November 2021
Vorwort
November, Ende des Jahres – schon wieder? 2021 hat Ihnen und uns so vieles vorenthalten, dass das Kultur-/Zeitkontinuum aus den Fugen ist. Ja, über Streaming hatten wir Kontakt über die erste Jahreshälfte hinweg, aber wir alle wissen, dass das lediglich ein Brückenschlag war, ein lebensnotwendiger und Hoffnung gebender zwar, aber eben auch von der Verlorenheit einer Fernbeziehung. Jetzt können wir wieder, dürfen wir – und wollen wir auch mehr denn je! Nutzen wir die Chance und lassen uns wieder aufeinander ein: Wir uns auf Sie, unsere Zusehen-
den, Zuhörenden, Dialogpartner*innen, den unentbehrlichen «künstlerischen Echoraum» des Publikums. Und Sie sich auf uns, auf Ihre Sinne, auf das unersetzbare Live-Erlebnis, das physikalische Schwingungen zu seelischen wandelt, auf Erstaunen und Erleben – und ja, auch wieder gemeinsam, Isolation tut niemandem gut und ist das Gegenteil von Kulturleben! Im November haben wir dazu schier endlose Möglichkeiten: Im Musiktheater vermitteln Breaking the Waves, Die Zauberflöte, SHE/HE/WE und Wüstenblume einen Eindruck von der unermesslichen Bandbreite, Vitalität, Vielheit und Energie der Kunstform. Mit Julia und Romeo, HotSpotOst und Die kleine Hexe verorten die Kolleg*innen vom Schauspiel sich und die Schaubühne im Lokalen wie im Welttheater. Und im Konzert, bei dem Ihre Phantasie und Ihr Empfinden das Bühnenbild sind, sind die Reisemöglichkeiten nicht minder unbegrenzt: Unser Tonhallekonzert Pastorale führt von der Schweiz über die Auvergne zu Beethoven durch musi-
kalische Landschaften, Arpeggione zu Schubert und der Klangtektonik Anton Bruckners. Eines der gefeiertsten Streichquartette der Gegenwart, das französische Quatuor Ébène, widmet sich Anfang Dezember Erschütterungen und Zartheit bei Haydn, Janáček und Schumann. Freunde des romantischen Virtuosenkonzerts goutieren im Mittagskonzert die Begegnung mit dem 1. Klavierkonzert Carl Reineckes, dessen gesamte Klavierkonzerte unser Orchester für das britische Label Hyperion einspielen wird. Und unsere formidablen Orchestermusiker*innen schlüpfen in Sonntags um 5 und Nachtzug einmal mehr aus ihren Rollen und mutieren zu Kammermusiker*innen – Geschichtenerzähler*innen, Tragöd*innen, Erinnernden. Es gilt wieder und liegt an uns, aber auch an Ihnen, herzlich willkommen!
Florian Scheiber Konzertdirektor
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Eine Hexe für die ganze Familie
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Alle gegen eine oder: Frau Müller muss weg
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Unser Hausautor zieht in den Container
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Der Gesang der Natur
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Schubert und Bruckner im 4. Tonhallekonzert
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Weltklasse mit dem Quatuor Ébène
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Tastenrausch über Mittag
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Bildstarkes Musiktheater
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Dank an unsere Sponsoren
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Veranstaltungskalender
Mama, warum sitz die auf dem Besen?
Damit fliegt sie zum Blocksberg
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DIE KLEINE HEXE
Hixgigu und häxgigäx! Die kleine Hexe hat einen riesengrossen Wunsch: Sie will endlich mit den anderen Hexen in der Walpurgisnacht um das grosse Feuer tanzen! Leider ist sie «erst» 127 Jahre jung und damit noch viel zu klein für das Fest, so ist nun mal das HexenGesetz. Ihr treuer Freund, der Rabe Abraxas, will sie davon abhalten. Doch die kleine Hexe reitet auf ihrem Besen auf den Blocksberg, tanzt voller Freude mit – und wird prompt von der griesgrämigen alten Hexe Muhme Rumpumpel erwischt! Hausregisseurin Barbara-David Brüesch inszeniert Otfried Preusslers Klassiker mit viel Musik und Tanz.
Was ist eigentlich eine gute Hexe? Was zaubert sie – und darf sie den Menschen mit ihrer Zauberkunst helfen? Die kleine Hexe hat ein Jahr Zeit, das herauszufinden. Denn weil sie beim Hexentanz erwischt wurde, wird sie dazu verdonnert, nach Hause zu laufen – ohne Besen! Der wird ihr zur Strafe nämlich weggenommen. Verbot ist Verbot! Ausserdem muss sie beim nächsten Mal vor dem Hexenrat beweisen, dass sie eine gute Hexe ist. Wenn sie diese Prüfung gemeistert hat, darf sie endlich mit der Kräuterhexe, der Sumpfhexe, der Windhexe, der Knusperhexe und allen anderen Hexen tanzen. Aber was eine gute Hexe genau ist, sagt ihr niemand … Der Rabe Abraxas jedenfalls sagt, dass gute Hexen vor allem eins nicht dürfen:
Böses tun! Obwohl – manchmal müssen auch Hexen mal ein bisschen böse sein …
Die böse Muhme Rumpumpel jedenfalls ist ihr immer auf den Fersen und notiert jede ihrer Taten …
Die kleine Hexe
Die kleine Hexe schwört Rache und lernt wie eine Besessene alle Zaubersprüche aus dem grossen Hexenbuch auswendig. Das muss sie auch, weil sie sich immer mal wieder verhext. Dann kommt statt Regen saure Milch vom Himmel … Sie begegnet drei Holzsammlerinnen, die im Wald sich gegen den gesetzestreuen Förster wehren müssen, dem frierenden Marronimann und den Kindern Vroni und Thomas, die auf dem Markt Papierblumen zu verkaufen versuchen. Ihnen allen hilft sie mit ihrer Hexerei – doch ist das, was die anderen Hexen von ihr erwarten?
Otfried Preusslers Kinderbuchklassiker Die kleine Hexe erschien 1957. Preussler hatte die Geschichte erfunden, um seinen Töchtern vor dem Einschlafen die Angst vor bösen Hexen zu nehmen. Bis heute wurde Die kleine Hexe in insgesamt 47 Sprachen übersetzt.
Premiere Samstag, 13. November 2021 14 Uhr, UM!BAU
Die Inszenierung liegt in den Händen der Hausregisseurin Barbara-David Brüesch, die zuletzt mit ihrem Team The Black Rider von Robert Wilson, Tom Waits und William S. Burroughs auf die Bühne des UM!BAUs gebracht hat. (ab)
Familienstück von Otfried Preussler in einer Bearbeitung von John von Düffel [5+]
Leitung Inszenierung: Barbara-David Brüesch Bühne: Damian Hitz Kostüm: Sabine Blickenstorfer Komposition, musikalische Leitung und Einstudierung: Michael Flury Musik: Giuliano Sulzberger Choreografische Mitarbeit: Stefan Späti Licht: Andreas Volk Dramaturgie: Armin Breidenbach Besetzung Die kleine Hexe: Tabea Buser Abraxas / Hexe: Julius Schröder Rumpumpel / Holzsammlerin / Marktfrau / Fritz: Birgit Bücker Oberhexe / Holzsammlerin / Marktfrau / Schneemann: Anna Blumer Billiger Jakob / Sepp / Hexe / Ofen Tobias Graupner Förster / Marronimann / Hotdogmann / Feuerhexe: Matthias Albold Thomas / Kräuterhexe: Jonathan Ferrari Vroni / Sumpfhexe / Holzsammlerin: Lea Marie Jacobsen Fuchs: Elias Podolski Has: Jakob Thielemann Weitere Vorstellungen 20./24. November 2021 7./8./11./13./20./24./26./28. Dezember 2021 1./8./9./22./29. Januar 2022 5. Februar 2022
Wettbewerb Male oder bastle das Hexenhaus der kleinen Hexe! Es gibt tolle Preise zu gewinnen: 1. Preis: Vorstellungsbesuch für dich und 10 Freunde sowie ein Treffen mit der kleinen Hexe und dem Raben Abraxas. 2. Preis: 5 x 2 Tickets für eine Vorstellung 3. Preis: 5 Plakate von Die kleine Hexe Kostümskizzen für eine Hexe und den Schneemann von Sabine Blickenstorfer.
