Climate Star 2012

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AUSZEICHNUNG Europ채ische Gemeinden im Klima-Wettbewerb

Climate Star 2012 Die europ채ische Auszeichnung f체r lokale Klimaschutz-Aktivit채ten


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Vorbildliche Projekte quer über den Kontinent leiten die Energiewende ein.

DER WETTBEWERB

© ANDALUSIEN

© MÓRAHALOM

© BUCKLIGE WELT

© KÖTSCHACH-MAUTHEN

INHALT

20 Climate Stars in neun Ländern.

★ KAT. 3 – ÜBER 100.000 EINWOHNER/INNEN

CLIMATE STAR 2012

BOZEN (I)

Fünfte Auszeichnung für europäische Klimaschutz-Projekte ... 04

CO2-neutrales Wohnviertel ....................................................... 11

LEIPZIG (D)

SIEGERPROJEKTE

★ KAT. 1 – BIS 10.000 EINWOHNER/INNEN GALLNEUKIRCHEN (A)

Intelligentes Stadtlicht .............................................................. 12

ZÜRICH (CH) Energie-Coaching ...................................................................... 12

★ KAT. 4 – KOMMUNALE NETZWERKE

WeltUmweltWochen ................................................................. 05

BUCKLIGE WELT (A) GROSSSCHÖNAU (A) Kompetenzzentrum ............................. 05

E-Mobil Bucklige Welt ................................................................ 13

ˇ HOSTETÍN (CZ) Hostˇetín 100 % erneuerbar ............................ 06

PROVINZ ROM (I)

KÖTSCHACH-MAUTHEN (A) Energie im Lerngarten .............. 06

Klima-Gemeinschaft Provinz Rom ............................................ 13

MÓRAHALOM (HU) Von Kaskaden und Büffeln ..................... 07

REGION ANDALUSIEN (ES) 500 Kommunen sind am Klima-Weg ........................................ 14

SEEHAM (A) 1. Biodorf Österreichs ........................................ 07 OSONA (ES) WIESELBURG (A) My bag is not plastic! ................................ 08

Die Energie-Region Osona ........................................................ 14

ˇ CIERNY BALOG (SK) Von der Waldbahn zur Biomasse .......... 08

★ KAT. 2 – BIS 100.000 EINWOHNER/INNEN LUZERN (CH) Luzern packt’s an ............................................. 09 NEUMARKT IN DER OBERPFALZ (D) 95 % weniger CO2 ..................................................................... 09

SANEM (LU) Die Brennstoffzelle ............................................ 10 SCHWAZ (A) Schwaz mobil .................................................... 10 VESZPRÉM (HU) Von der Energie- zur Klimastrategie ........... 11

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IMPRESSUM: Sondernummer umwelt & energie 1a/2012, Zul.-Nr.:02Z032040M. HERAUSGEBER, VERLEGER & MEDIENINHABER: Land Niederösterreich, Gruppe Raumordnung, Umwelt und Verkehr, Abt. Umweltwirtschaft & Raumordnungsförderung, 3109 St. Pölten, Landhausplatz 1, Tel.: 02742/9005-15273, Fax: DW 14350, e-mail: post.ru3@noel.gv.at. REDAKTION: Dr. Angelika Holler, DI Leonore Mader-Hirt. LAYOUT: Peter Fleischhacker. AUFLAGE: 3.000. HERSTELLUNG: Berger, Horn. VERLAGS- & ERSCHEINUNGSORT: St. Pölten. www.umweltundenergie.at


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VORWORT „KLIMA VERBÜNDET“

© WEINGARTNER

© NÖ LANDESPRESSEDIENST

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DR. ERWIN PRÖLL LANDESHAUPTMANN

DR. STEPHAN PERNKOPF UMWELTLANDESRAT

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© CLIMATE STAR 2012

emeinsam mit Klimabündnis Europa zeichnet das Land Niederösterreich in diesem Jahr Gemeinden in ganz Europa mit dem fünften Climate Star aus – und wer wird nicht gerne ausgezeichnet? Solche Auszeichnungen sind ein idealer Ansatz, um eine Verhaltensänderung einzuleiten oder weiter dazu zu motivieren. Diese Trendumkehr brauchen wir dringend und in vielen Bereichen, um die Klimaerwärmung zu verringern. Noch immer gehen die Kurven der Treibhausgase leider in eine ungünstige Richtung. Umso mehr gilt es nun da anzusetzen, wo wir Menschen für Veränderungen des eigenen Lebensstils bereit sind. Und bereit sind wir dann, wenn wir in irgendeiner Form einen persönlichen Nutzen darin sehen. Dieser kann ethisches Verantwortungsgefühl sein, eine bessere Gesundheit, eine vielfältige und freundliche Umgebung, das Gefühl der Unabhängigkeit bei Lebensmitteln oder in der Energieversorgung. Jedenfalls sind wir im Klimaschutz dringend angeLandeshauptmann halten, unseren bisherigen Lebensstil zu hinterDr. Erwin Pröll fragen und zu handeln. Niederösterreich, das bereits 2007 den Klimaschutz in der Landesverfassung festgeschrieben hat, hat die Initiative ergriffen und sich ambitionierte Ziele gesteckt. 100 Prozent des Strombedarfs sollen bis 2015 sowie 50 Prozent des Gesamtenergiebedarfs bis 2020 aus erneuerbarer Energie produziert werden.Weiters wollen wir 20.000 Arbeitsplätze im Energie- und Umweltbereich schaffen. Um diese Ziele zu erreichen, wurde 2004 das Niederösterreichische Klimaprogramm ins Leben gerufen, das mit einem Energieschwerpunkt ab 2013 bis 2020 in die dritte Periode geht. Über 150 Experten und Landesrat Dr. Expertinnen aus den verschiedensten AbteilunStephan Pernkopf gen und Institutionen arbeiten kontinuierlich daran. In Bereichen wie im Wohnbau sind wir bereits auf KyotoKurs. Dennoch wollen wir verstärkt und mit neuen Mitteln in die Umsetzung gehen. Das diesjährige Motto für den Climate Star lautet „Klima verbündet“. Das vielfältige Thema des Klimawandels kann nur gemeinsam und im Dialog bewältigt werden und es darf und soll Freude machen, daran zu arbeiten. Ein großer Dank gilt daher allen ausgezeichneten Gemeinden, Klimabündnis und unseren Partnern und Partnerinnen vom Rio Negro in Brasilien.

er Umbau der Energieversorgung und neue Ideen für eine nachhaltige Mobilität müssen vor Ort in der Stadt oder Gemeinde gedacht, kommuniziert und umgesetzt werden. Um Erfolge zu erzielen, sind an diesen Prozessen eine Vielzahl von Akteuren zu beteiligen: junge und alte Menschen, Verbraucher und Industrie, Landwirtschaft und Naturschutz, Politik und Verwaltung, Kommunen und Region. Eine nachhaltige Entwicklung in der Stadt oder Gemeinde beginnt in den Köpfen der Bürger und Bürgerinnen und muss gemäß dem Motto „Klima verbündet“ immer wieder aufs Neue ausgehandelt und gestaltet werden. Vorsitzender Joachim Lorenz

Eine zukunftsfähige Entwicklung auf dem Weg zu 100 Prozent erneuerbare Energien darf sich nicht nur auf das Einsammeln und Zusammenfassen vielfältiger Einzelprojekte und Politikansätze beschränken. Letztendlich entscheidet der Prozess: Neben einer Analyse der Stärken und Schwächen umfasst er eine Verständigung über strategische Ziele und die Aktivierung und Beteiligung der Bürger und Bürgerinnen zwecks Entwicklung von konsensfähigen, effizienten Maßnahmen, die sich gegenseitig verstärken und zur regionalen Wertschöpfung beitragen. Insbesondere die Verkehrspolitik ist ein spannungsvolles Thema, weil es die Gefühle und Lebensstile vieler einzelner Menschen konkret berührt. Klimafreundliche Mobilität ist jedoch für eine zukunftsfähige Wirtschafts- und Gesellschaftsentwicklung eine Schlüsselfrage.

© CLIMATE STAR 2012

KLIMASCHUTZ, DER BEWEGT

Geschäftsführerin Ulrike Janssen

Im Jahr 2012 ehrt das Klima-Bündnis zum fünften Mal im Klimaschutz erfolgreiche Städte und Gemeinden in Europa mit einem Climate Star. Vorbildliches geleistet in oben genanntem Sinne haben sowohl große Städte als auch kleine Gemeinden. Ganzheitliche Konzepte und viele unterschiedliche innovative Projekte tragen zur Reduzierung der CO2-Emissionen bei, unterstützen erneuerbare Energien und fördern nachhaltige Mobilität. Ich hoffe, dass sie viele weitere Kommunen zum Nachmachen animieren. Herzliche Glückwünsche an die Preisträger!

JOACHIM LORENZ VORSITZENDER DES KLIMA-BÜNDNIS

ULRIKE JANSSEN GESCHÄFTSFÜHRERIN DES KLIMA-BÜNDNIS ClimateStar 2012 |

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SIEGERPROJEKTE

20 CLIMATE STARS IN NEUN LÄNDERN Die Siegerprojekte sind nachahmenswerte Beispiele wie Klimaschutzmaßnahmen auf lokaler Ebene umgesetzt werden können. ★ CLIMATE STAR KATEGORIE 1

GALLNEUKIRCHEN – WELTUMWELTWOCHEN

GROSSSCHÖNAU – BAUEN & ENERGIE AM SONNENPLATZ

7 Veranstaltungen an 18 Tagen. Bei den „WeltUmweltWochen – Klimagenusswochen 2011“ in Gallneukirchen drehte sich alles um das Thema Klimaschutz. Und die ganze Gemeinde hat mitgemacht: Kindergärten und Schulen, die beiden Pfarren, Vereine, Betriebe und Gasthäuser. Diskutiert und informiert wurde über Bürgerbeteiligungsmodelle, Energieautarkie, Raumordnungsverträge und Wasser im Garten. Klimaschutz im Gehen gab es beim musikalischen Stadtspaziergang und bei der Umweltwanderung. Klimaschutz zum Genießen im neu eröffneten Weltladen und am Marktplatz – die Bodenbündnis-Gemeinde verteilte Gratis-Pflanzen. Der nachhaltige

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Das Forschungs- und Kompetenzzentrum in Großschönau (Niederösterreich) soll zur Energiewende beitragen.

Bürgermeisterin Gisela Gabauer radelt mit gutem Beispiel voran.

Erfolg der WeltUmweltWochen wird am deutlichsten bei der Mobilität sichtbar. Ein Jahr lang nahm die Gemeinde das Klimabündnis-Angebot FahrRad-Beratung in Anspruch. Während der WeltUmweltWochen wurde der „RadPoint Galli“ eröffnet und die Projekte „StadtRad Galli“ und „Gemeindedienst Galli fährt Rad“ präsentiert. In diesem Jahr findet erstmals der „Gallinger RadFrühling“ statt – langfristig will Gallneukirchen zur Radhauptstadt des Mühlviertels werden. Der Radanteil soll bis 2020 auf 15 % verdoppelt werden. Die Schulen richteten in den WeltUmweltwochen einen klimafreundlichen Schulbus auf Füßen ein. Die „Gallifüßler“ sind auch heuer wieder unterwegs. GALLNEUKIRCHEN (Österreich, 6.200 EinwohnerInnen) Klimabündnis-Gemeinde seit 1998 KONTAKT: www.gallneukirchen.at

m Beginn stand die 1. Österreichische Umweltmesse – die Bio-Energiemesse BIOEM. In diesem Jahr wird sie bereits zum 27. Mal durchgeführt. 2007 wurde der Sonnenplatz aus der Taufe gehoben und das 1. Europäische Passiv-

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© GROSSSCHÖNAU

Klimaschutz greifbar machen. Und das in kompakter Form. Einer Gemeinde in Oberösterreich gelang genau das.

