheit.
KilometerRADLer 2011 Johann Spieß (r.) mit Bürgermeister Hermann Grüssinger.
klimakommunal
Foto: Gemeinde Muckendorf-Wipfing
Das KilometerRADL-Team aus Muckendorf-Wipfing: auch heuer wieder im Spitzenfeld beim niederösterreichweiten Wettbewerb.
am meisten, dass die Leute übers Radfahren reden. Man wird darauf angesprochen und plötzlich merkt man: Es radeln doch viel mehr Leute als gedacht.“ Im letzten Jahr belegte MuckendorfWipfing Rang drei in der Gemeindewertung. Genau 17.869 km erradelte das Team und musste sich lediglich Röhrenbach (19.800 km) und Brunn an der Wild (19.601 km) geschlagen geben. Aber nicht nur die ArbeitspendlerInnen sorgen laufend für neue Einträge, auch die PensionstInnen tragen kräftig zum Gesamtergebnis bei. Johann Spieß siegte bei der ersten Auflage des Rad-Wettbewerbs im Jahr 2011 in der Einzelwertung. Er wurde vom Klimabündnis als „RADLaktivster Niederösterreicher“ ausgezeichnet.
Arbeits- & Alltagswege
Hackl ist das beste Beispiel, wie man Arbeits- und Alltagswege kombiniert: „ Ich habe meine Packtaschen und einen Rucksack dabei. Da passt sehr viel rein – auch größere Sachen. Ich hätte mir vorher selbst nicht gedacht, wieviel man auf diese Weise mühelos transportieren kann.“ Der dreifache Vater ist auch das beste Beispiel, wie man die Lust aufs Radfahren übertragen kann. „Meine Kinder radeln zur Musikschule genauso wie zur Feuerwehr. Den Jüngsten begleite ich noch, der Älteste fährt alleine mit dem Rad zum Segelklub. Man muss einfach nur Vorbild sein, dann klappt das schon.“
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Muckendorf-Wipfing ist aber nicht nur sehr gut an Wien und Tulln angebunden, sondern auch kompakt. „Wir haben in unserem Ort einen Nahversorger, der von allen Katastralgemeinden mit dem Rad schnell erreichbar ist“, ergänzt Ranharter.
Die Schattenseite
Bei so vielen Radlkilometern kann aber auch was auf der Strecke bleiben. Bei Hackl sind es gleich zwei Dinge. Zum einen sein Gewicht: Seit er kräftig in die Pedale tritt hat er 40 kg abgenommen. „ Es muss ja nicht gleich so viel sein. Aber mit ein bisschen Radfahren kann jeder mühelos ein paar Kilo verlieren. Die Bequemlichkeit hindert leider viele daran“, so Hackl. Und der zweite Verlierer ist sein eigenes Auto: Im vergangenen Monat ist er kein einziges Mal damit gefahren. HANNES HÖLLER
Info!
www.muckendorf-wipfing.at
Klima-Porträt Katharina Munk, Klimabündnis Tirol
Fotos: Klimabündnis Tirol
Die geborene Innsbruckerin studierte Ökologie an der Universität Innsbruck. Dort war sie auch direkt nach dem Studium als Projektassistentin und Lehrbeauftragte tätig. Seit 2008 ist sie bei Klimabündnis Tirol für die Gemeinde- und Schulbetreuung zuständig und als Projektkoordinatorin in Fragen der Mobilität aktiv.
Wie bist du zum Klimabündnis gekommen? Meine Arbeit auf der Universität war von wissenschaftlicher Tätigkeit geprägt. Ich habe diese Jahre sehr genossen und sie haben mir einen Einblick in wissenschaftliches Arbeiten sowie viel Hintergrundwissen über Klimawandel und ökologische Zusammenhänge gegeben. Ich wollte aber auch etwas machen, das mehr praktischen Bezug hat. Zudem arbeite ich sehr gerne in direktem Kontakt mit Menschen, auch wenn das manchmal nicht einfach ist.
Wie hältst du es selbst mit der Mobilität? Ich besitze kein eigenes Auto. In der Stadt bewege ich mich nur zu Fuß, mit dem Fahrrad oder den Öffis fort. Bei weiteren Reisen bevorzuge ich die Bahn. Als „Reisemuffel“ fliege ich auch sehr selten. Man kommt sehr gut mit den Öffis überall hin in Tirol – auch in Kombination mit Fahrrad.
Gibt es Erfolge bei deiner Arbeit? Was gefällt dir am besten? Ich bin sehr viel in Gemeinden und Schulen unterwegs und berate dort die PolitikerInnen, MitarbeiterInnen und LehrerInnen, wie sie in Sachen umweltfreundlicher Mobilität in ihrer Institution aktiv werden können. Wenn ich nach einem Gespräch merke, dass ich diejenige Person erreicht habe und sie für das Thema motivieren und begeistern konnte, bringt mir das sehr viel Freude. Schlussendlich ist jeder auch noch so kleine Beitrag der Gemeinden wichtig, jede noch so kleine Aktion trägt etwas zum Großen bei.
