BULLETIN 20 de

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Bulle

#20 März 2020

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Vorwort Sehr geehrte Geschäftspartner, herzlich willkommen zum ersten KOMA Bulletin im Jahr 2020, diesmal haben wir uns auf Menschen fokussiert. Unsere Mission ist – unter anderem – Menschen zu helfen und die Welt ein Stück besser zu machen. Auf den folgenden Seiten zeigen wir Ihnen einige Beispiele, welche Wege man gehen kann, um Menschen zu helfen. Sehen wir uns die Prognosen der Fachleute aus Wissenschaft und Wirtschaft an, muss uns klar sein, dass der ungebremste Aufschwung und die Verschwendung ein Ende haben müssen. Unseren Mitarbeitern genügend Arbeit zu geben wird nicht nur für uns eine Herausforderung sein. Damit hängen Investitionen zusammen, und zwar nicht nur in Produktionsprozesse, sondern vor allem in die Ausbildung, Entwicklung und Innovationen. Wir sind uns dessen bewusst, dass, wer nicht investiert, in den nächsten Jahren im hoch wettbewerbsorientierten Milieu kaum Erfolg haben kann. Es warten auf uns anspruchsvolle und spannende Projekte, die uns die Chance bieten, aus dem derzeitigen Kreislauf auszubrechen.

erste Kollektion unserer neuen Produktreihe „FashionLine“ in Umlauf bringen, und zwar die Reihe „Relax“, ausgerichtet auf Wellness und Freizeit. Das Entwicklungsund Innovationszentrum übernimmt nicht nur die Aufgabe zur Vorbereitung von anspruchsvollen Projekten. Das 21. Jahrhundert wird das Jahrhundert der Digitalisierung sein, von individuellen und lokalen Lösungen und der Kreislaufwirtschaft. Ein gemeinsames Element dieser Trends ist die Modularität. Das Entwicklungs- und Innovationszentrum stellt sich auch die Aufgabe, diese Gedanken und Kapazitäten zu verbinden, und so eine neue „Schule der Modularität“ zu erschaffen. Im Herbst-Bulletin werden wir uns diesem Thema mehr widmen.

Meinen Beitrag habe ich mit dem Hinweis auf unsere Mission angefangen, so beende ich ihn auch damit. Nur wenn wir die ökonomische Basis schaffen, frei zu wirtschaften, können wir Menschen, die nicht soviel Glück hatten wie wir, effektiv helfen. Wirtschaftliches Vorankommen ermöglicht allen Gliedern einer OrganisaIn diesem Jahr planen wir den Bau des tion, einer Gesellschaft, das WeiterkomEntwicklungs- und Innovationszentrums men. In diesem Sinne möchte ich mich für Modulbau zu beenden, in dem wir an- bei Ihnen, unseren Kunden, genauso wie spruchsvolle, marktgerechte Projekte, die bei meinen Mitarbeitern und Mitarbeiteihrer Zeit voraus sind, vorbereiten werden, rinnen bedanken, und weiss, dass wir die wie etwa mehrgeschossige Modularge- zukünftigen Herausforderungen gemeinbäude oder Designräume für Freizeitak- sam lösen werden! tivitäten. Dieses Jahr wollen wir auch die

→ Stanislav Martinec


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CITY Module sind als Hilfe gedacht

CITY Module sind nicht nur Design-Module, die Firmen Räume für die Präsentation bei verschiedenen Aktionen gewähren, sie sind genauso ein Ausdruck unseres sozialen Engagements. Eines der ersten Events, bei dem diese Module eingesetzt wurden, war die Aktion „Herzlich willkommen“. Während dieser Veranstaltung konnten Bürger im Jahre 2014 auf dem Masaryk Platz in Ostrava an einem interaktiven Zusammentreffen mit den Vertretern verschiedener Minderheiten teilnehmen. Die Besucher gingen durch sechs Räume in zwei CITY Modulen, wobei sie sich in jedem Raum mit einem Vertreter der jeweiligen Minorität unterhalten konnten. Die Verfasserin des Projekts Veronika Pražanová sagt dazu: „Der Besucher, ein Passant, steigt in das Objekt ein und wird zu einer Minorität, wobei die Bewohner des Objekts mit dem Besucher in ihren Muttersprachen sprechen und er

wird so direkt mit einer intellektuellen und ästhetischen Vielfältigkeit der Kulturen konfrontiert. So kann er viel besser die Gefühle erleben, mit denen die Vertreter der Minoritäten durch unsere Gesellschaft gehen.“ Das Projekt sollte den Menschen durch eine eigene Erfahrung helfen, Barrieren in der Verständigung abzubauen und eine gemeinsame Basis schaffen. Aus Ostrava wanderte es dann noch nach Berlin. Ein weiteres wunderschönes Projekt, bei dem die CITY Module zur Aufklärung genutzt wurden, war die Kampagne „Scharf beobachtete Brüste“, die die Öffentlichkeit auf die Wichtigkeit der Prävention im Kampf gegen Brustkrebs hinweist. Ein Bestandteil der Kampagne, bei dem die CITY Module in Jahren 2015 und 2016 durch verkehrsreiche Stadtteile in Prag und Brünn wanderten, war auch eine Brustwand und ein praktisches Beispiel, wie man den fatalen Folgen von


