Terzett Mai 2015

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Mai 2015 September 2014


Oper

Klosterhof I due Foscari, Giuseppe Verdi

10. St. Galler Festspiele 19. Juni bis 3. Juli 2015

Tanz

Kathedrale Schweigerose, Jonathan Lunn

Tickets 071 242 06 06 www.stgaller-festspiele.ch

Konzert Konzept: tgg.ch

Forum für Alte Musik


Ich komme gerade von einer ersten lebendigen Probe von Katharina Knie von Carl Zuckmayer. Viel Musik, Tanz, verschiedene Sprachen, neue Gesichter, Lachen, Ausgelassenheit, Lebensenergie. Und nun möchte ich gerade mit diesem Editorial beginnen und fahre zu dem Zweck in meinem Büro den PC hoch. Da kommt der Anruf, ein Darsteller aus dem Besuch der alten Dame ist erkrankt, die letzten Vor­ stellungen übermorgen in Visp stehen auf der Kippe. Viele Telefongespräche, Anfragen, zögerliche Absagen, dezidierte Absagen, «so schnell schaffe ich das nicht». Nachdem alle möglichen Kandidaten teilweise mit grossem Bedauern abgesagt haben: kurzer Verzweif­ lungsanfall. Alle Karten in Visp bereits verkauft, Vor­ bericht in der Zeitung, Hotels gebucht, Bühnenbild bereits auf dem Weg: grösserer Verzweiflungsanfall. Nein, die Vorstellung muss stattfinden, kann es viel­ leicht jemand aus dem Ensemble mit übernehmen? Nein, unmöglich, dann fehlt ja wieder jemand an einer anderen Stelle. Also gut, die letzte Möglichkeit, der alte Knie muss noch einmal selber aufs Seil, dabei bin ich doch noch nicht einmal fünfzig! Das Textbuch durchgesehen, die Inszenierung kenne ich ja, hoffent­ lich kann die Maske ein Wunder vollbringen, aber mit dem Buch in der Hand sollte es doch gehen. «Hals und Beinbruch», wie die Artisten schon vor den Schau­ spielern gesagt haben. Und schon begreife ich, wie viel der Zirkus mit dem Theater zu tun hat, und umge­ kehrt, ­alles steht immer auf Messers Schneide. Wir sind jederzeit bedroht, müssen gesund sein, finanziell über die Runden kommen und stehen doch immer kurz vorm Absturz wie der Seiltänzer Knie und seine Tochter. Wie heisst es so schön im Untertitel: Ein Seil­ tänzerstück, ja so ist es, das Theater, das Leben.

Theater

4 «Zärtlichkeit, Lust, Wut, Verzweiflung» 6 «Es wird ein richtiges Gefühlsbad!» 8 Musicaltage 9 Liebe Sex & Drogen und ein bisschen Glück 10 Glanz und Elend der Serenissima 13 Medienecho 14 Kurz notiert 15 Mamma Helvetia

Sinfonieorchester

16 Vom Zauber der Klänge 17 Neuerfindungen von Form und Ausdruck 18 Film ab! 20 Mir träumte … 21 Veranstaltungs­ übersicht

Tim Kramer 3


«Zärtlichkeit, Lust, Wut, Verzweiflung» Schweizer Erstaufführung von «Written on Skin»

Written on Skin Oper von George Benjamin und Martin Crimp Schweizer Erstaufführung Premiere Samstag, 2. Mai 2015 19.30 Uhr, Grosses Haus Einführungsmatinee Sonntag, 26. April 2015 11 Uhr, Theaterfoyer, Eintritt frei Leitung Musikalische Leitung: Otto Tausk Inszenierung: Nicola Raab Bühne und Kostüme: Mirella Weingarten Licht: Andreas Volk Dramaturgie: Alexandra Jud Besetzung Agnès: Evelyn Pollock Protector: Jordan Shanahan First Angel, The Boy: Benno Schachtner Second Angel, Marie: Theresa Holzhauser Third Angel, John: Nik Kevin Koch Bewegungschor Statisterie des Theaters St.Gallen Sinfonieorchester St.Gallen Weitere Vorstellungen Mittwoch, 6. Mai 2015, 19.30 Uhr Samstag, 9. Mai 2015, 19.30 Uhr Sonntag, 17. Mai 2015, 14.30 Uhr Freitag, 5. Juni 2015, 19.30 Uhr

Die Aufgabe ist nicht leicht: Der Komponist George ­B enjamin hat in Written on Skin die orchestralen und stimmlichen Klangspektren bis ins Extreme ausgeschöpft, die Charaktere bewegen sich im Text von Martin Crimp auf mehreren Erzählebenen gleichzeitig und die Hand­ lung der Oper basiert zwar auf einer kurzen mittelalter­ lichen Legende, eröffnet aber zugleich den Blick auf die Menschheit an sich. Die Sopranistin Evelyn ­Pollock interpretiert die Rolle von Agnès und verrät im Gespräch, wie sie sich dem Werk und ihrer Partie angenähert hat. Wird die Handlung von Written on Skin wört­ lich gelesen, dann geht es darum, wie ein junger Schreiber den Auftrag bekommt, die Lebensgeschichte des Protectors in einem illustrierten Buch festzuhalten und dabei mit Agnès, der Frau des Protectors, eine ver­ hängnisvolle Affäre eingeht. Diese Dreiecks­

Mit grosszügiger Unterstützung des Müller-Lehmann-Fonds

Evelyn Pollock

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geschichte diente Martin Crimp jedoch le­ diglich als eine Art Rahmen, um wesenhafte Züge des Menschen überhaupt zu themati­ sieren und aufzuzeigen, wie eine vom ­Menschen bestimmte Welt, exemplifiziert in der Entstehung des Buches, beschaffen sein könnte. Agnès kommt dabei eine zent­ rale Rolle zu: Sie ist die einzige Figur, die eine Entwicklung durchlebt, und zwar eine erstaunliche. Evelyn Pollock beschreibt: «Ich verstehe Agnès als eine Frau, die das Produkt ihrer Zeit – des Mittelalters – ist. Obschon sie intelligent ist, was im Text ausdrücklich festgehalten wird, hat sie nicht die Möglichkeit, ihre Lebenssituation zu hinterfragen und ihr eigenes, individuelles Potenzial zu entdecken. In unserer Insze­ nierung hat der Boy die Funktion eines ­K atalysators, der Agnès dazu bringt, Fragen zu stellen und Antworten auf diese Fragen zu suchen, die sie sich nie zuvor gestellt ­h atte. Am Anfang ist sie lediglich eine Frau, das ‹Eigentum› eines Mannes, wie der Pro­ tector selbst formuliert. Dann durchlebt sie aber wie auf einer Reise eine Menge von Entdeckungen ihrer selbst als sinnliches und kraftvolles Wesen – sie entdeckt sich selbst als neugierige und unabhängige Per­ son eigenen Rechts.» Mirella Weingarten und Nicola Raab ha­ ben sich dafür entschieden, die Handlung in einem abstrakten Bild zu erzählen. So be­ steht die Bühne nicht aus einem Herr­ schaftshaus, in dem sich Tisch und Bett be­ finden, sondern aus einer grossen Gruppe von Menschen, die sich auf der Bühne be­ wegen und verschiedene assoziative Bilder


darstellen. Das ist für die Solisten eine unge­ wohnte Situation. Evelyn Pollock erzählt: «Zuerst war ich sehr unsicher, wie ich mich auf dieser schrägen, ziemlich steilen Fläche inmitten von 35 Menschen, die da­ rauf verstreut sind, bewegen soll. Meine erste Befürchtung war, niemandem auf die Fin­ ger oder die Füsse zu treten! Aber die Regis­ seurin Nicola Raab hat mit dieser Gruppe von Bewegern eine unglaublich tolle Arbeit geleistet, ich geniesse es sehr, mit ihnen auf der Bühne zu sein. Der Bewegungschor rollt,

krabbelt, rennt, erschafft Bilder und Pfade, er wird wie zu einer Verkörperung unserer Umgebung und unserer Gefühlswelten. Ich finde es eine sehr schöne und einzigartige Idee, die Beweger werden diese Inszenie­ rung zu etwas ganz Speziellem machen.» Doch abgesehen von der szenischen Dar­ stellung der vielschichtigen Charaktere gilt es auch, der Partitur von George Benjamin gerecht zu werden, der dieser Oper eine ganz spezifische musikalische Sprache ver­ liehen hat. Er hat die Nuancierungen der

emotionalen Welten der Charaktere in aus­ sergewöhnliche Klangfarben sowie die Ver­ schränkungen der zeitlichen Ebenen des Texts in die Struktur der Musik übersetzt, woraus eine rhythmisch und harmonisch komplexe Partitur resultierte – eine Heraus­ forderung für alle Beteiligten. Evelyn Pol­ lock beschreibt ihre Zeit der Einstudierung: «Ich musste im Voraus sehr gut planen, wie ich mir diese Rolle erarbeiten wollte, weil die Musik wirklich sehr schwierig ist. Ich begann vor mehr als einem Jahr, meine Partie zu lernen, und versuchte, im Verlauf der Monate, in denen auch mein zweites Kind auf die Welt kam, mir Szene für Szene an­ zueignen. Die musikalische Sprache von George Benjamin ist sehr spezifisch, er no­ tiert komplexe rhythmische Überlagerun­ gen und es gibt fast in jedem Takt einen Wechsel des Metrums. Die Partie von Agnès bewegt sich zudem in extremen dynami­ schen Bereichen, und häufig gibt es auch grosse Intervallsprünge zu bewältigen, was bedeutet, dass ich alle Fähigkeiten meiner

