Klimabündnis 1/2016

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EIN HISTORISCHES ZEITFENSTER Liebe PartnerInnen des Klimabündnis, seit April bin ich neuer Geschäftsführer des Klimabündnis Österreich. Ich habe eine Aufgabe übernommen, die spannend und herausfordernd ist. Unsere drei Themenschwerpunkte – Klimaschutz, Klimagerechtigkeit und Klimawandelanpassung – sind heute aktueller denn je. Mit dem vor wenigen Wochen von 175 Ländern unterzeichneten ersten globalen Klimaschutzabkommen geht ein historisches Zeitfenster auf. Neuer Schwung kommt in die Bemühungen, die Sie und wir schon seit längerer Zeit gestartet haben.

Foto: Hannes Höller

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Gleichzeitig kommen aber auch neue Herausforderungen auf uns zu. Bestes Beispiel ist die Migration. Der Klimawandel spielt dabei eine große Rolle. Immer mehr Menschen fehlt durch die Folgen der klimatischen Veränderungen die Lebensgrundlage. Mit unserem auf fossilen Energieträgern basierenden Lebensstil tragen wir zu dieser Problematik massiv bei. Unser großer ökologischer Fußabdruck bringt Menschen auf anderen Erdteilen unter Druck. In der aktuellen Ausgabe der Klimabündnis-Zeitschrift beleuchten wir diesen Zusammenhang zwischen Klimawandel und Migration. Lesen Sie über die Gründe, warum Menschen fliehen und wohin sie sich bewegen. Oder lesen Sie über die monatelange Dürreperiode bei unseren PartnerInnen am Rio Negro. Wir zeigen Ihnen aber auch, wie Klimabündnis-Gemeinden, Klimabündnis-Betriebe und Klimabündnis-Bildungseinrichtungen mit gutem Beispiel vorangehen. Die NMS Obernberg am Inn ist für ihre zahlreichen Klimaschutzaktivitäten bekannt. Seit letztem Jahr ist sie auch in der Flüchtlingsarbeit aktiv. Wie man Klimaschutz und Integration verbindet, zeigt unser Energiesparkurs für AsylwerberInnen.

Leitfaden „Klimaschutz in Gemeinden“ Wie können Sie in Ihrer Gemeinde im Klimaschutz gezielt vorgehen? Wo erhalten Sie einen Überblick über klimarelevante Themen und gleichzeitig eine Anleitung zur Umsetzung? Unser neuer Leitfaden ist das ideale Handwerkszeug für engagierte Personen in der Verwaltung oder Politik. Er umfasst 11 Themen und liefert viele praktische Tipps. www.klimabuendnis.at/leitfaden

Willkommen im Klimabündnis! Gemeinden:

• Kärnten: Moosburg. • Niederösterreich: Auersthal. • Oberösterreich: Lichtenberg, Piberbach, Walding. • Steiermark: Wies. Bildungseinrichtungen:

• Kärnten: NMS Griffen und VS Sörg. • Niederösterreich: Schulverband VS Bad Großpertholz • •

Betriebe:

• Oberösterreich: Biostrohhalme „Bauer in Weißbach“

Gerade diese vielen Erfolgsbeispiele und das große Engagement im Klimaschutz-Netzwerk geben Ihnen und mir Kraft für die weiteren Aufgaben. Nutzen wir gemeinsam dieses historische Zeitfenster! Aproveitamos juntos essa janela de oportunidade histórica!

• • MARKUS HAFNER-AUINGER

Geschäftsführer Klimabündnis Österreich Medieninhaber, Herausgeber, Verleger: Klimabündnis Österreich, Prinz-Eugen-Straße 72/Top 1.5, A-1040 Wien, T: 01/5815 881, E: office@klimabuendnis.at • Redaktion: Emil Benesch, Brigitte Drabeck, Friedrich Hofer, Hannes Höller, Marion Kaar, Johann Kandler, Patricia Kandler, Thomas Kautnek, Christian Salmhofer, Anna Schwerzler, Andreas Strasser, Sonja Wöhrenschimmel-Wahl • AutorInnen: Peter Czermak, Martina Nagl, Irene Schrenk, Eva Zuser • Graphik & Layout: Andreas Strasser • Anzeigen: Anita Zrounek • Druck: Druckhaus Schiner, mit Druckfarben auf Basis nachwachsender Rohstoffe • Papier: Desistar, aus 100 % Altstoffen • Erscheinungsweise: viermal jährlich • Offenlegung laut §25 Mediengesetz: Die Zeitschrift klimabündnis dient der Information aller PartnerInnen, MitarbeiterInnen der beigetretenen Gebietskörperschaften, der tragenden Organisationen, der miteingebundenen Initiativen und Gruppen sowie allgemein an den Themen Klimaschutz, Umwelt- und Entwicklungspolitik Interessierter. © Wien 2016 für alle Beiträge bei Klimabündnis Österreich.

gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens Druckhaus Schiner Krems • UW 714

– VS St. Martin, Mary Ward Privatgymnasium und ORG St. Pölten. Steiermark: Privatkindergarten Micky Mouse (Gratkorn). Tirol: Waldkindergarten Wurzelzwerge (Schwoich).

(Atzbach), Textile SEVH GmbH (Hörsching), Think! Schuhwerk GmbH (Kopfing), Alpenverein Linz, BioBag Austria, ECO – ethically correct outfits, Pfarre Sierning, SOS – Menschenrechte Österreich (Linz), Wolfensteiner EDV (Ottensheim), Margareta Wimmer – Massage & Energetics, Linde Otter – Massage & Energetics (Pettenbach), Eichingerbauer Hotel GmbH – Landhotel Marienschlössl (St. Lorenz/Mondsee) und JOHAN Natur Design Wohnen GmbH (Thalheim bei Wels). Steiermark: WärmeGrazNord WGN GmbH (Judendorf-Straßengel) und Ökosolar PV GmbH (Zeltweg). Niederösterreich: Diakonie – Integrations- und Bildungszentrum St. Pölten, Windkraft Simonsfeld AG (Ernstbrunn). Wien: CARITAS Handysammlung.

In Österreich haben sich alle Bundesländer, über 950 Städte und Gemeinden, über 1.000 Betriebe sowie rund 480 Schulen und Bildungseinrichtungen dem Klimabündnis angeschlossen. Europaweit sind es 1.700 Städte und Gemeinden in 26 Ländern.

Willkommen im Bodenbündnis! Gemeinden:

• Burgenland: Mattersburg. • Niederösterreich: Seitenstetten. • Oberösterreich: Regau und Tollet.

In Österreich sind die Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich, 126 Gemeinden und 19 Organisationen Mitglied im Bodenbündnis.


ene weltweit

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der Flüchtlinge

sind unter 18 Jahre alt Flüchtlinge zwischen 18–59

Staatenlose

Die Welt auf der Flucht

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m Jahr 2015 waren laut UNO 60 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. Sie fliehen vor Verfolgung, Krieg, Repression, der Zerstörung ihres Lebensraumes, vor Armut, Hunger und Dürre. 90 % der Flüchtlinge fliehen in Entwicklungsländer und sind nicht am Weg nach Europa. Was treibt Menschen in die Flucht? Können wir auf die Ursachen Einfluss nehmen?

Wussten Sie, dass ... ● Österreich sein Erdöl – im Jahr 2014 um 7 Milliarden Euro – u. a. aus Nigeria, Libyen und dem Irak importiert und zu welchen Entwicklungen wir dort beitragen? In Nigeria leben 100 Millionen Menschen – über 50 % der Bevölkerung – von weniger als einem US-Dollar/Tag.

Grafiken: zur Verfügung gestellt von UNHCR – The UN Refugee Agency

● europäische Fischfangflotten die Meere vor Westafrika leer fischen – und aktuell jährlich 14.000.000 kg Thunfisch wegfangen? Allein im Senegal sind 600.000 lokale Fischer direkt betroffen. Immer öfter mit dem Ergebnis: „Vater Fischer, Sohn Flüchtling“. ● Überproduktion aus Europa anderswo großen Schaden anrichtet? Milchpulver etwa wird in afrikanischen Staaten wie Niger und Burkina Faso zum halben Preis der lokalen Milchproduzenten verschleudert. Beides Staaten, in denen ein Drittel der Bevölkerung von der Viehzucht lebt. Entsprechend verheerende Auswirkungen hat es, wenn lokale BäuerInnen auf ihren Produkten sitzen bleiben und Einkommen schwinden. ● in Ghana und der Elfenbeinküste jeweils rund 1 Million Kinder auf Kakaoplantagen unter sklavenartigen Zuständen arbeiten? Fair gehandelte Schokolade ist eine gute und weit verbreitete Lösung ohne bitteren Beigeschmack. ● Innerhalb von 3 Jahren durch Landraub einer Fläche von der 3-fachen Größe Österreichs in Afrika der lokalen Bevölkerung der Boden unter den

Füßen weggezogen und damit die Lebensgrundlage entzogen wurden? Für knapp die Hälfte der afrikanischen Landraubfälle zeichnen Firmen und Staaten aus Europa verantwortlich. ● verbindliche Regeln in der gesamten Lieferkette von Mineralien wie Gold, Tantal, Wolfram und Zinn in der EU fehlen? Hersteller etwa von Mobiltelefonen, Waschmaschinen, Kühlschränken oder Autos sollen verpflichtet werden, ihre Beschaffungskanäle zu überprüfen und sicherzustellen, dass durch ihre Einkäufe keine bewaffneten Konflikte und Gewalt finanziert werden. www.dka.at ● durch Energie-Projekte mit österreichischer Beteiligung Menschen in die Flucht gezwungen werden? Allein durch den Megastaudamm Belo Monte haben 40.000 Menschen in Brasilien ihr zu Hause verloren. ● der Klimawandel als „Brandbeschleuniger“ gilt, dessen Auswirkungen zusätzlich massiv zum Verlust von Lebensgrundlagen und Konflikten führen und zur Flucht zwingen? ● öffentliche Entwicklungszusammenarbeit mit 0,32 % (2015) nach wie vor deutlich unter der Zusage von 0,7 % des Bruttonationaleinkommens liegt und 2015 nur durch Einrechnung der Kosten für die Betreuung von Flüchtlingen in Österreich gestiegen ist? EMIL BENESCH

Info!

www.centrum3.at • ww.unhcr.org

der Flüchtlinge kommen aus drei Staaten

Somalia 1,11 Mio.

