Teichbau Fachwissen

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TEICHBAU Fachwissen

Wertvolles Wissen und Tipps rund um die Planung und Umsetzung Ihres Koi- , Garten- und Schwimmteiches Herausgeber

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Koi-Breeder AG www.koi-breeder.ch

Gewerbestrasse 11 CH-5107 Schinznach-Dorf

Telefon: 056 463 64 06 E-Mail: info@koi-breeder.ch


INHALTSVERZEICHNIS

INHALT/ CHECKLISTE Diese Broschüre ist ebenfalls eine Checkliste. Arbeiten Sie Punkt für Punkt ab, damit nichts vergessen geht.

1. BASISWISSEN Einleitung

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Teicharten 7–9 Teichbau – Basiswissen

10–13

Moderne Filtertechnik

14–16

Standort der Filteranlage

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Gepumpter Betrieb

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Gepumpter Betrieb mit Pumpenschacht

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Schwerkraftbetrieb 20

2. AUSHUBARBEITEN

 Baueingabe 22  Versicherung 22  Aushub 22  Bei Kiesboden maximale Neigung ± 1cm  Abstand Wasserspiegel zu Teichrand (Normalfall: 5 cm)  Verstärkung der Wände 22  Entwässerung 22 3. LEITUNGSBAU Leitungsbau und Dichtheitsprüfung

 Spiralschläuche und Schlauch-Tülle zusätzlich mit Dichtstoff sichern  PP-Rohr grün kann nicht geklebt werden 2

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INHALTSVERZEICHNIS

odenablauf und Skimmerleitungen müssen mit einem Rohrverschluss auf B Dichtigkeit geprüft werden

Schwerkraftleitungen 110 mm dürfen keine Lufteinschlüsse aufweisen

Möglichst wenige Winkel verwenden, wenn möglich ≤45 °

4. FILTERSCHACHT

   

Grösse Filterschacht

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Standort Filterschacht

25

Schachtboden 25  Schachtabdeckung 26

Erstellen des Filterschachtes

26

 Wichtig: Filterbodenplatte auf korrekter Höhe einbauen  Bodenplatte Filterschacht 100% flach und Boden abziehen!  Entwässerung Filterschacht vorsehen 5. BODENABLAUF

 Bei Kiesboden (3–4 cm 9/16 mm zweimal gewaschener Rundkies)  Inox-Einsätze einlegen  Bodenablaufdeckel mit Distanzrohr anpassen und zwei 5 mm grosse

27 27

Luftentweichungslöcher bohren

6. SKIMMER

 Senkrechter Einbau auf korrekter Höhe

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7. TEICHÜBERLAUF

 Auf korrekte Höhe einkürzen und verkleben

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8. TEICHRANDGESTALTUNG

Teichrandsystem muss über Kapillarsperre verfügen

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INHALTSVERZEICHNIS

Abstand Wasserspiegel zum Teichrand. Im Normalfall 5 cm

9. TEICHFOLIEN VERLEGEN Teichabdichtung 31

Foliengrösse berechnen

Schutzvlies und Teichfolie verlegen 32

  

Entfernen von spitzen Steinen und Wurzeln Schutzvlies überlappend verlegen Folienfalten verkleben

Verbindung an Bachläufen 33

Verbindungstelle über dem Wasserspiegel

10. BEFÜLLUNG UND INBETRIEBNAHME Befüllung und Inbetriebnahme

     

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Wasseruhr anschliessen und Teichvolumen messen und dokumentieren pH-Senkung zum Schutz der Teichtechnik vor Kalkablagerungen Filterstart einsetzen, um das biologische Gleichgewicht zu beschleunigen Teichniveau einstellen, Überlauf anpassen und fixieren Inbetriebnahme der Teichtechnik Alles auf Dichtigkeit und Funktion kontrollieren

Reinigung und Wartung des Filters 35

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Frischwasserzufuhr gewährleisten, z.B. über Nadelventil

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EINLEITUNG

BEVOR SIE MIT DEM AUSHUB BEGINNEN In unserer heutigen Leistungsgesellschaft wird es immer wichtiger, sich eine Auszeit zu gönnen und sich vom Stress des Alltags zu erholen.

Der Wunsch nach einem Rückzugsort im eigenen Garten wächst stetig. Wie schön wäre es, bei einem kühlen Getränk dem Plätschern eines Wasserfalls zu lauschen und sich von den auf der Wasseroberfläche spiegelnden Sonnenstrahlen wärmen zu lassen. Das ist Wellness im eigenen Garten! Schnell ist der Entschluss gefasst, ein eigener Gartenteich muss her. Bevor jedoch euphorisch Schaufel und Spaten aus dem Schuppen gekramt werden, sollte Grundsätzliches überdacht und entschieden werden. Ein zentraler Punkt ist der eigentliche Verwendungszweck vom Teich. Soll es ein Biotop, ein naturnaher Fischteich, ein Koiteich oder sogar ein Schwimmteich werden? Jede der genannten Varianten wird unterschiedliche Anforderungen an die Bauweise und die Filtertechnik haben. Nicht selten bauen Teichliebhaber ihren Teich zwei- bis dreimal. Zuerst ist es ein Biotop. Dann werden kleine Fische eingesetzt. Diese werden immer grösser und beeinträchtigen die Wasserqualität. Die ersten Fische sterben. Nun wird das Biotop in einen grösseren Fischteich umfunktioniert. Aus dem Baumarkt wird ein preiswertes Filtersystem angeschlossen. Immer mehr Fische besiedeln den Teich. Der Filter ist zu klein und muss ständig gereinigt werden. Der Filter ist mit diesem Fischbesatz hoffnungslos überfordert. Im Garten entsteht eine grüne Kloake. Ein grösserer Filter muss her. Dies zieht verschiedene bauliche Massnahmen mit sich. Bodenabläufe müssen eingebaut werden, um die sich ablagernden Nährstoffe zu entfernen. Die Teichtiefe wird vergrössert, um den Fischen im Winter genügend Wasservolumen zur Verfügung zu stellen. Ein Kanalisationsanschluss wäre wünschenswert, um das Spülwasser vom Filter einzuleiten. Um dieses Szenarium zu vermeiden, ist eine gut strukturierte Planungsphase unumgänglich. In diesem Punkt unterstützen wir Sie gerne. Profitieren Sie von 6

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unserer kostenlosen Erstberatung bei uns im Shop, an den Show-Teichen oder auch am Telefon. Für eine umfassende Beratung kontaktieren Sie uns bitte vorgängig, damit wir genügend Zeit für Sie reservieren können. Bitte bringen Sie alle verfügbaren Unterlagen mit, wie zum Beispiel Fotos, Pläne usw. Eine gute Planung ist das Fundament eines tadellos funktionierenden Teiches, welcher für lange Zeit Freude bereitet. Die Planung spart häufig auch teure Folgekosten, da der Teich im ersten Anlauf richtig gebaut wird. Standort des Teiches Damit der Teich zu einem Blickfang wird, sollte er gut sichtbar und bequem erreichbar sein. Optimal wäre zum Beispiel die Platzierung in der Nähe von Ihrem Sitzplatz. Faktoren wie starke Sonneneinstrahlung oder grosse Laubbäume sollten nicht überbewertet werden. Eine Beschattung durch ein Sonnensegel oder ein temporäres Laubschutznetz leisten diesbezüglich Abhilfe.

Eine zentrale Frage ist immer: Wie gross soll ein Teich werden? Tatsache ist: Je mehr Wasser im Teich, desto stabiler sind Biologie, Wasserwerte und Temperaturschwankungen.