«Macht sie neugierig!» ( Engel 3)

Kostümskizze für «Agnès» von Kostümbildnerin Mirella Weingarten

Stimme einsetzen muss – Bruststimme eben­ so wie Kopfstimme, Dynamik im Pianis­ simo ebenso wie im Fortissimo. Und natür­ lich muss ich gleichzeitig eine Figur verkör­ pern, die eine riesige Palette von Emotionen aufweist: Zärtlichkeit, Lust, Wut, Verzweif­ lung. Ich sah das Video von Katie Mitchells Inszenierung der Uraufführung und hörte mir auch die CD -Aufnahme wenige Male an. Es war mir aber wichtig, mich nicht allzu sehr von bereits bestehenden Interpretatio­ nen beeinflussen zu lassen. Es kann sehr verführerisch sein, die Manierismen ande­ rer Sänger zu imitieren … Ich ziehe es vor, alleine am Klavier zu sitzen und den ­Notentext zu lernen. Die Einstudierung nahm unzählige Stunden des Selbststudiums und der Korrepetitionen in Anspruch – doch der Aufwand lohnte sich sehr. Das zeigt sich jetzt, wo wir auf der Bühne sind und uns musikalisch frei bewegen können müssen. Die Probezeit war eine sehr inspirierende Zusammenarbeit. Ich hoffe, dass die Zu­ schauer mit dieser Oper einen unvergessli­ chen Abend erleben werden!» (aj)

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«Es wird ein richtiges Gefühlsbad!» Willkommen in der Manege

Katharina Knie Ein Seiltänzerstück von Carl Zuckermayer Premiere Freitag, 22. Mai 2015 19.30 Uhr, Grosses Haus Einführungsmatinee Sonntag, 17. Mai 2015 11 Uhr, Lokremise, Eintritt frei Leitung Inszenierung: Michael Finger, Tim Kramer Bühne: Gernot Sommerfeld Kostüme: Natascha Maraval Licht: Manfred Voss Dramaturgie: Sonja Lamprechter Besetzung Karl Knie: Andrea Zogg Katharina Knie: Wendy Michelle Güntensperger Fritz Knie: Andreas Muntwyler Lorenza Knie: Sarah Lett Ignaz Scheel: Bart Soroczynski Julius Schmittolini: Bruno Riedl Bibbo: Diana Dengler Mario: Paulo Morais Martin Rothacker: Luzian Hirzel Membel: Tim Kalhammer-Loew Dillinger: Oliver Losehand Berberitzche: Christian Hettkamp Musik: Willi Häne, Marc Bänteli, Benedikt Utzinger, Matthias Lincke

Eine besondere Zusammen­ arbeit ist ab Mai im Theater zu erleben: Für Carl Zuck­ mayers Seiltänzerstück ­Katharina Knie konnte die freie Zirkustheater­gruppe Cirque de Loin gewonnen werden, die gemeinsam mit dem Schauspielensemble dieses wunderbare Stück Volkstheater auf die Bühne bringen wird. Michael ­Finger, der gemeinsam mit Tim Kramer Regie führt, stellt im Interview seine Gruppe vor, verrät, was das Zirkusleben heute ausmacht und noch vieles mehr … Die romantische Vorstellung von der Zirkus­ familie und einem aufregenden Leben auf der Strasse ist weit verbreitet. Wie sieht der Alltag des Cirque de Loin aus? Bis 2011 waren wir unterwegs, mit Trak­ tor und Wagen, geprobt wurde ab März und die Tournee ging meist bis Oktober. Man lebt und arbeitet sehr nah zusammen, da gibt es das Zirkusgemeinschaftsfeeling. Das war

mein Traum, meine Vision: Leben und arbei­ ten zusammenbringen. Bei uns war es bislang nie ganzjährig, sondern ein produk­tions­ weises Zusammenarbeiten, ein halbes Jahr, sieben, acht Monate. Seit wir mit Thea­t ern koproduzieren, haben wir keine Wagen mehr, wir haben uns von der Strasse verabschie­ det. Seither sind wir eine Theaterkompanie, die sich für Projekte zusammenfindet, ohne eigene Zirkusausstattung. Für mich ist es auch fast eher totales Theater als zeitgenös­ sischer Zirkus, was unsere Gruppe macht. In unseren Produktionen möchten wir Ge­ schichten erzählen, nicht nur Nummern aneinanderreihen. Die Verbindung von Thea­ ter und Körper, von Text und Körper steht im Zentrum. Wir machen Theater in der grösst­ möglichen Körperlichkeit. Habt ihr einen festen Probenort? Unser fester Probenort ist in Lichten­ steig, wo wir auch jetzt einige Szenen für Katha­rina Knie proben, da die Decke der Probebühne für das Hochseil zu niedrig ist. Es ist eine alte Turnhalle, die wir gefunden haben und mit dem türkischen Kultur­ verein teilen. Da haben wir unser Material, unsere Bühnenbilder und einen tollen Probe­ raum – ein absolutes Geschenk des Him­ mels. Seit wir nicht mehr mit den Wagen unterwegs sind, ist das unser Fixpunkt. Was hat dich zum Zirkus gebracht? Ich komme ursprünglich vom Schau­ spiel, habe dann begonnen zu inszenieren und irgendwann habe ich mich in dieses ­G esamtpaket, in diese Lebens- und Arbeits­

Weitere Vorstellungen Dienstag, 26. Mai 2015, 19.30 Uhr Freitag, 29. Mai 2015, 19.30 Uhr Donnerstag, 4. Juni 2015, 19.30 Uhr Sonntag, 7. Juni 2015, 14.30 und 19.30 Uhr Eine Zusammenarbeit mit dem

Mit grosszügiger Unterstützung der Ostschweizer Stiftung für Musik und Theater

Szenenfoto aus dem Stück BISOU von Cirque de Loin. Foto: Werner Geiger

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gemeinschaft verliebt. Das hat mich berührt und auch das Umherziehen, mit den Wagen, diese Romantik. Aber auch, dass ich in Stü­ cken von zeitgenössischen Zirkusgruppen zum ersten Mal diese Ganzheit erlebt habe von Tanz, Musik, Schauspiel und Zirkus­ artistik. Das hat mich weggeblasen. Da war mir klar: Das muss ­a lles dabei sein. Ich den­ ke, der Mensch hat bei aller Individualisie­ rung, die uns umgibt, trotzdem eine Sehn­ sucht nach dem Ganzheitlichen. Immer wieder spüre ich die Sehnsucht nach Ge­ meinschaft, nach Wahrhaftigkeit, nach live, nach du und ich. Ich denke, es gibt eine Ent­ wicklung, auch im Stadttheater, weg von der Spezialisierung, hin zu einer Öffnung und einer Gemeinschaftlichkeit, einer gegen­ seitigen Bereicherung. Der Cirque de Loin hat bereits mit Theatern in Bern, Klagenfurt und dem Neumarkt­ theater in Zürich zusammengearbeitet. Wo­ rin liegen die Vorteile einer Koproduktion? Einerseits sind es natürlich die Mittel, nicht nur finanziell, sondern auch was die Bühne, die Ausstattung anbelangt. Das ist na­ türlich fantastisch in der Zusammenarbeit mit so grossen Theatern. Andererseits ist es auch toll, mit total fokussierten Schauspie­ lern zusammen in die Körperlichkeit zu ge­ hen, das finde ich sehr spannend. Wo liegen die Herausforderungen? Was ha­ ben deine bisherigen Erfahrungen gezeigt? Das Faszinierende war immer, dass das elitäre Sprechtheater und der proletarische Strassenzirkus – diese zwei verschiedenen Welten – sich vermischen. Der Zirkus hatte im deutschsprachigen Raum bisher nie den Stellenwert als Kunstform wie das Sprech­ theater. Da liegt eine Spannung drin, auch wenn es sich immer mehr vermischt. Das ist eine Herausforderung. Was ist dein Wunschziel für diese Produk­ tion, deine Vision? Meine Vision ist, dass wir ein Ensemble aus diesen zwei unterschiedlichen Welten zusammenkriegen, und der Zuschauer am Schluss nicht mehr sieht oder spürt, wer zu welcher Welt gehört. Das ist genau, was in den drei Wochen bisheriger Probenzeit schon so wunderschön war: dass es bislang keiner­ lei Berührungsängste gab. Die Schauspieler, die ich zum Körperlichsein ver­f ühre, und die Artisten, die ich zum Sprechen verführe.