Afghanistan 2,59 Mio.

Syrien 3,88 Mio.

Die wichtigsten Aufnahmeländer

Jordanien Äthiopien Iran Libanon

Pakistan Türkei

Heizen wir die Flucht an? Kann es sein, dass wir selbst Fluchtbewegungen anheizen? Wie die Fallbeispiele zeigen, hat Österreich noch ein riesiges Potential, zum Erhalt und zur Verbesserung von Lebensbedingungen von Menschen weltweit beizutragen. Dazu braucht es Veränderungen und koordinierte Anstrengungen in der Wirtschafts-, Außen-, Energie- und Klimapolitik. Schauen wir über den Tellerrand und investieren wir unsere Kraft und Energie in den Erhalt unserer Lebensgrundlagen. Africa Progress Report 2015 Seizing Africa‘s Energy and Climate Opportunities 182 Seiten • 2015 Download unter: www.africaprogresspanel.org

GRID 2016 Global Report on Internal Displacement IDMC • Internal Displacement Monitoring Centre 108 Seiten • Mai 2016 Download unter: www.internal-displacement.org/publications


GR Andrea Kö und GR Christian Apl aus Perchtoldsdorf übergeben ihren Beitrag für Wariró.

Wariró – DANKE & OBRIGADO! Fotos: Gregor Gatscher-Riedl, FOIRN, Klimabündnis Österreich

Eröffnung des neuen Wariró • Im Juni 2014 wurde das indigene Kultur- und Kunsthandwerkszentrum Wariró am Rio Negro durch Brandstiftung zerstört. Ein großer Verlust für die indigene Bewegung, denn es war nicht nur eine Einkommensquelle. Der Bau war auch ein Meilenstein im Kampf um die Anerkennung der indigenen Kultur. Für den Wiederaufbau wurde Geld benötigt und daher hat das Klimabündnis die Kampagne „Wariró – Wir brauchen eure Hilfe“ ins Leben gerufen. Die FOIRN, Dachverband der indigenen Organisationen am Rio Negro, und Klimabündnis Österreich danken allen Gemeinden, Betrieben und Privatpersonen, die seit Oktober 2014 fast zehntausend Euro in den Solidaritätsfond eingezahlt haben. Mit diesen Beiträgen und einer weiteren finanziellen Unterstützung durch das Klimabündnis hat die FOIRN ein neues Haus für die Vermarktung von indigenem Kunsthandwerk errichtet und ausgestattet. Ende Mai wurde es anlässlich des Besuchs einer Klimabündnis-Delegation eröffnet. „Für viele Familien wird dadurch eine wichtige Einnahmequelle durch den Verkauf ihrer Handwerksprodukte wieder ermöglicht“ betont die Präsidentin Almerinda Ramos de Lima. PATRICIA KANDLER

Am Rio Negro herrschte Anfang 2016 wegen Versorgungsproblemen und akuter Feuergefahr aufgrund anhaltender Dürre der Ausnahmezustand.

Dürre am Rio Negro Ausnahmezustand bei unseren PartnerInnen. Fortschritt im Anerkennungsprozess sorgt für Freude.

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as Jahr begann am Rio Negro mit einer langen Dürreperiode, die den Pegel der Flüsse auf historische Tiefststände sinken ließ. Der Schiffsverkehr war teilweise, in manchen Regionen völlig, lahmgelegt. Die Versorgung mit Lebensmitteln, Medikamenten, Treibstoffen u. a. stark beeinträchtigt. Die Preise stiegen und vieles war für die meisten Familien nicht mehr leistbar. Wegen Versorgungsproblemen und der Feuergefahr wurde der Notstand ausgerufen. Über eine Luftbrücke gelangten dann Nahrungsmittel und andere Güter in die Region. Seit September herrschten überdurchschnittlich hohe Temperaturen, die die Nahrungsmittelproduktion vor Ort beeinträchtigten. Die Dürre begünstigte die Vermehrung einer Raupenart, die besonders die Maniokpflanzen – das Grundnahrungsmittel der Indigenen – schädigte. Ursache der Wetterextreme sind MeteorologInnen zufolge das Phänomen El Niño und der Klimawandel. Im März setzten die Regenfälle wieder ein und die Menschen können aufatmen.

Land in Sicht

Klimabündnis-Delegation bei der Eröffnung des neuen Wariró mit FOIRN-Präsidentin Almerinda Ramos de Lima Ende Mai.

Am 19. April, der in Brasilien als „Dia do Índio“ begangen wird, hat die Regierung im Amtsblatt einen weiteren Schritt im Anerkennungsprozess des indigenen Territoriums „Jurubaxi-Téa“ am mittleren Rio Negro gesetzt. „Das ist die beste Nachricht für uns“, freut sich Marivelton Baré, der für die Region zuständige Direktor der FOIRN, „denn seit 22 Jahren fordern wir die Anerkennung von der Regierung!“

info!

Ein Grund zum Feiern! Vor kurzem erfolgte der erste Schritt zur Ausweisung eines weiteren indigenen Gebietes. Acht Dorfgemeinschaften mit insgesamt fast eintausend EinwohnerInnen der Völker Baré, Tukano, Baniwa, Nadöb, Pira-Tapuia, Arapaso, Tariana, Tikuna, Coripaco und Desana teilen sich das über 12.000 km2 große Gebiet. In den letzten Jahren litten sie zunehmend durch die Invasion von Goldwäschern, Holzfällern, Fischkuttern, Anglertourismus sowie dem Schotterabbau. Jetzt wollen die Dörfer gemeinsam nachhaltige Nutzungsprojekte umsetzen und weiter Druck machen, damit der Anerkennungsprozess abgeschlossen wird. „Diesen Erfolg verdanken wir auch der Unterstützung durch Klimabündnis Österreich und HORIZONT3000. Das hat uns die Arbeit in den letzten Jahren ermöglicht – vielen Dank an alle!“, schreibt Marivelton im Namen unserer PartnerInnen. Mit den Beiträgen der Gemeinden konnten in den letzten Monaten neben dem laufenden Dreijahresprogramm auch der Ankauf von 10 Funkgeräten und die indigene Vorzeigeschule Pamáali unterstützt werden. PATRICIA & JOHANN KANDLER

www.klimabuendnis.at/partnerschaft-mit-indigenen • www.foirn.org.br


Endlich Frieden im Chocó? Nach bevorstehendem Friedensabschluss: gemischte Perspektiven für unsere PartnerInnen in Kolumbien.

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m 23. September 2015 schafft es ein Bild aus Havanna auf die Titelseiten der internationalen Presse. Der erste Handschlag zwischen Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos und dem FARC-Guerilla-Anführer Rodrigo Londoño (kleines Foto) bei den mittlerweile über drei Jahre dauernden Friedensverhandlungen auf Kuba war ein historischer Meilenstein. Immerhin sollte damit die Beilegung des über 50-jährigen bewaffneten Konflikts zwischen den beiden Parteien binnen sechs Monaten beschlossen werden. Am 23. März dieses Jahres hätte es so weit sein sollen. Doch der Stichtag für eine Einigung verstrich. Dennoch sprechen alle Zeichen für einen Friedensschluss 2016. Was das für die Bevölkerung – vor allem in marginalisierten, ländlichen Regionen wie dem Chocó – bedeutet, ist ungewiss.

ben – viele davon direkt in den Territorien der indigenen und afrokolumbianischen Landbevölkerung.

Stärkung der Zivilgesellschaft Um zu vermeiden, dass der Chocó von einer humanitären Krise in die nächste schlittert, gilt es, die lokale Zivilgesellschaft in ihren Bestrebungen nach einem würdevollen Leben in ihrer Heimat zu stärken. Seit über zwei Jahrzehnten unterstützt Klimabündnis Vorarlberg benachteiligte Bevölkerungsgruppen dabei, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen und ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Die Projekte in den Bereichen Bildung, Umwelt- und Naturschutz sowie ökologische Landwirtschaft leisten auch einen Beitrag für den Frieden in der Region.

Klimabündnis Vorarlberg unterstützt Kakaobauern und schafft damit Alternativen zum illegalen Coca-Anbau.