Was wünschst du dir für deine Arbeit? Wie soll es weitergehen? Auch wenn der Blick auf die klimapolitische Wirklichkeit wenig Anlass zu Optimismus gibt, sollte man zuversichtlich bleiben. Ich denke, jede/r Einzelne kann und soll sich bemühen, einen Beitrag zu leisten. Neben positiven Auswirkungen auf den Klimaschutz kann jede/r z.B. durch die Umstellung des eigenen Mobilitätsverhaltens profitieren. So fördert etwa der Umstieg auf das Fahrrad die Gesundheit, man ist schneller unterwegs in der Stadt und tut der Geldbörse etwas Gutes. A.S. kontakt! katharina.munk@klimabuendnis.at
Katharina Munk bei der Crazy-bike-Prämierung in St. Jakob in Osttirol.
Das Mobi-Team der HS Lembach. Gemeinsam analysieren SchülerInnen, LehrerInnen, Eltern und Mobilitätsberater die IST-Situation und planen entsprechende Maßnahmen.
Selbstständig mobil sein klima:aktiv mobil-Projekte in Oberösterreich
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in sicherer Schulweg ist eines der wichtigsten Anliegen von Eltern. Aus diesem Grund bringen viele ihre Kinder mit dem PKW bis vor die Schule, was zu einer Gefährdung aller Kinder führt. Viele Kinder würden gerne mit dem Rad in die Schule fahren. Aus diesem Grund stellt die HS Lembach im Rahmen des klima:aktiv mobil-Projekts das Fahrrad ins Zentrum. Die Schule will darauf aufmerksam machen, dass vermeintlich unveränderbare Systeme wie das Thema Schulweg mit produktiven Herangehensweisen aufgebrochen werden können – etwa mit Kreativität und Bewegung.
Die Ergebnisse sind beeindruckend: Nicht nur, dass die SchülerInnen RadFahrgemeinschaften gegründet haben, sie wollen auch Österreichs erste E-Bike-Klassen werden. Das Thema Verkehrssicherheit im Schulumfeld ist auf Betreiben der Schule zum gemeindeübergreifenden Projekt geworden. Ein Fahrradkunstwerk, welches am Fahrradaktionstag am 27. Juni feierlich enthüllt und weithin sichtbar auf der neu gestalteten Fahrradbox aufgestellt wird, soll die gesamten Aktivitäten verdeutlichten.
Dieses Projekt unterstützt Kinder beim selbstständigen Bewältigen ihres Schulwegs. Stellvertretend für alle weiteren klima:aktiv mobil-Schulen sind hier die VS Kronstorf zu nennen, die den Bus stärker in ihren Schulweg einbaut, sowie die VS Schwertberg, die mit dem Pedibus eifrig Klimameilen sammelt. „Selbständig mobil sein, das ist der Wunsch vieler Kinder“, so Mobilitätsberaterin Kathrin Mitterhofer vom Klimabündnis OÖ. Es sieht gut aus, dass sich dieser Wunsch erfüllt. Das Klimabündnis bietet seit 2005 im Auftrag des Lebensministeriums und mit Unterstützung des Landes Oberösterreich mit dem klima:aktiv mobil-Projekt „Mobilitätsmanagement für Kinder, Eltern und Schulen“ Beratung zu klimafreundlicher und gesunder Mobilität.
Foto: HS Lembach
klimabündnis
SONJA WÖHRENSCHIMMEL-WAHL
Info!
www.klimabuendnis.at/schulen schulen.eduhi.at/hs-lembach
Hauptschule Lembach Schulstraße 1, 4132 Lembach im Mühlkreis Mitglied seit: 2012 Ansprechperson: Josef Habringer hs.lembach@eduhi.at
„MUFI und die Drachenritter“ ...
... machen in der VS Munderfing bewusst, welche umweltfreundlichen Alternativen es zum „Elterntaxi“ gibt.
klima:aktiv in Großweikersdorf In der niederösterreichischen Gemeinde sind Kindergarten, Volksschule und Hauptschule gemeinsam klima:aktiv mobil Seit Juni 2012 arbeiten die Bildungseinrichtungen in Großweikersdorf am Klimathema Mobilität und Verkehr. Die klima:aktiv mobil Bildungseinrichtungen analysierten den Modal Split am Schulbzw. Kindergartenweg, beteiligten sich an der Klimameilen-Kampagne, richteten eine Elternhaltestelle ein und markierten den Weg von dort bis zur Schule mit Fußstapfen. Die Kindergartenleitung bietet einen Pedibus an: Auf dessen Weg in den Kindergarten können die Kinder mitgehen und mit ihm die Bundesstraße beaufsichtigt queren. Im Frühjahr fand ein bewegter Elternabend statt. Alle Eltern aus Kin-
dergarten, Volksschule und Hauptschule waren eingeladen. Mit dabei waren die Mobilitätsberaterin Ingrid Leidenfrost und Herr Matzka als Gemeindevertreter. PädagogInnen der Volksschule und die Elternvertretung brachten die Aktivitäten ein. Die Eltern durften beim Elternabend angeleitet von den KindergartenpädagogInnen gleich selbst ausprobieren, wie viel Spaß klimafreundliche Bewegung machen kann. Zu Musik gab es verschiedenste Bewegungsübungen im Turnsaal. klima:aktiv mobil ist ein Projekt des Lebensministeriums. MARIA HAWLE
Info!