CITY Module sind als Hilfe gedacht ← ↓ Scharf beobachtete Brüste

↑ SDÍLKO ← Herzlich Willkommen

Brustkrebs vorbeugen kann. Viele der Besucher waren im Rahmen der Veranstaltung überrascht zu erfahren, dass Brustkrebs kein „Frauenkrebs“ ist. Ein besonders emotionales Erlebnis für viele Besucher war dann ein Zusammentreffen mit Frauen der „Allianz der Frauen mit Brustkrebs“, die über ihr Leben mit dem Krebs berichteten. In einem CITY Modul wurde auch ein Gipsraum platziert, wo sich die Frauen Gipsabgüsse ihrer Brüste herstellen lassen konnten, die dann die erwähnte Brustwand bildeten. Diese Wand ist Bestandteil von weiteren Kampagnen in verschiedenen Städten in ganz Tschechien und auch im Ausland, ein kurzer Blick auf www.ostresledovanaprsa.cz lohnt sich hier. Ein interessantes Projekt verbunden mit den CITY Modulen ist auch „SDÍLKO“, ein Akronym aus dem tschechischen Begriff für die „gemeinsam benutzten Container“,

mit dem Štěpánka Vontrobová zu uns kam. SDÍLKO ist ein Pop-up-Shop, Büro und eine Ausstellung in einem. Zu sehen war es im Sommer 2015 im Stadtzentrum von Kopřivnice in der Fußgängerzone. Jeden Tag im Laufe von 4 Wochen fand hier etwas statt. Štěpánka sagt dazu: „Wir wollen den lokalen Aktivitäten, Marken, Designern und Künstlern Spielraum gewähren. Gleichzeitig bemühen wir uns, mehr Leben ins Stadtzentrum zu bringen, das ansonsten nur eine Durchgangszone ist. Auch in einer Kleinstadt können große Dinge passieren.“ Diese Aktivität beeindruckte die Vertreter von Ostrava-Poruba so sehr, dass sie den Handwerkern und Gewerbebetreibenden aus der Umgebung der nordmährischen Metropole seit 2016 alle zwei Jahre Spielraum für ihre Präsentationen gewähren.


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„Guter Hirt“ für Menschen am Rande der Gesellschaft Wenn Menschen beginnen, Wege zu gehen, werden aus Gedanken Taten. Der Priester Vladimír Maslák setzt sich mit seiner Bürgervereinigung „Guter Hirte“ für die Sanierung eines verfallenen Klosters in der kleinen slowakischen Gemeinde Kláštor pod Znievom ein und baute hier einen Ort für Menschen, über die andere den Stab brachen. Wir konnten mit ihm über seine Initiative sprechen. → Seit langen Jahren widmen Sie sich der Hilfe für Menschen mit komplizierten Schicksalen. Könnten Sie bitte den Lesern nähern bringen, wem Sie helfen? Die Bürgervereinigung „Guter Hirt" mit Sitz in Kláštor pod Znievom administriert seit 12 Jahren Sozialeinrichtungen und Dienste zur Hilfe für Menschen in Not, Arme, Alte und Kranke. Es geht um einen Komplex von Sozialhilfedienstleistungen, bestehend aus einem

Heim für Männer, der kurzfristigen Unterbringung „Halbwegs“, zum Beispiel für ehemalige Bewohner von Kinderheimen und anderen Einrichtungen, und einem Altersheim in Kláštor pod Znievom. Ferner verwalten wir als Bürgervereinigung auch ein Heim für Frauen in Vrícko und Einrichtungen des Pflegedienstes in Kláštor pod Znievom und Nitrianské Pravno. Die Räume des uralten Klosters der Heiligen Jungfrau, das schrittweise verfiel, wurden zu geeigneten Räumen für Menschen ohne Obdach oder diejenigen, die in eine extreme Lebenssituation gerieten, umgebaut. → Was war der Impuls für Sie, gerade diesen Menschen zu helfen? Es ist leicht vom Altar aus zu predigen, wie manche Heiligen den Bedürftigen halfen. Am Altar bin ich nur ein Hinweisgeber, aber was ich predige, sollte ich auch jeden Tag durch Taten beweisen. Ich will meinem


„Guter Hirt“ für Menschen am Rande der Gesellschaft

Herrn folgen. Er half allen. Das gibt mir den Sinn. Und das bemühe ich mich auch zu tun. Ich kann Ihnen sagen, diese Menschen verändern sich. Sie erhalten die Kontrolle über sich selbst und bauen erneut Beziehungen zu ihren Nächsten auf. Heute kann man sich auf sie verlassen. Hinter jedem einzelnen Menschen sehe ich ein Schicksal, und es hat Sinn um ihn oder sie zu kämpfen. Auch wenn sich komplizierte Lebensschicksale, Schmerzen oder Sorgen in diesem Heim machmal kreuzen. Menschen von der Straße fanden bei uns ihr Heim, Süchtige fanden Ruhe, Kranke Heilung, Vereinsamte Gesellschaft. Die Gesellschaft betrachtet diese Menschen sehr kritisch, manchmal zu Recht. Ich würde für sie mein eigenes Leben opfern, sie sind für mich starke Persönlichkeiten. Sie können sich wahrscheinlich gar nicht vorstellen, in was für Notlagen Menschen sein können. Diesen Menschen we-

nigstens ein bisschen halt zu geben, das ist ein unersetzbares Gefühl. Manche mit einer Abhängigkeit haben von ihrer eigenen Quälerei genug, sie brauchen jemanden, der ihnen hilft, ihr schweres Kreuz zu tragen und in ein „normales Leben“ zurückzukehren, sie brauchen Arbeit, ein Zuhause. Mutter Theresa sagte einst, dass die Menschen, die unsere Hilfe brauchen, uns gleichzeitig bereichern. → In Ihren Einrichtungen dient die Arbeit als therapeutisches Mittel. Welche Tätigkeiten führen die Menschen bei Ihnen aus? Immer frage ich jeden von ihnen, was er will und was er machen kann. Sobald sich die Leute wieder an einen regelmässigen Rhythmus gewöhnt haben, bieten wir ihnen Requalifikationsmöglichkeiten an. Manche arbeiten bei uns im Gesundheitswesen oder als Kraftfahrer. Wir bieten Schweißkurse an oder bilden die Menschen zu Sen-