© GALLNEUKIRCHEN

★ CLIMATE STAR KATEGORIE 1

Das neue Kompetenzzentrum für Bauen und Energie.

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SIEGERPROJEKTE hausdorf zum Probewohnen eröffnet. Im Mittelpunkt stehen Ressourcen schonendes Bauen, Sanieren und Wohnen. Zu allen Jahreszeiten können Bau- und Sanierungsinteressierte fünf Passivhäuser mit unterschiedlichster Bauart selbst testen und erleben. Parallel dazu wurde auch eine Bildungsschiene eingerichtet. Im November 2011 eröffnete das Forschungs- und Kompetenzzentrum für Bauen und Energie. 1,9 Mio. Euro wurden investiert, das Knowhow kam direkt aus der Region.Viele der am Bau beteiligten Passivhaus-PlanerInnen und Passivhaus-HandwerkerInnen haben selbst die Ausbildung in Großschönau absolviert. In den modernen Schulungsräumen werden GebäudeplanerInnen, HandwerkerInnen, TechnikerInnen und kommunale EntscheidungsträgerInnen informiert und geschult.Allein in den ersten drei Monaten des Jahres 2012 wurden 90 Personen zum/zur Passivhaus-HandwerkerIn bzw. –PlanerIn oder EnergieberaterIn ausgebildet. Im März 2013 wird der Sonnenplatz um die Sonnenwelt – eine ganzjährige Ausstellung zu den Themen energieeffizientes Bauen,Wohnen, Sanieren und Leben – erweitert.

eine Pflanzenkläranlage. All das und noch viel mehr findet sich in einem kleinen Dorf im Nordwesten der Weißen Karpaten in Tschechien. Gerade einmal 240 EinwohnerInnen zählt Hostˇ etín. Gleichzeitig besichtigen mehr als 7.000 Gäste jedes Jahr die Klimaschutzprojekte in der Gemeinde. Einer davon war sogar Prinz Charles. Ganz zu Beginn stand die 1. Pflanzenkläranlage in der Region. 1997 folgte das Projekt “The Sun for the White Carpathians”. Neun Dächer in der Gemeinde, 40 in der Umgebung wurden mit Solarpanelen ausgestattet. Seit dem Jahr 2000 werden fast alle Gebäude in Hostˇ etín mit Energie aus Biomasse versorgt. Das Weiterbildungshaus Centre Veronica war das 1. öffentliche Passivhaus in Tschechien. Integriert in die Fassade wurde eine 22 m2 große Solaranlage. 2010 wurde ein weiteres Photovoltaikkraftwerk errichtet. 100 Tonnen CO2 werden in Hostˇetín allein mit Solartechnologie eingespart. Erneuert wurde auch die öffentliche Beleuchtung, die CO2-Emissionen konnten halbiert werden. Hostˇetín setzt aber auch auf alte regionale Obstsorten und traditionellen Anbau. 300 Tonnen Äpfel werden pro Jahr – natürlich mit Hilfe von Solarenergie und Abwärmenutzung – verarbeitet. Die Lagerhalle wurde mit Stroh gedämmt und muss weder gekühlt noch beheizt werden.

GROSSSCHÖNAU (Österreich, 1.200 EinwohnerInnen) Klimabündnis-Gemeinde seit 2000 KONTAKT: www.sonnenplatz.at

ˇ HOSTETÍN (Tschechien, 240 EinwohnerInnen) KONTAKT: www.hostetin.veronica.cz

★ CLIMATE STAR KATEGORIE 1

HOSTEˇ TÍN – 100% ERNEUERBAR

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in Biomassekraftwerk, energiesparende öffentliche Beleuchtung, Passivhausbauten, Solarenergie oder

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ˇ © HOSTETÍN

Ein Dorf in Tschechien lebt Klimaschutz vor. Sogar Prinz Charles machte sich davon schon ein Bild. 1. kommunales Passivhaus in Tschechien – Centrum Veronica Hostetín. ˇ

★ CLIMATE STAR KATEGORIE 1

KÖTSCHACHMAUTHEN – ENERGIE IM LERNGARTEN Die Kärntner Gemeinde Kötschach-Mauthen will energieautark werden – und zeigt, wie man auch die Kleinsten einbindet. ötschach-Mauthen hat im Klimaschutz viel vorzuzeigen. 21 Kleinwasserkraftwerke, drei Bergstauseen, zwei Biomasseheizwerke mit zwei ortseigenen Wärmenetzen, eine Biogasanlage, Kärntens einzige Windturbine sowie die erste internetgesteuerte Bioschauheizung. Dazu noch das „Sonnenkraftwerk Rathaus“. Die 141 m2 große, 20 kW starke Photovoltaikanlage wurde mit einem Bürgerbeteiligungsmodell umgesetzt. Gemeindeeigene Gebäude werden heute zu 98 % mit erneuerbaren Energien beheizt – der Ökostrombezug liegt bei ebenfalls fast 100 %. Als erste Gemeinde in Kärnten erhielt Kötschach-Mauthen das vierte von fünf möglichen e’s im Rahmen des Programms für energieeffiziente Gemeinden. Möglich machte das alles die Initiative „energie:autark Kötschach-Mauthen“, in der VertreterInnen aus Politik, Wirtschaft,Tourismus und Energieproduktion an einem Strang ziehen. Ganz neue Wege ging die Gemeinde bei der Einbindung der Kinder. Auf 300 m2 wurde der „1. Lerngarten der erneuerbaren Energien“ in Österreich eingerichtet. Kleine, alters- und themenbezogene Experimente und große, eigens angefertigte Demonstrationsversuche, die zum Staunen anregen und Neugier schaffen, bringen den BesucherInnen die Themen Wasser-, Wind- und Sonnenkraft sowie Biomasse und Energiesparen näher. Über 1.700 SchülerInnen haben bereits entdeckt, geforscht und gestaunt.

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© KÖTSCHACH-MAUTHEN

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Entdecken und forschen im 1. Lerngarten für erneuerbare Energie.

am Biobauernhof ausgerichtet ist. Ein Biohotel, eine Biopension, acht Biobauernhöfe, der 1. bio-faire Laden Österreichs, eine Bio-Getreidemühle, eine Bio-Käserei, eine Kräuterwelt mit Bio-Naturgarten, ein BioGroßhandel und ein Weinhändler mit Biowein. Dazu noch die Seehamer Biotage mit jährlich 35 Veranstaltungen. Nicht zu vergessen die Bioheuregion – Seeham ist Teil der größten Heumilchregion Europas. Nach langjähriger Vorarbeit zur Erreichung der Umwelt- und Bioausrichtung in der Gemeinde ist jetzt das große Ziel im Visier. Seeham will das 1. Biodorf in Österreich werden. Und auch in diesen Prozess wird die Bevölkerung genauso wie die lokale Wirtschaft und die Landwirtschaft intensiv eingebunden. Zukunftsdialoge wurden abgehalten, um die BürgerInnen mit dem Thema zu konfrontieren und Ideen und Gedanken einzuarbeiten. Diese Ideen wurden in einem Workshop zusammengefasst und der Gemeindevertretung präsentiert. Die Gemeinde hat sich im September 2011 einstimmig für das „Biodorf“ ausgesprochen. Die Eckpunkte des neuen Leitbildes wurden beim Dorffest vorgestellt und in Form einer Broschüre an alle Haushalte versandt. Die Zertifizierung zum 1. Biodorf soll in Kürze starten.

und Verbänden bis zu öffentlichen Versorgungsbetrieben und der Universität Szeged reicht. Die Ergebnisse sind beeindrukkend: dank Geothermie spart die Stadt 1.054 Tonnen CO2 und 482.000 m3 Erdgas. Sie hat in solare und thermale Heizsysteme investiert und LED-Straßenbeleuchtung eingeführt. 8,5 km neue Fahrradwege sowie Bushaltestellen und Fahrrad-Depots sind entstanden. Mórahalom knüpfte am örtlichen See auch an alte Traditionen der lokalen Landwirtschaft an – es grasen wieder Büffel. Das „Haus der nachhaltigen Entwicklung“ beherbergt einen Laden für

© MÓRAHALOM

KÖTSCHACH-MAUTHEN (Österreich, 3.600 EinwohnerInnen) Klimabündnis-Gemeinde seit 2008 KONTAKT: www.energie-autark.at

★ CLIMATE STAR KATEGORIE 1

Die Kleinstadt Mórahalom in Südungarn setzt ihre Klimaschutz-Initiative um. Und lässt alte Traditionen wieder aufleben. órahalom liegt am europäischen Radwanderweg Iron Curtain Trail, der von der Barentssee über 6.800 Kilometer ans Schwarze Meer führt. Mórahalom macht aber auch mit seiner Klimaschutz-Initiative auf sich aufmerksam. Diese umfasst die Verbesserung von Radinfrastruktur und öffentlichem Transport ebenso wie die Umstellung auf erneuerbare Energien. Die Stadt schuf ein geothermisches Kaskadensystem und verbesserte gleichzeitig die Wasserqualität. Mórahalom schaffte es außerdem, eine breite Koalition lokaler PartnerInnen zu schmieden, die von kommunalen und regionalen Akteuren über Nonprofit-Organisationen

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Mórahalom baut Radwege und organisiert ein Fahrradcamp.

regionale Produkte – es wird mit erneuerbarer Energie betrieben und hat die nachhaltige Entwicklung der Homokhát-Region zum Ziel.

SEEHAM (Österreich, 1.600 EinwohnerInnen) Klimabündnis-Gemeinde seit 2004 KONTAKT: www.biowelt.sub.cc

MÓRAHALOM (Ungarn, 6.100 EinwohnerInnen) KONTAKT: www.morahalom.hu

★ CLIMATE STAR KATEGORIE 1

DAS BIODORF SEEHAM Seeham setzt auf Bio – in der Landwirtschaft und im Tourismus. Die Salzburger Gemeinde will erstes Biodorf in Österreich werden.

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ber 80 % Bioanteil in der Landwirtschaft. Ein Tourismuskonzept, das auf Naturerlebnis und Urlaub

© SEEHAM

MÓRAHALOM – VON KASKADEN & BÜFFELN

Bio aus und in Seeham – das schmeckt auch Schauspielerin Katerina Jacob.

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SIEGERPROJEKTE ★ CLIMATE STAR KATEGORIE 1

plastiktaschenfreies Wieselburg einstimmig angenommen, auf Landesebene folgte ein ebensolcher Beschluss. Die Einzelhandelskette Spar bot Alternativen zum Plastikknotenbeutel an. Und auch Umweltminister Niki Berlakovich griff das Thema auf: Es folgte ein Pilotversuch mit Einkaufssackerl aus Bio-Plastik in Supermärkten in mehreren Bundesländern.

WIESELBURG – „MY BAG IS NOT PLASTIC“ Wieselburg in Niederösterreich will zur ersten plastiktaschenfreien Gemeinde in Österreich werden. Ein Weltrekord fiel bereits.

WIESELBURG (Österreich, 3.700 EinwohnerInnen) Klimabündnis-Gemeinde seit 1999 KONTAKT: www.mybagisnotplastic.at

★ CLIMATE STAR KATEGORIE 1 eniger Plastiktaschen – das war das simple Ziel. Ein Ziel, das die Stadtgemeinde Wieselburg mit einem Weltrekordversuch kombinierte. Die Idee kam von Umwelt-Stadträtin Irene Weiß. Sie nutzte das Jubiläum „10 Jahre Klimabündnis-Gemeinde“ und startete 2010 das Projekt „My bag is not plastic“. 3.650 verschiedene Stofftaschen sollten

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CˇIERNY BALOG – VON DER WALDBAHN ZUR BIOMASSE

© WIESELBURG

Eine Waldbahn führt durch eine kleine Gemeinde in der Slowakei. Seit kurzem fährt der Zug auch in Richtung Erneuerbare ab.

