Terzett November 2014

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November 2014


Eindrückliche Erlebnisse

Bleibende Eindrücke mit dem Theater-Geschenkabo

mit dem Konzert-Geschenkabo

Frühling der Barbaren Gräfin Mariza Roméo et Juliette Lucrezia Borgia

Lieder – Mahler/Strawinsky Zimmermann – Brahms Violinkonzert 10. Tonhallekonzert

ab Fr. 110.—

ab Fr. 160.—

Geschenke, Geschenke

Geschenke Musicaltage 2015 im Package Do 14. Mai Galakonzert mit Frank Wildhorn Fr 15. Mai Artus – Excalibur Sa 16. Mai Flashdance

ab Fr. 200.—

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Tanzkurse

für Theater, Konzert oder die St. Galler Festspiele in frei wählbarer Höhe und attraktiver Geschenkverpackung

der Theatertanzschule für Ballett, Hip Hop, Modern Jazz, Breakdance, Contemporary, Tanz & Spiel, Yoga und vieles mehr für Kinder, Jugendliche und Erwachsene

071 242 06 06 kasse@theatersg.ch


Mal ehrlich, haben Sie sich schon einmal bewusst ge­ fragt, warum es Sie zu bestimmten Phasen öfter ins Theater zieht als zu anderen? Nein? Dann haben Sie sich vermutlich auch noch keine Gedanken darüber gemacht, welche Zeit inner­ halb e ­ iner Saison geradezu prädestiniert ist für einen Besuch eines Schauspiels – oder eines Konzerts oder ­einer Oper oder einer Tanzvorstellung. Nicht? Stellen Sie sich vor: Es ist der November. Der Novem­ ber ist (neben vielen anderen geeigneten Monaten) DER Theatermonat schlechthin. Warum? Ihre Sommerimpressionen sind allmählich aufge­ zehrt und verblassen zur Unkenntlichkeit, es bedarf also dringend neuer, einprägsamer Momente zur er­ freulichen Erinnerung. Die Attraktivität bei Freunden lässt nach, da ausser den in Schleife erzählten Urlaubsgeschichten kein neuer Beitrag zur Rubrik «Was ich letztens Bereichern­ des erlebte» beigesteuert werden kann. Frische Kultur­ impulse stabilisieren also jetzt Ihr Sozialleben. Der Novembertheaterbesuch eignet sich bestens zur Wiedereingewöhnung an Innenräume nach der vornehmlich draussen verbrachten Zeit (wurden Sie in diesem Sommer auch laufend nass?). Und im No­ vember gesammelte Kunstjuwelen können als Stim­ mungsaufheller vor dem enervierenden Weihnachts­ rummel dienen und wirken sogar der drohenden Winterdepression entgegen. Wie Sie sehen, der November ist DER Monat, um sich an das im Theater erhältliche «Kulturin» zu erin­ nern. Kommen Sie am besten gleich! Eine Überdosis ist nicht zu befürchten. Berichte von erfreulichen Nebenwirkungen nehmen wir rund um die Uhr entgegen. In seltenen Fällen von Abhän­ gigkeit verabreichen wir gerne ein auf Ihren Bedarf abgestimmtes Abo. Gut was?

Theater

4 «Haben Sie schon viele Earls getroffen?» 6 Komödiant der Sackgasse 8 WAM in Gräfin Mariza 9 In Steppschuhen über den Atlantik 10 Die Theatertanzschule präsentiert 11 Vor dem Auftritt 12 Kurz notiert 14 Pressestimmen

Sinfonieorchester

15 Aufruf zum Social Sound Organism 16 Vom Pochen des Schicksals 17 450 Jahre William Shakespeare 18 Grandseigneur des Violoncello 20 Mir träumte… 21 Veranstaltungs­ übersicht

Ihre Kulturina Stazol 3


«Haben Sie schon viele Earls getroffen?» Der kleine Lord kommt nach St.Gallen

Der kleine Lord Familienstück nach F. H. Burnett (5+) Premiere Samstag, 22. November 2014 14 Uhr, Grosses Haus Leitung Bearbeitung: Thomas Richter Inszenierung: Dora Schneider Bühne: Tobias von Wolffersdorff Kostüme: Silke Fischer Musik: Thomas Richter Licht: Andreas Enzler Dramaturgie: Nina Stazol Besetzung Cedric Errol: Luzian Hirzel Mrs. Errol, Cedrics Mutter: Diana Dengler Mary, Haushälterin bei den Errols: Meda Gheorghiu-Banciu Silas Hobbs, Gemischtwarenhändler: Tim Kalhammer-Loew Dick Tipton, Schuhputzer: Tobias Fend John Arthur Molyneux Errol, Earl of Dorincourt: Bruno Riedl Mr. Havisham, sein Anwalt: Matthias Albold Mordaunt, ein Pastor: Tobias Fend Higgins, ein Bauer: Tim Kalhammer-Loew Minna Murray-Tipton: Pia Waibel Bevis, ihr Sohn, der eigentlich Tom heisst: Meda Gheorghiu-Banciu Dienerschaft des Earls of Dorincourt: Statisterie

In einem Schloss wohnen, Ländereien und ein eigenes Pony besitzen, über so viel Geld verfügen, dass man sich beinahe alles kaufen kann, was man haben möchte – wer wünscht sich das nicht? Cedric Errol, ein amerikanischer Junge, der in bescheidenen Verhältnissen, aber sehr glücklich mit seiner Mutter in New York lebt, hat bisher noch nie an so etwas ge­ dacht: Er spielt für sein Leben gerne Base­ ball und verbringt den Rest seiner Freizeit am liebsten mit seinem Freund Dick Tipton, dem Schuhputzer auf der Kekskiste im klei­ nen Gemischtwarenladen seines anderen Freundes Mr. Hobbs, der spannende und unglaubliche Geschichten zu erzählen hat. Und ausgerechnet dieser Junge wird eines Tages von der noch unglaublicheren Nach­

richt überrascht, er sei der einzig lebende Nachkomme des echten und reichen Earl of Dorincourts. Und damit nicht genug, Cedric soll umgehend nach England ziehen, um sein Erbe anzutreten und sich auf sein zukünf­ tiges Leben als Earl einzustimmen. Was ein Earl eigentlich genau ist, möchte Cedric wis­ sen, und auch andere Fragen beschäftigen ihn vor der Abreise: England ist ziemlich weit weg von Amerika. Wird er seine Freunde nicht unheimlich vermissen? Spielt man in England Baseball? Und wird er seinen Gross­ vater, den er noch nie gesehen hat, über­ haupt mögen? Auch Cedrics Mutter überrascht diese Nachricht, die ein Anwalt des Earls persön­ lich an sie heranträgt. Der alte Earl hat sei­ nem inzwischen verstorbenen Sohn noch immer nicht verziehen, als Brite adeliger Ab­ stammung eine amerikanische Bürgerliche geheiratet zu haben. Er ist deshalb auch gar nicht gut auf sie zu sprechen und hatte bis­ her jeglichen Kontakt zu Cedric verweigert. Da Mrs. Errol sicher ist, dass die nun Cedrics bevorstehende Zukunft auch im Sinne ihres

Weitere Vorstellungen Sonntag, 30. November 2014, 14 Uhr Mittwoch, 24. Dezember 2014, 14 Uhr Freitag, 26. Dezember 2014, 14 Uhr Sonntag, 28. Dezember 2014, 14 Uhr Donnerstag, 1. Januar 2015, 14 Uhr Mit grosszügiger Unterstützung von

Luzian Hirzel als Cedric Errol beim Plakatshooting für Der kleine Lord. Foto: Daniel Ammann

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verstorbenen Ehemanns gewesen wäre, willigt sie in den Plan ein, Cedric nach Eng­ land zu begleiten, selbst wenn ihr untersagt wird, mit ihm auf dem Schloss zu wohnen. Unter einer Bedingung: Cedric soll nicht er­ fahren, dass sein Grossvater seine Mutter nicht mag. Mrs. Errol will Cedric ermögli­ chen, dem alten Lord unvoreingenommen zu begegnen. Das ist ein Trick, von dem nicht nur der kleine Junge, sondern wie sich im Laufe der Geschichte Der kleine Lord her­ ausstellen wird, vor allem der Grossvater profitieren wird. Denn Cedric, dieser offene, muntere und lebensfrohe Junge, ist der erste Mensch, der ihn selbst als liebevollen und grossherzigen Menschen wahrnimmt; ein überwältigendes Gefühl, das mit keinem Geld der Welt gekauft werden kann. Als dann plötzlich eine Dame im Schloss auftaucht und behauptet, ihr Sohn sei der eigentliche Erbe des Earls, wird es turbulent. 1886 erschien der Roman Little Lord Faunt­leroy der Britin F.  H. Burnett und avan­ cierte schnell zum Kinderbuchklassiker. Die berührende und abenteuerliche Geschichte mit Anklängen an eine vergangene Welt steckt voller zeitloser Wahrheiten, steht ge­ gen Wertigkeiten für Werte ein, die nicht nur Kindern gut tun, und besticht durch grossartige Figuren. Vielleicht ist das mit einer der Gründe dafür, warum die Verfil­ mung annähernd jedes Jahr zur Weihnachts­ zeit im deutschen Fernsehen über die Bild­ schirme flimmert. In der Schweiz ist die Geschichte vergleichsweise unbekannt, das soll sich jetzt ändern: Der kleine Lord kommt nach St.Gallen, als Abenteuermärchen für die ganze Familie. Die Bühnenbearbeitung legten wir vertrauensvoll Thomas Richter in die Hände. Er ist dem St. Galler Publikum bereits durch die Dramatisierung des mobi­ len Kinderstückes Hans im Glück bekannt, dessen Inszenierung von Dora Schneider in der Saison 2013/2014 mit viel Zuspruch von Kindern und Erwachsenen zur Aufführung kam. Wir freuen uns, dass Dora Schneider und Thomas Richter, der auch die Musik komponiert, erneut als Künstlerteam das diesjährige Familienstück realisieren. Das Schloss, in dem Luzian Hirzel als kleiner Lord weilen darf, wird zwar nur echt ausse­ hen (Bühne: Tobias Wolffersdorff – Sie erin­ nern sich vielleicht noch an das fantastische riesige Schiff, das er bei Pippi Langstrumpf auf die Bühne schieben liess), aber das Pony ist echt. (nst)