Regenwaldschutz als politisches Thema Die Kooperation mit der Diözese Quibdó ist politisch ein wichtiges Element der Klimabündnis-Partnerschaft. Zuletzt wurde eine Petition erarbeitet, deren Kernpunkte der Schutz des Regenwaldes und der Territorialrechte sind. Sie wird demnächst der Vorarlberger Landesregierung und den Klimabündnis-Gemeinden zur Unterzeichnung vorgelegt und soll den tropischen Wäldern im Chocó und ihrer Bedeutung für den globalen Klimaschutz mehr internationale Aufmerksamkeit verschaffen. Zugleich wird damit ein Ende der nach wie vor gängigen Vertreibung der Landbevölkerung angestrebt. Egal ob diese politisch oder wirtschaftlich motiviert ist, sie begünstigt stets auch den Verlust eines Naturschatzes und ist mit negativen globalen Auswirkungen verbunden. Denn die Zerstörung des Regenwaldes betrifft alle Lebewesen auf diesem Planeten! DANIEL SPERL

info! www.klimabuendnis.at/vorarlberg

Grafik: Benjamin Henning / www.viewsoftheworld.net • Foto: Daniel Sperl

Fotos: Alejandro Ernesto Pérez @alejocuba • www.pazfarc-ep.org

Delegation von OpfervertreterInnen aus dem Chocó bei den Friedensverhandlungen zwischen kolumbianischer Regierung und der FARC-Guerilla in Havanna auf Kuba.

Moderater Optimismus im Chocó Einen Tag nach dem historischen Handschlag von Havanna erhält Klimabündnis Vorarlberg Besuch von Bischof Juan Carlos Barreto aus Kolumbien. Wie fast alle BewohnerInnen seiner Diözese Quibdó ist auch er nur moderat optimistisch, dass sich im Falle eines Friedensabkommens die Lage im Chocó bessert. Möglicherweise bleibt der Friedensvertrag ein Formalakt, der die Machenschaften verschiedener krimineller Gruppen in den schwer zugänglichen Regionen des Chocó nicht wirklich aufzulösen vermag. Zudem stehen hinter den Friedensbemühungen des Staates auch wirtschaftliche Interessen. In den vergangenen Jahren wurden unzählige Bergbau-Konzessionen verge-

SYRIEN

KOLUMBIEN

Auf der Flucht im eigenen Land • Kolumbien ist nach Syrien das Land mit der zweithöchsten Anzahl an Binnenflüchtlingen. Von den weltweit 38 Millionen intern vertriebenen Menschen befinden sich knapp über 6 Millionen in diesem vom längsten bewaffneten

Konflikt Südamerikas geplagten Land. Alleine im Chocó werden seit 1999 jährlich 5.000– 15.000 Fälle gewaltsamer Vertreibung registriert, womit das nordwestlichste Bundesland Kolumbiens konstant negative Schlagzeilen schreibt. www.internal-displacement.org


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klimabündnis

Nicht nur LehrerInnen, auch SchülerInnen der NMS Obernberg unterrichten. Gemeinsam lehren sie Flüchtlingen Deutsch und leisten damit einen wertvollen Beitrag zur Integration.

Name: Neue Mittelschule Obernberg Standort: Obernberg am Inn (OÖ) Klimabündnis-Schule seit: 2007 nms.obernberg@schule.at

Deutsch lehren und Vorurteile abbauen Wie Jugendliche Flüchtlingen Deutsch beibringen und dabei Menschen kennenlernen.

Fotos: NMS Obernberg

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ie NMS Obernberg am Inn ist für ihre zahlreichen Aktivitäten rund um den Klimaschutz bekannt. Seit letztem Jahr ist sie auch in der Flüchtlingsarbeit aktiv. Angesichts der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, die an der Schule unterrichtet werden, hat eine Lehrerin mit ihrer Klasse einen besonderen Deutschkurs auf die Beine gestellt. Die Idee kam Hermine Billinger vor einem Jahr. Die er-

sten Flüchtlinge hatten Quartier bezogen in Obernberg am Inn und die Lehrerin an der Neuen Mittelschule, die mit ihrer Freundin den örtlichen Integrationskreis gegründet hatte, überlegte, wie sie ihren Unterricht im Sinne der Begegnung nutzen könnte. Ihr Fach „Human-kreatives Seminar“ an der Polytechnischen Schule bot den perfekten Boden. Gemeinsam mit ihrer Klasse überlegte sie, wie man den Flüchtlingen helfen könnte. Die Idee eines Deutschkurses war bald gefunden. Mit Feuereifer stürzten sich die Jugendlichen auf ihre neue Aufgabe. Sie erstellten Unterrichtsmaterialien, entwickelten geeignete Lern-

methoden, fertigten Einladungen an und teilten diese in den umliegenden Flüchtlingsunterkünften aus. 12 Männer zwischen 18 und 55 Jahren wurden in weiterer Folge unterrichtet, wobei sich immer zwei SchülerInnen mit jeweils zwei Flüchtlingen zusammensetzten.

Ermutigendes Résumé Die Resonanz war überwältigend. Auf der einen Seite die dankbaren „Schüler“, die das Engagement der Jugendlichen gerne annahmen, auf der anderen Seite Jugendliche, die zu LehrerInnen wurden und in der persönlichen Begegnung lernten, was es heißt, tatsächlich auf der Flucht sein zu müssen. Ihnen wurde bewusst, welch unfassbares Leid diese Menschen in ihrer Heimat und auf der Flucht mitmachen mussten. So manches Vorurteil war schnell abgebaut und machte einem herzlichen Aufeinanderzugehen Platz. „Dieses Projekt hat all meine Erwartungen übertroffen und wird auch im kommenden Schuljahr weitergeführt“, so eine begeisterte Hermine Billinger, die sich an dieser Stelle bei Direktor Ludwig Schmidleithner bedanken möchte, der das Engagement seines Lehr-Teams von Anfang an unterstützt hat, sowie bei allen KollegInnen, die den Flüchtlingen im Ort in ihrer Freizeit ehrenamtlich Deutschkurse geben und so einen wertvollen Beitrag zu einer erfolgreichen Integration leisten. SONJA WÖHRENSCHIMMEL-WAHL

Info!

www.innhs.at


klimakommunal

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Zur Person Markus Hafner-Auinger studierte Internationale Betriebswirtschaft und absolvierte einen Uni-Lehrgang für Lateinamerikastudien. Er war Geschäftsführer des Paulo Freire Zentrums und des Mattersburger Kreises für Entwicklungspolitik sowie Bildungsreferent für Klima, Energie und Wirtschaft der Grünen Bildungswerkstatt.

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Die Gemeinden sind der Schlüssel! Hannes Höller im Gespräch mit Markus Hafner-Auinger, dem neuen Geschäftsführer des Klimabündnis Österreich.

bekommen. Die Ziele und Inhalte sind definiert. Die Umsetzung kann aber nur auf lokaler Ebene passieren. Gerade Gemeinden und Betriebe sind hier der Schlüssel. Bildungseinrichtungen wiederum sind in der Bewusstseinsbildung ein entscheidender Faktor. Unser Klimabündnis-Netzwerk deckt alle Lebensbereiche im Lokalen ab.

Wie viel Klimabündnis steckt schon jetzt im neuen Geschäftsführer? Der doppelte Ansatz des Klimabündnis – global und lokal – zieht sich auch durch meine Laufbahn. Bei Forschungsaufenthalten, u. a. in Brasilien, konnte ich einen guten Einblick in Lebensbedingungen und die Folgen des Klimawandels gewinnen. In der Bildungsarbeit habe ich mich einerseits mit globaler Ungleichheit und Migrationsströmen und andererseits mit lokalen Klimaschutzmaßnahmen von Gemeinden und Städten beschäftigt.

Wo steht das Klimabündnis in 20 Jahren? Vor 20 Jahren war das Thema Klimaschutz in vielen Gemeinden noch neu. Heute sind Klimaschutzmaßnahmen weit verbreitet. In 20 Jahren wird es selbstverständlich sein, dass alle Gemeinden ihre Beschlüsse auf Klimaverträglichkeit ausrichten. Unsere Rolle ist die Wissensvermittlung, die Bewusstseinsbildung und die Vernetzung von Gemeinden mit Betrieben und Bildungseinrichtungen. Wir zeigen positive Beispiele auf und bieten Lösungswege an.

Jeden Tag wird in Österreich ein Bauernhof zubetoniert.

©©agr agrarfoto.com

Wiesen und Felder im Ausmaß von 30 Fußballplätzen

Was ist reizvoll am Klimabündnis? Ich bin froh, im Berufsalltag wieder mehr mit Brasilien zu tun zu haben. Wir können viel von diesem Land und im speziellen von unseren PartnerInnen am Rio Negro lernen. Diese Partnerschaft auf Augenhöhe ist für mich einzigartig und zeigt, wie Klimaschutz funktionieren kann: gemeinsam. Klimaschutz ist ein globales Thema. Wie wichtig ist die lokale Ebene? Mit dem ersten globalen Klimaschutzabkommen hat das Thema höchste Priorität

Fotos: Hannes Höller, Klimabündnis Österreich

Kontakt! markus.hafner-auinger@klimabuendnis.at

RETTEN WIR UNSERE BÖDEN!