TEICHARTEN

1. Das Biotop

Biotope bieten einer Grosszahl an Lebewesen einen natürlichen Lebensraum. Die Pflanzen- und Flachwasserzonen werden rasch durch Insekten und Amphibien besiedelt. Ein solches Gewässer ist nicht nur Blickfang im Garten, sondern es bietet zusätzlich ein Naturerlebnis für Gross und Klein.  Zweck

Fische

yy Aufwertung des Gartens durch einen Teich

yy Wir empfehlen, im klassischen Biotop keine

yy Pflanzen- und Tiervielfalt fördern yy Gestalterisches Element im Garten

oder höchstens vereinzelte Kleinfische einzusetzen z.B. Moderlieschen oder Rot­ federn).

yy Evtl. wenige Teichmuscheln in Symbiose mit Bitterlingen

Bau

yy Individuelle Grösse mit Ein- und Ausstieg für Amphibien

Bilder: makamuki0 / pixabay.com, maritsch28 / pixabay.com

yy Meist natürliche Form mit flachen Zonen yy Tiefe je nach Grösse des Teiches 80–150 cm yy Abdichtung durch Teichfolie

yy Frösche, Kröten und Bergmolche ziehen gerne auch mit ein

Unterhalt

yy Pflanzenbewuchs unter Kontrolle halten yy Reinigung des Filters yy Entfernen von organischen Abfällen

Filtration und Umwälzung

yy Empfehlenswert

yy Absaugen von Verunreinigungen am Grund

yy Filterleistung und Umwälzung der gewünschten Wasserqualität und Teichgrösse anpassen

yy Amphibienschutz bei der Pumpe vorsehen oder diese während der Laichzeit vorübergehend abstellen

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TEICHARTEN

2. Der Kleinfischteich

In einigen Fällen ist ein grosser Gartenteich nicht realisierbar oder einfach nicht erwünscht. Es braucht auch nicht zwingend viel Wasser im Garten, um eine kleine Oase zu schaffen. Kleinteiche bieten dafür eine gute Möglichkeit. Sie sind kostengünstig in Bau und Unterhalt, haben einen geringen Platzbedarf und werden trotzdem zum Blickfang im Garten. Zweck

Filtration und Umwälzung

yy Durch einen Kleinteich den Garten

yy Sehr empfehlenswert

aufwerten

yy Pflanzen- und Tiervielfalt fördern

yy Filterleistung und Umwälzung der Teichgrösse angepasst

yy Gestalterisches Element im Garten

yy Belüftung des Teichwassers mittels Luft-

Bau

Fische

yy Individuelle Grösse

yy Kleinfische, meist einheimische Fische

yy Meist natürliche Form mit flachen Zonen yy Tiefe je nach Grösse des Teiches 80–120 cm yy Abdichtung durch Fertigbecken oder Teich-

pumpe

oder Goldfische

yy Bei sehr kleinen und seichten Teichen

separates Winterquartier in geheizter Umgebung für die Fische einrichten

folie

Unterhalt

yy Pflanzenbewuchs unter Kontrolle halten yy Reinigung des Filters yy Absaugen von Verunreinigungen am Teichgrund

yy Wasserwechsel und Auffüllen von verdunstetem Wasser

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TEICHARTEN

3. Der Koiteich

Bestimmt haben Sie schon einmal Koi in einem Teich gesehen. Dann ist Ihnen sicher auch aufgefallen, welche beruhigende Ausstrahlung diese majestätischen Fische haben. Sie helfen uns, nach einem hektischen Tag zu entspannen. Koi verfügen über einen sehr hohen Stoffwechsel. Daher stellt der Koiteich hinsichtlich der Filtertechnik höhere Ansprüche als ein klassisches Biotop. Die Filtertechnik entfernt organische Abfälle und Ausscheidungen der Fische, damit Sie sich über eine ansprechende Wasserqualität freuen können. Eine durchdachte Planung und Ausführung des Teiches sind das A und O für eine problemlose Haltung der Koi. Zweck

Filtration und Umwälzung

yy Teich als Zentrum im Garten

yy Zwingend erforderlich

yy Koifische bringen Leben in den Teich

yy 3-Stufen-Filtration

yy Idealer Stressabbau und Ort der Entspannung

yy Faszination Koi, Beobachtung der Entwicklung der Tiere. Koi haben einen eigenen Charakter und werden handzahm

yy Filterleistung und Umwälzung nicht unter­ dimensionieren

yy Einbaumöglichkeiten beachten!

Fische

Bau Bild (oben): © Peter Hofstetter

(mechanisch, biologisch, UV-C)

yy Individuelle Grösse yy Möglichst wenig oder keine Flachwasserzo-

yy Fischbesatz bei guter Filterauslegung: maximal 1 Koi mit 50 cm Länge auf 1500 Liter Wasser­ volumen

nen

yy Tiefe 150–220 cm

Unterhalt

yy Flacher Kiesboden 9/16 mm für eine artge-

yy Unterhalt ist abhängig vom Filtersystem.

rechte Haltung der Koi

yy Abdichtung vorzugsweise durch Teichfolie

Geringerer Aufwand bei automatischen Filtern (Trommelfilter) bis beachtlicher Unterhaltsaufwand bei manuellen Filtern (z.B. Reihenfilter)

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TEICHBAU – BASISWISSEN

TEICHBAU BASISWISSEN

Folgende Punkte sind zusätzlich zu beachten

XX Der Bodenablauf bzw. die Pumpe sollte am tiefs-

ten Punkt des Teiches installiert werden. Ein Gefälle zum Bodenablauf ist anzustreben, um den Schmutz optimal aus dem Teich zu entfernen (sofern kein Kiesboden verbaut wird).

XX Standort des Skimmers: von Vorteil am östlichen Rande des Teiches (Westwindlage treibt die Blätter nach Osten). Gut zugänglich wegen Unterhaltsarbeiten. Je nach Skimmertyp muss der Blätterkorb regelmässig geleert werden.

XX Standort Filter: Abgesehen vom ästhetischen

Blickpunkt ist der Standort von verschiedenen Faktoren abhängig. Je weiter der Filter vom Teich entfernt ist, desto grösser ist der Druckverlust in den Leitungen, bzw. es werden je nach Länge der Leitungen grössere Querschnitte und mehr Pump­

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Flachwasserzonen erwärmen sich im Sommer schnell und führen zu starkem Algenwachstum. Beachten Sie dies bei Ihrer Planung. Es reduziert später den Pflegeaufwand wesentlich.

leistung benötigt. Weiter sollte der Abfluss des Schmutzwassers berücksichtigt werden. Am besten ist die direkte Einleitung in die Kanalisation. Sofern dies nicht möglich ist, kann das Schmutzwasser in einem Schacht gesammelt werden und mittels einer Schmutzwasserpumpe zum nächsten Kanalisationseinlauf gepumpt werden.

XX Wassereinläufe sollten aufgeteilt werden in Som-

mer- und Wintereinläufe. Sauerstoffanreichernde Zuläufe wie Bachläufe und Wasserspiele sollten im Winter abgestellt werden. Wintereinläufe 10–20 cm

Bild: © Peter Hofstetter

Die optimale Zirkulation Eine möglichst gute Zirkulation ist enorm wichtig für einen gut funktionierenden Teich. Nur so ist ein nachhaltiger und schneller Schmutzabtransport möglich. Die wichtigste Rolle hierbei spielt die Form des Teiches. Es sollte eine möglichst einfache Form gewählt werden, da diese eine optimale Wasserzirkulation enorm begünstigt.


TEICHBAU – BASISWISSEN

unter dem Wasserspiegel einführen. Um eine optimale Strömung im Teich zu erzielen, kann die Richtung mit 45°-Winkeln beeinflusst werden. Es sollte eine Kreisströmung angestrebt werden, um den Schmutztransport zum Bodenablauf zu begünstigen. Tiefe und Volumen Damit die Fische problemlos im Teich überwintern können, ist eine Teichtiefe von minimal 1 bis 1,5 m erforderlich. Besser sind jedoch tiefere Teiche von 1,5 bis 2,2 m Wassertiefe. Bei einem natürlich angelegten Teich mit grosszügigen Platzverhältnissen ist diese Tiefe meistens ohne Befestigung der Böschung möglich. Bei geringeren Platzverhältnissen müssen die Wände allenfalls betoniert werden (wegen der Steilheit der Böschung). Grundsätzlich ist es besser, das Volumen durch die Teichtiefe zu gewinnen als durch die Vergrösserung der Wasseroberfläche. Eine zu grosse Teichoberfläche bringt verschiedene Nachteile mit sich, wie zum Beispiel einen erschwerten Schmutzabtransport. Wenn im Teich zukünftig Koi oder Störe gehalten werden, sollten Sie das Wasservolumen möglichst grosszügig planen. Für Koi und kleine Störe (Sterlet) empfehlen wir mindestens 8000 –10 000 Liter, für grössere Fische benötigen Sie mindestens 30 000 Liter. Grundsätzlich gilt die Faustregel: mindestens 1500 Liter Wasser pro 50 cm grossen Fisch. Leitungen im Untergrund Vorab sollte immer abgeklärt werden, wo beim geplanten Aushub eventuelle Leitungen (Abwasser, Frisch­ wasser, Elektrik, Fernsehkabel) liegen. Dies erspart viel

Die Ellipse

Ärger und Kosten. Diese Unterlagen können bei den zuständigen Stellen angefordert werden. Teichform Die Form des Teiches ist individuell an die Umgebung anzupassen. Es ist allerdings zu beachten, dass die Form möglichst einfach gewählt wird. Das erleichtert zum einen das Verlegen der Folie und zum anderen können die Strömungsverhältnisse optimiert werden. Oft tendiert man dazu, hier und da kleinere «Buchten» auszuheben, was jedoch vermieden werden sollte. Es ist viel besser, diese Formgebungen mit Hilfe der Umrandung zu gestalten. Zum Beispiel durch geschwungenes Verlegen der Gartenplatten oder durch die Randbepflanzung.