Sende dein Kunstwerk bis zum 10. Dezember an Theater St.Gallen, Museumstrasse 2, 9004 St.Gallen oder bring es einfach vorbei.
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FRAU MÜLLER MUSS WEG
«Mich reizt das Entlarvende an dieser Komödie.» Frau Müller muss weg! Das steht für eine Gruppe von Eltern fest, die sich eines Abends in der Primarschule ihrer Kinder trifft. Ausgerechnet jetzt, wo die Weichen für den Wechsel in die Oberstufe gestellt werden, haben sich die Noten des Nachwuchses alarmierend verschlechtert. Der Elternausschuss sieht nur noch einen Ausweg und konfrontiert die Lehrerin mit einer knallharten Forderung: Sie soll die Klasse mit sofortiger Wirkung abgeben.
Die Vorwürfe der auf Krawall gebürsteten Elterngruppe sind heftig: Frau Müller sei unfähig, den Kindern gegenüber angemessen aufzutreten, sie sei psychisch instabil, hätte kein Konzept und sei überhaupt unfähig, den Stoff der fünften Klasse zu vermitteln. Was die Eltern dabei komplett ausblenden, ist das Verhalten ihrer Kinder, deren Frechheiten und Ungehorsamkeit wohl jede Lehrperson in den Wahnsinn treiben würden. Und so setzt Frau Müller schliesslich zum Gegenangriff an und redet Klartext. Ganz unerwartet mit ihren eigenen Unzulänglichkeiten und Versäumnissen konfrontiert, beginnen sich die Väter und Mütter untereinander regelrecht zu bekriegen. Kein Mittel bleibt unbenutzt, um sich gegenseitig gehässig an den Pranger zu stellen und das eigene vermeintliche Recht zu zementieren. Der Streit spitzt sich immer mehr zu, bis eine unerwartete Wendung zu einem dramatischen Strategiewechsel führt. Muss Frau Müller vielleicht doch nicht weg? In seiner bitterbösen Komödie wirft das deutsche Dramatiker*innen-Duo Lutz Hübner und Sarah Nemitz einen entlarvenden Blick auf die Auswirkungen unserer Leistungsgesellschaft, die bereits für Kinder im Primarschulalter verheerende Konsequenzen haben kann. 2015 verfilmte Sönke Wortmann Frau Müller muss weg mit Anke Engelke in einer der Hauptrollen. Anja Horst bringt das Stück, in dem sich wohl viele Eltern und Lehrpersonen wiedererkennen werden, in der LOK auf die Bühne. Anja, du inszenierst Frau Müller muss weg. Was reizt dich am Stück? Mich reizt insbesondere das Entlarvende an dieser Komödie, das sich im opportunen Handeln der Eltern zeigt. Um ihr Ziel zu erreichen, sind sie bereit, ihr Verhalten jederzeit skrupellos anzupassen. Die Kräfteverhältnisse wechseln ständig, und Konflikte befeuern sich stets von Neuem. Gerade diese «Kipper» sind besonders reizvoll an dem Stück. Immer wenn man meint, zu wissen, wie es weitergeht, ge-
schieht etwas Unerwartetes. Das schafft kreativen Spielraum und Spannungsmomente für die Inszenierung. Die Stücke von Lutz Hübner und Sarah Nemitz gehören zu den meistgespielten auf den Bühnen im deutschsprachigen Raum. Was denkst du, macht ihre Werke so erfolgreich? Die beiden stehen für klassische Wellmade-Plays. Ihre Stücke sind eingängig, stringent, gut geschrieben und folgen einer bestimmten Dramaturgie, die immer wieder Spannung aufbaut. Sie leben von psychologisch nachvollziehbaren Figuren, mit denen sich das Publikum identifizieren kann. Inhaltlich geht es meist um aktuelle gesellschaftliche Themen, denen wir uns nicht entziehen können, da sie uns alle angehen. Die Eltern sprechen direkt bei der Lehrerin vor und drängen sie so auf inoffiziellem Weg dazu, die Klasse abzugeben. Ist ein solches Vorgehen im echten Leben denkbar? Wenn sich eine Elternschaft mobilisiert, Gerüchte in die Welt setzt und sich die Aggressionen dermassen hochschaukeln, weil jede Partei davon überzeugt ist, im Recht zu sein, könnte das bestimmt verheerende Folgen haben. Tatsächlich würde aber wohl keine Schulbehörde zulassen, dass eine Lehrperson durch die Elternschaft kurzerhand abgesägt wird. Das bedürfte eines offiziellen Vorgehens mit entsprechenden Untersuchungen und einem umfassenden Austausch. Das Stück verfügt über eine Menge Wahrheitsgehalt, den es aber humorvoll überzeichnet. Wie wirkt sich das auf die Inszenierung aus, wie gehst du vor? Diese Komödie arbeitet offensichtlich mit Klischees, die Figuren werden typisiert. Die einen sind besonders ehrgeizig in Bezug auf die schulische Karriere ihrer Kinder, andere wiederum hilflos und überfordert in Erziehungsfragen. Eine Mutter hat zu ihrem Bedauern den Zugang zu
ihrem Sohn verloren, während ein Vater seine Tochter eindeutig mit Freizeitstress überfordert. Man kennt diese Typen und Geschichten. Hinter den Klischees verbergen sich jedoch tiefere Wahrheiten und Gründe, warum die Eltern so agieren. Bevor wir also auf der Bühne den Konfliktstoff ausreizen, den die Komödie bietet, müssen wir uns darüber bewusst werden, was dahinter liegt. Und das sind eben auch die Befindlichkeiten der Eltern, ihre Sehnsüchte, Enttäuschungen, Erwartungen, und der Druck, das eigene Kind im Leben gut unterzubringen. Das Stück spielt im Original in einer Stadt in Ostdeutschland. Wird das in deiner Inszenierung auch so sein? Nein, wir passen das an Schweizer Verhältnisse an, weil diese kleinen Spitzen, die die Konflikte zwischen Ost- und Westdeutschland betreffen, hier nicht aktuell sind. Sie sind auch nicht relevant für das Stück, sondern dienen eher als Mittel, die Streitigkeiten zu verschärfen. Die Anpassung betrifft auch das Schulsystem, die Kinder sind bei uns etwas älter als im Original. Die Komik des Plots funktioniert aber trotzdem. Schliesslich sind es gerade mal Zehn-, Elfjährige, um deren Zukunft und berufliche Laufbahn jetzt schon heftig debattiert und verhandelt wird. Die Handlung spielt in einer Schule. Wird der Saal in der Lokremise also zum klassischen Schulzimmer? Ganz so klassisch nicht, nein. Ich wollte in die LOK, diesen wunderbaren Raum, nicht einen weiteren Raum reinbauen. So haben wir ein paar Umwege in der Planung genommen und haben einige Varianten in Betracht gezogen. Letztlich habe ich mich für ein, sagen wir, Zitat eines Schulzimmers entschieden. Das reicht bereits aus, um den Ort zu bestimmen und liefert durch die lokale Eingrenzung die richtigen Hinweise. Das Interview mit Anja Horst führte Stefan Späti.