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nern aus. Diese Menschen bekommen ein ordentliches Zertifikat und können sich Arbeit suchen. → Verraten Sie uns, warum die Organisation den Namen „Guter Hirt“ trägt? Das Bild des Guten Seelenhirten hat eine starke Aussagekraft. Dieser Hirt nimmt seine Schafe in die Arme, vor allem jene, die sich verlaufen haben, verloren gingen oder den falschen Weg eingeschlagen haben. Das Gleichnis vom Guten Hirten ist in allen Sozialeinrichtungen, egal in welchem Bereich sie tätig sind, ein Leitsymbol, so auch für uns.

In unserer Einrichtung haben wir momentan vier Ehepaare. Wir waren auf der Suche nach einer Möglichkeit, wie wir sie zusammen unterbringen könnten. Die Lösung, die wir mit Hilfe von KOMA MODULAR realisieren konnten, scheint uns als die Beste, wofür ich mich recht herzlich bedanken will.

→ Wissen Sie, dass die Module ursprünglich ein Teil des tschechischen Pavillons bei der EXPO 2015 in Mailand waren, wo sie als Restaurantküchen dienten? Ja, das habe ich gewusst. Heute kann ich sagen, dass die Menschen resozialisiert werden können, genauso wie die Module → Sie helfen Männern und Frauen, aber bei- umgenutzt sein können. de Geschlechter wohnen separat. KOMA Ich freue mich sehr über die ZusammenMODULAR schenkte ihnen Module, die es arbeit mit KOMA MODULAR. Wir haben Paaren ermöglichen zusammen wohnen auch schon weitere Projekte, die derzeit zu können. Wird diese Möglichkeit von Be- gemeinsam mit KOMA realisiert werden. Schade, dass wir geografisch nicht näher wohnern genutzt?


„Guter Hirt“ für Menschen am Rande der Gesellschaft

angesiedelt sind. Wäre es näher, so könnten wir diejenigen, die die Module fertigen, mit unseren guten slowakischen Bergkäsen versorgen. Jeden Tag würden wir ihnen Schafkäsenockerln und gebratenes Schaffleisch hintragen.

ist ein Heim für Menschen, die vom Leben nicht so viel bekamen wie die anderen. Es ist auch ein Heim für diejenigen, die nicht das achteten, was sie hatten, und die verloren waren und wieder gefunden werden mussten. Der Wert des Lebens bilden Menschen, Beziehungen, Familie. Hier halten wir → Das ist nett. Danke! Nun, wir nähern uns alle zusammen. Ein Mensch ist nur so viel, dem Ende unseres Gesprächs, also noch wie viel er vor Gott ist. Nicht mehr. Die Areine wichtige Frage. Woher nehmen Sie men brauchen die Reichen um zu überleso viel Liebe und Verständnis? ben, und die Reichen brauchen die Armen, Es ist Gottes Werk, dass in Kláštor pod Znie- da nur sie ihnen den Weg in den Himmel vom geschaffen wurde. Wir sind eine der öffnen. Ich grüße und segne alle Leser. größten Einrichtungen für Sozialdienste in der Slowakei. Es ist ein Beweis dafür, dass, Wir danken Ihnen für das Interview und wo es einen Willen gibt, es auch einen Weg dafür, was Sie für unsere Gesellschaft tun. gibt. Wenn der Mensch all seine Gaben Wir wünschen Ihnen viel Kraft bei Ihren nutzt, die ihm von Gott gegeben wurden, zukünftigen Projekten. und sich nicht fürchtet, einen schwierigen Weg voll von Vertrauen zu gehen, so wird er von Gott gesegnet. Das Heim „Guter Hirt“


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Wir tun, was wir lieben, wir lieben, was wir tun.


Bulletin

Kinderschule fßr 100 Kinder — Jihlava, Tschechien


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Integration mit Vergnügen


Integration mit Vergnügen

INFO ÜBER DEN BAU Modulanzahl 38 Fertigungszeit 2 Wochen Aufbauzeit 2 Wochen Nutzfläche 670 m2

Wir lieferten Module für das Gebäude des offenen Community Center im Sternchenpark in Brünn. Das Gebäude befindet sich in einer problematischen Gegend rund um die Cejl-Strasse in Brünn, nahe dem Museum der Romakultur. Das Zentrum dient im Rahmen des Parks zu außerschulischen Aktivitäten der Romajugend und zur sozialen Integration der gesamten Roma Community. Es wird durch verschiedene gemeinnützige Organisationen betrieben. Der Park mit dem Modulobjekt Sternchen ist auch der Platz, an dem verschiedene Festivals, wie etwa das Ghetto Street Festival, oder das Babylonfestival der Brünner Minderheiten stattfinden. Es geht um ein sozial-kulturelles Konzept, geschaffen direkt für diesen Ort, die „Bronx von Brünn“. Es freut uns, dass auch unsere Module helfen, die Grenzen dieses imaginären Ghettos zu öffnen und ein natürliches Zusammentreffen und Koexistenz an einem Ort unterstützen.