Ein Koiteich sollte mindestens 8000 bis 10 000 Liter Wasservolumen umfassen. Damit die Fische problemlos durch den Winter kommen, ist eine Tiefe von ca. 1,5 Meter empfehlenswert.

Die Nierenform

Die Achterform

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TEICHBAU – BASISWISSEN

Kiesboden Um eine möglichst artgerechte Haltung der Koi zu gewährleisten, empfehlen wir den Einbau von einem Kiesboden. Die Koi schätzen das sehr und verbringen viel Zeit beim «Gründeln». Dabei wird der Kies laufend gedreht. Damit der Kiesboden seine Funktionalität wahrnehmen kann, sind einige wichtige Punkte zu berücksichtigen. Leider wird diesem Thema häufig nicht die notwendige Aufmerksamkeit geschenkt. Das führt unweigerlich zu einem unbefriedigenden Ergebnis. Bereits bei der Planung muss die Entscheidung über einen möglichen Kiesboden getroffen werden. Sofern die Bodenpartie mit Kies überdeckt werden soll, darf dieser Bereich eine maximale Neigung von einem Zentimeter nicht überschreiten. Die Koi werden den eingebrachten Kies ausebnen. Bei unebenen Böden wird zwischen dem Kies die Teichfolie sichtbar werden. Der eingebrachte Rundkies soll eine Körnung von 9/16 mm aufweisen. Die Kiesschüttung soll lediglich drei bis vier Zentimeter betragen. Bei einer höheren Kiesschüttung oder grösserem Rundkies wird sich Schmutz in der Kiesschicht bilden. Der Rundkies soll vor dem Einbringen unbedingt zweimal gewaschen sein. Die Bodenabläufe werden mit einem Inox-Einsatz versehen, damit sich der Rundkies nicht in den Bodenablauf bewegen kann.

Teichrandgestaltung mit grossen Steinen Durch grosse Steine oder Findlinge lässt sich der Teichrand sehr ansprechend gestalten. Wenn diese aber unter Wasser sind, werden sie bald mit einer Biologie überzogen und nehmen dadurch die Färbung der Wände an. Wenn der ganze Teich mit Bollensteinen aufgefüllt wird, bleiben Kot und Laub zwischen den Steinen hängen. Diese Rückstände kommen nicht in die Filteranlage und bilden einen Nährstoffteppich am Boden, der zu erhöhtem Wachstum von Fadenalgen und Wasserverfärbungen führt.

Pflanzen und Steine im Teich verursachen immer eine Einbusse der optimalen Strömungsverhältnisse. Das bedeutet automatisch einen höheren Pflegeaufwand.

Beispiel einer Sumpfzone, welche für die Koi nicht erreichbar ist.

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TEICHBAU – BASISWISSEN

Bild: © Peter Hofstetter

Bepflanzung Die Bepflanzung in einem Teich ist eine individuelle Sache. Pflanzen entziehen dem Wasser Nährstoffe wie Nitrat und Phosphat, bringen aber durch abgestorbene Teile diese in gleichem Ausmass wieder ein. Ausserdem beziehen Pflanzen nachts Sauerstoff aus dem Teichwasser. Bei stark bepflanzten Teichen kann das im schlimmsten Fall zum Erstickungstod des Fischbestandes führen. Pflanzen können zudem sehr schnell überhandnehmen und sollten deshalb in Pflanzenkörben oder auf Schwimminseln eingebracht werden. Koi lieben es, Pflanzen auszugraben, insbesondere die schönen Seerosen. Pflanzen im Koiteich bringen also nicht wirkliche Vorteile mit sich. Sie dienen daher lediglich als Gestaltungselement. Pflanzenzonen Oft ist der Wunsch nach einer naturnahen Teichgestaltung mittels Pflanzenzonen gross. Solche bepflanzten Flachwasserzonen bringen jedoch einige Nachteile mit sich. Oftmals lagern sich in solchen mit Kies und Bollensteinen ausgelegten Teichböden unweigerlich organische Rückstände ab, welche die Wasserqualität negativ beeinflussen. Ausserdem findet nach einigen Jahren ein unkontrollierter Pflanzenwuchs statt, welcher zur Verlandung des Teiches beiträgt. Wir empfehlen daher, solche Pflanzbereiche als getrennte Sumpfzonen zu verwirklichen. So können die Fische nicht den Bodengrund aufwühlen und somit die Pflanzen beschädigen und das Teichwasser verschmutzen.

Umgebungsgestaltung Neben den Bereichen im Wasser sollte auch Wert auf die Gestaltung des Teichrandes und der nahen Teich­ umgebung gelegt werden. Je nach Wunsch bieten sich hier verschiedenste Möglichkeiten und Stilrichtungen an. Der Trend geht jedoch klar in die Richtung asiatisch inspirierter Gärten. Gerade in Kombination mit Koi können solche Anlagen zu einer wahren Oase der Ruhe werden. Bei Koi-Breeder bieten wir Ihnen eine grosse Auswahl an Formsteinen, asiatischen Steinlaternen und Skulpturen sowie japanischen Gartenbonsais an. An unseren Show-Teichen können Sie sehen, wie sich diese Elemente zu einer harmonischen Einheit kombinieren lassen. VORTEILE AUF EINEN BLICK

yy Kies kann den Bodenablauf nicht verstopfen yy Koi können die Pflanzen nicht fressen yy Vorbeugung der Verlandung, da Pflanzen nicht in den Teich einwachsen können

yy Schmutz aus der Sumpfzone kann nicht in

den Teich gelangen. Dadurch wird die Wasserqualität im Teich nicht negativ beinflusst.

yy Achtung: Beim Einpflanzen keine nährstoff-

haltige Erde verwenden. Pflanzen nur in ausgewähltes düngemittelfreies Substrat setzen.

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MODERNE FILTERTECHNIK

MODERNE FILTERTECHNIK Die Wasseraufbereitung in einem Koiteich entspricht in groben Zügen demselben Vorgang, wie er in der Natur stattfindet. Im Gegensatz zur Natur leben in einem Koiteich die Fische auf einem viel engeren Raum zusammen. Diesem Umstand trägt eine moderne Filtertechnik Rechnung. Hier laufen die Prozesse der mechanischen und der biologischen Filtration ab. Zusätzlich wird das Teichwasser mit Sauerstoff angereichert und mit UV-C-Licht bestrahlt. Dank unserer fortschrittlichen Filtertechnik lassen sich heute Koiteiche in allen Grössen optimal und mit minimalem Unterhaltsaufwand reinigen. Gleichzeitig erfolgt durch den biologischen Prozess ein Abbau von Ammonium und Nitrit. Das Resultat ist ein Koiteich mit sauberem Wasser, guten Wasser­ werten und gesunden Fischen.