Frau Müller muss weg Komödie von Lutz Hübner und Sarah Nemitz Premiere Donnerstag, 9. Dezember 2021 20 Uhr, Lokremise Einführungsmatinee Sonntag, 5. Dezember 2021 11 Uhr, Lokremise, Eintritt frei, Zählkarten erforderlich Leitung Inszenierung: Anja Horst Ausstattung: Andreas Walkows Licht: Rolf Irmer Musik: Ralph Hufenus Dramaturgie: Stefan Späti Besetzung Marianne Müller: Diana Dengler Jessica Sonderegger: Pascale Pfeuti Gregor Schmucki: Oliver Losehand Katja Manser: Anja Tobler Patrick Rademann: Christian Hettkamp Urs Baumer: Fabian Müller Weitere Vorstellungen 12./19./29./31. Dezember 2021
5./7./11./14./18./28. Januar 2022 1./6. Februar 2022
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CONTAINER
Eine Recherche
Der Schiffscontainer des Theaters St.Gallen ist mit neuem Inhalt zurück! Im November wird Alexander Stutz, der im Rahmen des Stücklabors in der Spielzeit 2021/2022 Hausautor am Theater St.Gallen ist, für zehn Tage mitten in der Stadt recherchieren und schreiben.
Das Stücklabor ist ein 2008 vom Theater Basel initiiertes Förderprogramm für neue Schweizer Dramatik. Seit 2011 ermöglicht es jährlich ausgewählten Schweizer Autorenpersönlichkeiten, eine Saison lang an je einem Theater der Schweiz zu arbeiten. Dieses Jahr sind mit dabei: Michelle Steinbeck (am Theater Basel), Kim de l’Horizon (Bühnen Bern), Pablo Jakob Montefusco (Theater du Jura) - und eben Alexander Stutz am Theater St.Gallen. Sie vier können sowohl klassische Formen dramatischen Schreibens erproben als auch ungewohnte Zugänge oder neue Wege der Textproduktion an dem jeweiligen Theater entwickeln. Am Ende der Spielzeit soll ein neuer Theatertext entstanden sein, welcher im Laufe der Folgespielzeit uraufgeführt wird. Zusammen mit Schauspieldirektor Jo-
nas Knecht, Ausstatterin Viviane Stüssi und weiteren Kompliz*innen wird mit dem Container ein Raum geschaffen in welchem das Gewitter seinen Lauf nehmen darf. Alexander Stutz wird gemeinsam mit vorbeigehenden und geladenen Gästen zu seinem Projektvorhaben recherchieren, schreiben und produzieren. Somit ermöglicht das Theater St.Gallen einen intimen Einblick in das Schaffen eines jungen Autors. Die Entfremdeten Eine Aufhebung (AT) Haben die Menschen verlernt, ein Gemeinsames zu bilden, oder waren sie nie eins? Wir nennen uns Gesellschaft, behaupten, dass der Wohlstand in der Schweiz unglaublich hoch ist, vergessen dabei allerdings, dass wir uns immer weiter voneinander entfer-
nen. Wie die Erdplatten, welche sich in massiven Steingebilden den Himmel hoch ranken. Nur dass unser Himmel die Einsamkeit sein wird. Wir haben vergessen, uns zu sehen, uns zu hören, wir haben gar aufgehört zu sprechen. Wir schweigen, denn das Schweigen ist der Dialog, der heute erwartet wird. Und irgendwo auf der Welt passiert bestimmt noch etwas Schlimmeres als hier bei uns. Zum Beispiel adoptiert ein Gepard ein Gazellenjunges, oder eine Frau fällt aus ihrem Krankenhausfenster und ein Handy hat auf einmal keinen Akku mehr. Das durch den Tag Gefundene, Zerrissene, Kennengelernte, Erfundene wird jeweils abends um 17.45 Uhr in Form einer Lesung am Container präsentiert. (as)
Container Dienstag, 9. November, bis Donnerstag, 18. November 2021 Gutenbergstrasse 2, St.Gallen Lesungen täglich um 17.45 Uhr Detailprogramm: theatersg.ch
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AU S S ER D EM
Die Fliegende
UM!STUTZ (–) Deuten eine Herz-Lungen-Maschine an. Im Hintergrund der Geruch eines Krankenhauses. – Befreiend. – Als Kind hab ich das oft gemacht. Ich liebe dieses Gefühl. – Es entsteht, kurz bevor sich die Schuhsohlen vom Fensterbrett lösen. – Und kurz darauf Leben. – Dieses Mal war es anders. – Ich habe zweimal gelebt. Kurz hintereinander. – – Das erste Mal Zuhause. Da bohrte sich lediglich eine Rippe in meine Lunge hinein. Das zweite Mal, da fiel ich aus dem Krankenhausfenster. Nach diesem Sturz, den ich dringend gebraucht habe, war ich nicht mehr ich. Also ich war noch dieselbe, nur nicht mehr die, die man kannte. Ich wurde zur fliegenden Patientin. – Ich hätte eine Verfügung unterschreiben sollen. Daran denkt man nicht, nicht vor so einem Flug. – – Jetzt unterschreibe ich nichts mehr. – Das tut der Mann. – Mein Mann. Der mich im Stürzen unterstützen sollte. Der nun aber alles tut, dass ich nie mehr stürze. Lediglich liegend vor mich hinlebe. – Ich trage jetzt Windeln. Werde gegen meinen Willen operiert. Sabbere vor mich hin. Werde künstlich ernährt. Seine Definition für Liebe. Menschen dürfen nicht mehr sterben. Heute weniger denn je. – Dieses Mal konnten sie meine 206 Knochen nicht mehr alle an ihre alten Stellen zurückbiegen. – Mein Körper ist Matsch. – Drehen, bewegen, reden, geht nicht mehr. – Die da draussen reden mit mir, aber so als wenn ich ein Kleinkind wäre. Ich will nicht, dass sie so reden. – Untereinander sprechen sie von einem traurigen Leben. Sind schockiert darüber. Ja, ich bin zwar gefangen in mir drin. Alleine in meinem Kopf.
Meine Augen, die sehen, dass ihr alle weniger fliegt als ich. Ihr, die um mich herum, ähnlich wie regungslose Schweinekörper an ihren Haken, hängen. Gefangen in euren eigens geschaffenen Zellen. – Ich hätte eine Verfügung unterschreiben sollen. Daran denkt man nicht, nicht vor so einem Flug. Als Kind habe ich das oft gemacht. Die Knochen waren damals noch biegsamer. Die Sollbruchstellen haben die Landung ohne Probleme überstanden. – – – Ich wollte noch einmal Kind sein.
