Vorwort
rerseits die Lebensgeschichte des Komponisten, eines der ersten klassi schen Komponisten mit afrikanischen Wurzeln, in den Fokus. Das gibt, gerade aus einer heutigen Perspekti ve, Gelegenheit zum Nachdenken und zu angeregten Pausengesprächen. Ein spannendes Vexierspiel, das ich Ihnen wärmstens empfehlen möchte.
Denn dem Ernst des Lebens ent kommt man derzeit bei der Lektüre der Nachrichten ja kaum …
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Das Erfolgsteam der Zauberflöte inszeniert Die Fledermaus
«Gemeinsam anders sein», lautet das diesjährige Motto im Musiktheater. Was verbirgt sich dahinter? Während wir einerseits sehen, dass es höchste Zeit ist, auf unseren Bühnen Geschich ten aus neuen, bisher vernachlässig ten Perspektiven zu erzählen, so ist es uns genauso ein Anliegen, neben den Unterschieden auch die Gemeinsam keiten zu erkennen, die uns als Gesell schaft verbinden. Unsere Eröffnungs produktion von Joseph Bolognes
Der anonyme Liebhaber ist da exemp larisch: Während wir einerseits ein klassisches, heiteres Singspiel mit wunderbarer Musik der französischen Frühklassik zeigen, rücken wir ande
Die Musiktheatersaison geht mit einem grossen Klassiker der Operette weiter: Johann Strauss‘ Die Fleder maus. Michael Balke dirigiert unsere hochkarätige Sängerbesetzung und das Sinfonieorchester St.Gallen.
Regisseurin Guta Rau und ihr Team haben sich eine plüschige Operetten welt mit doppeltem Boden ausge dacht. Die Proben haben bereits begonnen und laufen vielverspre chend – Premiere ist am 29. Oktober. Und auch das Schauspiel hat heiter bis doppelbödig gestartet: Die zwei Stü cke Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm | Nach der Ruhe vor dem Sturm, turbu lent in Szene gesetzt von Anja Horst und Jonas Knecht, sind eine augen zwinkernde Nabelschau auf den Bühnenbetrieb. In Zeiten wie diesen möchten wir Ihnen bewusst auch hochqualitative Unterhaltung bieten.
Der Tanz steht in den Startlöchern mit seiner ersten Produktion in der LOK: Scham(los) heisst der Doppelabend mit Choreografien von Francesca Frassinelli und Mauro Astolfi. Es geht um Fragen von Selbstzufriedenheit und Selbstwertschätzung. Die Urauf führung findet am 24. November statt.
Das nächste Sinfoniekonzert am 6. November beinhaltet eines meiner persönlichen Lieblingswerke: das Violinkonzert D-Dur von Johannes Brahms, interpretiert von Rosanne Philippens. Nuno Coelho leitet das Sinfonieorchester St.Gallen.
In diesem Sinne freue ich mich auf eine Begegnung mit Ihnen bei einer unserer Vorstellungen oder Konzerte — denn auch die Gemeinsamkeit, die man als Publikum bildet, ist etwas ganz Besonderes.
Herzlich Ihr Jan Henric Bogen Operndirektor
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Ein neuer Wurf von Wolfram Lotz: Das Ende von Iflingen
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Die Wüstenblume blüht wieder
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Live und auf CD: Streichquintette und Klavierkonzerte
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Rosanne Philippens spielt das D-Dur-Violinkonzert von Johannes Brahms
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Wir begrüssen unsere neu en Ensemblemitglieder
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Gratulation an Äneas Humm und Pia Hohlwegler
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Kurz und knackig notiert
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Der Saisonstart im Spiegel der Presse
Dank an unsere Sponsoren
Veranstaltungskalender
HM
EIN JAMMER! SO EIN BIJOU UND NIEMAND WILL ES.
DIE koNNEN ES JA DEM BALLENBERG VERMACHEN.
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Oktober 2022
DIE
5 Dinge, die Sie wissen sollten
FLEDERMAUS
Am Samstag, 29. Oktober, feiert die «Königin der Operette» ihre Premiere im UM!BAU. Auf die Bühne gebracht wird die walzerselige Gesellschaftssatire vom gleichen Leitungsteam, das vor einem Jahr mit seiner humorvollen Version der Zauberflöte begeistert hat.
I. Die Handlung
Eigentlich müsste Gabriel von Eisen stein eine kurze Haftstrafe antreten, doch er lässt sich von seinem Freund, dem Notar Dr. Falke, überreden, zuvor noch einmal ordentlich auf dem Ball des Prinzen Orlofsky zu feiern. Doch am nächsten Morgen folgt die grosse Aus- bzw. Ernüchterung: Der exotische Ballflirt entpuppt sich als eigene Ehe frau und der neue Freund als Gefängnis direktor …
II. Die Vorgeschichten
Drei einige Zeit zuvor geschehene Ereignisse sind die Auslöser für die turbulente Handlung, die sich über den Zeitraum von wenigen Stunden (vom frühen Abend bis zum nächsten
Morgen heimzubegleiten, liess Eisenstein Falke seinen Rausch im Stadtpark ausschlafen. Unter dem Spott der Passant*innen musste Falke schliesslich am helllichten Tag in seinem Fledermauskostüm nach Hause laufen. Für diese Blamage will sich der gedemütigte Falke nun Jahre später mit einer Intrige an Eisenstein rächen.
2. Vorgeschichte: Eisenstein verlor gegenüber einem Beamten die Be herrschung und beleidigte den Mann. Dafür muss er nun eine achttägige Strafe im Gefängnis verbüssen, die auch sein Anwalt Dr. Blind nicht mehr abwenden konnte.
3. Vorgeschichte: Eisensteins Ehefrau Rosalinde hatte vor ihrer Hochzeit eine Affäre mit dem Tenor Alfred. Ausgerechnet am Tag von Eisensteins Haftantritt taucht Alfred wieder bei ihr auf, betört sie mit seiner unwider stehlichen Stimme und ringt ihr das Versprechen auf ein Rendezvous ab, sobald ihr Mann im Gefängnis sitzt.
Morgen) erstreckt, und die vielen Ver wicklungen des Stücks:
1. Vorgeschichte: Vor vier Jahren besuchte der damals noch unverhei ratete Eisenstein mit seinem Freund Falke einen Kostümball – verkleidet als Schmetterling (Eisenstein) und Fledermaus (Falke). Statt seinen sturzbetrunkenen Freund am frühen
III. Die Entstehungsgeschichte Einer der grossen Pariser Theatererfol ge des Jahres 1872 war das Vaudeville La Réveillon , das Jacques Offenbachs und Georges Bizets Erfolgsautoren Henri Meilhac und Ludovic Halévy nach der deutschen Komödie Das Gefängnis (1851) von Roderich Bendix verfassten. Überzeugt davon, dass die frivole Seitensprungkomödie auch in Wien ein Hit werden könnte, erwarb Max Steiner, einer der Direktoren des Theaters an der Wien, die Rechte daran und beauftragte den Schriftsteller Carl Haffner, eine deutsche Version anzufertigen. Steiner war mit dessen Bearbeitung jedoch äusserst unzufrie den und versuchte zunächst vergeblich, Haffners Fassung an seinen Direktoren kollegen des Wiener Carls-Theaters zu verkaufen. Schliesslich riet ihm aber der Verleger und Theateragent Gustav Lewy, den Stoff dem Bühnenautor und Komponisten Richard Genée anzuver trauen, um daraus ein Operettenlibretto für Johann Strauss zu machen. Genée,
der Haffners bisherige Adaptionsver suche weitgehend ignorierte, orien tierte sich in seiner Bearbeitung am Konzept der Pariser Operetten Jacques Offenbachs. Dessen musikdramatische Gesellschaftssatiren, in denen emanzi pierte Frauen gegen das Sittenideal der Zeit verstiessen, hielten dem Publikum mit seiner bürgerlichen Doppelmoral den Spiegel vor.
Genée verlegte die ursprünglich in Frankreich angesiedelte Handlung
des Stücks in einen Kurort nahe einer deutschen Grossstadt. Somit konnte sich das Wiener Publikum ungeniert über das amouröse Treiben auf einem Ball im Nachbarland, bei dem am Ende im Rausch alle übereinander herfallen, amüsieren. Erst im Laufe ihrer Auffüh rungsgeschichte wurde Die Fledermaus allmählich als «Wiener» Geschichte re zipiert, bis sie letztlich zu DER Wiener Operette schlechthin avancierte.
2MUSIKTHEATER
Von Genées Textbuch soll Johann Strauss sofort begeistert gewesen sein. Zwischen August und Oktober 1873 arbeitete er gemeinsam mit Genée an der Partitur der Operette. Die Urauffüh rung der Fledermaus fand schliesslich am Ostersonntag, den 5. April 1874, im Theater an der Wien unter grossem Jubel und «mit einem Beifallstosen, das das Haus erzittern machte» (Sonn- und Montags-Zeitung) statt.
IV. Die Musik «Das klingt ins Ohr und rieselt durch das Blut hinab bis in die Beine, und der faulste Mensch im Zuschauerraum fängt unwillkürlich zu nicken an mit dem Kopfe und wiegt den Leib und stampft mit den Füssen», schrieb ein zeitgenössischer Kritiker über die Uraufführung. Kein Wunder, denn Johann Strauss’ Partitur ist gespickt mit zahlreichen Tanzmusiknummern wie Rosalindes feurigem Csárdás oder den vielen Walzermomenten, die für wiene risches Lebensgefühl und Flair sorgen. Ob Alfreds Verführungs-Couplet «Trin ke Liebchen, trinke schnell» mit dem Geflügelten Refrain-Wort «Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist» oder die schmissige ChampagnerHymne «Im Feuerstrom der Reben» – die Gesangsnummern des Stücks sind auch fast 150 Jahre nach ihrer Entstehung noch äusserst mitreissende und eingän gige Ohrwürmer.
V. Das Regieteam
Regisseurin Guta Rau, Bühnenbildne rin Marlies Pfeifer und Kostümbildner
Claudio Pohle konnten bereits in der letzten Spielzeit mit ihrer humorvollen Inszenierung der Zauberflöte einen grossen Erfolg in St.Gallen feiern. Nun bringt das Team Johann Strauss’ walzer selige Gesellschaftssatire auf die Bühne. Unterstützung erhalten sie dabei vom Leiter der Tanzkompanie St.Gallen, Kin sun Chan, der für die Choreografie des Abends verantwortlich zeichnet. Und Michael Balke, früherer Erster Ständiger Gastdirigent, kehrt als Musikalischer Leiter für Die Fledermaus nach St.Gallen zurück. (cs)
Die Fledermaus Operette von Johann Strauss
Premiere Samstag, 29. Oktober 2022 19 Uhr, UM!BAU
Einführungsmatinee Sonntag, 16. Oktober 2022 11 Uhr, UM!BAU-Foyer, Eintritt frei
Leitung
Musikalische Leitung: Michael Balke Inszenierung: Guta Rau Bühne: Marlies Pfeifer Kostüm: Claudio Pohle Licht: Andreas Enzler Choreografie: Kinsun Chan Choreinstudierung: Franz Obermair Dramaturgie: Christina Schmidl
Regieassistenz: Edith Ronacher
Besetzung
Gabriel von Eisenstein: Vincenzo Neri / Christopher Sokolowski Rosalinde, Gabriels Frau: Ekaterina Bakanova / Libby Sokolowski Frank, Gefängnisdirektor: Kristján Jóhannesson Prinz Orlofsky: Jennifer Panara / Elena Svetnitskaya Alfred, Gesangslehrer: Manuel Günther Dr. Falke, Notar: Äneas Humm / Christoph Filler
Dr. Blind, Advokat: Georg Schiessl / Riccardo Botta
Adele, Kammermädchen: Theresa Steinbach Ida, ihre Schwester: Swane Küpper / Emily Pak
Frosch, Gerichtsdiener: David Maze
Chor des Theaters St.Gallen Sinfonieorchester St.Gallen Tanzkompanie Theater St.Gallen
Weitere Vorstellungen 11./13./27./30. November 2022 4./8./10./11./19./20./22./31. Dezember 2022 18./20. Januar 2023
3MUSIKTHEATER
DAS ENDE
Menschen, Schwert, richten, keine Ausnahme!