Dr. Christoph Kardinal Schönborn Erzbischof von Wien

Dr. Johanna Rachinger Generaldirektorin Österreichische Nationalbibliothek

Franz Welser-Möst Dirigent

Setzen auch Sie ein Zeichen auf www.facebook.com/boedenschuetzen

Weil uns die Umwelt ein Anliegen ist. Eine Initiative der Österreichischen Hagelversicherung Eine Initiative der Österreichischen Hagelversicherung


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klimatelegramm: News aus Ländern und Gemeinden Fotos: NMS Laßnitzhöhe • www.museum-joanneum.at/naturkundemuseum • Klimabündnis Steiermark

Walk of Humanity/Mission Impossible • Die SchülerInnen der Drama & Dance Group der NMS Laßnitzhöhe agieren gemeinsam mit jungen Flüchtlingen und hier zeigt sich die besondere Kraft dieses Freifaches, denn im Umgang miteinander entwickelt sich ein besonderes Gefühl füreinander. Theater spielen fördert die Kommunikation und das Verständnis unter den Jugendlichen und öffnet somit einen Weg zur sozialen Integration, der auf diese Weise spielerisch und unmittelbar passiert. Hinter der Gruppe steht Lehrerin Eva Scheibelhofer-Schroll, die seit Jahren beweist, wie bereichernd Theater für persönliche Entwicklung und soziales Engagement ist. Scheibelhofer-Schroll: „Durch meine jahrelange Unterrichts-Erfahrung mit theatralen Methoden kann ich behaupten, dass Spannungen und Fremdheit unter Jugendlichen mit dieser Art des Unterrichts abgebaut werden. Die jungen Menschen lernen das in künstlerischen Prozessen erworbene Wissen auf andere Bereiche zu übertragen, wie z. B. faires Agieren in der Gruppe.“ Am 9. und 24. Mai setzten die SchülerInnen ein besonderes Zeichen für Menschlichkeit, sie agierten als Models und präsentierten

Die Knittelfelder Gemeinderätin Martina Stummer schrieb ihre Projektarbeit zum Thema „Klima.Bewusst.Einkaufen.“

ihre Mode für 2016. Als Accessoires bzw. Gepäcksstücke für den Weg ins Ungewisse dienten Fahnen, Schärpen, Polster, Schachteln, Hauben, Koffer – alle Teile haben die eine Botschaft: Menschlichkeit! Das Konzept einer Modenschau wurde hier genützt, um der Mitmenschlichkeit einen roten Teppich auszurollen. Es lohnte sich genau hinzusehen, was die Jugendlichen miteinander erarbeitet hatten. Mit dem Projekt „set sail for a better world“ hat die Gruppe der Klimabündnis-Schule übrigens besonderes Aufsehen erregt und ist gegenwärtig für den Energy Globe Award 2016 in der Kategorie „Jugend“ nominiert. Das Klimabündnis gratuliert und drückt natürlich die Daumen! S. W.-W. www.nms-lassnitzhoehe.at

Die Photovoltaik-Schaukel • Ein GartenMöbelstück besonderer Art wurde in Kärnten entwickelt. Gefertigt aus heimischem Lärchenholz spendet es nicht nur Schatten und wiegt die InsassInnen sanft hin und her, sondern erzeugt auch Energie aus der Kraft der Sonne. Die klimafreundliche Schaukel wurde von Inal Qat und Odai Abu Shehab – beide Asylwerber aus Syriens Hauptstadt Dasmaskus – in Kooperation mit dem Klimabündnis-Betrieb Kärnten Solar als Kunstaktion beim Museum am Bach in Ruden errichtet. Sie stellt 500 Watt für das Aufladen von E-Bikes, Smartphones oder zum Musikhören zur Verfügung. Im Selbstbau kommt man mit 400,- Euro aus. Sie eignet sich für perfekt für Almen, Radwege, Markt- und Badeplätze. Ein Werk für Kommunikation und Integration – global gedacht und lokal umgesetzt. A. S. www.klimabuendnis.at/kaernten

Weltenbummler – Neue Tiere und Pflanzen unter uns • Was haben Waschbär, Regenbogenforelle und Kastanienminiermotte gemeinsam? Es sind Arten, die in Österreich nicht heimisch sind und dennoch – nicht immer aus eigener Kraft – den Weg zu uns gefunden haben. Zu sehen sind die Einwanderer aus allen Kontinenten noch bis Jänner 2017 im Naturkundemuseum Joanneum in Graz – darunter auch Riesenmodelle von Insekten, wie dem Asiatischen Marienkäfer. Die Ausstellung lädt ein, sich mit den möglichen ökologischen, gesundheitlichen oder wirtschaftlichen Folgen auseinanderzusetzen und mit der Frage, ob und wie man auf diese Entwicklung reagieren kann oder soll. A. S. www.museum-joanneum.at/naturkundemuseum/ausstellungen

29 neue Klimaschutzbeauftragte • Von der Theorie zur praktischen Umsetzung: Der Klimaschutz-Lehrgang bietet GemeindevertreterInnen die notwendigen Fertigkeiten, um im Klimaschutzbereich aktiv zu werden. Auf dem Lehrplan standen u. a. die Themen Klimawandel, umweltfreundliche Mobilität, erneuerbare Energie, bodensparende Raumplanung und Klimawandelanpassung. 21 steirische und 8 Kärntner TeilnehmerInnen setzten beim 10. Lehrgang „KommunaleR KlimaschutzbeauftragteR“ ihre frisch erworbenen Kenntnisse im Rahmen ihrer Abschluss-Projektarbeit um. Der Lehrgang wurde mit Unterstützung der Länder Steiermark und Kärnten durchgeführt. F. H. www.klimabuendnis.at/lehrgaenge

Wege aus dem Goldrausch • Ein Klimabündnis-Scribble-Film bietet eine Einführung in die Thematik: Was sind die Schattenseiten der Goldproduktion? Was haben Österreich und das Klimabündnis damit zu tun? Was bedeutet Goldabbau für Regenwald- und Klimaschutz? Der Video-Film „Goldland Österreich – Wege aus dem Goldrausch“ soll dazu animieren, 1. den Goldverbrauch zu reduzieren, 2. Recyclingmaßnahmen zu optimieren und 3. die Goldproduktion zu reformieren. E. B. www.klimabuendnis.at/aktuelles/kb_goldfilm

Foto: Klimabündnis Kärnten

Die NMS Laßnitzhöhe setzte mit ihrer „Mission impossible“ – dem „Walk of Humanity“ im Frühjahr in der Grazer Herrengasse ein besonderes Zeichen für Menschlichkeit.


Ardaggers Bürgermeister Johannes Pressl (r.) im „ZIB 2“-Gespräch mit Bürgermeister Dieter Posch aus Neudörfl und Moderator Armin Wolf.

Integrieren – und darüber reden Über Flüchtlinge sprechen PolitikerInnen nicht gerne – anders der Bürgermeister der Gemeinde Ardagger (NÖ). „Es war eine ganz neue Erfahrung: Neben Armin Wolf im ‚ZIB 2‘-Studio zu sitzen und dann auch noch zum Flüchtlingsthema befragt zu werden“, schrieb Johannes Pressl nach dem Auftritt auf seinem Blog. Gestreut hat er das Interview über Facebook und Twitter. Über 50 Mal wurde der Beitrag geteilt, 400 drückten auf „Gefällt mir“. Es kam nicht von ungefähr, dass er vom ORF

für ein Interview ausgewählt wurde. Der Bürgermeister der Gemeinde Ardagger steht zur Aufnahme von Flüchtlingen in seinem Ort und spricht gerne über Integration. Seit Herbst 2015 leben Kriegsflüchtlinge aus dem Irak und Syrien hier. Derzeit sind es bei 3.500 EinwohnerInnen 30 Flüchtlinge. Aus persönlicher Sicht liefert Pressl auf seinem eigenen Blog Hintergründe und Infos zu diesen Menschen: „Zwei Jahre waren sie auf der Flucht, 10 Kinder sind darunter.“ Unter dem Foto von Omar steht die Bildunterschrift „Ein kluger Kopf, handwerklich begabt und hoch kreativ“. Das Vorwort in der Gemeindezeitung nützt Bgm.

Name: Ardagger Politischer Bezirk: Amstetten EinwohnerInnen: 3.459 • Fläche: 46,9 km2 Klimabündnis-Gemeinde: seit 1999 Bürgermeister: Johannes Pressl

Pressl regelmäßig für dieses Thema und bedankt sich bei seinen BürgerInnen für die Unterstützung: „Mit der riesengroßen Hilfsbereitschaft zahlreicher Freiwilliger ist es uns gelungen, in unaufgeregter und sachlicher Weise diese Herausforderung zu meistern. Ich kann Ihnen zum wiederholten Mal versichern: Die Menschen, die wir aufgenommen haben und betreuen, sind menschlich schwer in Ordnung und dankbar für alles.“ Im gleichen Atemzug richtet er aber auch eine Bitte an die Gemeinde: „Wir wissen, dass der Flüchtlingsstrom nicht abbrechen wird und wir bei der Neuaufnahme auch 2016 gefordert sind.“ HANNES HÖLLER

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Foto: aus ORF-Video: https://www.youtube.com/watch?v=0lW3riMoFSg

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Info! hannespressl.wordpress.com

Klima-Porträt Eva Zuser • Klimabündnis Niederösterreich

Fotos: Julia Kuch • Klimabündnis Niederösterreich

studierte Volkswirtschaft mit Schwerpunkt Sozioökonomie und ist ausgebildete Sozialarbeiterin. Sie arbeitete in einem sozialökonomischen Projekt der Caritas Wien und vorher für die Dreikönigsaktion/Katholische Jungschar in Wien und St. Pölten. Seit Mitte 2013 ist sie bei Klimabündnis Niederösterreich für Gemeindebetreuung, Klimawandelanpassungs-Projekte und „Klimafit zum RADLhit“ zuständig.