Produktionsplakat mit Luzian Hirzel

DICK Wer ist'n dein Grossvater? CEDRIC holt einen Zettel aus der Tasche: Ich kann mir den Namen nicht merken ... Liest: John Arthur Molyneux Errol, Earl of ­D orincourt … E r lebt in einem Schloss oder mehreren ... U nd mein Vater, der starb, als ich noch klein war, war sein jüngster Sohn. U nd ich wär’ gar kein Earl, wenn mein Vater nicht gestorben wär’, und mein Vater wär’ auch kein Earl gewesen, wenn nicht sein älterer Bruder gestorben wär’... Aber sie sind alle gestorben. U nd ich bin der Letzte von ihnen und deshalb – werde ich der Earl of Dorin­ court. MR HOBBS Potztausend!

(Auszug aus Der kleine Lord in der Bearbei­ tung von Thomas Richter) 5


«Komödiant der Sackgasse» Ein kurz-dramatischer Abend mit Samuel Beckett

Samuel Beckett… Dramaticules Kurzdramen von Samuel Beckett Premiere Freitag, 7. November 2014 20 Uhr, Lokremise Einführungsmatinee Sonntag, 2. November 2014 11 Uhr, Lokremise, Eintritt frei Leitung Inszenierung: Peter Ries Bühne und Kostüme: Gernot Sommerfeld Musik: Willi Häne Dramaturgie: Sonja Lamprechter Mit Danielle Green Wendy Michelle Güntensperger Christian Hettkamp Anselm Lipgens Silvia Rhode Marcus Schäfer Weitere Vorstellungen Donnerstag, 13. November 2014, 20 Uhr Mittwoch, 19. November 2014, 20 Uhr Freitag, 21. November 2014, 20 Uhr Sonntag, 23. November 2014, 17 Uhr Mittwoch, 26. November 2014, 20 Uhr Freitag, 28. November 2014, 20 Uhr Sonntag, 30. November 2014, 17 Uhr Freitag, 5. Dezember 2014, 20 Uhr Sonntag, 7. Dezember 2014, 17 Uhr An folgenden Tagen findet eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn eine Einführung statt: Mittwoch, 19.; Sonntag, 23.; Mittwoch, 26. und Sonntag, 30. November sowie Sonntag, 7. Dezember 2014.

«Visitenkarte» à la Samuel Beckett | (c) Aaron Davis

«Wie soll man sagen – angesichts all dessen – all dessen hier – Wahnsinn zu sehen was – zu erspähen – glauben zu wollen zu erspähen – weitab da drüben ganz schwach was – Wahnsinn glauben zu wollen zu erspähen was – was – wie soll man sagen – wie soll man sagen» Kurzprosa Obiges Zitat aus seinem Text Wie soll man sagen steht paradigmatisch für Samuel Becketts Suche nach Worten für das Unaussprechliche, gepaart mit seinem An­ spruch, kein Wort zu viel zu verwenden. Eine Seite der Medaille: Die Beschränkung erleichtert die Aufnahme: Alles ist wichtig. Die Kehrseite: Wenn alles wichtig ist oder auch nichts (denn besonders wichtig sind bei Beckett die Pausen), ist das zugegeben durchaus anstrengend für die Leserschaft,

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das Publikum und für Schauspieler, die Be­ ckett auf der Bühne lebendig machen möch­ ten. Wie also nähern sich die Schauspieler des Theaters St.Gallen dieser Herausforde­ rung? Kurz und knapp Das Regiekonzept besteht vor allem im gemeinsamen Entwickeln, im Mut, dem Text zu vertrauen, im Finden ­e ines Rhythmus, der den Takt für diesen Abend vorgibt, im Ausloten der Grenzen zwischen theatralen und kontemplativen Momenten. Es ist ein offenes Herangehen, wenngleich für jedes der Dramaticules ein angestrebtes Ziel besteht. Das Ergebnis wird je persönlicher, desto besser. Kurz gefasst Die in den Monaten vor Pro­ benbeginn erstellte Textfassung wird nun mit Leben gefüllt, vielleicht verändert, viel­ leicht musikalisch untermalt, vielleicht ge­ kürzt, vielleicht revidiert, vielleicht … Ge­ nug. Das Schlüsselwort in Becketts Dramen ist vielleicht. Wir wollen es nicht überstrapa­ zieren. Kurz geprobt Subjektiv gesehen ist die Pro­ benzeit kurz. Was sind schon sechs Wochen für ein so komplexes Vorhaben: ein schwer (vielleicht nicht?) zu deutender Autor, kein einzelnes Stück, dafür mehrere kleine Bruchstücke, die zu einem Ganzen werden wollen: Katastrophe, Tritte, Damals, Ohio Impromptu,


Kommen und gehen, Bruchstück I, Rockaby. Kurz geprobt aber auch, weil sich sechs Schau­ spieler mit grosser Offenheit dem rätselhaf­ ten Zauber der Beckett’schen Kurzdramen anvertrauen, weil dem Regisseur Peter Ries dieses Vorhaben – das spürt man deutlich – ein grosses, persönliches Anliegen ist. Kurz, weil die Stunden auf den Proben allein schon deshalb verfliegen, weil mit höchster Kon­ zentration gearbeitet wird. Weil Beckett den Menschen abholt, wo es weh tut und man nicht sagen kann, warum. Tröstlich: Er holt ihn aber auch dort ab, wo es gut tut, be­ reichert, das Herz öffnet. Kurz gesagt – worum geht’s? «Wie soll man sagen» Um die für Beckett so typischen kauzigen Antihelden, Aussenseiter, Selbstbetrüger, um Bilder, die aus dem Dunkeln aufsteigen, das Rätselhafte. Beckett blickt den Men­ schen bis auf den Grund ihrer Seele: gna­ denlos, furchtlos, gnädig. Er zeigt den Men­ schen, der sich in Zwangshandlungen ergibt, in Endlosschleifen gefangen ist. Er aner­ kennt die Erfahrung von Unwissenheit und Ohnmacht und erhebt sie zum literarischen Material. Was auf den ersten Blick abstrakt daherkommt, schlägt einem im nächsten Moment direkt in die Magengrube. Dann wieder hoffnungsvolle Augenblicke, Gemein­ samkeit. Und: Becketts unvergleichlich tro­ ckener, zuweilen bitterböser Humor. Ein Bad der Gefühle, destilliertes Leben. Kurzbiografie Samuel Beckett (1906 —1989), in Dublin geborener, mehrsprachig schrei­ bender Nobelpreisträger, zynischer Kommen­ tator mit Hang zum Perfektionismus und absurdem Humor, ein überzeugter Zweifler, der das Theater revolutionierte, Schubert und die bildende Kunst liebte, sich nie er­ klärend zu seinem Werk äusserte und auch sonst das Schweigen als Selbstschutz nutzte. Vielleicht ist es besser so: Während seiner kurzzeitigen Lehrtätigkeit erhielt er fol­ genden Valentinsgruss eines Schülers: «Ich wünschte, er würde seine Erklärungen er­ klären.» Kurzum Dies wird ein abgründiger Abend voll grosser Gefühle, aber ohne jedes falsche Pathos. Versäumen Sie ihn nicht. (sl)

Die Samuel Beckett Bridge in Dublin | (c) Roberto Taddeo

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WAM in «Gräfin Mariza»! Ein Star kehrt zurück

Gräfin Mariza Operette von Emmerich Kálmán Premiere Samstag, 20. Dezember 2014 19.30 Uhr, Grosses Haus Einführungsmatinee Sonntag, 14. Dezember 2014 11 Uhr, Theaterfoyer, Eintritt frei Leitung Musikalische Leitung: Stéphane Fromageot Inszenierung: Stefan Huber Bühne: Stephan Prattes Kostüme: Heike Seidler Licht: Pia Virolainen Choreografie: Danny Costello Choreinstudierung: Michael Vogel Dramaturgie: Irene Weber-Froboese Besetzung Gräfin Mariza: Siphiwe McKenzie / Ilia Papandreou Fürst Moritz Dragomir Populescu: Walter Andreas Müller Baron Koloman Zsupán: Nik Kevin Koch / Riccardo Botta Graf Tassilo Endrödy-Wittemburg: Tobias Bonn Lisa: Simone Riksman / Alison Trainer Fürstin Božena Cuddenstein zu Chlumetz: Christoph Marti Penizek: Max Gertsch Manja: Theresa Holzhauser Karl Stephan Liebenberg: Christian Hettkamp Berko: Cristian Joita Tschekko: Wolfgang Auer / Markus Büeler

WAM – Braucht man den

Ausnahmekünstler vor­ zustellen, für dessen Namen diese drei Buchstaben ­stehen? Seit Jahrzehnten Publikumsliebling und Star zahlreicher Fernseh-, Filmund Bühnenproduktionen; Schauspieler, Kabarettist, Radiomoderator, Hörspielsprecher und Parodist: das ist Walter Andreas Müller.