«Also», sagt der Erzengel Michael zu seinem Assistenzengel Ludwig, «also, das da ist Iflingen, das Dorf. Iflingen besteht nur aus dieser Strasse, wo gerade die Later nen ausgegangen sind, und dieser Handvoll Häuser, die Sie da sehen. Wir fangen bei Hausnummer eins an und vollführen dann zügig den Auftrag, bis zum Ende von Iflingen. Wir schlachten die Menschen zu Asche, so lautet die Anweisung, das ist Gottes Plan, also machen wir das jetzt so. Noch Fragen?»
VON IFLINGEN
Ja. Viele Fragen. Warum, weshalb, wieso? Hilft aber nichts, Gott ist der Chef, Gott ist allmächtig, Widerstand zwecklos. Also ziehen sie los, die Engel Michael und Ludwig, um im Auftrag des Herrn ganz Iflingen auszulöschen. Ganz Iflingen, das ist eine Handvoll Häuser und eine Handvoll Menschen. Die Zieglers, die Grubers, die Rapps. Kleinfamilien mit Kleingärten und Kleinautos, kleine Menschen mit kleinen Sorgen und Freuden. Laut Plan sitzen sie gerade beim Abendessen oder vor dem Fernseher und ahnen nichts von ihrer bevorstehenden Hinrichtung durch die Henker des Herrn. Gehenkt wird übrigens niemand, der Erzengel Michael hat keinen Strick dabei, dafür aber sein legendäres Flammenschwert, und mit diesem Schwert wird er jedes menschliche Wesen in Iflingen aus einanderbrennen vom Scheitel bis zur Sohle, zosch zosch!
Soweit die Ausgangslage in Das Ende von Iflingen, einem Hörspiel von Wolfram Lotz, das am Theater St.Gallen als Schauspiel auf die Bühne kommt. Es handelt sich – unschwer zu erken nen – um eine Parabel auf den Tag des jüngsten Gerichts. Bei Lotz ist dieses apokalyptische Grossereignis auf eine erschütternd nüchterne Miniatur zu sammengeschrumpft: reine Routine, bei planmässigem Verlauf in einer Viertelstunde erledigt, danach alle tot. Alle Iflinger*innen, und das heisst die ganze Menschheit, sonst wär’s ja keine Parabel.
Aber warum will Gott uns auslöschen? Schliesslich hat er uns doch selbst er schaffen am sechsten Tag der Schöp fung, schliesslich sind wir die Krone der Schöpfung, nicht wahr? Ausserdem ha
ben wir uns seit dem göttlichen Urknall immer brav an die Worte des Herrn gehalten, der da sprach: «Seid frucht bar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht.» Haben wir doch gemacht, und jetzt will er uns auslöschen? Warum denn? Na ja, vielleicht genau deswegen. Vielleicht, weil wir ein bisschen zu fleissig waren beim Unterwerfen und Herrschen, von der Vermehrung ganz zu schweigen. Zurzeit leben 7,96 Milliarden Menschen auf dem Planeten Erde. Das sind 7,96 Milliarden atmende, essende, furzende Lebewesen, die viel Luft, Futter, Platz brauchen. Milliarden Lebewesen, die um ihr Leben oder um den Erhalt ihres Lebensstandards kämpfen und dabei alles abholzen, zubetonieren, zumüllen. Wir verseuchen die Meere, vergiften die Flüsse, verdrecken den Himmel mit un seren Flugzeugen, sogar das All bleibt nicht verschont von unserem Zivilisa tionsschrott, da taumeln tonnenweise ausrangierter Satelliten herum, danke NASA, danke Elon Musk! Und dann die Fortpflanzung natürlich, die Fortpflan zung ist vielleicht das Schlimmste an uns, wir können einfach nicht damit aufhören, uns zu vermehren, obwohl wir längst viel zu viele sind, während es von allen anderen Lebewesen auf unserem schönen Planeten immer we niger gibt, man nennt das Artensterben, dabei handelt es sich um einen verita blen Artenmord, schliesslich beissen so viele Tiere und Pflanzen ins buch stäbliche Gras, weil wir ihren Lebens raum vernichten oder okkupieren. Oder beides. Am besten beides, doppelt hält besser. Erst legen wir ein artenreiches Sumpfbiotop trocken, dann bauen wir
auf diesem Friedhof der Kaulquappen, Wasserschlangen und Molchbabys eine Kleinfamiliensiedlung samt nahversor gendem Supermarkt und Kinderspiel platz, wo unser niedlicher Nachwuchs die letzte überlebende Kröte mit dem Dreirad zermatscht.
Wenn es wahr ist, dass ein Gott uns erschaffen hat, dann muss dieser Gott sich spätestens jetzt, spätestens im Jahr 2022 an den Kopf greifen und denken: Verdammt! Da hab ich wohl Mist ge baut! Wie krieg ich das nur wieder hin? Ganz einfach: Zwei Engel losschicken und radikal Schluss machen mit der Schöpfungskrone namens Mensch, zosch zosch! In Das Ende von Iflingen gibt es allerdings ein Problem bei der apokalyptischen Tour de Mord der beiden Engel: Die Menschen sind weg. Keine Zieglers vor dem Fernseher, keine Grubers beim Abendessen. Haus für Haus durchforsten die geflügelten Schlächter auf der Suche nach ihren Opfern, aber die Biester sind weg. Wo sind sie hin? Und was hat es mit den sprechenden Tieren auf sich, denen die Engel begegnen?
Nun, man wird sehen. Auf der Bühne, am Theater St.Gallen, in der Lokremise, wo so manche Spinne hoch oben zwi schen den Beleuchtungstraversen ihr kunstvolles Netz webt und so manche Maus tief unter den Bühnenbrettern ihr Nest baut. Warnung: Nicht stören, nicht kaputt machen, Finger weg, sonst zosch zosch! (aa)
Das Ende von Iflingen Schauspiel nach dem Hörspieltext von Wolfram Lotz
Premiere Donnerstag, 3. November 2022 20 Uhr, Lokremise
Einführungsmatinee Sonntag, 30. Oktober 2022 11 Uhr, Lokremise, Eintritt frei
Leitung
Inszenierung: Nina Mattenklotz Ausstattung: Lena Hiebel Musik: Tobias Gronau Dramaturgie: Anita Augustin Regieassistenz: Sina Wider
Besetzung
Michael: Birgit Bücker Ludwig: Anja Tobler Igel: Matthias Albold Mauersegler: Christian Hettkamp Schwein: Oliver Losehand
Weitere Vorstellungen 9./13./17./20./27. November 2022 1./4./8./11./13./16. Dezember 2022
4SCHAUSPIEL
Es gibt wieder Gänsehautmomente
WÜSTENBLUME
Die internationale Presse schrieb nach der Weltpremiere von «Gänsehautmomen ten» und lobte, wie packend und eindringlich, emotional und feinfühlig hier ein schwieriges Thema behandelt werde. Nun ist das Musical über das Schicksal einer starken Frau wieder da: Wüstenblume steht ab dem 1. November wieder auf unse rem Spielplan.
Vor der Flucht aus Somalia: Naomi Simmonds als junge Waris.
Vom Starfotografen entdeckt: Kerry Jean als Waris Dirie mit Jogi Kaiser als Malcolm (r.) und Ensemble.
Nach Jahren und einer Karriere als Fotomodel wieder zurück in der Heimat: Kerry Jean als Waris Dirie.