Alexander Stutz ist in dieser Spielzeit Hausautor des Theaters St.Gallen. Alexander Stutz war in Deutschland Mitglied des Spielzeitteams, Grafiker des freien Theater Tempus fugit und als Theaterpädagoge tätig. Er arbeitet mit verschiedensten Amateur-Theater vereinen in der Umgebung von Zürich und ist Mitbegründer und Mitglied des Kollektivs 3700°. 2019 beendete er an der Zürcher Hochschule der Künste den Bachelor of Arts in Theater, Praxisfeld Regie. Zurzeit erweitert und schärft er seine künstlerische Position im Master of Arts an der Zürcher Hochschule der Künste, ebenfalls im Praxisfeld Regie.
Grosses Lob von SRF2
ECHO
«Das Theater St.Gallen hat letztes Wochenende die erste Opernproduktion der Saison gezeigt – und was für eine! Ein Auftakt mit einer noch ziemlich jungen Oper aus dem Jahr 2016, geschrieben von einer KomponistIN. Breaking the Waves heisst sie, komponiert von der US-Amerikanerin Missy Mazzoli. Die Geschichte basiert auf dem gleichnamigen Film von Lars von Trier. Eine strenggläubige Frau versucht, ihren querschnittgelähmten Mann zu heilen, indem sie mit anderen Männern schläft. Starker Tobak, ummalt mit starker, aufwühlender Musik. Und diese erste Opernpremiere am Theater St.Gallen ist auch ein starkes Statement des neuen St.Galler Operndirektors Jan Henric Bogen. Er legt bereits mit dieser Werkwahl einen aufsehenerregenden Einstand hin. Denn wann haben Sie
schon einmal eine Oper einer Komponistin zur Saisoneröffnung gehört? Ich bin mal gespannt, wann in Zürich, Wien oder New York eine Oper zum Beispiel von Ethel Smyth oder Kaija Saariaho als Eröffnungspremiere auf dem Spielplan steht oder ein Musiktheater von Olga Neuwirth.» Moritz Berger im Musikmagazin auf SRF 2 Kultur, ergänzt mit Musikpassagen aus der Premiere
Breaking the Waves Oper von Missy Mazzoli und Royce Vavrek Letzte Vorstellung Freitag, 5. November 2021 19.30 Uhr, UM!BAU
Neue Plattform für Kultur
FRIDA
Sie heisst Frida und nennt sich «die neue Stimme im Schweizer Kulturleben». Es geht hier aber nicht um Sopran oder Mezzosopran oder das jüngste Stimmwunder auf Schweizer Bühnen. Sondern um ein Online-Kulturmagazin mit dem Namen Frida. Es will wöchentlich über das Kulturleben in der Deutschschweiz berichten, mit Hintergrundberichten, Porträts, Essays, Kritiken und Reportagen. Die Themenpalette ist weit gefächert und umfasst die unterschiedlichsten Formen von Literatur, Kunst, Musik und natürlich Theater. Hinter dem Projekt steht die Edition Frida um die Kulturmanagerin Brigitte Balzer und den Kulturjournalisten und Theaterschaffenden Mathias Balzer, der von 2013 bis 2019 Jurymitglied des Schweizer Theaterpreises war und seit Februar dieses Jahres der Fachjury für das Berliner Theatertreffen angehört. Frida soll im März 2022 starten, derzeit laufen die Vorarbeiten – und die Mittelbeschaffung über die Plattform
wemakeit. Dort heisst es zum Projekt: «Wir sind zwar online, aber kein News-Ticker. Unsere Abonnent*innen erhalten für 96 Franken im Jahr mindestens 96-mal Lesestoff aus dem Schweizer Kulturleben. Daneben ist Platz für digitale Formate, für Podcasts und Videos, für journalistische Experimente, für die Weiterentwicklung des Kulturjournalismus. Frida versteht sich nicht nur als journalistisches Medium sondern auch als Plattform: Literatinnen und Literaten, Künstlerinnen und Künstler, Musikerinnen und Musiker erhalten bei uns Platz für Texte, Essays und Kommentare, für Bilder, Videos oder Sound-Files.» Noch vor dem Start im März 2022 will Frida 1000 Abonnent*innen gewinnen, denen sie «Einblicke in das wilde Herz der Kultur» verspricht. (bh) Infos und Unterstützungsportal: wemakeit.com/projects/frida-daskulturmagazin
KONZER T
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PASTORALE
Gesang der Natur
Dieser Konzertabend steht ganz im Zeichen der Naturidylle. Arthur Honegger, Joseph Canteloube und Ludwig van Beethoven beschäftigten sich mit der Natur in ihrer jeweils eigenen musikalischen Sprache: Die Pastorale d’été von Honegger ist ein reiches Farbenspiel mit impressionistischen Anklängen. Die hierzulande selten aufgeführten Chants d’Auvergne von Joseph Canteloube widmen sich der saftigen, hügeligen Landschaft und der Volksmusik tradition der französischen Auvergne. Den Abschluss des Abends macht die wohl bekannteste musikalische Landschaftsbeschreibung: Beethovens 6. Sinfonie Pastorale zelebriert das Landleben in seinen unterschiedlichen Facetten, vom friedvollen Plätschern des Bachs bis hin zum grollenden Gewitter.
Alix Le Saux singt die farbenreichen Chants d’Auvergne des französischen Komponisten Joseph Canteloube.
Der schweizerisch-französische Komponist Arthur Honegger (1892–1955) verbrachte den Sommer 1920 in Wengen im Berner Oberland. Ebendort komponierte er die Pastorale d’été, die sich nicht nur in ihrer Namensgebung auf die Tradition von Beethovens 6. Sinfonie bezieht. Honeggers Naturbeschreibung der Schweizer Alpenlandschaft vereinigt wie Beethovens Pastorale pulsierende Streicherklänge sowie bewegte Vogelrufimitationen in den Holzbläsern. Die Klangwirkung von Honeggers Pastorale ist im Vergleich zu derjenigen von Beethoven hingegen fliessender und stärker im Klangfarbenspiel. Mit der ersten Gedichtzeile aus Arthur Rimbauds Aube fügte Honegger
seiner Komposition ein Programm bei: «J’ai embrassé l’aube d’été» («Ich umarmte den Sommermorgen»). Im weiteren Verlauf des Gedichts erlebt das lyrische Ich einen lauen Vormittag. Die letzte Verszeile stellt die wohlige Szenerie allerdings in Frage: «Au réveil il était midi» («Beim Erwachen war es Mittag»). So wie das lyrische Ich in Rimbauds Text nur geträumt hat, fliesst auch Honeggers musikalische Umsetzung streckenweise träumerisch-schillernd vor sich hin. Üppiger Orchesterklang Honeggers Zeitgenosse Joseph Canteloube (1892–1952) wuchs in der französischen Region der Auvergne auf.
