magazin 2/2014
PRAXIS Der neue Crambo hart am Limit INNOVATION Keine Angst vor Trommelsch채den PRAXIS
Beat Risi und seine Chippos
Die Biomasse-Profis.
NEU
Schreddern und Hacken leicht gemacht: der Axtor Universalzerkleinerer
NEU
Trommelwirbel: die Cribus Trommelsieb
NEU
Weniger Verbrauch, mehr Leistung: der Crambo direct Zweiwellenzerkleinerer
Das Ende der Steinzeit: der Stonefex Steinseparator
Sieben mit Stern: die Multistar Sternsieb
Schöner hacken: der Chippo Trommelhacker
Wir wissen, dass wir nicht allein dafür verantwortlich sind, dass die Welt immer grüner wird. Aber auf unsere Lösungen für die Behandlung von Abfällen und Biomasse sind wir trotzdem ziemlich stolz. www.greenefficiency.com | www.komptech.com
Aus dem Inhalt KOMPTECH INSIDE DREI FRAGEN AN… Josef Heissenberger über die Zukunft der Biomasse. Und warum er stolz auf „green efficiency®“ ist.
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PRAXIS happy chippo Beat Risi nennt mittlerweile bereits zwei Chippos sein Eigen. Und füttert sie auch ganz fleißig.
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INNOVATION DER NEUE CHIPPO Sechs Gründe, warum sie den Chippo mit neuem Störstoff-Sicherheitskonzept lieben werden.
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green efficiency® by Komptech
PRAXIS hart am limit Zwei Crambo direct übernehmen die Aufgabe einer Stationäranlage. Und schlagen sich dabei ganz wacker.
Praxis mut zu neuem Gunther Händle trifft Entscheidungen. Wenn auch mit ein bisschen Hilfe seiner beiden Jungs.
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10 Beat Risi und seine Chippos
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Keine Angst vor Trommelschäden
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Titelbild: Beat Risi mit seinem neuen Chippo 5010 Cdt. Impressum Herausgeber: Komptech GmbH, Kühau 37, 8130 Frohnleiten, Austria T +43 3126 505 - 0, F +43 3126 505 - 505, info@komptech.com, www.komptech.com Redaktion: Andreas Kunter, Joachim Hirtenfellner Layout & Grafik: Alexandra Gaugl Fotos: Komptech GmbH
Wenn die ganze Familie testet
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Der Crambo hat´s nicht leicht
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TECHNOLOGY FOR A BETTER ENVIRONMENT
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drei fragen an Josef Heissenberger
Josef Heissenberger, CEO und Eigentümer der Komptech-Gruppe
Welche Bedeutung hat das Geschäftsfeld Biomasseaufbereitung für Komptech und was erwarten Sie sich von der Interforst? Die Interforst ist die internationale Leitmesse für die Forstwirtschaft und Forsttechnik. Nachdem die Biomasseaufbereitung neben der Abfallbehandlung das zweite wichtige und stetig wachsende Standbein von Komptech ist, hat eine Ausstellung auf dieser Veranstaltung eine hohe Bedeutung für uns. Mit dem Universalhacker Chippo mit neuem, störstoffsicherem Rotor führen wir zudem eine Produktneuheit vor, von der wir uns noch Einiges erwarten. Gerade für unsere Kernmärkte in Zentraleuropa, allen voran Deutschland, Österreich und der Schweiz, ist diese Veranstaltung von großer Bedeutung. Wie sieht die Verbindung der Biomasseaufbereitung und Ihrem neuen Innovationsprogramm „green efficiency® aus? „green efficiency®“ als Initiative bei Komptech ist auf zwei Ebenen zu sehen. Einerseits steht das Programm für neue, effizientere, leisere und damit wirtschaftlichere und umweltfreundlichere Produkte. Dafür haben wir auch den Slogan „Weniger Verbrauch, mehr Leistung“ entwickelt. Er steht für die Überlegenheit der Technik, die wir unter diesem Überbegriff anbieten.