Die modulare Lösung wurde mit Rücksicht auf die Zeitweiligkeit des Baus, finanzielle Limits des Investors und Möglichkeiten der Verlegung von einzelnen Modulen gewählt. Eine zu erfüllende Schlüsseleigenschaft war auch eine sehr kurze Produktions- und Ausbauzeit des Modulobjekts. Die Architekten Robert Sládeček und Radko Květ teilten das Gebäude in zwei Geschosse, in dem Kinder und Jugendliche aus der Umgebung unterschiedliche Angebote finden. Das Gebäude wird von einem Park umrahmt, geeignet für Sportaktivitäten und zum Ausruhen, und gewährt so den Besuchern des Zentrums eine komplette Freizeitgestaltung. Die Wandgestaltung wurde gemeinsam mit den Jugendlichen geplant und durchgeführt. Dadurch bot sich den Nutzern des Zentrums die Möglichkeit, die Module nach ihren eigenen Vorstellungen visuell anzupassen. Aus den Modulen entstand ein Objekt mit großem Potential für die ganze Commmunity von Cejl.


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Während der Freizeit in das Modul

INFO ÜBER DEN BAU Modulanzahl 6 Fertigungszeit 1 Woche Aufbauzeit 2 Wochen Nutzfläche 160 m2

Ende Januar 2016 wurde das Freizeitzentrum des Stadtteils Brünn Medlánky feierlich eröffnet. Die „Bürger für Medlánky“ wollten schon lange ein solches Zentrum für ihre Stadt, aber es gab viele Fragen, die sie lösen mussten. Wo soll das Zentrum entstehen, wie soll der Bau finanziert werden, wie soll es aussehen und funktionieren? Im Jahr 2014 wurden die Vorstellungen immer realer. Man einigte sich auf einen Modulbau und fand einen geeigneten Bauplatz für seine Installation. Es folgte die Projekteingabe und Suche nach Finanzquellen. Das Objekt ist vor allem für die Bewohner von Medlánky bestimmt, von Kindern bis Senioren. Es ist in Modulbauweise ausge-

führt, im System von sechs Wohnmodulen der Reihe StandardLine, bestückt mit einer eleganten Thermowood-Fassade, Holztreppen und einer Holzpergola. Geräumige Fenster und Türen sorgen für eine ideale Beleuchtung des Innenraums. Das Zentrum nutzt 2 Räume für Interessenszirkel, einen mit 30 m2 und den anderen mit 49 m2. Zur Verfügung stehen auch zwei Umkleideräume, ein Abstellplatz für Kinderwagen, ein Technikraum, ein Lager und drei WCs einschließlich einem für Rollstuhlfahrer. Für die Außenaktivitäten kann die Öffentlichkeit auch eine geräumige Terrasse mit 53 m2 und einen Garten mit einer Fläche von 1370 m2 nutzen.


Während der Freizeit in das Modul


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Das Modulstädtchen als Zentrum der Gesundheit und Sicherheit


Das Modulstädtchen als Zentrum der Gesundheit und Sicherheit

INFO ÜBER DEN BAU Modulanzahl 35 Fertigungszeit 2 Wochen Aufbauzeit 3 Wochen Nutzfläche 627 m2

Mit unserer Hilfe entstand in Karlsbad ein einzigartiges Projekt – das „Zentrum der Gesundheit und Sicherheit“. Der Grundgedanke des Zentrums ist es, Kinder auf die Bewältigung von Risikosituationen vorzubereiten, indem sie im Rahmen einer praktischen Ausbildung auf Übungsanlagen üben und trainieren können. Darum finden sie im Zetrum ein verkleinertes Städtchen bestehend aus einem Verkehrsspielplatz, einer kleinen Einsatzleitstelle für Behörden mit Sicherheitsaufgaben, ein Einfamilienhaus, eine Polizeidienststelle, eine Feuerwehrstation, ein Haus mit inszenierten Bränden und ein kleines Krankenhaus mit einem Krankenwagen. Jedes dieser Häuschen hat eine spezifische Konzeption und Ausstattung für die Simulation von verschiedenen Risikosituationen. Das Ziel des Projekts ist die Erhöhung der Sicherheit, Informiertheit und Einsatzbereitschaft der Einwohner im Bereich alltäglicher Risiken, aber auch bei außerordentlichen Ereignissen und Krisen-

situationen und den damit zusammenhängenden Risiken für die Gesundheit, Leben, Umwelt und Sachschäden. Das Zentrum der Gesundheit und Sicherheit exisitert seit 2015 und während dieser Zeit konnte es mehr als 100 000 Besucher willkommen heißen. Unter ihnen auch z. B. Delegationen der Rettungssanitäter aus der Slowakei, Deutschland oder Ungarn, die hier trainiert haben. Das erwähnte Städtchen wurde unter Nutzung von KOMA Modulen gebaut. Variabilität, schnelles Bautempo und leichte Übertragbarkeit an einen anderen Ort überzeugte die Gesellschaft EUROVIA CS, um dieses Zentrum gerade aus unseren Modulen zu bauen. Das Projekt des Ausbildungszentrums zeigt auch weitere Vorteile der Modulbauweise, die auch die Anpassungen an das Gelände für die Simulation von spezifischen Krisensituationen ermöglicht.