Wendy Michelle Güntensperger beim Plakat-Fotoshooting. Foto: Daniel Ammann

Das wäre mein Ziel, dass wir, mit den Musi­ kern zusammen, eine homogene Gruppe bilden mit allen ihren Möglichkeiten. Wenn alle sich bewegen und sprechen und Musik machen und tanzen, ist mein Ziel erreicht. Und natürlich wollen wir all diese Künste auf der Bühne nicht nebeneinander oder nacheinander präsentieren, sondern mitei­ nander, dass in der Szene der Schauspieler mit auf dem Seilbock steht, während der Artist seiltänzelt, dass sich das so ver­ mischt, dass man nicht mehr unterscheiden kann, ob es Thea­t er oder Zirkus ist. Am aller­ schönsten; wenn man nicht das ­E nsemble des Cirque de Loin neben den Schauspie­ lern des Theaters sieht, sondern denkt: Das

ist eine super Gruppe, die sind schon seit Jahren zusammen! Was macht für dich den Reiz an Katharina Knie aus? Ich liebe an dem Stück, dass es so gerade­ heraus und melodramatisch ist. Wenn ich das durchlese, dann kommen mir am Ende die Tränen. Das sind rohe Herzen, die wir da bearbeiten. Das ist mir eigentlich das Liebs­ te, dass man auch fühlen darf und es nicht nur abstrakt ist. Da ist richtig viel Fleisch am Knochen, die Figuren sind keine abstrusen Skelette. Es wird ein richtiges Gefühlsbad! Das Gespräch führte Sonja Lamprechter 7


Musicaltage 14. — 16. Mai Do 14. Mai, 19.30 Uhr

Musicalgala Wildhorn & Friends Seine grössten Musicalhits Fr 15. Mai, 19.30 Uhr

ARTUS — Excalibur Musical von Frank Wildhorn, Ivan Menchell und Robin Lerner Sa 16. Mai, 19.30 Uhr

Flashdance

Musical von Tom Hedley, Robert Cary und Robbie Roth


«Liebe Sex & Drogen und ein bisschen Glück» LSD -Trip mit dem Jugendtheaterclub

Liebe Sex & Drogen und ein bisschen Glück Jugendtheaterclub-Produktion [14+] Premiere Samstag, 9. Mai 2015, 20 Uhr, Studio Leitung Projektleitung / Theaterpädagogik: Mario Franchi Co-Leitung: Diana Dengler Bühne und Kostüme: Michael Kraus Dramaturgie: Nina Stazol Mit Alessandro Torre Chiara Gmür Jacqueline Meyer Jana Gambino Jana Thoma Joelina Thuraisingam Lukas Spitzenberg Mirjam Gähwiler Oliwia Koziol Tobias Bruggmann Weitere Vorstellungen Montag, 11. Mai 2015, 20 Uhr Dienstag, 12. Mai 2015, 20 Uhr Mittwoch, 13. Mai 2015, 20 Uhr Sonntag, 17. Mai 2015, 20 Uhr Montag, 18. Mai 2015, 20 Uhr (zum letzten Mal)

Jugentheaterclub. Foto: Mario Franchi

Zehn junge Menschen treffen in immer wie­ der neuen Konstellationen und Situa­t ionen aufeinander. Annäherungsversuch, Intimi­ tät, Missverständnis, Grenzüberschreitung, Auseinandersetzung, Eskalation und so weiter. Irgendwie sind sie alle miteinander

«Komm. Wir machen das jetzt.» verbunden. Freundin, Rivale, Schwester, Ex, Schwager in spe, Kumpel, Affäre. Sie vereh­ ren oder verachten sich. Oder beides aufs Mal. Allen gemein ist die Sehnsucht nach Liebe und ein bisschen Glück.

Jugend – was ist das? Die Zeit der ersten grossen Liebe? Zum ersten Mal Sex, der ­e rste Trip? Ausprobieren. Versuch und Irr­ tum. Wagen und gewinnen. Sich suchen, viel­ leicht irgendwann finden. Extreme leben. Mal zusammen, mal total allein. Und stets begleitet von mindestens ein bisschen Glück. Unter Anleitung von Schauspielerin ­D iana Dengler und Theaterpädagoge Mario Franchi experimentieren, diskutieren und improvisieren die jungen Theaterfreaks [16 – 20] rund um die sogenannte «Jugend» und bringen ihre Themen in eine eigene szenische Form. (mf)

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Glanz und Elend der Serenissima Jubiläumsprogramm der 10. St.Galler Festspiele

Schweigerose

Das Konzertprogramm

Premiere: Freitag, 19. Juni 2015 20.30 Uhr, Klosterhof

Premiere: Mittwoch, 24. Juni 2015 21 Uhr, Kathedrale

Sonntag, 21. Juni, 17 Uhr, Kathedrale L’organo a Venezia Venedig in der Orgelmusik

Musikalische Leitung  Attilio Tomasello Inszenierung  Carlos Wagner Bühne  Rifail Ajdarpasic Kostüme  Ariane Isabell Unfried Licht  Guido Petzold Choreinstudierung  Michael Vogel Dramaturgie  Marion Ammicht

Choreografie  Jonathan Lunn Gesang thélème Orgel  Willibald Guggenmos Kostüme  Marion Steiner Licht  Andreas Enzler Dramaturgie  Serge Honegger

I due Foscari Oper von Giuseppe Verdi

Tanzstück von Jonathan Lunn

Tanzkompanie des Theaters St.Gallen Francesco Foscari  Paolo Gavanelli /  Leo An Jacopo Foscari  Leonardo Capalbo /  Derek Taylor Lucrezia Contarini  Yolanda Auyanet /  Majella Cullagh Jacopo Loredano  Levente Páll /  Wade Kernot Barbarigo  Riccardo Botta Pisana  Simone Riksman / Alison Trainer Chor des Theaters St.Gallen Opernchor St.Gallen Theaterchor Winterthur Prager Philharmonischer Chor Statisterie des Theaters St.Gallen Sinfonieorchester St.Gallen Venedig. La Serenissima. Sehnsuchtsort mit grösstmöglichem Verklärungsgrad. Schau­ platz brutaler Machtkämpfe. Musikstadt von Weltrang. Gebaut auf sumpfigem Gelände mit Ewigkeitsanspruch: Giuseppe Verdis Oper I due Foscari, die der Regisseur Carlos Wagner vor der Kathedrale in Szene setzt, handelt von der Doppelgesichtigkeit der mythisch verklärten Lagunenstadt, ihren strengen, repressiven Gesetzen und den Aus­ wirkungen auf individuelle Schicksale, wie jenes der Familie Foscari. Der effektvolle Kontrast zwischen Glanz und Elend faszi­ niert nicht nur Regisseure und Bühnenbild­ ner, sondern auch Komponisten: Giuseppe Verdi gilt als Meister der Verbindung des Schönen und Abgründigen, was die hoch­ karätige Besetzung der Opernproduktion zu Gehör bringen wird.

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Der britische Choreograf Jonathan Lunn ­gestaltet mit dem Stück Schweigerose den ersten Teil der Festspieltrilogie über das Sprechen und Schweigen. Die Schweigerose ist ein Symbol der Verschwiegenheit und wurde seit dem späten Mittelalter in Räu­ men, wo Geheimes besprochen wurde, als architektonisches Element in Gerichtssä­ len, Beichtstühlen oder wichtigen Bespre­ chungszimmern angebracht. Der Geheim­ nisverrat s­owie die zu verschweigenden Inhalte und Informationen bildet Jonathan Lunn in seiner Choreografie nicht in sprach­ licher, sondern in tänzerischer Form ab. Musikalisch begleitet wird die Produk­t ion von der auf Alte Musik spezialisierten S ängerformation thélème und Domorga­ ­ nist Willibald Guggenmos. RenaissanceGesänge treffen dabei auf Orgelwerke des 1992 verstorbenen Komponisten Olivier Messiaen.