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Komptech Inside
Andererseits soll damit auch eine generelle Haltung im Unternehmen ausgedrückt werden. Wir wollen für unsere Zukunft Verantwortung übernehmen. Und die Befassung mit erneuerbaren Energieträgern und deren Bereitstellung ist ein solcher Beitrag. Wer sich als Unternehmensslogan „Technology for a better environment“ auf die Fahnen heftet, muss sich zwangsläufig mit nachhaltigen Technologien auseinandersetzen. Was erwarten Sie sich vom Geschäftsbereich „Biomasse“ in den nächsten Jahren? Obwohl die Biomassebereitstellung von landwirtschaftlichen Flächen für eine energetische Nutzung zunehmend kritisch gesehen wird, gibt es einige Bereich, in denen wir uns weiterhin starkes Wachstum erwarten. Einerseits betrifft das die Aufbereitung holziger Biomasse, nicht nur aus Industrieholz, sondern auch aus anderen Stoffströmen wie Waldrestholz, Durchforstungsrückständen oder auch kommunalen Grünabfällen und Altholz. Andererseits werden gesetzliche Änderungen dazu beitragen, dass beispielsweise die Vergärung von organischen Reststoffen an Bedeutung gewinnen wird. Bis 2020 soll der jährliche Endenergieverbrauch im Bereich Biomasse in der EU gegenüber 2010 um 63 Prozent auf etwa 2.200 Petajoule steigen. Das entspricht beispielsweise der doppelten Energiemenge, die jährlich in ganz Österreich gebraucht wird. Und damit ist der absolute Zuwachs bei der Biomasse auch höher als bei allen anderen erneuerbaren Energieträgern zusammen.
Irgendwann werden uns unsere Enkelkinder fragen, wie wir mit ihrer Zukunft umgegangen sind. Wir arbeiten an klugen Antworten. Josef Heissenberger, CEO Komptech GmbH
komptech inside
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Happy Chippo Das im schweizerischen Sempach ansässige Unternehmen Beat Risi konzentriert sich mittlerweile neben Abbruch- und Tiefbauarbeiten vor allem auf Bioenergie aus Holz. Abnehmer sind örtliche Heizverbunde oder private Abnehmer.
Der Chippo 5010 Cdt verarbeitet Holzstämme mit einem Durchmesser bis 75 cm. 06
Praxis
Der stetig wachsende Bedarf an Hackschnitzel in der Schweiz bewegte den innovativen Unternehmer Beat Risi zur Anschaffung eines „Profihackers“. Bis dahin wurden die Aufträge stets mit traktorgetriebenen Hackern erledigt. So kaufte Risi bereits im Jahre 2011 seinen ersten, auf LKW aufgebauten Hacker. Mit dem Chippo 5010 Cd von Komptech erwarb das Maschinenunternehmen damit aber nicht nur eine neue mobile Hackmaschine. Die W. Mahler AG, Vertriebspartner für die Hacker von Komptech in der Schweiz, konnte gleich auch das Know-how, kompetente Beratung und vor allem exzellente Serviceleistungen mit kundenorientierter Ersatzteilversorgung bieten.
Direkt angetrieben Der Vorteil eines auf LKW aufgebauten Hackers liegt generell in der besseren Übersichtlichkeit, einer einfacheren Arbeitsweise und der höheren Geschwindigkeit bei Überstellungsfahrten zwischen einzelnen Aufträgen. Der Chippo 5010 Cd hat aber gegenüber anderen Marktteilnehmern weitere wesentliche Vorteile. In Zusammenarbeit mit dem LKW-Hersteller MAN entwickelte Komptech ein Spezialgetriebe, das einen direkten Antrieb der Hackeinheit über den LKW erlaubt. So kann auf einen zusätzlichen Aufbaumotor für den Hacker verzichtet werden.
Titelstory
Das Team von Beat Risi ist happy mit den beiden Chippos (rechts im Bild der neue Chippo 5010 Cd „turnable“)
Das ist einerseits vorteilhaft hinsichtlich des Dieselverbrauchs und des Einsatzgewichts, andererseits können zusätzliche Betriebs- und Servicekosten gespart werden. GröSSer und mehr Überzeugend ist auch die hohe Durchsatzleistung. Der aggressive Einzug mit Vorkompression durch zwei horizontale und zwei vertikale Einzugswalzen bewältigt Stämme mit einem Durchmesser bis 75 cm. Auch in der Wahl des Messerbefestigungssystems ist Komptech äußerst innovativ, innerhalb von wenigen Minuten können die Messer gewechselt werden, und der Hacker ist bereit für die nächsten Einsätze. Der Austrag der Hackschnitzel kann über Förderband oder flexibel und zielgenau über Gebläse mit variabler Drehzahl erfolgen. Das externe Kühlsystem ist für dauerhafte Höchstleistungen ausgelegt.