Plastic Planet-Regiesseur Werner Bote mit Wieselburg Stadträtin Irene Weiß.

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ˇ © CIERNY BALOG

zum Weltrekord führen. Eine Bestmarke, die mit 4.315 Taschen weit überschritten wurde. Selbst gestaltete oder signierte Taschen schickten u. a. Bundespräsident Heinz Fischer, Moderatorin Chris Lohner oder Kabarettist Josef Hader. Kombiniert wurde der Weltrekordversuch mit weiteren Aktionen: Stofftaschen wurden an alle Haushalte verteilt, Bauernmärkte, Adventmärkte oder Ballveranstaltungen wurden ebenso wie viele Betriebe plastiktaschenfrei. Die Stadtgemeinde stellte 10.000 Stück der „WieselburgTasche“ Betrieben gratis zur Verfügung. Wieselburg wurde so zum Vorreiter in ganz Österreich. Im Gemeinderat wurde die Resolution für ein

ie Schwarzgranbahn ist eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten im Zentrum der Slowakei.

Cˇierny Balogs erster Schritt: Thermische Sanierung.

Die Waldbahn ist 17 km lang und verkehrt zwischen Chvatimech und Cˇierny Balog. Zwei historische Lokomotiven, die bisher mit Altspeiseöl angetrieben werden, sollen in Zukunft mit Solarenergie betrieben werden. Immer stärker rückt Cˇierny Balog aber auch mit dem Engagement im Klimaschutz in den Mittelpunkt. Sie ist eine von mittlerweile vier Gemeinden in der Slowakei, die sich dem Klimabündnis angeschlossen hat. Bei den Klimaschutzmaßnahmen wurde zunächst der Schwerpunkt auf thermische Sanierung gelegt: Sowohl bei der Schule als auch bei einem Wohnbau. Seit diesem Winter ist eine Hackschnitzelanlage in Betrieb. Mit sieben weiteren Gemeinden wurde die Biomasseanlage geplant und gebaut. 1.050 Tonnen Biomasse aus den umliegenden Wäldern werden genutzt und in fünf Kesselanlagen mit einer Gesamtleistung von 1,4 MW in klimafreundliche Energie umgewandelt. Versorgt werden sieben öffentliche Einrichtungen: Vom Rathaus über die Volksschule bis zum Gesundheitszentrum. Der nächste Meilenstein ist die Umstellung der Straßenbeleuchtung. Das Netz der gesamten – stark zersiedelten – Gemeinden soll erneuert werden. Eine der treibenden Kräfte im Klimaschutz ist die NGO Vydra, die vor allem in der Bewusstseinsbildung aktiv ist. CˇIERNY-BALOG (Slowakei, 5.200 EinwohnerInnen) Klimabündnis-Gemeinde seit 2009 KONTAKT: www.ciernybalog.sk


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★ CLIMATE STAR KATEGORIE 2

te bei der Kommunikation aber auch auf die stadteigenen Informationskanäle und nutzte klassische Medien wie das Stadtmagazin und den Anzeiger genauso wie die Web 2.0-Medien Facebook und Twitter. 13 thermische Solaranlagen wurden realisiert, 18 effiziente Umwälzpumpen installiert und 1.000 Anfeuerungsmodule verteilt.

LUZERN PACKT’S AN Mit einem TV-Kommissar werden Bevölkerung und Unternehmen in der Schweiz für Klimaschutz gewonnen.

LUZERN (Schweiz, 76.100 EinwohnerInnen) Klimabündnis-Gemeinde seit 2001 KONTAKT: www.luzernpacktsan.stadtluzern.ch

★ CLIMATE STAR KATEGORIE 2

tefan Gubser hat als Tatort-Kommissar Reto Flückiger schon in vielen Städten ermittelt. In Luzern ermittelt er unter dem Slogan „Energie verschwenden ist ein Verbrechen!“ Gubser ist das prominente Aushängeschild des Projektes „Bessere Luft und Klimaschutz. Luzern packt’s an“. Der Startschuss der Kampagne fiel im Sommer 2010. Bevölkerung

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NEUMARKT – 95% WENIGER CO2 „Auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt“ will Neumarkt in der Oberpfalz den Energieverbrauch halbieren. eumarkt macht Nachhaltigkeit zum Thema. Und das für jedes Alter. Für die Kleinsten gibt es eine Kinderakademie. StudentInnen forschen

© LUZERN

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und Unternehmen in der Stadt wurden über die Themen Klimaschutz, Luftqualität, Solarwärme, Energieeffizienz und Holzfeuerung informiert. Nach „Solar heizen“ folgten im Herbst 2010 „Richtig feuern“, „Energisch optimieren“ im Frühling 2011 sowie im Herbst 2011 „Besser wohnen“. Die Teilprojekte haben jeweils eine Laufzeit von drei bis fünf Jahren. 200.000 CHF (€ 165.640) wurden für die Sensibilisierungs- und Informationsaktivitäten eingesetzt. 1 Mio. CHF (€ 828.200) stehen an Fördermitteln zur Verfügung. Die Plakatkampagne mit dem TV-Kommissar war ein voller Erfolg und sorgte über die Stadtgrenzen hinaus für Aufsehen. Luzern setz-

NEUMARKT IN DER OBERPFALZ (Deutschland, 40.000 EinwohnerInnen) Klimabündnis-Gemeinde seit 2008 KONTAKT: www.neumarkt.de/de/wirtschaft/ nachhaltigkeit-und-klimaschutz

© NEUMARKT

Tatort-Kommissar Reto Flückiger wirbt für den Klimaschutz.

mit jungen UnternehmerInnen auf dem Gebiet der Erneuerbaren. Und für alle steht die heuer bereits zum fünften Mal abgehaltene Nachhaltigkeitskonferenz offen. Nicht umsonst verlieh das Bayerische Umweltministerium der Stadt das Siegel „Nachhaltige Bürgerkommune“. Nachhaltig sind auch die Klimaschutzziele. Bis 2050 soll der Energieverbrauch halbiert werden. Kombiniert mit einer Umstellung auf erneuerbare Energien werden die CO2-Emissionen um 95 % reduziert. Die gemeindeeigenen Liegenschaften wurden bereits auf Ökostrom umgestellt, kleine dezentrale Blockheizkraftwerke installiert und die Straßenbeleuchtung erneuert – allein die jüngste Sanierung spart im Jahr 536 Tonnen CO2 und rund 62.000 Euro an Stromkosten. Modellcharakter hat auch das Netto-Plus-Energie-Verwaltungsgebäude der Stadtwerke. Die Stadt setzt zudem auf Förderungen. Im Rahmen des Faktor 10-Förderprogramms stehen pro Jahr bis zu 1 Million Euro für die Sanierung von Privathäusern zur Verfügung. Die nächsten Ökoprojekte sind bereits geplant. Im Norden entsteht ein Biomasseheizkraftwerk mit 40 Gigawatt Leistung. Windkraft, Abwärmenutzung und eine PV-Anlage mit einer Leistung von 1,2 Megawatt folgen.

Das Netto-Plus-Energie-Verwaltungsgebäude in Neumarkt.

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SIEGERPROJEKTE ★ CLIMATE STAR KATEGORIE 2

SANEM – DIE BRENNSTOFFZELLE Beim Betrieb der ersten Mikro-Kraft-Wärme-Kopplung auf Basis der Brennstoffzelle gibt es in Sanem erstaunliche Ergebnisse.

SANEM (Luxemburg, 14.200 EinwohnerInnen) Klimabündnis-Gemeinde seit 1998 KONTAKT: www.siegelschleimer.lu www.baxi-innotech.de

ie Gemeinde Sanem in Luxemburg hat im Bereich der effizienten Energienutzung einen innovativen Weg eingeschlagen.Als eine der ersten Gemeinden in Europa testet sie seit September 2011 den Einsatz einer Mikro-KraftWärme-Kopplung auf Basis der Brennstoffzelle. In einer in Holzbauweise hergestellten Schule kann das Zusammenspiel „Gebäude + Technik“ bestmöglich und zukunftsweisend dargestellt werden. Ziel ist es, den BürgerInnen diese Technik der neuesten Generation näher zu bringen und Schlussfolgerungen bezüglich Verfügbarkeit, energetischer Effizienz,Wirtschaftlichkeit, Zuverlässigkeit sowie der Einbindung in zukünftige Kommunikationskonzepte zu ziehen. Das Einsparungspotenzial

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★ CLIMATE STAR KATEGORIE 2

„SCHWAZ MOBIL“ Die Fahrgastzahlen im Öffentlichen Verkehr wurden verdoppelt, der Radverkehrsanteil stieg steil an. Eine Tiroler Gemeinde zeigt, wie es geht. örderung des öffentlichen Verkehrs sowie bessere Bedingungen für FußgängerInnen und RadfahrerInnen. Das sind Ziele, die sich viele Gemeinden stecken – Schwaz aber konsequent umsetzt. Aufbauend auf dem Programm „Clever mobil in Schwaz“ wurde 2007 mit dem Mobilitätspaket „Schwaz mobil“ noch ein Zahn zugelegt. Herzstück ist die Mobilitätsauskunftsstelle am Gemeindeamt. Die Stadt selbst führte ein Mobilitätsmanagement ein – schaffte Diensträder an

© SANEM

F Die Mikro-Kraft-Wärme-Kopplung auf Basis der Brennstoffzelle.

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© SCHWAZ

an Primärenergie ist im Vergleich zur getrennten Erzeugung von Strom und Wärme groß. Die CO2-Emissionen könnten um 50 % reduziert werden. Die Mikro-KWK auf Basis der Brennstoffzelle bietet den höchsten Wirkungsgrad aller vergleichbaren Geräte, die derzeit am Markt verfügbar sind. Im Rahmen des Projektes wurden bislang erstaunliche Resultate erzielt. In den ersten vier Monaten wurden über 3.000 kWh. produziert und das Schulgebäude zusätzlich „intelligent“ beheizt. Der Primärenergiebedarf der Schule wurde zudem im Schnitt um 20 % gegenüber den Verbrauchswerten der letzten Jahre reduziert. Das Projekt ist auch eine Chance für das Handwerk, da sich hier eine komplett neue Berufssparte bilden kann.

