September 2019
Ab 21. September 2019
Oper von Antonín Dvořák
Werner Signer Geschäftsführender Direktor
Der Countdown läuft. Am Ende dieser Spielzeit steht die grosse Züglete in das Theaterprovisorium neben der Tonhalle an. Dann beginnen im Paillard-Bau aus dem Jahr 1968 die Sanierungsarbeiten, für welche die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger des Kantons St.Gallen im März 2018 grünes Licht gegeben haben. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle nochmals herzlich bedanken. Während zweier Jahre wird sich das Bühnengeschehen in das Provisorium auf dem Unteren Brühl verlagern. Mit einer Artikelserie im Terzett wollen wir Sie ab Oktober auf diese Zeit vorbereiten. Wir starten also in die letzte Saison vor den Bauarbeiten – aber das heisst nicht, dass wir schon in Kehraus-Stimmung wären. Ganz im Gegenteil. Im alten Haus steht uns und Ihnen nochmals eine prallvolle Theatersaison bevor, und unser ganzes Engagement in allen Abteilungen gilt neben den fünf Wiederaufnahmen den 21 neuen Produktionen in den Sparten Musiktheater, Tanz und Schauspiel. Darunter sind nicht weniger als acht Uraufführungen. Die Spielzeit 2019/2020 steht auch im Zeichen eines Neuanfangs. Ich freue mich, Kinsun Chan an unserem Haus begrüssen zu dürfen. Der Nachfolger von Beate Vollack wird im Oktober mit Rain in der Lokremise seinen Einstand als Leiter der Tanzkompanie geben. Eine Neuerung gilt es auch im organisatorischen Bereich anzuzeigen. Mit der Vorverlegung der SamstagabendVorstellungen auf 19 Uhr tragen wir einer allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklung Rechnung. Und mit den drei Sonntagszeiten um 14, 17 und 19 Uhr stärken wir den Sonntag als Theatertag. Ob am Wochenende oder an irgendeinem anderen Tag: Wir freuen uns, Sie auch in dieser Spielzeit als unsere Gäste willkommen zu heissen.
4 Auf der Route des Terrors: «Die Anschläge von nächster Woche» 6 «Kuno kann alles» 7 Antonín Dvořáks Märchenoper «Rusalka» 11 Kurz notiert 12 Mise en Scène 14 Ein irrwitziges Spiel um Leben und Tod 17 Mitmachen statt zuschauen 18 Magische Wasserwesen auch in der Tonhalle 20 Kurz notiert 21 Veranstaltungskalender
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«Der Terror verändert nicht mein Leben» Thomas Arzts mysteriöser Thriller Die Anschläge von nächster Woche
Die Anschläge von nächster Woche Schweizer Erstaufführung Schauspiel von Thomas Arzt Premiere Donnerstag, 12. September 2019 20 Uhr, Lokremise Einführungsmatinee Sonntag, 8. September 2019 11 Uhr, Lokremise, Eintritt frei Leitung Inszenierung: Matthias Rippert Bühne: Fabian Liszt Kostüm: Johanna Lakner Musik: Robert Pawliczek Dramaturgie: Armin Breidenbach Besetzung Armin: Oliver Losehand Eva: Anna Blumer Göttinger: Anja Tobler Tartini: Christian Hettkamp Michailov: Marcus Schäfer Die nächsten Vorstellungen Sonntag, 15. September 2019, 17 Uhr Donnerstag, 19. September 2019, 20 Uhr Donnerstag, 26. September 2019, 20 Uhr Freitag, 18. Oktober 2019, 20 Uhr
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Ein einsamer Koffer mitten in der Ankunftshalle des Flughafens: ein harmloses Ding oder eine unauffällig drapierte Bombe? Ein Rucksack am Glühweinstand auf dem Weihnachtsmarkt, der da schon eine halbe Stunde steht. Ein PKW, der immer wieder die gleiche Strecke durch die Innenstadt fährt ohne erkennbaren Grund, am Steuer ein junger Mann mit schwarzem Vollbart ... Es hat sich etwas verändert in den letzten Jahren: Der Gedanke, dass Terroranschläge auch in unseren Breiten generell möglich sind, ist ins allgemeine Bewusstsein gerückt. Seit den Anschlägen am 11. September 2001 hat sich – vor allem in den Jahren seit 2015 – eine Reihe von Anschlägen ereignet, deren Folgen heute noch zu spüren sind. Viele dieser Anschläge sind im kollektiven Gedächtnis abgespeichert: etwa der auf die Redaktion des Satiremagazins «Charlie Hebdo» in Paris, die Anschläge auf das «Bataclan», Cafés und am Stade de France, der Anschlag mit einem LKW auf einer Strandpromenade in Nizza oder der auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Kurfürstendamm ebenso wie der auf einen Nachtclub in Istanbul – die Liste liesse sich bis in die unmittelbare Gegenwart hinein verlängern und um Orte überall auf der Welt ergänzen: von Mumbai und Christchurch bis nach Bagdad und Tunis. Und diese Terrorattacken haben eine diffuse Angst zurückgelassen, die Angst davor, auch Opfer eines Anschlags werden zu können. Rein rational lässt sich diese Angst nicht fassen, das tatsächliche Risiko eines Terroranschlags ist sehr gering, es ist sogar wahrscheinlicher, von einem Auto überfahren zu werden. Der Sozialpsychologe Johannes Ullrich sagt: «Im Grunde genommen ist die Furcht unbegründet. In Westeuropa geht die Anzahl der Terroranschläge seit den 1970er-Jahren kontinuierlich zurück. Wir leben eigentlich in einer sichereren Welt.»
Vertrauensverlust Und doch hat sich in den westlichen Gesellschaften eine allgemeine Verunsicherung eingenistet, ein vages Gefühl von Vertrauensverlust, der soziale Kitt wird porös. Aber ist das eine Folge der auf diese Gesellschaften verübten Anschläge – oder haben sich nicht eher die Verhältnisse insgesamt verschärft? In den letzten Jahren ist der Ton der politischen Auseinandersetzung weltweit rauher geworden. In Deutschland etwa wurde im Juni 2019 zum ersten Mal seit Jahrzehnten ein Politiker von einem Rechtsextremisten ermordet, einen nicht unwesentlichen Anteil daran haben Internethetze und populistische Angstmacherei. Aber jetzt mal ehrlich: Spüren Sie tatsächlich Angst vor Terror? Sind die Anschläge nicht doch insgesamt sehr fern von uns, und zwar räumlich wie zeitlich? Und, mal im Vertrauen: So wirklich viele Terrorattacken hat es ja in der Schweiz sowieso noch nicht gegeben! Waren die letzten nicht irgendwann in den 70ern? Auch wenn die Zufahrten zum Weihnachtsmarkt letzten Winter mit Hindernissen gesichert waren, wirklich bedroht ist doch in der Schweiz keiner. Oder doch? Sitzt da nicht doch neuerdings irgendwo ein klitzekleines bisschen Unsicherheit, die am nötigen Vertrauen in den gesellschaftlichen Zusammenhalt nagt? Mit dieser Unwägbarkeit spielt der österreichische Autor Thomas Arzt in seinem Stück Die Anschläge von nächster Woche, das das Theater St.Gallen als Schweizer Erstaufführung zeigt. In der Spielzeit 2014/2015 war von Thomas Arzt bereits Alpenvorland in St.Gallen zu sehen. Reisen auf der Terrorroute Alles beginnt mit einem Koffer, den der Veranstaltungstechniker Armin Stummer an einem Silvesterabend dabei hat und der der Kommissarin Göttinger, die ihn schon lange beobachtet, verdächtig vorkommt. Sie konfrontiert ihn mit der Tatsache, dass er in den letzten Jahren immer genau dann in einer Stadt war, wenn sich dort ein verheerender Anschlag ereignet hat. Er sei also auf der gleichen Route wie der Terror gereist. Das könne ja kein Zufall sein, Stummers Anwesenheit müsse doch einen Sinn haben, ja, er müsse ja irgendwie in diese Anschläge verwickelt gewesen sein. Stummers Widerstand ist schnell gebrochen, und er erzählt eine schier unglaubliche Geschichte: Er sei von André Tartini engagiert worden, einem Menschen, der an
geheimen Orten, oft tief unter der Erde, Séancen abhalte, in deren Verlauf er sich von den Besuchern ihre Ängste erzählen lasse. Und diese Ängste würde er dann vor aller Augen in wunderschöne Pflanzen verwandeln. Das klinge auf den ersten Blick nicht glaubhaft und vor allem arg esoterisch, sei aber die Wahrheit. Denn dieser Tartini habe etwas Unwiderstehliches, er besitze einfach die Fähigkeit, das Vertrauen der Menschen zu gewinnen. Gemeinsam mit seinem Kompagnon Michailov ziehe er durch die Lande und halte eben diese Séancen ab. Er selbst, Armin, habe das auch erst nicht glauben können, bis er es selbst erlebt habe. Göttinger müsse ihm das abnehmen, so unrealistisch es auch klinge.