Beat Risi ist happy Beat Risi ist mit dem dunkelgrünen Komptech-Hacker der W. Mahler AG überaus zufrieden. Die Auftragslage im Energieholzbereich wächst stetig an. Somit traf er auch die Entscheidung zum Kauf eines zweiten mobilen Hackers. Dass es wieder ein Chippo werden sollte, war angesichts der positiven Erfahrungen naheliegend. Nur entschied sich Risi diesmal für die Variante Chippo 5010 Cdt, wobei das „t“ für „turnable“ (drehbar) steht. Dabei ist die Hackeinheit auf einen Drehkranz aufgebaut und um 260 Grad schwenkbar. Da das geerntete Material sich je nach Platz – vor allem auf Forststraßen – sowohl links als auch rechts befinden kann, entfällt das platzmäßig oft schwierige Wenden des Hackers. So befindet sich der Einzug des Hackers immer genau da, wo er auch gebraucht wird.
Beat Risi Maschinenunternehmen Deutschland
Frankreich
Zürich Sempach
Liechtenstein Österreich
Schweiz
Italien
www.beatrisi.ch Praxis
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CHippo 5010 Cd
Sechs Gründe, warum Sie den Chippo lieben werden Wer sich für einen Chippo-Trommelhacker entscheidet, wählt für sich beste Hackgutqualität bei geringsten Betriebskosten. Zahlreiche Leistungsmerkmale, angefangen vom aktiven Einzug über die effiziente Schneidgeometrie bis hin zum Austrag per Förderband steigern einerseits den Durchsatz und halten andererseits Verschleiß-, Wartungs- und Energiekosten gering. Neues Störstoff-sicherheitskonzept Nicht immer gibt es sauberes Stammholz zu hacken. Oftmals ist Strauchschnitt oder Schlagabraum zu verarbeiten - alles Materialien, die potenziell mit Störstoffen belastet sind und damit das Risiko einer Beschädigung erheblich steigern. Genau dafür gibt es nun eine spezielle Ausstattungsvariante: eine Hacktrommel mit patentiertem Sicherheitskonzept. Dabei wird das Zerkleinerungswerkzeug bei Überlastung durch einen Störstoff mit Hilfe einer Scherschraube und wegschwenkenden Werkzeughalter sowie kostengünstigen Klingen wirkungsvoll geschützt. Die Gefahr einer Beschädigung der Hacktrommel oder der Gegenschneide wird dadurch minimiert. Auch der Materialaustrag ist an gröberes Hackgut angepasst und erfolgt ausschließlich über das Förderband.
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Effizient austragen
Materialschonend und energiesparend per Förderband oder flexibel und zielgenau über Gebläse mit variabler Drehzahl
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Die richtige Drehzahl für mehr Durchsatz
Trommeldrehzahl 440 für Stammholz oder 400 bzw. 560 mittels Schaltgetriebe für universellen Einsatz 08
innovation
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Keine Angst vor Trommelschäden
Spezialtrommel mit neuer Störstoffsicherung verhindert Folgeschäden am Werkzeughalter und der Hacktrommel ideal für Strauchschnitt und Schlagabraum
NEU
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Immer im grünen Bereich
Externes Kühlsystem für dauerhafte Höchstleistung bei allen Einsatzbedingungen
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Komfortabler Arbeitsplatz
Je nach Vorliebe: Geräumige LKW-Kabine oder Krankabine mit perfekter Übersicht
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Das beste Einzugssystem
Aktiver Einzug mit Vorkompression durch horizontale und vertikale Einzugswalzen Praxis innovation
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Hart am Limit
Titelstory
Im Westen Berlins arbeiten zwei Crambos unermüdlich an einem riesigen Berg aus Altholz. 13 Stunden täglich wird Altholz zerkleinert, um dann als Biomassebrennstoff die Großstadt mit Strom und Wärme zu versorgen.