MECHANISCHE FILTRATION Die mechanische Filtration entfernt Schmutzpartikel wie Fischausscheidungen, Laub, abgestorbene Pflanzenteile usw. aus dem Teichwasser. Es ist enorm wichtig, diese Nährstoffe so rasch als möglich aus dem Teich zu entfernen. Dadurch wird eine Trübung des Teichwassers vermieden und das Algenwachstum begrenzt. Früher standen hauptsächlich sogenannte «Mehrkammersysteme» im Einsatz. Mit Hilfe von Bürsten und verschiedenen feinen Schaumstoffmatten wurde das Wasser gereinigt. Die Schmutzpartikel blieben in den Bürsten und Matten hängen. Das hat soweit auch gut funktioniert. Der Reinigungsaufwand war jedoch enorm. Die Mehrkammersysteme werden daher laufend durch Trommelfilter ersetzt. Bei diesen modernen Filtern ist der manuelle Reinigungsaufwand minimal. Bei einer Teichgrösse ab ca. 8000 Liter lohnt sich der Einsatz eines modernen Filters auf jeden Fall. Der Reinigungsaufwand ist minimal und die Wasserqualität kann konstant auf einem hohen Niveau gehalten werden. 14

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BIOLOGISCHE FILTRATION Bei der biologischen Filtration werden Schadstoffe wie Ammonium und Nitrit abgebaut. Diese entstehen durch Ausscheidungen der Fische. Der Abbau dieser Schadstoffe erfolgt durch verschiedene Bakterienstämme. Dadurch werden Ammonium und Nitrit für die Fische unschädlich. Damit die Bakterienstämme optimal arbeiten können, benötigen Sie ausreichend Sauerstoff und eine gute Umwälzrate. Angesiedelt sind die Bakterien auf einem Filtermedium, das über eine sehr grosse Oberfläche verfügt. Je grösser die Oberfläche vom Filtermedium, desto mehr Bakterien können sich ansiedeln und umso effektiver arbeitet die biologische Filtration.

SAUERSTOFFEINTRAG Der Eintrag von Sauerstoff hat zwei elementare Gründe. Zum einen wird das Teichwasser mit Sauerstoff angereichert, damit die Fische genügend Sauerstoff aufnehmen können. Das ist insbesondere in der warmen Jahreszeit sehr wichtig. Achten Sie besonders bei einer höheren Fischdichte, dass immer genügend Sauerstoff beigemischt wird. Bei Ferienabwesenheiten empfehlen wir eine zusätzliche Sauerstoffbeimischung an der tiefsten Stelle im Teich. Ebenfalls sehr wichtig ist die Beimischung von Sauerstoff für die Filterbiologie. Die biologische Filtration funktioniert am besten bei ausreichender Sauerstoffbeimischung und einer guten Umwälzung. Daher empfehlen wir, die Beimischung von Sauerstoff direkt in der Filterbiologie vorzunehmen.


MODERNE FILTERTECHNIK

UV-CBESTRAHLUNG Als Faustregel gelten zwei bis drei Watt pro m² Teich­ oberfläche. Dabei sollte das Teichvolumen mindestens alle zwei Stunden durch das UV-C-Gerät gepumpt werden. Gerne beraten wir Sie, welches UV-C-Gerät am besten für Ihren Teich geeignet ist. Dimensionierung der Teichtechnik Die korrekte Dimensionierung von Umwälzraten, Rohrquerschnitten, Pumpenleistung, UV-C-Leistung, Anzahl Bodenabläufen und Skimmer ist ein sehr wichtiger Faktor. Diesbezüglich ist ein erhebliches Know-how erfor-

derlich, damit ein optimales Ergebnis erzielt wird und der Koiteich einwandfrei funktioniert. Es müssen alle Faktoren berücksichtigt werden, damit die Teichtechnik richtig dimensioniert wird. Wir beraten Sie gerne zu diesem komplexen Thema. Folgende Punkte sind bei der Anwendung von UV-C-Strahlung zu beachten

XX Niemals ohne UV-Schutzbrille direkt in die brennende Lampe schauen. Dies führt zu bleibenden Augenschäden!

XX Tauch-UV-C-Geräte immer in eine, von der Biologie

getrennte Kammer montieren. Ansonsten werden wichtige Bakterien in unserem Biofilter zerstört.

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MODERNE FILTERTECHNIK

Wählen Sie im Zweifelsfall lieber einen etwas grösseren Leitungsdurchmesser. Fragen Sie unsere Spezialisten, sie

XX UV-C-Leuchtmittel haben eine begrenzte Lebens-

dauer. Nach dieser Zeitdauer muss das Leuchtmittel ersetzt werden, da keine UV-C-Strahlung mehr abgegeben wird. Wir empfehlen, das Leuchtmittel jeweils im Frühling zu wechseln.

XX Das Quarzglas sollte beim Wechsel des Leuchtmit-

tels ebenfalls gereinigt werden (entkalken und von Schmutz befreien).

UMWÄLZUNG Umwälzrate In der Tabelle können Sie unsere groben Richtwerte bezüglich Umwälzrate ablesen. Daraus wird die Pumpenleistung abgeleitet. Es handelt sich lediglich um Richtwerte. Weitere Faktoren wie Fischdichte, Leitungslänge, Leitungsdurchmesser usw. wurden nicht berücksichtigt. Grundsätzlich gilt: Je grösser die Umwälzrate des Teiches, desto besser die Wasserqualität. 16

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Gewünschter Leitungsdurchfluss gepumpt (Liter/Stunde)

Leitungsquerschnitt (mm)

7500

50

12 000

63

20 000

75

30 000

110

Druckverluste durch Rohre, Schläuche und Höhenmeter Die häufigsten Fehler beim Teichbau werden bei den Querschnitten von Rohren und Schläuchen gemacht. Druckverluste, welche sich in den Leitungslängen, Winkeln, Bögen und technischen Geräten addieren, werden häufig unterschätzt. Wir empfehlen daher die Querschnitte aus der Tabelle als Faustregel zu übernehmen. Der gewünschte Durchfluss kann auf mehrere Leitungen verteilt werden. Dadurch kann ein kleinerer Querschnitt gewählt werden. Die Summe der Querschnittsoberflächen aller Leitungen sollte der Oberfläche des Leitungsquerschnittes aus der Tabelle entsprechen. Zusätzlich müssen Winkel und Bögen berücksichtigt werden, welche den Druckverlust erhöhen. Wenn möglich immer Bögen und möglichst keine Winkel verwenden.

Bild: © Peter Hofstetter

helfen Ihnen gerne weiter.


FILTERANLAGE

STANDORT DER FILTERANLAGE Wie alle technischen Anlagen muss auch ein Teichfiltersystem gelegentlich überprüft werden. Sei es zur Wartung oder nur zur Inspektion. Aus diesem Grund sollte als Standort ein möglichst leicht zugänglicher Platz ausgewählt werden. Vorzugsweise verfügt der Standort über ausreichende Platzverhältnisse, um mehr oder weniger problemlos an alle wichtigen Teile der Anlage zu gelangen. Dies wird Ihnen die zukünftigen Arbeiten rund um den Teich erheblich erleichtern.

einem Filterschacht versenkt sind, kann die Schachtabdeckung mit einer Isolation versehen werden. Frei­ stehende Filter sollten entweder mittels einer Isolierfolie oder durch eine Verkleidung vor Frost geschützt werden. Idealerweise, aber leider nur selten zu verwirklichen, wird die Filtertechnik in einem Innenraum oder in einem Gartenhaus installiert.

KANALISATION Bei der Standortplanung der Filteranlage sollte darauf geachtet werden, dass sich ein Kanalisationsanschluss in der Nähe befindet. Optimal ist dieser etwas tiefer gelegen als der Ablauf vom Filter. Speziell bei Umbauten befindet sich häufig kein Kanalisationsanschluss in der näheren Umgebung. In diesem Fall wird das Spülwasser vom Filter in einem Schmutzwasserschacht gesammelt. Dieser wird dann periodisch mit einer Schmutzwasserpumpe entleert.

FRISCHWASSERZUFUHR Um eine optimale Wasserqualität und gute Gesundheit der Fische zu gewährleisten, empfehlen wir, einen kontinuierlichen Wasserwechsel vorzunehmen. Dieser kann bis 10% der gesamten Wassermenge pro Woche betragen. Dadurch wird der Bakteriendruck gesenkt und zusätzlich belastende Stoffe im Teichwasser werden reduziert. Ein regelmässiger Wasseraustausch ist günstiger als eine Behandlung oder der Verlust kranker Fische. Die Zufuhr von Frischwasser kann manuell erfolgen. Optimal ist jedoch die permanente Zufuhr über ein fein dosierbares Ventil.