Der österreichische Autor Thomas Arzt.
Nichts ist so, wie es scheint In Rückblenden wird diese seltsame Geschichte aufgerollt. Tartini spricht mit den Menschen, entlockt ihnen scheinbar Geheimnisse, kann sie manipulieren, auch ihre emotionalen Bindungen beeinflussen – er ist ein grosser Verführer. Sogar Armins Freundin Eva, mit der er schon ein Haus bezogen hat, das sie zusammen ausbauen möchten, wird von ihm manipuliert. Göttinger wird immer misstrauischer: Wer ist dieser Tartini? Und
was ist das für eine Geschichte mit den Ängsten? Vor allem: Gibt es Tartini wirklich, oder ist er nur die Ausrede eines verblendeten Einzeltäters, der sich kurz vor der Tat noch retten will? In Thomas Arzts Stück herrscht eine Krimi-Atmosphäre: Verdacht folgt auf Verdacht, niemand weiss, wem man wirklich vertrauen kann, und vielleicht ist doch alles eine einzige Verschwörung gegen Armin Stummer. Oder ein Hirngespinst der manischen Kommissarin? Schliesslich dreht sich die Geschichte und mit ihr die Erzählperspektive so überraschend, dass man an Filme von David Lynch denken muss, in denen sich das Publikum auch an keiner Gewissheit festhalten kann. Und Die Anschläge von nächster Woche ist tatsächlich ein Thriller, der gekonnt mit der Wahrnehmung und Realitätsverschiebungen spielt. Für die Lokremise hat das Team um Regisseur Matthias Rippert ein Bühnenbild entworfen, das aus dem Theaterraum ein Kino werden lässt, in dem sich diese Geschichte mit Anleihen am film noir abspielt. Und eins ist sicher: Die Geschichte endet auf keinen Fall, wie man es erwarten würde ... (ab)
Abb. A - Schnitt 1:100
Entwurf des Bühnenbildes von Fabian Liszt.
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Kuno kann alles Kinderstück von Henry Mason
Kuno kann alles Kinderstück von Henry Mason [5+] Schweizer Erstaufführung Premiere Mittwoch, 18. September 2019 14 Uhr, Studio Leitung Inszenierung: Maren Watermann Ausstattung: Friederike Meisel Licht: Christoph Bernhardt Musik: Marius Tschirky Dramaturgie: Jonas Knecht Besetzung Kuno: Tobias Graupner Karo: Tabea Buser Die nächsten Vorstellungen Mittwoch, 23. Oktober 2019, 14 Uhr Samstag, 26. Oktober 2019, 14 Uhr Mittwoch, 30. Oktober 2019, 14 Uhr Mit grosszügiger Unterstützung
Kuno ist ein kleiner Draufgänger, ein Energiebündel und kann alles: Hundert Kugeln Eis essen, ohne Bauchweh zu bekommen, mit der Nase den Hintern berühren, sich unsichtbar machen und Ungeheuer ausdenken. Letzteres macht vor allem dann Spass, wenn man eine Freundin wie Karo hat, der man zeigen kann, was man so alles draufhat und wie furchtlos man ist. Karo heftet sich still und unscheinbar an Kunos Fersen und klammert sich an ihre Siebensachen. Die muss sie immer dabeihaben, denn sie könnten beim nächsten Abenteuer noch sehr nützlich werden. Heute will er einen wilden bösen Drachen fangen. Mit Karos Hilfe finden sie diesen auch und eigentlich ist er gar nicht so böse, wie Kuno gedacht hat. Doch dann begeht er einen entscheidenden Fehler und macht den Drachen wütend. Eine wilde Verfolgungsjagd beginnt, bei der Kuno ganz schön ins Schwitzen kommt und Karo über sich hinauswächst. Und Kuno staunt, was Karo auf einmal alles kann, was sie gemeinsam können! Der Autor, Regisseur und Schauspieler Henry Mason hat eine turbulente Geschichte für Kinder ab vier Jahren über verborgene Schwächen und ungeahnte Stärken geschrieben – und über eine Freundschaft, die von beidem lebt.
Regisseurin Maren Watermann und Ausstatterin Friederike Meisel.
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Mit Kuno kann alles übernimmt unsere Regieassistentin Maren Watermann, die eben ihre zweite Spielzeit am Theater St.Gallen angetreten hat, ihre erste eigene Regiearbeit. Zudem gibt Tabea Buser, an der Seite von Tobias Graupner, ihren Einstand als festes Ensemblemitglied bei uns. Bereits vor drei Jahren stand sie hier in Peter Pan auf der Bühne – damals noch als Studentin der Hochschule der Künste Bern, wo sie diesen Sommer ihr Schauspielstudium abgeschlossen hat. Weiter beschert uns Kuno kann alles ein Wiederhören mit einem in St.Gallen bestens bekannten Musiker: Marius Tschirky. Mit seiner Band Marius und die Jagdkapelle steuerte er die Musik für Der Räuber Hotzenplotz vorletzte Spielzeit sowie als Solokünstler für Neues vom Räuber Hotzenplotz in der vergangenen Spielzeit bei. Und die Ausstattung schlussendlich stammt aus der Hand von Friederike Meisel, die bereits mehrfach bei uns als Kostümbildnerin gearbeitet hat; zuletzt bei Endstation Sehnsucht. Neben den Aufführungen im Studio kann Kuno kann alles als mobile Produktion für Schulhäuser oder Gemeindesäle gebucht werden. Weitere Auskünfte erteilt Ihnen unser künstlerisches Betriebsbüro unter 071 242 05 11 oder kbb@theatersg.ch. (jk, sts)
Tabea Buser und Tobias Graupner bei den Proben.
Eine Nixe auf trockenem Land Dvořáks Rusalka bringt die Märchenwelt zum Leben
Rusalka Oper von Antonín Dvořák In tschechischer Sprache Premiere Samstag, 21. September 2019 19 Uhr, Grosses Haus Einführungsmatinee Sonntag, 8. September 2019 11 Uhr, Foyer, Eintritt frei Leitung Musikalische Leitung: Modestas Pitrenas | Stéphane Fromageot Inszenierung: Vera Nemirova Regie-Mitarbeit: Sonja Nemirova Bühne: Youlian Tabakov Kostüm: Marie-Thérèse Jossen Licht: Andreas Enzler Choreinstudierung: Michael Vogel Dramaturgie: Caroline Damaschke Besetzung Rusalka: Sofia Soloviy Prinz: Kyungho Kim Fremde Fürstin: Alžběta Vomáčková Wassermann: Marcell Bakonyi Ježibaba: Nora Sourouzian Heger: Riccardo Botta Küchenjunge: Jennifer Panara Jäger: Nik Kevin Koch Erste Waldelfe: Tatjana Schneider Zweite Waldelfe: Eva Zalenga Dritte Waldelfe: Taisiya Labetskaya Chor des Theaters St.Gallen Opernchor St.Gallen Sinfonieorchester St.Gallen Die nächsten Vorstellungen Sonntag, 29. September 2019, 19 Uhr Mittwoch, 2. Oktober 2019, 19.30 Uhr Sonntag, 6. Oktober 2019, 14 Uhr Mit grosszügiger Unterstützung Walter und Verena Spühl-Stiftung