Das ist aber auch Adam Chifler (mit Ursula Schaeppi als Alptraum-Paar in der Sendung Traumpaar auf SFR 1); das ist ChristophBlocher in parodistischer Kopie; oder der Kell­ ner und Laienschauspieler Hans Meier in Fascht e Familie, der mit 100 Folgen erfolg­ reichsten Sitcom des Schweizer Fernsehens. Noch ein Superlativ: Auf unglaubliche 700 Ausstrahlungen und eine Rekordlaufzeit von 28 Jahren brachte es die Satire-Sendung Zweierleier mit WAM und Birgit Steinegger auf SFR 1. WAM ist nicht auf ein Genre festzulegen und einfach immer erstklassig: ob er in Mu­ sicals und Operetten spielt, auf der Bühne in klassischen Schauspielrollen zu sehen

ist (wie in der Titelpartie von Molières Der eingebildete Kranke) oder in Kinofilmen wie Tyfelstei (2014) oder Himmelfahrtskommando (2013). In welche Rolle WAM auch immer schlüpft: es sitzt. Nicht nur das Publikum dankt es ihm; er ist auch vielfacher Preisträ­ ger (u. a. des Prix Walo und Prix Tell). Das St. Galler Tagblatt schrieb über sei­ nen Njegus in der Lustigen Witwe (2008 am Theater St. Gallen): «… ganz zu schweigen von den unübertrefflichen Auftritten von WAM als Graf Danilos Faktotum Njegus in Hochwasserhosen …» Und wieder ist es dem Theater St. Gallen gelungen, WAM zu verpflichten. Dieses Mal wird er in der Erfolgsoperette Gräfin Mariza den Fürsten Populescu verkörpern. Auch mit dem Engagement des international erfolg­ reichen Schweizers Stefan Huber als Regis­ seur dieser Produktion setzt das Theater St. Gallen auf allerbeste Qualität. Zum nun­ mehr vierten Mal arbeitet Stefan Huber mit WAM zusammen und freut sich auf eine wei­ tere gemeinsame Produktion: «WAM zeich­ net sich aus durch eine akribisch genaue Erarbeitung seiner Figuren: Jede Bewegung und jede Betonung wird von ihm genau ge­ prüft, bevor sie in die Rolle einfliesst. Seine Dialektbegabung und grosse Sprachmusi­ kalität sowie seine Liebe zum Musiktheater prädestinieren ihn für die Rolle eines ‹Ope­ rettenkomikers› im besten Sinne.» Mehr über Gräfin Mariza und die Stars dieser Neuproduktion in der nächsten Terzett-Ausgabe! (iwf)

Chor des Theaters St.Gallen Opernchor St.Gallen Tanzkompanie des Theaters St.Gallen Statisterie des Theaters St.Gallen Sinfonieorchester St.Gallen Weitere Vorstellungen Samstag, 27. Dezember 2014, 19.30 Uhr Mittwoch, 31. Dezember 2014, 19 Uhr Freitag, 2. Januar 2015, 19.30 Uhr Die Produktion wird in grosszügiger Weise unterstützt von

WAM beim Plakatshooting für Gräfin Mariza. Foto: Daniel Ammann

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In Steppschuhen über den Atlantik! Was die Schiffsbretter in «Anything Goes» erbeben lässt …

Anything Goes Musical von Cole Porter Musik und Gesangstexte: Cole Porter Buch: Guy R. Bolton, P. G. Wodehouse, Howard Lindsay und Russel Crouse Neufassung: Timothy Crouse und John Weidman Deutsche Dialoge: Christian Severin Koproduktion mit dem Staatstheater am Gärtnerplatz, München Letzte Vorstellungen Samstag, 8. November 2014, 19.30 Uhr Samstag, 29. November 2014, 19.30 Uhr Freitag, 5. Dezember 2014, 19.30 Uhr Sonntag, 14. Dezember, 17 Uhr Die Produktion wird in grosszügiger Weise unterstützt von

Walter und Verena Spühl Stiftung Alexey Dmitrenko, Jasmin Hauck und Jack Widdowson bei den Steppproben für Anything Goes. Foto: Andreas J. Etter

Wie es sich für ein Musical aus den 1930er-Jahren ­gehört, sind Steppeinlagen unverzichtbarer Bestandteil einer rasanten BroadwayShow! Die Tänzerin Jasmin Hauck berichtet über den Tanzstil. Damit ab dem 8. November die Metallplat­ ten der Steppschuhe gleichzeitig aufschla­ gen, feilt die Tanzkompanie zurzeit intensiv an ihrer Stepptechnik. Gerade für solche Tänzer mit einer klassischen Ausbildung ist der Umgang mit Eisenplatten an den Schuhen keine Selbstverständlichkeit. Jasmin Hauck, die seit 2009 am Theater St.Gallen engagiert ist, erklärt die Schwierigkeit des Stils: «Die Choreografie bei Anything Goes er­ fordert grösste Präzision. Die Bewegungen

verlangen Kraft, sollten aber ganz leicht wirken. Insbesondere das Fussgelenk muss ­locker bleiben, sonst kriegt man die Schritte nicht richtig hin. Der Stepptanz ist ja nicht einfach nur eine Tanzart, sondern zeichnet sich ebenfalls durch eine musikalische Kom­ ponente aus. Wenn der Schlag des Fusses nicht punktgenau mit jenem der Musik zu­ sammenfällt, ist der Effekt dahin. Das ist natürlich nicht ganz einfach für die, die das noch nie gemacht haben. Aber wir haben unter den neuen Tänzern, die jetzt in der Produktion dabei sind, ein paar richtige Ta­ lente! Die schaffen das Nonchalante, wie man es von Fred Astaire oder Gene Kelly kennt, ohne Probleme!» Als Anything Goes uraufgeführt wurde, erlebte der Stepptanz seine Blütezeit und war zu jener Zeit quasi identisch mit dem Jazz­ tanz, da Jazz die Musik war, zu der gesteppt wurde. Dieser Groove lässt die Inszenierung von Josef Köpplinger wieder aufleben, wenn er den Transatlantikliner «S.S. America» in See stechen lässt! (sh) 9


Die Theatertanzschule präsentiert Die grosse Kinderweihnachtssoiree

Mittwoch, 26. November 2014, 17 Uhr, Grosses Haus, Eintritt frei Zutritt mit Zählkarten, erhältlich ab sofort an der Billettkasse des Theaters. Projektleitung: Hella Immler, Nina Stazol Mit der Theatertanzschule, dem kleinen Lord und seinen Freunden

Am 26. November ist es ­wieder so weit: Alle Tänze­ rinnen und Tänzer der ­Theatertanzschule präsen­ tieren sich und ihr Können in einer eigenen Show auf der grossen Bühne dem ­öffentlichen Publikum. Und wie in den vergangenen ­Jahren ist erneut mit einem hochkarätigen, bunten und abwechslungsreichen Programm zu rechnen. Denn auch unter der neuen Leitung von ­B eate Vollack und Gina Besio wartet die Theatertanzschule mit einem breiten Kurs­ angebot auf: Es darf auf Spitzen, im Sitzen, mit Bändern, an Geländern, solistisch und in der Gruppe, zu Klassik, Jazz und Popmusik gebreakt, gewirbelt, gestompt, gesteppt und gegroovt werden. Bewegungswillige können zwischen Ballett-, Breakdance-, Contem­ porary-, Hip-Hop-, Jazz-, Modern-, Tanz ab 50, Tanz&Spiel-, Yoga- und Zwerglitanzkursen wählen. Fünf Mitglieder des professionel­ len Dozententeams gehören der frisch zu­