5MUSIKTHEATER
Wüstenblume Musical von Uwe Fahrenkrog-Petersen und Gil Mehmert Musikalische Leitung: Christoph Bönecker Inszenierung: Gil Mehmert Mit: Kerry Jean, Naomi Simmonds, Terja Diava, Lara De Toscano, Cedric Lee Bradley, Dionne Wudu, Jogi Kaiser u. a. Wiederaufnahme Dienstag, 1. November 2022 19.30 Uhr, UM!BAU Weitere Vorstellungen 2./3./4./19. November 2022 15./16./17./28./29. Dezember 2022
SONNTAGS UM 5Aus Liebe zur Kammermusik
Kammermusik bedeutet spätestens seit der Trias Haydn, Mozart und Beethoven eine höchste Handwerksprüfung für die Komponist*innen und eine besondere Herausforderung für die Interpretie renden. Allen voran die Königsdisziplin Streichquartett: Der grosse Goethe adelte es mit dem berühmten Ver gleich der «Unterhaltung zwischen vier vernünftigen Leuten». Ein Gespräch zwischen Vieren, da kann sich niemand verstecken, jede Äusserung – jede Stim me zählt. Wenn sich die Musiker*innen unseres Orchesters also in vier Konzer ten in dieser Saison der Kammermusik in ihren unterschiedlichsten Besetzun gen verschreiben, ist das nicht bloss ein Divertimento nebenher, sondern sozusagen eine musikalische Bergtour. Die erste solche Gipfelbesteigung findet Ende Oktober statt und steht unter dem simplen Titel Streichquintette . Dahinter verbirgt sich eine Liebeserklärung an jene Form der Gattung, bei der zum Streichquartett eine Bratsche stösst, womit sich der Klang der Mittelstim men verdichtet und verdunkelt. Felix Mendelssohn Bartholdy hat gleich zwei solche Quintette geschrieben, das reifere, das in diesem Konzert erklingt, ist von orchestraler Fülle und zugleich stellenweise so virtuos, als hätte man es mit einem Violinkonzert in Kammerbe
setzung zu tun. Auch Antonín Dvořák, der ja selbst Bratschist aus Überzeu gung war, hegte eine besondere Liebe zum Instrument und schrieb in der «Neuen Welt» nicht nur das Streich quartett op. 96, sondern als Schwes terwerk auch das Es-Dur-Quintett op. 97. Dass das weniger bekannte Werk (was mitunter der weniger geläufigen Besetzung geschuldet ist) aus dersel ben Schaffensphase stammt wie das ungleich berühmtere «amerikanische» Streichquartett, ist dank seiner charak teristischen Themen und Rhythmen deutlich zu hören. (ff)
St reichquintette
Sonntags um 5
Sonntag, 30. Oktober 2022 17 Uhr, Tonhalle
Iryna Gintova, Violine Yuko Ishikawa, Violine Ricardo Gaspar, Viola Lea Gabriela Heinzer, Viola Fernando Gomes, Violoncello
Felix Mendelssohn Bartholdy Streichquintett Nr. 2 B-Dur op. 87 Antonín Dvořák Streichquintett Es-Dur op. 97
EINGESPIELT Rachmaninow Nr. 2 & 4
Vergangenen Monat erschien die neueste CD des Sinfonieorchesters und der ukrainischen Pianistin Anna Fedorova. Es handelt sich dabei um die zweite Aufnahme im dreiteiligen Zyklus sämtlicher Klavierkonzerte Sergei Rachmaninows, deren erste – «eine
ganz prachtvolle Rachmaninow-CD», wie das St.Galler Tagblatt schrieb – im Jahr 2020 erschienen ist. Nach dem 1. Klavier-Konzert und den PaganiniVariationen umfasst die Fortsetzung nun die Klavierkonzerte Nr. 2 und Nr.4. «Rachmaninow schrieb sein viertes Klavierkonzert neun Jahre nach seiner Emigration, danach wurde es vom Komponisten zweimal überarbeitet. Es repräsentiert den Wandel der Zeit, einen Abschied von der Vergangen heit und einen Sprung in eine ziemlich erschreckende Zukunft. Das Konzert Nr. 2 hingegen steht für Wiedergeburt und Auferstehung des Geistes, für
Hoffnung und Licht. Etwas, das wir alle heutzutage so dringend brauchen», so die Pianistin über die beiden Konzerte auf ihrer neuen CD. Mit Rachmaninows bekanntestem, dem 2. Klavierkonzert verbindet sie ein besonderer Rekord: Über 35 Millionen Mal wurde ihre Live-Aufführung auf YouTube bisher bereits aufgerufen, womit es das meist gesehene klassische Konzertvideo auf der Plattform ist. Erste Kritiken des neu erschienenen Albums fielen positiv aus, so wurde Fedorova etwa als «Meiste rin des elegisch-erzählerischen Tons» gelobt. Die Aufnahmen für die dritte und letzte CD finden in diesem Herbst wiederum in der Tonhalle statt. Im Tonhallekonzert Nostalgie II am 18. und 24. November wird man, wie es schon bei den früheren Aufnahmen üblich war, die Gelegenheit bekommen, sich das Resultat der intensiven Probe- und Aufnahmezeit anzuhören, ohne bis zum Erscheinungsdatum des Albums im Frühjahr 2023 warten zu müssen. (ff)
Anna Fedorova
Rachmaninoff
Klavierkonzert
Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll op. 18
Mit Anna Fedorova, Klavier Sinfonieorchester St.Gallen Modestas Pitrenas, Leitung Channel Classics 2022
Im Handel erhältlich
Das Cover der CD mit Anna Fedorovas Rachmaninow-Einspielungen
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KONZERT
Concertos 2 & 4
Nr. 4 g-Moll op. 40
Sinfonisch
REFORMATION
Das Tonhallekonzert am Reformationssonntag bietet eine herrliche Gelegenheit für die Aufführung von Felix Mendelssohn Bartholdys 5. Sinfonie. Die weiteren Namen, die dieses Programm prägen, lauten: Jonathan Harvey, Johannes Brahms, Nuno Coelho und Rosanne Philippens.
Gerade einmal zwanzig Jahre alt war Felix Mendelssohn Bartholdy, als er seine zweite Sinfonie in Angriff nahm. Sie wurde ein sinfonisches Bekenntnis zum Protestantismus, also zu jener christli chen Konfession, in die der Enkel des jüdischen Philosophen Moses Mendels sohn als Kind hineingetauft wurde (seit dieser Taufe trugen Felix und seine drei Geschwister zusätzlich zu ihrem jüdi schen Familiennamen auch den christ lichen Zusatznamen Bartholdy). Gerade das musikalische protestantische Erbe übte eine besondere Faszination auf Felix Mendelssohn aus, namentlich dasjenige von Johann Sebastian Bach. Mendelssohn war es, der das damals weitgehend in Vergessenheit geratene Werk Bachs wiederbelebte, erst mit der Gründung eines Chores zum Studium von Bachs Vokalwerken, dann 1829 in Berlin mit der berühmten ersten Wiederaufführung der Matthäus-Passion seit dem Tod des Thomaskantors vor damals rund achtzig Jahren.
Bewegung. Im Rahmen der geplanten Feierlichkeiten sollte Mendelssohns neue Sinfonie erstmals erklingen.
das Violinkonzert von Johannes Brahms interpretieren wird, das so wunderbar zu dieser Freundschaft passt, beruht das symphonisch gedachte Konzert doch auf einer engen Verschmelzung von Solo stimme und Orchester.
Dürfen wir vorstellen: Jonathan Harvey
Einem Geniestreich kommt es gleich, wie Mendelssohn in diesem Werk das Festlich-Hymnische und die sakrale Atmosphäre miteinander in Einklang brachte. Für Letzteres griff er auf Elemente der Kirchenmusik zurück, am prominentesten mit dem «Dresdner Amen», einer melodischen Formel aus der protestantischen Liturgie (die auch Richard Wagner später in seinem Parsifal benutzen wird) und der Intonation des Luther-Chorals Ein feste Burg ist unser Gott im sich zu majestätischer Grösse aufschwingenden Sinfonie-Finale.
Aus den Uraufführungsplänen wurde jedoch nichts, die geplanten Feierlichkei ten wurden aufgrund der politischen Umstände abgesagt. Auch die folgenden Versuche Mendelssohns, seine Sinfonie aufführen zu lassen, misslangen aus den unterschiedlichsten Gründen. Schliess lich warf er das Handtuch, liess das Werk unpubliziert und machte sich alsbald an einen neuen Sinfonie-Versuch. Die Reformations-Sinfonie erschien daher erst nach seinem Tod im Druck und wird daher als fünfte und letzte Sinfonie Mendelssohns gezählt.
Rosanne Philippens zurück mit Brahms
Zur Eröffnung steht das Orchester stück Tranquil Abiding des britischen Komponisten Jonathan Harvey auf dem Programm. Es ist inspiriert vom bud
Reformation
Mendelssohn Brahms | Tonhallekonzert
Sonntag, 6. November 2022 17 Uhr, Tonhalle
Nuno Coelho, Leitung
Rosanne Philippens, Violine
Jonathan Harvey Tranquil Abiding
Felix Mendelssohn Bartholdy Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 107 Reformationssinfonie
Johannes Brahms Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 77
Mittagskonzert
Freitag, 4. November 2022 12.15 Uhr, Tonhalle
Nuno Coelho, Leitung
Felix Mendelssohn Bartholdy Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 107 Reformationssinfonie
dhistischen Zustand der zielgerichteten Konzentration auf den Moment – ein Werk, das die Sinne schärft. Auch für ein besonders aufmerksames musikalisches Erleben. Könnte es ein besseres Eröff nungsstück für ein Konzert geben?! (ff)
In dasselbe Jahr 1829 fallen die ersten Ideen zu einer «Sinfonie für das Kirchen jubiläum». Trotz seiner jungen Jahre war Mendelssohn bereits ein erfahrener Komponist, aufführungs- und verlags praktische Überlegungen standen beim Komponieren einer grossen Sinfonie immer mit im Raum. Bei dieser war es die 1830 anstehende Dreihundertjahrfeier der Confessio Augustana, der ersten schriftlichen Darlegung der lutherischen
Die niederländische Geigerin Rosanne Philippens kehrt für Brahms’ Violin konzert zurück zum Sinfonieorchester St.Gallen, mit dem sie seit der sehr er folgreichen Einspielung von Sergei Pro kofjews 2. Violinkonzert eng verbunden ist. In den vergangenen Jahren wurde die Geigerin mit der überschwänglichen und zugleich tiefgründigen Musikalität international immer gefragter. So kann sie in dieser Saison auf Auftritte mit dem Royal Philharmonic Orchestra in London oder dem BBC Scottish Symphony Orchestra vorausblicken; und natürlich auf ihr Wiedersehen in St.Gallen, wo sie
Nuno Coelho
Mit dem portugiesischen Dirigenten Nuno Coelho wird sich einer aus der aufstreben den jungen Dirigent*innengeneration in St.Gallen vorstellen. Er leitet das Tonhalle konzert sowie das Mittagskonzert am Freitag zuvor, in dem Mendelssohns 5. Sinfonie zum Klingen kommen wird. Der Gewinner des Internationalen Dirigentenwettbewerbs in Cadaqués von 2017 ist derzeit Gast dirigent des Orquestra Gulbenkian und Chefdirigent sowie Künstlerischer Leiter des Orquesta Sinfónica del Principado de Asturias. Nach Debüts beim Helsinki Philharmonic, dem Orchestre Philhar monique du Luxembourg, dem Residen tie Orkest und weiteren steht er in der aktuellen Saison auch erstmals am Pult des Royal Concertgebouw Orchestras. Internationale Aufmerksamkeit brachte ihm nicht zuletzt sein Einspringen für Bernard Haitink beim Symphonieor chester des Bayerischen Rundfunks im Frühjahr 2019 ein.
Felix Mendelssohn Bartholdy als 21-Jähriger
Rosanne Philippens
«Dresdner Amen»
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KONZERT
Das sind die neuen Gesichter in unseren Ensembles
WILLKOMMEN
Sie kommen aus Belgrad oder Paris, von den Kapverdischen Inseln oder von Salvador de Bahia, aus dem Rheintal oder dem Hudson Valley: Unsere neuen Ensemblemitglieder bringen die halbe Welt in den UM!BAU und die Tonhalle. Zur Begrüssung haben wir ihnen unseren traditionellen Fragebogen vorgelegt. Herzlich willkommen!
Anita Augustin Schauspieldramaturgin Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten, Österreich
Was gefällt dir an deiner Heimat? Die Operette und die Berge.
Was wärst du geworden, wenn nicht Thea terschaffende?
Arbeitslos
Was empfindest du, wenn der Applaus durch den Saal brandet? Geiiiiiiiil!
Land, und an die meisten Orte kommt man mit dem Zug problemlos hin. Es ist toll, so einfach in die Berge, ans Meer oder in dynamische Grossstädte fahren zu können.
Und das beste: Das Land hat das Glück, von anderen grossartigen Ländern und Kultu ren umgeben zu sein.
in denen ich einen schwierigen Part wie ein Solo oder etwas anderes tanzte und die grossartige unterstützende Energie meiner Kollegen in den Kulissen spürte, ihre Liebe, die mir Selbstvertrauen gab. Und das Gegenteil, was mir genauso viel Spass macht, ist, einem Kollegen bei seinem Auftritt zuzusehen und im Geiste mit ihm zu tanzen.
Gil Brito Kontrabass
Santa Catarina, Santiago, Kapverdische Inseln
Was gefällt dir an deiner Heimat am besten? Das Schönste an den Kapverden ist für mich das Meer. Alle Inseln sind verschie den und haben unterschiedliche Farben. Das finde ich faszinierend.
Tiffany Butt Pianistin Tanz North Vancouver, British Columbia, Kanada
Was gefällt dir an deiner Heimat?