Ab dem 21. September beherrscht die Märchen- und Naturgeisterwelt das Theater St.Gallen. In Rusalka setzt eine Nixe alles aufs Spiel, um den von ihr geliebten Prinzen zu gewinnen. Antonín Dvořáks lyrisches Märchen wird von Regisseurin Vera Nemirova und ihrem Team auf die Bühne gebracht. In der Welt der Märchen und Mythen aller Kulturen finden sich Geschichten eines Wasserwesens, das seinen Weg von der Natur- in die Menschenwelt findet. In Europa kreisen diese Erzählungen häufig um eine Meerjungfrau oder eine Nixe, die je nach Herkunftsregion im Meer, in Flüssen oder Seen lebt und je nach Erzählung gut oder böswillig gegenüber den Menschen auftritt. Der Librettist der Oper Rusalka, Jaroslav Kvapil, vermischte gleich eine ganze Reihe dieser Geschichten, um seinen Operntext zu verfassen. Dabei bediente er sich bei Kunstmärchen und der slawischen Märchentradition, vermischte Motive aus Friedrich de la Motte Fouqués Erzählung Undine, Hans Christian Andersens Die kleine Meerjungfrau und Märchenvariationen über die Rusalka, einen Wassergeist, der in der Regel in einem See zu Hause ist. So schuf Kvapil die Erzählung von einer Rusalka, die in einen Prinzen verliebt ist und für ihn ihr Dasein als Naturwesen aufgeben und zum Menschen werden möchte. Andere Wesen der Naturwelt warnen sie vor diesem Schritt, allen voran der Wassermann, der für sie eine wichtige Vertrauensperson darstellt. Die Hexe Ježibaba warnt ebenfalls vor den Gefahren einer Liebe zu einem Menschen, doch ist sie bereit, Rusalka zu helfen. Rusalka soll als Mensch auf der Erde wandeln können, doch muss sie dafür ihre Stimme aufgeben. Mit diesem Schritt ist jedoch eine grosse Warnung verbunden: Sollte Rusalka die Liebe des Prinzen verlieren, wäre sie auf ewig verdammt und würde auch den Prinzen ins Verderben ziehen. Doch Rusalka glaubt an die Liebe zwischen dem Prinzen und ihr und wagt es, durch die Magie der
Ježibaba Menschengestalt anzunehmen. Der Prinz ist sofort von ihr eingenommen und möchte die schöne, aber stumme Frau heiraten. In der Menschenwelt ist Rusalka jedoch ein Fremdkörper, sie ist unfähig, mit dem Prinzen zu kommunizieren, der zudem von einer fremden Fürstin fasziniert ist. Rusalka sucht den Weg zurück in die Welt der Naturgeister, doch auch hier ist sie nun nicht mehr willkommen. Ježibaba bietet ihr einen Ausweg. Wenn sie den Prinzen eigenhändig tötet, wird sie wieder zur Nixe. Doch Rusalka entscheidet sich dagegen. Inzwischen bereut der Prinz, sich der fremden Fürstin zugewandt zu haben, und leidet darunter, Rusalka verloren zu haben. Er bittet sie verzweifelt um Verzeihung und stirbt nach einem letzten Kuss. Rusalka verschwindet im Nichts. Passend zum Sujet entstand der Operntext nahe am Wasser, während einer Reise auf die dänische Insel Bornholm. Der Dichter Jaroslav Kvapil bot sein Werk nach seiner Heimkehr gleich drei befreundeten tschechischen Komponisten an. Doch erst mit Antonín Dvořák fand Kvapil einen grossen Bewunderer seines Werks. Der Komponist war begeistert von dem Libretto und verbrachte den Grossteil des Jahres 1900 mit der Arbeit an Rusalka. Das Thema war Dvořák nahe, wenige Jahre zuvor hatte er eine Reihe symphonischer Dichtungen geschrieben, die das Motiv der Natur mit Märchenerzählungen verknüpfen (u. a. Der Wassermann, Die Mittagshexe und Die Waldtaube), und auch der im Vorjahr entstandenen Oper Die Teufelskäthe lag ein Märchen zugrunde. Der grosse Symphoniker Dvořák, dessen Sinfonien – insbesondere die 9. Sinfonie Aus der neuen Welt – sowie sein Cello-Konzert und seine Slawischen Tänze äusserst beliebt sind, schaffte es mit Rusalka in das Repertoire der Opernhäuser. Von seinen gut ein Dutzend Opern ist dieses das einzige Werk, das sich international durchsetzen konnte. In Tschechien ist Rusalka ein nationaler Schatz, ein Werk, das häufig zu Weihnachten aufgeführt wird und sehr bekannt ist. Die Erzählung von Rusalka, die durch die Gegensätze und die Unvereinbarkeit zweier Welten, der Märchen- und Menschenwelt, bestimmt ist, präsentiert sich auch in Dvořáks Musik in zwei unterschiedlichen musikalischen Sphären. Die Welt der Zauber- oder Märchenwesen ist durch verspielte, fliessende, fast impressionistische Klän7
ge bestimmt, während die Menschenwelt von derben Rhythmen, klarer Struktur und grossem Pathos gekennzeichnet ist. Eine der Erzählung geschuldete Besonderheit weist diese Oper auf: Die Titelfigur ist für gut ein Drittel der Oper stumm und kann sich in der Musik nur instrumental zeigen.
«Fort von euch möcht ich, dahin geht mein Streben, ich möcht ein Mensch sein und im Lichte leben.» Rusalka Dvořák arbeitet in dieser Oper mit einer kleinen Handvoll Motive, die sich durch die ganze Oper hindurchziehen und Situationen und Personen ankündigen, beschreiben und begleiten. Er stellt die Motive zum grössten Teil in der Ouvertüre vor, so eröffnet er das Werk z. B. mit einem Motiv, das der Märchenwelt zugeordnet ist. Die Motivik ist häufig mit der Instrumentation verknüpft, so erklingt das Motiv, das dem Prinzen und der Menschenwelt zugeordnet werden kann, an allen entscheidenden Momenten stets in den Hörnern. So ist auch die stumme Rusalka in der Menschenwelt präsent, denn Dvořák hat ihr ein Leitmotiv zugeordnet, das ihre Anwesenheit musikalisch deutlich werden lässt. Die von Dvořák «Lyrisches Märchen» benannte Oper beleuchtet zeitlose Themen, die den Reiz dieses Werkes ausmachen. Zum einen geht es um den Zusammenstoss zweier unterschiedlicher Welten, um die Toleranz, die eine Gruppe einer anderen zeigt, und wie ein Zusammenkommen dieser zwei Welten sich gestalten würde. Zum anderen behandelt das Werk die Auseinandersetzung mit ganz privaten Themen: die Emanzipation aus einem gewachsenen, gewohnten Verhältnis, seine eigenen Ziele gegen den Unglauben, die Vorurteile und den Widerspruch anderer durchzusetzen und an diesen eigenen Entscheidungen auch zu scheitern. Das Team um Vera Nemirova, das zum ersten Mal am Theater St.Gallen tätig ist, wirft für seine Vision von Rusalka den Blick hinter die Kulissen des Theaters, einen Ort, an dem Märchen und Geschichten erfunden und erzählt werden. Die Regisseurin wird 8
von ihrer Mutter Sonja Nemirova unterstützt. Die Sängerin hat in den vergangenen Jahren immer wieder ihre Tochter als Beraterin in Sachen Regie und Dramaturgie begleitet. Für die Bühne zeichnet Youlian Tabakov verantwortlich. Der bulgarische Künstler ist als Kostüm- und Bühnendesigner tätig, illustriert Kinderbücher und Gedichtbände und arbeitete an mehreren Dokumentarfilmen mit. Sein Bühnenraum für Rusalka ist von dem St.Galler Theaterbau Claude Paillards inspiriert. Für opulente Kostüme sorgt Marie-Thérèse Jossen, die eine langjährige Zusammenarbeit mit Vera Nemirova verbindet. (cd)
Kostümentwürfe und Collagen von Marie-Thérèse Jossen.
BĂźhnenbildimaginationen von Youlian Tabakov.