Fasziniert von der lokalen Volksmusik sammelte er die Gesänge im okzitanischen Dialekt der Auvergne. Er bereiste seine Heimatregion über mehrere Jahrzehnte hinweg und schrieb die Melodien, die er hörte, nieder. Daraus entstand dann eine umfassende Sammlung von Liedern für eine Sopranstimme mit üppiger Orchesterbegleitung. Canteloube war der Überzeugung, dass die volkstümlichen Melodien am besten vor dem farben- und abwechslungsreichen Klangteppich eines Orchesters zur Geltung kommen: «Die Lieder der Erde brauchen ihren Hintergrund, ihre Umgebung, sie müssen von der Natur und frischer Luft begleitet sein. Nur die immaterielle Kunst der Musik mit ihren bewegenden, kaum zu fassenden Harmonien, Farben und Rhythmen kann diese Atmosphäre beschwören.» Das weitaus berühmteste Werk des französischen Komponisten verlangt von seiner Interpretin viel Virtuosität und Ausdruckskraft. Umso mehr freut es uns, mit Alix Le Saux eine Mezzosopranistin für dieses Konzert gewonnen zu haben, die sich als Spezialistin für das französische Repertoire hervorgetan hat. So war sie unter anderem als Cendrillion beim Glyndenbourne Festival, als Didon in Lyon, als Javotte an der Opéra National de Paris und als Phébé an der Bayerischen Staatsoper zu erleben. «Mehr Ausdruck der Empfindung als Mahlerey» Der Konzertabend endet schwungvoll mit Beethovens 6. Sinfonie, der Pastorale. In fünf Sätzen stellt Beethoven verschiedene Szenen des Landlebens dar. Die Überschriften der einzelnen Sätze geben Auskunft darüber, welche Szenen die Musik nachstellen könnte: Der erste Satz beschreibt das «Erwachen heiterer Empfindungen bei der Ankunft auf dem Lande», der dritte ein «Lustiges Zusammensein der Landleute» und im vierten bricht ein krachendes Gewitter los. Trotz diesen präzisen Überschriften wollte Beethoven seine Musik nicht zu bildlich verstanden wissen. In Skizzen notierte er: «Jede Mahlerey, nachdem
Pastorale Gesang der Natur | Tonhallekonzert Donnerstag, 11. November 2021 Freitag, 12. November 2021 19.30 Uhr, Tonhalle Einführung jeweils eine Stunde vor Konzertbeginn Alix Le Saux, Mezzosopran Modestas Pitrenas, Leitung Arthur Honegger, Pastorale d’été Joseph Canteloube, Chants d’Auvergne (Auswahl) Ludwig van Beethoven, Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 Pastorale
sie in der Instrumentalmusik zu weit getrieben, verliert.» In den gedruckten Noten spezifizierte er später: «Mehr Ausdruck der Empfindung als Mahlerey». Selbstverständlich liegt die Entscheidung schlussendlich beim Publikum, ob es sich die Worte Beethovens zu Herzen nimmt, oder sich ohne «Anleitung» auf die Klänge der Pastorale einlässt. Beethoven selbst formulierte dies einst so: «Man überlässt es dem Zuhörer, die Situationen auszufinden. Wer auch nur je eine Idee vom Land leben erhalten will, kann sich ohne viele Überschriften selbst denken, was der Autor will.» (ir)
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RYSANOV & PITRENAS
Schubert & Bruckner
Im reichhaltigen Konzert-November kommen auch die Fans von Franz Schubert und Anton Bruckner auf ihre Kosten. Von Ersterem steht ein faszinierendes Unikum auf dem Programm: die Sonate für das heute nicht mehr gebräuchliche Instrument Arpeggione. Von Letzterem interpretiert das Sinfonieorchester St.Gallen die 3. Sinfonie d-Moll. Dabei treffen neben Schubert und Bruckner auch Chefdirigent Modestas Pitrenas und Bratschist Maxim Rysanov aufeinander.
Damit schuf sich Rysanov die Möglichkeit, dieses Unikum der Musikgeschichte in grossen Konzertsälen zusammen mit Orchester interpretieren zu können. «Liebesgitarre» oder sechssaitiges Violoncello? Ein Unikum ist die Schubert-Sonate weniger musikalisch als vielmehr wegen des Instruments, für das sie geschrieben wurde: sechs Saiten und Bünde wie eine Gitarre hat ein Arpeggione, gespielt wird er gestrichen wie ein Violoncello oder eine Viola da gamba. «An Schönheit, Fülle und Lieblichkeit des Tones in der Höhe der Oboe, in der Tiefe dem Bassetthorne ähnlich», lautet eine zeitgenössische Beschreibung des Klangs dieser «Guitarre d’amour», so ein anderer, ganz die Verschmelzung von Gitarre und Streichinstrument bezeichnender Name. 1823 erfand der Wiener Instrumentenbauer Johann Georg Staufer diese zunächst euphorisch gefeierte neue Errungenschaft, doch schon zehn Jahre später war das Instrument bereits wieder vollständig aus der Mode gekommen. Hätte nicht Franz Schubert eine – überdies noch ungemein populäre – Sonate für dieses exotisch anmutende Streichinstrument komponiert, man wüsste heute wohl kaum etwas über seine Existenz. Und obwohl sie nur noch aus Lust am Experiment auf dem Arpeggione gespielt wird, ist die Sonate von Schubert noch immer so populär wie damals; heute allerdings wird sie auf weitaus gängigeren Instrumenten wie der Viola oder dem Violoncello interpretiert. Solist im Tonhallekonzert Arpeggione: der Bratschist Maxim Rysanov.
Maxim Rysanov gehört zur Crème de la Crème der relativ überschaubaren internationalen Szene von Solo-Bratschist*innen. Der aus der Ukraine stammende und seit vielen Jahren in Grossbritannien lebende Musiker sticht unter ihnen durch ein besonderes Engagement heraus: mit unermüdlichem Enthusiasmus arbeitet er an der Vergrösserung des schmalen Katalogs an Sololiteratur für Viola und Orchester.
Das führt zu interessanten Gemeinschaftsprojekten mit und Aufträgen an Komponist*innen wie Pēteris Vasks, Leonid Desyatnikov, Giya Kancheli, Gabriel Prokofiev oder Dobrinka Tabakova. Die 1980 in Bulgarien geborene und, wie Rysanov selbst, heute in Grossbritannien lebende Komponistin Dobrinka Tabakova wurde für eine Bearbeitung von Franz Schuberts Sonate für Arpeggione und Klavier angefragt.