Ich mag es, dass ich 200 Meter gehen kann und dann mitten im Wald stehe, durch den ein Bach fliesst.
Was wärst du geworden, wenn nicht Musikerin?
Dann wäre ich gerne eine Schriftstellerin mit einer wöchentlichen Kolumne ge worden, die humorvolle Artikel schreibt, welche die Leute dazu bringen, sich bei ihrem Morgenkaffee zu verschlucken.
Was empfindest du, wenn du den Applaus durch den Saal branden hörst?
Erzähle von einem besonderen Bühnen erlebnis!
Bühnenprobe am Schauspiel Frankfurt, die Szene ist kompliziert, der Regisseur weiss nicht weiter, die Schauspieler*innen warten auf eine klare oder wenigstens hilfreiche Ansage, ich habe eine geniale Idee. Die Schauspieler*innen setzen meine geniale Idee in die Tat um. Danach Stille. Tiefes Schweigen diesseits wie jenseits der Bühne. Bis ein Schauspieler mit bewegter Stimme sagt: «Das war das Peinlichste, was ich je auf einer Bühne gemacht habe. Danke, Augustina!»
Was ist dein Lieblingsessen? Fleisch
Jeanne Baudrier Tänzerin Paris, Frankreich
Was gefällt dir an deiner Heimat? Ich komme aus Frankreich. Ich liebe die Vielfalt der Landschaften in einem einzigen
Ich liebe es, der Stille zu lauschen, die auf das Ende einer Aufführung folgt, kurz be vor der Applaus einsetzt. Das ist für mich ein schwebender Moment, der viel über die Gefühle des Publikums aussagt, er ist für mich sehr kommunikativ. Und natürlich empfinde ich eine extreme Dankbarkeit, wenn wir uns verbeugen, ich bin sehr dank bar dafür, dass ich diese Arbeit machen darf.
Was ist dein Guilty Pleasure (heimliches Vergnügen)?
Ich liebe Tortilla Chips. Da kann ich kaum aufhören, wenn ich einmal angefangen habe …
Was gefällt dir an St.Gallen?
Natürlich habe ich noch nicht die Gelegen heit gehabt, alles auszukundschaften. Aber die Nähe zur Natur ist wundervoll. Ich finde, es ist ein grosses Privileg, dass man nach zwanzig Minuten zu Fuss in einem Wald ist oder an einem Plätzchen mit einer fantastischen Aussicht sitzt.
Erzähle von einem besonderen Bühnen erlebnis!
Ich weiss nicht, ob ich einen bestimmten Tag oder eine bestimmte Show nennen kann, aber ich erinnere mich an Momente,
Was wärst du geworden, wenn nicht Musiker?
Wenn ich nicht Musiker geworden wäre, wäre ich wahrscheinlich Sportler gewor den. Genauer gesagt Langstreckenläufer.
Was gefällt dir an St.Gallen? Das Schönste an St. Gallen sind die Berge.
Wer ist dein Lieblingskünstler/ deine Lieblingskünstlerin?
Autor: Fernando Pessoa – Sängerin: Cesária Évora – Schauspieler: Tom Hanks – Kompo nist: Ludwig van Beethoven
Erzähle von einem besonderen Bühnen erlebnis!
Ich spielte in den Niederlanden das Chopin-Konzert Nr. 1, und sobald ich den ersten Akkord spielte, spürte ich, wie mein trägerloses Kleid im Rücken riss. Ich spielte das ganze Konzert mit den Armen an den Seiten, die mein Kleid hochhielten, und mit dem Gefühl, dass ich, wenn ich mich zu sehr bewegte, bald oben ohne vor dem ganzen Theater sitzen würde.
Wer ist dein Lieblingskünstler/ deine Lieblingskünstlerin? Brahms, Schubert, Mahler und Debussy
Was ist dein Lieblingsessen?
Ich mag viele Dinge, aber manchmal gibt es nichts Besseres als eine frische Scheibe Brot mit Butter.
Was ist dein Lieblingsessen? Mein Lieblingsgericht ist Cachupa, ein sehr traditionelles kapverdisches Gericht (Ein topf aus Mais, Bohnen, Maniok, Süsskartof fel, Fisch oder Fleisch).
8AUSSERDEM
Pierre Deppe Violoncello Le Mans, Sarthe, Frankreich
Was wärst du geworden, wenn nicht Musiker? Ich würde Sport machen. Fussball oder Tennis. Das sind meine liebsten Sachen auf der Welt, ausser Musik natürlich. Ich finde, dass Sport und Musik sich recht nahe sind, man braucht die gleichen Qualitäten, um etwas zu leisten und um zu geniessen. Mir ist aufgefallen, dass viele Musiker und Musikerinnen regelmäs sig Sport machen. Nicht alle … aber viele!!
Was empfindest du, wenn der Applaus durch den Saal brandet?
Das ist für mich eine Mischung aus Freude und Traurigkeit. Freude, weil es unglaublich ist, dass die Leute so viele Emotionen mit uns spüren. Der Applaus ist die Übersetzung eines richtigen «Danke». Und man muss immer denken, dass Musik nicht existiert, wenn nicht jemand zuhört. Traurigkeit, weil das bedeutet, dass das Konzert fertig ist … Ich habe immer diese Erinnerung an mein erstes Konzert als Kind. Am Ende des Konzerts war ich total verloren auf der Bühne … Dieses Gefühl mag ich nicht extrem!!
Was wärst du geworden, wenn nicht Schau spieler?
Als Kind wollte ich Geheimagent werden. Ich bin jetzt aber ganz froh, dass ich diesen Weg nicht weiter verfolgt habe … Wenn nicht Schauspiel, hätte ich gerne bilden de Kunst studiert. Ich mochte immer die Vorstellung, ein Atelier zu haben und zu malen.
Was empfindest du, wenn der Applaus durch den Saal brandet?
Ein seltsames Gefühl. Als wäre ich gerade ein bisschen fehl am Platz. Ich frage mich immer, wem der Applaus gilt. Es hat etwas Nacktes, plötzlich ohne Figur vor vielen Menschen zu stehen. Manchmal kann ich es auch geniessen. Dann ist es ein schönes Gefühl.
Erzähle von einem besonderen Bühnen erlebnis!
Während meiner Zeit an der Waldorfschule hatten wir eine Eurythmie-Aufführung. In seidenen Gewändern huschten wir über die Bühne, bis mir mein Schleier über den Kopf fiel. Ich versuchte mich unbe merkt zu befreien, aber verhedderte mich umso mehr. Zuletzt eurythmitisierte ich stolpernd die ganze Aufführung über, ohne mich befreien zu können. Für das Publi kum war das eine grosse Freude … Meine Lehrerin hingegen war weniger begeistert.
erlebnis, bei dem es weder vorher noch nachher Applaus gibt, und auch kein gedrucktes Programm. Das Unerwartete ist immer der Weg zu neuen Entdeckungen. Manche Musikstücke werden durch Klat schen zerstört, denke ich.
Was gefällt dir an St.Gallen? Ich mag den Hügel, auf dem ich in St.Gallen wohne. Er ist toll zum Laufen.
Was gefällt dir an St.Gallen?
In den ersten zwei Monaten, in denen ich jetzt hier wohne, empfinde ich eine sehr spürbare Ruhe. Bisher gefällt mir diese Ruhe ganz gut. Mal sehen, wie sich das entwickelt. Ausserdem entdecke ich hier enorm schöne Häuserbauten.
Was empfindest du, wenn der Applaus durch den Saal brandet?
Für mich ist das sehr abhängig vom Probenprozess. Es gibt Aufführungen, in denen sich der Applaus sehr stimmig, schön und wertschätzend anfühlt. Fühle ich mich in einer Produktion als Schau spielerin nicht sicher, ausgestellt oder befinden wir uns noch in sonstigen prä gnanten ungelösten Konflikten während des Probenprozesses, dann kann sich der Applaus auch komisch bis zu oberflächlich anfühlen. Aber grösstenteils ist es für mich eine Wertschätzung für den Entwicklungs prozess.
Wer ist dein Lieblingskünstler/ deine Lieblingskünstlerin?
Mein Lieblingskomponist ist Janáček. Seine Sprache ist so einzigartig und sehr direkt. Es gibt kein Stück, das ich bisher von ihm gehört habe, das nicht von dieser rohen emotionalen Kraft erfüllt ist. Selbst ein eher «einfaches» Stück wie Pohadka (nichts ist «einfach», aber weniger komplex als vielleicht seine grösseren Werke) lässt mich bei einer guten Aufführung am Ende mit gebrochenem Herzen zurück.
Robi Tissi Graf Mitglied Schauspielstudio HKB Winterthur, Zürich, Schweiz
Erzähle von einem besonderen Bühnenerlebnis!
Mein bestes Bühnenerlebnis war mit dem Gus tav Mahler Jungendorchester. Es gibt da eine sehr spezielle Stimmung, und alles passiert. Während einer Ostertournee 2019 haben wir das letzte Konzert im Wiener Musikverein ge spielt. Es war Mahlers Dritte mit Jonathan Nott. Während des letzten langsamen Satzes haben alle angefangen zu weinen … nicht nur ich, sondern DAS GANZE ORCHESTER. Das war wirklich sehr speziell. Das ist der Sinn der Mu sik: Emotionen.
Wer ist dein Lieblingskünstler/ deine Lieblingskünstlerin?
Leonard Bernstein. Er ist für mich der Inbegriff eines Künstlers. Er machte alles, Klavierspiel, Leitung, Komposition, Jazz (unglaublich gut), und verstand es auch, Musik zu erklären. Das war ein Genie.
Paul Furtwängler
Mitglied Schauspielstudio HKB München, Bayern, Deutschland
Was gefällt dir an deiner Heimat? Ich glaube, mein liebster Ort in München ist noch immer der alte Nordfriedhof. Das ist ein kleiner, stillgelegter Friedhof mitten in der Stadt. Schon im Kindergarten gingen wir immer dort spielen. Ich mag die Idee, neben Gräbern fröhlich Fangen zu spielen oder im Gras zu liegen … Gleich neben dem Friedhof ist das älteste Kino Münchens. «Studio Isabella». Das ist für mich Heimat.
Was ist dein Lieblingsessen?
Am liebsten esse ich vietnamesische Ge richte. In St.Gallen habe ich leider noch keinen Ort dafür gefunden. Vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben?
Brandon Garbot Violine
Portland, Oregon, USA
Was gefällt dir an deiner Heimat?
Das Schönste an meiner Heimat ist die Nähe zu den Bergen und zum Meer. Ich bin am glücklichsten, wenn ich in der Nähe der ungestörten Natur bin, in lauten, überfüll ten Städten halte ich es nicht lange aus.
Was wärst du geworden, wenn nicht Musi ker?
Wenn ich nicht Musiker wäre, wäre ich wahrscheinlich entweder Illustrator ge worden, wie mein Vater, oder hätte etwas mit Küche zu tun.
Was empfindest du, wenn der Applaus durch den Saal brandet?
Ich mag Applaus normalerweise nicht! Eines Tages wünsche ich mir ein Konzert
Was wärst du geworden, wenn nicht Schau spielerin?