Die Theatertanzschule in der Produktion Der Baobab. Foto: Andreas J. Etter

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sammengestellten Tanzkompanie des Thea­ ters an: Exequiel Barreras (Contemporary), Alexey Dmitrenko (Ballett), Kim Tassia Kreipe (Modern), David Schwindling (Con­ temporary) und Robina Steyer (Contem­ porary Ballett). Ausserdem unterrichtet der Trainingsleiter der Tanzkompanie, Wilhelm Wunder, einmal wöchentlich Ballett. Und auch ehema­lige Tänzerinnen der Tanzkom­ panie (Hella Immler, Andrea María Méndez Torres und Emma Skyllbäck) bereichern durch ihren fortlaufenden Unterricht an der Theatertanzschule das Team und die Viel­ falt des Kursprogramms. Derzeit bereiten sie (mit glühenden Köpfen) ihre Tanzzög­ linge (mit glühenden Sohlen) auf die Kinder­ weihnachtssoiree, wichtigste Veranstaltung des Theatertanzschuljahres, vor, bei der sich in diesem Jahr tänzerisch alles um Motive aus dem aktuellen Familienweihnachtsstück Der Kleine Lord dreht. In diesem Klassiker der Kinderbuchliteratur von Frances Hodgson Burnett (am Theater St.Gallen ist er in einer zeitgenössischen, eigens für diese Inszenie­ rung geschriebenen Bearbeitung zu sehen) erfährt der amerikanische Junge Cedric Errol eines Tages, dass er von adliger Abstam­ mung und Enkel eins echten englischen Lords ist. Das allein ist schon eine Neuig­ keit, die erst einmal verdaut werden muss, aber damit nicht genug: Cedric ist der noch einzige lebende Erbe und soll umgehend ins Schloss zu seinem Grossvater ziehen und sein zukünftiges Leben als Earl kennenlernen. Es ist eine abenteuerliche Geschichte und schon allein der Besuch des Familienstücks verspricht ein lohnenswerter Theaterausflug für Gross und Klein zu werden. In Kombina­ tion mit den Choreografien, die sich die Kursleiter der Theatertanzschule gerade für die Weihnachtssoiree ausdenken und mit insgesamt 140 Tänzerinnen und Tänzern im Alter zwischen 4 und 40 Jahren an einem Nachmittag umsetzen, wird die Geschichte zu einem ganz besonderen und einmaligen Erlebnis! Falls Ihr Tanzbein danach zwickt: Wagen Sie sich beschwingten Schrittes selbst zur Theatertanzschule. Schnuppern und ein danach folgender Einstieg sind ­j ederzeit möglich, weitere Informationen finden sie unter: www.theatersg.ch/mitmachen. (nst)


Vor dem Auftritt Fotoausstellung von Tine Edel

Seit September ist im Theaterfoyer die Foto­ ausstellung Vor dem Auftritt zu sehen. Foto­ grafin Tine Edel zeigt Aufnahmen, die die Schauspieler des Theaterensembles in ­e inem ganz besonderen Moment einfangen – unmittelbar vor ihrem Auftritt hinter der Bühne. Das Projekt und sein eindrucksvol­ les Ergebnis ist dem engen Vertrauensver­ hältnis zwischen Fotografin und Schau­ spielern zu verdanken.

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Nachtzug «Winterreise» von Franz Schubert

Adventsmatinee Alle Jahre wieder ...

3. Autoren-

wett­bewerb der Theater St.Gallen und Konstanz Eine Ausschreibung

Franz Schuberts Liederzyklus Winterreise ist zweifellos eines der bedeutendsten Werke des deutschen Liedrepertoires. Nachdem Nik Kevin Koch und Wolfgang Fritzsche be­ reits den frühen Schubertzyklus Die schöne Müllerin und zu Beginn dieser Spielzeit die posthum veröffentlichte Sammlung Schwanengesang aufgeführt haben, widmen sie sich nun dem zweiten grossen Liedzyklus des Romantikers. Es ist das letzte vollendete Werk von Franz Schubert und als solches nicht nur ein Zeugnis seines Reifestils, son­ dern auch von der grossen Fülle von Stim­ mungen und Gefühlsnuancen, die der Kom­ ponist musikalisch einzufangen vermochte. Wir laden Sie herzlich ein, im Rahmen des Nachtzuges, das heisst rechtzeitig zum Ein­ bruch der Nacht in die musikalischen Traum­ welten von Franz Schubert einzutauchen!

Interpreten Nik Kevin Koch, Tenor Wolfgang Fritzsche, am Flügel Termin 6. Dezember 2014, 21 Uhr, Lokremise

Einsendeschluss: 31. Dezember 2014 Finale: 6. Juni 2015, Lokremise St.Gallen

(c) Barbara Müller-Walter

«Es ist Advent, es ist Advent, die Flocken rieseln leise. Die Wärme in uns teilen wir, sie zieht nun weite Kreise.» Liebgewonnene Traditionen soll man pfle­ gen und so laden wir Sie auch heuer wieder zur alljährlich stattfindenden Adventsma­ tinee in das Foyer des Grossen Hauses ein. Ensemblemitglieder kredenzen an diesem zweiten Adventssonntag des Jahres 2014 Musikalisches, Besinnliches, Unterhaltsames und Erfreuendes. Nehmen Sie eine Auszeit von der Hektik der letzten Tage des Jahres und geniessen Sie mit uns den Zauber klir­ rendkalter Wintererzählabende und die fröh­ liche, vorweihnachtliche Stimmung. (sl)

Sonntag, 7. Dezember 2014 11 Uhr, Theaterfoyer, Eintritt frei

Nik Kevin Koch

In dieser Saison richten die Theater St.Gal­ len und Konstanz bereits zum dritten Mal einen gemeinsamen Autorenwettbewerb aus, der eine nachhaltige Förderung des Autors zum Ziel hat. Es können sich deutschspra­ chige Autorinnen und Autoren ohne Alters­ einschränkung beteiligen, indem sie eine zehnseitige Dramenszene sowie ein Expo­ sée einreichen, das die Idee, die Figuren und die Sprache des geplanten Stückes vor­ stellt. Die Teilnahmebedingung am Auto­ renwettbewerb der Theater St.Gallen und Konstanz ist im Gegensatz zu vielen ande­ ren Wettbewerben nicht das Vorlegen eines bereits fertigen Stückes, stattdessen wer­ den künstlerisches Potenzial, dramatische Ideen und sprachliche Brillanz gesucht. Aus den eingesandten Beiträgen wählt eine Fachjury vier Stückkonzepte aus, die in ­s zenischen Lesungen öffentlich vorge­ stellt werden. Die Zuschauer vergeben dann einen Publikumspreis, eine Fachjury den mit 10 000 Franken dotierten Hauptpreis. Eine Besonderheit des hiesigen Autoren­ wett­b ewerbs liegt in dem Ziel begründet, DramatikerInnen über den eigentlichen Wett­ bewerb hinaus zu fördern. So geht mit dem Hauptpreis eine Anbindung des Autors an die Theater St.Gallen und Konstanz einher: Die Theater sichern sich mit der Preisver­ gabe das Recht zur Uraufführung des dann fertigen Stückes und der prämierte Autor erhält zusätzlich zum Preisgeld ein drei­ monatiges Stipendium im Gegenwert von 10 000 Franken, das seinen Aufenthalt vor Ort finanziert und ihn in den praktischen Theaterbetrieb einbindet. Hiermit wird er­ möglicht, dass er seinen Text nah an der Theaterpraxis und dramaturgisch betreut ausformulieren und während der Proben zur Uraufführung (am Theater Konstanz im Jahr 2015) praktisch überprüfen kann. Die Produktion wird dann auch als Gastspiel am Theater St.Gallen zu sehen sein. Sie wollen sich nicht als Zuschauer, son­ dern als Autor am Wettbewerb beteiligen? Bitte erkundigen Sie sich unter theatersg.ch «Autorenwettbewerb» über weitere relevante Teilnahmedetails. (nst) Mit grosszügiger Unterstützung der

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Pressestimmen

Carmen Das Theater St. Gallen hat nun aber eine Neuproduktion von Carmen herausgebracht, die mit solchen Rollenklischees gründlich aufräumt. Der Regisseur Nicola Berloffa be­ freit die Figuren der beliebten Oper Georges Bizets von der Last der Aufführungstradi­ tion und fängt gewissermassen bei null wie­ der an. Der Dirigent Modestas Pitrėnas wie­ derum verbindet dramatische Spannung und Poesie wirkungsvoll miteinander. Dabei ist für Auge und Ohr eine schlüssige Deutung herausgekommen. […] Die Bulgarin Alex Penda, welche die Titelrolle an der Pre­ miere singt, besitzt eine Stimme, die nicht auf Hochglanz getrimmt ist. Ausdruck ist ihr wichtiger als Schönheit. Ihr Sopran klingt eigentlich wie ein Mezzo, dazu manchmal rau, ungehobelt, ja ordinär und passt ausgezeichnet zur Rolle der Fabrik­ arbeiterin. […] Die gelungenste Neudeu­ tung ist jene der Micaëla. Sie erscheint nicht als Unschuld vom Land, sondern als echte Alternative zu Carmen. […] Cristina Pasaroius leichter Sopran verleiht der Rolle eine ge­ winnende Ausstrahlung. Ganz besonders punktet sie bei ihrer herzerweichenden Arie im dritten Akt, mit der sie José zurück­ erobern will. […] Vermeidung von Klischees ist auch bei Bühne und Kostümen angesagt. Rifail Ajdarpasic lässt auf der Bühne fast ­alles Spanische weg. […] Durch verschiedene Holzkonstruktionen, besonders durch die allgegenwärtigen Jalousieläden, wird eine