Pitrenas dirigiert Bruckners «Wagner-Sinfonie» Anton Bruckners 3. Sinfonie d-Moll ist eine Sinfonie der Superlative. Natürlich: Bruckners Sinfonien sind allesamt Schwergewichte, und gerade die späteren Sinfonien übertreffen die Dritte mit ihrer knappen Stunde Dauer an Umfang und Mächtigkeit bei Weitem. Auch die Entstehung in mehreren Revisionsetappen (1873, 1877 und 1889) und während eines langen Zeitraums hat die d-MollSinfonie mit ihnen gemeinsam. Aber
Arpeggione Schubert Bruckner | Tonhallekonzert Sonntag, 28. November 2021 17 Uhr, Tonhalle Einführung eine Stunde vor Konzertbeginn Modestas Pitrenas, Leitung Maxim Rysanov, Viola Franz Schubert, Arpeggione-Sonate a-Moll D 821 (arr. für Viola und Orchester von D. Tabakova) Anton Bruckner, Sinfonie Nr. 3 d-Moll WAB 103
die Dritte ist diejenige Sinfonie, mit der Bruckner zu seiner Sprache als Sinfoniker fand. Und sie war es, die Bruckners Komponistenkollege Jean Sibelius bei der Uraufführung der Endfassung 1890 in solchem Masse beeindruckte, dass dieser Bruckner als grössten lebenden Komponisten überhaupt bezeichnete. Bruckner selbst sparte ebenfalls nicht mit weihevollen Worten: Nachdem Richard Wagner sich einverstanden erklärte, Widmungsträger des Werkes zu sein, schrieb Bruckner mit grösster Freude auf das Titelblatt der ersten Fassung: «Richard Wagner, dem unerreichbaren, weltberühmten und erhabenen Meister der Dicht- und Tonkunst in tiefster Ehrfurcht gewidmet.» Aber nicht nur der «erhabene Meister», auch ein anderer Heroe der Musikgeschichte ist bei Bruckners 3. Sinfonie zum Greifen nahe: Ludwig van Beethoven mit seiner 9. Sinfonie, mit der Bruckners Dritte die Tonart teilt und von deren Beginn (die geheimnisvollen Quinten!) sich Bruckner offenkundig inspirieren liess. (ff)
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WELT KLASSE
Das Quatuor Ébène im Meisterzyklus
Ob das Mega-Projekt Beethoven around the world mit über vierzig Konzerten in achtzehn Ländern auf sechs Kontinenten oder selbstverständliche Grenzgänge zu Jazz oder Pop: Das mühelose Durchbrechen der Genre-Grenzen und das Quartettspiel auf höchstem Niveau zeichnen das Quatuor Ébène seit bereits über zwanzig Jahren aus. Bei seinem St.Galler Meisterzyklus-Konzert bleibt das französische Weltklasse-Quartett zwar innerhalb des Kammermusikkanons, steckt mit Haydn, Schumann und Janáček aber einen Zeitraum von der Klassik bis zur Moderne ab.
Bis heute hat das Quatuor Ébène drei Alben eingespielt, die über den Tellerrand der gängigen Literatur hinausblicken: Fiction (2010), Brazil (2014) und Eternal Stories (2017). Daneben ist auch das traditionelle Repertoire mit zahlreichen Aufnahmen dokumentiert. Viele davon, so wie das Quartett selbst, sind mehrfach preisgekrönt. Auch jene CD-Box, die aus dem Beethoven-Weltprojekt von 2019/2020 entstanden ist und sämtliche Beethoven-Streichquartette in sieben Live-Aufnahmen aus Philadelphia, Wien, Tokio, São Paulo, Melbourne, Nairobi und Paris umfasst, wurde jüngst mit dem Opus Klassik in der Kategorie Kammermusikeinspielungen ausgezeichnet. Analoge Intimität Was das Faszinierende am Streichquartettspiel sei? «Dass man die Kommunikation, die Spannung, den Widerstreit und die Intimität zwischen vier Musikern auf der Bühne verfolgen kann. Das ist in Zeiten von Facebook und Instagram, in denen Intimitäten nur virtuell geteilt werden, schon attraktiv.» Was einerseits eine Liebeserklärung des Cellisten des Quatuor Ébène, Raphaël Merlin, an das Spiel zu viert ist, weist andererseits hin auf die Kompromisslosigkeit des Ensembles im Hinblick auf ebenjene Intimität. In all den Jahren hat es sie sich bewahrt, und das macht die grosse Faszination der Auftritte des Quartetts aus. «Manche halten es für das beste Streichquartett der Welt», schreibt die Berliner Philharmonie auf ihrer Webseite zur Ankündigung des Quatuor Ébène, das in der Bundeshauptstadt nur zwei Tage vor seinem Auftritt in St.Gallen mit demselben Programm gastiert. Ein Programm, das mit Haydn, Schumann und Janáček die Wiener Klassik, die deutsche Romantik und die Moderne durchschreitet. Mit Leoš Janáčeks 1. Streichquartett steht gar ein veritabler Klassiker der Moderne auf dem Programm. Entstanden im Herbst 1923, liegt dem Streichquartett ein Thema zugrunde, das Janáček lebenslang beschäftige. Wie in seinen Opern Jenůfa und Katja Kabanowa durchleuchtet der
Quatuor Ébène
mährische Komponist hier mit psychologischer Tiefenschärfe ein tragisches, an festgefahrenen Moralvorstellungen gescheitertes Frauenschicksal, in diesem Fall dasjenige der namenlosen, vermeintlichen Ehebrecherin, die am Ende von Leo Tolstois Novelle Die Kreutzersonate (1889) aus Eifersucht von ihrem Ehemann getötet wird. Musikdrama für vier Instrumente Dass Janáček nicht nur der Oper, sondern auch dem Streichquartett das Vermögen zur Schilderung vielschichtiger emotionaler Konflikte zuschrieb, mag erstaunen. Ihm wurde dieses Potenzial aber spätestens 1880 bewusst, als er in einem Konzert in Leipzig der Kammermusik des späten Beethoven begegnete: «Das heutige Konzert hat meine Seele tief beeindruckt. Sie spielten ein Streichquartett von Beethoven, eines seiner letzten Werke; es war ihm gleichgültig, ob es gefiel oder nicht, aber er
brachte in den Tönen sein innigstes Leben zum Ausdruck.» Und so komponierte Janáček über vierzig Jahre später sein erstes Streichquartett in Form eines «alle Stadien der Emotionen von der rastlosen Suche über den Schmerzensschrei bis zur tödlichen Verzweiflung im Finale» (Max Brod) durchlaufendes Drama. (ff)
Quatuor Ébène Kreutzersonate | Meisterzyklus-Konzert Freitag, 3. Dezember 2021 19.30 Uhr, Tonhalle «Auf einen Drink mit dem Quatuor Ébène» im Anschluss an das Konzert Quatuor Ébène Pierre Colombet, Violine Gabriel Le Magadure, Violine Marie Chilemme, Viola Raphaël Merlin, Violoncello Joseph Haydn, Streichquartett D-Dur op. 20/4 Hob. III:34 Leoš Janáček, Streichquartett Nr. 1 Kreutzersonate Robert Schumann, Streichquartett Nr. 2 F-Dur op. 41/2
KONZER T
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Der Fall Erinnerung
NACHT ZUG
Nach dem Erfolg des Nachtzugs Der Fall Liebe der vergangenen Saison gibt es mit Der Fall Erinnerung eine Fortsetzung. Jede*r kennt ihn – den Moment, in dem eine bestimmte Melodie erklingt und – bäm! – fühlt man sich zurückversetzt an einen bedeutungsvollen Ort oder in eine besondere Situation … In diesem Nachtzug reisen die fünf Künstler*innen in die Vergangenheit, lassen Hits von gestern und heute in neuen Arrangements erklingen und fordern die Zuhörer*innen mit einem ganz besonderen Medley heraus. Dabei geben sie Einblicke in ihre ganz persönlichen Erinnerungen. Lassen Sie sich verzaubern und nehmen Sie Platz in der Memorylounge!