Orgel  Willibald Guggenmos

Dienstag, 23. Juni, 19 Uhr, Kirche St.Laurenzen Venezia 1625 Sonate, Sinfonie, Ciaccone, Canzone e Toccate Blockflöte und Leitung  Maurice Steger Ensemble Maurice Steger

Freitag, 26. Juni, 19 Uhr, Kirche St.Laurenzen Musica a San Marco Cori spezzati – Musik im Raum Ensemble La Venexiana Leitung  Claudia Cavina

Sonntag, 28. Juni, 19 Uhr, Barocksaal der Stiftsbibliothek Vivaldi und Dresden Vivaldi und das Florenz des Nordens Barockvioline  Johannes Pramsohler Cembalo  Philippe Grisvard

Dienstag, 30. Juni, 19 Uhr, Kirche St.Laurenzen Vivaldi bei den Habsburgern Cappella Gabetta Violine und Leitung  Andrès Gabetta

Donnerstag, 2. Juli, 20 Uhr, Kathedrale Cherubini – Requiem Festkonzert Leitung  Otto Tausk Sinfonieorchester St.Gallen Prager Philharmonischer Chor Kammerchor Feldkirch


La Favorita, 2014 . Foto: Michael Canonica


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Medienecho «Hexenjagd» & «Gespenster»

Hexenjagd Im Zentrum der Inszenierung von Regisseur Krzysztof Minkowski steht das Grundge­ fühl der Angst, die solche Hysterie nährt und abergläubisches Misstrauen in schonungs­ lose Taten kippen lässt. Dabei geht es ihm nicht um psychologischen Realismus. Die Figuren schreien ihre Angst heraus, brüllen, toben. [...] Getragen wird das Stück von der ausgezeichneten schauspielerischen Leis­ tung des ganzen Ensembles: Tobias Fend als fanatischer Pfarrer sowie Wendy Michelle Güntensperger, Boglárka Horváth, Danielle Green, Tim Kalhammer-Loew, Christian Hettkamp, Meda Gheorghiu-Banciu, Marcus Schäfer, Silvia Rhode, Luzian Hirzel und Oliver Losehand. Saiten Durchwegs stark sind die schauspieleri­ schen Leistungen: Fast schon diabolisch ge­ niesst Oliver Losehand seinen Auftritt als Reverend Hale, der als Teufelsexperte nach Salem gerufen wird. Wahllose Anschuldigun­ gen folgen. Eine Verfolgungshysterie bricht aus, alte Feindschaften treten zu Tage, Ra­ che wird ausgelebt. Bauer John Proctor, ein­ dringlich gespielt von Marcus Schäfer, durch­ schaut die Lügen und vorgetäuschten «An­ fälle» der Mädchen. Er versucht die Richter zur Vernunft zu bringen, als bereits Hun­ derte von Personen in Kerkern sitzen und die ersten Hexen und Hexer zum Tod am Galgen verurteilt sind. Eines der «verhex­ ten» Mädchen, Mary Warren, widerruft vor Gericht seine Aussagen, wird aber von Abi­ gail überschrien. Meda Gheorghiu-Banciu und Danielle Green verkörpern das Kräfte­ messen der beiden jungen Frauen zwischen Lüge und Wahrheit hoch dramatisch. sda Gespenster Henrik Ibsens «Gespenster» spielt zwar im ausgehenden 19. Jahrhundert, die Sprache gehört zu jener Zeit, einige Möbel und Klei­ dungsstücke, die Gedankenwelt von Pastor Manders, die vordergründig rigiden Moral­ vorstellungen. Doch Regisseur Stefan Kraft und die Bühnen- und Kostümbildnerin Maude Vuilleumier machen diese Fixierun­ gen gleichsam durchlässig: Räume sind nicht mehr abgeschlossen, sondern auf viel­ fältige Weise offen, die Kostüme mit ver­ fremdenden Elementen aus ihrer Zeitlich­ keit herausgehoben. […]

Szenenfoto aus Gespenster. Foto: Tine Edel

Was sich zwischen den fünf Menschen er­ eignet, wird in eine Zeitlosigkeit verscho­ ben, die gerade dadurch heutig erscheint, dass sie sich vordergründiger, schon morgen wieder gestrig erscheinender Heutigkeit ent­ zieht. Und dieses sorgsame Aushorchen des Textes zieht sich durch die ganze Inszenie­ rung hindurch, prägt vor allem auch die ­I nterpretation der fünf Menschen. Anfäng­ lich noch tastend, dann immer bestimmter entwindet sich Diana Dengler als Helene Alving den gesellschaftlichen Zwängen, die ihr eigenes Leben bis zur Selbstverleug­ nung beengt haben; Schicht um Schicht all dessen, was sie wie zum Schutz um sich selbst gelegt hat, schiebt sie weg – der tödli­ chen Krankheit ihres Sohnes aber kann auch sie nichts mehr entgegensetzen. Und auch die Sturheit des Pastors, den sie einst ge­ liebt hatte und dem sie im Grunde noch im­ mer zugetan ist, vermag sie nicht zu über­ winden: Bruno Riedl interpretiert ihn mit jener tödlichen Gesetzlichkeit und Recht­ haberei, welche diesem Geistlichen letzt­ lich jeden Weg zu den Menschen verram­

meln. Und vermag dennoch jene andere Seite immer wieder durchschimmern zu lassen, die Helene an ihm gleichermassen anzieht wie abstösst: das grosse Kind, das nie richtig erwachsen und verständig ge­ worden ist. Auch und vor allem nicht Men­ schen gegenüber wie dem von Matthias A lbold treuherzig-listig charakterisierten ­ Tischler Jakob Engstrand: letztlich ein Tau­ genichts, der sich immer wieder irgendwie durchschlängelt, naiv durchtrieben, wenn er einen Vorteil für sich herausholen kann, dann wieder von anbiedernder Unterwür­ figkeit – einer eben, der trotz seines lädier­ ten Beines immer wieder auf die Füsse fällt. Nicht ganz so dankbar sind die Rollen von Felix Utting als Oswald Alving und Johanna Dähler als Regine Engstrand; beide aber fü­ gen sich in differenzierter Genauigkeit in das ebenso subtile wie verworrene Bezie­ hungsnetz der fünf Menschen ein – auch sie unentrinnbar verfolgt von den Gespenstern der Vergangenheit. Südkurier

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Vom Zeichen zur Welt Zusammen­arbeit mit dem Museum im Lagerhaus

3. Autoren-

Generalprogramm 2015 / 2016 erscheint am 12. Mai

Wie aus Gedanken Bilder und aus Bildern Welten entstehen können, das ist eines der zentralen Themen der Oper Written on Skin. Das schriftliche Festhalten von Ideen und Gedanken kann jedoch verschiedene For­ men und Intensitätsgrade annehmen. Be­ gleitend zur Aufführung von Written on Skin zeigen wir deshalb in Zusammenarbeit mit dem Museum im Lagerhaus eine Auswahl an Bildern von Künstlerinnen und Künstlern aus dem Raum St.Gallen, darunter Vreni Müller, Max Goldinger, Pietro Angelozzi und Erich Staub. Die Werke regen dazu an, den Fragen nachzugehen, wie aus Schriftzügen Worte entstehen, wie Worte und Gedanken sich zum Bild verhalten oder wie stark ein Bild sein muss, damit das kommentierende Wort überflüssig wird. Und sie zeigen, wie eng verknüpft Motive der bildenden Kunst und der Musik sein können!

Für den dritten gemeinsamen Autorenwett­ bewerb der Theater St.Gallen und Konstanz hat die Jury aus insgesamt 175 Einsendun­ gen vier Autoren und Autorinnen ausge­ wählt, deren Arbeiten öffentlich präsentiert werden. Die Finalisten sind Uta Bierbaum, Stefan Hornbach, Mehdi Moradpour und Sarah Trilsch. Gesucht wurden keine fertigen Stücke, sondern künstlerisches Potential, dramati­ sche Ideen und sprachliche Brillanz. Die En­ sembles der Theater St.Gallen und Kons­ tanz präsentieren die Texte der vier Finalis­ ten am Samstag, 6. Juni 2015, als szenische Lesung in der Lokremise. Die Autorinnen und Autoren werden anwesend sein. Die Zuschauer vergeben an diesem Abend den mit 2000 Franken dotierten Publikums­ preis; die Jury den mit 10 000 Franken ver­ sehenen Förderpreis der Ortsbürgergemein­ de St.Gallen. Zusätzlich geht mit diesem Hauptpreis ein Stipendium einher, das eine Anbindung des Autors/der Autorin mit dem Theater Konstanz beinhaltet und dem Ge­ winner ermöglichen soll, seinen eingereich­ ten Text mit starkem Praxisbezug auszufor­ mulieren. In der Saison 2015/2016 wird der prämierte Text am Theater Konstanz zur Ur­ aufführung kommen und auch in St.Gallen zu sehen sein. Die Jury des 3. Autorenwettbewerbs setzt sich zusammen aus Heike Dürscheid, Leite­ rin des Förderprogramms für Schweizer Ge­ genwartsdramatik Stück Labor Basel, Prof. Dr. Karoline Exner, Leiterin des Studien­ gangs Schauspiel am Konservatorium Wien Privatuniversität, Harald Müller, Verlagslei­ ter von Theater der Zeit sowie Schauspiel­ direktor Tim Kramer und Dramaturgin Nina Stazol vom Theater St.Gallen und Intendant Prof. Dr. Christoph Nix und Dramaturgin Miriam Denger vom Theater Konstanz.

