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PERSPEKTIVEN
© Siemens AG In der Anlage wird grüner Wasserstoff für Endkunden im Umkreis von 150 bis 200 km produziert. Angepeilt wird eine Erweiterung auf eine Leistung von 17,5 MW, um den Versorgungsradius langfristig zu erweitern.
SIEMENS-WASSERSTOFFANLAGE NIMMT BETRIEB AUF
Bereits seit einigen Jahren gilt das oberfränkische Wunsiedel im Fichtelgebirge als Vorreiter für eine nachhaltige Energieversorgung: Die Kommune mit 10.000 Einwohner:innen nutzt zu 100 % klimaneutrale Energie und ist Selbstversorger für Strom und Wärme. Gut ein Jahr nach Spatenstich, am 14. September 2022, folgten nun die feierliche Eröffnung und Inbetriebnahme einer der größten Wasserstoffanlagen Deutschlands, geplant und realisiert von Siemens. Das zentrale Element ist dabei der Elektrolyseur mit einer Gesamtleistung von 8,75 MW. Durch ihn können jährlich bis zu 1.350 Tonnen grüner Wasserstoff aus regionaler erneuerbarer Sonnen- und Windenergie gewonnen werden. Zum Einsatz kommen wird dieser sowohl in der Industrie als auch im Bereich Mobilität, etwa bei kommunalen Fahrzeugen mit Brennstoffzellenantrieb.
NEUES HOCHLEISTUNGSLADESYSTEM IN ERPROBUNG
© Paxos
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Ein Konsortium aus den Firmen Elexon, Paxos, Siemens und drei Lehrstühlen der RWTH Aachen entwickelt derzeit in einem öffentlichen Forschungsprojekt neue Konzepte für gleichstrombasierte Schnellladeinfrastrukturen, die auch für Nutzfahrzeuge ausgelegt sind. Sie sollen eine Alternative zum herkömmlichen CCS sein, das eine maximale Ladeleistung vom 350 kW ermöglicht. Im September durchlief das Hochleistungsladesystem erfolgreich eine zweite mehrtägige Testreihe. Die flüssigkeitsgekühlten Kabel und Anschlüsse konnten dauerhaft 5 MW Ladeleistung übertragen, ohne dass ihre Oberfläche wärmer als 25 °C wurde. Das ist mehr als beim Megawatt Charging System (MCS), das auf 3,75 MW begrenzt ist. Das MCS ist allerding deutlich weiter entwickelt und wird von Branchenvertretern für den neuen internationalen Standard für das Hochleistungsladen gehalten. Die Entwickler des neuen Systems, das in einer größeren Ausführung sogar 12 MW Ladeleistung ermöglichen soll, sehen trotzdem Potenziale, auch bei anderen Verkehrsmitteln. In dem Forschungsprojekt sollen nicht nur technische Komponenten entwickelt werden, sondern auch Fragen zum Ressourceneinsatz, deren Umweltwirkungen sowie Fragen zu Geschäftsmodellen beim Hochleistungsladen beantwortet werden. .
Der Paxos-Ladestecker „Cool-Load Megawatt“
BUSINESS-CASE SECOND LIFE
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© Deutsche Bahn AG
Intelligente Nachnutzung ausgedienter Lithium-Ionen-Batterien aus Elektrofahrzeugen wird mit dem Markthochlauf der E-Mobilität im Sinne einer kreislauforientierten Wirtschaft an Bedeutung gewinnen. Die Batterien weisen nach ihrem Einsatz in den Fahrzeugen häufig noch eine ausreichende Restkapazität auf, um diese als Strom-Pufferspeicher aufzubereiten. In einer strategischen Partnerschaft zwischen Deutscher Bahn und dem koreanischen Automobilhersteller Kia wird die Weiterverwendung von Akkumulatoren als sogenannte Second-Life-Batterien als Geschäftsmodell implementiert. Das Corporate-Start-up encore der DB Bahnbau Gruppe leistet hierbei den Prozess von der Beschaffung der gebrauchten Batterien über die Fertigung bis zum Vertrieb der Energiespeicher. Die gebrauchten Batterien werden Kia-Händlern bereitgestellt, einer Qualitäts-/Kapazitätskontrolle unterzogen und zu leistungsstarken Modulen gebündelt. Die Einsatzbereiche sind vielfältig: Überschüssiger Strom aus PV-Anlagen kann damit gespeichert werden; Instandhaltungs- und Bereitstellungswerke der DB können den Strom über den Tag verteilt nutzen. Ein erstes Pilotprojekt ist seit Juli 2022 auf dem EUREF-Campus in Berlin in Betrieb. Weitere Speicher werden an verschiedenen DB-Standorten gebaut: u.a. im ICE-Werk in Leipzig, dem digitalen Testzentrum in Scheibenberg (Sachsen) und am Bahnhof in Zorneding in Bayern. Ab 2023 startet encore den Vertrieb und die Serienproduktion mehrerer hundert Stromspeicher.
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© EasyPark Die App von EasyPark ist in Renaults Android-Automotivebasiertem Infotainmentsystem integriert.
Die App von EasyPark ist seit Mai 2022 im Store von Renaults Android-Automotive-basiertem Infotainmentsystem OpenR Link verfügbar. Durch die Integration wird kein zusätzliches Endgerät mehr benötigt, um die Funktionen der Park-App zu nutzen. Außerdem kann so beispielsweise der Parkvorgang automatisch beendet werden, wenn das Auto die Parklücke verlässt. Über die App kann die Parkzeit flexibel gestartet, gestoppt oder verlängert werden. Parkgebühren werden im Minutentakt abgerechnet und bargeldlos gezahlt. Mit einer Suchfunktion kann man sich bereits vor Fahrtbeginn zeigen lassen, wo man mit hoher Wahrscheinlichkeit freie Parkplätze findet. Ähnliche Kooperationen wie mit Renault pflegt die schwedische EasyPark-Gruppe bereits mit den Automarken Volvo, Polestar und Mercedes-Benz. EasyPark hatte 2021 den Konkurrenten Park Now übernommen und ist in Europa zum Marktführer bei Apps zur Parkraumbewirtschaftung geworden. Die Gruppe erwirtschaftete 2021 einen Nettoumsatz von über 22 Mio. Euro und ist derzeit in 2.200 Städten in 20 Ländern aktiv, davon rund 450 in Deutschland.