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Neue Schule in 7 Wochen

INFO ÜBER DEN BAU Modulanzahl 123 Fertigungszeit 3 Wochen Aufbauzeit 4 Wochen Nutzfläche 2240 m2

2009 traf das Zentrum Italiens rund um L´Aquila ein zerstörerisches Erdbeben, das auch heute sichtbare Spuren hinterließ. Auch wir halfen damals, die Folgen dieses verheerenden Desasters zu lindern. In einer Rekordzeit lieferten wir eine modulare Schule mit 22 Klassenzimmern für fast sechshundert Kinder, und zwar in 7 Wochen nach dem Vertragsabschluss. Obwohl diese Umsetzung die Erfüllung von hohen Ansprüchen in Richtung Stabilität, Feuerbeständigkeit, hygienische Normen und Kosteneffizienz erforderte, reichte uns die so kurze Zeit zur Vorbe-

reitung der Fertigung, zur Herstellung aller Module, zum Transport nach Italien und Montage an Ort und Stelle. So konnten die Kinder aus der durch das Erdbeben vernichteten Stadt L´Aquila rechtzeitig ihr Schuljahr starten. 2016 traf diese Region ein weiteres Erdbeben, das weitere Schäden hinterließ. Unsere modulare Schule überlebte diese starken Erschütterungen ohne jegliche Beschädigung. Der Modulbau hilft nicht nur bei der Lösung von Notlagen, er ist darüber hinaus beständig, flexibel und schnell.


Neue Schule in 7 Wochen


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Die Zukunft steckt in der Hilfe seiner Nächsten.


Bulletin

Unterbringung für Paare in Notlage — Kláštor pod Znievom, Slowakei


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Die gemietete Schule Ende Oktober wurde der Betrieb eines neuen Klassenzimmers des Kindergartens in Měšice gestartet. Die Gesamtkapazität der Einrichtung erhöhte sich von ursprünglich 52 auf 76 Plätze. Dank dieser Kapazitätserhöhung ist es gelungen, alle angemeldeten Kinder zum ersten Mal seit 2008 in einer Einrichtung unterzubringen. In den letzten Jahren wurden aus Kapazitätsgründen ungefähr 20 Kinder jedes Jahr abgelehnt. Die Zweigstelle des Kindergartens umfasst neben dem Klassenzimmer auch eine Sozialeinrichtung für 24 Kinder, Nebenräume für Lehrer, und eine voll ausgestattete Ausgabe zum Aufwärmen und Servieren des Mittagessens. Die Gerichte werden durch einen Cateringdienst geliefert, da die Kapazität der Küche im bestehenden Gebäude nicht für die neuen Klassenzimmer reicht.

Geplant und realisiert wurde ein temporär montierter Bau aus Baucontainern, der durch die Gemeinde von der KOMA RENT gemietet wurde. Die Innenausstattung entstand unter der Zusammenarbeit mit Architekten und der Schuldirektorin Frau Pokorná aufgrund ihrer langjährigen Erfahrungen aus der Praxis. Trotz der temporären Natur des Baus für 3 Jahre widmeten wir dem Interieur viel Liebe und Sorgfalt. Drei Jahre sind aus der Sicht der Kinder ihr ganzes „Kindergartenleben“. Daher wurde zur Kooperation auch der bekannte Illustrator von Kinderbüchern Lukáš Urbánek herangezogen, der den ganzen Raum mit Zeichnungen von fliegenden Engelchen belebte. Diese dienen den Kindern als Navigation und Hilfe mit einzelnen Aktivitäten – Hände waschen, Malen, Lesen, Schuhe anziehen… → KOMA RENT


Die gemietete Schule


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Modularsysteme als Krisenlösung Immer mehr Menschen auf der ganzen Welt können in einer immer gesünderen und sicheren Umwelt leben, trotz dieses Fortschritts bleibt aber die Nachfrage nach humanitärer Hilfe hoch. Es wird geschätzt, dass in der ganzen Welt 206,4 Millionen Menschen in 81 Ländern in akuter Not leben. Für eine traurige Rekordzahl an Menschen, die ihre Häuser verlassen mussten, sind die kriegerischen Konflikte in Syrien, im Jemen und der Demokratischen Republik Kongo verantwortlich. Die Krisen sind darüber hinaus langwierig und Naturkatastrophen, z. B. Trockenheit in Afghanistan und im Sudan, vernichten so die Lebensgrundlage von Menschen vollends, die durch die immer wieder aufflammenden Konflikte schon am Rande stehen. Alleine im Jahr 2018 waren 70,8 Millionen

Menschen aus den am stärksten betroffenen Ländern auf der Flucht. Die Internationale humanitäre Hilfe von Regierungen und auch privaten Spendern erreichte im selben Jahr 28,9 Mrd. USD, beinahe ein Drittel mehr als 2014. Die Krisenpläne und Hilfe im Falle von Kriegsoder Naturkatastrophen setzten sich aus einer unmittelbaren und einer langfristigen Reaktion zusammen. Die Sicherstellung des Wohnens und der Gesundheitshilfe haben dabei die höchste Priorität. Modulare Systeme sind dank ihrer Vorteilen – Fertigungs- und Bautempo, Flexibilität, Variabilität – eine geeignete Lösung von akuten Bedürfnissen. Temporäre Unterbringungen, Rettungs- und Gesundheitseinrichtungen, sanitäre Einheiten und