Krzysztof von Malottki (li) und Betriebsleiter Uwe Kulitzscher (re) prüfen die Körnung des erzeugten Brennstoffs. 10
praxis
500 Tonnen Altholz werden täglich auf der Anlage umgeschlagen.
Wenn sich kurz nach 6 Uhr morgens der erste Greifbagger bei der Holzkontor Preussen GmbH im Berliner Stadtteil Spandau in Bewegung setzt, ist der Tagesplan bereits klar: Wie an jedem Arbeitstag müssen mindestens 500 Tonnen Altholz zerkleinert, von Eisen befreit und verladen werden, um den Energiebedarf eines großen Holz-Heizkraftwerks zu decken. „Mit einer Jahresmenge von 150.000 Tonnen Brennstoff sind wir der Hauptlieferant des Kraftwerks“, macht Betriebsleiter Uwe Kulitzscher die Verantwortung des Unternehmens deutlich. „Sowohl beim Kraftwerk als auch bei uns sind die Pufferkapazitäten begrenzt, daher ist eine kontinuierliche Erzeugung und Anlieferung notwendig“. Diese enorme Menge wird normalerweise über eine stationäre Anlage erzeugt, aber ein Ausfall vor etwa einem halben Jahr hat nun Mobilmaschinen auf den Plan gerufen.
„Unsere Anforderungen sind ein Extremfall”. Uwe Kulitzscher „Uns war von Anfang an klar, dass die Anforderungen für Mobilmaschinen einen Extremfall darstellen. Wir verarbeiten Gebrauchthölzer aller Art – die Bandbreite reicht von der einfachen Palette bis zu schwerem Bauholz mit massiven Eisenklammern.
Trotz Vorsortierung landen immer wieder massive Störstoffe in den Zerkleinerern, die damit klar kommen müssen“, erklärt Uwe Kulitzscher die rauen Einsatzbedingungen, denen sich die Crambos bis zum Wiederanlaufen der Stationärtechnik stellen müssen.
Holzkontor Preussen GmbH Ostsee
Nordsee
niederlande
Berlin
polen belgien
deutschland
Tschechien
Die drei Kriterien „Das Zusammenspiel von Durchsatz, Verbrauch und Verschleiß war für uns bei der Auswahl der Maschinen entscheidend“, erläutert Uwe Kulitzscher die Kriterien in der Auswahlphase. „Wir haben eine Reihe von Maschinen getestet, und oft war bereits nach einer Stunde klar, dass es damit nicht gehen kann. Die Ehre auf den täglichen Altholzmarathon gewannen schließlich die Komptech Zerkleinerer: Im zweistufigen Zerkleinerungsprozess übernimmt ein Crambo 5200 direct mit großem Siebkorb die Rolle des Vorbrechers. Zugleich wird mittels Magnet am Abwurfband auch ein Großteil der metallischen Störstoffe abgetrennt. Ein Crambo 6200 direct kümmert sich um die Nachzerkleinerung und sichert so die vom Abnehmer gewünschte Körnung von 0 bis 200 mm. Eine zusätzliche Magnetabscheidung verringert den Eisengehalt noch weiter. Die Fütterung der Zerkleinerer erledigen Bagger, die trotz großer Polyp-Greifer ordentlich zu schaffen haben. Í
Frankreich
Liechtenstein Schweiz
österreich
Das Unternehmen Holzkontor Preussen GmbH ist eine Tochtergesellschaft der AR reenergie + rohstoffe GmbH & Co. KG. Als zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb konzentriert man sich auf die Entsorgung, die Logistik und die umweltbewusste Herstellung von Recyclingprodukten aus Gebrauchthölzern. Am Standort Berlin-Spandau betreibt das Unternehmen eine der deutschlandweit leistungsstärksten Aufbereitungsanlagen für Gebrauchtholz. Die nach Kundenanforderungen produzierten Gebrauchtholzrecyclate werden in Biomassheizkraftwerken energetisch verwertet oder in der Holzwerkstoffindustrie einer stofflichen Nutzung zugeführt. www.hk-preussen.de
Praxis
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Uwe Kulitzscher macht deutlich, warum Verschleißfestigkeit ein wichtiges Thema ist.
„40 Tonnen pro Stunde fertiges Produkt sind immer drinnen, das können wir auch über einen langen Zeitraum aufrecht erhalten“, lobt Uwe Kulitzscher das effiziente Zerkleinerungssystem des Crambo, das auf dieser Anlage nur während der Tankstopps zur Ruhe kommt. Standortvorteil Besondere Bedeutung hat im Gesamtkonzept der Brennstoffbereitstellung das Thema Effizienz. Die Aufbereitungsanlage und das Kraftwerk sind verkehrstechnisch so günstig positioniert, dass die Brennstoffanlieferung mittels Schiff erfolgen kann. Obwohl es auf der Straße zum Kraftwerk nur 20 Kilometer sind, ist der Schiffstransport trotz längerer Strecke dem LKW aus ökologischer Sicht deutlich überlegen.