Schöner Anstieg: Schwaz forciert den Radverkehr.

und eröffnete zwei E-Tankstellen. Besonderes Augenmerk wurde auf die Schnittstellen im Umweltverbund gelegt: Hochwertige Haltestellen, moderne Fahrradabstellanlagen, Belebung des Bahnhofs. Beim „schranken-losen Bahnhof“ wird Mobilität mit Kultur- und Sozialprojekten kombiniert. Intensiv eingebunden werden auch die BürgerInnen. 6.000 Taschenfahrpläne für Bus und Bahn werden jedes Jahr verteilt, Neu-Zugezogene erhalten ein Mobilitäts-Infopaket. Etabliert haben sich auch die jährliche Radl-Börse sowie die „Sattelfeste“. Für die Volksschule wurde ein „Pedibus“ – der Autobus auf Füßen – installiert. Im jährlichen Stadtbudget sind 25.000 Euro für Maßnahmen im Fuß- und Radwegenetz sowie Umwelt-Öffentlichkeitsarbeit budgetiert. Für den Öffentlichen Verkehr sind pro Jahr 300.000 Euro veranschlagt. Der Erfolg in Zahlen: 2001 nutzten 330.000 Fahrgäste den Citybus, jetzt sind es knapp 700.000 pro Jahr. SCHWAZ (Österreich, 13.000 EinwohnerInnen) Klimabündnis-Gemeinde seit 2001 KONTAKT: www.schwaz.at/mobil


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VESZPRÉM – VON DER ENERGIE – ZUR KLIMASTRATEGIE Eine der ältesten Städte Ungarns startete mit einem Energie-Check, jetzt geht es an die Umsetzung des Klimaplans. nergiesparen ist gut für den Klimaschutz und die Geldbörse. In kaum einem anderen EU-Staat ist der ökologische mit dem ökonomischen Aspekt so eng verknüpft. Eine durchschnittliche ungarische Familie gibt 12 % ihres Einkommens für Energie aus – das ist ein negativer Spitzenwert in der EU. Genau aus diesem Grund nimmt die Stadt Veszprém am Projekt INTENSE teil – mit dem Ziel, die langjährigen Erfahrungen der alten EUStaaten im Energieeffizienzbereich nach Mittel- und Osteuropa zu übertragen. Zum Projektstart 2009 wurde die Bevölkerung befragt. 77 % stimmten für ein stärkeres Engagement der Stadtgemeinde im Bereich Energieeffizienz. Im Laufe der Zeit wurde aus der Energiestrategie eine umfassende Klimastrategie. Bis 2025 sollen die CO2Emissionen um 25 % reduziert werden, der Energieverbrauch um 25 % gesenkt und

entsprechen dem Label „Klimahaus A“. Würde man mit Öl heizen, würde der Verbrauch nur drei Liter pro Quadratmeter und Jahr ausmachen. Der Heizenergiebedarf liegt unter 30 kWh/m2 im Jahr. Die Gebäude der 950 Wohneinheiten umfassenden Casanova wurden so angelegt, dass sie sich gegenseitig so wenig wie möglich beschatten. Außerdem soll auf der Strecke Bozen-Meran eine eigene Bahnhaltestelle eingerichtet werden. Gerade geplant wird am CO2-neutralen Stadtviertel Drususstraße. Bis 2014 entstehen 550 neue Wohnungen. Das neue Viertel ist ebenso an das öffentliche Verkehrssystem angebunden. Für individuelle Mobilität stehen Car-Sharingplätze und ein Fuß- und Radwegenetz zur Verfügung. Bozen ist 2012 „Fahrrad-Stadt in Italien“ und verfügt über ein 71 km langes Radwegenetz. Die zweibahnigen Fahrradstreifen mit Mittelstreifen und Gegenverkehr wurden mittlerweile zum Markenzeichen.

VESZPRÉM (Ungarn, 64.300 EinwohnerInnen) KONTAKT: www.veszprem.hu

★ CLIMATE STAR KATEGORIE 3

BOZEN – CO2-NEUTRALE WOHNVIERTEL Bozen setzt auf CO2-Neutralität. Innerhalb von 20 Jahren sollen die CO2Emissionen von 10 auf 2 Tonnen reduziert werden. ozen geht im Klimaschutz neue Wege. Bestes Beispiel sind die beiden ökologischen Wohnviertel Casanova/Kaiserau und Drususstraße. Beide

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© VESZPRÉM

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der Anteil der Erneuerbaren auf 20 % erhöht werden.Veszprém setzte bereits einen Schwerpunkt auf thermische Sanierung. 800 Wohneinheiten wurden saniert und die CO2-Emissionen halbiert. Langfristig sollen 70 % des Gebäudebestandes energetisch optimiert werden. Investiert wurde auch in die Verbesserung der Fußund Fahrradwege sowie in die Grünraumgestaltung. Der Energieverbrauch wurde auch durch die Erneuerung der Straßenbeleuchtung und die Sanierung von drei historischen Gebäuden gesenkt.

© BOZEN

★ CLIMATE STAR KATEGORIE 2

Neue Radwege für eine der ältesten Städte Ungarns, Veszprém.

Das Wohnviertel Casanova trägt das Label „Klimahaus A“.

Kontinuierlich wurde der Fahrradanteil auf 30 Prozent gesteigert. Auch bei der energetischen Sanierung ist Bozen Vorreiter. Der gesamte gemeindeeigene Gebäudebestand erhält KlimaHaus Standard B – der Verbrauch wird auf weniger als 50 kWh/m2 im Jahr reduziert. Zudem ist Bozen schon heute mit über 5.200 m2 die Stadt mit der größten Fläche an thermischen Solarkollektoren in Italien. BOZEN (Italien, 104.000 EinwohnerInnen) Klimabündnis-Gemeinde seit 1994 KONTAKT: www.comune.bolzano.it ClimateStar 2012 |

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SIEGERPROJEKTE

LEIPZIG – WENN DAS LICHT ANGEHT Die Stadt Leipzig hat historische Leuchten in der Altstadt auf innovative LED-Technik umgerüstet. chinkelleuchten prägen das Bild vieler historischer Stadtzentren in ganz Europa. Leipzig ist es gelungen, diese traditionellen Lichtmasten zu erhalten und mit modernster und energiesparender Technologie auszustatten. 2010 startet das größte Projekt dieser Art in Deutschland. Ein auf die historischen Leuchten abgestimmter Einbausatz wurde entwickelt. Dieser greift die Optik der alten Gasglühstrümpfe auf. Die LED-Diffusoren befinden sich jetzt genau dort, wo früher die Glühstrümpfe der Original-Gasbeleuchtung waren. Über 360 Schinkelleuchten wurden im Rahmen des Projektes „Intelligentes Stadtlicht“ auf LED-Technik umgerüstet. Verbrauchte Leipzig mit den alten Leuchtmitteln bei einer Be-

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leuchtungsdauer von 4.096 Stunden pro Jahr ca. 125.000 kWh, so reduziert sich der Energieverbrauch durch den Einsatz der LED-Technik auf jetzt nur noch 35.000 kWh. Statt vormals 80 Watt bzw. 90 Watt je Lichtpunkt hat jede umgerüstete LED-Leuchte jetzt nur noch einen Verbrauch von 24 Watt Gesamtsystemleistung. Die Umrüstung bewirkt damit eine Einsparung von 72 %. Gleichzeitig wurde auch die Lichtqualität verbessert. Die warm-weißen LEDs weisen mit 2.700 Kelvin eine sehr hohe Lichtausbeute von 90 Lumen/Watt auf. Die Umrüstung der Schinkelleuchten reiht sich nahtlos in die Klimaschutz-Aktivitäten der Stadt Leipzig ein. Seit 1990 wurden die CO2-Emissionen mehr als halbiert. LEIPZIG (Deutschland, 522.900 EinwohnerInnen) Klimabündnis-Gemeinde seit 1994 KONTAKT: www.leipzig.de/de/buerger/umwelt/ klimaschutz/index.shtml

★ CLIMATE STAR KATEGORIE 3

ZÜRICH – ENERGIECOACHING Zürich setzt beim Klimaschutz auf Beratung und stellt Privaten und Baufachleuten Coaches zur Seite. rei Viertel aller ZürcherInnen stimmten 2008 für die 2000-WattGesellschaft. Verminderung des Energieverbrauchs um zwei Drittel, höchstens eine Tonne CO2 pro Person und der Verzicht auf neue Atomkraftwerksbeteiligungen waren die zentralen Elemente des Zürcher Weges. Mittlerweile ist Zürich mitten in der Umsetzung. Das Pilotprojekt „Energie-Coaching“ liefert einen wichtigen Beitrag. 21 externe Coaches bringen

© LEIPZIG

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Baubürgermeister Martin zur Nedden nimmt die LED-Leuchten in Betrieb.

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| ClimateStar 2012

© ZÜRICH

★ CLIMATE STAR KATEGORIE 3

21 Energie-Coaches beraten Private genauso wie Planende.

ihr Wissen zu Energieeffizienz und erneuerbaren Energien im Gebäudebereich bereits im Bauprozess ein und zeigen privaten Bauherrschaften und Planenden Wege zur Realisierung zukunftsfähiger, energetischer Lösungen auf. Beraten werden auch HausbesitzerInnen im Fernwärmegebiet, die von der Stilllegung von Erdgas-Leitungen betroffen sind. Für sie gibt es eine kostenlose Beratung für die Umstellung auf ein neues Heizsystem – koordiniert werden auch Nachbarschaftslösungen. Das Projekt weist ein sehr gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis von rund 30 Förderfranken pro eingesparte Tonne CO2 auf. 14 % der Coaching-Projekte erreichen in den nächsten fünf Jahren Minergie-Neubau-Niveau, dieser Wert liegt über dem gesetzten Ziel von 10 %. Bis Ende 2012 stellt Zürich CHF 2.782.300 (€ 2.305.420) für das Projekt zur Verfügung. Aufgrund der positiven Resultate soll in den nächsten Monaten entschieden werden, wie das Angebot des Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich ab 2013 weitergeführt wird. ZÜRICH (Schweiz, 382.900 EinwohnerInnen) Klimabündnis-Gemeinde seit 1993 KONTAKT: www.stadt-zuerich.ch/energiecoaching


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★ CLIMATE STAR KATEGORIE 4

Ökostrom. In allen vier Gemeinden werden Ökostromanlagen errichtet. In Bad Schönau versorgt bereits eine Photovoltaikanlage die Stromtankstelle mit Ökostrom. In Lichtenegg wird der Kleinwindpark genutzt. Weitere PV-Anlagen sind in Lichtenegg, Krumbach und Kirchschlag in Umsetzung.

E-MOBIL BUCKLIGE WELT Genau dort, wo es RadfahrerInnen schwer haben, wird Radfahren leicht gemacht. Die Bucklige Welt in Niederösterreich setzt auf E-Mobilität.

REGION BUCKLIGE WELT (Österreich, vier Gemeinden, 13.000 EinwohnerInnen) Klimabündnis-Gemeinden seit 1999 KONTAKT: www.buckligewelt.at/e-mobil

★ CLIMATE STAR KATEGORIE 4 ie Bucklige Welt – das Land der 1.000 Hügel – eignet sich aufgrund der anspruchsvollen Topographie ideal als Versuchsgelände für E-Mobilität. Gleichzeitig soll für die Bevölkerung genauso wie für die Gäste die schöne Landschaft leichter als bisher zugänglich gemacht werden. Und das zu leistbaren Preisen. Genau

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KLIMAGEMEINSCHAFT ROM

© BUCKLIGE WELT

Von der Provinz zur Gemeinde zu den BürgerInnen. Wie die Provinz Rom im Klimaschutz auf Teamwork setzt.

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das ist seit 2011 mittels E-Bikes nun auch für weniger sportliche Menschen möglich. In vier Gemeinden – Bad Schönau, Kirchschlag, Krumbach und Lichtenegg – startete das Projekt „E-mobil Bucklige Welt“. ETankstellen wurden errichtet und ein Wegenetz erstellt.An 14 Standorten stehen 40 Räder zur Verfügung und wurden auch gleich gut genutzt: von Mai bis Oktober 2011 wurden 600 Verleihvorgänge gezählt, bei den Segways ca. 120. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf e-mobiler Alltagsmobilität, gewerblicher Mobilität und Bewusstseinsbildung. Fünf weitere Gemeinden in der Klima- und Energiemodellregion Bucklige Welt – Wechselland wollen sich anschließen. Ein Grundpfeiler von „E-Mobil Bucklige Welt“ ist die Kombination mit

on der Millionenstadt Rom über den Badeort Ladispoli bis zum Castel Gandolfo, dem Sommersitz des

PROVINZ ROM (Italien, 121 Gemeinden 4.194.000 EinwohnerInnen) Klimabündnis-Region seit 2004 KONTAKT: www.pattodeisindaci.provincia.roma.it

© ROM

E-Mobilität erleichtert das Radeln im Land der 1.000 Hügel.