Modularsysteme als Krisenlösung

Schulen – für all diese Zwecke werden heute Module verwendet. Die Vereinten Nationen, einer der größten internationalen Geber humanitärer Hilfe weltweit, setzte im Jahre 2018 585,5 Mil. USD für den Einkauf von vorfabrizierten Gebäuden ein, davon fast die Hälfte (230 Mil. USD) für das Wohnen und 76,6 Mil. USD für die Sicherstellung einer schnellen humanitären Hilfe. Die Hauptlieferanten sind aus Italien, Frankreich und Norwegen. Aus den Modulen entstehen ganze Flüchtlingslager, oft genannt „container towns“. Eines der größten ist Zaatari Refugee Camp in Jordanien, das zwei Jahre nach dem Krisenausbruch in Syrien mehr als 100 000 syrische Flüchtlinge aufnahm. Wegen dem wiederholten Zufluss von Flüchtlingen nach Europa finden wir zeitweilige und dauer-

hafte modulare Wohnheime auch in den Ländern der Europäischen Union. Zu den genutzten Modulsystemen gehört auch dasjenige von KOMA MODULAR. 2012–2015 baute KOMA in Deutschland mehr als 400 Sozialwohnungen für Emigranten. 2017 wurde KOMA zu einem der Sieger der Ausschreibung für die Lieferungen von mobilen modularen Räumen im Wert von 30 Mil. EUR für die Hotspots in Italien, Griechenland und weiteren Ländern Europas. Die Ausschreibung wurde vom Europäischen Unterstützungsbüro für Asylwerber (EASO) erstellt, mit dem Ziel, Mitgliedstaaten der EU zu helfen, deren Asyl- und Aufnahmesystem unter einem außerordentlichen Druck durch die Flüchtlingskrise stand. → KOMA AUSTRIA


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Sozialwohnungen in Nitra


Sozialwohnungen in Nitra

2009 baute KOMA SLOVAKIA ein Container-Zinshaus für Menschen in Notlage in der slowakischen Stadt Nitra. 28 Familien, die bisher ohne Obdach waren, fanden in Kleinwohnungen Unterschlupf. Die Stadt als Investor wählte ein Heizungssystem mit Festbrennstoffen, um einer eventuellen Verschwendung von Energien vorzubeugen. Das Objekt hat zwei Geschosse mit Pawlatschen. Das unmittelbare Bedürfnis von sozialschwachen Bürgern wurde dank der schnellen Modulbauweise gelöst. Und diese konnte auch unter

akzeptablen Finanzauslagen sehr gut erfüllt werden. Im sozialen Wohnbau sind eine Schlanke Logistik, hohes Bautempo und nicht zuletzt finanzielle Aspekte ausschlaggebend für die Wahl der Bauform. Die Bedürftigen gewinnen Komfort, den sie mit eigenen Kräften schwer erreichen würden. Das ist der größte Mehrwert dieser Projekte. Das ganze Gebäude dient seinem Zweck bis heute. → KOMA SLOVAKIA


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Zusammen in Freud und Leid.


Bulletin

Separate Einzimmerwohnungen fßr geistig Behinderte — Franeker, Niederlande


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Café IM DUNKELN im neuen Gewand

Unsere Module kommen sehr gerne auch bei neuen und innvoativen Projekten, wie z. B. dem Wandercafé IM DUNKELN für die Stiftung „Leuchtkäfer“, zum Einsatz. Es handelt sich um ein einzigartiges Konzept eines voll verdunkelten Cafés, in dem Sehbehinderte als Kellner tätig sind. Es existiert seit 2006 und bringt das Leben der Blinden den Sehenden nahe. Es lässt sie erfahren, wie es ist, sich im Raum mit Gehör und Tasten zu orientieren, und sich auf ihre Mitmenschen im absoluten

Dunkel verlassen zu können. Den Besuchern bietet es so eine Möglichkeit, in das Leben von Blinden und Sehbehinderten für einen kurzen Augeblick einzutauchen. Die Gewinne aus dem Café kommen sehbehinderten Kinder und Erwachsenen zu Gute. Das Café IM DUNKELN bekam im Lauf des Frühlings und Sommers 2019 eine neue, modulare und mobile Gestalt: von uns. Dank der Flexibilität der Module und ihrer Austauschbarkeit kann das Café aus zwei,


Café IM DUNKELN im neuen Gewand

oder mehreren Modulen, mit begehbarem Dach als Terrasse, oder ohne, gebaut werden. Es hängt davon ab, ob das Café am Ort nur einige Tage, oder länger aufgestellt werden soll. In der neuen Ausführung stellte sich das Café den Besuchern zum ersten Mal in Juni 2019 auf dem Platz der Republik in Prag vor. Seit 2020 ersetzt es auch den verdunkelten Bus, der bisher die Städte in ganz Tschechien durchkreuzte. Die neue Gestalt wurde von der jungen Designe-

rin Adéla Bačová aus unserer Firma entworfen, das Interieur kam von IKEA. Die Besucher können zum ersten Mal auch eine Außenterrasse genießen, die einen größeren Raum für das Begleitprogramm des Cafés bietet. Das Café konnte sich in einer ganzen Reihe von Aktionen vorstellen, z. B. bei dem Internationalen Festival von Dokumentarfilmen in Jihlava, wo es nur aus zwei Modulen ohne Terrasse und Treppenwerk gebaut wurde.


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KOMA ist hier für die ganze Welt

Bereits seit einigen Jahren helfen wir zusammen mit der Diakonie der Evangelischen Kirche der böhmischen Brüder im Rahmen des humanitären Projekts „KOMA for World“ an vielen Orten der Welt. Die Diakonie und das Zentrum für humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit stellt Menschen auf neue Fundamente, wir Gebäude. Warum beides nicht zusammenfügen? In verschiedenen Ländern, in denen die Diakonie tätig ist, arbeiten wir und bauen zusammen. Unser Ziel ist es, den dortigen Organisationen und Gemeinden zu helfen, damit sie ihre Tätigkeit entfalten

können, selbständiger und von einer Hilfe von außen unabhängig werden. Hilfe zur Selbsthilfe ist hier unser Motto. In unseren Projekten wollen wir die Verantwortung der ausgewählten Organisationen und Gemeinden so stärken, das sie hochqualitative Dienste langfristig gewähren können und so die Menschen in ihrer Region substantiell unterstützen können. 2015 begannen wir zusammen mit der Diakonie in der Ukraine zu helfen. Das ist der Beginn unseres gemeinsamen Wegs. Das erste Projekt, das in die Hände der lokalen Gemeindeverwaltung übergeben wurde, war das „Zentrum für Mütter mit