www.schule.klimaaktiv.at
Foto: Schulstandort Großweikersdorf
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klimabetriebe
Zum Betrieb
Die Fahrräder müssen nicht in die Werkstatt – die kommt nämlich selbst vorbei. Happy Bike-Chef Buchner (rechts) vor einem der Service-Busse.
Das Glück auf zwei Rädern Fotos: Happy Bike, Buchner G.m.b.H.
... oder wie mit gut durchdachten Konzepten und überzeugendem Service sanfte Mobilität gefördert wird.
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eit fast 30 Jahren gehören Fahrräder für Wolfgang Buchner zum Alltag. Die Firma Happy Bike startete als klassisches Fahrradgeschäft. Der Betrieb führt österreichweit die Garantieabwicklung bei Fahrrädern und E-Bikes der Supermärkte und Baumärkte durch. Seit 1999 liegt der Schwerpunkt im Fahrradverleih mit speziellen Angeboten für Tourismusbetriebe und Gemeinden.
kenbauteilen, Zubehör und Werbemitteln, die zu sanfter Mobilität einladen, v.a. aber mit der Übernahme der Service- und Reperaturarbeiten. Das spart Zeit, Kosten und garantiert Sicherheit. Die ist Herrn Buchner nicht nur für RadlerInnen, sondern auch für die MitarbeiterInnen, die mit den mobilen Werkstätten unterwegs sind, wichtig: „Umsichtiges und Sprit sparendes Fahren wird mit Prämien belohnt.“
Sorgenfrei im Radverleih
Gemeinde-Service
Happy Bike ist bereits ein Begriff in der Tourismusbranche. Das Radverleihkonzept punktet mit einer breiten Palette von Modellen aus hochwertigen Mar-
Das kontinuierlich wachsende Angebot, ist zunehmend auch für Gemeinden und andere Zielgruppen interessant. Happy Bike bietet alles für die sanfte Mobilität
Name: HAPPY BIKE, Buchner G.m.b.H Inhaber: Familie Buchner Bundesland: Salzburg Standorte: Oberösterreich, Bregenzer Wald Gründung: 1985 Klimabündnis-Betrieb: seit 2003.
auf zwei Rädern: von der Beratung in Fragen der Finanzierung, Förderung und Versicherung, über die Planung von Standorten bis zur Errichtung von Verleihstellen inklusive Ladeständer für E-Bikes. Das große Netz von Partnern und die Weiterentwicklung der Konzepte erlaubt es NutzerInnen, die Räder auch an anderen Standorten zurückzulassen. Für die Benutzung der E-Bikes ist eine einmalige Registrierung erforderlich, die via Hotline oder Internet erfolgt. Ausleihen und Bezahlen ist auch einfach übers Mobiltelefon möglich. ANDREAS STRASSER
info!
www.happy-bike.at
„Heute für morgen handeln“ Bekannt ist das Unternehmen Haberkorn in erster Linie als größter technischer Händler Österreichs. Die Firma erwirtschaftet mit 1.100 MitarbeiterInnen einen Umsatz von 274 Millionen Euro. Der Standort Leonding betreut die Märkte OÖ und Salzburg. Klimafreundliche Maßnahmen Auszeichnungen wie der oö. Landesumwelt-Preis 2012 belegen, dass es dem Klimabündnis-Betrieb nicht nur um Verkaufszahlen, sondern auch um die Verkleinerung des betrieblichen CO2-Ausstoßes geht, etwa bei den drei größten „CO2-Säulen“ – Heizung, Fuhrpark und MitarbeiterInnen. Eine Luft-Wärmepumpe sorgt für angenehme Temperaturen, man kauft Sprit sparende Autos, bietet
Foto: Haberkorn Ulmer GmbH
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Fahrtrainings und fördert Öffi-Tickets. Mit Erfolg. Seit Beginn des Klimaschutzprojektes 2008 ist der CO2-Ausstoß um 28% gesunken (minus 650 Tonnen CO2). Nächste Ziele „Wir planen die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen. Damit wollen wir mittelfristig 50% des Stromverbrauchs selbst abdecken“, erklärt Sieglinde Hehenberger, die Umweltbeauftragte am Standort Leonding. „Die Schwerpunkte Arbeit schaffen, Armut bekämpfen, regional wirken sind uns ebenfalls wichtig. Unsere Verantwortung der Gesellschaft gegenüber hört außerhalb der Firma nicht auf.“
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SONJA WÖHRENSCHIMMEL-WAHL
INFO! www.haberkorn.com
Firmenstandort in Leonding
Name: Haberkorn Ulmer GmbH Bundesland: Oberösterreich Standort: Leonding Gründung: 1932 in Bregenz Klimabündnis-Betrieb: seit 2011
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klimanews
Temperaturanstieg vorhergesehen ...