Szenenbild aus X=Hase. Foto: Andreas J. Etter

sommerliche, mediterrane Welt geschaf­ fen. Dazu lässt Marco Giusti das Licht stets steil von oben einfallen, als würde die Son­ ne unbarmherzig brennen. […] Der Verzicht auf alles Folkloristische bei Bühnenbild und Kostümen lenkt den Blick des Betrach­ ters auf das Kerngeschehen, nämlich die Interaktionen der Protagonisten. Wenn José am Schluss Carmen ersticht, sind sie alleine auf der Bühne, während der Trubel des Stier­ kampfs unsichtbar bleibt. Neue Zürcher Zeitung

X=Hase Die ausdrucksstarke Tanzcompanie zeigte eine surrealistische Show, die beim Publi­ kum für Begeisterung sorgte. […] Das Stück entführte auf eine sinnliche Reise durch zwölf Stationen: Die Bühne drehte sich wie ein Karussell und eröffnete dem Betrachter immer neue, überraschende Ausblicke. […] Nach und nach erwachten die Tänzer in der surrealistischen Tanzgleichung «X = Hase» zum Leben, zeigten ihre individuellen Fä­ higkeiten und brillierten auch als Gruppe. […] Tänzerisch wandelte die Truppe immer wieder zwischen Klassik und Moderne, zwi­ schen Mann und Frau, Traum und Wirklich­ keit und zeigte schauspielerisches Talent. sda Das Bewegungsspektrum reicht von Remi­ niszenzen ans klassische Ballett über innigexpressive Momente bis hin zu tanztheatra­ lischen Szenen und Stepdance-Einlagen: diese allerdings aufgeladen zu einer Per­ formance mit Ausrufezeichen. «Gib deinem Ich einen Tritt», heisst es später. – Ein geist­ reiches wie sinnliches Vergnügen, den mehrheitlich blutjungen Tänzerinnen und Tänzern dabei zuzusehen, wie sie «mit ganz enorm wenig viel» erschaffen. Ostschweiz am Sonntag

Szenenbild aus Carmen. Foto: Hans Jörg Michel

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Aufruf zum Social Sound Organism Eine Klanginstallation zum Mitmachen Lokremise St.Gallen (Kunstzone) – 8. bis 11. Januar 2015

Ein ausser­gewöhnliches Musikprojekt in Form eines viertägigen Workshops in Zusammen­arbeit mit dem Klangkünstler Knut Remond präsentiert das Sinfonie­ orchester St.Gallen im Januar 2015 – den Social Sound ­Organism. Ein Workshop über und mit Klängen und Geräuschen, gipfelnd in ­einer Klang­installation in der Kunst­zone der Lokremise.

teilten Lautsprechern abgespielt und damit zum Social Sound Organism verwoben. An der Entstehung der Klanginstallation arbei­ ten die Teilnehmer natürlich aktiv mit. So nehmen die einzelnen Soundtracks unter­ einander Kontakt auf, überlagern, vermi­ schen sich, sind dabei aber individuell her­ aushörbar und erzeugen so eine Art akusti­ sches Abbild der Gesellschaft – und ein kollektives Kunstwerk.

Knut Remond stammt aus Basel, lebt in ­B erlin und wurde bereits mehrfach für sein künstlerisches wie auch pädagogisches Schaffen ausgezeichnet. Mitmachen kann jeder bzw. können die ca. 40 Personen, die sich rechtzeitig anmelden (Details s. u.), ein­ zige Voraussetzung: ein Smartphone (i OS oder Android) und Interesse an Klang und Klängen. Die Teilnahme ist kostenlos. Ziel des Social Sound Organism ist eine grosse Klanginstallation in der Kunstzone der Lokremise St.Gallen, zu der jeder Teil­ nehmer am Workshop eigene Tonaufnah­ men von ca. 20 Minuten Dauer beisteuert, seinen persönlichen Soundtrack. Die Teil­ nehmer werden aufgefordert, sich selber und der Geräusch- und Klangkulisse ihres täglichen Lebens zuzuhören und Tonauf­ nahmen zu machen, die ihr Leben repräsen­ tieren, die ein Klanglogbuch ergeben, einen persönlichen akustischen Steckbrief. Hier­ zu dient eine eigens für dieses Projekt kon­ zipierte und programmierte App für Smart­ phones (i OS und Android), die rechtzeitig vor dem Projekt heruntergeladen werden kann. Mit dieser App können einfach und übersichtlich qualitativ hochwertige Ton­ aufnahmen gemacht und bearbeitet werden. Zusätzlich erstellt die App eine GPS -unter­ stützte «soundmap», eine geografische Karte, die über Aufnahmeorte informiert und die Bewegung des Aufnehmenden in seinem sozialen Raum sichtbar macht. Die Tonauf­ nahmen aller Teilnehmer werden schliess­ lich für die Vernissage auf 40 im Raum ver­

Neben diesen ureigenen Klangerlebnis­ sen sollen alle Teilnehmer aber auch erfah­ ren, wie zeitgenössische Komponisten nach ihren Methoden mit Klängen arbeiten und diese für den künstlerischen ­Ausdruck ein­ setzen. Deswegen wird der renommierte St.Galler Komponist Alfons Karl Zwicker den Teilnehmern im Rahmen des Workshops von seiner Arbeit mit Klängen berichten; als Schlusspunkt besuchen alle Teilnehmer am 22. Februar 2015 noch das 7. Tonhallekon­ zert des Sinfonieorchesters St.Gallen, bei dem ein neues Werk von Alfons Karl Zwicker ur­ aufgeführt wird. Der Social Sound Organism bietet die Gelegenheit, an einem einzigartigen Kunst­ projekt teilzunehmen und sich selbst mit ganz persönlichen Tonaufnahmen in diesen sozialen Klangorganismus einzubringen. Geschult werden das genaue Hinhören, das Untersuchen all der akustischen Reize und

«Ein heterogener, demokratischer «Social-Sound-Organism», der individuell bzw. einzeln über Aktivlautsprecher ausgestrahlt wird. Es ist quasi ein demokratischer, klingender Organismus bzw. ein Audio-Cluster, der den Zeit-Geist und die damit verbundene Technologie thematisiert.» (Knut Remond)

Geräusche, die unser Leben bestimmen, auf ihre Klanglichkeit, die oft ungeahnte Facet­ ten annehmen kann. Mit dem aus unserer Gesellschaft kaum mehr wegzudenkenden Smartphone werden neue, vielleicht unbe­ kannte Wege beschritten, und gemeinsam mit ganz unterschiedlichen Menschen ent­ steht ein kollektives Kunstwerk. Der Austausch mit Knut Remond und ­A lfons Karl Zwicker kann zusätzlich dazu beitragen, einen Zugang zu den Bereichen Neue, elektronische und aleatorische Mu­ sik zu finden und die Hemmschwelle zu der auf den ersten Blick so unzugänglichen Neuen Musik spielerisch zu überschreiten; denn die Rezeption dieser Musik steht und fällt mit der Fähigkeit, neben emotionaler Offenheit und Beeindruckbarkeit auch struk­ turellen Feinheiten mit geschulten Sinnen zu begegnen. Am Donnerstag, 8. Januar 2015, findet von 10 bis 12 Uhr die Eröffnungsveranstal­ tung statt, anschliessend und am Freitag werden individuell Aufnahmen gemacht (d. h. keine zeitlichen Verpflichtungen!), am Samstagnachmittag wird gemeinsam die Klang­ i nstallation erstellt, am Sonntag, 11. Januar 2015, findet um 11 Uhr die Vernis­ sage und Schlussveranstaltung, am Sonn­ tag, 22. Februar 2015, um 17 Uhr das 7. Ton­ hallekonzert statt. Weitere Details erhalten alle Teilnehmer nach erfolgter Anmeldung. Anmeldung bitte per Mail an unseren Kommunikator, Herrn Karl Schimke, unter k.schimke @ sinfonieorchestersg.ch mit An­ gaben zu Namen, Alter und Beruf. Wir bit­ ten um Verständnis, dass wir das Teilneh­ merfeld auf ca. 40 Personen begrenzen müssen und daher eventuell nicht alle Inte­ ressenten berücksichtigen können. Anmel­ deschluss ist der 21. November 2014. (fs)

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Vom Pochen des Schicksals Bringer des Feuers, Düsternis, vom Dunkel zum Licht

3. Tonhallekonzert Donnerstag, 13. November 2014, 19.30 Uhr Freitag, 14. November 2014, 19.30 Uhr Einführung zu den Konzerten jeweils um 18.30 Uhr

Otto Tausk, Leitung Fernando Gomes, Violoncello Ludwig van Beethoven Ouvertüre Die Geschöpfe des Prometheus op. 43 Dmitri Schostakowitsch Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 2 op. 126 Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67 Hörwege! Am Freitag, 14. November 2014, spielt Fernando Gomes nach Ende des Konzerts noch ein ca. 20-minütiges Late Night Special mit Kammermusik aus seiner Heimat Portugal.