Meine Riesenfaszination für den Beruf Hebamme wird bestimmt nie aufhören.
Was ist dein Guilty Pleasure (heimliches Vergnügen)?
Gewisse Trash-TV-Sendungen. Neben dem ganzen Trash lässt sich dabei tatsächlich auch einiges Spannendes rausziehen.
Äneas Humm Bariton Wädenswil, Zürich, Schweiz
Was empfindest du, wenn der Applaus durch den Saal brandet?
Da werde ich immer von einem Gefühl voller Dankbarkeit umgeben, und ich fühle mich mit dem Publikum verbunden. Es ist besonders nach der Zeit mit kleinerer Aus lastung wieder wunderbar, ein volles Haus zu erleben. Am Ende machen wir das, was wir tun, für das Publikum.
Wer ist dein Lieblingskünstler/ deine Lieblingskünstlerin?
KünstlerInnen gibt es viele faszinierende, eine Favoritin habe ich da nicht. Jedoch ein faszinierender Lebenskünstler ist für mich Markus Huser, welcher ein Riesenkapitel in der Gehörlosengeschichte in der Schweiz geschrieben hat. Durch den relativ neu produzierten Film über ihn habe ich vieles über meine Familie und somit auch mich besser verstanden.
Was ist dein Guilty Plaeasure (heimliches Vergnügen)?
Für mich ganz klar: Kuchen. Pro Tag gehört für mich ein Stück Kuchen dazu, natür lich mit Sahne, versteht sich. In St. Gallen habe ich da schon wirklich einige Hotspots gefunden … Wer mir also ein Geschenk ma chen will, sendet mir gute Kuchentipps in der Stadt via Instagram zu, ich werde diese dann gerne ausprobieren.
Was gefällt dir an St.Gallen?
Da ich aus Zürich komme, begebe ich mich jetzt in gefährliches Gewässer … aber an St.Gallen schätze ich die freundlichen Men schen, die schöne Lage, die historischen Gebäude und dass man fast von überall ins Grüne schauen kann. Zudem mag ich es, dass wir hier etwas höher gelegen sind!
Erzähle von einem besonderen Bühnen erlebnis!
Ganz klar: Don Pasquale in Karlsruhe, ich als Malatesta. Der Sänger, der den Notar
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AUSSERDEM
singen sollte, hatte Covid, dessen Ersatz auch. Vor der Vorstellung wurde aus gemacht, dass ich die Sätze des Notars reinsinge, WÄHREND ich auf der Bühne als Malatesta sang. Die Szene kam – alle Opern kenner wissen, diese Szene ist rasant und rhythmisch heikel. Den ersten Satz sang ich korrekt, danach verpasste ich den Einsatz, den ich als Malatesta singen sollte, dann wieder den nächsten – die ganzen Dar steller auf der Bühne wurden so verwirrt, dass der Maestro aus dem Graben begann, die Sätze zu rufen – der Souffleur gab sein Bestes, die Szene war nicht mehr zu retten. Als wir uns wieder etwas gefangen hatten, merkte man, wie aus dem Graben Geläch ter kam. Wie sagt man so schön: The show must go on.
Wer ist dein Lieblingskünstler/ deine Lieblingskünstlerin?
Die Gemälde von Mark Rothko faszinieren mich sehr. In fast jeder grösseren Stadt pilgere ich in ein Museum und begebe mich auf die Suche nach einem Werk von diesem Künstler. Als ich in LA sang, hatte ich einen Abend frei und bin in einem Museum lange vor einem seiner Werke gesessen. Obwohl es für den Betrachter erstmal nur wenig zu sehen gibt, haben diese Werke eine Ruhe und Tiefe, die ich so nur selten finde. Vor einem seiner Werke zu sitzen, ist, als ob man in eine Therapiesitzung geht.
Sebastian Juen Regieassistent und Spielleiter Musik theater
Innsbruck, Tirol, Österreich
Was gefällt dir an deiner Heimat?
Die Kulturverbundenheit und das unglaub lich grosse Interesse an Kultur und Kultur veranstaltungen jeglicher Art.
Was wärst du geworden, wenn nicht Thea terschaffender?
Ich habe nach meiner schulischen Aus bildung begonnen, Biologie zu studieren. Wahrscheinlich hätte ich dort in einen forschenden Beruf gewechselt.
Wer ist dein Lieblingskünstler/ deine Lieblingskünstlerin?
Ich bin ein grosser Fan von Barockmusik und deren unterschiedlicher Aufführungs praxis. Insbesondere Christina Pluhar und ihr Ensemble L'Arpeggiata höre ich mir sehr gerne an.
Markus Kuen Trompete
Huben im Ötztal, Tirol, Österreich
Was gefällt dir an deiner Heimat?
Ich komme aus Huben im Ötztal, einem kleinen Ort in den Ötztaler Alpen in Tirol (Österreich) und schätze an meiner Heimat besonders die atemberaubende Gebirgs landschaft.
Was wärst du geworden, wenn nicht Musi ker?
Ich hätte vermutlich einen handwerklichen Beruf ergriffen. Vielleicht wäre ich, wie mein Vater, Tischler geworden.
Marta Llopis Tänzerin Ontinyent, Valencia, Spanien
Was gefällt dir an deiner Heimat?
Das Schönste an meinem Land sind die Kultur, die Gastronomie und das Klima.
Was wärst du geworden, wenn nicht Tän zerin?
Ich hätte wahrscheinlich Genetik studiert.
Was gefällt dir an St.Gallen?
Die wundervollen Wälder und Hügel. Und natürlich die Nähe zu den Bergen.
Valentina Rodenghi Tanzpraktikantin ZHdK
Mailand, Lombardei, Italien
Was gefällt dir an deiner Heimat?
Ich denke, das Schönste an meiner Heimat ist das Essen.
Was empfindest du, wenn der Applaus durch den Saal brandet?
Einer der emotionalsten Momente ist für mich, wenn ich am Ende einer Aufführung den Applaus höre. Ich bin froh und stolz auf die Arbeit, die ich mit den anderen Tänzer*innen geleistet habe. In diesem Mo ment wird mir wirklich bewusst, dass den Leuten gefällt, was ich gerne mache, was mich glücklich macht. Das weckt in mir den Wunsch, immer wieder aufzutreten.
Was ist dein Guilty Pleasure (heimliches Vergnügen)?
Ich sammle alte Socken und alte Trainings anzüge.
Erzähle von einem besonderen Bühnen erlebnis!
Ich bin einmal auf der Bühne Motorrad gefahren.
Was ist dein Lieblingsessen? Seeteufel mit Erbsen
Was ist dein Guilty Pleasure (heimliches Vergnügen)?
Im Moment ist es Erdnussbutter.
Was gefällt dir an St.Gallen?
Die Altstadt mit ihren Farben und ihrer Ruhe.
Was ist dein Guilty Pleasure (heimliches Vergnügen)
Ich beschäftige mich gerne mit Wein und erforsche neue Anbaugebiete. Mein Wein regal ist dementsprechend gut gefüllt.
Was gefällt dir an St.Gallen?
Die Nähe zu den Bergen und zum Boden see. Es gibt ausreichend Möglichkeiten, sonnige Tage zu geniessen und die Gegend zu erkunden.
Erzähle von einem besonderen Bühnen erlebnis!
Vor einiger Zeit hatte ich die Gelegenheit, im Sinfonieorchester St.Gallen als Aushilfe bei Die Planeten von Gustav Holst mitzu spielen. Es war der Tag der Generalprobe für unser Konzert um 19.20 Uhr, als die Orchesterdisponentin in das Stimmzimmer stürmte. Grund dafür war das unerwartete Nichterscheinen eines Jazztrompeters, der im Grossen Haus beim Musical hätte mitwirken sollen. Ich hege eine heimliche Leidenschaft für Jazz und habe mich des halb gerne dazu bereit erklärt einzusprin gen. Meine jetzigen Kollegen haben mich in Windeseile passend für den Auftritt eingekleidet, mit Trompetendämpfern versorgt, und ich war um kurz vor halb acht im Orchestergraben. Die Generalpro be für das Sinfoniekonzert musste leider mit einer Trompete weniger stattfinden, dafür konnte das Musical normal ablaufen. «Show comes first», war die Devise.
Wer ist dein Lieblingskünstler/ deine Lieblingskünstlerin?
Einer meiner absoluten Lieblingsmusiker ist Troy Roberts. Er ist ein westaustrali scher Jazzsaxofonist und Komponist. Sein Sound und seine Art, Phrasen und Span nungsverläufe zu gestalten, sind einfach unfassbar.
Was ist dein Lieblingsessen ? Das variiert immer wieder, aber zurzeit steht Wiener Schnitzel hoch im Kurs.
Jacqueline Lopez Assistentin Tanzleitung Vancouver, British Columbia, Kanada
Was gefällt dir an deiner Heimat? Die Wildnis und die grossartige Mischung aus Bergen und Meer unmittelbar vor meinem Fenster.
Was wärst du geworden, wenn nicht Tän zerin?
Ich liebe die Natur, deshalb denke ich, dass ich mich in irgendeiner Art mit Umwelt schutz befassen würde, als Aktivistin, Forscherin oder Juristin.
Was empfindest du, wenn der Applaus durch den Saal brandet? Dankbarkeit.
Was ist dein Lieblingsessen?
Auch wenn es wie ein Klischee erscheinen mag, weil ich aus Mailand komme: Mein Lieblingsgericht ist Risotto alla milanese.
Michele Ruggeri Fagott Vicenza, Venetien, Italien
Was gefällt dir an deiner Heimat?
Das wirklich Besondere an Italien ist die Esskultur, denn die Art und Weise, wie wir Essen erleben und geniessen, ist einzig artig. Für uns sind nicht nur die Qualität des Essens und die Art der Zubereitung wichtig, sondern auch das Erlebnis des ge meinsamen Essens. Zu den richtigen Zeiten und nach unseren Traditionen zu essen, ist in Italien heilig.
Was wärst du geworden, wenn nicht Musi ker?
Was ist dein Guilty Pleasure (heimliches Vergnügen)?
Heisse Schokolade – aber guilty, also schul dig, fühle ich mich deswegen nicht!
Ich kann mir nicht vorstellen, in einem an deren Kontext zu leben. Ich habe nie wirk lich über einen anderen Plan nachgedacht, weil die Musik immer die Welt war, in der ich leben wollte. Wenn ich nicht die Mög lichkeit gehabt hätte, in einem Orchester zu spielen, hätte ich auf jeden Fall einen Beruf mit engem Kontakt zur Musik gewählt.
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Was gefällt dir an St.Gallen?
Was ich an St.Gallen liebe, ist dieses Gefühl einer eleganten Stadt inmitten der Natur. Sie ist wirklich ein Juwel mit leuchtenden Farben und wertvollen Details. Ich freue mich schon darauf, all ihre Schätze zu entdecken.
Libby Sokolowski Sopran Kingston, New York, USA
Was gefällt dir an deiner Heimat?
Wenn sich im Hudson Valley im Herbst die Blätter verfärben, ist es immer wunder schön.
Was wärst du geworden, wenn nicht Sän gerin?