Die aktuelle Spielzeit ist noch lange nicht zu Ende, da steht das druckfrische Programm für die Saison 2015 /2016 schon in den Start­ löchern. Nachdem wir der Presse und unse­ ren Abonnenten in einer exklusiven Präsen­ tation am 11. Mai das neue Programm vor­ stellen werden, liegt es ab dem 12. Mai im Theater und in der Tonhalle aus. Wenn Sie eines unserer Abonnements abschliessen möchten, berät Sie unsere Kasse gern. Wir freuen uns, Sie auch in der nächsten Spiel­ zeit wieder im Theater und in der Tonhalle St.Gallen begrüssen zu dürfen.

Termine Zu sehen sind die Bilder vom 2. Mai bis 5. Juni 2015 im Foyer des Theaters St.Gallen

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wett­bewerb der Theater St.Gallen und Konstanz Die Finalisten stehen fest


Mamma Helvetia Gastspiel des Theaters Chur

Ein Familienrapport voller Schärfe, Kampfeslust und Tempo; das Gedankenund Gefühlsinventar der aktuellen Schweiz. Das Theaterteam hat sich ein Jahr lang for­ schend und lauschend durch die gesamte Schweiz bewegt, ist durch Landesteile und Problemfelder gereist, vom Unesco-Brauch im Alpenidyll bis zum Urbanisierungswahn­ sinn an der Peripherie – immer auf der Suche nach dem Verhältnis von Alt- und Neu­ schweizer/innen zu ihrem Land, nach Lieb­ lingsvorstellungen und Alltagsmythen. Aus dem überbordenden Zitatenschatz des Gesagten, Geschriebenen und Gemein­ ten zum Zustand der Nation entsteht das verdichtete, wortgetreue Abbild. Die Schau­ spieler machen sich nüchterne Positions­ papiere und flammende Aufrufe zu eigen, verkörpern Allianzen, Strategien und Ver­ schwörungen und lassen die konträren Über­ zeugungen und tagtäglichen Regularien auf­ einanderprallen. Der Zivilverteidigungs­ ernstfall der bedrohten Unabhängigkeit will beübt sein.

Mamma Helvetia

Als Identitätsshow ist Mamma Helvetia multilingual, nutzt alle vier Landessprachen und scheut auf ihrer Tour durch die Schweiz weder Regionalismen noch Dialekt­exzesse. Auf der Suche nach dem gesamthelveti­ schen Nenner werden gefährdete Bräuche wiederbelebt; Buss-Prozessionen, Ranz des vaches und Jungschwingerfester gesellen

Der

Ball

sich zu Neutraditionen, die die Pendler­ dichte erzeugt hat. Und den Takt liefert zeit­ gemäss aufgerüstete Volksmusik.

Sonntag, 31. Mai 2015 20 Uhr, Lokremise

Vesselina Kasarova Tanja Ariane Baumgartner Madelaine Wibom Szymon Chojnacki Howard Arman Eva Wannenmacher Tanz Luzerner Theater Luzerner Sinfonieorchester Sugar Daisy’s Hot Club

Freitag, 12. Juni 2015

Eine rauschende Ballnacht mit grossen Stimmen, Tanz und Musik! Ins_Terzett_183x90.indd 1

JUBILÄUMS-PATRONAT: Hermann Alexander Beyeler, Stifter des Kunst- und KulturZentrums Littau-Luzern

Tel. 041 228 14 14 www.luzernertheater.ch/ball

07.04.15 18:12

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Tino Flautino Familienkonzert

Nach zahlreichen Aufführungen im In- und Ausland und dank der wunderbaren CD Aufnahme und dem Kinderbuch ist das Märchen von Tino Flautino mit dem Block­ flötenvirtuosen Maurice Steger zu einem der beliebtesten und profiliertesten Schweizer Kinderkonzertprogramme avanciert. Das Märchen erzählt die Geschichte vom flöten­ spielenden Prinzen Tino Flautino, der sich auf die Suche nach der goldenen Prinzessin begibt, die von einer bösen Königin entführt worden ist, gefangen im Schloss der Zeit. Der unerschrockene Tino macht sich ganz alleine nur mit seiner Flöte auf den Weg, um sie zu befreien, begegnet dem Sonnenvater, der Mondmutter, dem Abendstern und ei­ nem übermütigen Wirbelwind, der ihn zum Schloss bringt. Durch die zauberhafte Macht seines Flötenspieles gelingt es Tino, die Prin­ zessin aus der Macht der bösen Königin zu befreien. Die Erzählung von Jolanda ­S teiner wird durch das Wechselspiel von Musik und Wort zu einem hinreissenden Erlebnis voll poetischen Zaubers. Das Märchen mit ­Musik von u. a. Antonio Vivaldi und Wolfgang Amadeus Mozart wendet sich als Familien­ konzert an Kinder ab fünf Jahren, vermag aber alle Generationen zu rühren und be­ rühren. Die Macht der Musik wurde seit ­O rpheus und der Zauberflöte selten in einem Kinderstück so charmant und poetisch dar­ gestellt!

Termin Sonntag, 10. Mai 2015 11 Uhr, Tonhalle Maurice Steger, Blockflöte und Leitung Jolanda Steiner, Text und Erzählerin Sinfonieorchester St.Gallen Musik von Wolfgang Amadeus Mozart, Giuseppe Sammartini, Antonio Vivaldi u. a.

Nachtzug Late Night Music

Johann Sebastian Bachs Cellosuiten und Flamencotanz – diese vermeintlich kom­ pletten Gegensätze vereinen die renom­ mierte Flamencotänzerin Bettina Castaño und Solo-Cellist Fernando Gomes in unse­ rem Nachtzug-Konzert am 30. Mai 2015. Bettina Castaño ist eine der herausragen­ den Flamencotänzerinnen der neuen Gene­ ration in Sevilla, dabei stammt die Künstle­ rin aus Gais im Appenzell! Mit blendender Technik, Intensität ihrer Interpretationen und Hingabe hat sie sich an die Weltspitze des Flamenco getanzt. Mit Risikobereit­ schaft und Lust am Neuen blickt sie dabei regelmässig über den Tellerrand, verbindet ihre tänzerische Aussage nicht nur mit ori­ ginärem Flamenco der namhaftesten Musi­ ker Andalusiens, sondern auch mit Musiken gänzlich anderer Herkunft wie asiatischer oder orientalischer Musik, Appenzeller Volks­ musik und eben der überzeitlichen Klang­ welt Bachs. Fernando Gomes ist Solo-Cellist des Sinfonieorchesters St.Gallen. Als Solist ist er letztmals mit einer so sensiblen wie intensiven Lesart des 2. Cellokonzertes von Dmitri Schostakowitsch im November 2014 im Rahmen des 3. Tonhallekonzertes her­ vorgetreten.

Termin Samstag, 30. Mai 2015 21 Uhr, Lokremise Fernando Gomes, Violoncello Bettina Castaño, Tanz Bach al Compás Cellosuiten und Flamencotanz

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Sonntags um 5 25 Jahre Brass-Quintett St.Gallen

Vor 25 Jahren haben sie sich erstmals for­ miert – damals beschlossen Blechbläser des Sinfonieorchesters St.Gallen, sich zum BrassQuintett St.Gallen zusammenzuschliessen und so neben der grossen Orchesterlitera­ tur auch das Spiel in der anspruchsvollsten Kammermusikformation für Blechbläser zu pflegen. Zahlreiche auch internationale Auf­ tritte, ein riesiges Repertoire und die Urauf­ führungen einer Reihe von Auftrags- und Widmungskompositionen belegen die viel­ fältigen Aktivitäten des Ensembles seither. Ihre Vielseitigkeit mit Musik vom Spätmit­ telalter bis in die Gegenwart beweisen die Musiker nun in ihrem Jubiläumskonzert zum 25-jährigen Bestehen am Sonntag, 7. Juni 2015, um 17.00 Uhr in der Tonhalle St.Gallen. Wir gratulieren!