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or über hundert Jahren, 1896, stellte der schwedische Wissenschaftler Svante Arrhenius die Hypothese auf, dass ein CO2-Anstieg die Oberflächentemperaturen der Erde verändern würde. Seiner Meinung nach würde der Temperaturanstieg in hohen Breiten besonders groß sein. Über hundert Jahre später bestätigt sich seine Argumentation. Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts hat sich die globale Durchschnittstemperatur der Erde um etwa 0,6 ° Celsius erwärmt, aber die Erwärmung tritt nicht überall gleich auf.
Temperatur-Abweichungen b h für f den d Zeitraum m von 2000 bis b 2009 im Vergleich l h zur Klimaperiode 1951 bis 1980: In der Arktis wurde es sogar um 2°C wärmer. Die Karte zeigt die globalen Temperatur-Anomalien zwischen 2000-2009. Sie zeigt, in welchen Regionen es im Vergleich zum Mittelwert der Jahre 1951 bis 1980 wärmer oder kälter geworden ist. Deutlich erkennt man in der Arktis eine Erwärmung von etwa 2 °C. Die Wissenschaft nennt dies die „arktische Verstärkung“. Im Juni 2013 wurde in Alaska mit 36 °C ein Allzeithoch bei den Temperaturen gemessen. Ein Grund dafür ist das Zu-
rückweichen des Meereises und die damit geringere Rückstrahlvermögen der Oberflächen der Arktis. Aber auch der steigende Wärmezustrom – ausgehend von den tropischen Gewitterzellen – trägt zu Erhöhung der Temperatur bei. Gewitterstürme transportieren Wärme von der Oberfläche in die höheren Schichten der Atmosphäre. Dort fegen dann globale Windmuster die Wärme in die höheren Breiten. CHRISTIAN SALMHOFER
Abb.: http://earthobservatory.nasa.gov/IOTD
Neue Satellitendaten der NASA bestätigen die vor mehr als hundert Jahren aufgestellte Hypothese zur Erderwärmung.
info! http://earthobservatory.nasa.gov/IOTD
klima & wetter • News aus den Archiven Rekord-CO2-Ausstoß • Die kritische
Abb.:http://earthobservatory.nasa.gov/IOTD/view.php?id=81431
In rot: hunderte von Brandherden in Indonesien.
Grenze von 400 ppm CO2 (das bedeutet: 400 Teile CO2 pro Million Teile Luft) ist überschritten. Anfang Mai wurde dieser Wert auf Mauna Loa (Hawaii) erstmals während eines ganzen Tages festgestellt. Diese Messstation gilt als globaler Maßstab, weil die CO2-Konzentration hier schon seit 1958 kontinuierlich ermittelt wird. Für Klimaforscher ist das ein ernstes Alarmsignal. www.esrl.noaa.gov/gmd/ccgg/trends/#mlo
CO2-Emissionen durch Brandrodung
Die 2.000-Watt-Gesellschaft • 1998
Indonesien wurde u.a. wegen Regenwaldzerstörung und Brandrodung global zum drittgrößten Treibhausgas-Emittenten. Obwohl man Rodungskonzessionen stoppte, brennen die Wälder. Der Großteil wird für Papier und Palmöl geopfert. Beim Pflanzenöl ist man weltweit führend. Es findet sich in Lebensmitteln, Reinigungsprodukten, Kosmetika und Agrotreibstoffen. In Singapur misst man Rekordwerte bei Luftschadstoffen. Die Rodung von Torfmoorgebieten ist ein großes Problem: Es brennt unter der Erdoberfläche und es wird besonders viel CO2 frei gesetzt. earthobservatory.nasa.gov/IOTD
wurde an der ETH Zürich ein energiepolitisches Modell entwickelt, das bei maximaler Umweltschonung genügend Energie für die wachsende Erdbevölkerung bereitstellen kann. Der Verbrauch der Industrieländer soll dabei durch effiziente Technologien und Prozesse auf 2.000 Watt pro EinwohnerIn – den globalen Mittelwert – reduziert werden. Nun wurde der Energiekonsum von 3369 Schweizer Haushalten in den Bereichen Wohnen, Mobilität, Ernährung und Konsumgüter analysiert. Das ernüchternde Ergebnis: Nur 64 Haushalte schafften das Limit. www.empa.ch • www.ethz.ch
Frühjahrs-Bilanz 2013 • national: Es war der kühlste Frühling seit dem Jahr 2006. Die Temperatur lag nur um 0,4 °C unter dem vieljährigen Mittel. Sehr ungewöhnlich waren die Regen- und Schneemengen. Sie brachten den Frühling unter die sieben niederschlagsreichsten seit dem Jahr 1858. Zudem war es österreichweit gesehen der trübste Frühling seit dem Jahr 1991. www.zamg.ac.at