Wenn ich keine Sängerin wäre, wäre ich Schauspielerin oder Regisseurin geworden, aber wenn das immer noch zu sehr mit Kunst zu tun hat … vielleicht Schriftstelle rin?
Was gefällt dir an St.Gallen? Wahrscheinlich die Tatsache, dass alles schnell zu Fuss zu erreichen ist!
lohnung nach all der harten Arbeit, die wir vor der Aufführung geleistet haben.
Was ist dein Guilty Pleasure (heimliches Vergnügen)?
Das Extremste sind die nächtlichen Snacks, vor allem nach Auftritten oder abendlichen Proben. Etwas, das ich in Zukunft auf jeden Fall ändern möchte!
Ariadni Toumpeki Tänzerin Nea Moudania, Zentralmakedonien, Griechenland
Was gefällt dir an deiner Heimat? Die Kombination aus dem wunderbaren Meerwasser und der grossen Gastfreund schaft der Menschen.
Was wärst du geworden, wenn nicht Tänzerin?
Dann wäre ich Schauspielerin geworden. Und wenn ich nicht Künstlerin geworden wäre, dann Phykologin (Algenforscherin).
Was empfindest du, wenn der Applaus durch den Saal brandet?
Wer ist dein Lieblingskünstler/ deine Lieblingskünstlerin?
Ich denke, wenn ich nur eine Wahl hätte, würde ich Strawinsky wählen. Die Rolle meines Instruments, des Fagotts, ist in all seinen Werken immer beträchtlich und so gut geschrieben, dass es ein Vergnügen ist, sie zu spielen und zu hören.
Was ist dein Lieblingsessen?
Ich weiss, es ist trivial und das typische Kli schee über Italien, aber ich finde, dass Pizza unschlagbar ist. Meine Lieblingspizza ist die mit Burrata und Pesto.
Erica Smetak Oboe/Englischhorn Salvador de Bahia, Bahia, Brasilien
Was gefällt dir an deiner Heimat?
Das Essen, die Menschen und natürlich der Strand.
Was empfindest du, wenn der Applaus durch den Saal brandet?
Eines der wunderbarsten Gefühle: Dankbar keit.
Was ist dein Guilty Pleasure (heimliches Vergnügen)?
Ich würde sagen Mode. Ich liebe sie.
Wer ist dein Lieblingskünstler/ deine Lieblingskünstlerin?
Ich mag sie alle, aber Strauss und Mahler haben einen besonderen Platz in meinem Herzen.
Wer ist dein Lieblingskünstler/ deine Lieblingskünstlerin?
Im Moment wahrscheinlich Janáček (ob wohl sich das natürlich oft ändert).
Was ist dein Lieblingsessen? Da bin ich zu unentschlossen … Ich habe Panang-Curry immer sehr gemocht.
Jana Stojanovic Viola Belgrad, Serbien
Was gefällt dir an deiner Heimat? Kultur und Tradition. Serbien ist ein Land mit einer äusserst reichen Geschichte. Was mir besonders gefällt, ist die Mentalität –die Menschen in Serbien gehen alles mit Humor an und geben nicht gerne auf, auch wenn alle Chancen gegen sie stehen.
Was wärst du geworden, wenn nicht Musi kerin?
Es wäre wahrscheinlich etwas im Bereich internationale Beziehungen/Diplomatie. Während des Studiums waren einige mei ner Leidenschaften Geschichte, Politik und Philosophie. Wie es zu der Entscheidung kam, mit der Musik professionell weiter zumachen, weiss ich nicht genau, aber da ich weiss, wo ich jetzt bin, würde ich sagen, dass es definitiv eine gute Entscheidung war.
Was empfindest du, wenn der Applaus durch den Saal brandet?
Was ist dein Lieblingsessen?
Es ist schwierig, nur eines auszuwählen. Ich bin ein grosser Fan der italienischen Küche, also wäre es wahrscheinlich jede Art von Nudelgericht – es ist schnell, ein fach, vielseitig und lecker!
Angelo Antonio Tafuni Tänzer
Bari, Apulien, Italien
Was wärst du geworden, wenn nicht Tänzer? Dann wäre ich gerne Schauspieler gewor den. Ich bin ein Filmfreak.
Was empfindest du, wenn der Applaus durch den Saal brandet?
Nach einer Vorstellung den Applaus zu hören, ist etwas Magisches, das man nicht beschreiben kann. Es ist der Moment, in welchem man für alle Anstrengungen be lohnt wird.
Was gefällt dir an St.Gallen? Ich liebe es, dass es in der Stadt so viele Bäume und so viel Grün gibt.
Dann habe ich das Gefühl, dass mein Team und ich es geschafft haben, den Menschen Freude zu bereiten. Aber ich hoffe wirklich, dass es uns gelungen ist, etwas mehr als nur Unterhaltung zu vermitteln. Etwas, an das sie sich erinnern und das sie dazu bringt, besser zu werden.
Wer ist dein Lieblingskünstler/ deine Lieblingskünstlerin?
Claude Debussy
Was ist dein Lieblingsessen?
Churrasco (gegrilltes Fleisch), Feijoada (Bohneneintopf mit Fleisch) – einfach alles Brasilianische.
Ich scherze immer mit meinen Kollegen, dass es bedeutet, dass wir einen Schritt näher dran sind, ein Bier zu trinken. Aber Spass beiseite, es ist eine wunderbare Be
Wer ist dein Lieblingskünstler/ deine Lieblingskünstlerin?
Meine Lieblingsautorin ist Agatha Christie, mein liebster Sänger im Moment Kendrick Lamar, mein Lieblingsschauspieler Robert Downey Jr. und mein Lieblingskomponist Ludovico Einaudi.
Was ist dein Lieblingsessen? Kürbisravioli
Was ist dein Lieblingsessen? Pad Thai – überhaupt liebe ich asiatisches Essen.
Ifigenia Toumpeki Tänzerin
Nea Moudania, Zentralmakedonien, Griechenland
Was gefällt dir an deiner Heimat?
Der Sommer. Ich besuche mein Land normalerweise in den Sommermonaten, und dann kann ich das mediterrane Klima wirklich geniessen: Die warme Sonne, das wunderbare griechische Meer, die Gerüche und der Geschmack des Sommers sind für mich die unbezahlbarsten Elemente.
Was wärst du geworden, wenn nicht Tän zerin?
Wenn ich nicht Tänzerin wäre, wäre ich Schauspielerin oder etwas anderes, das mit der darstellenden Kunst zu tun hat, weil ich gerne auf der Bühne stehe.
Was empfindest du, wenn der Applaus durch den Saal brandet?
Das stärkste Gefühl, das ich in diesem Moment empfinde, ist das Bedürfnis, jede Person im Publikum einzeln anzuschauen, als wollte ich ihr sagen: «Danke, dass Sie meine Kunst zu schätzen wissen.» Diese
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letzte Verbindung durch den Augenkontakt mit dem Publikum macht mich immer so emotional.
Was gefällt dir an St.Gallen?
Die ruhige und ungestresste Atmosphäre. Die frische Luft im Wald oder auf den Hü geln bringt mir dieses magische Gefühl der Ruhe, das mir erlaubt, besser zu atmen, zu denken und unbeschwerter zu sein.
Opus-KlassikPreis für Äneas Humm
Für unser neues Ensemblemitglied Äneas Humm begann die Saison mit einem Triumph. Gleich in drei Katego rien wurde er für den renommierten OPUS KLASSIK Preis nominiert: Er ist als «Sänger des Jahres » und mit seiner CD Embrace in den Kategorien «Nach wuchskünstler des Jahres» und «Solistische Einspielung Gesang» ins Rennen gegangen. Mit seiner Zusam menstellung von Raritäten des Kunst liedrepertoires von Franz Liszt, Edvard Grieg, Viktor Ullmann und Fanny Hensel unter dem Titel Embrace gewann er den Preis als Nachwuchskünstler des Jahres. Herzlichen Glückwunsch, Äneas Humm!
Pia holt Bronze für das Theater
Beim Theater stehen normalerweise die Künstler*innen im Fokus der Öffentlich keit, während in anderen Abteilungen im Hintergrund gearbeitet wird. Für einmal war es anders. Pia Hohlwegler, seit diesem Jahr unsere Innendekora teurin, zeigte an den Swiss Skills 2022 in Bern vor den Augen von Experten und Publikum ihr Können. An den Swiss Skills gaben Anfang September junge Berufsleute aus 150 Berufen Einblick in ihr Metier; in 85 dieser Berufe fanden gleichzeitig die Schweizer Berufsmeis terschaften statt. Rund 1150 Lernende und Lehrabgänger*innen kämpften dabei um die Titel der Schweizer Meisterin bzw. des Schweizer Meisters. Und
Was ist dein Lieblingsessen?
Alle Arten von Kuchen. Wirklich ALLE!
Sina Wider Regieassistentin Schauspiel Au, St.Gallen, Schweiz
Was wärst du geworden, wenn nicht Thea terschaffende?
Detektivin, im Dreiergespann mit meinen Schwestern.
Was ist dein Guilty Pleasure (heimliches Vergnügen)?
Ich höre mir jede Folge von Bill und Tom Kaulitz’ Podcast an …
Was gefällt dir an St.Gallen?
Einiges! Die Hallenbeiz in der Grabenhalle, die heisse Schokolade im Øya, die Stim mung am Open Air …
Wer ist dein Lieblingskünstler/ deine Lieblingskünstlerin?
Vivian Maier
Was ist dein Lieblingsessen? Ganz einfach – Pommes frites
Aktuell singt Äneas Humm hier in St.Gallen Ophémon bzw. Le Chevalier d’Eon in Der anonyme Liebhaber, ab dem 29. Oktober die Rolle des Dr. Falke in der Fledermaus, und etwas später im Jahr, ab dem 1. Dezember, ist er wieder als Papageno in der Zauber flöte zu erleben.
Pia legte für das Theater Ehre ein: Sie wurde drittbeste Innendekorateurin bzw. Raumausstatterin der Schweiz. Es sei schon ein spezielles Arbeiten gewesen, sagt Pia im Rückblick, ständig zwei bis vier Experten um einen herum, dazu auf Tuchfühlung mit dem Publikum, das einem auf die Finger schaute und sogar Fragen stellte. Aber seriöse Vorbereitung geht bis ins Detail: Im Wissen um die Umstände hatte Pia Kopfhörer mitgenommen, sodass sie deutlich weniger abgelenkt wurde. Für die Meisterschaft hatte sie innerhalb von vorgegebenen Zeiten verschiedene Arbeiten wie Bodenlegen, Wandver spannung, Vorhangschiene montieren oder Polstern auszuführen. «In unse rem Beruf gibt es oft mehrere Wege, die zum gleichen Ziel führen», sagt Pia. «Unter den Augen der Experten kann das etwas heikel sein, es ist oft ein bisschen ein mentales Jonglieren, ob man etwas genau nach Lehrbuch ausführt oder so, wie man es sich gewohnt ist und wie es für einen stimmt.» Die Swiss Skills seien wie eine kleine Lehrabschlussprüfung gewesen, mit dem Unterschied, dass man an dieser etwas zu verlieren habe. In Bern hat Pia tatsächlich nichts verloren, sondern die Bronzemedaille gewonnen. Herzliche Gratulation! (bh)
Pia Hohlwegler mit Bronzemedaille Preisgekrönt: Äneas Humms CD Embrace
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Kurz und knackig
NOTIERT
Spontan? Ermässigungen
für dich
Theater machen ist teuer. Theater besuchen nicht. An der Abendkasse erhalten Spontane bis 20, sowie Auszubildende/Studierende bis 30 ihr Theaterticket zum halben Preis; Konzerttickets kosten dann 10 Franken.