Termin Sonntag, 7. Juni 2015 17 Uhr, Tonhalle Jubiläumskonzert zum 25-jährigen Bestehen Gregory Flynn, Trompete Thomas Länzlinger, Trompete Enrico Cerpelloni, Horn Alain Pasquier, Posaune Karl Schimke, Tuba Jérôme Rey, Bassposaune (als Gast)


Neuerfindungen von Form und Ausdruck Musik von Robert Schumann und Dmitri Schostakowitsch

10. Tonhallekonzert Donnerstag, 21. Mai 2015, 19.30 Uhr Freitag, 22. Mai 2015, 19.30 Uhr

Otto Tausk, Leitung Paul Lewis, Klavier Robert Schumann Konzert für Klavier und Orchester a-Moll op. 54 Dmitri Schostakowitsch Sinfonie Nr. 8 c-Moll op. 65

Paul Lewis

Schon 1839 forderte Robert Schumann ei­ nen «Genius, der uns in neuer glänzender Weise zeigt, wie das Orchester mit dem Kla­ vier zu verbinden sei, dass der am Klavier Herrschende den Reichtum seines Instru­ ments und seiner Kunst entfalten könne, während das Orchester dabei mehr als das blosse Zusehen habe ...». Er selber sollte dieser Genius werden; 1841 vollendete er seine Phantasie a-Moll, ein «Mittelding zwi­ schen Symphonie, Konzert und grosser ­S onate». In dieser ersten Gestalt wurde das Werk allerdings weder gedruckt noch auf­ geführt, erst in der zur Dreisätzigkeit umge­ arbeiteten endgültigen Fassung als Klavier­ konzert gab er es der Öffentlichkeit preis. 1845 fand die Uraufführung mit Clara Schu­ mann als Solistin in Dresden statt. Am Neu­ jahrstag 1846 wurde es bereits wieder auf­ geführt, dieses Mal unter der Leitung Felix Mendelssohn-Bartholdys im Gewandhaus zu Leipzig. Neben einer neuartigen Verwe­ bung von S ­ olostimme und Orchesterpart überrascht Schumann in diesem Konzert mit einem die traditionelle Sonatenhaupt­ satzform brechenden monothematischen Aufbau, wobei das stets zyklisch wieder­ kehrende Thema das Konzert wie ein roter Faden zusammenhält. Schumanns so neuar­ tiges Klavierkonzert gewann schnell grosse Popularität, zählt heute noch zu den belieb­ testen Klavierkonzerten der Romantik und ist von richtungsweisender Bedeutung nicht nur für das spätere Werk von Schu­ manns Protégé Johannes Brahms, sondern auch für die «Neudeutschen» um Franz Liszt, der das Abstreifen des klassischen Formkor­ setts später in seiner h-Moll-Sonate zum Prinzip erhob. Insgesamt 15 Sinfonien komponierte Schostakowitsch. Sein Werk wie seine Per­ sönlichkeit erlebten unter dem Regime Sta­ lins eine ganze Bandbreite von Bewertun­ gen, die von höchster Wertschätzung und Anerkennung bis zu tiefster Abneigung und sehr ernst zu nehmender Lebensgefahr im Kontext der grossen «Säuberung» Stalins reichten. Der berüchtigte «Prawda»-Artikel «Chaos statt Musik» von 1936, der auf seine Oper Lady McBeth von Mzensk Bezug nahm, machte den erfolgreichen Jungkomponis­ ten erstmals zum Volksfeind, indem seine ­Musik als «grob, primitiv und vulgär» und als eine besonders von der «ausländischen Bourgeoisie» geschätzte Musik verunglimpft wurde. So musste Schostakowitsch von die­

sem Moment an die gefährliche Balance zwischen systemkonformem «sozialisti­ schem Realismus» und Propaganda auf der einen Seite und seinem eigenen künstle­ rischen Ausdruck und seiner Kritik an den Verhältnissen, welche sich meist nur in Form von verklausulierter Ironie und Paro­ die manifestieren konnte, auf der anderen Seite halten. Seine 8. Sinfonie ist die mitt­ lere der drei «Kriegssinfonien», die allesamt während des 2. Weltkriegs bzw. kurz danach entstanden sind. Während der berühmten 7. Leningrader Sinfonie ein Programm zu­ grunde lag, das zwei Lesarten (eine kriti­ sche und eine affirmative) ermöglichte, wo­ bei der Komponist in anderen Verhältnis­ sen wohl nur die kritische hätte gelten lassen, brach die 8. Sinfonie in ihrer düste­ ren Stimmung deutlich mit den Erwartun­ gen des Publikums, zu einem Zeitpunkt, an dem die Rote Armee nach dem Sieg in Sta­ lingrad soeben im Begriff war, in die Offen­ sive zu gehen und siegreich aus dem Krieg hervorzugehen. Mit der 9. Sinfonie brachte Schostakowitsch das Fass dann vollends zum Überlaufen, da dem Publikum statt dem erwarteten monumentalen Triumph in iro­ nischer Manier anspruchsvolle, aber stets fröhlich gehaltene Unterhaltung ohne den sich siegreich auflösenden musikalischen Konflikt präsentiert wurde. Die mittlere 8. Sinfonie wurde 1943 in knapp zwei Mona­ ten komponiert und von offizieller Seite als Musik des Gedenkens an die Hinterbliebe­ nen der Schlacht um Stalingrad dargestellt sowie als Ausdruck kriegerischen Grauens gedeutet – vermutlich um das Werk zu recht­ fertigen und Schostakowitschs Ansehen zu retten: Nach dem Dirigenten Kurt Sander­ ling wollte er nämlich «den Schrecken des Lebens eines Intellektuellen in der damali­ gen Zeit» schildern, was so gar nicht zum aktuellen sowjetischen positiven Kriegsge­ heul passte. Ein bewegendes Meisterwerk Schostakowitschs in sinfonischer Gross­ form mit fünf Sätzen, das wie viele seiner Kompositionen exemplarisch darstellt, wie scharfsinnig Kritik in kritikfeindlichem ­Umfeld geübt werden kann, und zeigt, wie standhaft und mutig der Komponist im Ver­ trauen auf die eigene künstlerische Aus­ sagefähigkeit gegen stumpfe Anpassung ankämpfte. (os)

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Film ab! Musik des legendären John Williams

John Williams’ Greatest Hits Donnerstag, 4. Juni 2015 19.30 Uhr, Tonhalle Evan Christ, Leitung und Moderation John Williams Greatest Film Hits Musik aus den Filmen Star Wars, Der weisse Hai, Harry Potter, Indiana Jones und E.T.

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John Williams wurde 1932 als Sohn eines Jazzmusikers in New York geboren. Mit acht Jahren erhielt er ersten Klavierunterricht und, als er mit seiner Familie 1948 nach Los Angeles übersiedelte, Kompositionsunter­ richt beim «klassischen» Komponisten ­M ario Castelnuovo-Tedesco, der allerdings selber auch eine Vielzahl sehr erfolgreicher Filmmusiken komponierte. Seinen dreijäh­ rigen Militärdienst nutzte Williams als Diri­ gent und Arrangeur bei der US Air Force Band, um weitere Erfahrungen zu sammeln; 1954 nahm er das Klavierstudium an der ­r enommierten Juilliard School of Music in New York auf. Bereits ab dem Jahr 1956 wirkte John Williams in Hollywood als Stu­ diopianist und arbeitete mit grossen Film­ komponisten wie Bernard Herrmann, Alfred Newman und Franz Waxman zusammen. Schon für erste eigene Musiken zu Fern­ sehproduktionen erhielt er zwei Emmy Awards und debütierte 1962 mit dem Film Diamond Head für das Kino. Seit 1974 ver­ binden Williams eine regelmässige Zusam­ menarbeit wie auch eine enge Freundschaft mit dem grossen Regisseur und Produ­ zenten Steven Spielberg, woraus u. a. solch legendäre Kooperationen wie für die Filme

Jaws (Der weisse Hai), E. T. – The ExtraTerrestrial oder Schindler’s List resultierten. Durch Spielberg wurde Williams auch mit George Lucas bekannt gemacht, zu dessen kompletter sechsteiliger Star-Wars-Saga (Krieg der Sterne) er schliesslich den eben­ so berühmten Soundtrack lieferte. Neben­ bei komponierte Williams, der sich als klas­ sischer Komponist versteht, aber immer wieder auch «absolute» Musik, darunter eine Sinfonie und mehrere Instrumental­ konzerte, aber auch Auftragswerke wie die offiziellen Fanfaren für vier Olympische Spiele. Heute zählt John Williams mit 5 Os­ cars, 3 Emmys, 4 Golden Globes, 21 Gram­ mys, 7 British Academy Film Awards und zahlreichen Nominierungen zu den erfolg­ reichsten Filmmusik-Komponisten aller Zei­ ten. Und auch wer Spielbergs und Lucas’ Filme nicht gesehen hat, ist mit hoher Wahr­ scheinlichkeit bereits dem einen oder ande­ ren berühmten Thema aus seinen films­ cores begegnet. John Williams’ deutliche Anlehnung an die spätromantische Tradition ist sicher­ lich auf seine ganz herkömmliche akademi­ sche Ausbildung zurückzuführen. In einer Zeit, in der der sinfonische Orchesterklang im Film schon als eher veraltet galt, hielt er konsequent an dieser traditionellen Form der Filmmusik fest und zählt beispiels­ weise Edward Elgars pompösen Orchester­ klang zu seinen grossen Vorbildern. Zeit­ genössische Strömungen gingen dabei kei­ neswegs an ihm vorbei: Elemente aus der avantgardistischen Musik und aus popu­ lären Musikstilen griff Williams dankbar auf zur Bereicherung seiner Farbpalette. Auch elektronisch erzeugte Klänge dienen Williams als Mittel zum Zweck, wie das ­Underscoring (Untermalen) und die MoodsTechnik, das emotionale Lenken des Publi­ kums im Unbewussten. Zu seinen grossen Errungenschaften zählt überdies die Etab­ lierung des sinfonischen Stils im ScienceFiction- und Fantasy-Genre. Meisterhaft führt er in seinen Filmmusiken eine Titel­ musik und Leitmotive für die Protagonis­ ten ein, die die Zuschauer in ihren Bann zie­ hen und jeweils während des ganzen Filmes begleiten. Das ist grosses Kino!