Uwe Kulitzscher weiß diesen Standortvorteil zu schätzen: „Auf ein Schiff bekomme ich 500 Tonnen Brennstoff, im Vergleich dazu brauche ich ungefähr 50 LKWLadungen, die ich durch das Stadtgebiet schicken muss. Das bedeutet höhere Transportkosten und zugleich eine stärkere Umweltbelastung durch mehr Abgase und Lärm. Wenn in kalten Wintern die Kanäle wirklich einmal zufrieren, ist schon die Logistik allein für alle Beteiligten eine echte Herausforderung.“ Effiziente Überlebenskünstler Emissionsarmer Transport verlangt im Sinne der Nachhaltigkeit auch nach geringem Energieverbrauch bei der Brennstoffherstellung. Genau das ist das Metier des Crambo: Das mechanische Antriebssystem geht mit der eingesetzten Energie
Weniger Verbrauch, mehr Leistung - 35,000 Liter Diesel/Jahr entspricht etwa 100.000 kg CO2
Crambo direct
Zweiwellenzerkleinerer www.greenefficiency.com | www.komptech.com 12
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äußerst sparsam um - trotz hoher Auslastung liegt der Dieselverbrauch pro Stunde konstant unter 40 Liter. „Bei dieser hohen Anzahl an Betriebsstunden ist jeder Liter zu viel ein Kostenfaktor, der schnell ins Geld geht. In dieser Hinsicht sind wir mit unseren Maschinen natürlich sehr zufrieden“, macht Uwe Kulitzscher die Bedeutung der Energiekosten deutlich. Auch in Bezug auf Lärmund Schadstoffemissionen sind die Zerkleinerer wahre Musterschüler und dank neuester Abgasreinigung und speziell gedämmtem Motorraum alles andere als „laute Stinker“. Bleibt noch das Kapitel Verschleiß. Uwe Kulitzscher ist realistisch: „Natürlich kann ich von einer straßentauglichen Mobilmaschine nicht die Verschleißfestigkeit einer Stationärmaschine erwarten. Bei unserem Stationärzerkleinerer hat allein der Rotor fast soviel gewogen wie der gesamte Crambo, und selbst der ist manchmal k. o. gegangen“. In Anbetracht dessen halten sich die Crambos wacker, auch wenn der Alltag aus Sicht der Maschinen eher einem Dauer-Überlebenstraining gleicht. Bei dem man als Maschinenhersteller jedoch extrem viel lernen kann. Gemeinsam mit Krzysztof von Malottki, dem technischen Leiter, ist das Komptech-Serviceteam intensiv am Überlegen und Ausprobieren, welche Werkzeugausstattung die längsten Standzeiten bringt, wie der Prozessablauf weiter optimiert werden kann und mit welchen technischen Anpassungen die Maschine noch störstoffresistenter wird. Uwe Kulitzscher bringt es auf den Punkt: „Wir haben jedenfalls beim Crambo als Maschine und bei Komptech als Partner die besten Chancen gesehen, diese schwierige Übergangszeit zu überstehen. Und diese Entscheidung hat sich bis jetzt bewährt.“ Doch Uwe Kulitzscher hat bereits Pläne für danach, wenn die Stationäranlage wieder ihren Betrieb aufgenommen hat. Spätestens dann werden die Mobilmaschinen wieder in die Freiheit entlassen, um auf Kundenplätzen Altholz oder in Zukunft vielleicht auch andere Biomasse zu zerkleinern.
Mut zu Neuem Hin und wieder muss man „eingetretene Pfade“ verlassen, wenn man erfolgreich sein will. Die Geschichte von Gunther Händle und seinem neuen Sternsieb. Í
Die Familie Händle freut sich über die neue Multistar L3-L. Von links nach rechts: Melitta, Rebecca und Gunther Händle (oben) Daniel und Ralf Händle (unten)
praxis
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Die erste Siebung hat die Erwartungen mehr als erfüllt.