KOMA ist hier für die ganze Welt

↓ Treffen mit Bauern

↑ Zentrum für Mütter mit Kindern in der Ukraine

Kindern“ in der Nähe von Kiev. Für die Organisation „Das Vater Haus“ wurden dort zwei Gebäude gebaut, die den Familien aus Konfliktgebieten in der Ostukraine Obhut gewähren. Danach unterstützten wir moldawische Bauern dabei, sich in einem der ärmsten Länder Europas um Entwicklung ihres Kleinunternehmens zu kümmern. Da es keine spezialisierten Läden für die Distribution von ökologischen Lebensmitteln in Moldawien gibt, überließ ihnen unsere Firma im Rahmen des humanitären Projekts eine modulare Verkaufsstelle. Der In-

haber des Objekts ist die gemeinnützige Organisation „Pro Cooperare Regionala“, mit der die Diakonie in Moldawien zusammenarbeitet und zusammen mit unserer Schwestergesellschaft KOMA AUSTRIA die Aufsicht über die Nachhaltigkeit des ganzen Projekts ausübt. Wenn du mit der einen Hand gibst, soll die andere nicht wissen, was du tust. Menschen ein selbstbestimmtes Leben durch einfache Gebäude zu ermöglichen ist eine der schönsten Seiten unserer Tätigkeit. Wir werden damit sicher nicht so bald aufhören!


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Modularität erhöht die Qualität und rettet Leben Was bedeutet dieses Wort? Modularität repräsentiert im Allgemeinen Zusammensetzbarkeit, Baukastenbauweise, Zusammensetzbarkeit aus Blöcken. In jedem Bereich sucht man Wege, wie man das gegebene Produkt verbessern, beschleunigen und dessen Produktion effektiv machen kann. Heute findet die Modularität in vielen Industrien Anwendung, vor allem im Maschinenbau, Automobilbau, bei der Herstellung von Computern u. dgl. Beinahe jede Industrie beschäftigt sich damit. Das Zusammenbauen des Endprodukts aus Modulen erhöht natürlich auch die Produktivität. Und gerade im Bauwesen ist die Modulbauweise eine Methode, bei der die Mehrheit der Arbeitsschritte in die Produktionshallen verschoben wird, in denen Großraummodule vorbereitet werden. Die Module sind so gestaltet, dass ihre anschließende Installation auf dem Grundstück möglichst schnell und

effektiv ist, dass sie nicht durch die Witterung beeinflusst ist, nicht die Umgebung durch Staub und Lärm belästigt. In Bereichen, wo das Zusammensetzen von Modulen angewandt wird, steigt die Produktivität in erheblichem Maße. Das beigelegte Diagramm zeigt den Unterschied in Arbeitsproduktivität zwischen verschiedenen Industrien und dem Bauwesen in den USA. Beim Vergleich mit dem Jahr 1950 stieg die Produktivität in den USA z. B. in der Herstellung 8,6 mal, während das Bauwesen auf einem Niveau liegt, das vor einigen Dekaden war. Prognosen der Entwicklung des Modulbaus sagen vorher, dass der weltweite Umfang von Modulbauten im Laufe von 5 Jahren verdoppelt wird. Schon heute rufen Developer, aber auch Städte und die Öffentlichkeit nach einer erhöhten Effizienz im Bau z. B. von Wohnhäusern. Gerade die Modulbauweise ist eine geeignete Arznei


Modularität erhöht die Qualität und rettet Leben

für den Mangel von Baukapazitäten und Langsamkeit im Bau. Man muss sich nur von Vorurteilen befreien und die Tatsache akzeptieren, dass die Modulbauweise effektiv, schnell und hochwertig ist und darüber hinaus auch schön sein kann. Das Prinzip des Modulbaus rettet sogar öfter ein Leben. Zum Beispiel im Falle der Errichtung einer temporären Unterbringung für Menschen, die ihre Wohnung in Folge von Naturkatastrophen oder Kriegskonflikte verloren haben, ist die Geschwindigkeit ein unwahrscheinlicher Vorteil. Der Modulbau bewies nun seine Vorteile in China, wo

er es ermöglichte, Krankenhäuser für Tausende von den durch Coronavirus bedrohten Patienten in einigen Tagen zu bauen. Diese Lösung setzt aber voraus, dass die Module in staatlichen Massenreserven sind, und die aktuelle Situation nicht durch Ausschreibungen und Produktion von neuen Modulen gelöst wird. Beide Beispiele zeigen, wie wichtig es ist, dass auch die Regierung mit der Modulbauweise ernsthaft rechnet. Nur so können modulare Gebäude ihre ganze Tragweite ausspielen.

Bruttomehrwert für eine abgearbeitete Stunde (bei Beibehaltung von konstanten Preisen) Index: 100=1947

Jahreszuwachsrate (1947–2010) Landwirtschaft Herstellung Groß- und Kleinhandel Gesamte Wirtschaft Bergbauwesen Bauwesen

Gesamtzuwachs


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Kindergärten

Wenn wir uns darauf einigen, dass zu einer zufriedenen Lebensweise auch die Ruhe gehört, werden wir uns auch einigen, dass zur Ruhe auch eine Möglichkeit beiträgt, das Kind in eine Vorschuleinrichtung zu platzieren, so dass sich die Mütter auch ihrer persönlichen Entwicklung widmen können. Ungeachtet dessen, dass die Kindererziehung etwas kostet, müssen wir erkennen, dass nur wenige in unserer Gesellschaft mit einem Gehalt auskommen können.