Last minute. Und damit nicht genug: Hast du eine OnStage-Karte, kostet dich dein Theaterbesuch am Dienstag nur 15 Franken – egal welches Stück, egal welche Kategorie (z. B. Wüstenblu me am 1. November, Anna Karenina am 8. November, Das Ende von Iflingen am 13. Dezember, Die Fledermaus am 20. Dezember). An den anderen Wochenta gen gibt’s stets 50% Ermässigung (z. B. Scham(los) Tickets à 14 Franken). Jetzt OnStage-Karte besorgen und die ganze Spielzeit profitieren! (mf)
Last minute
Ab einer Stunde vor Beginn 50% Ermässigung auf Theatertickets Konzerttickets für CHF 10
OnStage-Karte CHF 20 pro Spielzeit Dienstags generell CHF 15, ansonsten 50% Ermässigung
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U30-Specials
Dass sich auch Jugendliche und junge Erwachsene für Kultur begeistern lassen, zeigte das grosse Interesse an unseren bisherigen U30-Aktionen. Alle bis 30 erhalten auch in der Spielzeit 2022/2023 für ausgewählte Veranstal tungstermine Tickets à 20 Franken, darin inbegriffen ein Drink an der UM!BAU-Bar. U30-Special-Tickets sind erhältlich an der Billettkasse und buchbar unter kasse@theatersg.ch oder 071 242 06 06.
Termine U30-Specials (jeweils 19.30 Uhr)
5. Oktober: Der anonyme Liebhaber
8. November: Anna Karenina
8. Dezember: Die Fledermaus
13. Januar: Der Ring an einem Abend
22. Februar: Jupiter und Venus
21. März: The Time of Our Singing
13. April: Selig sind die Holzköpfe!
17. Mai: Messa da Requiem
Die Voyeur*innen [15–30]
Theater-Abos für Erwachsene kennen alle. Doch wie kommst du als junge Person zwischen 15 und 30 Jahren in den Genuss, eine ganze Saison lang regelmässig mit Gleichgesinnten ins Theater zu gehen? Dafür gibt es «Die Voyeur*innen St.Gallen».
Jeden Donnerstagabend, von Septem ber bis Juni, besucht der etwas andere Theaterclub unterschiedliche Theater in St.Gallen. Es geht aber nicht nur ums Schauen. Nach jeder Vorstellung wird das Gesehene in einem Nachgespräch umsichtig und kritisch besprochen.
Christian Jott Jenny gastiert in der Tonhalle
Er ist kein Künstler, der nebenbei auch noch politisiert, und kein Politiker, der nebenbei auch noch künstlerisch tätig ist. Nein, Christian Jott Jenny hat einen Namen als Politiker, und er hat einen Namen als Künstler. Er ist Sänger, Produzent, Festivalgründer, Gemeinde präsident und vieles mehr. Seine Kunst, heisst es, beruhe auf der Erkenntnis, dass das Erhabene haarscharf neben dem Lächerlichen und Peinlichen liege. Zusammen mit dem Zürcher Staatsor chester lädt Jenny am 28. Oktober in der Tonhalle unter dem Titel Traktanden nach Noten zum fortgesetzten Lieder abend. Er kommt herunter von seinem hohen Engadiner Ross und berichtet im
Tobias Moretti & wood sounds –Shakespeare & Purcell
Der Schauspieler und Regisseur Tobias Moretti und die Formation wood sounds – ein Meister des gesprochenen Wortes und sechs Spezialist*innen auf dem Gebiet der alten Musik ohne Scheuklap pen – machen gemeinsame Sache und präsentieren ein abenteuerliches und ausgesprochen unkonventionelles Konzertprogramm. Dessen Titel ist ein Hinweis, in welche Richtung das
Dadurch erhältst du einen nieder schwelligen Zugang zu Theater, entwickelst einen kritischen Blick und eine differenzierte Meinung zu Kunst und Kultur. In Kooperation mit lokalen Theaterinstitutionen und freien Theatergruppen entsteht ein vielfälti ges Programm aus Schauspiel, Tanz, Performance, Zirkus, Musiktheater, Spoken Word, Figurentheater und interdisziplinären Formaten. Das Theater St.Gallen ist Partner des Projektes. Die Voyeur*innen gibt es übrigens auch in Basel, Bern, Zürich, Luzern, Chur/Schaan, Lausanne und Genf. (hp)
Herbst 2022 bis Juni 2023, donners tags, Einstieg und Schnuppern jederzeit möglich.
Details und Kontakt dievoyeure.ch st.gallen@dievoyeure.ch
1. Oktober: Café Fuerte Tintenfischen in Trogen
6. Oktober: Rigolo ITHIR in der LOK
20. Oktober: Kulturkosmonauten Theaterworkshop-Präsentation im Flon Freitag, 28. Oktober: Biene Maja unverblümt im FigurenTheater St.Gallen
3. November: Theater St.Gallen
Das Ende von Iflingen in der LOK
10. November: Kellerbühne St.Gallen Blick hinter die Kulissen
Christian Jott Jenny mit dem Zürcher Staatsorchester
musikalischen Hofnarrativ direkt aus den sich auftuenden Gräben des Landes. Von der Geburt bis zum Tode – irgendein Amt ist immer zuständig. Und darum: Unlizenziertes Life-Coa ching mittels Musik und Gesang. Der Gemeindetenor pickt Perlen des internationalen Liedguts und parliert über innere und äussere Abgründe. Ein Tenor auf Talabfahrt.
Traktanden nach Noten Christian Jott Jenny und das Zürcher Staatsorchester
Freitag, 28. Oktober 2022 19.30 Uhr, Tonhalle
Abenteuer geht: My Love Is as a Fever ist die erste Zeile von William Shakespeares 147. Sonett und kündet von wilden Leidenschaften. Musik verschränkt sich mit Literatur, Purcell, Dowland, Blow und Preston mit Shakespeare, Rilke, Kafka, Celan und Ostermaier. Von komödiantisch bis nachdenklich ist für jede Stimmung etwas dabei. Moretti brilliert wortmächtig, und die Musi ker*innen lassen keine Zweifel aufkom men: Hier sind Profis der Epoche an warm und samtig klingenden Original instrumenten am Werk. Dennoch ist sich auch das Ensemble für keinen Scherz zu schade, lässt sich mit Morettis Requisi ten verkleiden, steuert Spezialeffekte wie etwa ein Vogelstimmenkonzert bei und nimmt den Schauspieler sogar kurzzeitig als Streicher auf. Nach der Uraufführung des Programms, welches als exklusives Gastspiel im UM!BAU zu erleben ist, waren Publikum und Kritik entzückt: «Tobias Moretti und Shakes peare – eine grossartige Paarung. Das kunstvollste Sonett macht er zum Elementar-Ereignis im Hier und Jetzt. Dazu Musik von Henry Purcell swingend, jazzelnd … vom Ensemble wood sounds. Ein betörender Abend unter dem Motto ‹My Love Is as a Fever ›.»
My Love Is as a Fever Tobias Moretti & wood sounds
Samstag, 12. November 2022 19 Uhr, UM!BAU
Tobias Moretti und wood sounds
Die Voyeur*innen auf Probenbesuch in der LOK.
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AUSSERDEM
Der Saisonstart
Mit sehr unterschiedlichen Produktionen, die die ganze Bandbreite theatralischen Schaffens aufzeigen, haben wir im September die Spielzeit 2022/2023 eröffnet. Die Kritik lobte hier «ungezähmte Spielfreude», sprach da von einem «Must für alle Opernfans» und ortete dort in jedem Satz «humorvollen Mehrwert».
PRESSEECHO
Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm |
Nach der Ruhe vor dem Sturm
«Der Doppelabend, rasant inszeniert von Chefdramaturgin Anja Horst und Schauspieldirektor Jonas Knecht, bietet amüsante Einblicke in einen Theateralltag, in dem die Bühne mehr Jahr markt der Eitelkeiten als moralische An stalt ist. Ein Ort, wo es auf den richtigen Abgang eher ankommt als auf die innere Haltung.»
Saiten
«Gut, dass sich eine verhältnismässig kleine Stadt wie St.Gallen mit weniger als 80 000 Menschen ein SchauspielEnsemble mit derart hoher Qualität leistet. Denn die dünne, wahrscheinlich auf Selbstreflexion ausgelegte Schau spieler-Nabelschau hätte mit schwäche ren Darstellern furchtbar schief gehen können. So aber gelingt der Abend als ein Reigen ungezähmter Spielfreude darstellerischer Kraft.»
Nachtkritik
Der anonyme Liebhaber «Am Theater St.Gallen ist das ‹ Must › für alle Opernfans zu sehen. Der anonyme Liebhaber von Joseph Bologne hatte letzten Samstag Premiere. Beeindruckt haben nicht nur Inszenierung und Mu sik, sondern auch die geschichtlichen Hintergründe. […] Die Oper Der anony me Liebhaber von Joseph Bologne kehr te zum ersten Mal seit ihrer Urauffüh rung im Jahr 1780 auf eine europäische Bühne zurück. Dass dies in St.Gallen geschah, zeugt von Mut und Planungs scharfsinn der Verantwortlichen. Es war eine wirkliche Wohltat, ein Bühnen stück ausserhalb des landauf und -ab gezeigten, rauf und runter rezitierten Opernkanons zu sehen.»
Die Ostschweiz
«Das Sinfonieorchester St.Gallen unter der Leitung von Kazem Abdullah spielt lebendig, mit gutem Zug, transparent und diese heitere Frühklassik zupa ckend und deutlich konturierend. Der Chor des Theaters St.Gallen (unter Franz Obermair) lockert die Szenerie mit den wenigen Chorszenen ebenfalls auf, als Kontrast in schwarz gekleidet und mit coolem weissem Kopfschmuck.» St.Galler Tagblatt
«Die Ehrenrettung des Komponisten, der sich, statt als eigene Grösse wahrge nommen zu werden, bis heute mit dem Titel ‹ Der schwarze Mozart › zufrieden geben muss, betreibt das Ensemble eindrücklich: Joshua Stewart als ver haltener Joseph Bologne, Äneas Humm als überkandidelter Chevalier d’Eon,
Florina Ilie als Léontine, die mit dra matischem Impetus im Zentrum steht. Als anmutiges junges Paar Jeannette und Colin nehmen Jennifer Panara und Christopher Sokolowski für sich ein, und Libby Sokolowski hat die Ehre, mit einer Mozart-Arie zu glänzen und mit ihr festzustellen: ‹ Der Liebe himmli sches Gefühl / Ist nicht an unsre Macht gebunden. › Neben diesem fulminanten Stück von Mozart verblasst Bolognes Kunst keineswegs.» Roccosound
«Auch wenn die Zuhörer*innen keine Ohrwürmer, die Bolognes Zeitgenossen Mozart so berühmt gemacht haben, mit nach Hause nehmen, unterhält und be zaubert der Abend dennoch in wertvol ler und informativer Weise. Der beinahe voll besetzte Saal im UM!BAU neben dem Theater St.Gallen ist jedenfalls von tosendem Applaus erfüllt.» Oper und Kultur
Lahme Ente, blindes Huhn
«Mit Lahme Ente, blindes Huhn nach dem gleichnamigen Kinderbuch hat das Theater St.Gallen die Saison für junges Publikum eröffnet. 5+ lautet die Altersempfehlung, und wirklich spricht Christian Hettkamps kindlich-verspielte Inszenierung schon Kindergärtler an. Doch auch mit 50+ wird man sich kei neswegs langweilen und unterfordert fühlen. […] Die Jungschauspieler Robi
hosenbeinen hinken und stackeln sie mit tierischem Vergnügen und ebenso tierischer Beharrlichkeit über die Büh ne. Sie reiben sich wohlig oder nach denklich die dick gepolsterten Bäuche und schnattern, Pardon: gackern sich in schlagfertigem Pingpong die Dialo ge entgegen. Fast jeder Satz hat einen humorvollen Mehrwert.»