Papstes. Die Provinz Rom ist vielfältig. Bei einem Thema arbeiten aber immer mehr Gemeinden intensiv zusammen: beim Klimaschutz. Gemeinsam mit bisher 31 Gemeinden hat sich die Provinz im Rahmen des „Covenant der Bürgermeister“ das Ziel gesetzt, die CO2-Emissionen bis 2020 um 20 % zu reduzieren. Mit der Umsetzung des nachhaltigen Energieaktionsplanes sollen vier Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Lokale CO2-Bilanzen und Aktionspläne werden gemeinschaftlich erstellt und abgeglichen. Bei regelmäßigen zentralen und dezentralen Treffen werden Erfahrungen ausgetauscht, Finanzierungsmodelle vorgestellt und Umsetzungspläne diskutiert. Zur besseren Vernetzung wurde eine eigene Internetplattform eingerichtet. Für Energieeffizienzmaßnahmen hat die Provinz vier Millionen Euro Fördermittel für Gemeinden und Unternehmen zur Verfügung gestellt, bei den Erneuerbaren geht sie beispielhaft voran. Die von der Provinz Rom verwalteten höheren Schulen werden Schritt für Schritt mit PV-Anlagen bestückt.Auf 301 Schuldächern wird nach Abschluss des Projektes klimafreundliche Energie produziert. 195 Photovoltaikanlagen wurden bereits installiert. Die Gesamtinvestitionen betragen 24 Millionen Euro.

In der Provinz Rom ist Klimaschutz Chefsache – Der Präsident der Provinz, Nicola Zingaretti.

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AWARD European Municipalities Compete for the Climate

Climate Star 2012 The European Award for Local Climate Protection Initiatives


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Outstanding projects initiate the energy transition across the continent.

THE COMPETITION

© ANDALUSIA

© MÓRAHALOM

© BUCKLIGE WELT

© KÖTSCHACH-MAUTHEN

TABLE OF CONTENTS

20 Climate Stars in nine countries.

NEUMARKT IN DER OBERPFALZ (D) 95 % less CO2 ............. 09 SANEM (LU) The Fuel Cell ..................................................... 10

CLIMATE STAR 2012 The short track to climate protection ...................................... 04

SCHWAZ (A) Schwaz Mobile .................................................. 10 VESZPRÉM (HU) From Energy to Climate Strategy ................ 11

WINNING PROJECTS

★ CAT. 3 – OVER 100,000 INHABITANTS

★ CAT. 1 – UP TO 10,000 INHABITANTS

BOZEN (I) CO2-Neutral Neighbourhood ................................ 11

GALLNEUKIRCHEN (A)

LEIPZIG (D) When the Light Comes On ................................ 12

World Environmental Weeks ..................................................... 05

ZURICH (CH) Energy-Coaching .............................................. 12

GROSSSCHÖNAU (A)

★ CAT. 1 – ASSOCIATIONS OF LOCAL AUTHORITIES

Construction and Energy at the Sonnenplatz ........................... 05

ˇ HOSTETÍN (CZ)

BUCKLIGE WELT (A) E-Mobility Bucklige Welt ....................... 13

Hostˇ etín – 100 % Renewable .................................................... 06

PROVINCE OF ROME (I) Climate Community Rome ............. 13

KÖTSCHACH-MAUTHEN (A)

ANDALUSIA (ES)

Energy in the Teaching Garden ................................................ 06

500 Communities on the Path to Climate Protection .............. 14

MÓRAHALOM (HU)

OSONA (ES) Energy Region Osona ......................................... 14

Cascades and Buffaloes ............................................................. 07

SEEHAM (A) The Seeham Organic-Village ..................................................... 07

WIESELBURG (A) My bag is not plastic! ................................................................ 08

ˇ CIERNY BALOG (SK) From the Forest Train to Biomass ............................................. 08

★ CAT. 2 – UP TO 100,000 INHABITANTS LUCERNE (CH) Lucerne Get’s it Done .................................... 09

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IMPRINT: Special issue, umwelt & energie 1a/2012, Reg.-No.: 02Z032040M. EDITOR, PUBLISHER & MEDIA HOLDER: Land Niederösterreich, Gruppe Raumordnung, Umwelt und Verkehr, Abt. Umweltwirtschaft & Raumordnungsförderung, 3109 St. Pölten, Landhausplatz 1, Tel.: 02742/9005-15273, Fax: DW 14350, e-mail: post.ru3@noel.gv.at. EDITORIAL TEAM: Dr. Angelika Holler, DI Leonore Mader-Hirt. ENGLISH TRANSLATION: NetVenture Europe Co KG. LAYOUT: Peter Fleischhacker. CIRCULATION: 3,000. PRODUCTION: Berger, Horn. PLACE OF PUBLISHING: St. Pölten. www.umweltundenergie.at


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FOREWORD

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© WEINGARTNER

© NÖ LANDESPRESSEDIENST

We really need to start doing something about it especially where we are prepared to make changes in our lifestyles. And we are usually prepared to make such a change where we will find some sort of personal benefit. It can be through creating a feeling of ethical responsibility, better health, varied and friendlier environment, the feeling of independProv. Governor ence when it comes to food or energy supply. In Dr. Erwin Pröll any event when it comes to climate protection we need to question or current lifestyle and to act. Lower Austria, which anchored climate protection in its constitution as early as 2007, has taken the initiative and has set ambitious goals. One hundred percent of electrical power needs are to come from renewable energy by 2015 and 50 percent of overall energy needs by 2020. In addition we hope to create 20,000 jobs in the energy and environmental sectors.To reach these goals Lower Austria Climate Program was put called into existence in 2004, which will enter its third phase with a focus on energy from 2013 to 2020. More than 150 experts from various departments and institutions are working on meeting these targets. We have already met the Kyoto requirements in residential Prov. Env. Council construction. However, we are ready to commit Stephan Pernkopf more effort and funding into implementation.The slogan for this year’s Climate Star is “Climate Unites”.The numerous issues arising from climate change can only be mastered together and in dialog with each other and it is and should be a pleasure to work on it. We would also like to express our thanks to the communities receiving the award, the climate alliance and our partners in Rio Negro Brazil.

DR. ERWIN PRÖLL, PROVINCIAL GOVERNOR

DR. STEPHAN PERNKOPF, PROVINCIAL ENVIRONMENTAL COUNCIL

he restructuring of the power supply and new ideas for sustainable mobility need to be conceived, communicated on location in cities and communities.To be successful, these processes have to include many actors:Young and old, consumers and companies, farmers and wildlife protection, policy makers and administrators, municipalities and regions.The sustainable development in cities or communities begins in the minds of residents and needs to be negotiated and designed anew in accordance with the slogan “Climate Unites”. President of

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© CLIMATE STAR 2012

ogether, the Climate Alliance Europe and the province of Lower Austria will award Climate Stars to communities throughout Europe, and who would not like to receive the prize? Such awards are an ideal way to bring about changes in habits or to motivate people to stick with it. We desperately need this paradigm shift and we need it in many areas to slow global warming. Greenhouse gas emissions are still moving in the wrong direction.

“CLIMATE UNITES”

Climate Alliance

Future development on the path to 100 perJoachim Lorenz cent renewable energy cannot be limited to the collection and compilation of various individual projects and policy approaches. In the end the process is the most important: In addition to an analysis of strengths and weaknesses, it includes an agreement pertaining to strategic objectives and activation and participation of citizen to develop accepted, efficient measures that support one another and contribute to regional improvement. Transport policy is a particularly interesting subject, as it immediately impacts the perception and lifestyles of numerous individuals. Climate-friendly mobility however is the key to future economic social development.

© CLIMATE STAR 2012

CLIMATE PROTECTION THAT MOVES

Managing

In 2012 the Climate Alliance will honour cities Director and communities in Europe for their successUlrike Janssen ful contribution to climate protection with a Climate Star. Both large cities and small communities have provided excellent role models. Overall concepts and many various innovative projects contribute to the reduction of CO2 emissions, support renewable energies and sponsor sustainable mobility. I hope that many more communities will be motivated to follow in their footsteps. Congratulations to the prize winners!

JOACHIM LORENZ PRESIDENT OF CLIMATE ALLIANCE

ULRIKE JANSSEN MANAGING DIRECTOR CLIMATE ALLIANCE ClimateStar 2012 |

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COMPETITION

CLIMATE STAR 2012 The Climate Star goes to: Climate Alliance Europe awards prizes to climate protection projects in communities. ARCELONA already won it.Venice and The Hague as well. In 2009 it went to Vienna and St. Pölten. Not only large cities can win the Climate Star but also the activities of smaller communities and municipal regions have also won the prize. One example is Dorf an der Pram in Austria with only 1,000 inhabitants with its energy building blocks or the

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international Alpine Pearl project where 21 Alpine communities in five countries are working towards ecological tourism.

Climate Alliance is the largest municipal climate protection alliance in Europe with over 1600 cities, towns, municipalities and regions in 18 countries. It connects local municipalities with the indigenous peoples of the South American rain forest.The common goal is a global partnership to protect the world’s climate.

THE JURY. The Climate Alliance Europe will evaluate and select climate protection projects.The jury is made up of the management as well as the national coordinators from six European countries.The

THE CLIMATE STARS. Up to now 70 Climate Stars were awarded in four ceremonies. In 2012 the Climate Alliance will recognize 20 climate protection projects from 9 countries.The projects range from an organic village to energy independent communities to e-mobility in the land of 1000 hills.The award winners at the celebrations at Hof palace in Lower Austria will include a Czech community for the first time. Hostˇetín with 210 inhabitants is also the smallest municipality ever to win an award.

© HANS CZIHAK

CATEGORIES

Ten years of Climate Star: 90 climate protection projects have been awarded.

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| ClimateStar 2012

CATEGORY I – up to 10,000 inhabitants CATEGORY 2 – up to 100,000 inhabitants CATEGORY 3 – over 100,000 inhabitants CATEGORY 4 – Associations of local authorities www.climate-star.org


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WETTBEWERB

CLIMATE STAR 2012 The Climate Star goes to – Klimabündnis Europa zeichnet zum fünften Mal Klimaschutz-Projekte von Gemeinden aus. ORZEIGEPROJEKTE. Barcelona hat ihn schon.Venedig und Den Haag auch. 2009 ging er zuletzt nach Wien und St. Pölten. Nicht nur Großstädte werden mit dem Climate Star ausgezeichnet, sondern auch Aktivitäten von kleineren Gemeinden und kommunalen Zusammenschlüssen. Beispiele dafür sind die 1.000 EinwohnerInnen zählende Gemeinde Dorf an der Pram in Österreich mit dem

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Energiebaukasten oder das grenzüberschreitende Projekt Alpine Pearls, bei dem 21 Alpen-Gemeinden aus fünf Ländern auf ökologischen Tourismus setzen.

schen Ländern zusammen. Das Klimabündnis ist mit über 1.600 Städten, Gemeinden und Landkreisen in 18 Ländern das größte kommunale Klimaschutz-Netzwerk in Europa. Es verbindet Kommunen mit indigenen Völkern der Regenwälder in Südamerika. Gemeinsames Ziel der globalen Partnerschaft ist der Schutz des Weltklimas.