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Schultheatertage Ostschweiz Anmelden bis 23. September
Die Dragqueens sind wieder da Wiederaufnahme des Musicals Priscilla
An den Schultheatertagen Ostschweiz zeigen sich Schulklassen gegenseitig ihre selbstentwickelten Theaterstücke. Dabei kommen sie in den Austausch mit Theaterschaffenden und anderen theaterbegeisterten Schülerinnen und Schülern. Die Schultheatertage bieten die Chance, auf einer Theaterbühne aufzutreten, und fördern die Freude am Schauspiel. Im November nehmen die Lehrpersonen an einem Einführungsworkshop teil. Dann geht’s ans Proben im Klassenverband. Bei der Entwicklung des Stücks werden sie punktuell von einer Fachperson in Theaterpädagogik begleitet. Im März 2020 sind die Schulklassen an jeweils einem Tag im Theater, wo sie sich gegenseitig ihre Stücke zeigen und Rückmeldungen geben. Dieser Tag bildet den Höhepunkt und ermöglicht die Begegnung mit und den Austausch über Theater. Die sechsten Schultheatertage Ostschweiz sind ein Kooperationsprojekt von Theater Bilitz, Theater St.Gallen und der Pädagogischen Hochschule St.Gallen, mit grosszügiger Unterstützung von den Kantonen St.Gallen, Thurgau, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden und weiteren Geldgebern. (mf)
Das Missverständnis ist natürlich längst entwirrt: Priscilla ist keine rührselige oder temperamentvolle Frau, sondern ein Bus. Ein abgetakelter Bus, in dem die drei australischen Travestiekünstler Tick, Adam und Bernadette über Land tuckern, von Auftritt zu Auftritt. Die drei Hauptfiguren in Priscilla – Königin der Wüste könnten unterschiedlicher kaum sein: Tick hat eine Frau und einen Sohn, Adam ist jung, schwul und lebenshungrig, die transsexuelle Bernadette steht am Ende ihrer Karriere. Liebenswürdige Figuren aber sind sie in ihrer ganzen Schrillheit alle. Schon an der Premiere im vergangenen Februar haben sie sich in die Herzen des St.Galler Publikums gespielt und gesungen. Und auch die Kritik war begeistert. Die rasante Geschichte um die drei Travestiekünstler treffe mitten ins Herz, stellte die Schweizerische Depeschenagentur fest. Laut dem Magazin Musicals ist es Regisseur Gil Mehmert gelungen, «die Priscilla-Geschichte mit all ihren tollen Showmomenten so zu erzählen, dass soziale und psychologische Aspekte nicht zu kurz kommen». Auch das St.Galler Tagblatt lobte die nuancenreiche und subtile Umsetzung: «Denn so verspielt, so grell und so unbeschwert dieses Musical daherkommt – es trägt doch eine Botschaft in sich, die gerade in dieser Buntheit liegt, weil sie zuletzt doch Toleranz für jene erfordert, die wie Tick, Bernadette und Adam anders sind.» Die Ostschweiz am Sonntag sprach von einer «durch und durch überzeugenden, ja hinreissenden Leistung». Und der Blick fand: «So bunt war es im Theater St.Gallen noch nie.» Nun machen sich die drei wieder auf die abenteuerliche Reise durch das australische Hinterland nach Alice Springs, begleitet von einem mitreissenden Soundtrack aus Hits der 70er- und 80er-Jahre: Ab Sonntag, 15. September, steht Priscilla – Königin der Wüste wieder auf unserem Spielplan. (bh)
Veranstaltungstage 2020 12./ 13. März Theaterhaus Thurgau, Weinfelden 19./ 20. März Palace, St.Gallen 23./ 24. März Fabriggli, Buchs Weitere Infos und Anmeldung kklick.ch
Priscilla – Königin der Wüste Musical von Stephan Elliot und Allan Scott Start der 2. Staffel am 15. September 2019
Schultheatertage Ostschweiz 2019
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Priscilla – Königin der Wüste Musical von Stephan Elliott und Allan Scott Sonntag, 15. September 2019, 14 Uhr (Wiederaufnahme) Sonntag, 22. September 2019, 19 Uhr Donnerstag, 3. Oktober 2019, 19.30 Uhr Mittwoch, 9. Oktober 2019, 19.30 Uhr Samstag, 19. Oktober 2019, 19 Uhr
Mit grosszügiger Unterstützung von Hauptsponsoren
Co-Sponsoren
Medienpartner
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Ein irrwitziges Spiel um Leben und Tod Sein oder Nichtsein, Komödie von Nick Whitby nach dem Film von Ernst Lubitsch
Sein oder Nichtsein Komödie von Nick Whitby nach dem gleichnamigen Film von Ernst Lubitsch (Drehbuch von Edwin Justus Mayer und Melchior Lengyel) Premiere Freitag, 27. September 2019 19.30 Uhr, Grosses Haus Einführungsmatinee Sonntag, 22. September 2019 11 Uhr, Lokremise, Eintritt frei Leitung Inszenierung: Barbara-David Brüesch Bühne: Damian Hitz Kostüm: Heidi Walter Licht: Andreas Volk Live-Musik: Philip Bartels, Michael Flury Dramaturgie: Anja Horst, Stefan Späti Besetzung Josef Tura: Bruno Riedl Maria Tura: Diana Dengler Stanislaw Sobinsky: Rainer Begoihn (Mitglied Schauspielstudio) Grünberg / Sturmführer Erhardt: Matthias Albold Anna: Birgit Bücker Rowicz / Professor Silewski: Fabian Müller Eva Zagatewska: Pascale Pfeuti Dowasz / Sturmführer Schulz: Frederik Rauscher Walowska: Leonie Kolhoff (Mitglied Schauspielstudio) Junger Grünberg / Wilhelm: Nils Etter / Jakob Thielemann Die nächsten Vorstellungen Dienstag, 1. Oktober 2019, 19.30 Uhr Sonntag, 13. Oktober 2019, 17 Uhr
Es sind die letzten Augusttage im Jahr 1939, in denen der Stückbeginn von Sein oder Nichtsein angesiedelt ist. Der Schauplatz ist Warschau, eine blühende, lebendige Metropole und Lebensraum der grössten jüdischen Gemeinde Europas. Doch der sommerliche Himmel verdunkelt sich. Die deutsche Wehrmacht hat sich an den Grenzen zu Polen positioniert, die Lage ist angespannt. Und in dieser heiklen politischen Situation probt das Schauspielensemble des Polski Theaters in Warschau ausgerechnet eine Nazi-Parodie. Der Titel: Ein Geschenk von Hitler. «Ein Kassenknüller, wenn es Krieg gibt», so die blauäugige Einschätzung von Josef Tura, selbsternannter Hauptdarsteller und eitles Aushängeschild des Ensembles. Die polnische Zensurbehörde ist da anderer Ansicht. Um eine Provokation der Deutschen zu verhindern, wird die Aufführung des Stücks verboten, stattdessen kommt Shakespeares Hamlet auf den Spielplan. Kurz danach, inmitten einer Aufführung, erreicht die Theaterschaffenden die schreckliche Nachricht: Hitlers Truppen sind in Polen einmarschiert. Es ist Krieg, und nichts wird je wieder so sein, wie es war. In die Höhle der Löwen Mit dem Angriff auf Warschau wird das Polski Theater geschlossen. Ein Jahr später hausen einige Ensemblemitglieder im maroden Gebäude, so auch Josef Tura und seine Frau Maria, die beliebteste Schauspielerin Warschaus, die sich jedoch stets geschickt im vermeintlichen Schatten ihres Aufmerksam-
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keit heischenden Partners bewegt. Tatsächlich weiss sie sehr wohl um ihren Status und ist auch Liebhabern nicht abgeneigt. So wie dem Fliegeroffizier Sobinsky, einem glühenden Verehrer, den sie kurz vor dem Einmarsch der Deutschen in ihrer Garderobe empfing – und das ausgerechnet, während ihr Ehemann als Hamlet seinen Sein-oder-Nichtsein-Monolog auf der Bühne zum Besten gab. Doch Sobinskys Liebestraum platzt mit dem Ausbruch des Kriegs. Er flieht aus dem Land und schliesst sich dem polnischen Untergrund in England an. Eines Nachts kehrt er schliesslich in geheimer Mission ins zerbombte Warschau und ins Polski Theater zurück. Ein Nazi-Überläufer, der plant, die Namen polnischer Untergrundkämpfer der Gestapo preiszugeben, soll dingfest gemacht werden. Die arbeitslosen Mitglieder des Polski-Ensembles besinnen sich ihrer schauspielerischen Mittel. Es beginnt ein Kampf gegen die Zeit, ein Spiel um Sein und Schein, in dem sich die Schauspielerinnen und Schauspieler als Nazis und Spione ausgeben und sich mitten hinein in die Höhle der Löwen wagen – nämlich ins Warschauer Hauptquartier der Gestapo. Hitlers Überfall auf Polen So skizziert Lubitsch die Handlung seiner Komödie. In der Realität ist der Aufmarsch deutscher Truppen an der polnischen Grenze seit langem geplant. Nachdem Stalin im Sommer ein Bündnis der beiden Diktaturen gegen Polen vorschlägt, scheint Hitlers Position gestärkt. Er rechnete damit, dass Frankreich und Grossbritannien einen Krieg mit Deutschland nicht riskieren werden. Am 22. August 1939 ruft Hitler die Oberbefehlshaber der Wehrmacht auf dem Obersalzberg zusammen und verkündet, dass er Polen angreifen werde. Am 23. August wird der Hitler-Stalin-Pakt unterzeichnet. Ein geheimes Zusatzprotokoll regelt die Interessenslage der beiden Mächte und besiegelt damit im Vorfeld die Teilung Polens unter den Besatzungsmächten. In den frühen Morgenstunden des 1. Septembers marschieren mehr als 50 Divisionen der Deutschen Wehrmacht auf breiter Front von Pommern, Ostpreussen, Schlesien und der Slowakei aus in Polen ein. Das vor Danzig liegende Linienschiff SMS Schleswig-Holstein eröffnet das Feuer auf die Westerplatte, und die deutsche Luftwaffe greift Warschau an. Obwohl die polnische Staats- und Armeefüh-