• global: Mitteleuropa wurde von der zweiten „Jahrhundertflut“ seit Beginn des 21. Jahrhunderts getroffen. Im Norden Europas stöhnte man dagegen über eine Hitzwelle. Der Inariseein Finnland, der sechstgrößte Binnensee Europas, liegt nördlich des Polarkreises und ist in manchen Jahren bis in den Juni hinein zugefroren. Heuer wurde schon Ende Mai gebadet. Die Satelliten, die „Fiebermesser“ im All, haben über den gesamten Globus gemittelt zwischen Jänner und Mai eine Durchschnittstemperatur von 13,1 °C gemessen. Das war um 0,97 °C wärmer als der Mittelwert des 20. Jahrhunderts. Der Mai war damit der drittwärmste seit es Messungen gibt. www.ncdc.noaa.gov/sotc/global/2013 CHRISTIAN SALMHOFER | ANDREAS STRASSER
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klimapolitik
Godfrey Massay und Catherine Mulaga aus Tansania berichten, dass allein durch ein Jatropha-Projekt des britischen Konzerns Sun Biofuel 10.000 Menschen ihr Land verloren. Die beiden sind Partner von Welthaus Graz.
Tempo 100 statt Essen im Tank Markus Meister im klimklündni abündniss-Gespräch über Folgen der Mobilitätspolitik
Was passiert, wenn die Anbauflächen nicht ausreichen? Davon merken wir bei uns nicht viel. Wir kaufen im globalen Supermarkt ein. Doch in zahlreichen Entwicklungs- und Schwellenländern verstärkt sich der Druck auf Land. Anstatt Nahrungsmittel für sich selbst zu produzieren zu können, werden viele Menschen Opfer von Vertreibungen. International verwendet man dafür den Begriff Land Grabbing.
Foto: Privat
Zur Person Markus Meister absolvierte die Landwirtschaftsschule Grottenhof-Hardt und studierte Volkswirtschaft in Graz. Seit 2010 ist er beim Welthaus Graz Experte für das Thema Agrotreibstoffe. Weiters ist er im Gemeinderat von St. Margarethen a.d. Raab und leitet den Prüfungsausschuss.
Kontakt!
markus.meister@welthaus.at
Wenn wir unseren eigenen Raps zu „BioDiesel“ verspriten, fehlen uns die pflanzlichen Fette für unsere Lebensmittel. Palmöl aus Plantagen ehemaliger Regenwaldgebiete Indonesiens oder Malaysias finden wir inzwischen fast überall. Das nennt man „indirekte Landnutzungsänderungen“. Diese Effekte werden aber gegenwärtig in den Klimabilanzen nicht erfasst. Das heißt, zahlreiche Agrotreibstoffe bringen, wenn alle relevanten Faktoren berücksichtigt werden, auch keinen Klimanutzen. Gibt es Ansätze, dieses Problem zu lösen? Die EU-Kommission hat einen Gesetzesvorschlag zur Vermeidung sogenannter „indirekter Landnutzungsänderungen“ vorgelegt. Aufgrund des Widerstands der Agrolobby ist aber eine Berücksichtigung äußerst unwahrscheinlich. Zudem gilt, dass wir schon aufgrund des zu hohen Fleischkonsums einen enormen Flächenbedarf außerhalb der EU haben. Deshalb sollte es auch „weniger Fleisch und weniger im Tank“ und nicht „Essen oder Tank“ heißen. Was wäre anstatt Agrosprit eine Lösung? Eine echte Alternative ist, den Energieverbrauch – vor allem im Verkehr – deutlich zu reduzieren. Agrotreibstoffe „erlauben“ es uns also weiterhin, auf Autobahnen mit gewohnten 130 zu fahren. Wir können weiterhin mit unseren beliebten SUVs von unserem Haus im Grünen zur Arbeit, zu den Einkaufszentren am Stadtrand und zum Fitnessstudio fahren und müssen uns nicht in kleine 3-Liter-Autos setzen, weil die Agrotreibstoffe für die Flotten-
verbrauchsziele angerechnet werden können. Tempo 100 auf Autobahnen würde ohne Menschrechtsverletzung und Regenwaldzerstörung tatsächlich CO2 einsparen! Mit Tempo 100 wohin? Die unreflektierte Forcierung von Agrotreibstoffen untergräbt die Entwicklung tatsächlich zukunftsweisender Technologien. Die Nutzung von Benzin und Diesel wird um Jahrzehnte verlängert. Nicht umsonst haben Ölkonzerne wie Shell und BP groß in Agrotreibstoffe investiert. Letztlich müssen wir ohnehin vom motorisierten Individualverkehr wegkommen. Anstatt in die Steuerbefreiung und Subventionierung der Agrotreibstoffe, sollte unser Geld umgehend in den Ausbau eines flächendeckenden öffentlichen Verkehrs und Radinfrastruktur gesteckt werden. BRIGITTE DRABECK | CHRISTIAN SALMHOFER
Info!
