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EINZELHÄNDLER BESUCHT
Generalüberholung, Einzelreparaturen, Restaurierungen, Ausbeulungen und die passende Einstellung – Jens Braack findet für jedes Saxophon die richtige Lösung
Reparatur & Restaurierung Faszination Saxophon
Bei Jens Braack dreht sich alles um Saxophone: Er spielt sie, unterrichtet sie, repariert und restauriert sie – alles auf hohem Niveau.
Norderstedt, ein Abend im Jahre 1976. Im Jugendzentrum der Kirche tritt eine Jazz-Band noch leidenschaftlich Saxophon, unter anderem als Gast im Hamburger Konservatorium. Er unterrichtet auch, denn „es macht Spaß, sein Wissen weiterzugeauf. Unter den Zuhörern ist auch der 13-jährige Jens Braack. Es ist das erste Mal, dass er Jazz bewusst hört und einen Saxophonisten sieht, aber schnell fasst er den Entschluss: „Das will ich auch!“ „Ich bin nach dem Konzert hinter die Bühne gegangen und hab den Saxophonisten gefragt, ob ich auch mal spielen darf“, erinnert sich Jens Braack. „Er hat mir sein Saxophon in die Hand gedrückt und mir gezeigt wie man das Instrument hält. Dort habe ich meine ersten Töne gespielt.“
Über 40 Jahre später hat seine Faszination für das Saxophon nicht nachgelassen, im Gegenteil: Jens Braack spielt immer ben, statt es für sich zu behalten“, sagt er. Aber das Musizieren alleine hat ihm nicht ausgereicht: Er repariert und restauriert die Holzblasinstrumente auch. Dazu kam er eher zufällig: „Nach drei Jahren funktionierte mein Saxophon nicht mehr. Ich hab es reparieren lassen, aber es ging immer noch nicht richtig“, erzählt Jens Braack. „Da hab ich einfach selbest geschaut, was da los ist.“ Und gemeinsam mit seinem Vater, einem Werkzeugmacher, hat er sein Saxophon repariert. Und das ging so weiter: Er reparierte seine eigenen Instrumente, die seiner Freunde und Bandkollegen und bekam viel von befreundeten Instrumenten-
bauern gezeigt. Ab 1989 arbeitete er als Werkstattleiter für Holzblasinstrumente in einem Hamburger Musikgeschäft, 15 Jahre später machte er sich mit seinem Saxophonservice selbstständig. „Ich hatte Angst, dass das nicht läuft, aber es lief besser als erwartet“, sagt er lachend. „Drei Jahre lang hab ich täglich von morgens bis in die Nacht Saxophone repariert und mir dann gedacht: So geht das nicht weiter!“ Seitdem spielt er wieder mehr selbst und unterrichtet, um einen Ausgleich zum Reparieren zu haben. Er repariert in seiner kleinen, gut ausgestatteten Werkstatt in Blankenese alles vom kleinem Sopranino- bis zum großem Bass-Saxophon – aber nicht mehr 14 Stunden pro Tag. Seine Kundschaft kommt zum Großteil aus Hamburg, aber auch Saxophonisten aus aller Welt kontaktieren ihn. „Besonders Spaß bringt es, hochwertige, alte Saxophone wieder spielbar zu machen“, sagt Jens Braack. „Ich „ rette das Instrument und der Kunde freut sich.“ Reparieren kann man seiner Meinung nach fast alles: „Ich hatte mal einen Fall, da ist der Band-Bus drübergefahren – das lohnte dann nicht“, sagt er lachend. Andere Holzblasinstrumente könnte er auch reparieren, tut er aber meist nicht: „Das Instrument soll ja nicht zu 90 Prozent wieder funktionieren, sondern mit allen Feinheiten und dem besten Klang. Und das kann ich bei anderen Instrumenten nicht ausreichend beurteilen, aber bei fast jedem Saxophon.“ Autorin: sophie.rhine@kloenschnack.de Infos: www.jens-braack-saxophonservice.de
Das Instrument sollte beim Musizie ren in den ZUR SACHE Das Saxophon gehört zu den zehn beliebtesten Instrumenten in Deutschland. Laut einer Erhebung des Verbands deutscher Musik-
Hintergund schulen spielten knapp 25.000 rücken – Musikschülerinnen und -schüler Saxodamit das klappt, muss technisch alles phon. Obwohl das Außenmaterial aus Messing hergestellt wird, gehört das Saxophon zur Gruppe der Holzblasinstrumente – denn der Ton wird durch einwandfrei ein schwingendes Rohrblatt erzeugt. Erfunktionie- funden wurde das Saxophon 1840 vom ren.“ belgischen Musiker und Instrumentenbauer Adoplhe Antoine Joseph Sax.