0rree 2JJaahh0 2 Singwochenende hre JJaah Singwochenende Franz Xaver Xaver Brixi Brixi || Missa Missa integra integra in in D D Franz 16. & 17. Mai 2015, Kathedrale St. Gallen 16. & 17. Mai 2015, Kathedrale St. Gallen Gallen Chor aus Teilnehmenden Teilnehmenden || Collegium Chor aus Collegium Musicum Musicum Ostschweiz Ostschweiz Chor Ostschweiz Leitung: Mario Schwarz Leitung: Mario Schwarz

MA AR R II T T II M ME ER R S SO OM MM ME ER R .. M Das Original: Original: Landi-Stuhl, Landi-Stuhl, Design Design Hans Hans Coray Coray © © Vitra Vitra Das

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Mir träumte … Künstlertraum Nr. 9 – Walter Andreas Müller

Meine Träume haben sich im Laufe der Jahre verändert. Nicht in Bezug auf die Häufig­ keit. In Bezug auf die Themen. Früher habe ich versucht, meine Träume zu steuern, be­ ziehungsweise auf sie Einfluss zu nehmen, indem ich mich vor dem Einschlafen inten­ siv mit einem schönen Erlebnis befasst habe. Ab und zu hat es sogar funktioniert! Aller­ dings haben diese Träume dann meist eine andere Kurve genommen. Sind abgedriftet und haben eine andere Wende genommen, als ich sie mir eigentlich gewünscht habe. Ich erinnere mich, dass ich in jüngeren Jahren einen anderen regelmässigen Traum hatte als heute. Mit einem leichten Anlauf über eine kräftig grün leuchtende Wiese (ja, ich träume farbig!) und ein paar ausholen­ den Armbewegungen konnte ich mich in die Lüfte erheben. Ohne zu ermüden, schwebte ich über die Landschaft. Recht hoch, und rauf und runter. Ein unbeschreiblich erha­ benes Gefühl, über Baumwipfel, Hügel und Häuser zu fliegen! Weit und breit keine Hin­ dernisse. Glücksgefühl pur! Irgendwann hat sich dieser Traum leider verabschiedet. Ich habe immer wieder ver­ sucht, ihn zurückzuholen. Vergebens. Die Träume sind anders geworden. Meine Thea­ terarbeit hat sie einvernommen. Und es sind jene schweisstreibenden, unruhigen Träume

Walter Andreas Müller

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geworden, die wohl jeden Schauspieler im­ mer und immer wieder plagen. In schöner Regelmässigkeit. Vor einer Premiere – jetzt wieder bei «Gräfin Mariza». Es ist nicht das St.Galler Theater. Irgendein komisches Ge­ bäude, mit unendlichen Gängen und Türen, und ich suche verzweifelt den Maskenbild­ ner! Rauf und runter. Links, rechts. Atem­ los. Alles ist mir neu und unbekannt. Ich bin immer noch halb angezogen, in einem Kos­ tüm, das mir irgendwie fremd vorkommt! Da, eine Lautsprecher-Durchsage! Oh Gott, das ist ja ein ganz anderes Stück, das heute gespielt wird, und ich kenne weder Text noch Inhalt! Ich atme schwer und erwache mit ausgetrocknetem Mund! Aha, natürlich wieder auf dem Rücken geschlafen und wohl auch noch geschnarcht! – Warum wieder­ holt sich dieses Schema immer wieder? Im falschen Theater. Keine Ahnung vom Text. Plötzlich Kollegen, die man noch nie gese­ hen hat. Eine riesige Bühne, und ich allein, verloren im Scheinwerferlicht. – Ich stehe auf, versuche mich mit einem Glas Wasser zu beruhigen und rede auf mich ein: «Diese Träume sind Teil unseres Berufs.» Und dann überkommt mich plötzlich ein Glücks­ gefühl, solche Träume zu haben. Verdreht, wirr, manchmal irritierend und seltsam. Aber: Was wäre eine Premiere ohne sie!

Zu dieser Kolumne Jeden Monat lassen wir Sie in dieser Spielzeit an den Tag- oder Nachtträumen unserer Ensemblemitglieder teilhaben. Diesmal berichtet Publikumsliebling und Star zahlreicher Bühnen-, Fernseh- und Filmproduk­ tionen, Walter Andreas Müller. Seit 1975 ist er Sprecher und Moderator bei Radio SRF, wo er viele Hörspiele und mit Birgit Steinegger die Satire-Rubrik Zweierleier gestaltete. Im Schweizer Fernsehen war er u. a. in Traumpaar, Fascht e Familie, Lüthi und Blanc und Classe politique zu erleben. Der mit dem Prix Walo und dem TV Tell ausgezeichnete Schauspieler trat u. a. in Bern (Showboat), am Casinotheater Winterthur (Saison in Salzburg) und in Zürich (Bibi Balù, Comedy ChristmasShow) sowie in den Kinofilmen Himmelfahrtskommando und Tyfelstei auf. In St.Gallen verkörpert er gerade den rumänischen Fürsten Populescu in der Erfolgsoperette Gräfin Mariza.


Veranstaltungsübersicht Mai 2015

Theater Grosses Haus

Besetzung

Theater Lokremise/Studio Theaterfoyer

Besetzung

Fr

Hexenjagd

1.5.

19 . 30  –  22 . 10 Uhr

Leitung: Minkowski, Schaller; mit: Fend, ­G üntensperger, Horváth, Green, Kalhammer-Loew, Hettkamp, GheorghiuBanciu, Schäfer, Rhode, Hirzel, Losehand

Liebes(w)irren 20 Uhr Tanzstück von Daniel Hay-Gordon und Konstantin Keykhel frei Lokremise

Leitung: Daniel HayGordon, Konstantin Keykhel, Kraus, Steiner, Irmer; mit: Tanzkompanie des Theaters St.Gallen

Schauspiel von Arthur Miller S-Fr / frei

Sa 2.5.

So 3.5.

Mo 4.5.

Di 5.5.

Premiere Written on Skin 19 . 30 Uhr Oper von George Benjamin und Martin Crimp PP  / P / frei

Leitung: Tausk, Raab, Weingarten, Volk; mit: Pollock, Shanahan, Schachtner, Holzhauser, Koch

Leitung: Paul, Davids, Winston, Kudlich, Kulaŝ, Musical von Grundner; mit: Monteiro, Tom Hedley, Robert Cary Licht, Bowden, Klucknerund Robbie Roth Zandbergen, Marshall, VBK - 1  / frei Hanser, Zimmermann, Meurer, Smailes, MacFarlane

Gespenster 20 . 00  –  21 . 20 Uhr

Leitung: Tomasello, Vollack, Lecca, Mannaert, Vogel; mit: Pessatti, Taylor, Kernot, Kreipe, Rosa, Hauck, Martinez, Sattler, Steyer, Wretemark, Cummings, Barreras, Dmitrenko, Mader, Widdowson, Schwindling, Hong

Hexenjagd

wie am 1 . 5 .

Gespenster 20  –  21 . 20 Uhr

Schauspiel von Arthur Miller Di / frei

Schauspiel von Henrik Ibsen frei Lokremise

Written on Skin 19 . 30 Uhr

wie am 2 . 5 .

Oper von George Benjamin und Martin Crimp Mi-G / Mi-mu / frei

Fr 8.5.

Schauspiel von Henrik Ibsen frei Lokremise

19 . 30  –  22 . 10 Uhr

Mi

Do

Pit Stop or the Lollipop Man frei Lokremise

Flashdance

6.5.

7.5.

Nachtzug Tanz 21 Uhr

14 . 30  –  17 Uhr

Roméo et Juliette 19 . 30  –  21 Uhr Tanzstück von Beate Vollack | Musik von Hector Berlioz VB -C / frei

Gräfin Mariza 19 . 30  –  22 . 30 Uhr Operette von Emmerich Kálmán VB -A / frei

Leitung: Fromageot, Huber, Prattes, Seidler, Virolainen, Costello, Vogel; mit: McKenzie, Bonn, Müller, Botta, Trainer, Hettkamp, Marti, Gertsch, Zimmermann, Joita, Holzhauser

Hexenjagd

wie am 1 . 5 .

Liebes(w)irren 20 Uhr Tanzstück von Daniel Hay-Gordon und Konstantin Keykhel frei Lokremise

Leitung: Kraft, Vuilleumier, Zünd, Friedrich; mit: Dengler, Utting, Riedl, Albold, Dähler

Sonntags um 5 17 Uhr

Kammermusik Concorda Quartett frei Forum St. Katharinen

wie am 3 . 5 .

wie am 1 . 5 .