ELEKTRISCHE ABSICHERUNG IM GARTEN Wichtiger Personenschutz: Im Aussenbereich installierte elektrische Anlagen benötigen zwingend einen FI-Schutzschalter (Fehlstrom-Schutzschalter). Lassen Sie sich von einem Fachmann beraten und die Installationen durch ihn vornehmen. Vergewissern Sie sich auch über die IP-Schutzklasse Ihrer elektrischen Geräte. Nicht alle sind spritzwassergeschützt. Sicherheitsrelevante Geräte wie Umwälzpumpen, Luftpumpen usw. sollten auf verschiedene Fi-Gruppen verteilt werden.

Die Filtertechnik muss in jedem Fall auf die Kubatur des Teiches angepasst werden. Im Idealfall entspricht der maximale stündliche Filterdurchsatz

FROSTSCHUTZ

mindestens dem gesamten

Beachten Sie, dass einige Teichfiltersysteme (vor allem selbstreinigende Systeme mit mechanischen Bauteilen) nicht oder nur bedingt frostsicher sind. Es ist auf jeden Fall zu empfehlen, den Teichfilter im Winter vor Frost zu schützen. Bei Schwerkraftsystemen, welche in

Teichvolumen.

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TEICHBETRIEB – ÜBERSICHT

DER GEPUMPTE BETRIEB Der gepumpte Betrieb ist sehr einfach zu installieren. Die Pumpe wird direkt am tiefsten Punkt im Teich platziert und befördert das Wasser zum Filter. Das Wasser läuft in Schwerkraft zurück in den Teich. Diese Variante

VORTEILE XX Ein gepumpter Filter kann ohne grosse bauliche Massnahmen einfach an einen bestehenden Teich installiert werden.

XX Die Kanalisation ist meistens gut erreichbar, da der Schmutzwasserabgang über dem Teichniveau liegt.

hat aber auch ihre Nachteile. Daher empfehlen wir, den gepumpten Betrieb nur bei bereits bestehenden Teichen anzuwenden.

NACHTEILE XX Pumpe und Schlauch sind im Teich sichtbar. XXDie Zugänglichkeit der Teichpumpe ist eingeschränkt. XX Die Teichpumpe muss oft gereinigt werden, da sie sich im ungefilterten Wasser befindet.

XX Der UV-C-Filter ist nicht so effektiv, da er vor dem Filter eingebaut werden muss (Druckseite).

XX Der Rücklauf kann nicht so flexibel gestaltet werden wie beim Schwerkraftbetrieb (ist abhängig vom Standort des Filters).

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TEICHBETRIEB – ÜBERSICHT

GEPUMPTER BETRIEB MIT PUMPENSCHACHT Der gepumpte Betrieb mit Pumpenschacht kommt dann zur Anwendung, wenn ein Schwerkraftbetrieb nicht möglich ist. Skimmer und Bodenablauf werden in diesem Fall in Schwerkraft mit einem Pumpenschacht verbunden. Die Pumpe wird im Pumpenschacht betrieben und bleibt daher bequem zugänglich. Diese Lösung empfehlen wir, wenn ein Schwerkraftsystem nicht möglich ist oder eine kostengünstigere Lösung gesucht wird.

VORTEILE XXWeder Pumpe noch Schlauch sind im Teich sichtbar. XXDie Pumpe ist bequem zugänglich. XX Kostengünstiger als die Schwerkraftvariante, da kein Filterschacht gebaut werden muss.

Verrohrung im Pumpenschacht Der Pumpenschacht wird so eingebaut, dass dessen Oberkante bei stillstehender Pumpe 5 cm über Wasserniveau liegt. Im unteren Bereich werden die beiden DN100-Leitungen vom Bodenablauf und vom Skimmer zugeführt und im Schacht mit einem Zugschieber versehen. Die Pumpe wird mit Verschraubungen installiert, damit diese zu Servicezwecken bequem ausgebaut werden kann.

NACHTEILE XX Die Pumpe steht im ungefilterten Wasser und muss daher öfters gereinigt werden.

XX Bauliche Massnahmen sind aufwendiger, da Bodenabläufe und Pumpenschacht eingebaut werden müssen.

XX Der Rücklauf kann nicht so flexibel gestaltet werden wie beim Schwerkraftbetrieb (ist abhängig vom Standort des Filters).

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TEICHBETRIEB – ÜBERSICHT

DER SCHWERKRAFTBETRIEB Das Wasser fliesst über die Bodenabläufe und den Skimmer im Schwerkraftbetrieb in den Filter. Im Filter erfolgt die mechanische und biologische Filtration sowie die UV-C-Klärung. Am Ende des Filters befindet sich die

VORTEILE XX Die Pumpe steht im geklärten Wasser (keine verschmutzte Pumpe).

XXWeder Pumpe noch Schläuche sind im Teich sichtbar. XX Der Filter kann optisch kaschiert werden, da er in einem Filterschacht untergebracht ist.

Pumpe, die das gefilterte Wasser in den Teich zurückpumpt. Diese Lösung ist die komfortabelste und effizienteste Variante. Wann immer die Möglichkeit besteht, sollte so geplant werden.

NACHTEILE XX Bauliche Massnahmen sind aufwendiger, da ein Filterschacht erstellt werden muss.

XX Kanalisation muss tiefer sein als der Spülablass des Filters. Ist keine Kanalisation vorhanden, kann auch ein Sammelschacht verwendet werden.

XX Die Einläufe zum Teich können flexibler gestaltet werden dank Pumpendruck (Quellsteine, Wasserfall, Bachlauf ).

XX Es kann problemlos eine Tauch-UV-C-Einheit installiert werden.

XX Die Energiekosten sind geringer, da kleinere

Bild rechts: © Peter Hofstetter

Höhenunterschiede überwunden werden müssen. Dadurch kommen sparsamere Pumpen zum Einsatz.

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AUSHUBARBEITEN BAUPHASE

AUSHUBARBEITEN

Nach abgeschlossener Planung kann nun mit dem eigentlichen Bau des Teiches begonnen werden. Wenn Sie mit schwerem Gerät arbeiten (Bagger, Kran usw.), stellen Sie eine gute Zugänglichkeit sicher und schützen Sie die Umgebung vor Schäden. Kommunizieren Sie mit Ihrem Nachbarn, dass dessen Auto nicht den Fahrweg für den Bagger oder Kran versperrt. Ihren Rasen können Sie zum Beispiel mit Schaltafeln oder Ähnlichem vor Schäden schützen.

Markieren Sie den Teichumriss mit Schnur, Sägemehl oder Markierspray. Am besten schlagen Sie Holzpflöcke ca. 20 cm ausserhalb des Teichrandes als Vorbereitung zur Nivellierung ein. Die Höhe des Teichrandes kann nun mit einem Nivelliergerät oder mit einer Schlauchwasserwaage an den Holzpflöcken markiert werden. Bei kleineren Teichen lassen sich die Arbeiten von Hand vornehmen. Bei grösseren Teichen ist ein Bagger unabdinglich. Der Teichrand sollte am Schluss überall mit den Markierungen an den Holzpfählen übereinstimmen. Anschliessend müssen noch die Gräben für Kanalisationsleitung, Bodenabläufe, Skimmer und Teicheinläufe ausgehoben werden. Wird beim fertigen Teich ein Kiesboden eingebracht, muss der Boden absolut flach sein (± 1 cm).

BAUEINGABE Das Baurecht der Kantone verlangt grundsätzlich für alle Bauten und deren wesentliche Umgestaltung, Erweiterung oder Zweckänderung eine Baubewilligung. Davon betroffen sind generell auch die Bauten im Garten, d.h. Gartenhäuser, Spielgeräte, Teiche, Zäune usw. Das Gesetz erachtet indessen gewisse Bauvorhaben als unwesentliche Veränderungen und befreit diese je nach Situation von der Baubewilligungspflicht. Je nach Gemeinde und Kanton wird dies anders beurteilt. Erkundigen Sie sich am besten auf Ihrer Wohngemeinde. Falls Ihr Vorhaben keine Baubewilligung benötigt, lassen Sie sich dies am besten schriftlich bestätigen.