Du kommst aus dem Sozialbereich – welche Erfahrungen bringst du ins Klimabündnis ein? Die soziale Arbeit befasst sich überwiegend mit Menschen, die am Rand der Gesellschaft stehen. Die Umwelt betrifft alle. Die Folgen des Klimawandels treffen global gesehen vor allem ärmere Menschen, obwohl diese am wenigsten dazu beigetragen haben. Klimaschutz-Aktivitäten sind daher optimal, um sich im Sinne der Umwegrentabilität für sozial benachteiligte Menschen und Menschenrechte einzusetzen. Was ist dir beim Klimaschutz wichtig, was tust du selbst dafür? Ich versuche nach dem Motto „Einfach, aber gut“ zu leben. Selber kochen mit frischem Biogemüse, am Markt einkaufen, bei Kleidung und Möbel vorwiegend Secondhand kaufen, selber reparieren, tauschen, verschenken. Ich veranstaltete regelmäßig Schenkmärkte mit Freundinnen, um Altes und Funktionstüchtiges wieder in Umlauf zu bringen. Wenn ich mal einen Trend auslasse, habe ich nicht das Gefühl, etwas zu versäumen – das entspannt. Dies meinen Kindern mitzugeben, ist allerdings eine Herausforderung.

Eva Zuser beim Klimawandelanpassungs-Workshop mit ehemaligen C3-Alps-Gemeinden 2015 in Obergrafendorf. Was wünschst du dir von EntscheidungsträgerInnen? Seit Sommer 2015 entstanden viele Initiativen für Flüchtlinge auf Gemeindeebene direkt aus der Bevölkerung. Ich wünsche mir, dass politische EntscheidungsträgerInnen und etablierte Institutionen diese Initiativen wirklich ernst nehmen und sie unterstützen. Engagierte Menschen sind für unsere Gesellschaft eine enorme soziale Kraft. Weiters wünsche ich mir, dass mehr auf qualitatives Wachstum gesetzt wird und durch Förderungen oder andere Steuerungselemente auf eine zukunftsfähige und gerechte Gesellschaft hingearbeitet wird. Ein Wandel unserer Lebens- und Wirtschaftsweise steht jetzt an. A. S. kontakt! eva.zuser@klimabuendnis.at


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Blühende Straßen in Saalfelden während der Europäischen Mobilitätswoche 2015.

Sanfte Mobilität – starke Wirtschaft

Fotos: Wolfgang Tanner Saalfelden

Der ökonomische Nutzen nachhaltiger Mobilität steht 2016 im Mittelpunkt der Europäischen Mobilitätswoche vom 16.–22. September.

S

o gewinnen Gemeinden durch Kosteneinsparungen mit effizienterer Verkehrsgestaltung: Radabstellanlagen kosten z. B. weniger als ein Zehntel eines vergleichbaren Autoabstellplatzes. Die Gesellschaft gewinnt durch Einsparungen aufgrund geringerer Umweltreparaturkosten oder Unfallkosten. Und jede/r Einzelne profitiert von geringeren Krankheitskosten aufgrund von mehr Bewegung und Fitness. So gibt es z. B. auf www.klimaaktivmobil.at den Radrechner für Betriebe. Damit kann errechnet werden, was an Krankenstandskosten eingespart wird, wenn mehr

MitarbeiterInnen mit dem Rad zur Arbeit kommen. Gewinner ist auch die Stadt Wien, die bei den von der Europäischen Kommission verliehenen Mobilitätspreisen „Mobility Week Award“ und „SUMPAward“ zu den Topgereihten gehörte. Mit dem Wiener Sustainable Urban Mobility Plan wurde sie dafür am 20.4. von EU-Umwelt-Kommissar Karmenu Vella ausgezeichnet. BMLFUW und Klimabündnis laden 2016 gemeinsam zur Teilnahme an der Europäischen Mobilitätswoche 16. bis 22. September und zum Autofreien Tag

am 22.9.2016 ein. Jedes Jahr sind 500 österreichische Städte und Gemeinden beteiligt und schaffen Öffentlichkeit und Motivation fürs Zufußgehen, Radfahren, Bus- oder Bahnfahren. Machen Sie mit, melden Sie Ihre Gemeinde an und nutzen Sie die vorbereiteten Materialien und Aktionspakete. Sagen Sie den RadlerInnen, FußgängerInnen und Fahrgästen „Dankeschön“ für ihr umweltfreundliches Verkehrsverhalten. Nutzen Sie den Österreichischen Regionalbahntag am Sa., den 17.9.2016, für Gemeindeaktionen mit der Bahn. Nehmen Sie teil am Straßenmal-Wettbewerb „Blühende Straßen“ und lassen Sie Kinder und Jugendliche den Straßenraum bunt verwandeln. Nutzen Sie die Angebote des Mobilitätswochen-Bonusheftes mit Gratisversicherung für RadlerInnen, Rabatten beim Fahrradkauf, Carsharing oder bei autofreiem Tourismus. PETER CZERMAK

Info!

www.mobilitaetswoche.at

Innovative Raumplanung Klimafreundliche und energiesparende Gemeinde-Projekte gesucht

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ragen Ihre lokale Mobilitätspolitik und Ihre Raumplanungsaktivitäten zu Energiewende und Klimaschutz bei? Dann werden Sie beziehungsweise Ihre Gemeinde klimaaktiv mobil Projektpartner. Gesucht sind Landesentwicklungsprogramme, Gemeindeentwicklungskonzepte, Flächenwidmungs- und Bebauungspläne oder Siedlungsprojekte, die eine umweltfreundliche, klimaschonende und energieeffiziente Mobilität der BewohnerInnen unterstützen. Funktionsdurchmischte, kompakte sowie nach dem Prinzip der Nähe und der

Kontakt!

Durchlässigkeit organisierte Siedlungsteile und Ortsteile ermöglichen es den dort wohnenden Menschen, klimafreundlich mobil zu sein. Die fußläufige Versorgung mit Einrichtungen und Gütern des täglichen Bedarfs vor Ort gewährleistet eine hohe Lebensqualität. Sind die Alltagsziele zu Fuß, mit dem Fahrrad oder öffentlich gut und sicher erreichbar, fördert das die soziale Interaktion, und die Bevölkerung spart Geld. Bewegungsaktive Mobilität hält gesund und reduziert die vom Verkehr verursachte Umweltbelastung. klimaaktiv mobil, die Klimaschutzinitiative des BMFLUW, hat passende Angebote für mehr klimafreundliche Mobilität und unterstützt Sie bei der Umsetzung von umweltfreundlichen Projekten. In der klimaaktiv mobil Zielvereinbarung

bekennen Sie sich zu einer nach den Prinzipien Funktionsmischung, Durchlässigkeit, Kompaktheit und Nähe ausgerichteten Ortsplanung und den damit erreichbaren Klimaschutzeffekten. Hierfür berechnet das klimaaktiv mobil Programm für Sie kostenlos den Umwelteffekt (jährlich eingesparte CO2-Tonnen) Ihres Raumentwicklungsprojektes. Sie werden Teil des klimaaktiv Netzwerkes, für Ihre Leistungen zum Klimaschutz ausgezeichnet und Ihre Maßnahmen werden über die klimaaktiv Kommunikationskanäle österreichweit vorgestellt. IRENE SCHRENK

komobile Gmunden GmbH • Tel.: 07612-70 911 • E-Mail: mobilitaetsmanagement@komobile.at www.klimaaktiv.at


klimabetriebe

Im Nationalpark Gesäuse werden Änderungen der Vegetation untersucht.

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Name: Nationalpark Gesäuse GmbH Standort: Weng im Gesäuse MitarbeiterInnen: 15 Klimabündnis-Betrieb seit: 2013

Der Klimawandel zwingt auch Festgewachsenes zum Weiterwandern.

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er Nationalpark Gesäuse ist der drittgrößte Nationalpark Österreichs. Er liegt im Bereich der Ennstaler Alpen/Gesäuse und umfasst im Wesentlichen die zwei Gebirgsstöcke Buchsteinmassiv und Hochtorgruppe. Dieser Park ist seit 2009 Ort einer besonderen Untersuchung. GLORIA steht für Global Observation Research Initiative in Alpine Environments, was frei übersetzt so viel wie „Weltweite Forschungs- und Beobachtungsinitiative im alpinen Umfeld“ bedeutet. Die Initiative wurde in den späten 1990er Jahren von der Forschungsgruppe rund um Georg Grabherr, Michael Gottfried und Harald Pauli an der Universität Wien ins Leben gerufen und umfasst heute ein Netzwerk von über 70 Gebieten weltweit. Ziel von GLORIA ist das Dokumentieren klimabedingter Veränderungen der biologischen Vielfalt und der Vegetationsmuster im Hochgebirge. Der Nationalpark Gesäuse ist nach dem Gebiet Hochschwab (Start 2001) die zweite sogenannte „Target Region“ in Österreich. In jeder der vier Himmelsrichtungen werden je vier Quadrate mit einer Seitenlänge von einem Meter genau untersucht. Faktoren sind die Deckungsschätzung und Frequenz einzelner Arten, die Deckung der Vegetation insgesamt sowie der Anteil an Felsen, Schutt, Moosen, Flechten, abgestorbenem Pflanzenmaterial und freiliegender Erde.