DIE JURY. Bewertet und ausgewählt werden Klimaschutz-Projekte vom Klimabündnis Europa. Die Jury setzt sich aus der Geschäftsführung sowie den NationalkoordinatorInnen aus sechs europäi-

DIE CLIMATE STARS. 70 Climate Stars wurden bei den vier Auflagen bisher vergeben. 2012 zeichnete das Klimabündnis 20 Klimaschutz-Projekte aus neun Ländern aus. Vom Biodorf über energieautarke Gemeinden bis zur E-Mobilität im Land der 1.000 Hügel. Unter den Preisträgern bei der Gala in Schloss Hof in Niederösterreich war heuer erstmals auch eine Gemeinde aus Tschechien. Hostˇetín ist mit 210 EinwohnerInnen zudem die kleinste jemals prämierte Gemeinde.

© HANS CZIHAK

KATEGORIEN

Zehn Jahre Climate Star: 90 Klimaschutz-Projekte wurden prämiert.

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| ClimateStar 2012

KATEGORIE 1 – bis 10.000 EinwohnerInnen KATEGORIE 2 – bis 100.000 EinwohnerInnen KATEGORIE 3 – über 100.000 EinwohnerInnen KATEGORIE 4 – Kommunale Netzwerke www.climate-star.org


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WINNING PROJECTS

20 CLIMATE STARS IN NINE COUNTRIES The winning projects are examples to be emulated in demonstrating how climate protection initiatives can be implemented at the grass-roots. ★ CLIMATE STAR CATEGORY 1

GALLNEUKIRCHEN – WORLD ENVIRONMENTAL WEEKS

GROSSSCHÖNAU – CONSTRUCTION AND ENERGY AT THE SONNENPLATZ

Making climate protection tangible. And in compact form. One community in Upper Austria has managed to do just that. wenty-seven events in 18 days.At the World Environmental Weeks – Enjoying the Climate Week 2011 in Gallneukirche, Austria the focus was entirely on climate protection.The whole community took part from pre-schools and schools, both parishes, clubs, businesses and restaurants. Citizen involvement models, energy independence, regional planning agreements and water usage in gardens were discussed and information provided. Climate protection through walking could be seen in the musical city walk and the environmental hike. Climate protection to be enjoyed, in the newly opened thirdworld store on the market square the soil federation gave away plants for free.The

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© GALLNEUKIRCHEN

★ CLIMATE STAR CATEGORY 1

Mayor Gisela Gabauer cycling, and takes the lead by example.

sustained success of the World Environment Weeks can be seen most clearly when it comes to mobility.The community has taken advantage of the Climate Alliances offer of bicycle advising. During the bicycle action week the “RadPoint Galli” (Bike Point Galli) was opened and the “StadtRad Galli” (City Bike Galli) and the “Gemeindedienst Galli fährt Rad” (Town Administration Galli Rides Bicycles) projects were presented.The Gallinger RadFrühling (Gallinger Bicycle Spring) is now taking place and Gallneukirchen wants to become the bicycle capital of the Mühlviertel region. The share of bicycle trips should double to 15 % by 2020.The schools set a climate friendly pedestrian school bus in the World Environmental Week.The Gallifüßler are up and moving once again. GALLNEUKIRCHEN (Austria, 6.200 inhabitants) Member of the Climate Alliance since 1998 CONTACT: www.gallneukirchen.at

The research and training centre in Großschönau (Lower Austria) will help with the move to renewable energy. n the beginning there was the environmental trade fair in Austria; Bio-Energiemesse BIOEM. It has now been held 27 times. Sonnenplatz (sunny place) was inaugurated in 2007 and the first European passive home village opened for test living.The focus is on energy saving construction, renovation and living. Five passive homes in various styles were available for testing and experiencing for all those interested in building and renovating.An educational department was also set up at the same time.The research and training centre for building and energy opened in November 2011. One-point-nine million eu-

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WINNING PROJECTS

© GROSSSCHÖNAU

plant-based sewage treatment.All of this and more can be found in a small village in the northwest of the White Carpathians in the Czech Republic. Hostˇ etín only has 240 inhabitants.At the same time more than 7,000 guests come to the climate protection projects in the community. One guest was even Prince Charles.At the very beginning was the first constructed wetland in the region.The Sun for the White Carpathians project followed in 1997, with solar panels installed on nine roofs in the community and 40 in the surroundings. Since 2000 almost all of the buildings in Hostˇ etín are fed energy from biomass.The Centre Veronica education centre was the first public passive building in the Czech Republic. The facade has a 22 m2 integrated solar array.Another photovoltaic power plant was built in 2010. Solar technology has saved 100 tons of CO2 in Hostˇ etín.The public lighting system was also the public lighting system, CO2 emissions were halved. Hostˇetín also raises regional products and uses traditional farming methods. Three-hundred tons of apples are processed each year with the help of solar energy and waste heat exploitation.The storage hall is insulated with straw and does not need to be cooled or heated.

Recently built, the new centre of excellence for construction and energy in Großschönau.

ros were invested with expertise coming directly from the region.A lot of the planners and craftsmen involved in the planning and building of the passive houses were trained and educated in Großschönau. The modern training rooms are used to train and educate building planners, craftsmen, technicians and municipal politicians. Just in the first three months of 2012, 90 people were trained as passive house craftsmen, planners and energy advisors. In March 2012 Sonnenplatz will be expanded to include Sonnenwelt (Solar World) – an exhibit available throughout the year discussing energy-efficient construction, homes, renovation and living. GROSSSCHÖNAU (Austria, 1.200 inhabitants) Member of the Climate Alliance since 2000 CONTACT: www.sonnenplatz.at

ˇ HOSTETÍN (Czech Republic, 240 inhabitants) CONTACT: www.hostetin.veronica.cz

★ CLIMATE STAR CATEGORY 1

HOSTEˇ TÍN – 100% RENEWABLE

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biomass power plant, energy-saving public lighting, passive home construction, solar energy even

| ClimateStar 2012

ˇ © HOSTETÍN

A village in the Czech Republic is a role model for climate protection. Even Prince Charles has come to take a look. Centrum Veronica Hostetín: ˇ The first passive house of a municipality in the Czech Republic.

★ CLIMATE STAR CATEGORY 1

KÖTSCHACHMAUTHEN – ENERGY IN THE TEACHING GARDEN A community in Carinthia wants to be energy independent and illustrates how to get even its smallest citizens involved. ötschach-Mauthen has done a lot for climate protection.Twenty one small hydropower plants, three dammed lakes, two biomass heating plants and two municipally owned heating systems, a biogas plant, Carinthia's only wind turbine as well as the first Internet-controlled bio heating network.And now there is also the “Solar Power Plant Town Hall”. The 141m2 large, 20 kW photovoltaic power plant was installed using a citizen participation model. Ninety-eight percent of Local government buildings are heated with renewable energy and electrical power is also almost 100 % from renewable sources. Kötschach-Mauthen was the first community in Carinthia to receive the fourth of five possible E’s awarded as part of the program for energy efficient communities.The Energy Independent Kötschach-Mauthen initiative made all of it possible by bringing together representatives from politics, business, tourism and power production.The community is blazing a new path by involving children. On 300 m2 the First Teaching Garden for Renewable Energy was installed in Austria. Small, age-appropriate experiments and large independently produced demonstrations were installed that inspire awe and generate curiosity to teach visitors about hydro, wind and solar power along with biomass and energy conservation.

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outdoors and vacationing on organic farms. An organic hotel, an organic bed and breakfasts, eight organic farms, the first Organic Fairtrade store in Austria, an organic flour mill, an organic dairy, a herbal world with organic natural garden, an organic wholesaler and a wine store with organic wines. In addition the Seeham Organic Days holds 35 events a year.And to top everything else the organic hay region of Seeham is part of the largest dairy hay region in Europe.After years of preparation to achieve the environmental and organic focus for the community the most important achievement is now in sight. Seeham wants to be the first Organic Village in Austria.The population along with local businesses and farmers were closely involved in the process. Discussions about the future were held to expose local residents to the subject and integrate their ideas and thoughts.The ideas were summarized in a workshop and presented to community representatives.The community voted unanimously in favour of the Organic Village idea in September 2011. The principles of the new idea were presented at a village festival and sent to all the households in the form of brochures. The certification to become the first Organic Village will start soon.

© KÖTSCHACH-MAUTHEN

thermal heating systems and installed LED street lighting. Eight point five kilometres of new bicycle paths were created and new bus stops and bicycle depots. Mórahalom is now connected to the local lakes and is getting in touch with venerable traditions in local agriculture as buffaloes now graze in local pastures.The Home for Sustainable Development contains a store for regional products and it is run with re-

Renewable energy can be studied and discovered in the first Teaching Garden.

More than 1,700 students have already discovered, researched and admired.

MÓRAHALOM – CASCADES AND BUFFALOES A small town in southern Hungary implements its climate protection initiative. And is resurrecting old traditions. órahalom is located on the Iron Curtain Trail bike path that stretches over 6,800 kilometres from the Barents Sea to the Black Sea. Mórahalom is also making a name for itself with its climate protection initiative. It includes improving bicycle infrastructure and public transport along with the installation of renewable energy.The town created a geothermal cascade system that simultaneously improves its water quality. Mórahalom was also able to form a broad coalition of local partners that extends from municipal and regional figures to non-profit organizations and associations and public utility companies and the University Szeged.The results are impressive. Thanks to geothermal energy the town saved 1,054 tons of CO2 and 482,000 m3 of natural gas. It has invested in solar and

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The municipality of Mórahalom develops a network of bike lanes and organises bicycle camps.

newable energy and aims to bring about the sustainable development to the Homokhát region. MÓRAHALOM (Hungary, 6.100 inhabitants) CONTACT: www.morahalom.hu

★ CLIMATE STAR CATEGORY 1

SEEHAM (Austria, 1.600 inhabitants) Member of the Climate Alliance since 2004 CONTACT: www.biowelt.sub.cc

THE SEEHAM ORGANIC-VILLAGE Seeham is betting on all things organic both in agriculture and tourism. The municipality in the state of Salzburg wants to become the first Organic Village in Austria.

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ver 80 % of all agriculture here is organic.The tourism concept focuses on experiencing the great

© SEEHAM

★ CLIMATE STAR CATEGORY 1

© MÓRAHALOM

KÖTSCHACH-MAUTHEN (Austria, 3.600 inhabitants) Member of the Climate Alliance since 2008 CONTACT: www.energie-autark.at

Actress Katerina Jacob (l.) enjoys organic food from Seeham.

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WINNING PROJECTS ★ CLIMATE STAR CATEGORY 1

unanimously approved the resolution to make a plastic-bag-free Wieselburg and a similar resolution followed at the state level. The retailer Spar offered alternatives to plastic bags.And even minister for the environment Nike Berlakovich took up the topic.A pilot project was launched with shopping bags made from bio-plastic at the supermarkets in several Austrian states.

WIESELBURG – “MY BAG IS NOT PLASTIC” Wieselburg in Lower Austria wants to be the first plastic-bag-free community in Austria. It has already broken one world record.

WIESELBURG (Austria, 3.700 inhabitants) Member of the Climate Alliance since 1999 CONTACT: www.mybagisnotplastic.at

★ CLIMATE STAR CATEGORY 1

CˇIERNY BALOG – FROM THE FOREST TRAIN TO BIOMASS

ewer plastic bags – it was an easy goal.A goal that the town council of Wieselburg combined with an attempt to break a world record.The idea came from town councilwoman for the environment Irene Weiß. She used the Ten Years Climate Coalition Community celebration in 2010 to the bag is not plastic

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© WIESELBURG

A train through the forest leads to a small community in Slovakia. Recently the train has been departing for renewability.

project. Over 3,650 different cloth bags were needed to break the world record. It was a record they broke with 4,315 bags. Individually designed or signed bags were sent by Federal President Heinz Fischer, talk show host Christ Lohner and cabaret artist Josef Hader. Other actions were involved in the attempt to break the world record. Cloth bags were given to all the households, and handed out at farmers markets; Christmas markets and balls as well as many companies no longer used plastic bags.The municipality supplied 10,000 Wieselburg Bags to the companies for free.Wieselburg thus became the pioneer for all of Austria.The town council

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ˇ © CIERNY BALOG

Werner Bote, director of the movie „Plastic Planet“ and municipal councillor of Wieselburg, Irene Weiß.