rung Kenntnis vom deutschen Aufmarsch an der polnischen Grenze hat, kommt der massive Angriff der Wehrmacht doch überraschend. Mit dem Überfall auf Polen löst Hitler den Zweiten Weltkrieg aus und setzt damit den Beginn des verheerendsten Konflikts der Geschichte in Gang. Zu seiner Überraschung folgen noch am Abend des 1. Septembers die Kriegserklärungen von Frankreich und Grossbritannien, denen aber kein Angriff auf Deutschland folgt. Hitlers eigentliche Interessen Vor dem Hintergrund des deutsch-polnischen Nichtangriffspakts von 1934 und den intensiven Kontakten zwischen der polnischen Armee und der Wehrmacht ab Mitte der 1930er-Jahre stellt sich die Frage nach Hitlers eigentlichem Interesse. «Alle Abmachungen mit Polen haben nur vorübergehenden Wert. Ich denke gar nicht daran, mich ernstlich mit Polen zu verständigen», soll Hitler am 18. Oktober 1934 laut des Danziger Senatspräsidenten Hermann Rauschnig in kleiner Runde gesagt haben. Demnach gilt sein eigentliches Augenmerk der bolschewistischen Sowjetunion und der Zerschlagung von Stalins Reich. Doch zwischen Deutschland und der Sowjetunion liegt das mit dem Versailler Vertrag wiederentstandene Polen. Hitlers jahrelange Bemühungen, Polen vom gemeinsamen Schlag gegen die Sowjetunion zu überzeugen, bleiben erfolglos. Im Oktober 1938 startet Hitler mit einem Acht-PunkteProgramm einen letzten Versuch, Polen in
Ernst Lubitsch
ein Bündnis mit Deutschland zu zwingen. Um nicht zum Satellitenstaat Deutschlands zu werden, muss die polnische Regierung die Zustimmung verweigern. Daraufhin geht Hitler auf Konfrontationskurs, kündigt Ende April einseitig den Nichtangriffspakt und bereitet den Angriff auf Polen vor. Der Blitzkrieg Bereits zwei Wochen nach dem Angriff vom 1. September ist die polnische Armee, die der Wehrmacht an Rüstungstechnik und Motorisierung unterlegen ist, geschlagen. Das gemeinsame Agieren von Luftwaffe und Heer zwingt sie zum Rückzug. In einer Zangenbewegung marschieren deutsche Divisionen auf Warschau zu und fordern am 14. September die kampflose Übergabe. Warschau lehnt ab. Ab dem 17. September stösst die Rote Armee in Ostpolen vor. Somit ist Warschau von allen Seiten belagert. Doch in der Hoffnung auf das Eingreifen der Westmächte und der Angst des bevorstehenden grausamen Besatzungsregimes wehren sich die Warschauer hartnäckig. Den fast 2000 deutschen Lufteinsätzen, bei denen nahezu 1000 Tonnen Spreng- und Brandbomben abgeworfen werden, haben die Warschauer aber nichts entgegenzusetzen. Am Mittag des 27. Septembers tritt der Waffenstillstand in Kraft, die polnische Niederlage ist besiegelt. Auf deutscher Seite halten sich die Verluste mit über 10 000 Gefallenen und 30 000 Verwundeten relativ gering. Die polnische Armee beklagt 120 000 Gefallene und mehr als 900 000 Kriegsgefangene.
Karikatur zum Hitler-Stalin-Pakt
Das Warschauer Ghetto Mit der polnischen Niederlage beginnt der Terror deutscher Besatzer gegen die polnische Intelligenz und die Warschauer Juden. Es kommt zu Ermordungen von Vertretern höherer Bildungsschichten und zu Massendeportationen polnischer Arbeiter nach Deutschland. Polen soll «entpolnisiert» und «entjudet» werden, um Volksdeutsche dort anzusiedeln. Polnische Juden erhalten den Befehl, ins jüdische Viertel umzuziehen, dessen Errichtung in der Nacht vom 16. auf den 17. November mit dem Bau einer Mauer begonnen wird. Ab 1941 wird das unerlaubte Verlassen des Ghettos mit der Todesstrafe geahndet. Hunger und Krankheiten prägen den Alltag von rund 400 000 Menschen, die auf ca. zwei Prozent des Stadtgebietes eingesperrt sind. Bis Mitte 1942 erliegen 100 000 Juden der Unterversorgung. Dennoch arbeitet der jüdische Untergrund und formiert sich zur jüdischen Kampforganisation Zydowska Organizacja Bojawa (ZOB). Mit dem 22. Juli 1942 beginnen die Deportationen in die Vernichtungslager. Allein in Treblinka werden 280 000 Juden aus Warschau ermordet. Im Januar 1943 kommt es zur ersten bewaffneten Gegenwehr der ZOB. Ein zweiter Aufstand folgt im April 1943, als SSVerbände ins Ghetto vordringen. Die SS sieht sich nach einem heftigen Strassenkampf zunächst zum Rückzug gezwungen, setzt dann aber das Ghetto in Brand und zwingt die Untergrundkämpfer im Mai zur Aufgabe. Viele werden getötet, einige nehmen sich das Leben, nur wenigen gelingt die Flucht. Nach dem Aufstand beginnen die Nationalsozialisten mit der systematischen Zerstörung des jüdischen Ghettos. Film als Vorlage für das Bühnenstück Das Bühnenstück Sein oder Nichtsein des britischen Dramatikers Nick Whitby aus dem Jahr 2008 basiert auf Ernst Lubitschs Filmkomödien-Klassiker To Be or Not to Be (deutscher Titel ebenfalls Sein oder Nichtsein) aus dem Jahr 1942. Es ist eine satirische Auseinandersetzung zum einen mit dem nationalsozialistischen Regime und dessen Verfechtern und zum anderen mit den Befindlichkeiten eitler Schauspielerinnen und Schauspieler, die jedoch in der Not über sich hinauswachsen und zu Kämpfern gegen die Besatzung und für ihr Heimatland werden. Den Plot für To Be or Not to Be entwickelte Ernst Lubitsch selbst und reagierte damit auf die damalige 15
aktuelle politische Situation in Europa. Noch während der Dreharbeiten, die im November und Dezember 1941 stattfanden, kam es zum Angriff auf Pearl Harbor. Dadurch rückte der Krieg in die eigenen Reihen vor, die Wahrnehmung in den USA änderte sich entsprechend. Dies wirkte sich auch auf die Rezeption des Films bei seiner Uraufführung im März 1942 aus. Lubitsch wurde vorgeworfen, das Schicksal der polnischen Bevölkerung zu verharmlosen und den Zweiten Weltkrieg unangemessen darzustellen. Umschattet wurde die Filmpremiere ausserdem von der Trauer um Carole Lombard, die Darstellerin der Maria Tura, die kurz nach Beendigung der Dreharbeiten bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Ernst Lubitsch verteidigte sein Werk. Ja, er habe es «gewagt», gängige Genres zu mischen, also Melodrama mit Satire oder gar Farce, und zudem habe er das besetzte Warschau als Schauplatz für eine Komödie gewählt. Es sei jedoch niemals seine Absicht gewesen, die Polen zu beleidigen oder über sie zu lachen. Mit Blick auf Lubitschs Biografie kann der Film wohl auch als persönliche Abrechnung mit den Nazis gesehen werden. Diese entzogen dem Deutschjuden Lubitsch, der Anfang der 1920er-Jahre in die USA emigriert war, bereits 1935 die deutsche Staatsangehörigkeit. Zudem wurde er zum Aushängeschild der Judenhetze durch die Nazis, indem sein Konterfei auf Plakate gedruckt wurde, mit dem Vermerk, es handle sich hierbei um die archetypische jüdische Erscheinung. Der anfänglich widrigen Umstände zum Trotz wurde To Be or Not to Be gegen Ende der 1940er-Jahre zum Kult und gilt bis heute als brillanter Komödienklassiker. Das Werk entstand zum Höhepunkt von Ernst Lubitschs Karriere und festigte seinen Status als Jahrhundertregisseur.
Lachen in der Not Die satirische Auseinandersetzung wird bei Lubitsch zum Mittel für den Umgang mit Grausamkeit und Willkür, die unseren Verstand überfordern. Sie dient ihm als Instrument, den Machenschaften eines Regimes zu begegnen, dessen Akteuren jegliche Selbstreflexion zu fehlen scheint und deren Eitelkeit und Narzissmus keinerlei Humor zulassen. Dadurch werden sie zu lachhaften Figuren, deren einzige Waffen wiederum Repression und Gewalt sind. Nahezu 70 Jahre sind vergangen seit der Entstehung des Films. Nach wie vor alarmieren uns jedoch dieselben Themen. Machtansprüche, nationalistisches Gedankengut, die Ausgrenzung von Minderheiten … In dieser Hinsicht hat Lubitschs Vorlage an Relevanz leider kaum eingebüsst. Hausregisseurin Barbara-David Brüesch, die zuletzt in der Lokremise das Schauspielprojekt zur administrativen Versorgung Verminte Seelen auf die Bühne brachte, inszeniert die Satire mit viel schwarzem Humor und Slapstick. Musik, insbesondere Lieder aus den 1940er-Jahren, sowie eine schwarzweisse Ästhetik sorgen für eine Begegnung mit dem Lebensgefühl der damaligen Zeit. (ah, sts)
Carole Lombard, Jack Benny und Charles Halton im Film Sein oder Nichtsein.