Erste Beobachtungen Daniel Kreiner, der Leiter des Fachbereichs Naturschutz im Nationalpark Gesäuse: „Noch ist es zu früh für umfangreiche Aussagen, doch einige Veränderungen lassen sich schon feststellen. Auf den niedrigeren Gipfel wandern neue Arten ein, so zum Beispiel am untersten Gipfel, dem ‚Unterlugauer‘ mit 1.838 m“. Als neue Art ist etwa das Moosauge, „gschamiges Moidle“, eingewandert. Sie kommt sonst in Nadelwäldern und im Latschengebüsch vor und breitet sich von dort weiter nach oben aus. Diese Fläche liegt im Übergang vom Wald zum waldfreien Gipfelbereich. Der oberste waldfreie Bereich wird nun langsam von ersten Gehölzarten erobert. Zugleich sind andere Arten verschwunden, wie etwa die Braunrote Ständelwurz, eine Orchidee.

doch auch einen großen Verlust. Wenn die Art ausgestorben ist, fällt sie aus dem großen Pool der Evolution für immer heraus und es gibt keine Weiterentwicklung mehr. Je mehr Arten aussterben, desto weniger Möglichkeiten der Entwicklung gibt es. Wir wissen nicht, wie viele Knoten wir in diesem großen Netz der Ökosysteme schon entfernt haben. Und vor allem wissen wir nicht, wann der Punkt erreicht ist, ab dem uns dieses Netz nicht mehr tragen kann.“ Dazu Brigitta Erschbamer vom Institut für Botanik der Universität Innsbruck, die die Südtiroler GLORIA-Gebiete betreut, in einem Interview: „Was passiert, wenn man bei einem Flugzeug eine kleine Schraube herausdreht? Wir wissen es nicht. So ist es mit den Minipflänzchen auf den Berggipfeln. Wir wissen nicht, was passiert, wenn es sie nicht mehr gibt.“ SONJA WÖHRENSCHIMMEL-WAHL

Der Aufstieg endet am Gipfel Der Trend zum Höherwandern führt zu einer Veränderung der Pflanzengesellschaften, was sich an zahlreichen Beobachtungspunkten in alpinen Regionen feststellen lässt. Die Hochgebirgsspezialisten sind zwar gut an ihre Umgebung angepasst, gegenüber hochwandernden Arten aus tieferen Lagen aber wenig konkurrenzkräftig, was sie zum Weiterwandern zwingt. Dem sind aber natürliche Grenzen gesetzt: Je näher die untere Grenze einer Population am Gipfel liegt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie bei einer Erwärmung ausstirbt. Was dies bedeutet? Daniel Kreiner: „Arten verschwinden oder werden durch andere ersetzt, das war in der Evolution immer schon so. Das Verschwinden bedeutet je-

info!

www.nationalpark.co.at

Fotos: Nationalpark Gesäuse

GLORIA – der Weg der Pflanzen in den Himmel


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klimanews

Der Klimawandel und die Krisen Die Dürre im Fruchtbaren Halbmond zwischen 2006 und 2010 zeigt sich an den Brauntönen. Fehlt die schützende Vegetation haben Sandstürme leichtes Spiel. zum Anbau von exportfähigen Produkten wie Baumwolle, die viel Wasser benötigen. Vor der Krise trug die Landwirtschaft ein Viertel zum Bruttoinlandsprodukt bei. Mit der Dürre brach die Produktion um ein Drittel ein. Im stark betroffenen Nordosten verendeten alle Viehherden. Die Getreidepreise verdoppelten sich und Mangelernährung unter Kindern nahm zu. Bis zu 1,5 Millionen Menschen flohen in die Städte, wo sie mit Flüchtlingen aus dem Irak um Nahrung und Unterkunft

konkurrierten. „Das Assad-Regime unternahm wenig, um den Menschen in den chaotischen Lagern in den Vorstädten zu helfen“, so Ynal Qat, der nun als Flüchtling in Österreich lebt. „Dort begann die Revolte gegen die Regierung“. In seinen Sachstandsberichten prognostiziert der Weltklimarat IPCC, dass mit fortgesetzter Erderwärmung auch die Austrocknung des Nahen Ostens voranschreitet, was die sozialen und politischen Spannungen vor Ort weiter verstärken dürfte.

Abb./Foto: earthobservatory.nasa.gov

„Wir behaupten nicht, dass die Dürre den Krieg verursacht hat. Aber sie addierte sich zu all den anderen Faktoren – und bildete damit vielleicht den Zündfunken, der zum offenen Krieg führte“, so Richard Seager, Klimatologe am Lamont-Doherty Earth Observatory der Columbia University. Zwischen 2006 und 2010 herrschte im Nahen Osten eine schwere Dürre. Die Satellitenkarte der NASA zeigt die Vegetation verglichen mit dem langjährigen Durchschnitt. In weiten Teilen des Nahen Ostens überwiegen Braun- statt Grüntöne. Die Dürre erfasste weite Teile des Fruchtbaren Halbmonds am Oberlauf von Euphrat und Tigris in der Türkei, dem Irak und in Syrien. Verschärft wurde die Trockenheit durch schlechtes Wassermanagement, das u. a. durch die Landwirtschaftspolitik gefördert wurde. Diese ermutigte

CHRISTIAN SALMHOFER

klima & wetter • News aus den Archiven Winter- und Frühjahrs-Bilanzen • national: Der Winter 2015/16 lag 2,7 °C über Migration der Arten • Rund die Hälfte

Abb.: http://eoimages.gsfc.nasa.gov/images

Notstand in Alberta: Kanadas brennende Wälder trieben mehr als Hunderttausend in die Flucht.

der Arten zwingt der Klimawandel zum Ortswechsel. Global gebe es eine Wanderbewegung in Richtung Pole und in höhere Lagen – so fasst Camille Parmesan von der Plymouth University die Auswertung der Daten zu tausenden Spezies zusammen. Neben dem Wandel der Verbreitungsräume reagierten Pflanzen mit früherer Blüte, Vögel z. B. mit früherem Beginn der Brutzeit auf die Erderwärmung. www.climatecommunication.org

dem vieljährigen Mittel und erreichte hinter 2006/07 und gleichauf mit 2013/14 den 2. Platz der wärmsten Winter in der 250-jährigen Messgeschichte. Fünf der zehn wärmsten Winter der Messgeschichte lagen im letzten Jahrzehnt. Der Frühling war mit Werten um 0,5 °C über dem Mittel eher durchschnittlich. Allerdings hatte der späte Frost Ende April, gepaart mit teils großen Schneemengen, schwerwiegende Folgen für die Landwirtschaft. www.zamg.ac.at

Brennende Wälder • Steigende Durchschnitts-

Schwindendes Eis • Der heiße Sommer • global: Die Winter-Temperaturen (De-

temperaturen sorgen dafür, dass sich Brände in Kanadas Wäldern häufen und immer heftiger werden. Die Feuersaison beginnt im Vergleich zu den 1970er Jahren einen Monat früher und dauert wesentlich länger. Einer Studie der National Academy of Sciences zufolge brannten die Wälder Kanadas, Alaskas und Russlands seit Ende der letzten Eiszeit nicht in so einem Maß. Um die durchschnittliche Erwärmung um 1 °C zu kompensieren, hätten die Niederschläge in der Region, wie WissenschaftlerInnen der University of Alberta kalkulierten, um 15 % zunehmen müssen. Diese Zunahme fand jedoch nicht statt – Hunderttausend waren auf der Flucht vor der Feuerwalze. www.spektrum.de

2015 war mit doppelt so großen Längenverlusten wie 2014 nicht nur für unsere Gletscher dramatisch. Er sorgte auch in der Arktis für eine besonders dünne Meereisbedeckung. Der heurige Winter bescherte dem hohen Norden eine besonders geringe Neueisbildung und der März sorgte mit Rekordtemperaturen in Summe für die bisher geringste Eisbedeckung in der Region. Forscher vom Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven erklärten jüngst auf der European Geosciences General Assembly in Wien, dass im Sommer 2016 mit einer Rekordschmelze des arktischen Meereises zu rechnen sei. www.awi.de • www.egu2016.eu

zember–Februar) lagen global betrachtet um 1,13 °C über der Durchschnittstemperatur im 20. Jahrhundert. Noch nie wurden seit Beginn der Aufzeichnungen 1880 global so hohe Wintertemperaturen gemessen. Auch die ersten beiden Frühjahrsmonate heuer (März +1,22 °C und April + 1,10 °C) waren die jeweils wärmsten Monate seit 1880. Somit liegen seit Oktober 2015 alle Monate um mindestens 1 °C über den langjährigen Mittelwerten. www.ncdc.noaa.gov/sotc/global F. HOFER | C. SALMHOFER | A. STRASSER


klimapolitik

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Die Flucht vor Krieg, gewaltsamen Konflikten, und Verfolgung erreichte 2015 weltweit den höchsten jemals festgestellten Wert. Klimarisiken spielen dabei bereits heute eine Rolle. Auf dem Foto: Syrisch-kurdische Flüchtlinge nahe Kobane auf ihrem Weg in die Türkei.

Auf der Flucht vor dem Klimawandel? abündniss-Gespräch über Klimawandel als Migrationsursache. Thomas Schinko im klimklündni

Demnach fallen die Folgen anders aus? Es macht auch einen Unterschied, ob es sich um plötzlich einsetzende Katastrophen handelt, vor denen sich Menschen temporär in Sicherheit bringen und dann zurückkehren können, oder um langfristig anhaltende, möglicherweise unumkehrbare Änderungen. Denken Sie an manche Inselstaaten im Pazifik, dort ist bei weiterem Meeresspiegelanstieg kein Leben und auch keine Rückkehr möglich. Das gilt auch für andere flache Küstengebiete, etwa Bangladesch, wo nur die Flucht ins Landesinnere bleibt, was dann dort soziale Spannungen erzeugt bzw. intensiviert.