Fotos: Composer-fotolia.com • Welthaus Graz
Kann sich Österreich mit Agrotreibstoffen selbstversorgen? Österreich hängt bei den Agrotreibstoffen genauso vom globalen Markt ab wie bei Erdöl. Besonders drastisch zeigt sich das bei Agrodiesel. Aus den 75.000 Tonnen Raps, die wir in Österreich anbauen, können nur rund 32.000 Tonnen Agrodiesel hergestellt werden. Das sind lediglich 6,4 % des gesamten Agrodieselbedarfs. Unter Berücksichtigung der Verwendung von Altspeiseölen und Tierfetten und der etwas besseren Versorgungslage bei Ethanol liegen aber dennoch etwa zwei Drittel der benötigten Flächen für den derzeitigen Agrotreibstoffbedarf außerhalb Österreichs.
www.graz.welthaus.at welthaus.at
Was Agrosprit bedeutet ● Eine Tankfüllung Agrotreibstoff entspricht dem Jahresbedarf an Brot für einen Menschen ● Derzeit enthält jeder Liter Benzin zumindest 4,6 % Ethanol und jeder Liter Diesel zumindest 6,7 % Agrodiesel ● Der Flächenbedarf für die derzeitige Verwendung von Agrotreibstoffen liegt bei 285.000 Hektar. Nur 85.000 Hektar davon liegen in Österreich – mehr als zwei Drittel außerhalb.
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klimapolitik
Schulzentrum-Perg: Optimale Verknüpfung zwischen Bahn und Bus.
Attraktive Regionalbahnen 2. Österreichischer Regionalbahntag 16.9.2013 und Regionalbahn-Tagung in Perg (Oberösterreich).
Foto: OÖVV
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er erste Österreichische Regionalbahntag am 16.9.2012 im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche war ein großer Erfolg. Literaturfahrten, Bahnhofsfeste, Fahrgast-Dankesaktionen, ermäßigte Bahntickets – in ganz Österreich gab es Aktionen und Events, um die Leistungen der Regionalbahnen für die Regionen zu präsentieren.
In Gmunden wurde am Regionalbahntag über die Verlängerung der Gmundener Straßenbahn als Regionalbahn diskutiert, und ein halbes Jahr später wurde der endgültige Beschluss über die Realisierung dieses Projekts mit der Durchbindung bis nach Vorchdorf gefasst. Auch in Ernstbrunn (NÖ) gab es eine Mobilitätstagung und ein großes Bahnhofsfest mit Bahnpräsentationen
und die Regiobahn Leiser Berge ist mittlerweile in ein konkretes Projektstadium getreten. Auch am 16.9.2013 werden Gemeinden, Regionen und Bahnbetreiber wieder zu Aktivitäten zum Regionalbahntag im Rahmen der Mobilitätswoche eingeladen. Die Regionalbahntag-Initiative wird dabei vom Lebensministerium, den ÖBB und der AK-OÖ unterstützt. Ebenfalls am 16.9. veranstaltet das Klimabündnis in Perg, OÖ eine Regionalbahntagung zum Thema „Zugkunft Regionalbahn – nachhaltiger Mobilitätsmix in der Region.“ Neben Good-Practice-Beispielen der Regionalbahn-Attraktivierung in Österreich werden auch die Themen „Bahn und Bus – Kooperation statt Konkurrenz“ mit Beispielen aus Vorarlberg und „Die Regionalbahn als Angebotsfaktor im nachhaltigen Tourismus“ behandelt. PETER CZERMAK
Info • Tagungs-Anmeldung Aktionsvorschläge und Materialien: www.regionalbahntag.at
Klimapolitik-Splitter:
Wege zu einer lebenswerten Stadt
Gipfel-Übung • Zur Vorbereitung des Klimagipfels in Warschau im November fanden in Bonn Anfang Juni UN-Klimaverhandlungen statt. Als erfreulich bezeichnen BeobachterInnen die Einigung darüber, dass das Thema Landwirtschaft in Entwicklungsländern angegangen wird, ohne mit dem Recht auf Nahrung in Konflikt zu kommen. Ebenso das Einlenken der USA in Fragen globaler Anrechnungsregeln: Eine Tonne CO2 in den USA soll auch einer Tonne CO2 irgendwo anders auf der Welt entsprechen. Neu in der Debatte ist der Begriff „Gerechtigkeit“. Auf dieser Basis sollen Ansprüche und Pflichten zwischen Staaten geregelt werden, die sich aus dem Klimawandel ergeben. Das Climate Action Network (CAN) fordert hier eine unabhängige ExpertInnenkommission und insbesondere einen stärkeren Dialog mit NGOs. Dass die Ansätze in Warschau verfolgt werden und 2015 in Paris in ein neues internationales Klimaabkommen münden, ist zu hoffen. Die ablehnende Haltung Russlands und seiner Nachbarländer sowie die üblicherweise eher vaguen Zusagen anderer Staaten lassen aber wieder Zweifel daran aufkommen. ANDREAS STRASSER germanwatch.org/de/6953 climatenetwork.org/event/bonn
Eine Studie zum Verkehrsverhalten in Graz zeigt, dass Umweltbewusstsein auch mit dem Einkommen zu tun hat.