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Mitmachen statt zuschauen Theaterkurse und Theatertanzschule 2019/2020
Infos und Anmeldung Gina Besio, g.besio@theatersg.ch 071 242 05 25
Vom Parkett auf die Bühne! Nicht nur dasitzen und zuschauen, sondern selber aktiv sein.
theatersg.ch/mitmachen
Theatertanzschule [4–104] Ballett, Breakdance, Choreo, Contemporary, Hip-Hop, Jazz, Lyrical, Pilates, Tanzclub, Tanztheater, Tanz & Spiel, Workout, Yoga. Schnupperlektion nach Vereinbarung
Spielen, bewegen, entdecken, fantasieren, improvisieren, trainieren, experimentieren, interagieren, präsentieren. In unseren Theater- und Tanzkursen steht die Freude am gemeinsamen Tun im Vordergrund. Bei den ersten Versuchen auf den Brettern, die die Welt bedeuten, spielen alle eine wichtige Rolle!
Theaterkurse für Kinder [8–12] jeweils ein Wochenende, Termine unter theatersg.ch/kinder
Die Theatertanzschule bietet für alle Altersgruppen und Niveaus wöchentliche Kurse an. Das Besondere ist der direkte Bezug zum Theater St.Gallen: Viele Dozenten sind oder waren Mitglieder der Tanzkompanie und die Schülerinnen und Schüler zeigen einmal jährlich ihr Können auf einer Bühne des Theaters. Bevorzugst du trotzdem die Zuschauerrolle und willst noch öfter ins Theater? – Dann werde junge Theaterkritiker/in oder erkunde mit den Voyeuren die regionale Tanz- und Theaterlandschaft. Nach den Vorstellungen tauscht ihr euch kritisch über das Gesehene aus und trefft auch immer wieder mal Theaterprofis. (mf)
Jugendtheaterclub I [13–15] 23. Oktober bis 14. Dezember, Mittwochnachmittag, anmelden bis 30. September Jugendtheaterclub II [16–20] 6. November bis Ende Mai, Mittwochabend und weitere Tage, anmelden bis 30. September Statisterie und Opernchor [18+] Zusammen mit Profis proben und auf der Bühne stehen Die Voyeure [15–30] Zusammen ins Theater gehen und kritisch darüber diskutieren, Mittwochabend, Einstieg jederzeit möglich Junge Theaterkritiker [16+] Premieren besuchen und schriftlich kritisieren, Einstieg jederzeit möglich
Follow me, like me, love me – JugendtheaterclubProduktion 2019 . Bild: Tine Edel
Schultheatertage Ostschweiz [3.–9. Schuljahr] Klassen zeigen sich gegenseitig ihre Theaterstücke, anmelden bis 23. September
Szene aus Räuber sein ist ganz schön schwer mit der Theatertanzschule. Bild: Tine Edel
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Magische Wasserwesen zum Saisonauftakt auch in der Tonhalle
Auftakt Chopin Schwanensee | 1. Tonhallekonzert Donnerstag, 26. September 2019 19.30 Uhr, Tonhalle Konzerteinführung um 18.30 Uhr Modestas Pitrenas, Leitung Lukas Geniušas, Klavier Pēteris Vasks Cantabile für Streicher Frédéric Chopin Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 f-Moll op. 21 Pjotr I. Tschaikowsky Suite aus Schwanensee op. 20 Hörwege! Im Anschluss spielt Lukas Geniušas noch ein Late Night Special mit u. a. den Songs of Bukovina von Lenoid Desyatnikov. Mit grosszügiger Unterstützung Ortsbürgergemeinde St.Gallen
Mit zwei Gipfelwerken der Romantik, baltischen Wehmutsklängen und einem aussichtsvollen jungen Pianisten eröffnen das Sinfonieorchester St.Gallen und Chefdirigent Modestas Pitrenas die neue Konzertsaison. «Geniušas spielt mit der Brillanz eines Preisträgers, mit der Fähigkeit, die Architektur eines Werks wiederherzustellen, und mit einer Ausdruckskraft, welche die Aufmerksamkeit nicht offen auf sich zieht», schrieb der britische Guardian nach dem Klavierrezital von Lukas Geniušas im Januar 2016 in London. Diese vielversprechenden Lorbeeren verdiente sich der junge russisch-litauische Pianist mit seinem vielschichtigen, technisch brillanten Spiel, für das er an renommierten Klavierwettbewerben mit Preisen ausgezeichnet wurde, so beim Gina-Bachauer- und beim Chopin-Klavierwettbewerb 2010. Zwei Jahre später erhielt er den Internationalen Deutschen Pianistenpreis in Frankfurt/Main, 2015 erspielte er sich den zweiten Platz beim Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau. Das Talent wurde Lukas Geniušas in die Wiege gelegt: Seine Grossmutter war die einflussreiche Pianistin und Klavierpädagogin Vera Gornostajewa. Bei ihr in Moskau studierten zahlreiche erfolgreiche Pianisten, unter die sich auch Gornostajewas Enkel einreihen wird, der ebenfalls von ihr ausgebildet wurde. Und auch der Vater ist Professor für Klavier an der litauischen Musik- und Theaterakademie in Vilnius. Jede Taste ein Ausdruck des Herzens Lukas Geniušas stellt sich hier in St.Gallen mit einem der bedeutenden Solokonzerte des Repertoires vor, dem Klavierkonzert Nr. 2 f-Moll op. 21 von Frédéric Chopin. Es entstand 1830, als Chopin gerade einmal zwanzig Jahre alt war. Das Konzert hat sich der exzellente Pianist förmlich «in die Hände» geschrieben. Chopin brachte die Entwicklung des Klavierspiels einen grossen Schritt voran, indem er die technischen Möglichkeiten erweiterte und vor allem in der Anschlagstechnik und
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Der Komponist und Klavierpionier Frédéric Chopin ( 1810 - 1849 ).
Klanggestaltung Pionierarbeit leistete. Sein 2. Klavierkonzert (das eigentlich sein erstes war, aber später veröffentlicht wurde) ist romantisch im besten Sinne – es birgt eine Fülle poetischer Momente, Harmonien und Farben. Und es ist ein «Virtuosenkonzert» par excellence, das aber auch andere Seiten kennt: Das wunderbare Larghetto lebt von einer weiteren Chopin’schen Errungenschaft, nämlich dem Ideal, den Belcanto auf die Tastatur des Klaviers zu übertragen. Und so «singt» der Solist in diesem zweiten Satz in verschlungenen Figurationen und den schönsten, weit über die Zeit hinausweisenden Harmonien. Das zeitgenössische Publikum war begeistert von diesem Konzert und dem fragilen polnisch-französischen Pianisten, der an Tuberkulose litt (was auch ein späterer Aufenthalt auf Mallorca mit seiner Geliebten, der Schriftstellerin George Sand, nicht zu bessern vermochte). Einen Tag nach der Uraufführung des 2. Klavierkonzertes am 18. März 1830 schrieb die Warschauer Zeitung: «Alle Vorzüge eines wahren Klaviervirtuosen vereinen sich bei Herrn Chopin in höchster Vollendung: Kraft, Geläufigkeit und vor allem Empfindung sind seine Hauptvorzüge, und der Anschlag einer jeden Taste ist bei ihm ein Ausdruck des Herzens.» Schwanensee für den Konzertsaal Einen zweiten Gipfel romantischer Orchestermusik erklimmt das Sinfonieorchester St.Gallen im zweiten Konzertteil mit Pjotr I. Tschaikowskys Ballettmusik zu Schwanen-
see op. 20. 1877 zum ersten Mal aufgeführt, erzählt das Ballett die Geschichte der Prinzessin Odette, die von einem bösen Zauberer in einen Schwan verwandelt wird. Obwohl Schwanensee bei der Uraufführung noch nicht überzeugen konnte, geniesst das Handlungsballett heute unangefochtene Popularität – nicht zuletzt dank der grossartigen, magischen Partitur von Tschaikowsky. Diese macht zwei Welten hörbar: die irdische im Schloss des Prinzen und die verzauberte am Schwanensee, die gute Welt des weissen und die böse des schwarzen Schwans, das aristokratische und das «einfache», ländliche Russland. Die von Tschaikowsky selbst zusammengestellte Orchestersuite für den Gebrauch im Konzertsaal zeigt nur einen Bruchteil der facettenreichen Ballettmusik. Im 1. Tonhallekonzert kommt deshalb eine eigene Konzertsuite zur Aufführung, die sich ganz am dramatischen Gehalt des Balletts orientiert. So finden sich darin sowohl das berühmte Pas de deux des weissen Schwans Odette mit Siegfried als auch jene düster-verzauberte Sphäre des schwarzen Schwans – eine Orchesterversion von Schwanensee, die das Ballett auch ohne Choreografie nachvollziehbar macht.