Allein der Standort des Unternehmens ist schon mal hervorragend: Westlich von Kornwestheim und damit mitten im Ballungsraum zwischen Stuttgart und Ludwigsburg liegt die Kompostierungsanlage der Händle Kompost & Biomasse GmbH. Trotz der Nähe zu den städtischen Ballungszentren hat sich die Anlage ihren ländlichen Charme bewahrt, denn es handelt sich um einen ehemaligen Aussiedlerhof inmitten landwirtschaftlich genutzter Flächen, die einen weiten Ausblick fast bis nach Stuttgart gestatten. Die Kompostierungsanlage vermittelt dem Kunden und dem Besucher einen äußerst gepflegten und geordneten Eindruck: Die große und sehr aufgeräumt wirkende Halle, die asphaltierte, saubere Hoffläche mit der getrennten Lagerung der einzelnen Inputmaterialien und den verschiedenen
Endprodukten lässt sofort erkennen, dass hier ebenso saubere und zugleich sorgfältige Arbeit geleistet wird. Gunther Händle, Geschäftsführer und Inhaber des Unternehmens, begrüßt uns gut gelaunt und stellt uns seine Familie vor, die die gerade eingetroffene Multistar L3-L schon eifrig begutachtet: Ehefrau Melitta Händle, die sich unter anderem um Büro und Buchhaltung kümmert, die beiden Söhne Daniel und Ralf sowie das Nesthäkchen Rebecca. Selbst die Eltern, Elke und Günter Händle, haben es sich nicht nehmen lassen, zu kommen - und damit wird eine weitere Besonderheit dieses Betriebes deutlich: Es ist ein Familienunternehmen im wahrsten Sinne des Wortes, was auch dadurch belegt wird, dass die beiden Söhne Daniel und Ralf schon sehr interessiert bei der Auswahl der Maschine mitgeholfen
Bei der Einweisung werden alle Handgriffe detailliert erläutert.
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haben, wie Gunther Händle stolz erzählt: „Ja, wie es um die Frage der geeigneten Technik ging, haben Daniel und Ralf sich sehr intensiv damit befasst, und das war mit ein ausschlaggebender Aspekt.“ „Grobe“ Sterne, beste Ergebnisse Die Aufgabenstellung war klar: „Neben der Produktion gütegesicherter Grünschnittkomposte ist die Herstellung qualitativ hochwertiger Biomasse unser zweites und entscheidendes Standbein. Die vorhandene Kombination aus Trommel- und Sternsieb stieß hier an ihre Grenzen, nicht nur was die Qualität – sprich den Trennschnitt bei der Korngröße –, sondern auch die Durchsatzleistung betrifft. Da unser Hauptabnehmer für die Biomasse praktisch direkt vor unserer Haustüre sitzt, war für die weitere Geschäftsentwicklung das Ziel ganz klar definiert: Siebqualität und Durchsatz sind die bestimmenden Größen. Das konnte nur eine reine Sternsiebanlage leisten – daher haben wir uns schon vor fast zwei Jahren am Markt umgeschaut, was es da gibt, eine Reihe von praktischen Vorführeinsätzen hier organisiert und bei einer Maschine fast schon zugegriffen. Und das, obwohl wir mit den gezeigten Ergebnissen eigentlich noch nicht ganz zufrieden waren. Letztendlich hat sich an dieser Stelle jedoch das Engagement und die Beharrlichkeit
Händle Kompost & Biomasse GmbH Ostsee
Nordsee
von Komptech ausgezahlt: Zusammen mit den Mitarbeitern von Komptech haben wir gemeinsam so lange an einer Lösung gefeilt, bis wir schließlich alle davon überzeugt waren. Die praktische Vorführung einer Multistar L3 hier in Kornwestheim war dazu der erste Schritt. Da wusste ich, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die breiteren Acht-Finger-Sterne waren genau das, was wir brauchten. Mal ganz abgesehen von der übrigen Technik, die die Maschinen der Multistar-Reihe anzubieten haben.“
Die patentierten Cleanstar®Reinigungsfinger ermöglichen eine effektive Selbstreinigung der Siebdecks, was bei dem holzigen Eingangsmaterial ebenfalls nicht unterschätzt werden sollte. Und: der Abstand bzw. die „Lücke“ zwischen den Sternen zusammen mit der verstellbaren Sterndrehzahl bringt genau die Qualität, die andere nicht bringen, so auch die Erkenntnis von Gunther Händle. Kurzum: die Multistar L3-L passt absolut in sein Konzept.