Musik und Lunch 1. Mittagskonzert Mittwoch, 19. November 2014 12.15 Uhr, Tonhalle Otto Tausk, Leitung Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67

Ludwig van Beethovens Ouvertüre zur Bal­ lettmusik Die Geschöpfe des Prometheus ist die erste von seinen insgesamt 11 Ouvertü­ ren, welche ungefähr zeitgleich mit seinen 9 Sinfonien entstanden sind. 1801, ein Jahr nach seiner 1. Sinfonie, wurde Beethovens einziges Ballett im Theater der Wiener Hof­ burg uraufgeführt. Beethoven hielt nicht viel von dieser musikalischen Gattung, und doch lag ihm die Arbeit an diesem Werk sehr am Herzen. Grund dafür ist der durch und durch aufklärerische Geist, den diese Be­ arbeitung des antiken Stoffes atmet, und der revolutionäre Charakter des Prometheus­ mythos. Der durch ein «happy end» für Pro­ metheus, Musen und Menschen veranlasste Optimismus und die Hoffnung auf eine auf Vernunft, Frieden, Kunst und Freiheit ­gegründete Menschheit entsprachen voll­ ends Beethovens Idealen und sind speziell in Die Geschöpfe des Prometheus mitreissend musikalisch ausgestaltet. Dieser bis jetzt primär inhaltlich von den Gedanken der Aufklärung geprägte Keim beginnt in Beet­ hoven zu dieser Zeit immer mehr zu spries­ sen und prägt sein kompositorisches Schaf­ fen je länger je mehr: Ein erster Markstein seines «neuen Wegs» verkörpert die Eroica, in deren Finale Beethoven auch aus seiner Prometheusmusik zitiert. Bereits nach der Vollendung der Dritten begann er an seiner 5. Sinfonie zu arbeiten, welche trotz der de­ saströsen Uraufführung, die 1808 in Wien stattgefunden hatte, im Eiltempo Europa

Walter und Verena Spühl Stiftung

Fernando Gomes

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Otto Tausk

eroberte. Mit dem «Durch die Finsternis zum Licht»-Programm, dem berühmten Durchbruch von Moll nach Dur, und der neuen Inhaltlichkeit seiner «Ideensinfonie» revolutionierte Beethoven die Musik und setzte den Grundstein für die Sinfonik des 19. Jahrhunderts. E.T.A. Hoffmann rezen­ sierte die Sinfonie 1810 in der Allgemeinen Musikalischen Zeitung und erhob sie zum Ausgangspunkt einer romantischen Musik­ ästhetik: «Beethovens Musik bewegt die Hebel der Furcht, des Schauers, des Entsetzens, des Schmerzes und erweckt eben jene unendliche Sehnsucht, welche das Wesen der Romantik ist. Er ist daher ein rein romantischer Komponist ...». Die Unmittelbarkeit, mit der diese Sinfonie das Publikum schon nach den ers­ ten vier Tönen des berühmten «Schicksals­ motiv» anspricht, es in ihren Bann zieht und die ganze kämpferische Bewegung aus der Dunkelheit zum Licht nachvollziehen lässt, macht dieses Werk zu einer Hymne auf revo­ lutionären Geist und den Glauben an die daraus hervorgehenden demokratischen Werte. Dmitri Schostakowitschs 2. Cello­ konzert kontrastiert Beethovens Optimismus und Aufbruchstimmung mit eher düsteren, unheilvollen Klängen, wie auch seine eige­ ne Realität fast durchgehend durch Unfrei­ heit, Bedrohung durch das Stalin-Regime und zu dieser Zeit stetig zunehmende Krankheit geprägt war. Der Extrovertiertheit der beet­ hovenschen Freudenbekundung wird die introvertierte, zerbrechliche, «allzumensch­ liche» Cellostimme in Schostakowitschs Kon­ zert gegenübergestellt. Der Widerstand ge­ gen die Verhältnisse zeigt sich, wie so oft bei Schostakowitsch, im Grotesken und in einer Wut, die immer wieder musikalisch aus­ bricht. Zu Unrecht steht das Werk im Schat­ ten des 1. Cellokonzerts, denn es markiert den Beginn zu Schostakowitschs Spätwerk, welches sich durch deutliche Reduktion der Mittel und Konzentration des Aus­ drucks auszeichnet. Solist im Cellokonzert ist Fernando Gomes, Solo-Cellist des Sinfo­ nieorchesters St.Gallen. Um den für dama­ lige Verhältnisse so unerhört revolutionä­ ren musikalischen und auch klanglichen Charakter von Beethovens 5. Sinfonie deut­ lich erlebbar zu machen, spielen die Blech­ bläser des Orchesters in diesem Werk sämt­ lich auf historischen Instrumenten. (os)


450 Jahre William Shakespeare The Bard, Ein Sommernachtstraum, Shakespeare und die Romantik

4. Tonhallekonzert Sonntag, 30. November 2014, 17 Uhr Einführung um 16 Uhr

Johannes Wildner, Leitung Otto Nicolai Ouvertüre Die lustigen Weiber von Windsor Antonín Dvořák Ouvertüre Othello op. 93 Pjotr I. Tschaikowsky Fantasie-Ouvertüre Romeo und Julia op. 67 Felix Mendelssohn Bartholdy Musik zu Ein Sommernachtstraum op. 21  / op. 61 Mit grosszügiger Unterstützung von

Der immer noch sagen­ umwobene William Shake­ speare kann zweifellos als Leitstern am Himmel der Weltliteratur bezeichnet werden. Kein Autor vor oder nach ihm genoss einen ­derart grossen Ruhm und eine Rezeptionsgeschichte, die die Welt der Literatur, im speziellen die Dramen­ geschichte, bis heute so nachhaltig geprägt hat. Seine Anhängerschaft im englischen Sprach­ raum — auch «bardolatry», also eine Art Götzen­ dienst am Barden Shakespeare, genannt — setzte sogleich nach seinem Tod ein. In der deutschen Literatur folgte diese etwas spä­ ter, dann aber übte er einen immensen Ein­ fluss auf Lessing, die Stürmer und Dränger, die Romantiker und auch auf zahlreiche Schriftsteller der Moderne aus. Doch er ist nicht nur literarischer Leitstern, sondern vermochte mit seinen unvergesslichen und in ihrer Zeitlosigkeit immer wieder frappie­ renden Figuren und Geschichten stets auch Malerei und Musik zu inspirieren. So der sich und seine betörende Wirkung auf Frauen masslos überschätzende Sir John Falstaff in Die lustigen Weiber von Windsor: Für ­s einen Vorwitz und seine Überheblichkeit wird er durch ein Komplott der von ihm be­ gehrten Frauen von diesen verhöhnt, bloss­ gestellt und in die Flucht getrieben. Othello

ist die zeitlos grosse Tragödie, in welcher der gleichnamige, dunkelhäutige Protago­ nist — zu dieser Zeit ungewöhnlich als edel und aufrichtig dargestellt — seine geliebte Desdemona in einer Folge von Intrigen und Missverständnissen aus Eifersucht erdros­ selt und sich, als er sein Verfehlen an der Unschuldigen erkennt, selbst erdolcht. Wie­ derum das Thema des Liebestods wird in Romeo und Julia, der wohl berühmtesten Liebesgeschichte der Weltliteratur, aufge­ griffen: Die sich unsterblich liebenden Haupt­ figuren gehören zwei verfeindeten Familien in Verona an, was die Erfüllung ihrer Liebe verunmöglicht. Auch dieses Stück ist durch­ zogen von Irrungen und Wirrungen und lässt einen Brief von Julia an Romeo, der allerdings nie ankommt, schliesslich zum Auslöser des tragischen Missverständnis­ ses werden, welches den zutiefst verstören­ den Selbstmord der beiden Liebenden nach sich zieht. Ein ganz anderes, metaphorisch komisches Verwirrspiel findet in Ein ­Sommernachtstraum statt: Die tatsächli­ chen Liebeswirren um Theseus’ Tochter Hermia, ihre Verehrer und ihre Freundin Helena werden im Wald bei dem Elfenkö­ nigspaar Oberon und Titania auf die Spitze getrieben: Mittels eines verliebt machen­ den Blumennektars werden die Liebesver­ hältnisse der Figuren ständig, meist aus Ver­ sehen, durcheinander gebracht und immer neu durchmischt. Schliesslich entscheidet sich Oberon, das Durcheinander aufzulösen und somit eine glückliche Vereinigung der Liebenden möglich zu machen. Dies sind nur vier berühmte Beispiele aus Shakespeares Schaffen, die aber gemeinsam die Bandbreite shakespearescher Figuren und Themen ideal­ typisch umreissen. In seinem Wortwitz, sei­ ner blutrünstigen Dramatik, seiner herzzer­ reissenden Melancholie und deren vielfälti­ gen Kombinationen ist Shakespeare kaum zu übertreffen. Zum 450. Geburtstag von Wil­ liam Shakespeare präsentiert unser 4. Ton­ hallekonzert vier der bedeutendsten und meistgespielten von Shakespeare inspirier­ ten Werke der musikalischen Romantik, Ni­ colais Weiber-Ouvertüre voll Geschäftigkeit und versöhnlicher Liebe, Dvořáks düsterfesselnden Othello, Tschaikowskys drama­ tischen Hymnus an Romeo und Julia sowie den frühen Geniestreich des blutjungen Felix Mendelssohn-Bartholdy Ein Sommernachtstraum voller Elfenspuk und -zauber, Lyrik und Humanismus. (os) 17