Foto: Privat

Zur Person Thomas Schinko, Ökonom und Umweltsystemwissenschafter, forscht am Wegener Center in Graz und am IIASA in Laxenburg zu sozio-ökonomischen Aspekten von Klimarisikomanagement, Klimawandelanpassung und -vermeidung. Er informiert als wissenschaftlicher Beobachter regelmäßig bei Klimaverhandlungen zum Thema Loss & Damage und ist in seiner Freizeit aktiv bei „Der Wandel“.

Kontakt! schinko@iiasa.ac.at

Wie sehen Sie die Lage in Syrien, wo jahrelang eine schwere Dürre herrschte? Das ist ein gutes Beispiel für Klimarisiken als Brandbeschleuniger. Hier kam einfach alles zusammen, was sich nicht verträgt: Korruption, Misswirtschaft, soziale Spannungen und der Flüchtlingsstrom aus dem Irak, der bei Einmarsch der US-Truppen einsetzte. Vor der Eskalation 2011 herrschte im Norden, dem Brotkorb Syriens, von 2006 bis 2010 die schwerste je aufgezeichnete Dürre. In Kombination mit jahrelanger Übernutzung von Grundwasser und Böden zwang sie Kleinbauernfamilien zur Flucht in die Städte, wo die Lage ohnehin schon angespannt war. Wir brauchen eine reflektierte Sichtweise. In Fragen von Migration und Klimawandel ist der Fokus stark auf diese Region gerichtet. Dabei übersehen wir die Tatsache, dass auch andere Staaten und auch die Industriestaaten betroffen sind. Da gibt es genügend Beispiele ... Ja – z. B. das Schicksal der Samen, der Indigenen im Norden Skandinaviens, deren traditionelle Lebensbedingungen durch den Klimawandel stark gefährdet sind. Um es näherzubringen: Auch bei uns gibt es das Phänomen einer Neuausrichtung, einer Ausweichbewegung. Nicht nur die Flucht vom Land in die Städte. Denken Sie an Risikogebiete, die periodisch von Lawinen oder Hochwässern heimgesucht werden. Um Zentren vor Gefahren zu schützen, muss anderswo geflutet werden – so garantierte etwa das Eferdinger Becken während des Hochwassers 2013 die Sicherheit für den Großraum Linz. Die Umsiedelung Betroffener ist nicht nur ein ökonomisches Problem – da geht auch Heimat, Identität

verloren. Für viele vulnerablere Weltregionen gibt es höhere Hürden: Der Präsident von Kiribati – einem kleinen Inselstaat im Pazifik – muss anderswo Land ankaufen, um seinem Volk das Überleben zu sichern. Die Genfer Flüchtlingskonvention wurde da aus geopolitischen Gründen noch nicht entsprechend erweitert. Anstatt nach monokausalen Zusammenhängen zu suchen, müssen wir uns einer komplexen Wirklichkeit stellen und auch unseren Lebensstil, unsere Wirtschaftsweise mit ungebrochenen Wachstumszielen hinterfragen – Migration ist auch ein Symptom globaler Ungleichheitsverteilung. Die sich nicht so einfach beseitigen lässt. Sind Sie trotzdem zuversichtlich? Es braucht Transformation und Neuorientierung – v. a. ein Zusammenspiel zwischen internationalen Top-down-Klimaverhandlungen und Bottom-up-Initiativen wie dem Klimabündnis und dessen Partnern auf verschiedenen Ebenen. Bis zum nächsten Klimagipfel in Marrakesch Ende 2016 ist’s ein weiter Weg. Ich hoffe, dass vieles, was in Paris nur sehr vage formuliert wurde, weiter in den Blickpunkt rückt. Bei Nachfolgetreffen, z. B. zum Thema Loss & Damage in Bonn, zeigte sich, dass EntscheidungsträgerInnen für eine komplexe Sichtweise der Klimawandelproblematik offen sind. Angesichts der Migrationsfrage ist das enorm wichtig. Wir alle müssen, um entscheidend handeln zu können, einfach auch verstehen, wie wir auf unterschiedlichen Ebenen die Probleme mitverursachen, verschärfen oder eben anders auch verringern und vielleicht sogar lösen können – etwas anderes bleibt uns nicht übrig. ANDREAS STRASSER

INFO! https://blog.iiasa.ac.at/2016/02/15/aligning-politics-and-practice-for-climate-risks/

Foto: © UNHCR / Ivor Prickett

Einige KlimaforscherInnen meinen, die Flüchtlingsströme hätten mit dem Klimawandel nichts zu tun. Ist das so? Sicher ist der kausale Zusammenhang mit dem Klimawandel nicht direkt gegeben. Naturwissenschaftlich ist das auch schwer belegbar. Als Multiplikator können Klimarisiken aber eine nicht unwesentliche Rolle spielen, indem sie als zusätzlicher Input das Fass zum Überlaufen bringen und Situationen dort verschärfen, wo die Rahmenbedingungen ohnehin ungünstig sind.


klimapolitik

Bonner Klimakonferenz • Nach Unterzeichnung der 2015 in Paris beschlossenen Klimaziele von 174 Staaten und der EU im April fanden Mitte Mai in Bonn erste konkrete Verhandlungen statt. Dabei wurden, so ExpertInnen, die Weichen für den Klimagipfel in Marrakesch richtig gestellt. Allerdings lägen einige Staaten bei Reduktionsbemühungen und finanziellen Beiträgen zur Anpassung an Klimawandelfolgen weit hinter dem, was zur Erreichung des 1,5 °-Zieles nötig wäre, zurück. klimawandel-bekaempfen.dgvn.de www.germanwatch.org

Foto: newsroom.unfcc.int

G7-Gipfel • Ende Mai tagten die sieben größten Industriestaaten in Japan. Am Programm war auch das Thema Klimawandel. In der Abschlusserklärung fordern die G7 die Umsetzung des Pariser Abkommens noch Ende November in Marrakesch – dies, so Der Spiegel, wohl deshalb, weil mit einer eventuellen Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten eine zielführende Klimapolitik kaum möglich wäre. Positiv scheint auch die Vereinbarung, bis 2025 „ineffiziente Subventionen“ für Kohle, Gas und Erdöl auslaufen zu lassen. Der Begriff ist vage – eigentlich müsste das für alle Subventionen fossiler Energieträger gelten. Und zu wenig ist auch, was an Mitteln zur Bekämpfung von Hunger und Armut beschlossen wurde. www.spiegel.de • consilium.europa.eu /de

5. Österreichischer Regionalbahntag

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m Samstag, dem 17. September, ruft das Ministerium für ein lebenswertes Österreich mit Unterstützung vom Klimabündnis im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche zum Österreichischen Regionalbahntag auf. Präsentiert und gewürdigt werden die täglichen unverzichtbaren Leistungen aller österreichischen Regionalbahnen. Am Programm stehen Fahrgast-Dankesaktionen, Bike-and-Ride-Aktionen, Bahnhofsfeste, Sonderfahrten zu Freizeitevents, Straßenmal-Aktionen am Bahnhofs-Vorplatz und vieles mehr. Setzen auch Sie in Ihrer Gemeinde ein Zeichen für Ihre Regionalbahn und veranstalten Sie ein attraktives Fest. Tipps für leicht umsetzbare Aktivitäten finden Sie auf der Regionalbahntag-Site.

Regionalbahntagung in Neusiedl am See „Potentiale der Regionalbahnen“ Die noch ungehobenen Potentiale von Regionalbahnen und deren Chancen für die Regionen – das sind die spannenden Themen der Regionalbahntagung am Dienstag, dem 20. September, in Neusiedl am See im Burgenland. Berichtet wird von den erfolgreichen Impulsen, die der Bahnhof und die Bahn für die Gemeindeentwicklung bedeuten können. Präsentiert werden u. a. Good-Practice-Beispiele, die Potentiale der Bahn in der Region, neueste Trends in der Mobilitätsforschung und deren Auswirkungen auf die österreichischen Regionalbahnen. Die Tagung richtet sich an BürgermeisterInnen, GemeinderätInnen, Verkehrsverantwortliche und alle am Thema interessierten Personen. Die „erfahrbare“ An- und Abreise von Wien Hauptbahnhof nach Neusiedl am See erfolgt mit einem Sonderzug, der neue Standards im Nah- und Regionalverkehr setzt, dem neuen Cityjet der ÖBB. IRENE SCHRENK

Fotos: ÖBB • Fabian Angerer Klimabündnis Österreich

Foto: Jörg Farys / BUND / www.bund.net

klimapolitik-Splitter

Klimafreundlich mit der Bahn unterwegs am Regionalbahntag – am Samstag, dem 17. September – und zur Regionalbahntagung in Neusiedl am 20. September.

www.regionalbahntag.at

Klimapolitik als Chefinnen-Sache • Die Bon-

Neuer TeilnehmerInnen-Rekord bei Raumplanungs- und Bodenlehrgang

ner Konferenz wurde erstmals von zwei Frauen geleitet – Sarah Baashan (Saudi-Arabien) und Jo Tyndall (Neuseeland). In Frauenhand bleibt nach dem Abgang von Christiana Figueres auch das UN-Klimasekretariat: Neue Chefin ist Patricia Espinosa, Mexikos Botschafterin in Berlin, die 2010 als Außenministerin den Klimagipfel in Cancún leitete und mit großem Geschick ein Scheitern der Verhandlungen verhinderte. Für sie ist Klimaschutz Teamwork: „Regierungen allein schaffen es nicht“, sagt sie in einem Interview mit der Berliner taz. ANDREAS STRASSER www.taz.de/!5303701