Das Geheimnis der „Sieblücke“
Überzeugende Argumente
Bei der Multistar L3 handelt es sich um eine der erfolgreichsten Sternsiebanlagen am Markt, was sicherlich auf ihre Grundausstattung und ihre Grundkonzeption zurückzuführen ist. Zwei übereinander angeordnete Siebdecks und das Prinzip „Grob vor Fein“ sorgen für eine hohe Siebqualität. Das in den großzügig bemessenen Bunker aufgegebene Material wird durch den ansteigenden Bunker mit Kratzförderer ohne die Gefahr einer Verstopfung zunächst auf das Grobsiebdeck befördert. Von dort aus wird der Siebdurchgang dosiert und gezielt über ein Förderband auf das Feinsiebdeck weiter transportiert, wo es in eine Fein- und eine Mittelfraktion aufgespalten wird. Das Prinzip Grob- vor Feinsiebung liefert eine hohe Siebgüte, ermöglicht geringere Sieblängen und schützt zugleich das Feinsieb vor massiven Störstoffen. Bei der an die Händle Kompost & Biomasse GmbH ausgelieferten Maschine handelt es sich um die Type L3-L, die über ein verlängertes Grobsieb verfügt und damit den ersten Siebschritt noch effektiver gestaltet, was bei der Siebung frischer und holziger Biomasse entscheidend für Durchsatzleistung und Qualität ist. In Kombination mit den breiteren Siebsternen lassen sich, so Gunther Händle, Durchsatzleistungen von 50 bis 350 m³ pro Stunde erzielen, je nach Art und Konsistenz des Aufgabematerials. Der elektrische Antrieb, entweder über Netzbetrieb oder den in diesem Fall eingebauten Dieselgenerator, sorgt gegenüber einem dieselhydraulischen Antrieb zudem für geringere Treibstoff-, Verschleiß- und Wartungskosten.
Bei Händles Multistar L3-L handelt es sich übrigens um die 200. Maschine aus der Baureihe L3, die Komptech an einen Kunden ausgeliefert hat – also auch ein kleines Jubiläum, das durchaus erwähnenswert ist. Für Gunther Händle ist der Nutzen und Mehrwert, den er in der Maschine sieht, noch viel wichtiger: „Mit dem Kauf der Sternsiebanlage von Komptech habe ich meine eingetretenen Pfade zum ersten Mal verlassen. Man muss auch offen für etwas Neues sein. Vor allem aber bin ich davon überzeugt, dass es einfach die beste Maschine für das Absieben unserer Biomasse ist.“ Besser hätte man es wohl kaum formulieren können…
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Berlin
polen belgien
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Firmengründung: 1996 wird heute von Gunther Händle geleitet Neben der Herstellung RAL-gütegesicherter Komposte aus Grünschnitt – das Unternehmen ist Mitglied in der Gütegemeinschaft Kompost Region Süd e. V. (Baden-Württemberg) – beschäftigt sich Händle seit 2004 auch mit der Herstellung qualitativ hochwertiger Biomasse. Einer der wichtigsten Abnehmer ist ein in unmittelbarer Nähe gelegenes Biomasseheizkraftwerk in Ludwigsburg. Dazu werden eigene Container und LKW eingesetzt. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch weitere, artverwandte Produkte an, wie zum Beispiel Fallschutz für Spielplätze, Rindenmulch oder Holzhackschnitzel. Eines der Unternehmensprinzipien von Gunther Händle lautet: „Wir machen aus Abfällen hochwertige Produkte – und das hat auch einiges mit unserer eigenen Tradition zu tun, da unsere Familie bis heute in der Landwirtschaft tätig ist. Von daher haben wir selbst an unsere Produkte einen sehr hohen Anspruch.“
Mehr Maschine zum gleichen Preis.
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Mehr Informationen unter www.komptech.com.
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Schreddern und Hacken leicht gemacht.
NEU
Material im Überfluss: Durchsätze bis 300 m3 pro Stunde Von Schreddern auf Hacken: Werkzeuge wechseln, Drehzahl umschalten und los geht´s!
Bitte ordentlich füttern: Riesiger Aufgabetisch (5,7 x 1,4 Meter) mit Klapptrichter
Immer die richtige Korngröße: Einfacher Siebkorbwechsel durch nach hinten schwenkbaren Siebkorb
Ein Großmaul: Aggressive Einzugsöffnung von 1450 x 850 mm Gelbes Kraftwerk: CAT® C15 Motor mit 590 PS in wartungsfreundlicher Unterflur-Position
AXTOR 6010
Universalzerkleinerer für Grünschnitt und Holz www.greenefficiency.com | www.komptech.com