St.Galler Tagblatt
Tissi Graf (26) und Paul Furtwängler (22), beide im dritten Studienjahr an der Hochschule der Künste Bern und Stagiaires in St.Gallen, können lustvoll ihr Können zeigen und ihren Spieltrieb ausleben. In leuchtenden Strumpf
Die Premiere von Anna Karenina fand nach Redaktionsschluss dieser UM!SCHAU statt.
Julius Schröder, Birgit Bücker und Diana Dengler in Nach der Ruhe vor dem Sturm.
Julius Schröder, Marcus Schäfer und Bruno Riedl in Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm.
Paul Furtwängler und Robi Tissi Graf in Lahme Ente, blindes Huhn.
Äneas Humm und Joshua Stewart in Der anonyme Liebhaber.
14AUSSERDEM
HERZLICHEN DANKProduktionsunterstützungen
Reformation
Der anonyme Liebhaber
Müller-LehmannFonds
Lahme Ente, blindes Huhn
Wüstenblume Hauptsponsoren
Wüstenblume Co-Sponsoren
15DANK Edmund MoosherrSand-Fonds
Freundeskreis Sinfonieorchester St.Gallen
Offizieller Fitnesspartner St r eichquintette
Fazil Say
Jutta Marxer Stiftung
Mit grosszügiger Unterstützung von
Susanne und Martin KnechtliKradolfer-Stiftung
Medienpartner
Freundeskreis Sinfonieorchester St.Gallen
Herausgeber Theater St.Gallen
Sinfonie orchester St.Gallen
Redaktion
Beda Hanimann (bh)
Texte
Anita Augustin (aa)
Caroline Damaschke (cd)
Mario Franchi (mf)
Franziska Frey (ff)
Christina Schmidl (cs)
Fotos
Seite 1: Jos Schmid
Seite 5: Andreas J. Etter
Seite 7: Marco Borggreve
Elmer de Haas
Seiten 8 ff.: Jos Schmid
Seite 12: Beda Hanimann
Seite 13: PD
Seite 14: Toni Suter T+T Fotografie
Edyta Dufaj
Jos Schmid
Illustration
Seite 1: Jasmin Kast
Seiten 2/3: Claudio Pohle
Konzept
Chantal Maag
Produktion
Ostschweiz Druck AG, 9300 Wittenbach
Auflage
6000 Stück / 30. Jahrgang ISSN 2673-5989 (Print) ISSN 2673-5997 (online)
Bitte richten Sie Ihre Adress änderungen an info@theatersg.ch oder 071 242 05 05
Tickets theatersg.ch / sinfonieorchestersg.ch kasse@theatersg.ch / 071 242 06 06
Billettkasse
Montag–Freitag 10–19 Uhr Samstag 10–14 Uhr
Abendkasse jeweils eine Stunde vor der Veranstaltung
Vorverkauf am VBSG-Schalter im Rathaus St. Gallen, Montag–Freitag 8–18.30 Uhr
Hotline Ticketportal 0900 325 325 (CHF 1.19/Min. ab Festnetz)
Ihr Billett ist auch Ihr Busticket Konzert- und Theatertickets gelten als öV-Fahrausweis in der Ostwind-Zone 210.
Meisterklasse
Wir sind dabei, wenn die Kultur unser Leben bereichert. Auch bei Konzert und Theater St. Gallen.
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Die Fledermaus
Anna Karenina
IMPRESSUM © UBS 2020. Alle Rechte vorbehalten.
37981-Inserat Konzert-D-131x181-2020-10-01.indd 1 01/10/2020 16:57
Oktober November
SPIELPLAN
So 02 Der anonyme Liebhaber
Oper von Joseph Bologne «Chevalier de Saint-Georges» 17 – 19 Uhr, UM!BAU
Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm | Nach der Ruhe vor dem Sturm Zwei komödiantische Kammerspiele von Theresia Walser 20 – 22 Uhr, LOK
Mo 03 Anna Karenina Schauspiel nach dem Roman von Leo Tols toi in einer Theaterfassung von Mirja Biel 19.30 Uhr, UM!BAU
Di 04 KONZERT
Fazil Say & Minetti Quartett Alla turca | Meisterzyklus-Konzert 19.30 Uhr, Tonhalle
Mi 05 Der anonyme Liebhaber
Oper von Joseph Bologne «Chevalier de Saint-Georges»
19.30 – 21.30 Uhr, UM!BAU
Do 06 Anna Karenina Schauspiel nach dem Roman von Leo Tols toi in einer Theaterfassung von Mirja Biel 19.30 Uhr, UM!BAU
Fr 07 Anna Karenina Schauspiel nach dem Roman von Leo Tols toi in einer Theaterfassung von Mirja Biel 19.30 Uhr, UM!BAU
Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm | Nach der Ruhe vor dem Sturm Zwei komödiantische Kammerspiele von Theresia Walser 20 – 22 Uhr, LOK
Sa 08 Lahme Ente, blindes Huhn Kinderstück von Ulrich Hub [5+] 14 – 14.55 Uhr, LOK
So 09 Anna Karenina Schauspiel nach dem Roman von Leo Tols toi in einer Theaterfassung von Mirja Biel 14 Uhr, UM!BAU
So 16 Matinee: Die Fledermaus Einführung in die Operette von Johann Strauss 11 Uhr, UM!BAU-Foyer, Eintritt frei
Sa 22 Lahme Ente, blindes Huhn Kinderstück von Ulrich Hub [5+] 14 – 14.55 Uhr, LOK
So 23 Anna Karenina Schauspiel nach dem Roman von Leo Tols toi in einer Theaterfassung von Mirja Biel 19 Uhr, UM!BAU
Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm | Nach der Ruhe vor dem Sturm Zwei komödiantische Kammerspiele von Theresia Walser 20 – 22 Uhr, LOK
Fr 28 GASTSPIEL
Traktanden nach Noten Christian Jott Jenny & das Staatsorchester 19.30 Uhr, Tonhalle
Sa 29 PREMIERE
Die Fledermaus Operette von Johann Strauss 19 Uhr, UM!BAU
So 30 Matinee: Das Ende von Iflingen Einführung in das Schauspiel nach dem Hörspieltext von Wolfram Lotz 11 Uhr, LOK, Eintritt frei
KONZERT
Streichquintette Sonntags um 5 17 Uhr, Tonhalle
Di 01 WIEDERAUFNAHME
Wüstenblume
Musical von Uwe Fahrenkrog-Petersen und Gil Mehmert 19.30 – 22.05 Uhr, UM!BAU
Mi 02 Lahme Ente, blindes Huhn Kinderstück von Ulrich Hub [5+] 14 – 14.55 Uhr, LOK
Wüstenblume Musical von Uwe Fahrenkrog-Petersen und Gil Mehmert 19.30 – 22.05 Uhr, UM!BAU
Do 03 Wüstenblume Musical von Uwe Fahrenkrog-Petersen und Gil Mehmert 19.30 – 22.05 Uhr, UM!BAU
PREMIERE
Das Ende von Iflingen Schauspiel nach dem Hörspieltext von Wolfram Lotz 20 Uhr, LOK
Fr 04 KONZERT
Reformation Mendelssohn | Mittagskonzert 12.15 Uhr, Tonhalle
Wüstenblume
Musical von Uwe Fahrenkrog-Petersen und Gil Mehmert 19.30 – 22.05 Uhr, UM!BAU
Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm | Nach der Ruhe vor dem Sturm Zwei komödiantische Kammerspiele von Theresia Walser 20 – 22 Uhr, LOK
Sa 05 Lahme Ente, blindes Huhn Kinderstück von Ulrich Hub [5+] 14 – 14.55 Uhr, LOK
Wüstenblume
Musical von Uwe Fahrenkrog-Petersen und Gil Mehmert 19.30 – 22.05 Uhr, UM!BAU, geschlossene Vorstellung
So 06 KONZERT
Reformation
Mendelssohn Brahms | Tonhallekonzert 17 Uhr, Tonhalle
Anna Karenina Schauspiel nach dem Roman von Leo Tols toi in einer Theaterfassung von Mirja Biel 17 Uhr, UM!BAU
Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm | Nach der Ruhe vor dem Sturm Zwei komödiantische Kammerspiele von Theresia Walser 20 – 22 Uhr, LOK
Mo 07
Der anonyme Liebhaber Oper von Joseph Bologne «Chevalier de Saint-Georges» 19.30 – 21.30 Uhr, UM!BAU
Di 08 Anna Karenina Schauspiel nach dem Roman von Leo Tols toi in einer Theaterfassung von Mirja Biel 19.30 Uhr, UM!BAU
Mi 09 Der anonyme Liebhaber
Oper von Joseph Bologne «Chevalier de Saint-Georges» 19.30 – 21.30 Uhr, UM!BAU
Das Ende von Iflingen Schauspiel nach dem Hörspieltext von Wolfram Lotz 20 Uhr, LOK
Do 10 Anna Karenina Schauspiel nach dem Roman von Leo Tols toi in einer Theaterfassung von Mirja Biel 19.30 Uhr, UM!BAU
Fr 11 KONZERT Piccolo, Sax & Co. Schulkonzert [6-12] 10.30 Uhr, Tonhalle
Die Fledermaus Operette von Johann Strauss 19.30 Uhr, UM!BAU
Sa 12 Matinee: Scham(los) Einführung in das Tanzstück von Francesca Frassinelli und Mauro Astolfi 12 Uhr, LOK, Eintritt frei
GASTSPIEL
My Love Is as a Fever Tobias Moretti & wood sounds 19 Uhr, UM!BAU
So 13 KONZERT Piccolo, Sax & Co. Familienkonzert [6+] 10.30 Uhr, Tonhalle
Die Fledermaus Operette von Johann Strauss 19 Uhr, UM!BAU
Das Ende von Iflingen Schauspiel nach dem Hörspieltext von Wolfram Lotz 20 Uhr, LOK
16VERANSTALTUNGSKALENDER