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Der Engel mit dem Müllkorb
Begegnungen im Altenzentrum St. Maternus
Karin Tommasi, seit 2016 Alltagshelferin im Altenzentrum St. Maternus, fand in ihren Großeltern liebevolle Ersatzeltern. Sie ist verheiratet, hat eine erwachsene Tochter. Ihr erstes Kind kam tot zur Welt, eine harte Erfahrung. Was half? Was hat sie getragen? „Reden! Ich hatte gute Menschen, mit denen ich immer wieder sprechen konnte. Mein Mann war ja auch dadurch belastet.“ „Genau das, was mich hier bei der Arbeit mit den Menschen im Altenzentrum trägt. Füreinander da sein ist wichtig. Man soll reden, wenn was nicht rund läuft. Das ist wichtig. Durch Gespräche kann etwas wachsen, Menschen werden zu Vertrauten. Wenn auf dem Plan Plätzchen backen steht, aber jemand ist mit Laubfegen gerade viel zufriedener: warum soll er das nicht tun? Es steht jedem frei. Es geht doch um die Menschen, die hier leben. Ich sage den Menschen hier: Sagt, was ihr möchtet. Ihr seid hier Zuhause!“
Der Chilene Leonardo Martinez, geboren 1934 in Antofagasta in der Atacama-Wüste; Kupfer und Salpetervorkommen führten Menschen aus aller Welt her; der klare Sternenhimmel ist legendär. Und seine persönliche Begegnung mit Vivien Leigh ebenfalls. Was hat ihn im Laufe des Lebens immer wieder getragen? Was würde er der jüngeren Generation sagen wollen? „Meine Familie bestand im Wesentlichen aus Frauen, mein Vater starb vor meiner Geburt, mein Großvater war weggeganseit 2016 Alltagshelferin gen; die Mutter, die Großmutter gaben mir eine gute Erziehung und Ausbildung, auch für das Menschliche, das Herz. Familie ist ein Haus mit vielen Fenstern und Türen. Und man ist groß, wenn man zusammenhält. Ich erlebte viel Freude und viel Großzügigkeit. In Bezug auf meiner Frau, meine Tochter habe ich immer respektiert, was für sie wichtig war. Aber nicht nur da, immer wieder ist unbedingt wichtig, Respekt zu haben! Was mich betriff t, sagen wir es so: ich war Realist, aber positiv. Ich möchte sagen, ich war immer ein realistischer Träumer.“