VERSICHERUNG Allenfalls ist es sinnvoll, den Teich nach Abschluss der Arbeiten in Ihrer Hausratversicherung zu inkludieren. Ihr Versicherungsberater wird Sie diesbezüglich gerne über die Möglichkeiten beraten. 22

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VERSTÄRKUNG DER WÄNDE Bei Koi- und Schwimmteichen sollten die Wände möglichst steil abfallend sein. Dies verbessert die Strömung und den Schmutztransport. Zusätzlich wird bei gleichbleibender Oberfläche mehr Wasservolumen generiert. Je nach Erdreich müssen die Wände mit Hilfe einer Schicht Magerbeton gestützt werden. An Hanglagen ist es ratsam, die hangseitige Wand zu betonieren.

ENTWÄSSERUNG Bei betonierten Teichen sollte eine Drainage die Entwässerung der Bodenplatte sicherstellen. Dadurch bilden sich bei späterem Hangdruck keine Blasen unter der Teichfolie. Informieren Sie sich bei einem ortsansässigen Baumeister über die Details.


LEITUNGSBAU

LEITUNGSBAU Der Leitungsbau darf keine Lufteinschlüsse aufweisen. Natürlich müssen auch sämtliche Leitungen dicht sein. Daher ist eine Dichtheitsprüfung der Rohrleitungen zwingend erforderlich. Schwerkraftleitungen dürfen keine Lufteinschlüsse aufweisen! Daher dürfen beim Leitungsbau keine Biegungen nach oben verbaut werden. Bei der Rohrführung möglichst die Verwendung von 90°-Winkeln vermeiden. Diese führen zu starken Druckverlusten und verringern den Wasserdurchsatz. Falls möglich auf 45°-, 30°- oder 15°-Winkel ausweichen. Rückläufe Rückläufe vom Filter in den Teich werden oft mit Schläuchen erstellt. Diese werden über einen Schlauchanschluss auf einem Folienflansch verklebt.

Der Flansch sollte zur besseren Stabilität möglichst glatt einbetoniert werden. Dies erleichtert später das Verlegen der Teichfolie enorm. Bevor die Schlauchbride angebracht wird, sollte im vorderen Bereich der Tülle Dichtstoff angebracht werden (1).

(1)

(2) Dichtstoff

Richtig: Rohr verläuft ohne Biegung nach oben. Falsch: Biegungen nach oben müssen vermieden werden (verursacht Lufteinschlüsse). koi-breeder.ch

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LEITUNGSBAU

Anschliessend die Tülle in den Schlauch drücken und mit einer Schlauchbride fixieren. Danach eine zweite Lage Dichtstoff beim Übergang Schlauch-Tülle anbringen (2).

Rohrverschlüsse für unterschiedliche Leitungsdurchmesser.

Einbau von Geräten in Leitungen Verbraucher, wie zum Beispiel Durchflussheizungen und UV-C-Einheiten, müssen immer am tiefsten Ort der Leitung eingebaut werden. Bei einem allfälligen Pumpenausfall wird dadurch das Leerlaufen der Leitung und somit eine Überhitzung des Gerätes vermieden. Sollte diese Bauweise nicht möglich sein, kann als Alternative ein «Bypass» verlegt werden, in den die betroffenen Geräte eingebaut werden. Achten Sie darauf, dass dieser Bypass immer mittels Kugelhahn abstellbar ist. Das erleichtert allfällige Servicearbeiten an den Geräten. Dichtheitsprüfung der Rohrleitungen Nachdem alle Rohrleitungen für die Bodenabläufe, Skimmer und Teicheinläufe verlegt wurden, sollte unbedingt eine Dichtheitsprüfung durchgeführt werden. Hierzu werden am tiefsten Punkt der Rohrleitungen mittels eines Rohrverschlusses die Leitungen verschlossen und anschliessend mit Wasser gefüllt. Der Wasserstand wird nun am anderen Leitungsende mit einem Stift markiert. Nach einem Tag Wartezeit kann überprüft werden, ob sich der Wasserstand verändert hat oder nicht.

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ACHTUNG Achten Sie beim Verlegen der Zu- und Ableitungen vom Filter, dass diese einzeln über einen Zugschieber oder Kugelhahn verschlossen werden können.


TEICHARTEN

FILTERSCHACHT Die Grösse des Filterschachtes wird häufig unterschätzt. Daher ist bereits in der Planung darauf zu achten, dass ein geeigneter Standort gewählt wird.

Bild oben: © Peter Hofstetter

Grösse des Filterschachtes Der Schacht für eine Filteranlage im Schwerkraftbetrieb muss ausreichend gross dimensioniert werden. Er muss Platz bieten, damit alle Anschlussleitungen verlegt werden können. Später muss der Schacht auch für allfällige Wartungsarbeiten begehbar sein. Bei der Platzierung des Filters ist zu beachten, dass ausreichend Platz zur Verfügung steht für den Ausbau der UV-C-Einheit sowie des Filterantriebs.

Schachtboden Der Schachtboden respektive die Filterbodenplatte muss zu 100% eben sein (mit Wasserwaage prüfen). Der Filter muss flach auf dieser Platte stehen (keine Hohlräume). Der Schachtboden muss über eine Entwässerung verfügen, damit allfälliges Regenwasser abfliessen kann.

Standort Filterschacht Der Filterschacht sollte sich wenn möglich direkt am Teich oder in unmittelbarer Nähe befinden. Dies minimiert die Baukosten und senkt gleichzeitig die Betriebskosten, da schwächere Pumpen (durch den geringeren Druckverlust) verwendet werden können. Optimal wäre zudem ein Kanalisationsanschluss in der Nähe vom Filterschacht. Das würde den Abfluss des Schmutzwassers erleichtern. Bei Schwimmteichen muss der Filterschacht mit den stromführenden Geräten aus Sicherheitsgründen mindestens zwei Meter vom Teichrand entfernt stehen. koi-breeder.ch

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FILTERSCHACHT

Schachtabdeckung Die Konstruktion der Schachtabdeckung ist von der Grösse des Schachtes abhängig. Für Wartungsarbeiten muss sich die Schachtabdeckung genügend weit öffnen lassen. Durch eine Isolation an der Unterseite können Frostschäden an der Filtertechnik weitgehend vermieden werden. Zusätzlich werden auch die Spülgeräusche beim Reinigungsvorgang reduziert. Erstellen des Filterschachtes Filtergrube ausheben, Bodenplatte betonieren und Wände erstellen. Aussparungen für Rohrleitungen müssen berücksichtigt werden. Frischwasserzufuhr zur Teichtechnik ebenfalls nicht vergessen. Das Niveau der Bodenplatte muss exakt auf den Filter ab-

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gestimmt sein. Tendenziell die Bodenplatte eventuell ein wenig tiefer setzen. Wegspitzen der Bodenplatte ist aufwendiger, als den Filter durch Gartenplatten zu erhöhen. Bodenabläufe, Skimmer und Einläufe mit der dazugehörigen Verrohrung können nun zum Filter verlegt werden. Bodenabläufe und alle anderen Teichdurchführungen sollten in ein kleines Betonbett gelegt werden, damit die Verrohrungen fixiert sind. Eventuell müssen noch Leerrohre für Beleuchtung oder Steckdosen unter dem Teich verlegt werden. Je nach Teichgrösse können die Schachtabdeckungen relativ grosse Ausmasse annehmen. In manchen Fällen macht es Sinn, den Deckel mit einer Hydraulik oder mit Gasdruckdämpfer auszustatten. Dadurch lässt sich die Schachtabdeckung bequem öffnen und schliessen.