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ine lebenswerte Stadt ensteht nicht von selbst – sie bedarf umsichtiger Planung. In der Praxis erfolgt diese eher eindimensional: Man konzentriert sich entweder auf Energieeffizienz, ganz auf Flächenmanagement, auf soziale Aspekte oder anderes. Eine ganzheitliche, nachhaltige Stadtplanung müsse die verschiedenen Bereiche miteinander in Beziehung setzen, so Forscher der FH Johanneum in Graz. Sie unterzogen sieben unterschiedliche Grazer Stadtteile einer Analyse. Dabei zeigte sich, dass die BewohnerInnen einer der grünsten und teuersten Regionen, dem Ruckerlberg, ihre Autos am seltensten stehen lassen. 75 % erledigen ihre Alltagsgeschäfte mit dem eigenen Pkw. Zu Fuß gehen knapp 7 %, mit dem Rad fahren 11%. In diesem Fall sei das Problem nicht mangelndes Bewusstsein, sondern schlechte Versorgung mit Infrastruktur.
Ganz anders die Situation in Gries, einem Bezirk mit hohem MigrantInnenanteil und eher gering qualifizierten EinwohnerInnen. Hier erledigen 78 % die täglichen Wege zu Fuß, nur 14 % mit dem Pkw. Ursache: bessere Versorgungslage, aber auch fehlende Mittel fürs eigene Auto. In Geidorf, einem Bezirk mit ähnlicher baulicher Struktur und Versorgungslage, erledigen nur 54% tägliche Wege zu Fuß und 25% benützen das Auto. Beim Vergleich der Bezirke fiel auf, dass der private Pkw-Einsatz bei hohem Einkommen steigt – und zwar unabhängig vom Bildungsniveau, der Infrastruktur oder dem jeweiligen Grünflächenanteil. Für die klimafreundliche Gestaltung unserer Städte müssen die PlanerInnen solche Zusammenhänge kennen. Vor allem im Bereich der Bewusstseinsbildung ist noch viel zu tun. CHRISTIAN SALMHOFER Info! www.fh-joanneum.at
klimatipps
Mobilität 2025 +
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Mobilitätswochen-Aktionen 2013 Bonusheft mit Vorteilen für RadlerInnen
Mobil sein heißt heute und auch in Zukunft, die täglichen Wege zur Arbeit, zum Einkauf oder in der Freizeit mit möglichst geringem Aufwand an Zeit, Geld und Ressourcen zurückzulegen. Die Motorisierung hat uns nicht mobiler gemacht. Wir legen nicht mehr, sondern nur längere Wege zurück. Der Preis, den wir dafür zahlen, ist hoch: Staus, Gesundheitsschäden, Verschwendung unwiederbringlicher Ressourcen und eine Abhängigkeit vom Auto, die uns immer mehr kostet.
Gemeinden, die an der Europäischen Mobilitätswoche vom 16. bis 22.9. teilnehmen, erhalten mit Gratismaterialien auch das Mobilitätswochen-Bonusheft. Darin gibt es ein Jahr Gratisversicherung für RadlerInnen (Unfall, Haftpflicht und Rechtschutz), 10 % Rabatt beim Kauf von Fahrrädern, Radanhängern oder Pedelecs bei ausgewählten RadhändlerInnen, GratisRadverleih, Gratis-Kurzabo für das Radmagazin und 10 % Ermäßigung auf autofreie Urlaubsangebote.