Tino Flautino 10 Uhr

Familienkonzert mit Mozart frei

Liebes(w)irren

19 . 30  –  22 . 10 Uhr

20 Uhr

Schauspiel von Arthur Miller Fr / frei

Tanzstück von Daniel Hay-Gordon und Konstantin Keykhel frei Lokremise wie am 6 . 5 .

Sinfonieorchester Tonhalle

Sa

Written on Skin

9.5.

19 . 30 Uhr

20 Uhr

Oper von George Benjamin und Martin Crimp Mu-B / O / Sa / frei

Tanzstück von Daniel Hay-Gordon und Konstantin Keykhel frei Lokremise

Liebes(w)irren

wie am 1 . 5 .

wie am 1 . 5 .

21


Theater Grosses Haus

Besetzung

So

Mo 11 . 5 .

Gräfin Mariza 17  –  20 Uhr Operette von Emmerich Kálmán SoN-B / frei

wie am 7 . 5 ., Riksman statt Trainer

Flashdance

wie am 3 . 5 .

Liebe Sex & Drogen und ein bisschen Glück 20  –  21 Uhr frei ( 14 +) Studio

wie am 9 . 5 .

wie am 4 . 5 ., Páll statt Kernot

Liebe Sex & Drogen und ein bisschen Glück 20  –  21 Uhr frei ( 14 +) Studio

wie am 9 . 5 .

Liebe Sex & Drogen und ein bisschen Glück 20  –  21 Uhr frei ( 14 +) Studio

wie am 9 . 5 .

19 . 30  –  22 Uhr

Roméo et Juliette 19 . 30  –  21 Uhr Tanzstück von Beate Vollack | Musik von Hector Berlioz Mu-A /  VBK - 3  / frei

Mi 13 . 5 .

Do 14 . 5 .

«Wildhorn & Friends» (Musicaltage) 19 . 30 Uhr Musicalgala frei

Leitung: Wildhorn, Schoots, Kraus, Enzler; mit: Antoni, Borchert, Seibert, Stanke, Weckerlin

Fr

Artus (Musicaltage) 19 . 30  –  22 Uhr Musical von Frank Wildhorn, Ivan Menchell, Robin Lerner frei / Musicaltage

Leitung: Schoots, Zambello, Davison, Willmington, McCullough, Tucker, Fogel, Sordelet, Swoboda, Adams, Frohner, Vogel; mit: Stanke, Seibert, Borchert, Antoni, Weckerlin, Besett, Wacker, Johansson, Lamberty, Bellinx

15 . 5 .

Sa 16 . 5 .

So 17 . 5 .

Flashdance wie am 3 . 5 . (Musicaltage) 19 . 30  –  22 Uhr Musical von Tom Hedley, Robert Cary und Robbie Roth frei / Musicaltage Written on Skin 14 . 30 Uhr Oper von George Benjamin und Martin Crimp SoN-A / frei

Tino Flautino 11 Uhr

wie am 6 . 5 .

Nachtzug Schauspiel 21 Uhr

Lokremise frei

Liebes(w)irren

wie am 1 . 5 .

20 Uhr

Tanzstück von Daniel Hay-Gordon und Konstantin Keykhel frei Lokremise Einführungsmatinee Katharina Knie 11 Uhr, freier Eintritt Lokremise Liebes(w)irren 20 Uhr Tanzstück von Daniel Hay-Gordon und Konstantin Keykhel frei Lokremise

wie am 1 . 5 .

Liebe Sex & Drogen und ein bisschen Glück 20  –  21 Uhr frei ( 14 +) Studio

wie am 9 . 5 .

Zum letzten Mal ! Liebe Sex & Drogen und ein bisschen Glück 20  –  21 Uhr frei ( 14 +) Studio

wie am 9 . 5 .

Mi

Liebes(w)irren

wie am 1 . 5 .

20 . 5 .

20 Uhr

Mo 18 . 5 .

22

Sinfonieorchester Tonhalle

Familienkonzert mit Mozart frei

Musical von Tom Hedley, Robert Cary und Robbie Roth frei Di 12 . 5 .

Besetzung

Premiere: Leitung: Franchi, Liebe Sex & Drogen Dengler, Kraus; mit: und ein bisschen Glück Jugendtheater­c lub 20  –  21 Uhr frei ( 14 +) Studio

Sa 9.5.

10 . 5 .

Theater Lokremise/Studio Theaterfoyer

Tanzstück von Daniel Hay-Gordon und Konstantin Keykhel frei Lokremise


Theater Grosses Haus

Besetzung

Theater Lokremise/Studio Theaterfoyer

Besetzung

Sinfonieorchester Tonhalle

10 . Tonhallekonzert 19 . 30 Uhr

Do 21 . 5 .

Schumann /  Schostakowitsch K+ / Do / KuT / frei Leitung: Otto Tausk; Klavier: Paul Lewis

Fr 22 . 5 .

Sa 23 . 5 .

Mo 25 . 5 .

Di

Premiere: Katharina Knie 19 . 30 Uhr Schauspiel von Carl Zuckmayer PP  / P / frei

Katharina Knie

Mi 27 . 5 .

19 . 30  –  21 Uhr

Tanzstück von Daniel Hay-Gordon und Konstantin Keykhel Tanz / frei Lokremise

10 . Tonhallekonzert 19 . 30 Uhr

Schumann /  Schostakowitsch AboFr + frei wie am 21 . 5 .

wie am 22 . 5 .

Schauspiel von Carl Zuckmayer Di /  CTV  / frei Roméo et Juliette

wie am 12 . 5 .

Tanzstück von Beate Vollack | Musik von Hector Berlioz VB -B / frei Roméo et Juliette 19 . 30  –  21 Uhr Tanzstück von Beate Vollack | Musik von Hector Berlioz VB -A / frei

wie am 4 . 5 .

Katharina Knie

wie am 22 . 5 .

29 . 5 .

19 . 30 Uhr

Sa 30 . 5 .

Flashdance wie am 3 . 5 . 19 . 30  –  22 Uhr Musical von Tom Hedley, Robert Cary und Robbie Roth Sa / frei

So 31 . 5 .

wie am 1 . 5 .

Zum letzten Mal ! wie am 15 . 5 . Artus 17  –  19 . 30 Uhr Musical von Frank Wildhorn, Ivan Menchell, Robin Lerner frei 19 . 30 Uhr

Fr

Liebes(w)irren

20 Uhr

Flashdance wie am 3 . 5 . 19 . 30  –  22 Uhr Musical von Tom Hedley, Robert Cary und Robbie Roth frei

26 . 5 .

Do 28 . 5 .

Leitung: Finger, Kramer, Sommerfeld, Maraval, Voss; mit: Zogg, Güntensperger, Muntwyler, Lett, Soroczynski, Riedl, Dengler, Morais, Hirzel, Kalhammer-Loew, ­L osehand, Hettkamp

Schauspiel von Carl Zuckmayer S-Fr / frei

Lucrezia Borgia

14 . 30  –  17 . 15 Uhr

Oper von Gaetano Donizetti VBK - 1  / frei

Nachtzug Late Night Music 21 Uhr Bach – Flamenco frei Lokremise

Leitung: Rizzo, Kratzer, Sellmaier, Traub, Vogel; mit: Gavanelli, Pallegrino, Giustiniani, Pessatti, Taylor, Shanahan, Maze, Koch, Kernot, Botta, Páll

20 Uhr

Mamma Helvetia

1 . Meisterzyklus-Konzert 19 Uhr

Gastspiel des Theaters Chur Lokremise

Klavierrezital Hélène Grimaud MZ  / frei

Unsere Vorstellungen und Konzerte werden ermöglicht durch:

Tickets theatersg.ch / sinfonieorchestersg.ch kasse @ theatersg.ch / Telefon 071 242 06 06 Billettkasse Montag bis Samstag 10 – 19 Uhr, Sonntag 10 – 12 . 30 Uhr Abendkasse jeweils eine Stunde vor der Veranstaltung

Vorverkauf im VBSG -Pavillon Bahnhofplatz, Montag bis Freitag 8 – 18 . 30 Uhr

Hotline Ticketportal Telefon 0900 325 325 Ihr Billett ist auch Ihr Busticket Konzert- und Theatertickets gelten als öV-Fahrausweis in der Ostwind-Zone 210 .

Impressum Herausgeber: Theater St.Gallen / Sinfonie­o rchester St.Gallen Redaktion: S. Kaden (sk) Autoren: M. Ammicht (mam); M. Franchi (mf); S. Honegger (sh); A. Jud (aj); S. Lamprechter (sl); F. Scheiber (fs); O. Schneider (os); N. Stazol (nst) Design: TGG Hafen Senn Stieger, St.Gallen Produktion: Ostschweiz Druck AG , 9300 Wittenbach / Inserate: BB Art Service, 071 278 63 66 / Auflage: 6000 Stück / 22 . Jahrgang ISSN 1421 - 0266

Bitte richten Sie Ihre Adressänderungen an info @ theatersg.ch oder Tel. 071 242 05 05

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