BODENABLAUF

MONTAGE BODENABLAUF yy Bodenablauf an der tiefsten Stelle des Teiches

positionieren und die Verrohrung zum Pumpenschacht oder Filter fertigstellen.

yy Das Unterteil des Bodenablaufs sollte mit Beton ins Erdreich gesetzt werden. Das Rohr muss im Erdbereich mehrmals mit Beton fixiert und der Graben mit Sand aufgefüllt werden.

yy Folie beim Bodenablauf ausschneiden, damit

die Dichtmasse zwischen Bodenablauf und Folie aufgetragen werden kann. Aufgepasst: Vlies nicht einklemmen!

yy Auf der Unterseite des Ringes Dichtmasse auftra-

gen und diesen mit den mitgelieferten Edelstahlschrauben befestigen. Hinweis: Schrauben beim Einsatz mit Akkuschrauber nicht überdrehen!

yy Abstandhalter (Rohr) mit Säge einkürzen, sodass

der Schlitz des Bodenablaufdeckels und der Folie

2 cm beträgt. Das Distanzrohr wird nicht eingeklebt.

yy Oben auf dem Deckel zwei 5-mm-Löcher bohren,

sodass die Luft beim Auffüllen des Teiches entweichen kann.

Es ist hilfreich, den Flanschring zuerst mit langen Schrauben in der Position zu fixieren, damit die Löcher des Ringes mit dem unteren Teil des Bodenablaufs übereinstimmen.

Mit Kiesboden

Ohne Bodenbelag Hier zwei 5-mm-Luftent­ weichungs­löcher bohren

2 cm 2 cm

Inox-Einsatz Teichfolie Schutzvlies Beton PVC-Rohr

PP-Steckrohr

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SKIMMER

MONTAGE SKIMMER yy Die Einbauhöhe des Skimmers wird folgender-

massen bestimmt. Die Oberkante des Skimmers entspricht der Wasseroberfläche des Teiches. Der Skimmer sollte sich in dieser Position gleich viel nach oben wie nach unten bewegen können, da der Wasserstand im Teich variieren kann.

yy Die 110-mm-Teichdurchführung wird wie ein

yy Rohre und Skimmer anhand der Skizze montieren. PP-Teile werden gesteckt. Das PVC-Standrohr und die Reduktion nur Stecken und nicht kleben.

yy Damit der Skimmer einwandfrei funktioniert, muss er exakt senkrecht stehen. Daher ist es wichtig, die Teichdurführung ebenfalls senkrecht einzubauen.

Reduktion 160/110

PVC-Winkel 90°

Foliendurchführung 110 mm

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mind. 50 cm

Bodenablauf in der Teichwand montiert.


TEICHÜBERLAUF

MONTAGE TEICHÜBERLAUF Bei vielen Teichen fliesst das Regenwasser irgendwo unkontrolliert über den Teichrand. Das sieht nicht sehr ansprechend aus. Dieser Bereich wird dann vielfach durch Pflanzen überwachsen. Häufig wird dem Teich an dieser Stelle dann durch die Kapillarwirkung Wasser entzogen. Um das zu vermeiden, sollte ein Überlauf mit Standrohr eingebaut werden. Der Abstand von Teich­ oberfläche zur Teichkante sollte ca. 5 cm betragen.

Montage des Überlaufes Der Foliendurchbruch für den Überlauf wird ca. 20–30 cm unter dem gewünschtem Teichniveau gesetzt. Auf der Teichinnenseite wird ein 90°-PVC-Winkel mit einem Steigrohr verklebt. Dieses kann nun millimetergenau auf das gewünschte Wasserniveau gekürzt werden. Das Überlaufwasser kann in einen Sickerschacht geführt werden oder in das Meteorwasser bzw. in die Kanalisation geleitet werden.

WICHTIG Bei einem Schwerkraftfilter ist ein konstantes Teichwasserniveau unerlässlich. Dazu wird kontinuierlich ein wenig Frischwasser zugeführt, um das verbrauchte Spülwasser und die Verdunstung zu kompensieren. Das überschüssige Wasser läuft dann kontrolliert über den Überlauf ab.

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TEICHRANDGESTALTUNG

TEICHRANDGESTALTUNG Voraussetzung für eine ansprechende Teichrandgestaltung ist eine stabile Unterkonstruktion. Sie muss Trittsicherheit gewährleisten und dient gleichzeitig auch als Wurzelsperre. Eine preiswerte und bequeme Lösung bietet unser Teich­ randsystem. Sofern Sie den Teichrand mit Gartenplatten belegen, beachten Sie bitte das Gefälle. Regenwasser und Nährstoffe aus der Umgebung sollen nicht in den Teich gelangen. Das würde unter Umständen das Algenwachstum begünstigen. Teichrandsystem Die einfache und schnelle Verarbeitung der Kombination aus Pfählen und Randbändern aus Recycling-Kunststoff macht individuell gestaltete Teiche mit klaren Li-

nien möglich. Vor der Montage wird die Null-Linie des Teiches bestimmt und die Unterkonstruktion für einen gleichmässigen Wasserspiegel darauf abgestimmt. An den Pfählen werden die sieben Millimeter starken und damit trittfesten Randbänder befestigt. Das Teichrandsystem dient als Kapillarsperre, damit angrenzende Pflanzen das Teichwasser mit ihren Wurzeln nicht erreichen können. Erhebliche Wasserverluste bei Trockenheit durch unkontrollierten Wurzelwuchs werden damit ausgeschlossen.

Teichfolie Schutzvlies

Teichpfahl Teichrand

Das Teichrandsystem dient als Kapillarsperre, damit angrenzende Pflanzen das Teichwasser mit ihren Wurzeln nicht erreichen können. 30

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TEICHFOLIEN VERLEGEN

TEICHFOLIEN VERLEGEN Die Wahl der richtigen Teichabdichtung ist eine zentrale Frage. Es gibt verschiedenste Produkte auf dem Markt. Doch nicht jedes Produkt eignet sich gleichermassen gut. Am häufigsten kommen heute hochwertige Firestone EPDM-Teichfolien zum Einsatz. Firestone EPDM-Teichfolie Fast alle Teiche werden heutzutage mit EPDM-Kautschukfolie abgedichtet. Und dies aus gutem Grund. Die EPDM-Teichfolie ist sehr langlebig, da sie nicht aushärtet oder spröde wird. Durch die hohe Elastizität schmiegt sie sich perfekt an die Teichform an. Bei sorgfältigem Verlegen und Flachkleben der Falten steht sie einer eingeschweissten Folie in nichts nach. Bei Bahn­ breiten bis zu 15,25 Metern und einer Maximallänge von 61 Metern können auch grösste Teichprojekte verwirklicht werden. Alles in allem bringt diese Teichabdichtung die meisten Vorteile mit geringem Kostenaufwand.

FIRESTONE EPDM-TEICHFOLIE yy Merkmale: langlebig, elastisch, 100% UV-beständig

yy Vorteile: gute solide Folie, einfach zu verlegen yy Einsatz: bei allen möglichen Teicharten

PVC-FOLIE yy Merkmale: verschiedene Farben, schweissbar yy Vorteile: faltenlos schweissbar, säurebeständig yy Einsatz: bei rechteckigen Teichformen

GFK-BESCHICHTUNG yy Merkmale: Glasfaserbeschichtung, langlebig yy Vorteile: RAL-Farbe wählbar, faltenlose Beschichtung

yy Einsatz: nur auf festem Untergrund anwendbar (Beton armiert), was diese Variante sehr teuer macht

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TEICHFOLIEN VERLEGEN

Foliengrösse berechnen Nehmen Sie ein Massband und legen Sie dieses an der längsten Stelle des Teiches am Boden entlang. Geben Sie anschliessend zum gemessenen Mass noch 100 cm dazu, um die fertige Folienlänge zu bestimmen. Wiederholen Sie diesen Vorgang an der breitesten Stelle des Teiches, um die Breite der Teichfolie zu ermitteln.

Für komplizierte Formen muss die Berechnung individuell erfolgen. Wenden Sie sich diesbezüglich an unsere fachkompetenten Mitarbeiter. 32

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Schutzvlies und Teichfolie verlegen

yy Wurzeln und spitze Steine aus dem Untergrund

entfernen. Bei Bedarf kann der Aushub ausgesandet werden, um eine weichere Form zu modellieren.

yy Zum zusätzlichen Schutz der Folie wird ein Schutzvlies als Unterlage verwendet. Wir empfehlen ein Vlies mit einer Stärke von 300 g/m² bis 500 g/m².

yy Das Schutzvlies soll überlappend verlegt werden. Ca. 10 cm Überlappung sind ausreichend. Beschweren Sie das Vlies am Teichrand mit Steinen, damit es beim Verlegen der Teichfolie nicht verrutscht.

yy Erhitzen Sie die überlappenden Teile des Vlieses

mit einem Heissluftfön, bis die Oberfläche leicht schmilzt. Nun pressen Sie die beiden Teile zusammen, um eine Verbindung zu erhalten.