Insgesamt 34 GemeindevertreterInnen aus 6 Bundesländern – so viele wie noch nie – nahmen den Lehrgang in Angriff. Mit dabei sind u. a. die Bürgermeister Johann Einsinger aus Eichkögl (Stmk) und Herbert Mihaly aus Au am Leithagebirge (NÖ) sowie Norbert Sand, Abteilungsleiter Raumplanung aus Wolfsberg (K). Sie und alle anderen TeilnehmerInnen lernen, wie eine umweltverträgliche und kostenVize-Bürgermeister Josef Gerstmann sparende Raumplanung in ihrer Stadt aus Sinabelkirchen in der Steiermark. oder Gemeinde umgesetzt werden kann. Sie haben es auch in der Hand. Sie können mit der Flächenwidmung die Weichen stellen. MARTINA NAGL Weiter geht die Ausbildung am 23. & 24. Juni in Klagenfurt. www.klimabuendnis.at/bodenlehrgang

Foto: Klimabündnis Österreich

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Fahrradkurse für MigrantInnen

Kompetenzen erweitern und Vernetzung fördern

F Foto: Klimabündnis NÖ

Verkehrsprobleme und Mobilitätsfragen gehören zum Alltag der Gemeindearbeit. Sowohl für GemeindemandatarInnen als auch für GemeindemitarbeiterInnen und für alle anderen am Mobilitätsthema interessierten Personen bietet das Klimabündnis auch heuer wieder Mobilitätslehrgänge an. Der Erwerb eines fundierten Basiswissens zur nachhaltigen Verkehrsgestaltung in der Gemeinde steht im Vordergrund und auch die Vernetzung der AkteurInnen untereinander wird gefördert, denn nicht immer muss das Rad neu erfunden werden. Der erste Tag mit dem Schwerpunkt Radverkehr kann auch alleine gebucht werden und mit dem Zertifikat zur/m „Kommunalen Radbeauftragten“ abgeschlossen werden.

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Unsere KursabsolventInnen mit ihren Fahrrädern.

Neue Mobilitätslehrgänge starteten im Juni ür niederösterreichische Kinder ist es selbstverständlich, Radfahren zu lernen. Manche MigrantInnen hingegen haben nicht im Kindesalter Radfahren erlernt. Ausreichende Erfahrungen hinsichtlich Verkehrssicherheit fehlen daher oftmals, weshalb es zu Problemen (Unfälle, Strafzahlungen aufgrund Unwissenheit von Verkehrsregeln etc.) kommen kann. Daher entstand die Idee einer Kooperation von Klimabündnis NÖ und dem Integrationsund Bildungszentrum des Diakonie Flüchtlingsdienstes St. Pölten, um Radfahrkurse für

anerkannte Flüchtlinge und subsidiär Schutzberechtigte anzubieten. Das Projekt vermittelt Kompetenzen in den Bereichen Mobilität, Sprache und Klimaschutz, die im Projekt kombiniert und durch Fachleute aus den jeweiligen Bereichen aufbereitet werden. Im Anschluss an den Kurs behalten die TeilnehmerInnen ihre bereits erprobten Fahrräder. Ein weiterer Kurs fand im Frühling 2016 statt. Aufgrund großen Interesses gibt es ab Herbst eine Neuauflage – erweitert um ein Radreparatur-Modul. EVA ZUSER

INFO! http://niederoesterreich.klimabuendnis.at/aktuelles/integratives-fahrradprojekt

klimathek

● Der österreichweite Lehrgang findet am 6./7. Juni in Wiener Neustadt statt und wird mit dem 3. und 4. Oktober abgeschlossen. ● Für Salzburger Gemeinden gibt es einen eigenen salzburgspezifischen Lehrgang: 13./14. Juni in Bischofshofen und 17./18. Oktober in Seekirchen. Kosten: € 780.- für den gesamten Lehrgang, € 300.- für den/die RadbeauftragteN. Förderungen der Teilnahme durch die Bundesländer sowie weitere Informationen und Anmeldung unter: www.klimabuendnis.at

Internationale Jahreskonferenz des Klima-Bündnis 5.–8. Oktober 2016 16 6 in Krems, NÖ

a Climate-Star-Gala 6. Oktober 2016 / 18:30 Uhr Schloss Grafenegg, NÖ www.klimabuendnis.at/jahreskonferenz www.klimabuendnis.at/climatestar

NINA OBERBUCHER | CHRISTIAN SALMHOFER | ANDREAS STRASSER

Foto: F. Angerer Klimabündnis Österreich

klimatipps

Klimawandel-Risiken

Begrenzter Wohlstand

Es sind unberechenbare, unwahrscheinliche Auswirkungen des Klimawandels, die womöglich mehr ins Gewicht fallen als das, was wir tatsächlich wissen. Dieses Risiko können wir uns nicht leisten. Höchste Zeit, unser tägliches Handeln mit dem Klimaschutz in Einklang zu bringen. Die Financial Times erkor das englische Original 2015 zu einem der besten 15 Wirtschaftsbücher.

Dieses Buch verbindet jüngste wissenschaftliche Erkenntnisse zum Klimawandel mit großartigem Storytelling und atemberaubenden Fotografien. Johan Rockström räumt mit dem Mythos auf, wirtschaftliches Wachstum und gesellschaftlicher Wohlstand könnten nur auf Kosten der Umwelt erreicht werden. Gemeinsam mit dem Fotografen Klum skizziert er Wohlstand innerhalb der Grenzen des Wachstums.

Gernot Wagner/Martin L. Weitzmann

Johan Rockström/Mattias Klum

Klimaschock

Die extremen wirtschaftlichen Konsequenzen des Klimawandels Carl Ueberreuter Verlag, Wien, März 2016 256 Seiten • € 24,99 • ISBN 978-3800076499

Big World Small Planet

Wie wir die Zukunft unseres Planeten gestalten Ullstein Verlag, Berlin, März 2016 272 Seiten • € 24,00 • ISBN 978-3550081491

Anders wachsen

Fluchtursachen

Das „Degrowth-Handbuch“ ist die ultimative Quelle für diejenigen, die nicht nur an einen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel glauben, sondern dabei sind, ihn mit zu erschaffen. Ein gut verständliches Handbuch, dass die die wichtigsten Begriffe dieser neuen Ära auf den Punkt bringt. Ein gelungenes Nachschlagwerk zur Postwachstums-Debatte.

Grenzen dicht, ist das die Lösung? Die Verantwortung für die große Flucht wird ebenso verdrängt wie deren Ursachen. Wie real sind die in der Bevölkerung geschürten Ängste? Wie ist die starke Zunahme der Fluchtbewegungen zu erklären? Wie können wir auf den globalen Klimawandel adäquat reagieren? Gibt es eine Möglichkeit, den leidenden Menschen neue Perspektiven in ihren Ländern zu eröffnen?

D‘Alisa/Demaria/Kallis (Hrsgb.)

Conrad Schuhler

Degrowth

Die große Flucht

Handbuch für eine neue Ära

Ursachen, Hintergründe, Konsequenzen

Oekom Verlag, München, März 2016 272 Seiten • € 25,- • ISBN 978-3-86581-767-9

Kleine Bibliothek, PapyRossa Verlag, Köln, Mai 2016 130 Seiten • € 12,90 • ISBN 978-3-89438-601-6


SYRIEN

Auszeichnung zu KlimabotschafterInnen Energiesparkurs für AsylwerberInnen • 70 ausgebildete „Umwelt- und EnergiebotschafterInnen“

Auszeic hnung zum Klima & Energie -Botsch after Grundk urs I

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2016 20

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ach erfolgreichen Probeläufen in Klagenfurt und Villach fanden die „Live Smart“-KlimabotschafterInnen-Workshops in Graz bei Jugend am Werk und in Knittelfeld großen Anklang. Inzwischen gibt es die Ausbildung zum/zur KlimabotschafterIn aufgrund der hohen Nachfrage in ganz Österreich. Anfang März fand in Krumpendorf in Kärnten ein weiterer Lehrgang mit über 60 TeilnehmerInnen statt. Ein nächster für das Burgenland ist in Vorbereitung. Die Ausbildung wird von zwei arabisch sprechenden Asylwerbern mit Unterstützung von ReferentInnen des Klimabündnis Österreich gestaltet.

„Die BotschafterInnen sollen das Gelernte weitertragen und Bewusstseinsbildung innerhalb ihrer Familie und im Freundeskreis betreiben“, so die Referenten Ynal Qat und Odai Abu Shehab. Walerich Berger, Geschäftsführer von Jugend am Werk: „Das unterstreicht einerseits die Relevanz des Themas und spiegelt anderseits ganz deutlich den Willen der Flüchtlinge wider, sich mit den in Österreich geltenden Werten und Standards vertraut zu machen. Aus dem Blickwinkel der Integration ist das sicher von Vorteil.“ Hannes Höller www.klimabuendnis.at/umweltbotschafterInnen

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........ ................ ............... ...... Odai Abu u Shehab

.............. ........ ......... ................ ................ ........ Mag g.. Inal Qat

................ ................ ....... Mag. Fried rich

Hofer Regionalst Klimabünd ellenleiter nis Steie rmark

Fotos: klimabündnis Kärnten • Petra Rabl-Peinsipp, Jugend am Werk

Martina

Referentin für und Landw Umwelt irtschaft Stadtgeme inde Knitt elfeld


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