First step in Cˇierny Balog: Thermal insulation.

he Shwarzgran Railway is one of the most important sights in central Slovakia.The forest railway is 17 km long and travels between Chvatimech and Cˇierny Balog.Two historical locomotives that were powered with old cooking oil will be powered by the sun in the future. Cˇierny Balog is becoming more and more the focus due to its involvement in climate protection. It is now one of four communities in Slovakia which have joined the climate alliance. The climate protection measures first focused on renovating heating systems and insulation both in schools and in residences. A wood-chip-fired plant started operations this winter. A biomass plant is being planned and built with seven other communities. It will use 1,050 tons of biomass from the surrounding forest and have a generating capacity of 1.4 MW in five furnaces to generate climate-friendly electricity. It will be used to supply seven public facilities with power such as the town hall, the school and the healthcare centre.The next benchmark is the conversion of street lighting.The power mains for the entire densely built communities shall be renewed.The NGO Vydra is a driving force in climate protection, which is very active in raising awareness.

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CˇIERNY BALOG (Slovakia, 5.200 inhabitants) Member of the Climate Alliance since 2009 CONTACT: www.ciernybalog.sk


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★ CLIMATE STAR CATEGORY 2

available.The poster campaign with the TV inspector was a complete success and drew attention far beyond the city limits. Lucerne is also using city-owned information channels and classic media like the city magazine and Gazette as well as Web 2.0 media like Facebook and Twitter to get the message out.Thirteen thermal solar plants have been installed, 18 efficient circulation pumps installed and 1,000 furnace modules distributed.

LUCERNE GET’S IT DONE A television cop is used to get people and companies in Switzerland interested in climate protection.

LUCERNE (Switzerland, 76.100 inhabitants) Member of the Climate Alliance since 2001 CONTACT: www.luzernpacktsan.stadtluzern.ch

tefan Gubser has played detective Reto Flückiger in the venerable German Tatort (Crime Scene) television series in numerous cities. He is now working in Lucerne under the slogan, "Wasting energy is a crime!" Gubser is the

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★ CLIMATE STAR CATEGORY 2

NEUMARKT – 95% LESS CO2

© LUCERNE

“On the path to a climate-neutral city,” wants to halve energy consumption in Neumarkt in der Oberpfalz.

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famous face for the campaign “Better Air and Climate Protection: Lucerne Get's it Done.”The campaign was launched in the summer of 2010. Residents and companies in the city were provided with information about climate protection, air quality, solar heating, energy efficiency and wood-firing.The Solar Heating project was followed by "Proper Firing", "Optimizing Energy" in spring 2011 as well as "Better Living" in fall 2011.The partial projects will each run for between three and five years. A budget of CHF 200,000 (€ 165,640) was granted for awareness and information activities. One million CHF (€ 828,200) in subsidies were made

NEUMARKT IN DER OBERPFALZ (Germany, 40.000 inhabitants) Member of the Climate Alliance since 2008 CONTACT: www.neumarkt.de

© NEUMARKT

TV police inspector Reto Flückiger promotes climate protection in Lucerne.

eumarkt is focusing on sustainability and doing it for people of all ages. A childrens’ academy has

been set up for the youngest. Students do research with young entrepreneurs into renewables. And everybody is welcome to the sustainability conference that will be held for the fifth time.The Bavarian Ministry of the Environment had good reason to award the city the Sustainable Community seal.The climate protection targets are also sustainable. Energy consumption is to be halved by 2050. Combined with the switch to renewable energy; CO2 emissions will be reduced by 95 percent. The municipal properties have already switched to ecological electricity, small decentralized block heating plants have been installed and street lighting renovated, the most recent improvements will save 536 tons of CO2 a year and around € 62,000 in electricity costs.The net-plus-energy administration building for the local public utility provider serves as a model. The city is also providing funding. As part of the Factor 10 support program up to one million euros will be made available for the renovation of private homes.The next ecological project has already been planned. In the north of the city, a new biomass heating plant with 40 gigawatt of capacity is being built. Wind power, waste heat exploitation and a PV plant with a capacity of 1.2 megawatts will follow.

The net-plus-energy administration building of the municipality Neumarkt.

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WINNING PROJECTS ★ CLIMATE STAR CATEGORY 2

and the school building was also intelligently heated.The primary energy consumption at the school was reduced by 20 % compared to the consumption level for the past few years.The project is also an opportunity for craftsmen, since a completely new profession may result.

SANEM – THE FUEL CELL The operation of the first micro cogeneration plant using fuel cells has yielded surprising results.

SANEM (Luxembourg, 14.200 inhabitants) Member of the Climate Alliance since 1998 CONTACT: www.siegelschleimer.lu www.baxi-innotech.de

he municipality of Sanem in Luxembourg has been highly innovative when it comes to efficient energy usage. Starting September 2011 it was one of the first communities in Europe to test a micro-cogeneration power plant powered by fuel cells. A wooden school is used to demonstrate the interaction between “Buildings + Technology” in a wonderful and futuristic setting.The goal is to

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“SCHWAZ MOBILE” The public transport ridership numbers doubled, the share of bicycle traffic is rising exponentially. A Tyrolean community shows how to get it done. upport for public transportation along with better conditions for pedestrians and bicyclists.A lot of communities have set these goals but Schwaz has put them into action. Expand-

© SANEM

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inform residents about the latest generation of the technology and the consequences for availability, energy efficiency, economic viability, reliability as well as the integration of future communication concepts. The savings potential for primary energy consumption is large compared to the separate generation of electricity and heat. CO2 emissions could be reduced by 50 %.The micro-cogeneration plant powered by fuel cells offers the highest level of efficiency for all comparable devices available on the market. Amazing results have already been produced by the project. In the first four months more than 3,000 kWh of electricity were produced

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© SCHWAZ

The Micro cogeneration plant using fuel cells.

A nice increase: Schwaz enhances bicycle traffic.

ing on the “Cleverly mobile in Schwaz”, a further expansion was put in place in 2007 with the “Schwaz Mobile” mobility package. The heart of the system is the mobility information centre at the town hall.The town introduced a mobility management system by creating official bicycles and opening two electric filling stations. Special attention was given to the interfaces with the Environmental Alliance in the form of high-quality transport stops, modern bike storage facilities, and making the rail station more attractive. In the “Barrier Free Rail Station” mobility projects were combined with cultural and social projects. The project also worked closely with residents. Six-thousand pocket time tables for bus and rail networks were handed out every year; new residents received a mobility information packet.An annual bicycle exchange was established as well as bicycle festivals.The public school had a pedibus (a bus on feet) installed.The town budget sets aside 25,000 euros a year for the improvement of pedestrian and bicycle networks as well as environmental public relations. Public transportation receives 300,000 euros a year. Success can be seen in the figures: in 2001 330,000 people rode the city’s buses every year and now almost 700,000 people ride them. SCHWAZ (Austria, 13.000 inhabitants) Member of the Climate Alliance since 1991 CONTACT: www.schwaz.at/mobil


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VESZPRÉM – FROM ENERGY TO CLIMATE STRATEGY One of the oldest cities in Hungary started with an energy check, now it will implement a climate plan. aving energy is good for climate protection and your wallet. In barely any other EU state are the ecological and the economic aspects so tightly bound together.The average Hungarian family spends 12 % of its income on energy; it is the worst rate for the EU. It is precisely the reason why Veszprém is participating in the INTENSE project.The goal is to take the old EU states' years of experience with energy efficiency and transfer that knowledge to Central and East Europe. The populace voted at the start of the project in 2009. Seventy-seven percent voted for more involvement on the part of the municipal governments in energy efficiency. Over the course of time the energy strategy became an extensive climate strategy. By 2025 CO2 emissions shall be reduced by 25 %, energy consumption lowered by 25 % and the share renewable energy increased to 20 %.Veszprém has al-

VESZPRÉM (Hungary, 64.300 inhabitants) CONTACT: www.veszprem.hu

★ CLIMATE STAR CATEGORY 3

BOZEN – CO2-NEUTRAL NEIGHBOURHOOD Bozen bets on CO2-neutrality. Within 20 years CO2 emissions shall be reduced from ten tons to two tons.

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ozen is blazing a trail for climate protection.The best examples are the ecological neighbourhoods

© VESZPRÉM

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Casanova/Kaiserau and Drususstraße. Both meet the criteria for the Climate House A label. If they were heated with oil consumption would be a mere three litres a year for each square meter.The Casanova buildings with their 950 residential units were designed so that they shaded one another as little as possible. In addition a railway station is built on the Bozen-Meran rail line.The CO2-neutral neighbourhood Drususstraße is now in planning. By 2014, 550 new apartments will be built.The new neighbourhood is also well connected to the public transportation network. Car-share spots and the pedestrian and bike paths will be available for individual mobility. Bozen is the 2012 Bicycle City of Italy and has a 71 km network of bike paths.The dual lane bike paths with centre line and two-way traffic have now become a trademark of

ready focused on renewing of its heating systems and improving insulation. Eight hundred residential units were renovated and CO2 emissions halved. Over the long term, 70 % of the building stock shall have its energy consumption optimized. Investments were also made to improve the pedestrian and bicycle paths as well green space design. Energy consumption was also lowered through the refurbishment of street lighting and the renovation of three historical buildings.

New bike lanes for one of the oldest cities in Hungary, Veszprém.

© BOZEN

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The ecological neighbourhood „Casanova“ is labeled as „Climate House A“.

the city.The share of bicycle travel has steadily risen to 30 percent. Bozen is also a leader when it comes to energy saving renovations. All of the city-owned building stock has been awarded Climate House Standard B, which means that consumption has been reduced to less than 50 kWh/m2 per year. Bozen also has 5,200 m2 of solar thermal collectors; the largest area of such collectors in Italy. BOZEN (Italy, 104.000 inhabitants) Member of the Climate Alliance since 1994 CONTACT: www.comune.bolzano.it ClimateStar 2012 |

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LEIPZIG – WHEN THE LIGHT COMES ON The city of Leipzig has re-equipped historical lighting on the old town with innovative LED technology. ights designed by the legendary German architect Schinkel dominate the historic city centres all over Europe. Leipzig has managed to keep these traditional lampposts and equip them with state-of-the-art technology. In 2010 the largest project of its kind in Germany was started. An insert was developed for use in the historical lampposts. It uses the visual design of the old gas lamp incandescent mantels.The LED diffusers are now located in exactly the same location as the original incandescent mantle for the gas lamps. More than 360 of the Schinkel lampposts were re-equipped as part of the Intelligent City Lighting project.The

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old lighting system in Leipzig used 125,000 kWh for 4,096 hours a year and the energy consumption has now been reduced to a mere 35,000 kWh thanks to the LED technology. Instead of 80 watts or 90 watts for each lighting point every re-equipped LED light now only consumes 24 watts for the overall lighting.The re-equipping has created savings of 75 percent. At the same time light quality has improved.The warm white LEDs with 2,700 Kelvin have a very high light exploitation of 90 lumen / watt.The reequipping of the Schinkel lampposts fits in seamlessly with the climate protection activities carried out by the city of Leipzig. CO2 emissions have been more than halved since 1990. LEIPZIG (Germany, 522.900 inhabitants) Member of the Climate Alliance since 1994 KONTAKT: www.leipzig.de

★ CLIMATE STAR CATEGORY 3

ZURICH – ENERGYCOACHING Zurich is using consultation to help with climate protection and is providing energy coaches to private citizens and building experts. n 2008 more than three quarters of all Zurich residents voted for the 2000 watt society. Reduction of energy consumption by two-thirds, one ton of CO2 per person at most and the doing away entirely with nuclear energy were the central elements of the path Zurich chose. Zurich is now right in the middle of implementation.The Energy Coaching pilot project is intended to ma-

© LEIPZIG

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The mayor of Leipzig Martin zur Nedden puts a LED-light into operation.