TEICHFOLIEN VERLEGEN

yy Anschliessend kann die Teichfolie verlegt werden. Optimalerweise wurde die zusammengefaltete Folie vom Lieferanten mit Breite und Länge markiert. Das hat den Vorteil, dass die Folie nicht mehrere Male gedreht werden muss.

yy Mehrere kleine Falze können zu einigen grossen Falzen zusammengefasst werden.

yy Die Teichfolie an den Bodenabläufen festmachen (siehe «Montage Bodenablauf»).

yy ¾ des Wassers auffüllen, damit sich die Teichfolie ausrichten und anpassen kann.

yy Die Teichfolie mit Sandsäcken oder Steinen am

Teichrand fixieren, um ein Verschieben zu vermeiden.

yy Wasser abpumpen und dann die Falze mit Faltenkleber verkleben.

yy Folie an die Durchbrüche für Skimmer, Überlauf, Teicheinläufe usw. montieren.

yy Teich so bald als möglich mit Wasser auffüllen.

Den Folienrand aber noch nicht abschneiden, da sich das Ganze noch etwas senken kann.

yy Schliessen Sie beim Auffüllen eine Wasseruhr an,

um das genaue Teichvolumen zu bestimmen. Dies kann später einmal wichtig sein, z.B. beim Dosieren von Pflegeprodukten oder Medikamenten.

Verbindung an Bachläufen Wasserverluste im Teich sind meistens auf kleine Fehler zurückzuführen. Wenn Bachlauffolien mit der Teichfolie verbunden werden, sollte die Verbindungsstelle nicht im Wasser liegen. Dennoch sollten die Teichfo­lien vulkanisiert (bei EPDM-Folie) oder geschweisst (bei PVC-Folien) werden, um eine gute Kapillarsperre zu erreichen.

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BEFÜLLUNG UND INBETRIEBNAHME

BEFÜLLUNG UND INBETRIEBNAHME Nun geht es mit dem Teichbau dem Ende entgegen. Ungeduldig warten wir auf die Auffüllung vom Teich. Gewähren Sie anschliessend der Filtertechnik genügend Zeit, damit sich die Biologie aufbauen kann. Inbetriebnahme Die Inbetriebnahme eines neuen Teiches ist immer ein grosser Moment. In der Aufregung sollten einige wichtige Punkte nicht vergessen werden.

XX Wasseruhr beim Befüllen anschliessen, um die effektive Wassermenge zu ermitteln.

XX Teichniveau im Filter kontrollieren und falls notwendig beim Überlauf auskorrigieren.

XX Sollte der Teich über einen Hydranten befüllt

werden, muss das Füllwasser die ersten fünf bis zehn Minuten in die Kanalisation geleitet werden. Wasser ab Hydranten führen oftmals sehr viel Kalk und Verunreinigungen mit sich. Dadurch vermeiden Sie, dass Kalk und Verunreinigungen in den Teich gelangen.

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XX Alles auf Dichtigkeit und Funktionalität prüfen. XX Um bei Neubefüllungen der Verkalkung der

Teichtechnik vorzubeugen, empfehlen wir eine pH-Senkung. pH-Senker finden Sie bei uns im Programm. Achtung: pH-Senker anwenden, bevor die Fische in den Teich gesetzt werden. WICHTIGER PFLEGEHINWEIS

Teichpumpen sind anfällig für Verkalkungen. Besonders bei neuen, mit Leitungswasser gefüllten Teichen kann es durch Kalkablagerungen sehr schnell zur Blockierung der Pumpe kommen. Deshalb sollten alle Teichpumpen (ausser Kreiselpumpen) bereits nach zwei Wochen Betriebsdauer das erste Mal entkalkt werden.


BEFÜLLUNG UND INBETRIEBNAHME

XX Frischwasserzufuhr gewährleisten. Wir empfehlen bis ca. 10% Wasserwechsel pro Woche.

XX Jeder Filter benötigt drei bis vier Monate Zeit,

damit sich die Biologie auf dem Filtermedium entwickeln kann. Während der ersten zwei Wochen die UV-C-Leuchte nicht einschalten. Bis der biologische Filter seine volle Leistung erreicht hat, dauert es mindestens ein Jahr. In dieser Zeit ist es wichtig, den Fischbesatz und die Futtermenge nur langsam zu steigern. Messen Sie regelmässig Ammonium- und Nitritwerte. In den ersten Wochen werden Sie einen starken Anstieg von Ammonium feststellen. Die Werte korrigieren sich üblicherweise bald wieder. Dann folgt eine Phase, in welcher der Nitritgehalt im Wasser stark ansteigt. Bei hohen Werten führen Sie sofort einen Wasserwechsel von rund einem Drittel der gesamten Wassermenge durch. Es kann sogar von Nöten sein, einen Stickstoffbinder (z.B. Sera Toxivec) einzusetzen, um die Werte kurzfristig zu senken. Wenn die Wasser­ werte bei einem neuen Teich nicht sorgfältig kontrolliert werden und dann noch übermässig gefüttert wird, stellen sich bald Fischkrankheiten ein. Denken Sie bitte daran: Ein Teich ist ein komplexes biologisches System und kein Automotor, der an oder aus ist.

Reinigung und Wartung des Filters Im Vorfilter landen etliche organische Stoffe wie Fischausscheidungen, Blätter und Algen. Diese müssen bei Filteranlagen mit manueller Reinigung (Mehrkammerfilter, Patronenfilter, Bogensiebfilter) in den Sommermonaten mindestens einmal wöchentlich beseitigt werden. Dadurch gelangen diese Nährstoffe aus dem Wasserkreislauf und Sie beugen gleichzeitig dem Algenwachstum vor. Die wichtigen Filterbakterien arbeiten bei geringerer Verschmutzung ebenfalls viel effizienter. Je kürzer der Reinigungsintervall, desto besser die Wasserqualität. Bei automatischen Filtersystemen (Trommelfilter, Endlosbandfilter) entfällt die Reinigungsarbeit des Vorfilters. Diese findet bei diesen Filtersystemen automatisch statt. Empfehlenswert bleibt eine regelmässige Sichtkontrolle. Ein Filter sollte nie längere Zeit trocken liegen oder ohne Umwälzung betrieben werden. Die Filterbakterien würden sonst nicht mit Sauerstoff versorgt werden. Ein Absterben des Biofilters wäre die Folge. Nach Mög-

Kalkeintrag bei Neubefüllung mit Hydranten

lichkeit daher den Filter im Winter nicht stilllegen, sondern mit reduzierter Pumpenleistung weiterbetreiben. Filtermedien wie Bürsten, Japanmatten oder Schaumstoffe sollten nie alle miteinander ausgetauscht werden. Dadurch würde die gesamte biologische Filterleistung entfernt. Wenn ausgetauscht werden muss, sollte dies am besten in der Winterperiode geschehen, da die Filterleistung in dieser Zeit am kleinsten ist. Beachten Sie, dass auch automatische Filtersysteme wie Trommelfilter oder Endlosbandfilter eine regelmässige Wartung beanspruchen. Dazu zählen unter anderem das Absäuren des Filtertuches, das Schmieren der Wellen und allenfalls Reinigen des Vorfilters und der Biologie. Bei regelmässiger Pflege Ihres Filters vermeiden Sie grössere Probleme und Ihre Fische werden es Ihnen danken.

HINWEIS Eine professionelle Wartung Ihrer Filteranlage können Sie auch delegieren. Sinnvoll sind zwei Wartungen pro Jahr. Geschultes Fachpersonal kümmert sich um alle anstehenden Wartungsarbeiten an Ihrer Filtertechnik, um einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten. Für nähere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

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Filtertechnik fĂźr Biopool, Garten- und Koiteiche, Teichprodukte und Japan-Koi Koi-Breeder AG Gewerbestrasse 11 | 5107 Schinznach-Dorf | Telefon 056 463 64 06 | Fax 056 463 64 05 info@koi-breeder.ch | www.koi-breeder.ch


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