Grandseigneur des Violoncello Miklós Perényi und Dénes Várjon im Meisterzyklus

2. Meisterzykluskonzert Sonntag, 7. Dezember 2014, 17 Uhr

Miklós Perényi, Violoncello Dénes Várjon, Klavier Ludwig van Beethoven Sonate für Violoncello und Klavier Nr. 3 A-Dur op. 69 Johann Sebastian Bach Suite Nr. 4 Es-Dur BWV 1010 für Violoncello solo Ludwig van Beethoven Klaviersonate Nr. 12 As-Dur op. 26 Zoltán Kodály Sonatina für Violoncello und Klavier (1922) Béla Bartók Rhapsodie Nr. 1 für Violoncello und Klavier Sz 86

Sonntags um 5 Sonntag, 16. November 2014 17 Uhr, Forum St. Katharinen ab 16 Uhr «Prélude» im Foyer mit Kaffee und Gebäck

Zwei der herausragenden ungarischen Musiker unse­ rer Zeit, der Cellist Miklós Perényi und Pianist Dénes Várjon, gastieren solistisch und als lange aufeinander eingespieltes Duo im Rah­ men des 2. Meisterzyklus­ konzertes in der Tonhalle St.Gallen. Ihr Programm setzt sich aus repräsentativen Werken des 18. bis 20. Jahrhunderts zusam­ men, womit ein historisch weiter Bogen über Genres und musikalische Ausdrucks­ weisen gespannt wird. Perényi und Várjon spielen im Duo Kammermusik aus ihrer ­u ngarischen Heimat von Zoltán Kodály und Béla Bartók wie auch Ludwig van Beetho­ vens grosse «mittlere» Sonate für Violoncello und Klavier Nr. 3 op. 69. Dazu sind sie in je einem Programmpunkt als Solisten zu

Dénes Várjon

Igor Keller, Violine Gregory Gates, Violine Nicolas Corti, Viola Adrian Gavrilescu, Violoncello Aline Spaltenstein, Kontrabass Philip Glass Streichquartett Nr. 5 Antonín Dvořák Streichquintett G-Dur op. 77 Arvo Pärt Summa Miklós Perényi

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hören, wobei sie sich hierbei mit einer von Bachs Suiten für Violoncello solo und einer Klaviersonate Beethovens der berühmtes­ ten Literatur für Cello- und Klaviersolisten schlechthin bedienen. Miklós Perényi ist einer der grossen Cellisten seiner Genera­ tion und wurde 1980 mit dem Kossuth-Preis und 1987 mit dem Bartók-Pásztory-Preis ausgezeichnet. Er wird regelmässig zu den namhaften europäischen Musikfestivals ein­ geladen und ist als Solist international ge­ fragt. Weiter erwähnenswert sind seine hoch­ gelobten CD -Aufnahmen bei ECM Records, wie z. B. das gesamte Werk von Beethoven für Cello und Klavier zusammen mit András Schiff oder auch seine Solo- CD mit Werken Brittens, Bachs und Ligetis aus dem Jahr 2012. An den internationalen Meisterkursen von András Schiff nahm der Pianist Dénes Várjon bereits als Jugendlicher jährlich teil. Várjon wurde 1997 der Liszt-Preis verliehen und auch er gastiert an zahlreichen Festi­ vals, wie den Salzburger Festspielen, bei András Schiffs und Heinz Holligers «Ittinger Pfingstkonzerten» und Piano Series sowie Gidon Kremers Lockenhaus Festival. (os)


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Mir träumte … Künstlertraum Nr. 3 – Luzian Hirzel

Mir träumte schon am Tag davor, dass es jetzt losging. Wir trafen uns an einem Ort, der eine Mischung war aus zwei Orten, die ich kannte, und einem dritten, an dem ich am Tag zuvor vorbeigegangen war. Auf dem Weg dahin ging sie eine ganze Weile vor mir her, ohne dass ich mir ganz sicher war, ob sie es tatsächlich ist und ohne dass ich den Mut hatte, sie auf gut Glück anzusprechen. Als wir dann angekommen waren, jeder für sich und doch zusammen, sah

ich im Hintergrund weitere bekannte Gesichter, die aber nichts mit dem zu tun hatten, was hier gleich losgehen würde. Mein Gesicht erschien ihr beim Wiedersehen für eine Weile unbekannt, ich hatte mich wohl verändert. Als sie mich dann doch erkannte, folgte auf die Irritation eine herzliche, wohlige, lange Umarmung. Sie sah mich nochmals an und sagte nur: «Alt bist du geworden.» «Das kann doch gar nicht sein», erwiderte ich und wachte auf.

Zu dieser Kolumne Jeden Monat lassen wir Sie in dieser Spielzeit an den Tag- oder Nachtträumen unserer Ensemblemitglieder teilhaben. Der Schauspieler Luzian Hirzel, der seit der Spielzeit 2013 / 14 als festes Ensemblemitglied am Theater St.Gallen engagiert ist, erzählt von einem Traum, den er in der Nacht vor dem Probenbeginn zum Familienstück Der kleine Lord hatte, in dem er die Titelfigur, Cedric Errol, spielt. Nach Hans im Glück ist dies seine zweite Zusammenarbeit mit der Regisseurin Dora Schneider. Luzian Hirzel als Cedric Errol im Familienstück Der kleine Lord. Foto: Daniel Ammann

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Veranstaltungsübersicht November / D ezember 2014

Theater Grosses Haus

Do 6 . 11 .

Besetzung

Samuel Beckett ... – Dramaticules 20 Uhr Kurzdramen von Samuel Beckett frei /Premiere

Leitung: Ries, Sommerfeld, Häne; mit: Green, Güntens­p erger, Hettkamp, Rhode, Schäfer, Lipgens

Das Traumfresserchen

Leitung: Hettkamp, Kraus, Hengartner; mit: Green, Güntensperger, Fend

Mit: Stanke, Seibert, Borchert, Antoni, Musical von Frank Weckerlin, Besett, Wildhorn, Ivan Menchell, Wacker, Johansson, Robin Lerner Lamberty, Bellinx KV / frei

Anything Goes 19 . 30  –  22 . 15 Uhr

Musical von Cole Porter frei

Mit: Mönch, Pohaska, Windegger, Hellberg, Jovanovic, Muik, Pfeifer, Hauser, Moore, Berg, u.v.w.

So 9 . 11 .

Mit: Uhlenhopp, Fillmore, Shanahan, Gritschneder, Oper von Erich Wolfgang Ymeraj, Frei, Botta, Joita Korngold SoN-B / frei

Di 11 . 11 .

Die Entführung aus dem Serail 19 . 30  –  22 . 15 Uhr Oper von Wolfgang Amadeus Mozart Di / CTV / frei

Mit: Or, Payer, Trainer, Koch, Páll, Ransburg

Der Besuch der alten Dame 19 . 30  –  22 Uhr Schauspiel von Friedrich Dürrenmatt VB -B / frei

Mit: Glössner, Hettkamp, Spühler, Nessi, Fend, Hirzel, Sorring, Kraß­ nitzer, Rhode, Hölzl, Schäfer, Riedl, Steck, Albold, Peter, Sigl, Gheorghiu-Banciu, Green Franchi, Koller, Güntensperger

14  –  14 . 50 Uhr

Kinderstück nach Michael Ende ( 5 +) frei, Studio

Die tote Stadt

17  –  19 . 20 Uhr

X=Hase 20  –  21 . 30 Uhr

Tanzstück von Beate Vollack Mu-A / frei Das Traumfresserchen

Leitung: Vollack, Chan, van Vark, Irmer; mit: Tanzkompanie des Theaters St.Gallen

wie am 8 . 11 .

14  –  14 . 50 Uhr

Kinderstück nach Michael Ende ( 5 +) frei, Studio

Do 13 . 11 .

Samuel Beckett ... – Dramaticules 20 Uhr frei

wie am 7 . 11 .