Mobilität und Transport 2025+ Schriftenreihe „Mobilität mit Zukunft“ 2/2013 VCÖ Verlag, Wien 2013 50 Seiten • € 25,- • ISBN 3-901204-77-6
Fahrradaktion -10%! Im Zusammenhang mit der Europäischen Mobilitätswoche 2013 wird es in Kooperation mit der Wirtschaftskammer Österreich von 16.-30.9.2013 wieder bei ausgewählten RadhändlerInnen eine 10 % Rabattaktion auf Fahrräder, Kinderräder, Radanhänger und Pedelecs geben. RadhändlerInnen können sich noch zu dieser Aktion anmelden. Die beteiligten RadhändlerInnen werden auf www.mobilitaetswoche.at/radaktion gelistet. PETER CZERMAK
INFO!
www.mobilitaetswoche.at
klimathek
Themen : ● Mode ● Mobilität ● Ernährung ● Reisen ● Energie ● ethische Geldanlange „Wir wollen mit der WearFair & mehr bewusst machen, wie viel Freude und Lebensqualität in nachhaltigem Lebensstil und bewusstem Konsum stecken“, lädt Mitorganisatorin Ulrike Singer vom Klimabündnis OÖ alle ein, zu kommen und Teil dieser Plattform zu werden. Das Rahmenprogramm mit namhaften Persönlichkeiten, Diskussionen, Workshops, Modenschauen, Showkochen und mehr rundet die Messe ab.
info!
www.wearfair.at
Umdenken zu einer neuen Mobilität
Schlaues Konzept: Die Wende im Doppelpack
Hermann Knoflacher
Weert Canzler und Andreas Knie
Anstöße zum Umdenken
Wie die Energie- und Verkehrswende gelingt
Autos haben nach wie vor Vorfahrt. Immer noch wird der Ausbau des Straßennetzes mit mehr Mobilität assoziiert. Tatsächlich nimmt nur die Länge zurückgelegter Wege zu und die Lebensqualität sinkt. Verkehrsexperte Knoflacher ruft zum Rückzug der Autos aus unseren Lebensräumen auf, zu einem Umdenken, von dem auch Arbeits- und Sozialwelt profitieren. NINA OBERBUCHER | CHRISTIAN SALMHOFER | ANDREAS STRASSER
Die WearFair & mehr geht in die sechste Runde und einen großen Schritt weiter. Ein Wochenende lang wird sie wieder zu Österreichs bedeutendster Plattform für nachhaltigen Lebensstil. Neben heimischen Firmen werden von 27. bis 29.9. Unternehmen und Marken aus ganz Europa präsentiert, die nachweislich ökologische und soziale Kriterien erfüllen. Die Erweiterung der Produktbereiche liegt auf der Hand, denn „wer sich gerne ökofair kleidet, ernährt sich bewusst biologisch und fährt gerne mit dem Rad“.
Zurück zur Mobilität!
Ohne Verkehrswende keine Energiewende, sagen die Autoren – zwei Sozialwissenschaftler, die ausgehend vom neuesten Stand der Technik Lösungen aufzeigen. Eine durchdachte Verknüpfung innovativer Mobilitäts- und Energieversorgungskonzepte soll zukunftsträchtige Synergieeffekte ergeben. Das postfossil angetriebene Auto ist dann nur noch Teil eines modernen öffentlichen Verkehrssystems.
Schlaue Netze
Ueberreuter Verlag, Wien 2013 111 Seiten • € 9,70 • ISBN 978-3800075577
Oekom Verlag, München 2013 144 Seiten • € 9,95 • ISBN 978-3-86581-440-1
Selbst der Motor sein
Erinnerungen an die Zukunft
Wien ist nicht unbedingt als Radfahrmetropole bekannt. Dennoch gehören die Zweiräder und ihre NutzerInnen in vielfältiger Weise zum Stadtbild. Das Buch versteht sich als Geschichte des Radfahrens (nicht nur in Wien) und widmet sich Veränderungen der Mobilität und des (Mobilitäts-)Verhaltens der verschiedenen VerkehrsteilnehmerInnen. Hachleitner/Marschik/Müllner/Zappe (Hrsg.)
Unser Planet hat sich verändert: Fossile Energieträger sind auf dem Rückzug. Lebensmittel werden wieder selbst produziert. Öffis, RadfahrerInnen und FußgängerInnen dominieren das Stadtbild – damit es nicht bei Visionen bleibt, zeigt dieses Buch, wie sich Änderungen fortsetzen lassen. Dazu gibt es Best-Practice-Beispiele aus allen Lebensbereichen: Wohnen, Arbeiten, Ernährung und Mobilität. Marcus Franken/Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.)
Motor bin ich selbst
Bericht aus der Zukunft
Metro-Verlag Wien, Wien 2013 160 Seiten, Paperback • € 25,- • ISBN 978-3993001407
Oekom Verlag, München 2013 288 Seiten • € 24,95 • ISBN 978-3-86581-416-6
Ungefähr 200 Jahre Radfahren in Wien
Wie der grüne Wandel funktioniert
RETOUREN AN POSTFACH 555, 1080 WIEN
Fotos: Klimabündnis Steiermark, Klimabündnis Tirol, Klimabündnis NÖ, Provaznik, Archiv Klimabündnis Österreich.
sanft mobil unterwegs