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© ZURICH

WINNING PROJECTS

21 energy coaches consult private builders and planning professionals.

ke an important contribution.Twenty-one coaches are contributing their knowledge about energy efficiency and renewable energy for construction right now and they are showing private builders and those planning to how to implement futuristic, energy solutions. Home owners in the central heating district who are impacted by the closing of natural gas pipelines. They get a free consulting session to help with the switch to a new heating system and neighbourhood solutions are also being coordinated.The project has an excellent cost benefit ratio of approximately 30 francs spent for each ton of CO2 saved. Fourteen percent of the coaching projects will attain the MINERGIE new construction level in the next five years and this is higher than goal of 10 % that had been set. Zurich will provide CHF 2,782,300 (€ 2,305,420) in funding for the project until the end of 2012. Due to the positive results Zurich will use the next few months to decide how to continue offering the coaching program through the Environmental and Health Protection department starting in 2013. ZÜRICH (Switzerland 382.900 inhabitants) Member of the Climate Alliance since 1993 KONTAKT: www.stadt-zuerich.ch/energiecoaching


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★ CLIMATE STAR CATEGORY 4

lity Bucklige Welt is the combination with ecological electricity. All four communities have installed ecological power plants. A photovoltaic power plant supplies the filling station with ecological power in Bad Schönau. A small wind power plant is used in Lichtenegg. Further PV plants are being installed in Lichtenegg, Krumbach and Kirchschlag.

E-MOBILITY BUCKLIGE WELT In the very location were bicyclists have it toughest, riding a bike is made easier. The Bucklige Welt region of Lower Austria is betting on e-mobility.

BUCKLIGE WELT REGION (Austria, 4 municipalities, 13.000 inhabitants) Member of the Climate Alliance since 1999 KONTAKT: www.buckligewelt.at/e-mobil

★ CLIMATE STAR CATEGORY 4

CLIMATE COMMUNITY ROME

ucklige Welt, the land of 1000 hills is an ideal land for testing e-mobility thanks to its difficult topography. At the same time the local population

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© BUCKLIGE WELT

From the province to the communities to citizens. How the province of Rome is focusing on teamwork.

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along with tourists should have easier access to the beautiful landscape at affordable prices. E-bikes have made this possible even for people who are not so athletic. Four communities, Bad Schönau, Kirchschlag, Krumbach and Lichtenegg, started the E-mobility Bucklige Welt program. E-filling stations and bike paths were installed. Forty bicycles are available at 14 locations and are also very popular: 600 hundred rentals were made from May to October 2011, and about 120 Segway rentals.The current focus is on e-mobility for routine mobility, commercial mobility and forming consciousness of e-mobility. Five other communities would like to join the climate and energy model region Bucklige Welt – Wechselland. A core principle of E-mobi-

PROVINCE OF ROME (Italy, 121 municipalities, 4.194.000 inhabitants) Member of the Climate Alliance since 2004 KONTAKT: www.pattodeisindaci.provincia.roma.it

© ROME

E-mobility eases cycling in the land of 1000 hills.

rom the metropolis of Rome to the seaside resort of Ladispoli and Castel Gandolfo, the Pope's summer

residence. The province of Rome has great variety. Ever more communities are working closely on one issue: climate protection. As part of the Covenant of Mayors, 31 communities and the province set the goal of reducing CO2 emissions by 20 % before 2020. Four million tons of CO2 shall be saved with the implementation of the sustainable energy plan. Local CO2 balances and action plans were jointly created and compared. In regular central and decentralized meetings they talked of their experiences, presented financing models and discussed implementation plans. An Internet platform was installed for better networking. The province provided four million euros in support for communities and companies and in terms of renewable energy efficiency measures they are exemplary. The higher schools run by the province of Rome are all being equipped bit by bit with PV arrays. When the project is finished 301 school roofs will produce climate-friendly energy. One-hundred-and-ninety-five photovoltaic arrays have already been installed. The total investment equals € 24 million.

Climate protection is made a matter for the boss – president of the province Rome, Nicola Zingaretti.

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SIEGERPROJEKTE ★ CLIMATE STAR KATEGORIE 4

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lima verbündet” lautet das Motto des Climate Stars 2012.Wie das in der Praxis funktioniert, zeigt ein Blick nach Spanien. Die Regierung von Andalusien arbeitet mit acht Provinzen und mehr als 500 Kommunen im Klimaschutz zusammen. Ein multidisziplinäres Team aus allen drei Ebenen plant und bestimmt den gemeinsamen Weg. 430 Städte und Gemeinden haben mittlerweile einen Nachhaltigen Energie- und Aktionsplan ausgearbeitet. Die Eckdaten: 10.113 Klimaschutzmaßnahmen, Investitionen in der Höhe von 4,8 Milliarden Euro, Produktion von 6,3 Millionen MWh/Jahr im Bereich Erneuerbare Energien und CO2-Einsparungen von 10 Millionen Tonnen pro Jahr. Die 500 Kommunen haben sich zudem dem Konvent der Bürgermeister angeschlossen. Das ist Europarekord – keine andere Region hat so viele Mitglieder in der vom Klimabündnis Europa koordinierten Klimaschutzinitiative. Gemeinsam festgelegt wurden auch die Schwerpunkte. In einem Pilotprojekt in elf Kommunen wird die Optimierung der Straßenbeleuchtung evaluiert. 2,5 Millionen Euro werden investiert, Ziel ist die Halbierung des Energieverbrauchs. Nach Abschluss der Pilotphase wird das Projekt mit einer Investitionssumme von 130 Millionen Euro in 200 Kommunen umgesetzt. Der zweite strategische Bereich ist die Mobilität.Allein 2008 und 2009 wurden knapp 20 Millionen Euro in 150 Kilometer neue Radwege investiert.

© ANDALUSIEN

ANDALUSIEN – 500 KOMMUNEN AM KLIMAWEG Andalusien ist Europameister im Klimaschutz – 10.113 Klimaschutzmaßnahmen werden umgesetzt.

Andalusien investiert 4,8 Milliarden Euro in Erneuerbare Energien.

ANDALUSIEN (Spanien, 770 Städte und Gemeinden in acht Provinzen, 8.424.000 EinwohnerInnen) Klimabündnis-Gemeinde seit 2011 KONTAKT: www.agenciamedioambienteyagua.es

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n Katalonien scheint oft die Sonne, sehr oft sogar. Beste Vorraussetzungen also für Photovoltaik. Die Region Comarca Osona nutzt die Kraft der Sonne. Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 8.491 kW wurden bereits installiert, ein Viertel der gesamten PV-Anlagen in ganz Katalonien stehen damit in dieser Region. Auf der anderen Seite hat Osona aber auch üppige Wälder. Und nutzt auch diese. Von 2008 bis 2011 wurden 17 Biomasseanlagen mit einer Leistung von 2,9 MW und einem Verbrauch von 4 Mio. kWh pro Jahr errichtet. Jährlich findet ein Workshop für Biomasse-InstallateurInnen und einer für Geothermie-Fachleute statt. Höhepunkt ist die ebenfalls jährliche Biomasse-Messe von Katalonien. Für die Abstimmung der Aktivitäten wurde eine eigene Energieagentur gegründet. Mitglieder sind mittlerweile bereits 49 Kommunen, für wissenschaftlichen Input sorgt die Universität von Vic, Partner sind zudem die Handelskammer Osona und die NGO Freunde der Erde. Die Energieagentur macht das Monitoring für alle kommunalen Gebäude, die Straßenbeleuchtung und die Infrastruktur. Ein Ergebnis der Energieeinsparungen und der steigenden Energieeffizienz in den letzten zehn Jahren waren Einsparungen von knapp 3,6 Millionen Euro.

★ CLIMATE STAR KATEGORIE 4

DIE ENERGIE-REGION OSONA

OSONA (Spanien, 51 Kommunen, 152.400 EinwohnerInnen), Klimabündnis-Region seit 2010 KONTAKT: www.diba.es/web/mediambient/canviclimisost

© OSONA

49 Kommunen in Katalonien gründeten eine Energieagentur. Sie setzen auf Energieeffizienz und Erneuerbare.

Ein Viertel aller PV-Anlagen in Katalonien stehen in der Provinz Osona.


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WINNING PROJECTS ★ CLIMATE STAR CATEGORY 4

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© ANDALUSIA

ANDALUSIA – 500 COMMUNITIES ON THE PATH TO CLIMATE PROTECTION

Andalusia invests 4,8 billion Euros in renewable resources.

Andalusia is the European champion of climate protection – 10,113 climate protection measures have been put in place. limate Unites” is the motto of the 2012 Climate Star.What this means in practice can be seen by looking to Spain.The government of Andalusia is working with eight provinces and more than 500 communities on climate protection. A multi-disciplinary team from all three levels plans and defines the joint procedures. Four-hundred-and-thirty cities and communities have now helped work out a sustainable energy and action plan.The key figures: 10,113 climate protection measures, investments of € 4.8 billion, production of 6.3 million MWh/year in renewable energy and a CO2 reduction of ten million tons a year.The 500 communities have also signed a mayoral convent. It is a European record as no other region has so many members in the climate protection initiative coordinated by the Europe Climate Alliance.The following foci were also jointly set. In a pilot project in eleven communities the optimization of the street lighting shall be evaluated. € 2.5 million was invested; the goal is to cut energy consumption in half.After the pilot phase has finished, the project shall be implemented in 200 communities with an investment totalling € 130 million.The second strategic area is mobility. In 2008 and 2009 alone almost € 20 million was invested in 150 kilometres of new bicycle paths.

ANDALUSIA (Spain, 500 communities and eight provinces, 8.424.000 inhabitants) Member of the Climate Alliance since 2011 KONTAKT: www.agenciamedioambienteyagua.es

★ CLIMATE STAR CATEGORY 4

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he sun often shines in Catalonia, very often even. It thus has ideal conditions for photovoltaic power. The Comarca Osona region uses the power of the sun. Photovoltaic power plants with total capacity of 8,491 kW have already been installed, a quarter of all the PV plants in Catalonia are thus in this region. Osona on the other hand also has dense forests. And it is using them. From 2008 to 2011, 17 biomass plants with a capacity of 2.9 MW and consumption of four million kWh per year have been installed. A workshop is held each year for biomass installers and another one for geothermal specialists.The pinnacle is the annual biomass fair of Catalonia. An independent energy agency was founded to coordinate the activities. Forty-nine municipalities have already joined, the University of Vic provides scientific input and the Osona chamber of commerce and the NGO Friends of the Earth are partners.The energy agency provides monitoring for all municipal buildings, street lighting and infrastructure.The energy conservation and the increased energy efficiency over the past ten years generated savings of almost € 3.6 million.

ENERGY REGION OSONA

OSONA (Spain, 49 municipalities, 152.400 inhabitants) Member of the Climate Alliance since 2010 KONTAKT: www.diba.es/web/mediambient/canviclimisos

© OSONA

Forty-nine municipalities in Catalonia established an energy agency. They are focusing on energy efficiency and renewables.

In Catalonia, 25 % of all PV installations are situated in the Osona region.


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