Referenz an das Baltikum Die baltische Herkunft von Dirigent und Solist würdigt das Eröffnungsstück des Abends, das Cantabile für Streicher aus dem Jahr 1979 von Pēteris Vasks. Der lettische Komponist verarbeitet in seinem früheren Schaffen die Trauer über den Verfall der nationalen Identität Lettlands als Teil der Sowjetunion. Und so ist auch das Cantabile ein elegisches, wehmütiges Werk, in dem es trotz allem Momente der Helligkeit, des Optimismus gibt. (ff)
Lukas Geniušas, Senkrechtstarter aus Litauen und Solist im 1 . Tonhallekonzert der neuen Saison.
Das Sinfonieorchester St.Gallen mit Chefdirigent Modestas Pitrenas.
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Öffentliche Führungen Blicke hinter die Kulissen
Spontan? Ermässigungen für dich
Wechsel an der Billettkasse Edith und Katja tauschen die Plätze
Die Seilzüge, die Kulissenteile oder gar Sänger vom Bühnenhimmel herunterschweben oder in die Höhe entschwinden lassen, werden am Theater St.Gallen nach wie vor teilweise von Hand bedient. Das und viele weitere überraschende Details und Informationen im Hinter- und Untergrund des Theaterbetriebs erfahren und sehen Sie an unseren öffentlichen Führungen. Nach dem Erfolg in der letzten Saison bieten wir auch in dieser Spielzeit wieder an ausgewählten Samstagen die Möglichkeit zu einem Blick hinter die Kulissen des Theaters. Erleben Sie das Haus bei einer Führung durch Foyer, Zuschauerraum, Bühne, Werkstätten, Schneiderei, Garderoben und Maske von unbekannten Seiten, und lassen Sie sich die Arbeitsweise des Mikrokosmos Theater am Ort des Geschehens von einem Dramaturgen erklären. Die Führungen dauern ca. eine Stunde und sind für Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer nicht geeignet. Tickets sind für CHF 5.— im Vorverkauf bei unserer Billettkasse erhältlich. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Reservierung unter 071 242 06 06 oder kasse@theatersg.ch
Theater machen ist teuer. Theater besuchen nicht. An der Abendkasse erhalten Spontane bis 20 sowie Auszubildende/Studierende bis 30 ihr Theaterticket zum halben Preis; Konzerttickets kosten dann 10 Franken. Last minute. Und damit nicht genug: Hast du eine OnStage-Karte, kostet dich dein Theaterbesuch am Dienstag nur 15 Franken – egal welches Stück, egal welche Kategorie (z. B. Sein oder Nichtsein am 1. Oktober, Rusalka und Die Anschläge von nächster Woche am 29. Oktober und Faust am 12. November). An den anderen Wochentagen gibt’s stets 50 % Ermässigung. Jetzt OnStage-Karte besorgen und die ganze Spielzeit profitieren! (mf)
Unsere Kolleginnen von der Billettkasse sind die ersten Repräsentantinnen des Theaters nach aussen und Anlaufstelle für die Theaterbesucherinnen und -besucher. Die freundlichen Frauen hinter dem Glas oder am Ende der Telefonleitung nehmen Buchungen entgegen, ändern sie auf Wunsch wieder ab, sie erteilen Auskünfte zum Spielplan und erzählen auf Wunsch, wie spannend oder lustig dieses oder jenes Stück ist. Sie als Theatergänger kennen sie, sie sind Ihre Vertrauten. Nun gibt es personelle Veränderungen an der Billettkasse: Edith Reding tritt etwas kürzer und gibt die Leitung der Billettkasse ab an ihre bisherige Stellvertreterin Katja Garofalo. Mit einem 50-Prozent-Pensum arbeitet sie nun ihrerseits als Stellvertreterin weiter. Edith Reding ist eine der treuesten Seelen im Theater, für das sie nun schon sage und schreibe 36 Jahre arbeitet. 1982 begann sie als Mitarbeiterin an der Kasse, 1986 verliess sie das Theater, kehrte aber ein Jahr später wieder zurück als Stellvertreterin der Leiterin. Per Anfang 1990 übernahm sie die Leitung, die sie nun per 1. September an Katja Garofalo übergeben hat. Wir danken Edith Reding für ihre Treue und ihr unglaubliches Engagement für das Theater – und sind glücklich, dass sie uns erhalten bleibt. Katja Garofalo, die seit drei Jahren in der Billettkasse arbeitet, wünschen wir in ihrer neuen Funktion viel Freude und Erfolg. Und wir freuen uns, dass letztlich (fast) alles beim alten bleibt, wenigstens nach aussen: Sie treffen an der Billettkasse auf die gleichen vertrauten Gesichter.
Last minute Ab einer Stunde vor Veranstaltungsbeginn 50 % Ermässigung auf Theatertickets Konzerttickets für CHF 10.— OnStage-Karte CHF 20 pro Spielzeit Dienstags generell CHF 15.—, ansonsten 50 % Ermässigung theatersg.ch/tickets → Ermässigungen
Termine Samstag, 28. September 2019, 11 Uhr Samstag, 19. Oktober 2019, 11 Uhr Samstag, 16. November 2019, 11 Uhr Samstag, 14. Dezember 2019, 11 Uhr Treffpunkt: Billettkasse Sprache: Deutsch
Edith Reding (l.) und Katja Garofalo.
Die Seilzüge werden am Theater St.Gallen noch teilweise von Hand bedient.
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September
20 Uhr
Schauspiel von Thomas Arzt – Schweizer Erstaufführung frei, LOK
Die Anschläge von nächster Woche
Fr 27 PREMIERE 19.30 Uhr
Sein oder Nichtsein
Komödie von Nick Whitby nach dem gleichnamigen Film von Ernst Lubitsch Abo S-Fr | frei, Grosses Haus
So 08 11 Uhr
Sa 28 11 Uhr
Einführung in die Oper von Antonín Dvořák Eintritt frei, Foyer
11 Uhr
Matinee: Rusalka
Matinee: Die Anschläge von nächster Woche
Einführung in das Schauspiel von Thomas Arzt Eintritt frei, LOK
Öffentliche Führung
frei, Grosses Haus
So 29 19 Uhr Einführung um 18.30 Uhr
Rusalka
Oper von Antonín Dvořák Abo SoA | SG-So | frei, Grosses Haus
Do 12 PREMIERE 20 Uhr
Die Anschläge von nächster Woche
Oktober
Schauspiel von Thomas Arzt frei, LOK
So 15 WIEDERAUFNAHME 14 – 16.40 Uhr Priscilla – Königin der Wüste Musical von Stephan Elliott und Allan Scott Abo SoN-A | frei, Grosses Haus Unterstützt von St.Galler Kantonalbank, Zürich Versicherungs Gesellschaft, Coop Genossenschaft, Implenia, Hirslanden Klinik Stephanshorn, Tagblatt Medien, SonntagsBlick 17 Uhr
Die Anschläge von nächster Woche
Schauspiel von Thomas Arzt – Schweizer Erstaufführung frei, LOK
Mi 18 PREMIERE 14 Uhr
Kuno kann alles
Kinderstück von Henry Mason [5+] frei, Studio Unterstützt von Migros Kulturprozent
Do 19 20 Uhr
Die Anschläge von nächster Woche
Schauspiel von Thomas Arzt – Schweizer Erstaufführung frei, LOK
Sa 21
PREMIERE 19 Uhr
Oper von Antonín Dvořák Abo PP | P | frei, Grosses Haus Unterstützt von Walter und Verena Spühl-Stiftung, Bank Julius Bär
Rusalka
So 22 11 Uhr
Matinee: Sein oder Nichtsein
Einführung in die Komödie von Nick Whitby nach dem gleichnamigen Film von Ernst Lubitsch Eintritt frei, LOK
19 – 21.40 Uhr
Priscilla – Königin der Wüste
Musical von Stephan Elliott und Allan Scott Abo VB-D | frei, Grosses Haus Unterstützt von St.Galler Kantonalbank, Zürich VersicherungsGesellschaft, Coop Genossenschaft, Implenia, Hirslanden Klinik Stephanshorn, Tagblatt Medien, SonntagsBlick