Der Fall Erinnerung Nachtzug – Late Night Music Samstag, 13. November 2021 21 Uhr, Tonhalle Robina Steyer, Tanz und Gesang Ivan Galluzzi, Klarinette Roberto Forno, Klavier Andreas Dehner, Kontrabass Maximilian Näscher, Perkussion
Phantasy SONNTAGS Quartet UM 5 Unsere Reihe mit sonntäglicher Kammermusik, gestaltet von Musiker*innen unseres Orchesters, geht am 5. Dezember in die erste Runde. Sie steht ganz im Zeichen von Kammermusik für Solo-Oboe und Streicher. Wie soll das gehen bei einer Instrumentenkombination, von der über das herrliche Oboenquartett von Wolfgang Amadeus Mozart kaum viel bekannt ist, mögen Sie sich vielleicht fragen? Und wie das geht! Im 19. und 20. Jahrhundert sind einige weitere ausgezeichnete, heute aber weniger häufig gespielte Kammermusikwerke für Oboe entstanden – zwei der wichtigsten und schönsten können in diesem «Sonntags um 5» entdeckt werden. Schon Felix Mendelssohn Bartholdy war von der Naturlyrik im Gedichtzyklus Schilflieder aus der Feder von Nikolaus Lenau (1802–1859) angetan; und auch der deutsche Komponist August Klughardt, der im Todesjahr Mendelssohns 1847 geboren wurde, vertonte die Liebesgedichte Lenaus. Anstelle der menschlichen Stimme wie in Mendelssohns Liedern singt bei Klughardt die solistische Oboe gemeinsam mit Viola und Klavier. Die zweite Entdeckung dieses Programms ist Benjamin Brittens titelgebendes
Phantasy Quartet für Oboe, Violine, Viola und Violoncello von 1932. Mit diesem Quartett erwies Britten nicht zuletzt seinem Lehrer und Landsmann Frank Bridge seine Ehre, der mehrere Fantasien für Kammermusikbesetzung komponiert hatte, darunter die Phantasy für Klavierquartett aus dem Jahr 1910. (ff)
Phantasy Quartet Sonntags um 5 Sonntag, 5. Dezember 2021 17 Uhr, Tonhalle Rosemary Yiameos, Oboe Elena Neff Zhunke, Violine Ricardo Gaspar, Viola Mariann Hercegh Dumitrescu, Violoncello Claire Pasquier, Klavier August Klughardt, Schilflieder, fünf Fantasiestücke op. 28 Frank Bridge, Phantasy für Klavierquartett fis-Moll Benjamin Britten, Phantasy Quartet op. 2 Wolfgang Amadeus Mozart, Oboenquartett F-Dur KV 370
Tastenrausch
KLASSIK ÜBER MITTAG
Im November spielen wir unsere neuste CD ein. Drei Klavierkonzerte aus der Feder von Carl Reinecke, einem Zeitgenossen sowie Verehrer von Robert Schumann und Felix Mendelssohn Bartholdy, werden gemeinsam mit dem britischen Pianisten Simon Callaghan aufgenommen. Mit Callaghan haben wir für dieses Projekt die ideale Besetzung gefunden: Vergangenes Jahr verlieh ihm das Royal Northern College of Music die Doktorwürde für seine Forschung zum Œuvre wenig beachteter und gespielter Komponisten. Und auch seine bisherige Diskografie – darunter Aufzeichnungen der Klavierkonzerte von Bernhard Scholz und Josef Gabriel Rheinberger – spiegelt die Leidenschaft Callaghans für das Heranführen des heutigen Publikums an in Vergessenheit geratene Musik wider. In Zusammenarbeit mit dem Traditionslabel Hyperion und unserem Chefdirigenten Modestas Pitrenas entsteht der neuste Tonträger. Das Mittagskonzert bietet mit dem ersten Klavierkonzert einen exklusiven Vorgeschmack auf die im nächsten Jahr erscheinende CD. Der 1824 in Altona geborene Reinecke war selbst ein begnadeter Pianist. In seiner umfassenden Karriere konnte er unter anderem auf Einladung von Hector Berlioz in Paris konzertieren und trat im Leipziger Gewandhaus auf, das von seinem Bekannten Felix Mendelssohn Bartholdy geleitet wurde. Im stattlichen Alter von 81 Jahren spielte er 1905 als erster Pianist überhaupt auf einem Welte-Mignon-Reproduktionsklavier das Larghetto aus Mozarts Krönungskonzert ein. Dass Reinecke mit verschiedenen illustren Namen des späteren 19. Jahrhunderts, wie etwa den Eheleuten Schumann, Franz Liszt oder Johannes Brahms, verkehrte, hört man seiner Musik an: Neben wuchtigen Orchestertutti gehören auch schwelgerisch-lyrische Momente zu seiner Musik. Das im Mittagskonzert vorgestellte 1. Klavierkonzert fis-Moll op. 72 verbindet einen mystisch-dunklen ersten Satz, singende Linien im zweiten sowie tänzerische, volkstümlich-anmutende Melodien im Finalsatz. (ir)
Tastenrausch Mittagskonzert Freitag, 19. November 2021 12.15 Uhr, Tonhalle Modestas Pitrenas, Leitung Simon Callaghan, Klavier Carl Reinecke, Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 fis-Moll op. 72 Während der Umbauzeit des Theaters verwöhnen wir Sie mit purem Musikgenuss. Da der Buffet-Lunch entfällt, wurden die Preise entsprechend angepasst.
Der britische Steinway-Künstler Simon Callaghan kommt nach St.Gallen für eine CD-Produktion.
AU S S ER D EM
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BILDSTARK
Mitreissende OktoberPremieren
«Eine gewinnende Lesart der Mozart-Oper, die unforciert neue Perspektiven eröffnet und auch einfach eine Theatershow bietet, die nicht von gestern ist. Dazu tragen die kollektiven Auftritte bei, die eine Augenweide sind, sich aber auch musikalisch toll präsentieren», schreibt Herbert Büttiker zu unserer Zauberflöte.
«Im Stück von Alba Castillo mit Naiara Silva de Matos und Piran Scott lösen sich die Grenzen auf – so lässig wie kunstvoll», schreibt Bettina Kugler zum Tanzabend SHE/HE/WE.
DANK
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Produktionsunterstützungen
DANKE Die kleine Hexe
Die Zauberflöte
Pastorale
Wüstenblume Hauptsponsoren
Arpeggione
Quatuor Ébène
Edmund MoosherrSand-Fonds
Jutta Marxer Stiftung
Wüstenblume Co-Sponsoren
Wüstenblume Medienpartner
Der Fall Erinnerung, Tastenrausch, Phantasy Quartet
Freundeskreis Sinfonieorchester St.Gallen
Müller-LehmannFonds Walter und Verena Spühl-Stiftung
Susanne und Martin KnechtliKradolfer-Stiftung
Mit grosszügiger Unterstützung von
I M P RE S S U M
Redaktion Beda Hanimann (bh) Texte Armin Breidenbach (ab) Caroline Damaschke (cd) Mario Franchi (mf) Franziska Frey (ff) Anja Horst (ah) Isabelle Rohner (ir) Christina Schmidl (cs) Stefan Späti (sts) Alexander Stutz Fotos Seite 1: Jos Schmid Seite 4: Jos Schmid Seite 6: Christine Ledroit-Perrin Seite 7: Laszlo Emmer Seite 8: Julien Mignot Seit 9: Kaupo Kikkas Seite 10: Edyta Dufaj Gregory Batardon Illustration Seite 1: Jasmin Kast Seite 2: Sabine Blickenstorfer Seite 4: Viviane Stüssi/Alexander Stutz Konzept Chantal Maag Produktion Ostschweiz Druck AG, 9300 Wittenbach
Auflage 6000 Stück / 29. Jahrgang ISSN 2673-5989 (Print) ISSN 2673-5997 (online) Bitte richten Sie Ihre Adress änderungen an info@theatersg.ch oder 071 242 05 05 Tickets theatersg.ch / sinfonieorchestersg.ch kasse@theatersg.ch / 071 242 06 06
© UBS 2020. Alle Rechte vorbehalten.