Fr 14 . 11 .

X=Hase 20  –  21 . 30 Uhr Tanzstück von Beate Vollack frei

wie am 11 . 11 .

X=Hase 17  –  18 . 30 Uhr Uhr Tanzstück von Beate Vollack frei

wie am 11 . 11 .

Carmen 19 . 30  –  22 . 20 Uhr Oper von Georges Bizet frei

So

Der Besuch der alten wie am 12 . 11 . Dame 14 . 30  –  17 Uhr Schauspiel von Friedrich Dürrenmatt SoN-A / frei Der Besuch der alten Dame 19 . 30  –  22 Uhr So-A / SG -So / frei

Schicksal / Beethoven 5 3 . Tonhallekonzert 19 . 30 Uhr K+ / Do / frei Schicksal / Beethoven 5 3 . Tonhallekonzert 19 . 30 Uhr

Fr/ frei

Mit: Penda, Taylor, Argiris, Trainer, Holzhauser, Pasaroiu, Koch, Kernot, Maze, Shanahan

Sa 15 . 11 .

16 . 11 .

Sinfonieorchester Tonhalle

Artus

Fr

Mi 12 . 11 .

Besetzung

19 . 30  –  22 Uhr

7 . 11 .

Sa 8 . 11 .

Theater Lokremise/Studio Theaterfoyer

Sonntags um 5 17 Uhr

Kammermusik So um 5 / frei Forum St.Katharinen

wie am 12 . 11 .

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Theater Grosses Haus

Besetzung

Theater Lokremise/Studio Theaterfoyer

Besetzung

1 . Migros-Kulturprozent Classics 19 . 30 Uhr Classics / frei, Tonhalle

Mo 17 . 11 .

Mi 19 . 11 .

Fr 21 . 11 .

Sa 22 . 11 .

Sinfonieorchester Tonhalle

Die Entführung aus dem Serail 19 . 30  –  22 . 15 Uhr Oper von Wolfgang Amadeus Mozart Mi-G/Mi-mu/ SG -Mi / frei

Mit: Or, Payer, Trainer, Koch, Kernot, Ransburg

Mit: Vinke, Fillmore, Shanahan, Gritschneder, Oper von Erich Wolfgang Ymeraj, Frei, Botta, Joita Korngold Fr/ KuT/ frei Die tote Stadt

19 . 30  –  21 . 50 Uhr

Der kleine Lord 14 Uhr Familienstück nach F. H. Burnett ( 5 +) frei / Premiere

Samuel Beckett ... – Dramaticules 20 Uhr ( 19 . 30 Uhr Einführung) S-Mi/ frei

wie am 7 . 11 .

Samuel Beckett ... – Dramaticules 20 Uhr frei

wie am 7 . 11 .

1 . Mittagskonzert 12 . 15 Uhr

Beethoven

Leitung: Schneider, Richter, Wolffersdorff, Fischer, Richter; mit: Hirzel, Dengler, Gheorghiu-Banciu, Kalhammer-Loew, Fend, Riedl, Albold, Waibel

wie am 12 . 11 . Der Besuch der alten Dame 19 . 30  –  22 Uhr Schauspiel von Friedrich Dürrenmatt Sa / frei So 23 . 11 .

Mo 24 . 11

Mit: Stanke, Seibert, Borchert, van Dam, Weckerlin, Besett, Wacker, Musical von Frank Wildhorn, Ivan Menchell, Johansson, Lamberty, Bellinx Robin Lerner frei Artus

17  –  19 . 30 Uhr

Die tote Stadt Mit: Uhlenhopp, Fillmore, 19 . 30  –  21 . 50 Uhr Maze, Gritschneder, Oper von Erich Wolfgang Ymeraj, Frei, Botta, Joita Korngold VB -C / frei Kinderweihnachtssoiree 17 Uhr Eintritt frei

Theatertanzschule

Ödipus Stadt 19 . 30  –  22 . 30 Uhr Schauspiel von John von Düffel VB -A / frei

Mit: Losehand, Schäfer, Hettkamp, ­R hode, Gey, Sigl, Green, Güntensperger, Hirzel

Die Entführung aus dem Serail 19 . 30  –  22 . 15 Uhr Oper von Wolfgang Amadeus Mozart M-Fr/ frei

Mit: O’Loughlin, Payer, Trainer, Koch, Páll, Ransburg

Sa

Anything Goes

29 . 11 .

19 . 30  –  22 . 15 Uhr

Mit: Mönch, Pohaska, Wind­e gger, Hellberg, Jovanovic, Muik, Pfeifer, Hauser, Moore, Berg, Frei, u.v.w.

Mi 26 . 11 .

Do 27 . 11 .

Fr 28 . 11 .

Musical von Cole Porter frei So

Der kleine Lord

30 . 11 .

14 Uhr

wie am 22 . 11 .

Familienstück nach F. H. Burnett ( 5 +) frei Di 2 . 12 .

Der Besuch der alten wie am 12 . 11 . Dame 19 . 30  –  22 Uhr Schauspiel von Friedrich Dürrenmatt Fern-A /B/frei

Do 4 . 12 .

Der Besuch der alten wie am 12 . 11 . Dame 19 . 30  –  22 Uhr Schauspiel von Friedrich Dürrenmatt KV / frei

22

wie am 7 . 11 . Samuel Beckett ... – Dramaticules 17 Uhr ( 16.30 Uhr Einführung) frei

wie am 7 . 11 . Samuel Beckett ... – Dramaticules 20 Uhr (19.30 Uhr Einführung) frei

Samuel Beckett ... – Dramaticules 20 Uhr frei

wie am 7 . 11 .

Samuel Beckett ... wie am 7 . 11 . – Dramaticules 17 Uhr (16.30 Uhr Einführung) frei

Sommernachtstraum / Romantik 4 . Tonhallekonzert 17 Uhr So/ frei


Fr 5 . 12 .

Sa 6 . 12 .

So 7 . 12 .

Theater Grosses Haus

Besetzung

Theater Lokremise/Studio Theaterfoyer

Besetzung

Anything Goes 19 . 30  –  22 . 15 Uhr Musical von Cole Porter frei

Mit: Mönch, Pohaska, Windegger, Hellberg, Jovanovic, Muik, Pfeifer, Hauser, Moore, Berg, Frei, u.v.w.

Samuel Beckett ... – Dramaticules 20 Uhr frei

wie am 7 . 11 .

Artus 19 . 30  –  22 Uhr Musical von Frank Wildhorn, Ivan Menchell, Robin Lerner frei

Mit: Stanke, Seibert, Borchert, van Dam, Weckerlin, Besett, Wacker, Johansson, Lamberty, Bellinx

Die Entführung aus dem Serail 17  –  19 . 45 Uhr Oper von Wolfgang Amadeus Mozart SoN-B / frei

Mit: O’Loughlin, Payer, Trainer, Koch, Kernot, Ransburg

Sinfonieorchester Tonhalle

Kostümverkauf 10  –  16 Uhr

Foyer Nachtzug Winterreise 21 Uhr

Tenor: Nik Kevin Koch, Pianist: Wolfgang Fritzsche

2 . Meisterzyklus-Konzert 17 Uhr (16.30 Uhr Einführung) MZ + frei

Adventsmatinee 11 Uhr

Foyer Samuel Beckett ... – Dramaticules 17 Uhr ( 16 . 30 Uhr Einführung) frei

wie am 7 . 11 .

Violoncello: Miklós Perényi, Klavier: Dénes Várjon

Unsere Vorstellungen und Konzerte werden ermöglicht durch:

Tickets theatersg.ch / sinfonieorchestersg.ch kasse @ theatersg.ch / Telefon 071 242 06 06 Billettkasse Montag bis Samstag 10 – 19 Uhr, Sonntag 10 – 12 . 30 Uhr Abendkasse jeweils eine Stunde vor der Veranstaltung

Vorverkauf im VBSG -Pavillon Bahnhofplatz, Montag bis Freitag 8 – 18 . 30 Uhr

Hotline Ticketportal Telefon 0900 101 102 Ihr Billett ist auch Ihr Busticket Konzert- und Theatertickets gelten als öV-Fahrausweis in der Ostwind-Zone 210 .

Impressum Herausgeber: Theater St.Gallen / Sinfonie­o rchester St.Gallen Redaktion: S. Kaden (sk) Autoren: M. Franchi (mf); S. Honegger (sh); A. Jud (aj); S. Lamprechter (sl); F. Scheiber (fs); N. Stazol (nst); Orlando Schneider (os); Irene Weber-Froboese (iwf) Design: TGG Hafen Senn Stieger, St.Gallen Produktion: Ostschweiz Druck AG , 9300 Wittenbach / Inserate: BB Art Service, 071 278 63 66 / Auflage: 6000 Stück / 22 . Jahrgang ISSN 1421 - 0266

Bitte richten Sie Ihre Adressänderungen an info @ theatersg.ch oder Tel. 071 242 05 05

23


A PP

9004 St.Gallen


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