Unsere Firma setzte die Nutzung von modularen schulischen Einrichtungen in Tschechien durch, wo wir 2009 die erste Modulschule in Rychnov u Jablonce bauten. Wir nutzten auch unsere Erfahrungen aus dem Bau von modularen Schuleinrichtungen im Ausland, wo die Investoren und Stadtvertreter nicht so von Vorurteilen beeinflusst sind, und diese Bauweise als eine der Möglichkeiten begreifen, wie Bauobjekte schnell und kostengünstig hergestellt werden können.


Kindergärten

Modulare Kinder-, Grund- und Hochschulen passen wir den Anforderungen von Architekten, Investoren und selbstverständlich den Bedürfnissen der Nutzer an. Heutzutage liefern wir temporäre, verlegbare, oder dauerhafte, stationäre Schulen, sparsame, niederenergetische, in einer Ein- oder Mehrklassenzimmerausführung, ein- oder mehrgeschossige Schulen, auf der Grünen Wiese bzw. als Zu- oder Aufbauten. Seit 2009 produzierten und lieferten wir insgesamt 97 Schul-

einrichtungen, davon 41 Kindergärten. In Tschechien, außer dem erwähnten ersten Kindergarten, sind es seit 2009 weitere 22. So konnten wir im Durchschnitt für mehr als 1500 Familien Vorschuleinrichtungen zur Verfügung stellen.


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Kreislaufbau für die Zukunft des Planeten

An schönen Sonnentagen, an denen die Natur das Beste ihrer Schönheit bietet, kann ihr kaum jemand wiederstehen. Ein Spaziergang durch den Wald, auf den Wiesen oder den Bergen mit einer Aussicht in die weite Gegend, beruhigt uns, gibt zugleich aber zu Denken. Ist der derzeitige Weg unserer Gesellschaft, gerichtet auf Leistung und Genuss, der richtige Weg? Ist es notwendig, den Planet für Dinge zu plündern, die wir eigentlich nicht brauchen? Und wenn wir auch nur die Primärbedürfnisse erfüllen, könnte es nicht schonender getan werden? Die Zeit ist wild, die Natur zeigt uns öfter ihr hässliches Gesicht, Nachrichten über Naturkatastrophen erregen uns Tag für Tag. Ökologie und Ökonomie dürfen sich nicht

ausschliessen, sie müssen sich ergänzen. Daher setzen wir die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft in die Praxis um. Wir möchten, dass eines der Primärbedürfnisse von jedem Menschen, also das Dach über dem Kopf, in der Zukunft möglichst ökologisch realisierbar wird, dass Ressourcen dafür nicht geplündert werden und die zum Bau verwendeten Materialien wiederholt genutzt werden können. Da die Kreislaufwirtschaft auch an die künftige Nutzung der gebrauchten Materialien denkt, beugt sie auch das Abfallaufkommen vor. In dieser Hinsicht ist sie gegenüber dem klassischen Nassbau auch einen Schritt voraus. Während die Abfälle dort unter kontrollierten Bedingungen eines


Kreislaufbau für die Zukunft des Planeten

Fertigungsbetriebs sortiert werden, ist die Situation auf den Baustellen nicht immer so klar. Die Abfälle enden oft auf überfüllten Deponien, oder werden einfach in Gruben verscharrt. Wie Sie vielleicht wissen, ist die Modulbauweise auch dank dem niedrigeren CO2-Abdruck, dem niedrigeren Arbeitsverbrauch, der niedrigeren Staub- und Lärmbildung in der Umgebung der Bauparzelle ein klarer Favorit beim ökologischen Bauen. Wir führen ein Beispiel aus der Praxis an – den 57-geschossigen Wolkenkratzer Mini Sky City mit Büros für 4000 Personen, den Sie in der chinesischen Stadt Changsha finden. Unter Nutzung des modularen Konstruktionssystems wurde er in nur 19 Tagen ge-

baut, und nach Schätzungen des Investors sparte man ca. 15 000 Fahrten von LKWs, die das Baumaterial dorthin fahren hätten müssen. Auch wenn die modulare bzw. Kreislaufbauweise ein relativ junges Fach ist, ist sie jetzt eine große Chance für die Zukunft des Planeten und der Menschheit. Mit Rücksicht auf die Entwicklung von neuen Materialien kann sich hoffentlich alles nur zum Besseren wenden. Es bleibt also nichts anderes übrig als zu hoffen, dass sie noch mehr Menschen mit Scharfsinn anspricht, welchen das Schicksal unseres Planeten und allem Lebenden nicht gleichgültig ist.


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Bulletin

Den Menschen helfen und die Welt bereichern.

300 Zimmer fßr Obdachlose — Paris, Frankreich


Dies ist unser Ziel.



KOMA Bulletin – Periodikum über die Modulararchitektur und Modularbau der Gesellschaften KOMA FAMILY #20

März 2020 Published by KOMA MODULAR s.r.o. Redaktion Martin Hart, Lucie Füchsová, Adéla Bačová, Stanislav Martinec, Martina Konecká, Lenka Sarauer, Ľuboslava Hreňová Fotos Alexandr Hudeček, Julius Filip, Jiří Hroník Hergestellt durch KNOW HOW solutions s.r.o. → Texteditierung Lukáš Měchura → Grafische Gestaltung und Schriftsatz Lucie Bindíková Druckerei TRIKOLORA, s.r.o.


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