Herausgeber Theater St.Gallen Sinfonieorchester St.Gallen
Billettkasse Montag - Freitag 10-19 Uhr Samstag 10-14 Uhr Abendkasse jeweils eine Stunde vor der Veranstaltung Vorverkauf am VBSG-Schalter im Rathaus St. Gallen, Montag bis Freitag 8–18.30 Uhr
Hotline Ticketportal 0900 325 325 (CHF 1.19/Min. ab Festnetz) Ihr Billett ist auch Ihr Busticket Konzert- und Theatertickets gelten als öV-Fahrausweis in der Ostwind-Zone 210.
Meisterklasse Wir sind dabei, wenn die Kultur unser Leben bereichert. Auch bei Konzert und Theater St. Gallen. Geniessen Sie mit uns unvergessliche Momente.
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VE RA N S TA LTU N G S K A L E N D E R
SPIELPLAN November
Mo 01 HotSpotOst – Sankt Irgendwo im Nirgendwo Schauspielprojekt mit Texten von Brigitte Schmid-Gugler nach einer Idee von Rolf Bossart 20 – 21.30 Uhr, LOK Mi 03 Die Zauberflöte Oper von Wolfgang Amadeus Mozart 19.30 – 22.30 Uhr, UM!BAU
Sa 13 PREMIERE Die kleine Hexe Familienstück von John von Düffel nach Otfried Preussler (5+) 14 Uhr, UM!BAU
SHE/HE/WE Tanzstücke von Alba Castillo, Giovanni Insaudo und Muhammed Kaltuk 20 – 21.15 Uhr, LOK
SHE/HE/WE Tanzstücke von Alba Castillo, Giovanni Insaudo und Muhammed Kaltuk 20 – 21.15 Uhr, LOK
Fr 05 KONZERT Abenteuer Orchester – Das Rätsel der Sphinx Schulkonzert [6-12] 10.30 Uhr, Tonhalle
So 14 Die Zauberflöte Oper von Wolfgang Amadeus Mozart 14 – 17 Uhr, UM!BAU
Breaking the Waves Oper von Missy Mazzoli und Royce Vavrek 19.30 – 22.15 Uhr, UM!BAU HotSpotOst – Sankt Irgendwo im Nirgendwo Schauspielprojekt mit Texten von Brigitte Schmid-Gugler nach einer Idee von Rolf Bossart 20 – 21.30 Uhr, LOK
Sa 06 Julia und Romeo Schauspiel von William Shakespeare in einer Fassung von Mirja Biel 19 – 21.15 Uhr, UM!BAU So 07 KONZERT Abenteuer Orchester – Das Rätsel der Sphinx Familienkonzert [6+] 10.30 Uhr, Tonhalle SHE/HE/WE Tanzstücke von Alba Castillo, Giovanni Insaudo und Muhammed Kaltuk 17 – 18.15 Uhr, LOK
KONZERT Der Fall Erinnerung Nachtzug – Late Night Music 21 Uhr, Tonhalle
Mo 15 HotSpotOst – Sankt Irgendwo im Nirgendwo Schauspielprojekt mit Texten von Brigitte Schmid-Gugler nach einer Idee von Rolf Bossart 20 – 21.30 Uhr, LOK Di 16 Wüstenblume Musical von Uwe Fahrenkrog-Petersen und Gil Mehmert 19.30 – 22.05 Uhr, UM!BAU Mi 17 Die Zauberflöte Oper von Wolfgang Amadeus Mozart 19.30 – 22.30 Uhr, UM!BAU SHE/HE/WE Tanzstücke von Alba Castillo, Giovanni Insaudo und Muhammed Kaltuk 20 – 21.15 Uhr, LOK Do 18 Julia und Romeo Schauspiel von William Shakespeare in einer Fassung von Mirja Biel 19.30 – 21.45 Uhr, UM!BAU
Die Zauberflöte Oper von Wolfgang Amadeus Mozart 17 – 20 Uhr, UM!BAU
HotSpotOst – Sankt Irgendwo im Nirgendwo Schauspielprojekt mit Texten von Brigitte Schmid-Gugler nach einer Idee von Rolf Bossart 20 – 21.30 Uhr, LOK
So 21 Die Zauberflöte Oper von Wolfgang Amadeus Mozart 14 – 17 Uhr, UM!BAU SHE/HE/WE Tanzstücke von Alba Castillo, Giovanni Insaudo und Muhammed Kaltuk 17 – 18.15 Uhr, LOK Di 23 Julia und Romeo Schauspiel von William Shakespeare in einer Fassung von Mirja Biel 19.30 – 21.45 Uhr, UM!BAU SHE/HE/WE Tanzstücke von Alba Castillo, Giovanni Insaudo und Muhammed Kaltuk 20 – 21.15 Uhr, LOK Mi 24 Die kleine Hexe Familienstück von John von Düffel nach Otfried Preussler (5+) 14 Uhr, UM!BAU Do 25 Die Zauberflöte Oper von Wolfgang Amadeus Mozart 19.30 – 22.30 Uhr, UM!BAU
Gun Love von Jennifer Clement aus der Monologreihe Radikal allein 20 – 21 Uhr, Kunstmuseum
Fr 26 Julia und Romeo Schauspiel von William Shakespeare in einer Fassung von Mirja Biel 19.30 – 21.45 Uhr, UM!BAU Sa 27 Wüstenblume Musical von Uwe Fahrenkrog-Petersen und Gil Mehmert 19 – 21.35 Uhr, UM!BAU So 28 KONZERT Arpeggione Schubert Bruckner | 4. Tonhallekonzert 17 Uhr, Tonhalle SHE/HE/WE Tanzstücke von Alba Castillo, Giovanni Insaudo und Muhammed Kaltuk 17 – 18.15 Uhr, LOK
Do 11 KONZERT Pastorale Gesang der Natur | 3. Tonhallekonzert 19.30 Uhr, Tonhalle
Fr 19 KONZERT Tastenrausch Mittagskonzert 12.15 Uhr, Tonhalle
Wüstenblume Musical von Uwe Fahrenkrog-Petersen und Gil Mehmert 19 – 21.35 Uhr, UM!BAU
SHE/HE/WE Tanzstücke von Alba Castillo, Giovanni Insaudo und Muhammed Kaltuk 20 – 21.15 Uhr, LOK
Mo 29 Wüstenblume Musical von Uwe Fahrenkrog-Petersen und Gil Mehmert 19.30 – 22.05 Uhr, UM!BAU
Fr 12 KONZERT Pastorale Gesang der Natur | 3. Tonhallekonzert 19.30 Uhr, Tonhalle
Die Zauberflöte Oper von Wolfgang Amadeus Mozart 19.30 – 22.30 Uhr, UM!BAU
Sa 20 Die kleine Hexe Familienstück von John von Düffel nach Otfried Preussler (5+) 14 Uhr, UM!BAU Schrecklich amüsant – aber in Zukunft ohne mich von David Foster Wallace aus der Monologreihe Radikal allein 20 – 21 Uhr, Kunstmuseum
Di 30 Die Zauberflöte Oper von Wolfgang Amadeus Mozart 19.30 – 22.30 Uhr, UM!BAU SHE/HE/WE Tanzstücke von Alba Castillo, Giovanni Insaudo und Muhammed Kaltuk 20 – 21.15 Uhr, LOK