Do 26 KONZERT 19.30 Uhr Einführung um 18.30 Uhr
Auftakt
Schwanensee Chopin | 1. Tonhallekonzert Abo Do | KuT | frei, Tonhalle Unterstützt von Ortsbürgergemeinde St.Gallen
Di 01 18 Uhr Öffentliche Probe: Rain Tanzstück von Kinsun Chan Eintritt frei, LOK
19.30 Uhr
Komödie von Nick Whitby nach dem gleichnamigen Film von Ernst Lubitsch Abo Di | CTV | frei, Grosses Haus
Sein oder Nichtsein
Mi 02 19.30 Uhr Einführung um 19 Uhr
Rusalka
Oper von Antonín Dvořák Abo MiG | Mi-mu | SG-Mi | frei, Grosses Haus Unterstützt von Walter und Verena Spühl-Stiftung, Bank Julius Bär
Do 03 19.30 – 22.10 Uhr Priscilla – Königin der Wüste Musical von Stephan Elliott und Allan Scott Abo KV | frei, Grosses Haus Unterstützt von St.Galler Kantonalbank, Zürich Versicherungs Gesellschaft, Coop Genossenschaft, Implenia, Hirslanden Klinik Stephanshorn, Tagblatt Medien, SonntagsBlick So 06 14 Uhr Einführung um 13.30 Uhr
Rusalka
Oper von Antonín Dvořák Abo SoN-A | VBK-2 | frei, Grosses Haus Unterstützt von Walter und Verena Spühl-Stiftung, Bank Julius Bär
Mi 09 19.30 – 22.10 Uhr Priscilla – Königin der Wüste Musical von Stephan Elliott und Allan Scott Abo VB-B | frei, Grosses Haus Unterstützt von St.Galler Kantonalbank, Zürich Versicherungs Gesellschaft, Coop Genossenschaft, Implenia, Hirslanden Klinik Stephanshorn, Tagblatt Medien, SonntagsBlick
21
Sa 12
12 Uhr
Einführung in das Tanzstück von Kinsun Chan Eintritt frei, LOK
So 13
11 Uhr
Einführung in die Oper von Charles Gounod Eintritt frei, Foyer
17 Uhr
Komödie von Nick Whitby nach dem gleichnamigen Film von Ernst Lubitsch Abo SoN-B | frei, Grosses Haus
So 20 14 Uhr Einführung um 13.30 Uhr
Matinee: Rain
Rusalka
Matinee: Faust
Do 17 URAUFFÜHRUNG 20 Uhr Rain Tanzstück von Kinsun Chan frei, LOK Unterstützt von Hedy Kreier, St.Gallen Fr 18 20 Uhr
Schauspiel von Thomas Arzt – Schweizer Erstaufführung S-Fr | frei, LOK
Öffentliche Führung
frei, Grosses Haus
19 – 21.40 Uhr
Priscilla – Königin der Wüste
Musical von Stephan Elliott und Allan Scott frei, Grosses Haus Unterstützt von St.Galler Kantonalbank, Zürich VersicherungsGesellschaft, Coop Genossenschaft, Implenia, Hirslanden Klinik Stephanshorn, Tagblatt Medien, SonntagsBlick
17 Uhr
Tanzstück von Kinsun Chan frei, LOK Unterstützt von Hedy Kreier, St.Gallen
Rain
Mi 23 14 Uhr
Kuno kann alles
Kinderstück von Henry Mason [5+] frei, Studio Unterstützt von Migros Kulturprozent
Do 24 20 Uhr Rain Tanzstück von Kinsun Chan frei, LOK Unterstützt von Hedy Kreier, St.Gallen Fr 25 19.30 Uhr
Sa 19 11 Uhr
Die Anschläge von nächster Woche
Oper von Antonín Dvořák Abo VBK-1 | frei, Grosses Haus Unterstützt von Walter und Verena Spühl-Stiftung, Bank Julius Bär
Sein oder Nichtsein
Sein oder Nichtsein
Komödie von Nick Whitby nach dem gleichnamigen Film von Ernst Lubitsch Abo Fr | frei, Grosses Haus
KONZERT 21 Uhr
Nachtzug | Late Night Music frei, LOK Unterstützt von Freundeskreis Sinfonieorchester St.Gallen
Der Fall Liebe
Sa 26 14 Uhr
Kuno kann alles
Kinderstück von Henry Mason [5+] frei, Studio Unterstützt von Migros Kulturprozent
PREMIERE 19 Uhr
Oper von Charles Gounod Abo PP | P | frei, Grosses Haus Unterstützt von Bank Julius Bär, Müller-Lehmann-Fonds, Ostschweizer Stiftung für Musik und Theater
20 Uhr
Schauspiel von Thomas Arzt – Schweizer Erstaufführung frei, LOK
Faust
Die Anschläge von nächster Woche
So 27 14 Uhr
Mitfiebern
Komödie von Nick Whitby nach dem gleichnamigen Film von Ernst Lubitsch Abo SoN-A | frei, Grosses Haus
KONZERT 17 Uhr Im Anschluss «Auf einen Drink mit ...»
Wir sind dabei, wenn die Kultur unser Leben bereichert. Auch bei Konzert und Theater St. Gallen. Geniessen Sie mit uns unvergessliche Momente.
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Espressivo
Notos Quartett | 1. Meisterzykluskonzert frei, Tonhalle Unterstützt von Jutta Marxer Stiftung
19 Uhr
Komödie von Nick Whitby nach dem gleichnamigen Film von Ernst Lubitsch Abo So-A | frei, Grosses Haus
UBS Switzerland AG Am Bahnhofplatz 9000 St. Gallen
Sein oder Nichtsein
Sein oder Nichtsein
Di 29 19.30 Uhr Einführung um 19 Uhr
Do 31 KONZERT 10.30 Uhr
Rusalka
Oper von Antonín Dvořák Abo Di | CTV | frei, Grosses Haus Unterstützt von Walter und Verena Spühl-Stiftung, Bank Julius Bär
20 Uhr
Schauspiel von Thomas Arzt – Schweizer Erstaufführung frei, LOK
Die Anschläge von nächster Woche
Mi 30 14 Uhr
Kinderstück von Henry Mason [5+] frei, Studio Unterstützt von Migros Kulturprozent
19.30 Uhr
Komödie von Nick Whitby nach dem gleichnamigen Film von Ernst Lubitsch Abo Mi-G | S-Mi | SG-Mi | frei, Grosses Haus
20 Uhr
Tanzstück von Kinsun Chan frei, LOK Unterstützt von Hedy Kreier, St.Gallen
Musikalische Tierparade von Camille Saint-Saëns Schulkonzert, Tonhalle Unterstützt von Migros Kulturprozent
19.30 Uhr Einführung um 19 Uhr
Oper von Charles Gounod Abo VB-A | frei, Grosses Haus Unterstützt von Bank Julius Bär, Müller-Lehmann-Fonds, Ostschweizer Stiftung für Musik und Theater
Faust
Kuno kann alles
Der Karneval der Tiere
November
Sein oder Nichtsein
Rain
Fr 01
19.30 – 22.10 Uhr
Priscilla – Königin der Wüste
Musical von Stephan Elliott und Allan Scott Abo M-Fr | frei, Grosses Haus Unterstützt von St.Galler Kantonalbank, Zürich VersicherungsGesellschaft, Coop Genossenschaft, Implenia, Hirslanden Klinik Stephanshorn, Tagblatt Medien, SonntagsBlick
Külling Optik AG Poststrasse 17 9001 St.Gallen Tel. 071 222 86 66 www.kuelling.ch
Unsere Vorstellungen und Konzerte werden ermöglicht durch:
Tickets theatersg.ch / sinfonieorchestersg.ch kasse @ theatersg.ch / Telefon 071 242 06 06 Billettkasse Montag bis Samstag 10 – 19 Uhr, Sonntag 10 – 12 . 30 Uhr Abendkasse jeweils eine Stunde vor der Veranstaltung
Vorverkauf am VBSG -Schalter im Rathaus St.Gallen, Montag bis Freitag 8 – 18 . 30 Uhr
Hotline Ticketportal Telefon 0900 325 325 ( CHF 1 . 19 /Min. ab Festnetz) Ihr Billett ist auch Ihr Busticket Konzert- und Theatertickets gelten als öV-Fahrausweis in der Ostwind-Zone 210 .
Impressum Herausgeber: Theater St.Gallen / Sinfonieo rchester St.Gallen Redaktion: Beda Hanimann (bh) Autorinnen und Autoren: Marius Bolten (mb); Armin Breidenbach (ab); Caroline Damaschke (cd); Mario Franchi (mf); Franziska Frey (ff); Anja Horst (ah); Jonas Knecht (jk); Stefan Späti (sts) Design: TGG Hafen Senn Stieger, St.Gallen Produktion: Ostschweiz Druck AG , 9300 Wittenbach / Inserate: BB Art Service, 071 278 63 66 / Auflage: 6000 Stück / 27 . Jahrgang ISSN 1421 - 0266 Bitte richten Sie Ihre Adressänderungen an info @ theatersg.ch oder Tel. 071 242 05 05
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Hofstetstrasse 14
Hofstetstrasse 14
9300 Wittenbach
9300 Wittenbach
ostschweizdruck.ch
ostschweizdruck.ch
Aufmerksame Gedruckte Kultur. Aufmerksame Zuhรถrer. Zuhรถrer.